Dienstag, 9. Juli 1929.
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Ein Festtag des nordböhmischen Proletariats. Broletariats. Bom Reichsarbeitertag.
und wieder 34 fröhlich im Winde flat- find, übergeben. Die Enthüllung der Parteifahne Kämpfer und Sportler, wieder eine Musikkapelle Sillebrand und Kiese wetter gewidmet ternde Vereinsfahnen, dann die Sportler wird mit einen der Höhepunkte des Reichsarbeiin den verschiedensten Dreß, Ringer, Schwimmer tertages bilden. usw., ein Pfeiferkorps, abermals ein endlos langer Zug Turner, noch eine Pfeiferkapelle und noch ein Zug Turner und hinter der dritten Pfeiferkapelle viele Hunderte Turngenossen in der bekannten Turneradjustierung.
Ordner und Samariter.
Trot Regens glänzender Berlauf des Kreis- Arbeiterfestes und Kreis- Turn- und Sportfestes in Bodenbach . 20.000 Besucher. Herrlicher Festzug der Zehntausend. Massenmeeting am Schulplatz. Zum ersten Mal seit ihrem Bestande trat die sich aufwärts mit der Frage: Wird es schön?" und Kreis- und Verbandsleitung, der Turner folgten. Reichsarbeitertag des sudetendeutschen ProletaZur bleibenden Erinnerung an den ersten Sveisorganisation Aussig Bodenbach als die Sonne immer höher und höher kam und Ihnen schloß sich in diszipliniertem Marsche die riats wird von der Kreisveganisation Karlsbad Warnsdorf der deutschen sozialdemokratischen wärmer wurde, da stieg die Hoffnung:„ Es wird R. W." einige hundert Wann start an. Dann eine Parteifahne gestiftet. Die Fahne wird bei Arbeiterpartei mit einer Veranstaltung größten schön!" Stiles vor die Deffentlichkeit. In Gemeinschaft kamen die Jugendlichen, an der Spize 11 Fahnen mit dem 5. Kreis des Arbeiter- Turn- und Sport plate ein, wo noch fleißige Hände tätig sind, die Zahl. Wieder eine Musiltapelle, ihr folgend die am 18. August enthüllt und dem ParteiUm 8 Uhr früh trafen die erften Gäste am Feit und wohl weit über sechshundert Bersonen an der der internationalen Kundgebung verbandes veranstaltete sie am 6. und 7. Juli in letzten Vorkehrungen zu treffen. Es beginnen die Bodenbach ein Kreis- Arbeiter- und Turn- und verschiedenen Uebungen auf den Plätzen. Wärmer nen in ihrer originellen Tracht. Ihnen angeschlof Kreise Teplitz , Bodenbach , Karlsbad und Trautetschechischen Turner und Turnerin vorsitzenden überreicht werden. Vertreter der Sportfest, das einen Umfang annahm, der weit und wärmer wird es. Vor den Getränkeausgabe fen ein endlos langer zug unserer Turner und nau werden Fahnen bänder, die dem Geden über ähnliche Veranstaltungen hinausging. Wohl stellen häufen sich die Menschen, den brennenden Turnerinnen, ihnen voraus dreißig prächtige ten an die Genossen Seliger, Čermat, an die 20.000 Menschen bevölkerten am Sonntag Durst zu stillen. Mittags sind die Wolken düster Vereinsfahnen, ein Heer proletarischer nachmittag den riesengroßen Festplatz und nament- und allmählich verschwindet die Sonne. Es wird lich Bodenbach trug während der beiden Tage, dies zunächst gar nicht unangenehm empfunden, besonders aber am Sonntag, das ausschließlich trotzdem aber wenden sich sorgenvolle Blicke gegen Gepräge dieser Veranstaltung. Besonders erfreu- den Himmel. Indessen man hofft: es wird aus lich war es, daß die Turner in so starker Bahl erhalten. schienen waren. Damit ist der lückenlose Auf breiter Fläche üben Hunderte Turner und Beweis erbracht, daß die Turner- Turnerinnen, spielen Kinder, beginnt das Fest schaft des ganzen fünften reises treiben. Da fallen die ersten Tropfen und bald ist restlos hinter der Partei steht, mit es ein regelrechter Schnürlregen. In die Besucher Ein Fest in dem Ausmaße, wie es der Reichsder sie sich untrennbar verbunden kommt Bewegung und alles trachtet, ein schüßendes arbeitertag fein wird, erfordert umfassende Vore fühlt. Dach zu erreichen. Noch einmal bricht die Sonne Dem Zuge der Turner folgten hinter einer lehrungen in sanitärer und organisatorischer Hin Gaben schon die samstägigen Veranstaltun- durch und die Besorgnis schwindet, aber um 5 Uhr Musikkapelle viele hunderte Frauen, durch ficht. Den Ordnerdienst auf den Bahnhöfen, in gen, Turnübungen, Freiübungen der Kinder, nachmittags eben, als der