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regen."

Conning, 5. Mai 1929.

So unsinnig es ist, anzunehmen, daß die nach dieser von ihm anerkannten Forderung. Kommunisten über die Polizei den Sieg da- Statt deffen sagt der Bericht des Kulturaus vongetragen hätten, die im Hintergrund lau- schuffes: Infolge des beträchtlichen finanziellen Auf­ernden Hakenkreuzfascisten und ihre auf den 1. Mai gefeßten Hoffnungen beweisen, wer wandes der heutigen schweren Bededungsfrage, ist gerüstet war, um nach dem von den vom Ausschusse die Erhöhung der von der Regic­rung beantragten Dienstzulagen fallen gelassen nen Chaos die Herrschaft anzu= Kommunisten heraufbeschwore=

***

worden."

zu erleichtern. Nicht einen Augenblic wollen es feinen sozialdemokratischen Arbeiter geben, wir in Zweifel stellen, daß es in jedem Falle der das nicht zustimmend unterschreiben zu blutigen Kämpfen gekommen wäre, waren würde.... doch die Kommunisten eifrig bemüht, damit Wem die Kommunistenführer mit dem Zörrgiebel fest bleibe, zu versichern, daß es Berliner Putsch gedient haben und wer mit am 1. Mai Tote geben werde. Diese Menschen ihnen Hand in Hand arbeitet, zeigt eine auf Sommunisten opfer hätten dann aber nicht einmal den letz- chenerregende Enthüllung, welche die Welt ten kommunistischen Arbeiter darüber täu­Und weiter heißt es dann: schen können, daß sie auf das Stonio der Kom am Montag" zwei Tage vor dem 1. Mai treten! Der Kriturausschuß war fich seiner Verasi. munistenhäuptlinge zu setzen sind, was ihnen machte. Sie betrifft eine geheime Besprechung wortung bewußt, zu wählen zwischen einer etwai zu bestreiten wenigstens vor gewissen im blin- helmführung und das Ergebnis der Be- das letzte Auffladern einer Bewegung, deren Hakenkreuzlerischen Stahl- Was sich in Berlin ereignet hat, es ist gen mißlungenen Verwirklichung oder einem wei­den Haß gegen die Sozialdemokratie erzoge- sprechung wird wie folgt charakterisiert: teren Verzögern des wichtigen Gesetzes über die Hilfsschulen, nnd darum beschränkte er seine Ver­nen halbindifferenten kommunistischen Partei­einziges Ziel nun mehr die Zerseßung und gängern erleichtert wurde. Dennoch muß man Es ist den Landesverbänden, bzw. den Orts Zerstörung der Arbeiterbewegung ist, einer befferungsanträge bloß auf das Mindestmaß, er­flärt seine Auffassung von der Bedeutung und auch 3örrgiebel zu Worte kommen Tas­gruppenführern nicht der offene Befehl gegeben, Bewegung, die in ihrer Fruchtlosigkeit, in jedoch ist es eine beschlossene Sache, am 1. Mai ihrem ideologischen Zusammenbruch und in Sendung des Hilfsschulwesens durch einige Reio­sen, was er zur Erklärung seines Verhaltens in den großen Städten, hauptsächlich Ber - ihrer Ratlosigkeit sich auf den Weg des Sier gilt es aber nicht nur den Mund zu spißen, Intionen, welche er zur Annahme empfiehlt." zu sagen hat. Die Stommunisten möchten der lin, die Arbeitersdsaft immer wieder zur Arbeiterschaft weismachen, daß sie am 1. Mai wildung verbotener Demonstra Anarchismus beçeben hat, der sie nur sondern auch zu pfeifen. Den Hilfsschullehrern ist und an den folgenden Tagen für das Recht tionsumzüge zu veranlassen. Inner- um so tiefer ins Verderben hineinführen muß. damit nicht geholfen, daß man in Refolutionen auf die Straße" gekämpft haben. In halb der Bannmeile und in den großen Arbeiter Die direkte Aktion", zu der sie sich nach dem sich für ihre Forderungen ausspricht, um dann einem Artikel des Berliner Polizeipräsidenten vierteln befinden sich während des ganzen Tages fläglichen Fehlschlag aller ihrer anderen The- im entscheidenden Augenblicke von diesem Be führt dieser nun aus, daß es eine völlig er- mehrere tausend Stahlhelmer in Arbeiterkleidungen