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Cinfchaffungen Preisnales.

9. Zabrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowatischen Republit.

Bor der Regierungsbildung in

Sachfen.

Ungewiffe Sitnation.

Dresden  , 14. Mai.  ( Eigenbericht.) Trotzdemi

Mittwoch, 15. Mai 1929.

Blut muß fließen...

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..

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48.­96.­192.­

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Erscheint mit Ausnahme des Montag täglich[ ril. Nr. 114.

Die Stimme des Diktators.

zu

Eine ernite Strantheit hat vor längerer Die Kommunisten find unzufrieden, weil in   Wien tein Blut floß! Zeit den früheren Ministerpräsidenten Švehla erit der Landesparteitag der sächsischen Sozial- der die kommuniſtiſchen   Stlagen und Trauerfund feit, aber sie wird so geschickt verwertet, daß rückzuziehen. Nach wie vor hätte uns menich. Wenn es noch einen Dummen geben sollte, Also nur eine fleine unrichtig gezwungen, sich aus dem politischen Leben zu­demokratie die Richtlinien aufstellen wird, nach gebungen um die Berliner   Opfer ernst nimmt sich für den ganzen Bericht ein herrlicher Ton liche Rücksicht veranlaßt, ihn aus der politi. denen die Partei nach den Wahlen vorgehen und nicht merkt, daß die Kommunisten höchstens fall- Schwindel ergibt! Seiß ist„ dem wird, geben sich die bürgerlichen Mittelparteien tranern, weil es nicht genug. Tote für ihre Wunsche der Bourgeoisieregierung nachchen Distujſion auszuschalten, wenn er nicht jesst schon der Erwartung hin, daß es zu einer Propagandazwede gab, so wird er sich vielleicht ge tommen." Natürlich weiß; die Interfenfationellen Botschaft an den Kongreß der felber aus seinter Zurüdgezogenheit mit jener großen Stoalition fommen wird. Damit ist vor Breise zu den Wiener   Sonntagscrcig Schumy, sondern daß eben der Landeshauptmann ichechischen Aprarpartei hervorgeireien wäre. durch die Kommentare der kommunistischen nationale", daß Seiß nicht dem Wunsche des läufig nicht zu rechnen. Die fächsische Sozialisie davon überzeugen lassen, daß die fom- von   Wien, wie er nicht anders kann, der Weijung die für die Mehrheit der Bevölkerung eine demokratie hat sich bisher gegenüber jeder Vermunistische Politit jnftemarisch auf Blutvergießen des Bundesministers nachgekommen ist. Natürlich Stampjanjage von unerhörter Schärfe bedeutet bindung mit den bürgerlichen Parteien ablehnend unter den" rbeitern ausgeht. weiß die Internationale", daß andernfalls ein und die daher jede Rücksicht als überflüssig er­verhalten. Der Landesparteitag dürfte vorläufig getragen. Nach der lebten Heimwehrüberfällen benen Uniständen zum Bürgerkrieg führen fönnte den Brief Svehlas wie ein Evangelium behan Zu Wie hat sich befanntlich folgendes zu Verfassungstouffitt entsteht, der unter den gegeflärt. Im übrigen hat der agrarische Kongres on dieser Taktik nichts ändern. Zuerst wird die auf Prociferheimme hat der Bürgermeister von und daß Seiß durch eine Weigerung, zu der ihn belt, hat die darin enthaltenen Jbeen feierlich Regierungsbildung in Sachjen abgewartet werten. Genojie Seis, in feiner Eigenschaft als die Verfassung nicht ermächtigt, die Machtstellung dent. The Sozialdemokratie wird als erste Barket Landeshauptmann bis auf weiteres alle Aufzüge der Sozialdemokraten in   Wien aufs Spiel jetzt den feinen gemacht und da das Dokument des Vandtages Anspruch auf den Ministerpräji militärisch