Kinderfestzug beendet ist, die Krochwitzer Pfeifer in zwei Gruppen geteilt, ben Massenquartieren, beim Festzuge, auf dem Spiele, usw. nicht zuletzt der Sinderfestzug Pro- verdichten sich die Wolken und der Wind stodt. Erst durch eine Musikkapelle von dem unabsehbaren Zug Festplate und bei allen Veranstaltungen haben ben für das zu Erwartende, so erreichte die feft- dünn, dann immer stärker rieselt es hernieder, der männlichen Parteigenossen getrennt. Es die Ordner aus dem ganzen Reichagebiete überliche Veranstaltung ihren Höhepunkt im unver- manchmal setzen Regenschauer ein. folgten dann die Arbeitersänger, die Nanommen. Die Leitung rubt in den Händen der gleichlich schönen Festzug am Sonn- Ein grauer Tag bricht Sonntag an. Aber es turfreunde und andere befreundete Gruppen Genossen remser und Novy. Den wichtigen tag. Es war ein wuchtiger Aufmarsch vieler tau- regnet nicht mehr. Zwar etwas später, als und dann trat die Genossenschaft in einer Sanitätsdienst organisieren die westböhmischen sender Turner, Turnerinnen, Sportler, Partei- ursprünglich beabsichtigt und erwartet, füllt sich der Anzahl Festwägen und Gruppen, die zugleich pro- Sanitätsabteilungen des Arbeiterturnerbundes genossen und Frauen, Naturfreunde, Jugendliche noch nasse Festplatz und immer neue Scharen Fest- pagandistisch wirkten, in Erscheinung. unter der Führung des Genossen Wielenseuf und Kinder. Dicht gedrängt Kopf an Kopf, über- gäste treffen ein. Wohlige Wärme verdrängt das Länger als dreiviertel Stunden dauerte der und Konrad. Für den Sanitätsdienst haben ragt von einem Wald herrlicher roter Fahnen, Frostgefühl und es bleibt schön den ganzen Tag. Um Vorbeimarsch dieses einzigschönen Festzuges, obwohl wir auch bereits eine große Anzahl parteigenöffistanden an die 15.000 Menschen während des 9 Uhr früh sind es schon Tausende, die den Fest die Aufstellung in Sechserreihen erfolgt war. Als scher Aerzte zur Verfügung gestellt. Meetings, das sich dem Festzuge anschloß, plaz bevölkern. Fröhlich flattern die Fahnen im der letzte Festwagen noch beim Bräuhause fuhr, auf dem Schulplatz in Bodenbach , der sich für Winde, die Turner und Turnerinnen üben, Frei war die Spitze bereits am Festplatz angelangt und diese Veranstaltung als viel zu klein erwies, so übungen, Geräteturnen, Spiele, Wettkämpfe, alles dabei war durch die ganze Länge der Dresdner daß sämtliche Radfahrer und Festwagen in die seit ist im Gange. Die Zivilisten" stehen in Gruppen, Straße, Bräuhausstraße, Tepliger Straße, Bahnhoflichen Straßen abdirigiert werden mußten. Und wandern von da nach dort, lachen und sind fröhlich, straße, Poststraße, Leffingstraße bis zum Schulplatz Bahn stationsamtes Bodenbach, namentwährend sich der Festzug in einer riesenhaften daß es nun doch schön geworden ist. Ueberall Be marschiert worden. Das ergibt eine Länge von lich bei der Abfahrt der auswärtigen Gäste, und Länge trotz der Sechserreihen, in denen die Teil- wegung und überall doppelfreudige Festesstimmung. mindestens 1% kilometer und es ist wohl ebenso das Entgegenkommen der E. V. U., nehmer marschierten, durch die Straßen bewegte, Immer neue Züge der Festgäste treffen ein. Banden vom Bahndurchlaß durch die ganze Länge Bor den Eingängen stauen sich die Massen. Sie nicht zuviel gesagt, wenn man die Zahl der Teil die die Beförderung der Festgäste bei 50prozentiger der Dresdnerstraße, Teplizerstraße, Bahnhofstraße, fommen teils einzeln, teils in Gruppen, zumeist aber wohl nicht geringer als diese Zahl dürften die Zu- Erleichterung des Verkehrs beitrug. Zahlreiche nehmer auf mehr als zehntausend schäßt. Fahrpreisermäßigung besorgte und wesentlich zur Poststraße ebensoviele Festteilnehmer, Arbeiter unter den Klängen von Musikkapellen, Trommler- ohl linder und zahllose Zuschauer Spalier. Der Fest- und Pfeiferkorps oder auch singend. Um halb zehn schauer, die beiderseits der Straßen und Gaffen Wegweiser erfüllten ebenfalls ihren Zwed. zug war unstreitig die größte und eindrucksvollste Uhr kommt in die langsam auf- und abwogende aufgestellt waren, zu schätzen sein. Veranstaltung dieser Art, die Bodenbach je gese- Masse Bewegung: Antreten zum Fest zuge" ben hat.