und Parolen entschlossen hat, bedeutet kenntnis mit einer neuerlichen Resolution davon logene Behauptung der Kommu= mit roten Abzeichen auf der Straße, die durch nichts als die Nachäffung anarchisti- zulaufen und einer mißlungenen Verwirkli nisten ist, daß in Berlin das Recht auf die Reden und Bilden von Zügen aus sich heraus cher und syndikalistischer Metho- chung" seine Zustimmung gibt. Die Arbeit der Straße, das Recht zu Demonstrationen erst Zulauf aus der Arbeiterschaft heran. ben, die sich schon in den Uranfängen der Hilfsschule ist neben den rein praktischen Zielen, loden sollen. Besondere Trupps find mit reich Arbeiterbewegung als verderblich und verhäng- mel, Eingleichung der Schwachsinni­die zusammengefaßt werden können in der For erfämpft werden müsse, denn im Jahre 1928 lichen Geldmitteln ausgestattet, um die Arbeiter nisvoll erwiesen haben. haben bis zum Erlaß des Demonstrationsver­zum Trinken zu animieren und sie dann zu ver­gen in den Wirtschaftsprozeß, auch bois 5121 Versammlungen unter freiem Him­Der moralische und geistige Bankerott der Sarauf gerichtet, das im abnormalen Kinde hezzen Für Berlin existieren genaue Vor­mel und 11.170 Versammlungen in geschlos= schriften, daß die Stahlheimverbände niemals in Kommunistischen Partei, die nur noch mehr schlummernde Menschentum zu wecken, fie glüd­senen Räumen stattgefunden, die polizeilich ihrem Stadtteil provozieren, sondern stets, um als Marodeurin des sozialen Kampfes ihr lich und zufrieden zu machen, indem sie sich in geschützt werden mußten. Angesichts dieser unerkannt zu bleiben, in entferntere Gegenden Leben fristet, wird um so rascher dazu beitra- ihrer Umgebung als wirkende und notwendige 5121 Veranstaltungen unter freiem Himmel der Stadt gehen. Von Zuzug aus der Provinz gen, daß die Einheitsfront des Proletariats Wesen fühlen. Dies hängt allerdings wesentlich dürfe wohl, so jact Zörrgiebel, mit vollem ist abzuschen, um keine Aufmerksamkeit zu er auf dem Boden der Sozialdemokratie zum bom Erzieher ab, ob wir das nun zugeben wollen oder nicht. Recht behauptet werden, daß die in der Ver­Seile und Nußen der Arbeiterklasse erstehe! Kein Beruf wie der des Hilfsschullehrers fajjung verbriefte Demonstrationsfreiheit in ist so niederdrüdend und entsagungsvoll. Die Berlin in weitestem Maße ausgenutzt werden fonnie. Zörrgiebel verweist schließlich darauf, Silfsschüler sind mit allerhand Wlängeln behaftet, in steter nervöser Unruhe und daher schwer er daß dieses Recht von Kommunisten und Ha­ziehbar. Die stundenlange Disziplinierung die­fenfrenglern in unerträglicher Weise miß­Bon Josef Hudl, Auffig. fer Schüler, welche auch durch die Pausen keine braucht wurde, denn regelmäßig erfolgten. Die Bestrebungen, das Hilfsschulwesen in der Unterbrechung erfährt, hält den Lehrer in ständi­im Anschluß an Demonstrationen und Umzüge Republik gesetzlich zu regeln, gehen bis auf das ger geistiger Spannung, wodurch seine Kraft und Ueberfälle auf politische Gegner und Jahr 1920 zurüd. Am leßten Freitag wurde die Der jetzige Zustand, daß tausende von Energie rasch germürbt wird. An feiner Schulart harmloje Bajjanten: Ausgesprochenes politi- Regierungsvorlage auch im Abgeordnetenhaus schwachsinnigen Kindern nußlos in der Normal- ist der Unterricht so ermüdend und aufreibend sches Rowdytum machte sich in den Straßen in erster Lesung angenommen. Daß die Vorlage schule herumsißen oder überhaupt keine Schule wie an der Hilfsschule. Die Hilfsschullehrerschaft breit, und Abend für Abend erfolgte eine in ihrer jeßigen Form auf die Dauer jedoch un- besuchen, muß beseitigt werden. Denn der Be- erwartet nunmehr wenigstens von der beabsich Reihe von Zusammenstößen, bei denen zahlzeitig