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einer Revolution, so doch in der eines zähen fie beherrschte das Bankwesen und in den Kir-, und blutigen Bandenkrieges gelang. chen häufte sie an Gold- und Silbergeräten Was den in die Vereinigten Staaten entiende märchenhafte Reichtümer auf. Den Bestrebun­ten Scharen von Geistlichen nicht gelang: die gen auf Landaufteilung zur Behebung der Ar­öffentliche Meinung in Amerika so zu verhet- mut der Masse der Bevölkerung dagecen seßie zen, daß Amerika an Merito den Krieg er- die im Reichtum schwimmende katholische His fläre gewiß charakteristisch für die katholische rarchie verbissensten und gewaltigen Wider­Kirche, die sonst die Demut vor jeder staatli- stand entgegen.

Mittwoch, 10. Jult 1929.

Hausbefizer und Christlichsoziale.

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Die Hausbesitzer fordern restlose Beseitigung des Mieterschutzgesetzes binnen Drei Jahren. Wer find die ,, Abgeordneten " der Hausherren? Chriftlich. Soziale und Agrarier wetteifern um die Gunft der Hausherren.

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In Leitmerit fand Samstag und Sonntag der Bundestag der Hausbesiger statt, der sich chen Autorität als Christenpflicht verkündet- Es ist also im schlimmsten Sinne wahr, natürlich zwei Tage lang mit nichts anderem das versuchte der merikanische Klerikalismus was unsere Christlichsozialen sagen: das meri- als mit der Beseitigung des Mieterschutzes be­auf eigene Faust. Er war drei Jahre lang be- fanische Volt habe gelitten wie die Märtyrer faßte. Die Hausherren anerkennen, daß die bis­strebt, durch die Hervorrufung von blutigen der Katakomben", aber die es io ohne Erba:- herigen Gesetze, die der Bürgerblock geschaffen Wirren Mexiko in ein Chaos zu stürzen. An men leiden ließen und dieses Leib steigerten, hat, einen Fortschritt" darstellen, aber sie for der Spitze der von ihm organisierten aufstänes waren die kirchlichen Wacht hadern den radikalen Abbau des Mieterschußes digen Banden standen vielfach) Geistliche, ber! Dieje waren auch die Todfeinde des binnen drei Jahren: das waren dann jene, die mit der Mordwaffe Regierungsinstems, wie es Calles und den in der geweihten Faust aufgegriffen wurden nächstfolgenden Präsidenten bestand, das nicht und von denen jeßt das Märchen erzählt wird. sie seien das merikanische Volk", das nur des halb, weil es katholisch ist, wie die Christen unter Nero und Diokletian gelitten habe"!!

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,, Die Hausbesigerschaft beharrt bei ihrer Forderung des dreijährigen Ab. banes und verweist immer wieder auf das Bei­spiel des Deutschen Reiches, wo der Mietzins im Laufe von zwei Jahren von Null auf 100 Pro. zent in Gold gebracht wurde.

Unbedingt wird endlich die volle Ver. tragsfreiheit auch für die alten Mieter ver­langt, allenfalls eingeschränkt auf schriftliche Ver einbarungen. Es ist nicht einzusehen, was gegen diese Forderung ftichhältig vorge bracht werden könnte."

heißt, er soll dem Friedensstand gegenüber' tat. fächlich verbreifacht werden. Bemerkenswert ist folgende Stelle in der Bemerkenswert ist folgende Stelle in der Resolution der Hausherren:

testen greifbaren Teile der Bollswirtschaft, dem sausbefige zu beginnen. Demgegenüber erkläre ich mit aller Entschieden. heit, daß ich ein endgültiges Mieterschußgeset mit der Aufhebung des Mieterschußes im Wege eines allmählichen, langfristigen Ab­baues im Vereine mit einer ausreichenden Wohn­bauförderung vertrete und ich weiß mich hierin eins mit meiner Partei. Faffen Sie diese Erklärung nicht auf als unbe. dingte Zusage des Zustandekommens eines ends gültigen Mieterschußgefeßes im Herbste, denn ich fann für andere Parteien leine Erklärung ab­geben, die die Furcht vor großen Entscheidungen zum Provisorium führt.

