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gab General 8urlinden die Versicherung ab, daß die politische Gesinnung zu befunden. Die Kölnische Zeitung  " spricht geboren wurde und bis zu seinem 27. Jahre hier als friedlicher Arbeiter Armee dem Gefeße treu und der Vertheidigung des Bodens biefen Arbeitern selbst eifrigste Pflichterfüllung" zu. Nun wohl, gelebt hat, nun plöglich als dem Staate gefährlicher Ausländer be­und der Ehre des Vaterlandes ergeben sei. eine Sache fam gewiß feine schlechte sein, wenn ihre Vertreter in trachtet und ausgetrieben wird. Eine solche Politik begreift kein In Ungarn   hielt der Baron Banffy   eine Ansprache den ihnen gegebenen Aemtern eifrigste Pflichterfüllung" üben. Mensch, die Regierung jedenfalls selber nicht. an die Abgesandten der ungarischen liberalen Partei. Er fchen Arbeiter aus Stellungen, in denen fie pflichttreu zum Wohle Eine Weihnachtsfreude wurde den Tagelöhnern und professionellen Das Verlangen der Kölnischen Beitung", die sozialdemokrati- Zur Nachachtung für die preußische Eisenbahnverwaltung. führte aus, die Regierung sei sich in dem jetzigen verfassungs- ihrer Mitarbeiter und der Gesammtheit thätig sind, durch Gewalt in Arbeitern in den sämmtlichen Bentral- und Betriebswerkstätten der Tosen Zustande nicht nur der allgemeinen, sondern auch der Gesegesform hinauszudrängen, ist ein Ausfluß jenes wahnwißigen bayerischen Staatseisenbahn- Verwaltung dadurch zu Theil, daß politischen und staatsrechtlichen Verantwortlichkeit wohl bewußt, Herrscherdünkels unseres Unternehmerthums, das jede freie Ent- die von der Generaldirektion beantragten Mittel zu den Lohnerhöhungen indem sie nur die unerläßlichen Regierungs- faltung der Fähigkeiten, die in der Arbeiterklasse schlummern, seitens des zuständigen Staatsministeriums vor Kurzem zur Verfügung handlungen und Verwaltungsatte vornehme. Ueber die verhindern will. Oft genug ist von bürgerlichen Sozialpolitikern gestellt worden sind, und zwar erstreckt sich diese Lohnaufbesserung Grenzen der unerläßlichen Regierungsakte werde das Ministerium der Gedanke als ein rettender ausgesprochen worden, daß man rückwirkend schon auf das 4. Vierteljahr 1898, nachdem feiner Beit nicht hinausgehen. den Arbeitern zu praktischer Bethätigung Zugang schaffen müsse, auch den ständigen Arbeitern im Stations, Nangir. Bahn- Unter­" Ich habe mein Inneres geprüft," erklärte der Minister  - damit sie gleichberechtigt mitwirken an den öffentlichen Werken. haltungsdienst u. f. w. die Lohnerhöhungen bereits vom 1. Oftober präsident, und ferner mich untersucht, inwieweit meine individuelle Wenn dagegen das rheinische Hauptblatt der National Haltung solche unerhörten Angriffe begründen könne, deren Biel­liberalen die Entfernung der Arbeiter bon aller Mit vorigen Jahres an bewilligt worden waren. scheibe ich seit Monaten bin. Ich glaube nicht, daß man ohne wirkung auch aus den Selbstverwaltungsstellen, welche besondere Ar­Boreingenommenheit sagen könne, diese Heze fei irgendwie ge- Erfolge derartiger Maßregeln im vollständigen Irrthum. Nicht eine theiligung von deutscher Seite an