Der Sonntagnachmittag war dem eigentlichen Festtreiben gewidmet. Der große und schier unübersehbare Festplatz glich zeitweilig einem wogenden Meer und überall fand der Besucher etwas zu schauen, überall gab es Anziehendes, überall Beweise der Straft und Stärke, des' Wollens und Könnens unserer Bewegung. Es wird feinen Festteilnehmer geben, dem diese Veranstaltung nicht auf lange Zeit in freudiger Erinnerung bleiben wird.
Der Festplay.
heißt es und unsere unermüdlichen R.- W.- Männer haben keine leichte Aufgabe, die Tausende von Menschen an die ihnen zugewiesenen ellen zu diri gieren.
Der Feftzug.
Das Meeting.
Das Fest.
stand, daß die Turngenossen wenige Minuten nach ihrem Eintreffen bereits auf den für sie vorgesehe nen Plätzen in Aktion traten. Wie gut die Organisation funktionierte, ist am besten daraus ersichtlich, daß es teine Störungen und keine Kla gen über Mißstände gegeben hat.
Die Festabende.
Die schwerste Aufgabe aber hatte unstreitig der Wirtschafts- und Bauausschuß. Vor dem Feste mußten Baden in großer Zahl beigestellt Der Schulplatz erwies sich beinahe als zu flein werden, die Umzäunungen hergerichtet, Festplatzund es mußten die Radfahrer abdirigiert werden, und Straßen geschmüdt und für alles Vorsorge geum Raum für die ungeheure Menschenmenge zu troffen werden, was für das Gelingen eines Festes gewinnen. Ein Wald von mehr als hundert in dieser Hinsicht Voraussetzung ist. Die Ver roten Fahnen ragte über die dicht gedrängt röstigung und Verpflegung erforderte Es waren deren zwei: Samstag nachmittag, ſtehende Menschenmenge. In kurzen Ansprachen allein mehr als 200 Leute und gibt zugleich ein gerade noch bevor der Regen die Hoffnung auf gün verwiesen die Genossen Kögler( Streisvertretung Beugnis nicht nur für bie Größe des Festes jontige Witterung auf den Nullpunkt herabdrückte, der Partei), Kremser( Parteivorstand), Mil- bern auch von der Vorsorglichkeit der leitenfand ein Festzug der Kinder statt. Wie strammer( Arbeiter Turn- und Sportverband), Erladen Genossen des Wirtschaftsausschusses. unsere Buben und Mädel aller Altersstufen einhercher und Köhler( Turnkreis) auf die Bedeutung Daß unsere Turner in der Organi schritten! Ob die nun als Turner oder Turnerinnen des Festes. Ein begeisterter Beifallssturm fation mustergültig sind, beweist der Um oder bei den Kinderfreunden in Erscheinung traten, folgte den Ausführungen eines jeden Redners und Zucht und Ordnung hielten sie. Wie sich im ein besonders lebhafter Widerhall, als Genosse Genosse Im Süden und Südosten, eingerahmt von In Rhythmus des Marschschrittes ihre Körperchen be- Ružička für die tschechischen Genossen das Wort ten Essen, Stätten der Arbeit, im Westen die Fest wegten, von denen viele, ach gar so viele nur zu ergriff. Reibungslos und ohne Unfall löste sich dann deutlich die proletarische Herkunft verrieten. Wie die Riesenversammlung auf. stadt, graue, vom Rauch gefärbte Wohnhäuser, in ihre fröhlichen, sorgenlosen Kinderaugen leuchteten, Norden gleichsam als Wahrzeichen einer über- wie sich die Freude an der Masse, das Gewundenen Geschichtsperiode des Feudalismus das fühl, da bei" zu sein, immer wieder Bahn brach Tetschner Schloß, im Osten als Ründer der in hellem Freundschaft" und Frei Heil" cignis! Es dürften wohl an die 20 Tausend Der Nachmittag am Festplatz war ein Erneuen Zeit der Riesenbau des Lager- Rufen und wie in den freudig- stolzen Mienen der Menschen gewesen sein, die dem Festplatz sein GeAm Samstag abends fanden in nicht weniger hauses unserer G. E. C. und das Ganze ein Erwachsenen das Bewußtsein sich ansdrückte: als fünf Lokalen Festabende mit ausgerahmt von einem Kranz