Donnerstag, 27. Juni 1929.
Da Mussolini es für gut fand, Frieden mit| der katholischen Kirche , mit dem Papsttum zu schließen, hatten sicherlich nur Wenige daran ge dacht, wie die Verfassung im neuen Kirchenstaat sein wird.
unwichtige Frage Kopfzerbrechen machten, dis Die Wenigen aber, die sich über diese nicht kutierten alle Möglichkeiten.
nis des Gouverneurs eine Druderei, ein litho graphisches oder photographisches Unterneh Dieses Gesetz ist eindeutig genug. men zu besitzen."
Verboten werden vor allem Vereine sein, dem Kanonischen Recht keine Daseinsberech nicht streng fatholisch sind, denn diese haben nach tigung".
vereine werden wohl zugelassen werden. Nur fatholische Jungfrauen- und Gefellen
Technische Selbsthilfe in Rußland . Aus Mos. tau wird geschrieben: Der Mangel an Fabrifwaren und deren unerschwinglich hoher Preis hat in der Sowjetunion recht eigenartige Erscheinungen her vongerufen. Die Verbraucher suchen nach Möglich feit alles, was sie benötigen, zu Hause herzustellen. Die Bauern tragen Kleider aus selbstgewebten Stof fen, Spindel and Webstuhl haben daher in den Bauernhäusern wieder ihren aisen Ehrenplayz ci genommen. Schwieriger ist es mit Stahl- und Eisentvaren, air auch diese werden vielfach mit Hausmitteln hergestellt. So wenden Nähnadeln aus Draht angefertigt; die Nägel besorgt der Dorf schmied. der dazu alle passenden Saücke alten Gisens verarbeitet. Recht umständlich ist das Gerben des Herzen des Faschismus erhofften, fannten sicher Diejenigen, die eine Demokratie mitten im Schuhleders, es wird aber auf dem Lande in gro- lich nur sehr schlecht die Geschichte des Papst Bent Umfang betrieben, da das Leder ein feltener tums, das von jeher darauf bedacht war, alle ge und sehr fostspieliger Handelsartikel geworden ist. fetzliche Gewalt in feine Hand zu bekommen. In den Städten ist die Selbstversorgung viel Ganz im Widerspruch mit der Lehre Chrifti, die ist eine reine Monopolwirtschaft. Der Paffus schwieriger. Schon die engen Wohnungsverhältnisse von der Kirche und ihren Priestern verlangt, hierüber lautet: bieten hier ein fast unüberwindliches Hindermis. Es hat sich aber eine ziemlich weitbensweinte Saus. Daß ihr Reich nicht von dieser Welt industrie entwickelt, die die nötigen Waren unter Vermeidung des offenen Marktes liefert. Sie kann aber naturgemäß nur einen Bruchteil des großen Bedarfs befriedigen. Aurßerordentlich verbreitet ist die heinliche Brannteinbrennerei. Da der staatliche Monopolbranntwein jest überall zu haben ist, wird sie nur betrieben, um an dem Preis zu sparen. Der Verkauf des Monopolbranntweines wird aber dadurch wenig beeinträdytigt; er hat eine enorme Höhe erreicht. Dr. P. S.
Intermezzo.
Warum?
fet!"
Nun ist die Verfassung des neuen Kirchenstaates" publik geworden.
Die Hoffnungen auf eine Demokratie, die einzig mögliche politische Grundlage eines christ lich sein wollenden Staates, sind zunichte geworden. Die Verfassung des neuen Kirchenstaates ist eine Diktatur schlimmster Sorte. Wohl selten ist eine rücksichtslosere Diktatur er richtet worden.
Zum Beweis mur einige nette Pröbchen: Der Papst hat die uneingeschränkte Gewalt über die Geseßgebung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit."
In einer Parkanlage, Dase in der Steinwüste Großstadt. Sie" und" es" im Zwiegespräch. Sie: eine Madonna in Seidenfoulard. Das Bolt im Kirchenstaat hat also feinerlei Gattin eines Bankaktionärs und Mama. Es: Rechte, gegen ein Urteil des Papstes in einer ein Mäderl von etwa sechs Jahren, strohblond, Straffache gibt es keine Revision. wissensdurstig, ihr Kind. Schwüle lagert über Es gibt neben dem Papst nur das System Es gibt neben dem Papst nur das System den breiten Kastanien. Unweit ein Bau im der Werden. Es" hat seinen Gummiball auf die ,, besonderen Kommissionen"> Bank gelegt und betrachtet interessiert die Männer, die beim Bau beschäftigt sind.