organisierter Vereine in   Wien ver- Aber das stört die„ Internationale" nicht und somit geeignet erscheint, auf Jahre hinaus in tenien Bojten erheben, ohne vorber Koalitions boten. Das Merbot richtete sich selbstverständlich den tommunistischen Zeitungslejern fehlt anschei- der inneren Politik des Staates eine wichtige verbandlungen zu führen.. Gleichzeitig wird sie ihre Ausfcige bis sien eritrecken und im Som Sauberteit. vor allem gegen die Heimwehren, die nend jedes Bedürfnis nach Wahrheit und Rolfe zu spielen, hat Svehka selber auf den Anspruch verzichtet, als franfer Privatmann  Sas finitige Programmt aufstellen. Der Bezirks mer deri öftere pronosieren wollten. Der Bize- Aber das Rude Bravo" trifft es noch behandelt zu werden. vorstand für Sitfachsen hat folgendes Programm fenster Schumy bai daraufhin dem Landes- besser. Das überschreibt Montag, also it a ch der Betrachtungen darüber, ob es der„ alte aufgestellt: Umgestaltung der Steuergesetzgebung, yanpunann aufgetragen, das Berbot nicht auf die Seimwehrblamage und dem mächtigen sozial Svehla" ist, der„ Demofrai Svehla", der ge­Ausbau der sozialen Fürsorge, Berbesserung Ses eritreden. Das heißt, der landbindlerische Bize gen dreifpaltig: bereits angemeldeten und bewilligten Aufzüge zu demokratischen Aufmarsch in   Wien, seine Weldun schäftige und gewandte Mittler und Kompro Arbeiterschuses, Demokratisierung und Vereine tangler ervang die Bewilligung für den Seim Die Sozialdemokratie liefert das ,, rote migler, der diesen Brief verfaßt hat, ob darin fachung der Verwaltung, freiheitliche unge- chanzug am 12. Mai. Seit schuf aber nich feine Anschauungen von ehedem ausgedrückt  Wien" den Fascisten aus. staltung der Justiz und Polizei, Nenorganisation die gewünschte fusnahme für die Seim find oder ob der Brief von den gegenwärtigen wehrier, sondern verlagte nun, da er der Weisung Das Rude Bravo", das ja seit Jahren Führern feiner Bartei verfertigt und von ihm der Wiinisterien und ſtaatlicher Behörden nach des Junenministers verfassungsgemäß entspre feine Zefer über Bien falsch informiert." nur" unterschrieben wurde, find vollkommen fozialen und fachlichen Notwendigkeiten sowie chen mußte, das Verbot auf den 13. Mai. so daß ihnen wahricheinlich jede Möglichkeit fehlt, rüßig. Seit Verleiung diefer dreiften Heraus, Ausbau der Gemeinwirtschaft staatlicher Beaker fomitten Sonntag auch die Sozial die Wahrheit der Weldungen des Polbüro Blat forderung auf dem Kongres; ist nicht das aller­demofraten aufmarschieren und der tes zu kontrollieren, das Zentralorgan der KPC Seimwehrprovokation durch die Waffen- Seerschau spricht von der Wiener   Gemeindepoli- fleinste Dementi erfolgt, bis auf den plumpen, der Wiener   Arbeiterilaise begegnen. ei" unter deren Schutz die Heimwehren stehen! stümperhaften Versuch einer„ Richtigstellung". Kommunistentrawalle im preußischen was macht die internationales Es weiß natürlich, daß die Wiener   Polizei derzufolge Svehta die städtische und industrielle Bundespolizei ist, aber es braucht eben einen Bevölkerung nicht wegen ihrer„ parasitären". träftigen Schlager, einen Beweis für den So- sondern ihrer nervösen" Veranlagung wegen zialfascismus“ der österreichischen Sozialdemo- zit einer untergeordneten, gehorchenden und tretie und es erfindet sich kurzerhand diesen dienenden Stellung im Staate verhalten sehen Beweis". will: Im Gegenteil, die Presse der tschechischen Agrarpartei hat sich und mit Berechtigung