wichtigen inner- afrikanischen beiterinteressen betreffen, fordert, so befindet es sich über die Zentral- afrikanische Eisenbahnprojekte. Ueber eine neue Bes rechtfertigt, oder das Programm der Regierung sei 10 verderblich, daß man dagegen mit verzweifelten Mitteln an Burüddämmung der Sozialdemokratie würde dadurch erzielt werden. Unternehmungen sind, wie der Voss. 8tg." geschrieben wird, neuer­tämpfen müsse. Die Partei hat allen Angriffen Mäßigung ent- Bielmehr würden die weitesten Arbeiterkreise in die heftigste Er- dings Unterhandlungen gepflogen worden und zwar im Anschluſſe gegengesezt, damit nicht den Hezzen weiter Rahrung gegeben und bitterung versetzt werden und der Haß gegen die gewaltthätige an die vor kurzem erfolgte Bildung einer Süd- Kamerum- Gesellschaft. das Parlament noch mehr herabgewürdigt werde. Die ernſte Dittatur der Bourgeoisie würde in hellen Flammen Dem Bernehmen nach ist die Errichtung einer Bant mit 30 Millionen öffentliche Meinung, welcher der überwiegende Theil der Nation emporlodern.- Kapital beabsichtigt, und der Bau von Eisenbahnen im Kongo­huldigt, ist auf Seite der Regierung. Sie ist entschlossen, bis beden soll in Angriff genommen werden. Hauptsächlich wird der zum Aeußersten auszuharren, und wird nur die Waffen nieder­Bau einer Eisenbahn vom legen, wenn dies ohne Schädigung des Staatsintereffes mög- Neujahrstag von einer fieberhaften Grippe befallen eine sehr bequeme Verbindung zwischen dem Kongo   und Nil, zwischen Hierdurch würde lich ist." worden, die ihn ans Bett fejjelte. Der übliche Empfang der Generäle an Rücktritt denkt und die Behauptung der Gegner, feine besagt: Nach einer sehr gut verbrachten Nacht ist das Fieber gengnil etlaveret in Deutsch- Südwestafrika  . Die Rede läßt erkennen, daß Banff  ) vorerst noch nicht ist deshalb unterblieben. Das am Montag ausgegebene Bulletin Westafrika   und dem östlichen Mittelmeer   geschaffen werden.- Person sei das Haupthinderniß der Wiederherstellung geord- schwunden, und auch die subjektiven Beschwerden find neter Zustände, nicht gelten lassen will. Die Stimmung in wesentlich vermindert."- Der Krankheitsbericht ist von keinem Arzt Ungarn   ist jedoch derartig, daß die Tage, die unterzeichnet.- der Ministerpräsident noch in Amt und Würden Wiederzulaffung dänischer Schweine und Rinder verlangt zu berbringen hat, Doch wohl gezählt sein dürften. fanzler. Die Deutschrift fonstatirt eine immense Schädigung der Bolts­eine Denkschrift des Hamburgischen Senats an den Reichs­Jedenfalls will die Opposition, wie heute aus Buda- ernährung durch das Verbot der Schweine- Einfuhr, sowie ein enormes best telegraphirt wird, auch im neuen Jahre die Obstruktion Steigen des Kleinhandels- Preises für Schweinefleisch, der von 136 Pf. fortseßen, und zwar so lange, bis das System Banffy- Tisza im Jahre 1896 auf 160 Bf. pro Stilo hinaufging, also um 24 Bf., endgiltig gestürzt ist. Weiter will die Opposition beantragen, das find 17,65 pt. Die Marktpreise für Schweine weisen eine noch das Abgeordnetenhaus in Permanenz zu erstärfere Steigung auf, nämlich um 25 pet. Die Schlächter waren flären.­