,, Mami, warum?..."
Die Madonna macht eine abwehrende Be wegung und blickt unentwegt in einen Ullstein
roman.
,, Mami, warum trägt dieser Mann den großen Stod?"
Das nennt man Balken, Elfi," doziert Mama und blättert im Roman.
soll
" Ballen? Warum trägt er ihn denn?" ,, Weil damit ein Gerüst aufgestellt werden
Pause.
Wer ist dieser Mann?"
die aber nur auf Wunsch des Papstes jede straf und zivilrechtliche Angelegenheit untersuchen und aburteilen fönnen.
Ein Parlament gibt es also nicht, das Gesetze im Interesse der Bevölkerung beschließen und zur Ausführung bringen fönnte. Der Papst hat ja die uneingeschränkte Gewalt über Gesetzgebung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit."
Ueber die Verwendung eingehender Steuern braucht er auch keine Rechenschaft abzu legen.
Die
,, Der Erwerb von Waren oder Lebensmittel jeglicher Natur und Herkunft zweds Wiederverkauf und dieser selbst sind dem Staat als Monopol vorbehalten. Der Staat sorgt für die pharmazeutische Organisation in der batikanischen Stadt."
Bette B.
VERLANGET UEBERALL
VOLKS ZÜNDER
SOLO
A.S.I.
Volkswirtschaft.
Weh, dreimal wehe der„ gottgewollten Ordnung X. Reichenberger Messe( 3ubiläumsdes privatkapitalistischen Systems", wie wir es so oft auf den Tagungen der deutschen Zentrums Messe) vom 17. bis 23. Aug. 1929. partei und aus berufenem Munde" zentrüm Der Erfolg der vorjährigen Reflame- Messe licher Wirtschaftspolitiker hören fonnten. hat die Messeleitung veranlaßt, auch gelegentlich der diesjährigen Reichenberger Messe, welche als Jubiläums- Messe" abgehalten wird, Reklame- Messe" zu veranstalten, um zahlreichen Wünschen weitester Wirtschaftskreise zu entsprechen.
Wir Sozialisten könnten mit diesem Gefeß der Monopolisierung zufrieden sein, wenn wir bestimmt wüßten, daß die Erträge dieser Monopolwirtschaft gleicherweise den Bewohnern des Kirchenstaates zugute kommen würde.
Allein die Diktatur über die Vereine und
Versammlungen zeigt, daß teine andere Meinung als die des Vatikans zugelassen wird.
eine
Im Rahmen der Reklame- Messe wird in diesem Jahre eine neue, überhaupt zum ersten Male zur Schau gestellte Reflame- Ausstellung Drudereien können ebenfalls nur mit aus dem werbewissenschaftlichen Archiv des Genehmigung des Papstes errichtet werden. Ich Direktors Lach aus Graz besonderes Intereffe möchte die Druckerei sehen, die es vielleicht in auslösen Diese wird nachfolgende Gruppen Zeitungs- oder Zeitschriftenform wagen würde, umfassen: Begriff, Wesen und wirtschaftliche zielle des Vatikans. cine andere Meinung zu vertreten als die offi- Bedeutung der Reklame Geschichte der Reklame Werbemittelarten Reklametechnik Mit einem Wort: Die Verfassung des neuen und Entwurfsarbeit darunter Anzeigen-, Stirchenstaates ist faschistisch- bolschewistisch. Za Plakat, Schaufensterreklame, Lichtwerbung, ristisch kann man nicht sagen, da selbst der rus- Reklamestil usw. Die lebhafte Nachfrage nach fische Zarismus in seiner Duma noch eine, wenn Reklamemitteln aller Art. win Reffomedre auch nur dem Scheine nach konstitutionelle Ram- forten, Licht und Schaufensterreklame uhv. wird mer aufweisen konnte.
Nun könnte jemand kommen und sagen: ,, Das ist doch höchst unwichtig. Der fleine Stirchenstaat besteht ja doch fast nur aus den Angestellten des Vatikans. Da kann doch der Papst machen, was er will!"