Daher begegnet das endgültige Mieterschuß­gefeß noch großen Widerständen, die zu besiegen die Aufgabe der Arbeit und Auf­Klärung der deutschen Haus befiberbereine und ihrer tschechischen Kollegen sein wird. Für diese Arbeit

fichere ich in parlamentarischen und nichtparlamentarischen Kreis sen bolle Unterstüßung zu, damit wir die Mieterfrage einer endgültigen, ge rechten Lösung unb ben Teßten traurigen Rest der Kriegs- und Zwangswirtschaft der vollen Liquidierung zuführen können."

bau fordern, wird es den Christlichsozialen Da die Hausherren den kurzfristigen Ab­schwer fallen, gleichzeitig die Hausherreninter­essen zu vertreten und einen langfristigen Abbau zu bewerkstelligen. Die Hausherren sind übri dürfen dem Herrn Krumpe schon eher glauben, gens auch gegen die Wohnbauförderung und wir daß auch er dagegen ist, als daß er sie fordern Die deutschen Hausbesißer im tschecho- wird. Die Christlichsozialen haben bisher der Slowakischen Staate fordern von ihren Abzweimaligen Verschlechterung des Mieterschutzes geordneten und Senatoren die unde zugestimmt, aber einen Quart für die Wohnbau­dingte Einlösung des Versprechens, förderung geleistet. Wir glauben ihnen, daß sie daß endlich mit dem planmäßigen endgültigen ehrlich die Interessen der Hausbesitzer vertreten! Abbaue des Mieterschußes durch ein einziges Ge­fet begonnen werde."

etwa bolichewistisch" war, sondern das nicht mehr wie früher die Hebung der Wirtschaft zum einzigen Gedeihen der raffgierigen Rapi­talistenklasse und der mit ihr verbündeten fa­Merito ist seit Jahrzehnten das klassische tholischen Stirche als seine ausschließliche Aus­Land der Aufstände und Revolutionen, gewiß gabe betrachtete. Wenn der merikanische Arbei in erster Linie deshalb, weil es von einem tra ter heute nicht mehr wie dies früher der all ditionslosen Völkergemisch bewohnt ist, dessen war, zwölf und vierzehn Stunden lang bei den einzelne Teile sich abwechselnd in den Besitz der erbärmlichsten Hungerlöhnen fronen muß und Staatsmacht bei gleichzeitiger Unterdrückung wenn es gelungen ist, den Arbeitern einen Es sollen also binnen drei Jahren Zehn­der anderen Teile zu setzen versuchten. Die größeren Anteil an den von ihnen produziertausende Familien obdachlos gemacht, den brei scharfen Gegenfäße zwischen Reichtum und ent- ten Gütern zu sichern, so ist dies das ausschließten Maffen der Arbeiter, Angestellten und Be­feylichster Armut schließlich ausländische Ein- liche Verdienst der jahrelang hartnäckig um Sausherrenrente auferlegt werden. Gegen die amten eine Hungersteuer zur Valorisierung der flüffe von nach den ungeheuer reichen Boden- Geltung und Einfluß im Staate ringenden Entwertung der Sypotheken, die sie schätzen des Landes gierigen Kapitalistengrup Arbeiterbewegung; die katholische Kirche hat mit dem sechsten Teil des seinerzeit geliehenen pen waren eine weitere Ursache für die ewigen daran feinen Anteil. Im Gegenteil, sie Geldes zurückbezahlt haben, hatten die Haus Gärungen im Lande. Aber darüber hinaus sachte nur an ihren Besiß, den in herren nichts einzuwenden, der Mietzins aber gab es für das namenlose Elend der Massen ihrer Hand zu behalten das Bolt von ihr in soll auf den Goldwert valorifiert, das der Bevölkerung einen fortwirkenden Grund. Jahrhunderte lang lag über dem Lande und ärgster Armut gehalten wurde und den zu ver­teidigen, die katholische Hierarchie eine Reihe seinen Bewohnern schwerstes Unheil, weil blutiger Revolten anzettelte, sich also nicht hier gilt wirklich das Wort weil es fatholisch war". Allmächtig war hier die andes Krieg zu führen. Der letzte heute, gegen das Volk des eigenen Kirche. Selbst die höchststehenden Männer im Lande, die Vizekönige und die Minister zitter- on ihr angeſtiftete Bandenaufstand war jener ten vor den Würdenträgern der Kirche, die nie- gegen Calles, der zugleich mit der Ankündi­mals die Fülle ihrer Macht zur Besserung der Aung der schärferen Handhabung der Kirchen­gesetze auch die geçen die nordamerikanischen trostlos traurigen Lage der armen Bevölkerung, sondern nur zu ihrer geistigen und wirtschaft- Delmagnaten gerichteten das Land und Volk ausbeutenden Delgeseße zur Anwendung lichen Interdrückung, sowie zur erbarmungslo­festen Ausplünderung des Landes nüßten. In bringen versuchte. Daraus schöpfte die fa­tholische Hierarchie die Hoffnung, ein schwerer Europa war die Inquisition längst hinwegge- Konflikt mit den Vereinigten Staaten werde fect, in Merifo dagegen blieb sie noch viele Jahrzehnte bestehen und dieser Inquisition die Folge sein und sie bewog den Papst zur war es ein leichtes, jeden ihr unbequemen Men- Verhängung des Interdikts, von dem sie er schen oder jeden, dessen Besitzes sich die Kirche hervorrufen und den Sieg Amerikas in dem schen oder jeden, dessen Besitzes sich die Stirche wartete, es werde im Innern den Bürgerkrieg bemächtigen wollte, wegen Gotteslästerung. Gotteslästerung erwartenden Kriege erleichtern. Inquisition zu schleppen, seinem Erdenwallen So sehen die modernen Mär im Namen der heiligen Inquisition" ein Ende ihrer der Katakomben aus, als welche zu bereiten, worauf sein gesamtes Vermögen die Klerikalen aller Länder die mit dem ameri­der unersättlichen Kirche zufiel. In feinem fanischen Delkapital verbündete römische Kirche Lande der Welt gibt es noch heute so viele in Meriko gerne vor ihren Schäflein erschei­Kirchen wie in Merifo, daneben war nirgends nen lassen möchten. Dieses letzte Kapitel aus Mord, Raub, Diebstahl und furchtbarstes der merikanischen Geschichte ist zu jung, als Elend so an der Tagesordnung, wie in diesem daß der Klerikalismus mit diesem Betrug Er­reichen und durch die unheilvolle Macht der folg haben könnte. Was aus der Geschichte Kirche unglücklichen Lande. Die katholische Merifos bis in ihre allerjüngste Epoche be­Hierarchie errichtete hier nicht weniger als kannt ist, das ist viel mehr als das verlogene fünfzehntausend Kirchen, auf je tausend Bewoh- Märtyrertum der Kirche geeignet, mit deren ner eine Stirche, sie besaß zahllose Klöster, Dienern selbst den Begriff von Mord, Entwei Asyle, das Schulwesen war völlig in ihrer hung und Christushaß zu verbinden, als mit Hand bis hinauf zur Universität, ihr gehörte den Namen gewisser Führer des von der Kirche an Grundbesiß und Darlehen gut die Hälfte jahrhundertelang geknechteten mexikanischen des gesamten merikanischen Nationalvermögens, Volkes.