von Bergen, die je nach präge gaben. An allen Ecken und Enden wurde ge- erlesenem künstlerischem Programm statt. Im ,, hier marschiert unsere Zukunft!" der Beleuchtung bald blau, bald grün und dann turnt, gespielt, Wettkämpfe ausgetragen und nicht Theatersaal in Bodenba chy dominierten die wieder beinahe schwarz erschienen, so der Festplatz. Es waren wohl weit über 1000 Kinder, die da eine Minute blieb dem Auge ohne Tätigkeit, über Arbeiterturner, in der Volks halle die Sänger, Etwa 20 Hektar umfassend, ist er ob seiner Lage für aufmarschierten, und es war nur ein Teil der all gab es was zu sehen. Natürlich bestritten die in Stadt Prag " in Tetschen die Jugendlichen, Arbeiterfeste wie geschaffen. Gesamtzahl derer, die am Feste teilnahmen. Natür Turner das Programm und ob nun an den Ge- im" Arbeiterheim in rochwitz Gipfelleistungen Der Festplatz ist Eigentum eines großen In- lich hatten es sich einige Gruppen nicht nehmen räten, ob auf den Sportplätzen oder bei den Frei- und im Arbeiterheim in Altstadt die Arbeiterdustrieunternehmens, er bedeutet für die Arbeiter lassen, mit Fest wagen aufzufahren und Gruppen übungen, überall gab es Leistungen, die muster bewegung von jung und alt. Außer der Stapelle eine Summe vorenthaltenen Mehrwertes. Zwei zu stellen. So wurde das Fest der Großen auch ein haft waren und teine Kritik und feinen selum wirkten an künstlerischen Sträften mit die Tage lang war er belebt von jenen, die Mehrwerte Fest und ein Erlebnis der heranwachsenden Vergleich zu scheuen brauchen. Um nur Genossen Ranninger, Thöner, Bermeiser, schaffen, zwei Tage stand er im Zeichen der roten Generation. Aber unsere Buben und Mädel kön zwei Dinge hervorzuheben: Die Freiübungen Paul Ehrlich und Genoffin Anni Spiegel, das Fahne, zwei Tage lang bevölferten ihn Proletarier, nen auch ernst sein. Man muß ihre ernſten und der Turnerinnen, bei denen Anmut der Be Doppelquartett der Aussiger Arbeitersänger, die erfüllt von Festesfreude, erfüllt von einer Idee aufmerksamen Gesichtchen gesehen haben, als sie wegung und Diszipliniertheit des Körpers und der Arbeitersänger von Bodenbach, Tetschen , Altstadt, und einem Wollen und Ziel. Wie Ameisen wint ihr Meeting" am Schulplatz in Bodenbach ab- Person gleichermaßen zur Geltung kamen. Den Poliz, Krischwitz, Krochwitz, Biela, Ullgersdorf und melte es und ein Brausen tausender Stimmen lag hielten und der Kreiserzieher der Turner, Genosse Glanzpunkt des Nachmittags aber bildeten die Bünauburg, ferner die Turner, Turnerinnen usw. über der riesigen Fläche und wurde nur dann und Pable, zu ihnen sprach. Nicht nur den Stindern, Freiübungen der mehr als Tausend Sämtliche Abende waren gut besucht und bildeten wann übertönt von der Musik oder von dem schril- auch den Erwachsenen wird dieser Kinderfestzug un- Turner. Ünvergleichlich war der Front- einen sehr wesentlichen Teil des Festprogrammes. len Pfeifen der Lokomotiven und der Fabriljirenen. vergeßlich bleiben. marsch mit gegen sechzig wehenden Ueber den Verlauf der einzelnen Abende werden wir Der weite Platz trug festliches Gepräge. An den Fahnen voraus! Dieser Aufmarsch löste einen in den einzelnen Blättern noch berichten. Eingängen und rings herum, wie auch in der Mitte wahren Beifallssturm der Zuschauer aus wehten rote Fahnen und Wimpel in großer Zahl. Gibt es überhaupt eine Feder, die den impo- und wird von niemanden, der ihn gesehen hat, ver20 Eisenbahnwaggons waren zu Garderoben santen Festzug, diesen gewaltigen Aufmarsch mit gessen werden können. eingerichtet und dienten zugleich als Absperrung an seiner unerhörten eindrucksvollen Kraft so zu schilDaneben lam natürlich auch