-
durch zahlreiche Beteiligung an der Retlome messe besonders gefördert. Dem Geschäftsmanne werden hier beste Richtlinien für zweckmäßige, zugleich aber auch wirksame Reffame gewiefen, es bietet sich Gelegenheit. Reklameartikel zu verkaufen. Aber auch zur Einfüh rung von Markenartikeln, welche an svezielle Reklame gebunden sind, eignet sich die Reklamedie aung auch für Erzeuger von Markenartikeln im Rahmen der Reklame- Meffe gewiß vorteilhaft und zweckentsprechend gestalten wird.
" Ein Arbeiter, weist du? Ein Mann, der dunkelsten Mittelalter, da bei Eintritt der Däm- um Teil zutrifft, so erheben sich himmelweit Messe ganz besonders, weshalb sich die Beterli
Eine päpstliche Verordnung lautet dahin, daß nach abends 11 Uhr fein Fremder den Stirchenſtaat betreten darf. Es ist also wie in merung die Tore der Stadt verschlossen wurden. Aus den bereits erlassenen Gesehen des PapWeil er sonst nichts zu essen hätte..." ſtes ist besonders interessant der Passus, der das Tragt Papa auch solche Ballen?" Bereins- und Bersammlungsrecht
für einen Lohn Ballen tragen muß." Warum muß er arbeiten?"
Nein."
"
Warum nicht?"
" Weil er fein Arbeiter ist."
Pause.
,, Wieso hat er dann zu essen, Manti?" Mama wurde unwillig. Rind, frag doc nicht so dumm! Komm nach Hause!" Und die Madonna in Seidenfoulard flappte ärgerlich ihr unsteinbuch zu. Schwüle lagerte über den breiten Kastanien, von gebräunten Arbeiterstirnen troff der Schweiß.
regelt. Hier heißt es:
Selbst das zugegeben, wenn es auch nur über die Kleinheit des neuen Kirchenstaates Fragen allgemein politischer Natur.
So z. B.: Der Papst hat also als oberstes Haupt der katholischen Kirche über den Kirchenstaat absolute Macht. Er fonnte, nein er mußte für diesen, seinen Staat die Staatsform wählen, die er als die für jeden gläubigen Katholiken einzig mögliche ansieht.
,, Es ist verboten, daß sich in der vatifanischen Stadt irgendein Verein bildet, ohne Er laubnis des Gouverneurs, es sei denn, daß er Die nun vorliegende Verfassung ist für eine im Kanonischen Recht seine Daseinsberech absolute geistige Diftatur, in der jede eigentigung habe. Es wird ferner verboten, daß willige freie Meinung unterbunden wird. In ohne Erlaubnis des Gouverneurs öffentliche der es kein Parlament des Volfes gibt. Versammlungen stattfinden, daß Waffen, Der neue Kirchenstaat müßte dabei jedem auch solche fünstlerischen Wertes, behalten fatholischen Politiker Norm sein für seine werden und es wird verboten, ohne Erlaub- Staatsauffassung.
gen in voller Karriere davongefahren. Die Kutsche des Friedhofverwalters versicherte, das Gesicht der habe ein bekanntes Wappen gehabt: das Wappen Toten beim Eindringen der frischen Luft eine lebder Familie Sezanne. haftere Färbung an. Der Verlobte stieß, von wilder Nach diesem Bericht wurde es Herrn von Saint- Freude übermannt, einen Schrei aus. Er hatte lebenAlban bewußt, daß er nicht das Opfer einer Sinnes- digen Atem auf den Lippen der Toten verspürt. Er täuschung geworden sein fonnte. Bei der Erzählung ließ sich einen Spiegel geben und hielt ihn gegen von dem Wappen durchfuhr ihn ein schrecklicher Ver- ihre Lippen. Und als der Spiegel von dem Hauch dacht. Sezanne hieß der erste Verlobte seiner Gattin. beschlagen war, rief er:„ Sie lebt!" Aber dieser war bei einem Schiffbruch an der italie- Und er hatte wirklich recht", fuhr die alte Frau nischen Süste ertrunken. Maria wäre damals fast fort. Die Tote- lebte. Er wollte sie mit sich vor Schmerz gestorben. Dann hatte sie sich in das nehmen. Was sollte mein Mann, der Friedhofsver unvermeidliche gefügt und sich entschlossen, einen walter dagegen tun? Er hatte mit Toten zu schaffen, anderen Mann zu heiraten: den reichen Grafen was gingen ihn lebendige Menschen an. Es blieb Saint- Alban. also nichts anderes übrig, als dem Wunsche des Nach zweijähriger Ehe, die von einem Rinde, Fremden zu willfahren. Nachdem er Maria völlig einem Mädchen, gesegnet wurde, war Maria plötzlich belebt hatte, reiste er mit ihr nach Italien ab." gestorben. Saint- Alban selbst hatte den Körper seiner Soweit die Erzählung der Friedhofsverwalterin. geliebten Frau auf die Bahre gelegt und eigenen Herr von Saint- Alban leitete sofort die nötigen Auges mit angesehen, wie Maria später in dem Schritte ein, um der Verschollenen habhaft zu Sarge verschlossen und begraben wurde.