Dentsch- russische Freundschaft.

Am letzten Tage des alten Jahres beging die Medizinische Militär- Akademie in St. Petersburg   ihre Hundertjahrfeier. Dabei verlas auf Befehl des Zaren der Striegsminister Kurapattin ein Gratulationsschreiben des deutschen   Kaisers. In dem Schreiben, das den Zaren mit Mein Herr Bruder", an­redet, wird die Bedeutung der Militär- Akademie gefciert und zum Schluß desselben sagt der deutsche Kaiser:

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Der Kaiser ist, wie auch an anderer Stelle mitgetheilt ist, am fluß des Kongo  ) nach Nediangi- löllo( dem ersten Neben­

nicht im Stande, die Preise derart zu steigern, wie die Marktpreise sticgen. Dabei fonstatirt der Bericht, daß in anderen Landestheilen die Preise für Schweine noch mehr gestiegen waren, so daß trop der hohen Preise der Versand vom Hamburger Markt nach Mittel- und Süddeutschland   noch stieg.-

glieder des Gemeinderathes der Stadt Mülhausen   i. E. hatten ,, Angebliche Fleischnoth." Die beiden sozialistischen   Mit­bort einen Antrag durchgesezt, wonach an das Ministerium ein Ges fuch um Aufhebung der Grenzfperre für Schlachtvieh gerichtet werden solle. Nunmehr ist die Antwort der Regierung hierauf ein getroffen. Unter- Staatssekretär Zorn v. Bulach erwidert, die Re­gierung fönne nicht zu Gunsten Mülhausen's einseitig vorgehen; es müsse zunächst das Resultat der Enquete abgewartet werden, die der Reichstanzler über die angebliche Fleischnoth" angeordnet hat.

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Ich bin glücklich, Eurer kaiserlichen Majestät von neuem die Versicherung meiner hohen Werthschätzung und unwandelbaren Freundschaft ausdrücken zu können, mit welcher ich verbleibe, mein Herr Bruder, Eurer kaiserlichen Majestät freundivilliger Bruder." ,, Licht" aus dem Often! Ein Weihnachtswanderer der Welt Zwischen den Monarchen besteht also die zärtlichste am Montag" hat in dem schlesischen Dorf und Rittergut C. im Brüderlichkeit und man braucht sich die innige Freude an Streise Wohlau ein Stillleben entdeckt, das er wie folgt schildert: dieser bedeutsamen Geschichtsthatsache nicht durch die Erinne- Der Herr Rittergutsbefizer, nebenbei natürlich Lieutenant d. R., rung an die andere Thatsache vergällen zu lassen, daß zahlt feinen männlichen Arbeitern im Sommer 80, im Winter oft genug Freundschaftsversicherungen der Herrscher das 70 Pf. Tagelohn, den weiblichen im Sommer 40, im Vorspiel zu großen Stämpfen bildeten. Wohl aber müssen Winter 30. Davon gehen noch die Beiträge für das Klebegesetz" Angesicht dieser brüderlichen Versicherungen ab. Beköstigung wird nicht etwa geliefert. Männer und Frauen uns doppelt über gewisse Vorkommnisse der letzten Zeit haben sich famint ihren Kindern von diesen Löhnen völlig zu er­wundern. Wie harmonirt es denn, so müssen wir fragen, jeder Bewohner getränkelt hat. nähren. Die Schule ist so feucht, daß seit Jahrzehnten In der Schulstube sind die mit jener unwandelbaren Freundschaft", daß beide Nachbar Dielen verfault. Eine Reparatur findet nicht statt, weil der staaten ihre Grenzen gegen einander fast hermetisch gegen Rittergutsbesiger nicht die geeigneten Bretter zu befizen be­einander abschließen und dieser die billigeren Lebensmittel, hauptet. Die Lehrerwohnung besteht aus einem Zimmer und jener die billigeren Industrie Erzeugnisse in grimmiger Ab- zwei Kabineten, wovon die beiden Kabinete wegen Feuchtigkeit schließung aussperren? Und wie kommt es denn, daß unbenutzbar sind. Das fogenannte Schlaffabinet kann nicht in beiden Staaten Ausweisungen der beiderseitigen einmal Schuhen zum Aufenthalt dienen, weil sie sofort schimmeln. Unterthanen betrieben werden, die zu heftigen Auseinander- Der jezige Lehrer wagt es nicht, zu heirathen, weil er eine Familie nicht dem sicheren Siechthum aussehen möchte. Seit acht Jahren fegungen zu führen drohen. Erst jetzt wieder wird bekannt, berichtet der Orts- Schulinspektor jährlich in den schärfsten Ausdrücken daß fürzlich ungefähr 30 russische Arbeiterinnen über die unerträglichkeit dieser Zustände an das Landrathsamt. Seit aus einer Berliner   Zigarettenfabrit Aus- acht Jahren ist nichts dagegen geschehen. Das Orts Armen weisungsbefehl erhalten haben!-

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Deutsches Reich  .