triebe.

Landtag. Berlin  

, 14. Mai. Im Preußischen Landtag verübten die Kommunisten wiederum starfen Radau, der ihnen Strafen und Verwarnungen einbrachte. Einer ihrer Redner kündigte an, daß die Kommunisten dem Demonstrationsverbot des Bolizeipräsidenten weiter troßen würden. Am 1. August würden die Kommunisten tro Polizei. präsidenten und Schupo wieder demonstrieren. Die Arbeiterschaft müsse sich jammeln jum mannhaften Aufstand, zum Widerstand gegen dent Staat. Darnach rüsten die Kommunisten zu neuen Zusammenstößen. Allerdings wird man abwarten tönnen, was sich im kommunistischen  Lager ereignen wird, denn jetzt bereits ist Herr Thaelmann   nach Berlin   geladen worden, um Rechenschaft über das bisherige Verhalten ab zulegen.

Burgfriedenruhe iu   Wien,

diesem Vorgang? Sie erzählt: Der sozialdemokratische Bürgermeister des „ roten Wens": Seiv, hatic vor mehr als einer Woche eine Verfügung erfassen, die allen öftersei chischen Schuß und Wehrkünden die Ausmärsche in   Wien bis auf weiteres verbot. Die fascistischen Den Schmerz über den unblutigen Heimwehren, welche in den letzten Monaten for: Ausgang des Wiener   Sonntags drückt die n über jene Illusionisten in den verschiedenen gesetzt bei ihren Aufmärschen Arbeiter niederschlu.ternationale" dann so aus: Barieilagern weidlich fustig gemacht, die sich gen, hatten für morgen Sonntag einen Aufmarsch vor die Votivfirch in   Wien geplant, der selbst von Švehlas Absichten und wahrer politischer verständlich durch die Verfügung des Sezialdemo  Wien. 12. Mai. Sämtliche Veranstaltungen Gesinnung im Kopfe ein unwahrhaftiges Ide­fraten Seig als verboten galt Doch was scheren der Heimwehren und der Sozialdemokraten sind albild gestaltet hatten, ihn und seine Partei sich fascistische Heimwehren, die den Intereffen ohne nennenswerten Zwischenfall verlaufen, nicht fehen wollten, wie sie beide sind, sondern Burgfriedenruhe! Also ein wie sie sie zu sehen wünschten. Wir fühlen wehren beschlossen, troß des Verbotes aufzumar Schimpfwort, das es doch sein soll, dafür, uns nicht betroffen, wenn die agrarischen Stri­schieren und siehe da, die Regierung Streeru daß kein Blut flok. Weil die Sozialdemokra bifare über die verliebte Blindheit, man kann wir die von den österreichischen Austromarriſten tie nicht wie die Kommunisten Arbeiterleben auch fagen: blinde Verliebtheit seiner unter­in den lebten Tagen so gelost wurde, hat durch mutwillig opfert, weil die Sozialdemokratic schiedlichen Verehrer Höhnen und triumphie­den Herrn Schumy ein Schreiben an den nicht Proletarier für Prestigeinteressen ins rend feststellen. Svehla sei doch niean als „ roten Bürgermeister" Sein gerich Feuer schickt, wird sie beschimpft. Burg­

der Bourgeoisie dienen, um Verbote! Die Heim

tet, in dem sie die Aufhebung des Verbotes des friedenruhe! Der ganze Schmer; der blutanders gewesen, als in dem Glaubensbe­Seimavebrarfmarsches verlangt. Der große rünstigen Banfrotteure drückt sich in dem einen fenntnis seiner Botschaft" zum Ausdruce Kämpfer, Sezialdemokrat sein, ist watwort aus. Ein Sonntag ohne Straßenfampi, komme.

lich dem Wunsche der österreichischen ohne Leichen, ohne Blut für die Skommunisten In der Tat hat nicht einmal allzu viel Bourgeoisieregierung nachgetom also ein verlorener Sonntag. Man hat sich in politische Weisheit dazu gehört, um die Detla­men und hat die Infraftetung des Aufmarsch Aufsig so auf die Toten gefreut. Nun ist es mationen über die Svehlaiche Agrardemofra­verbotes, welch revolutionäre Jat! auf nichts, man ist um das Vergnügen gekommen.tie", die früher einmal mit schönem Paihos Montag, den 13. Mai, vertagi." Also los auf die Sozialdemokraten!

Die Mainiederlage der   KPD. Stimme aus dem Lager der fommunistischen Opposition.

,, Scatte ist der frügerische Schleier zer­rissen. Der Phrasennebel ist verraucht. Jeder, der sehen will, sieht, was die Scheinerfolge wert waren, sieht die nur allzu traurige Wirklichkeit, die unerhörte Schwäche, die Diret tionstojigkeit der Partei."