Die Tote, die lebte. Cine feltfame Begebenheit, nacherzählt bon Bodo M. Vogel. Gerade während der letzten Zeit sind, besonders als Folgeerscheinungen des großen Krieges, in der Deffentlichkeit zahlreiche Fälle von Gedächtnisschwund bekannt geworden. Personen, die von diesem Gehirnleiden betroffen werden, verlieren ihr gesamtes Erinnerungsvermögen, vergessen selbst ihren Namen und treiben als sozusagen völlig neugeborene Menschen sich meist zwed- und ziellos in der Welt herum, bis eines Tages durch irgend einen Zufall das gelähmte Gedächtnis wieder in Funktion gerät. Die Geschichte der Psychiatrie fennt zahlreiche Beispiele von Gedächtnisschwund und weiß sie wissen schaftlich zu erklären und teilweise auch zu behandeln. Einer der interessantesten Fälle auf diesem Gebiete ist mit dem Namen der französischen Gräfin Maria Der Graf entschloß sich sofort, das einzig Nichvon Saint- Alban verknüpft, deren Geschichte wir in tige zu tun, was in diesem Fall möglich war: er folgendem wahrheitsgetreu nach den Berichten der ließ das Grab seiner verstorbenen Gattin öffnen. zeitgenössischen Chronik wiedergeben wollen. Schon am nächsten Tage wurde diese Arbeit vor genommen. Und zu aller Ueberzeugung stellte es sich heraus, daß der Sarg leer war!
Am Totenfest des Jahres 1706 suchte der Graf bon Saint- Alban einen der Pariser Friedhöfe auf, um das Grab seiner Gattin, die vor kurzem in Herr von Saint- Alban erstattete sofort Anzeige der Blüte ihrer Jugend gestorben war, zu besuchen. wegen Grabschändung. Aber er bat sich aus, die Während der trauernde Gatte neben dem Grabmal nötigen Nachforschungen selber anstellen zu dürfen. stand, durchfuhr in plöglich ein fürchterlicher Schred. Mit außerordentlicher Gewissenhaftigkeit machte er Er blickte auf and glaubte, die verlorene Gattin vor sich nun an seine Detektiv- Aufaabe heran. Zunächst ſich ſtehen zu sehen. Verwundert schrie er:„ Maria!" suchte er die Witwe des Verwalters auf, der vor Aber die Frau entfloh mit allen Anzeichen des einigen Jahren die Aufsicht über den Friedhof geEntseyens. Saint- Alban verfolgt sie unter fortwäh- führt hatte. Die alte Frau erinnerte sich noch genau renden Rufen: Maria, Maria!" an das Begräbnis der Maria Saint- Alban, und sie Doch das Schattenbild verschwand unter der wußte darüber Erstaunliches zu berichten. In der Menge wie ein Mensch, der von den Häschern ver- Nacht nach der Bestattung traf ein jüngerer Herr, folgt wird. der von einer weiten Reise tam, auf dem Friedhof Herr von Saint- Alban aber gab sich nicht zu ein. Er war völlig verzweifelt. Er gab sich für den frieden. Er fragte alle Besucher des Friedhofes, ob Verlobten der Verstorbenen aus. Sie hätte, ohne den sie eine davonlaufende Frau gesehen hätten. In der letzten Abschied von ihm, scheiden müssen. Die einTat antworteten einige, daß sie die Dame bemerkt zige Hoffnung bestände für ihn darin, das Grab noch hätten, die erschreckt entfloh, als sie hinter sich den einmal zu öffnen, um die Verlobte ein leptes Mal Namen Maria hörte. Eine Kutsche hätte neben der zu sehen. Der Verwalter ließ sich schließlich auf Friedhofsmauer gestanden und scheinbar auf sie ge- Grund eines reichlichen Handgeldes dazu überreden. wartet. Sie sei hastig eingestiegen und mit dem Wa- Als das Grab geöffnet wurde, nahm, wie die Witwe
werden.