Die höchste Ehrung, die dem Schwarzen Adlerorden bisher zu Theil geworden, ist die Annahme dieses Ordens durch unseren großen Maler Adolf Menzel  . Der Kaiser theilte dies dem Professor Anton von Werner   in folgender Form tele­graphisch mit:

haus enthält einen Raum, den man wegen seiner unglaublichen Verfassung zur Unterkunft für edleres Vieh für ungeeignet halten würde. In diesem einen Raum hausen drei Personen: eine allein­stehende Frau, eine Wittwe mit drei Kindern und ein idiotischer, an bewohner wegen des entsetzlichen Geruchs seiner Wunden in einen Knochenfraß leidender Mann. Diesen Mann haben seine Mit­Winkel hinter dem Ofen verbannt, wo er ohne Bett in einer Art von Verschlag Tag und Nacht zubringt." von Verschlag Tag und Nacht zubringt."

Es giebt also noch Stätten im Reiche, wo man friedlich und msturzfrei für Religion, Ordnung und Sitte nicht nur kämpft, fondern Religion, Ordnung und Sitte Lebt.-

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In der Deutschen Wacht" wird ein Vertrag veröffentlicht, auf Grund dessen deutsche Dienstmädchen nach Deutsch- Westafrika geloct werden, um dort, wie es heißt, zunächst bei Ansiedlern und Missions­frauen" Familien zu gründen. Sechzehn Mädchen sind auch im No­familien Anschluß" zu finden und dann als gute deutsche Haus­vember vorigen Jahres auf Grund dieses Vertrages nach den Kolonien gegangen. Der Vertrag lautet wörtlich:

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Annahme Bedingungen für das in Deutsch   Südwestafrila einzugehende Dienstverhältniß der Hildegard X. 9. 8. aus Dresden  .

§ 1. Fr. Hildegard X. 9. 8. aus Dresden   verpflichtet sich, bei Herrn Kaufmann W. Stern in Windhoek   als Mädchen für alles in Gesindedienst zu treten. Sie verpflichtet sich, sämmtliche ihr auferlegten Dienste zu leisten, auch wenn sie an sich nicht unter die Thätigkeit eines Mädchens für alles fallen.

§. 2. Das Dienstverhältniß beginnt am Tage der Ankunft in Windhoek  . Das Dienstverhältniß dauert zwei Jahre. Wird es nicht sechs Monate vor dem jedesmaligen Ablauf gekündigt, fo setzt es sich um Jahre fort. Beabsichtigt die Genannte, sich zu verheirathen und hat sie sich verlobt, so steht ihr jeder Zeit Stellt es sich die Kündigung mit sechsmonatlicher Frist zu. heraus, daß die Genannte für den Dienst völlig unbrauchbar ist, oder macht sie sich einer groben Vernachlässigung ihres Dienstes schuldig, oder treten sonstige Vorkommnisse ein, welche das Ver­bleiben der Genannten im Dienste des Herrn Stern nicht angängig erscheinen lassen, so kann der Genannten der Dienstvertrag mit ein monatlicher Frist gekündigt werden. Ob einer der Fälle eingetreten ist, welche die einmonatliche Auffündigung zulassen, entscheidet das taiserliche Gouvernement, dessen Entscheidung die Genannte unter Verzicht auf alle Rechtsmittel anzuerkennen hat.