eine Ausschußresolution von der Regierung ist verlorene Zeit für das Kind. Daneben ist er derungen, die in der Gleichstellung mit den Reihe von Zusammenstößen, bei denen zahl- baltbar ist, geht schon daraus hervor, daß gleich fuch der Volksschule durch schwachsinnige Kinder tigten Novellierung, daß man ihre gerechten For reiche Verleẞie und sogar Tote zu beklagen bie alsbaldige Nobellierung des eben erst noch eine Quelle von Leid für Eltern und Kind. Taubſtummenlehrern gipfeln, erfüllt. Will man reiche Verletzte und sogar Tote zu beklagen waren". Es ist wirklich ein frecher Sohn, daß beschlossenen Gesetzes fordert. Es sei deshalb noch- Wer hat noch nicht beobachtet, mit welcher Be die Forderungen der Hilfsschullehrer verstehen, gerade jene Pariei, die in Verbindung mit mals auf einige schwere Mängel hingewiesen, die harrlichkeit normale Kinder Schwachsinnige quä um sie zu erfüllen, dann braucht man nur die dem Roien Frontkämpferbund einen großen in der jeßigen Vorlage über die Hilfsschulen ent- len und ärgern? Immer wieder können die Silfs große soziale und ethische Leistung der Hilfs Teil der Schuld an dem Verbot trug, indem halten sind. schullehrer beobachten, wie aus vollständig ver- fchulen zu untersuchen, welche, hunderte Menschen sie das Demonstrationsrecht mißbrauchte, sich Die dem Entwurfe beigegebenen Berichte schüchterten schwachsinnigen Kindern schon nach gerettet haben vor dem Versinken in Verbrecher für die Aufhebung des Verbotes einseßte, wo der Ausschüsse, u. zw. des Kulturausschusses, des wenigen Wochen Hilfsschulbesuch lebendige und und Bettlertum, indem sie eingegliedert wurden bei sie aber keinen Tag vorübergehen ließ, an sozialpolitischen Ausschusses und des Finanzaus freudige Wesen werden. In der Normalschule in den Produktionsprozeß. Diese Tatsachen zer­dem sie nicht versichert hätte, es müsse amber Silfsschulen, die bisher nur ein Aft freiwil- Beit und Platz, fie bilden dort auch einen Hemmi- trächtlichen finanziellen Aufwandes, der heutigen schusses umschreiben treffend die Notwendigkeit versißen die Schwachsinnigen nicht nur unnötig reißen den fadenscheinigen Deckmantel des be­1. Mai Toie geben, damit Zörrgiebel nur ja liger Fürsorge für den bedauernswertesten Teil schuh für den Aufstieg der Normalen und Beschweren Bedeckungsfrage" und lassen die Mehr­nicht in zu starke Versuchung komme, das Ver- unserer Jugend waren. An die Stelle der frei gabten. Wie auf allen Gebieten menschlichen Le fosten von sage und schreibe 500.000 Stronen jähr bot aufzuheben. In einem Aufruf des Vor- willigen Fürsorge für schwachsinnige Kinder soll bens, ist auch in der Erziehung eine sorgfältige lich im Vergleiche zir anderen Milliardenausga­standes der sozialdemokratischen Barici Deutsch - die gesetzliche Fürsorge treten, so fagt der Stul Differenzierung des Schülermaterials notwendig. ben als eine Lappalie erscheinen. lands werden die Fälle aufgezählt, in denen turausschuß über den Zweck des Regierungsan- Das kann aber nur erreicht werden, wenn die seit einem Jahre sozialdemokratische Arbeiter trages. Der§ 12 jedoch, welcher von der Errich- Organe, welche mit der Jugendbildung und Ju­und Funktionäre, Reichsbannermänner, Arbeitung öffentlicher Hilfsschulen handelt, läuft die genderziehung im Staate beauftragt sind, der terjamariter durch Revolverschüsse und Messer- ser Absicht schnurstrads zu wider. Es heißt dort pflichtet werden, ihre Fürsorge dem schwach finnigen Rinde zuzuwenden. ſtiche getötet wurden. Wenn angesichts dieser im Absatz 1: Totenliste der Aufruf sagt: Die Kommuni­sten, organisatorisch bankrott, von häßlichen Stänkereien durchwühlt, in leidenschaftlichen Rämpfen untereinander verwickelt, brauchten