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Devi enture.
raner Curie am 26 Juni
100 bolländische Gulden 100 Dinar
100 Reichsmor!
Bare
1353.75 1357.75
59.16%
59.41%
802 35
805.35
100 Beigas
468.0
469.25
100 Bengos
587.75
89.75
100 Schweizer Franken
648.45
650.45
1 Pfund Sterling
163.36
163.96
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177.
1 Dollar
83.69%
33.79%
100 frangofilde Franken 100 polnische Blot
131.81
132.21
377.62
379.62%
100 Schilling
473.65
475.15
100 gire
" Ich sehe ihn zum ersten Mal" ,, Sei doch vernünftig, Maria", sagte der Vater, erinnerst du dich nicht an deine Kinderjahre?"
Mein Herr, ich weiß nicht, was Sie von mir wollen. Sie irren sich. Ich bin in Italien geboren und in Italien verheiratete ich mich mit Herrn von Sezanne. An meine Kindheit kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich war schwer frank. Was Vorher war, habe ich vergessen."
Die Ansicht des Gerichts und der Deffentlichkeit war, daß man es mit einer äußerst geschickten Simulantin zu tun habe, die unter dem Einfluß ihres verbrecherischen Gätten stand.
Der Fall hätte, da damals die Wissenschaft die Möglichkeit eines Gedächtnisschwundes noch nicht kannte, für Maria und Sezanne schlimm ausgehn können, wenn nicht ihr Vater im letzten Augenblick auf einen rettenden Gedanken gekommen wäre Seurz vor der Urteilsverkündigung in dem Prozeß, erbat er sich eine neue Einvernahme als Zeuge und brachte Innerhalb furzer Zeit wurde der Graf von dazu die Tochter Marias aus ihrer Ehe mit SaintSezanne ermittelt, der in einem vornehmen Pariser llban mit. Sotel abgestiegen war. In seiner Begleitung befand Beim Anblick der Mutter rief das Kind in sich seine Frau, die ihm in Italien rechtmäßig einem fort: angetraut war. Graf Saint- Alban war nicht sonder ,, Mutter, Mutter verlaß mich nicht! Mutter, lich erstaunt, als er in Sezannes Gattin seine frü- bleib bei uns! Kehre zu uns zurück, Mutter" here verschollene Frau wieder erkannte, aber er ge- Unter dem Einfluß dieser Worte schien nach und riet außer sich, als Maria ohne irgend welche Ge- nach eine seltsame Veränderung mit Maria vorzumütserregung angab, ihn nicht zu kennen, und e- gehen. Sie blickte starr vor sich hin, als ob sie in ſtattete nun Anzeige wegen Bigamie . der Vergangenheit nach einem Haltepunkt jedhte. Waren Sie nicht mit dem Grafen Saint- Alban Plötzlich belebten sich ihre Züge und sie blickte cr verheiratet?", fragte der Richter bei der Verstaunt um sic). Dann sprang sie auf und riß the nehmung. Tochter au sich. Die Stimme ihres Kindes hatte die „ Ich kenne ihn nicht", erwiderte Maria mit Erinnerung an die früheren Zeiten wieder bei ihr abwesender Stimme. wachgerufen. Wo haben Sie sich mit dem Herrn von Sezanne vermählt?"-„ In Italien ." Und warum nicht in Frankreich ?" " Weil ich in Italien geboren und erzogen worbin."
den
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,, Sind Sie noch niemals in Frankreid, gewesen?" Jetzt das erste Mal."
,, Kennen Sie wenigstens Ihren Vater?" „ Ich erinnere mich nicht mehr an ihn."
Die Richter hatten Einsicht und verurteilten Maria von Saint- Alban nicht wegen Ehebruch und Bigamie, sondern erklärten die Ehe mit Sezanne für nichtig und forderten sie auf, zu ihrem ersten Mann zurüdzukehren.
Die unglückliche Frau aber hielt ihre Sünden für so unverzeihlich, daß sie dieser Aufforderung nicht nachtam. Sie ging in ein Kloster, wo sie schon wenige Jahre darauf an Geist es umuachtung
Sehen Sie sich diesen Herrn an. Es ist Ihr gestorben ist.
Water."