3. Die Genannte erhält während der Dienstzeit freie Ver­§ 3. Die Genannte erhält während der Dienstzeit freie Ver­pflegung und Unterkunft, wie beides in Windhoek   ortsüblich ist, einen Lohn von 20 m. für den Monat. Der Lohn erhöht sich nach sechs Monaten auf 25 M. monatlich, nach weiteren sechs Monaten auf 80 M. monatlich. Voraussetzung für die Lohn­erhöhung ist gute Führung und Brauchbarkeit der Genannten. § 4. Jn Krankheitsfällen hat die Genannte Anspruch auf unentgeltliche ärztliche Behandlung, falls ein Arzt am Orte antefend ist, desgleichen auf unentgeltliche Verpflegung und Lieferung von Medikamenten.

§ 5. Die Deutsche Kolonialgesellschaft   trägt die Kosten der Ueber­fahrt der Genannten von Hamburg   nach Swakopmund   auf einem Dampfer der Wörmann- Linie und die Verpflegung der Genannten auf dem Dampfer. Die Abreise von Hamburg   erfolgt am 28. Nov. 1898. Die Kosten vom Wohnort der Genannten bis Hamburg   und die Kosten des Aufenthaltes daselbst hat die Genannte selbst zu bes streiten.

§ 6. Das faiserliche Gouvernement für Deutsch- Südwestafrika  übernimmt die Weiterbeförderung der Genannten von Swakop  mund nach Windhoek   auf seine Kosten.

§ 7. Eine Verpflichtung, die Kosten der Rüdreise von Wind­hoet nach Swakopmund   und von dort nach Europa   zu tragen, liegt weder dem kaiserlicheu Gouvernement, noch der Deutschen Kolonialgesellschaft   ob.

§ 8. Erfolgt die in§ 2 vorgesehene monatliche Kündigung nach der Entscheidung des kaiserlichen Gouvernements mit Recht, so ist die Genannte verpflichtet, jeden anderen Gesinde­dienst zu übernehmen, den ihr das kaiserliche Gouvernement über­weisen sollte.

Mit den vorstehenden Annahme- Bedingungen bin ich einver standen und verpflichte mich, am 25. November 1898 in Hamburg  zur Abreise bereit zu sein. Mein Vater bezw. Vormund ist mit meinem Entschluß einverstanden.( Unterschrift.)"

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Alle Rechte sind auf Seiten der Dienstherrn  ", alle Pflichten auf Seiten der Mädchen. Sind schon alle Gesinde- Ordnungen in den deutschen   Staaten Muster einer ungerechten Vertheilung von Recht und Pflicht, so bedeutet diese südwest- afrikanische Gefinde­Ordnung die wahrhaftige Sklaverei.