Tote.... Die Toten und Verletzten Berlins sind für die Stommunisten Agitations material und nicht anderes", so wird

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Zum Hilfsschulgesetz.

Die öffentliche Silfsschule fonn auf Ver

langen der Schulgemeinden unter Zustimmung des Landesschulrates in jeder Schulgemeinde errichtet

werden, wenn usw."

gebung häufig gebrauchter Terminus, hebt aber Das Wörtchen tann, ein in unserer Gesetz cider die gute Absicht des Gesetzgebers auf und ändert damit gar nichts an den gegenwärtigen

,, Und Juanita?"

Zuständen, denn auch jetzt, ohne Silfsschulgesetz, tann man Hilfsschulen errichten. Hat das Bar lament jedoch tatsächlich den Willen, das Silfs schulwesen neuzugestalten und nicht nur Altes zu fonservieren, dann ist das Wörtchen kann" durch muß zu ersetzen.

Wesentliche Bedeutung für die Entwicklung unseres Hilfsschulwesens kommt dem§ 17 zu, der die Modalitäten bestimmt, unter denen Beziris­bezw. Landeshilfsschulen errichtet werden können. Es muß hier ein offenes Wort über den Wert der Ein weiterer wichtiger Punkt, der verdient, einklassigen Silfsschulen gesprochen werden. Die ben zu werden, ist jener, welcher von der Ent- stung der Normalschule, faßt auch die schwachsin­aus dem Zusammenhang besonders herausgeho- einklassige Hilfsschule bedeutet wohl eine Entla lohnung der Lehrerschaft an Silfsschulen handelt. nigen Kinder zusammen, leidet aber start an den Schon am 23. Juni 1926 sprach sich der Senat großen Intelligenzunterschieden, macht ein erfolg­schullehrer aus, daß ihre Arbeit gleich zu werten Ausnahmserscheinung bestehen. Bei den wenigen in einer Resolution für die Forderung der Hilfs- reiches Arbeiten sehr schwer und darf nur als ist mit der Arbeit der Taubstummenlehrer. Doch großen Städten, die wir haben, muß sich der vergebens sucht man in dem Regierungsantrag Ausbau unseres Hilfsschulwesens in der Richtung

Aufruhr im Warenhaus.feden. Das heißt, er wollte spucken. In derte, daß ſie ſich einfant fühlte und daß der ab- ſchwer zu. Es fummte wieder, knackte, wurde fſtill.

Von Manfred Georg.