die allgemeine einer verhältnismäßig fleinen Stelle des Festplates. dern vermöchte, wie er sich unauslöschlich dem Hirn Dieser selbst war in drei besondere Pläge geteilt, die und dem Herzen des Beschauers einprägte? Es ist Feststimmung und das Festtreiben nicht zu kurz. ausschließlich für Turnzwecke bestimmt waren. Da- unmöglich, den Eindruck in Worte zu kleiden, das Die Organisation des Festes. neben Raum genug für die Gäste und die nicht- Geschaute den Lesern zu vermitteln! In seiner beschäftigten Turner und Turnerinnen. Geschlossenheit und Disziplin, in seiner Es wäre eine unverzeihliche Unterlassung, Natürlich waren für alle Möglichkeiten Vor- Farbenfreudigkeit und in der Begeiste- würde man bei der Schilderung des Festes jener Yehrungen getroffen worden. In der Festkanzlei rung der Teilnehmer, in dem oft spontanen Genossen und Genoſſinnen nicht gedenken, beren tige Festzug, das Riesenmeeting am Schulplak in waren ununterbrochen eine ganze Anzahl Genossen Jubel der nach vielen Tausenden zählenden ganzer Anteil an dem Feste Arbeit, uner- Bodenbach , die helle Begeisterung, die Arbeitsfreude, beschäftigt. In der Wirtschaft, Ausspeisung, Kaffee- spalierbildenden Menge bleibt dieser Festzug allen müdliche selbstlose Arbeit war. Einige die Opferbereitschaft, die geheure Beteiligung ausgabe, den Getränkeausgaben und anderen arbei- Teilnehmern und allen, die ihn sahen, ein unver Tausend Menschen waren in Quartieren unterzu vieler Tausender Arbeiter und Arbeiterinnen hat leten an die verhundert Personen ununterbrochen. gängliches Erlebnis. Wohl nie in der bringen, unter ihnen mehr als tausend Kinder. Es uns alle mit neuen Hoffnungen erfüllt. Wir sind An acht Einlässen drängten sich ständig die in immer Geschichte Bodenbachs und Tetschens und war reibungslos gegangen und niemand blieb überzeugt, daß der ernste Teil des Bürgertums neuen Scharen zuströmenden Besucher. An zwei vielleicht ganz Nordböhmens dürfte eine ähnliche ohne Obdach. Aus hunderten von Orten waren Achtung vor unserer Bewegung empfinden wird. Samariterſtellen hielten Arbeitersamariter und sich Veranstaltung stattgefunden haben. die Besucher gekommen und es war nicht leicht, den unser Fest hat den Beweis erbracht, Eröffnet wurde der Festzug durch einige Hun- Verkehr zu regeln, denn außer dem Festverkehr daß in Nord böhmen teine andere Pargegenseitig abwechselnd sechs Aerzte Dienst. dert Radfahrer, die dem Zuge schon ein besonderes wickelte sich ja auch der sonst übliche Sonntagsvertei als die sozialdemokratische die Gepräge gaben. Ihnen folgte eine Gruppe von kehr ab. Aber unsere braven R. W. Leute", Arbeitermassen hinter sich hat. Stolz Heiter und warm durchbrach am Samstag die 24 wehenden großen roten Fahnen, die von je Rote Falken" und arbeitsfreudige Genos und freudig, hoffnungsvoll und sieMorgensonne die Kühle der Nacht. Wolkenfetzen sechs Jugendlichen, Frauen, Männern und Turnernen und Genossinnen sorgten dafür, daß auch gessicher können wir rufen: flogen, von leichtem Wind getrieben, amt herrlich getragen wurden. Dann kam die erste Musikkapelle, der Verkehr klappte, es gab feinen Unfall.
Die Fefttage.
Wir marschieren!
Rein ernster Unfall.
Während des ganzen Festes und obwohl Tauſende Turner und Turnerinnen tätig waren, gab es weder beim Verkehr, noch am Festplate einen ernſten Unfall, was mit besonderer Befriedigung vermerkt werden muß.
Unter der Fahne der Sozialdemokratie. Der imposante Verlauf des Festes, der gewal
blauem Himmel dahin. Tausende Blicke richteten( sk I um), die Parteivertretung, Feſtausschuß und Erwähnt muß werden das Entgegenkommen des Mit uns das Bolt, mit uns der Sieg!