Ich habe Sr. Erzellenz dem Professor Dr. von Menzel meinen hohen Orden vom Schwarzen Adler verliehen; es soll diese höchste Ehrung, die einem Künstler je zu Theil Ein einziger Profeffor hat bisher die Zeit gefunden, sich geworden, ein Beichen meiner Dankbarkeit sein für die durch mit dem rechtsgarantirten" Kollegen Delbrück   solidarisch zu erklären. jeine Kunst meinem Hause geleisteten Dienste, Es ist der außerordentliche Professor an der Berliner   Universität sowie ein Sporn werden für die Jünger der Kunst der Malerei, Sturt Breyfig, der in einem Artikel der Zukunft" der löblichen Re­auch auf den von Menzel so erfolgreich betretenen Bahnen zu gierung ganz nette Wahrheiten sagt. Sonst herrscht ringsum tiefstes folgen und zu streben, es ihm gleich zu thun. Wilhelm R. Schweigen im Gelehrtenwalde, aus dem die Herren ein dräuendes und Die dem Hohenzollernhause von Menzel geleisteten Dienste be- zur Stummheit verpflichtendes:" Warte nur, sonst balde ruheft Du stehen in der Verherrlichung deffen, was der Künstler als auch", heraushören. Ganz entzückt ist von diefer Haltung das Organ Fridricianischen Geift auffaßte, die franzöftrte, wißige, glaubensfreie für Junterbildung, die Deutsche Tageszeitung", die fich Aufklärung, die zierlich spielt, aber auch tüchtig und tapfer ar- also vernehmen läßt: Zu jeden Dienst, auch wenn er für ein Mädchen garnicht paßt, beitet. Das von Kugler verfaßte und von Menzel illustrirte Im Falle Delbrüd möchten die Demokraten gar zu muß die weiße Sklavin bereit sein. Sie darf auf sechs Monate tün­Friedrichbuch war einst das allgemeine Erbauungsbuch der liberalen gern Professoren und Studenten mobil machen. digen, aber der Herr darf auf einen Monat tündigen. Das Mädchen Gemüther in jener Reaktionszeit, die vor einem halben Jahrhundert Bei den Ersteren dürfte es ihnen taum gelingen. Zwar hat ein wird sich aber vor jeder Kündigung fürchten müssen, denn ihr Lohn anhub. Indem man es las, erhob man Protest gegen die Ver- außerordentlicher Professor in der Zukunft" seine bescheidene ist überaus niedrig, so daß an Sparen für die Rückreise nicht zu frommungsepoche unter Friedrich Wilhelm IV  ., dessen Gesiumungs- Stimme hören lassen; aber sie ist nach Gebühr unbeachtet denken ist; fündigt fie, so liegt sie ohne Pfennig Geld, völlig ver richtung man in mehr schöngeistig als naturwissenschaftlich gebildeten geblieben. Was aber die Studenten anlangt, so möchten wir laffen im fremden untultivirten Lande.- Kreisen allzu höflich romantisch nannte. Gegenüber aller ihnen dringend rathen, sich mit der Angelegenheit nicht zut Romantit ist Menzel der Maler einer gefunden Aufklärung, auch in befassen, dieweil die Sache sie nichts angeht. Irgend der Solidität seiner Technit. welche Parteinahme für Delbrüd müßte natürlich die entschiedenste Gegnerschaft der nationalen Studenten wachrufen, und damit würde eine Entzweiung in die Studentenschaft hineingetragen, die recht böse Folgen haben könnte. Die überwiegende Mehrheit unserer Studentenschaft denkt übrigens viel zu ruhig und viel zu national, als daß sie sich in dieser Weise verwenden lassen könnte.

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Cloaca maxima  .

Ausland.

Die Amnestie Frage in Italien  

ist zu einer Bedeutung angeschwollen, wie vor 20 Jahren in rantreich. Damals war der Kommunekampf von 1871 bor­ausgegangen, der die Blüthe des französischen   Proletariats hinweg­gerafft: getödtet, auf die trodene Guillotine gebracht oder ins nicht in Cayenne oder im Eril Angehörige hatte. Die Amnestie Ausland getrieben hatte. In Paris   teine Proletarierfamilie, die bewegung wurde zur Voltsbewegung, der die Regierung war eine Gristenzfrage für Hunderttausende die Amnestie­bewegung wurde zur Volksbewegung, der die Regierung nachgeben mußte.