20

Als er aufwachte und sich daran erinnerte, daß neben seinem Bett in Reichhöhe der Hand seine Uhr an der Kabinenwand hängen mußte, tastete er ins Leere. Er versuchte mühsam, die Augen zu öffnen, und gerief mit seinem Blick in eine Weite, die er nicht verstand, denn er ver­mißte unwillfürlich die niedere Decke. Er schloß die Lider wieder und blieb eine Weile ganz still liegen. Als er sich von neuem dazu aufraffte, um sich umzusehen, machte er eine ihm verblüffende Entdeckung. Er lag in einem großen, luftigen Saal, in dem eine ganze Reihe Betten stand. Im Hintergrund faßen ein Krantenwärter und ein Mann in einer Uniform an einem Tisch und azen Brei aus einem großen, weißen Napf. Lang­sam drehte Boris den Stopf zur Seite. Er begeg­nete den Augen eines anderen Stranten im näch sten Beit, der mit vollkommen verbundenen Kopf aus den Tüchern schaute und sein Erwachen auf

merkſamt beobachtet hatte. An dem Riß über der Nase wurde es Boris flar, daß es sich bei der so vermummten Gestalt um Erstine handelte. Wo sind wir eigentlich?" murmelte Boris und war selbst erstaunt, wie leise seine Stimme

Hang.

Im Polizeispital von Brooklyn , du Idiot!" famt es heiser und in langen Abfäßen zurück. Der Inhalt überraschte Boris weniger als die komische Art, in der Erskine sprach." Du re­dest ja so undeutlich."

Wir haben sie alle Zähne auf der linken Seite eingeschlagen. Du mußtest ja schießen, du Rindvich. Jetzt fannst du dir gratulieren. Wir haben ihnen nicht nur die Scheinwerfer, sondern auch noch sechs Mann hingemacht."

Erstine gab feine Annvort. Er spudte, aller dings nicht mit seiner gewöhnlichen Sicherheit, benahm er sich wie ein Kind, das dic Milch nicht mehr schluden tann. Die Dede über Boris, die er endlich als getüncht und mit griechischen Figuren bemalt er fannt hatte, begann sich rasend im Streise zu dre­hen.

IX.

Jelena fuhr hoch und richtete sich im Bett auf. Ja, was ist denn, Viktor?" Ihr Herz schlug freudig und angstvoll zugleich.

Es fam feine Antwort.

Sie fragte noch einmal ungeduldig: Was ist denn? Warum hast du denn gerufen?"

Mit dem ersten Funken aufsteigender Be­sinnung drehte sie die Nachttischlampe an. Welch lächerlicher Einfall! Das Zimmer war leer. Sie hatte natürlich geträumt. Er konnte ja auch nicht gerufen haben. Sein Zimmer lag doch jenseits des Ganges .

Wie lange hatte sie eigentlich geschlafen? Sie sah nach der Uhr. Es war erst halb eins. Von

tisch tidic.

tisch zu sehen und einen Brief anzufangen. Ein Gummirädern den Gang zum Fahrstuhl entlang. Brief, der an ihre Mutter gerichtet war und in Sie hörte ihn den Schlüssel einstecken und dent dem sie mit vielen eindringlichen Worten schil- Aufzug heraufsummen. Dann fiel die Eisentür gründige, nächtige Hausschacht vor ihrem Fenster Jelena frod) wie geprügelt in ihre Stissen. Dieselbe magnetische Gewalt habe, die sie oft auf Sie empfand den Schmerz. sich selbst beziehungs Bergen und Türmen empfunden hätte. Sie los in der Welt zu fühlen, so start, daß sic in lehnte sich im Stuhl zurück und fühlte in sich das Ohnmacht fiel. Aus ihr leitete fie der Schlaf Sausen des losgelassenen Körpers. Er fiel immer rascher und rascher. Der Herzschlag stieg bis in 3 ruhigerem Atmen. den Mund. Sie wollte schreien, aber ein Luft­fnebel jaß ihr im Schlund. Dann zudte sie hoch und merkte, daß sie vor dem Brief eingeschlafen war. Gleichzeitig fiel ihr ein und sie erschrak innerlich so, daß sie fühlte, wie sie um die Lip­pen blaß wurde- daß ihre Mutter ja schon lange tot fei. Sie zerknüllte den Brief und warf ihn in einen Papierforb.