Die Reparationsverhandlungen. Noch immer einige bedeutsamen Fragen offen. Paris  , 14.   Mai.( Wolff.) Die Verhandlun gen, die der Vorsitzende des Redaktionsausschus ses, Sir Josiah Stamp  , mit der deutschen   De legation weds Feststellung des Berichtentwurfes führt, wurden heute attiv fortgesetzt, sind jedoc noch nicht zum Abschluß gekommen. Für eine Reihe von Fragen find bereits Formulierungen, die aber feineswegs eine Annahme durch die Stonferenz bedeuten, gefunden worden, so für die sogenannte Sicherheitsklausel, das Transfer- und bas Aufbringungsmoratorium sowie für die so­genannte politische Klausel. In der politischen Klausel werde festgelegt, daß bei der Entschei dung der Konferenz außer den wirtschaftlichen auch politische Momente berücksichtigt worden find. Weiterhin hat man sich über eine Formel So urteilt ,, Gegen den Strom", das Organ geeinigt, die zum Ausdruck bringt, daß die van der Brandleristen. Es deckt unbarmherzig die Deutschland   zu leistenden Jahreszahlungen Mainiederlage der Kommunisten auf. Möglich, fämtliche Forderungen einbegreifen und daß daß die Leute um Brandler glauben, wieder an nicht etwa Sonderforderungen nebenher laufen. Die Reihe zu fommen, wenn Mostan Sünden­Eine der Zahl nach geringe, der Bedeutung böde für die Wiainiederlage schlachtet. nach aber erhebliche Reihe von Fragen stehen schreiben: noch offen, wie beispielsweise die Frage der über 87 Jahre hinausgehenden für die Deckung der interalliierten Schulden zu leistenden 21 Jahres zahlungen, desgleichen die Frage der Höhe des ungeschüßten Annuitätenanteiles. Wann Vortragung des Berichtentwurfes an die Dele gationen erfolgt, ist im Augenblick noch nicht abzusehen. Auf alle Fälle wird mit Hochdruck gearbeitet und man nimmt an, daß in einer am Donnerstag stattfindenden Vollsizung mit der Erörterung des Berichtes begonnen

fann.

werden

,, Die Demonstration des 1. Mai zeigte die Isolierung der Partei von den brei­ten Wassen der Arbeiterschaft. Der Versuch, einen Proteststreit gegen den blutigen Terror der Polizei zu organisieren, endete mit einem täglichen Zusammenbruch.

und ebenjolcher Naivität vorgetragen wurden. als leeres Gejchwät zu erfennen. In den Jah

verboten zu werden. Die Parteiführung ren, da Svehla an der Spizze verschiedener Re machte keine Anstalten, die legale Existenz der gierungen stand, wird man vergeblich nach Partei zu verteidigen, weil sie in der Illegali. einer einzigen Sandlung suchen, die als die cines aufrechten Demokraten und Schäßers tät das Mitter erblickte, um sich drücken des Parlamentarismus gedeutet werden fönnic. zu können, falls die Mitglieder Rechenschaft unter allen jemals im Vordergrunde des po­fiir ihre falsche Politik fordern sollten. Es wäre litischen Geschehens stehenden Menschen hat falsch, die Legalität um jeden Preis zu erstreben, nicht einer das Parlament mit einer fo aber eine Preisgabe der Legalität, ohne daß der ausgesuchten fränkenden und diffamierenden Bersuch gemacht wird, sie zu verisidigen, ist frivole und bewußte Serstörung der Bartei.

Weißachtung, ja Verachtung behandelt, wie er. nicht einer darf sich des Verdienstes rüh­men, der Demokratie solche Schäden zugefügt. Die Maintederlage ist nur eine Konje­fie so verschandelt zu haben, wie Herr Anton quenz des falschen ultralinken Auries Svehla. Oftentativ, demonstrativ blieb er den der Partei, ebenso wie die Fehler der Parteifüh- Situngen der beiden Kammern des Parla­rung in den Maitogen nur die konsequente An- ments ferne, nie hatte, er ihnen etwas zu fa­wendung jenes folichen, ultralinken Kurses waren, gen, außer den allerunvermeidlichsten Enun­Mer noch den Erfahrungen der Meitage znziationen, die über inhaltsloje Phrajen nie­einer Wiederholung dieser isolierten Kämpfe auf Parlamente, auseinander, nie ließ er sich her mals hinausgingen, nie jeste er sich mit dem fordert, der beweist damit weder Mut noch Kühn­bei, wie es in jedem anderen demokratisch heit, sondern nur Verantwortungslosigregierten Staate als Selbstverständlichkeit gilt. int offenen Barlamentsiaale die Maßnahmen

keit und Abenteurertum.“

Diese Kritif ist vernichtend, aber wahr. und die Politik der von ihm geleiteten Re­Die Partei rechnete mit einem Berbot. Aber Die offizielle KBD. aber macht unentwegt wei- gierungsmehrheit zu verteidigen und der Oppo­statt den Versuch) zu machen, einen Maffenproteit ter in Abenteurertum, Verantwortungslosigkeit fition Rede und Aniwort zu stehen. Gewißg gegen diese Pläne Grzesinslys zu organisieren, und revolutionärer Gymnastit. spielte sie direkt mit dem Gedanken,

e dirett mit dem

tragen auch andere Personen und Parteien an der Verhunzung und tiefen Erniedrigung un­