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Die

Die Riefentloate am Rhein  , genannt Kölnische Zeitung  ", hat noch am letzten Tage des alten Jahres eine besonders große Stants masse ausströmen lassen. Das liberale" Blatt macht Vor­schläge zur Bekämpfung der Sozialdemokratie. Alle Eigentlich sollte doch das Bündlerblatt den Akademikern jenes bisherigen Maßnahmen hätten nichts geholfen, aber es giebt doch noch Mittel und Wege, um dem Einfluß der Sozialdemokratie Heimer besteht. Statt dessen enpfiehlt es auf einmal die Politik doch noch Mittel und Wege, um dem Einfluß der Sozialdemokratie" Schreien" empfehlen, aus dem ja doch das Programm der Wangen auf die Massen der Bevölkerung einen wirksamen Damm entgegen der ruhigen Miether. Unsere Gelehrten- Republikaner aber dürfen zufezen." Wie steht das neueste Rezept der Kölnischen" aus? Die stolz auf die Anerkennung der Landwirthsbündler sein. Ein präch­Sozialdemokratie hat von allen staatlichen, im Interesse der Arbeiter tiges Motiv für den nächsten Knadfus: Ostelbien segnet Aehnlich jezt in Italien  . Die Hungerrevolution vom Mai des geschaffenen Organisationen Besitz ergriffen und macht unter staat- bie Pioniere deutscher Wissenschaft". Der Kaffeler origen Jahres hat fast ebenso große Verheerungen angerichtet und licher Autorität durch Terrorismus allerschlimmster Art Propaganda." Maler sollte sich für dieses Kulturgemälde mit den Herren Bosse, Amnestie ist für Hunderttausende eine Existenzfrage, und sie ist Bolts­ebenso viele Opfer gefordert, wie die Kommune von 1871. Aus den Orts Krantentassen und aus den Gewerbe Röller, Dertel und Leipziger   assoziiren. Köller giebt den Stoff, Bosse gerichten sollen durch Umgestaltung der diese Institutionen den Geist, Knackfus die fünstlerische Form her und Dertel steuert im sache geworden, der keine Regierung sich ungestraft widersetzen kann. betreffenden Geseze die Sozialdemokraten verjagt werden. Mit dem ihr eigenen Ungeschick hat die italienische Regierung das wärtig dem unstreitig besten Kenner des entjüdelt byzantinischen einer Maßregel zu Gunsten der Opfer des Mai zugestanden, und Verein mit seinem Kleinen Journal"-Kollegen Dr. Leipziger gegen werkehrteste gethan, was fie thun tonnte: fie hat die Nothwendigkeit echt deutschen, ja sogar beinahe schon preußischen Wandschmuck für Widerwilligkeit zu einer selben Maßregel entschlossen. Aber der Jargons, den begleitenden Text bei. So werden wir endlich einen fich mit einer den Werth der färglichen Gabe noch vermindernden germanische Studienzimmer erhalten. Damm ist nun durchbrochen und die Oeffnung, durch welche die Regierung das Gnadenwasser will fließen lassen, wird bald erweitert und der Damm weggeschwemmt sein. Die Amnestiebewegung wächst wie ein Bergstrom bei Thauwetter. Und sogar die Bossische Zei tung", die so liberal ist, der Regierung des Herrn Pelloug einen Vorwurf daraus zu machen, daß sie überhaupt einen Gnaden­erlag verfügt hat, begreift dennoch, daß über kurz oder lang Be­gnadigungen im weiteren Umfang eintreten müssen.

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Der Terrorismus soll durch die Behauptung erwiesen werden, daß Orts Krankenkassen, die von Sozialdemokraten verwaltet werden, ältere leistungsfähige Angestellte entlassen und geschäfts­unkundige Agitatoren anstellen, daß sie nicht- sozialdemokratische Kranke schärfer kontrolliren laffen zc. Das find ganz frivole Lügen. Und Die Kölnische Zeitung  " dect ihre Lügenhaftigkeit selbst auf. Denn Zu den Ausweisungen. Aus Königshütte wurde ein sie gesteht, daß die Sozialdemokratie in derartigen Verwaltungs- Hüttenarbeiter ausgewiesen, der 27 Jahre alt ist und auf der stellen unter der Maste eifrigster Pflichterfüllung dortigen Hütte schon lange Zeit gearbeitet hat. Er ist als Sohn für die Verbreitung ihrer Jdeen wirkt." galizischer Eltern in Oberschlesien   geboren, ist aber nie in seinem Auch diese lettere Behauptung ist lügnerisch. Wahr ist nur, Leben in Galizien   gewesen. daß Sozialdemokraten, die von den Arbeitern mit einem Amte Eine merkwürdige Politit, diese preußische Ausweisungspolitit. betraut werden, deshalb selbstverständlich nicht aufhören, ihre Es ist einfach unverständlich, warum ein Mann, der in Preußen

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