Vor dem Spiegel zog sie die Jacke ihres Ph­jamas aus und sah in das Glas. Bitte," sagte ihr Mund ganz laut und lachte dazu. Sie fand die Wölbung ihrer Schultern findlich und weinte mit einem Mal. Dann verhüllte sie sich wieder. Sylton fiel ihr ein und die Nacht auf dem Damp­fer. Beinahe wünschte sie ihn her. Sie machte

unten, aus dem Gesellschaftszimmer des Wohn- langsam die Tür auf. Der Gang lag im Halb­hauses, fam das Gelächter des Elektrola- Appa- dunkel der Rotlämpchen. Sie wußte nicht, wie rates. Die alte Platte Crazy Cat" vollführte sie auf den Einfall kam, daß Viktor durch irgend ihren berühmten schauerlichen Jazzlärm. Dann ein Geräusch jetzt aufwachen und öffnen müßte. schwieg sie plößlich. Nur die Uhr auf dem Nacht Alles würde ganz natürlich sein, malte sie sich aus. Sie würde ihn am Handgelenk paden und fanft herüberziehen. Dem Griff ihrer and aber würde eine Umarmung entwvachsen. Enthüllen würde sie ihn wie eine Wolke. Sie starrte auf seine Tür, starrte so lange, bis sie ganz deutlich die Empfindung hatte, daß die Klinte langfam heruntergedrückt wurde, ja sie merkte sogar, daß ein ganz leichter Spalt sich am Pfosten öffnete. Sie riß die Augen weiter auf, da war es weg. Bur gleichen Zeit zog sie hastig die eigene Tür heran. Der Neger schob einen Wäschewagen auf

Jelena erhob sich und ging ans Fenster, ging vom Fenster zur Tür, begann zu wandern. Warum ha er nicht gerufen? Es hätte doch sein tönnen, daß er gerufen hätte. Es lag doch nicht außer dem Bereich der Möglichkeit, daß Viftor aufstehen könnte, an die Tür klopfen und Je­lena" sagen? Sie schalt sich lächerlich, nannie sich ein hysterisches Frauenzimmer und begann sich in einer plöslichen Eingebung, über deren Grund sie sich nicht flar wurde, an den Schreib­

Als sie am nächsten Morgen ins Bureau fam, fand sie einen Zettel auf dem Tisch. Viktor bat sie zu sich herauf. Er hatte das Gesicht des Milliardärs und saß an Brookers Schreibtisch.

,, Bitte, sich dir dies an." Er legte ihr eine abgerissene Seite der Bilderbeilage der New York Times " hin, und darüber deckte er den eingegangenen Personalrapport der Filiale in San Fransisco. Das Rapportbuch war ausge­fchlagen auf der Seite, auf der die Entlassungen anden. Mit Rotstift hatte Viktor einen Namen angetroust, Jelena las erstaunt: Maria Spiru, Manequin, wegen unfittlichen Betragens ent laffen.

So, und nun sich dir das an." Die Seite Löwin. Das Haar stond wie ein wilder Busch­zurechtgemacht wie das Haupt einer jungen Löwin. Das Haar stond wie ein wilder Busch Photographen folett geneigte Gesicht, die Augen franz um das, offenbar auf Anordnung des starrten, unter den Schminkstrichen fast schräg scheinend, nach unten. Darunter stand: Marh Rose Spiru, der neue Star der United Players Company, wurde soeben von der Gesellschaft auf ein Jahr zur Darstellung mondäner Gesell schaftsdamen verpflichtet. ,, Aufstieg, was?"

der" New York Times " zeigte den Kopf Marias.

( Fortjczung folgt.)