Zauberei oder Reßerei vor das Tribunal der

Die Huerta.

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Roman von Blasco Ibañez . Ruhig ging er semer Arbeit nach, blickte aber, so oft ein Unbekannter in der Nähe vor beikam, argwöhnisch auf, wie jemand, der von einem Moment zum andern von einer Schar Banditen überfallen zu werden befürchtet.

Eine gerichtliche Vorladung fam, der er nicht Folge leistete. Wußte er doch, was das bedeutete Machenschaften, weiter nichts, um ehrliche Menschen ins Unglück zu stürzen. Wollte man ihn berauben, so sollte man ihn hier auf diesen Feldern suchen, die wie ein Stück von seinem eigenen Fleisch und Blut waren und die er auch ebenso zu verteidigen gedachte.

Dann erhielt er eines Morgens den Be­scheid, daß die Gerichtsbeamten sich am Nach­mittag bei ihm einfinden würden, um die Län dereien zu übernehmen und gleichzeitig sein Sab und Gut in der Barraca zu pfänden.

zu

Menschen verbindet, ließen ihre Arbeit im Stich, um besorgt herbeizueilen.

Pimento gelang es, sich der Flinte zu be­mächtigen, mit der er vorsichtigerweise sofort den Weg nach seiner Barraca einschlug. Barret rannte ihm nach.

Wer sind die Abgeordneten und Senatoren der Hausherren? Im Parlament gibt es feine eigene Hausherrenpartei" und die bürgerlichen Parteien behaupten doch immer, fie feien Bar­teien der Mieter oder doch des gesamten Boltes? Wer hat den Hausherren etwas versprochen"? nun es waren Herrschaften anwesend, die sich zu den Hausherren bekannten. Vor allem

Und was hat die Deutsche Presse" aus eigenemt über die frechen Hausherrenfördes rungen zu sagen? Man höre:

Die Grundstimmung war die Forderung nach endgültiger Lösung der Mieterschußfrage, wobei nach dem allgemeinen Eindrud und verschiedenen Aussprachen zu schließen über die Form und die Fristen bei den Hausbesißern auf ver tändnisvolles Entgegenkommen zu rechnen ist.

Dreijährige Abbaufrist, Valorisierung der Mieten auf Goldparität, völlige Vertragsfreiheit das ist bei den Christlichsozialen verständ

der christlichsoziale Abgeordnete Krumpe bekannte sich mit wenigen einschränkenden Phra­en rückhaltlos zu den Forderungen der Haus- nisvolles Entgegentommen! besizer. Laut Bericht der christlichsozialen Der landbündlerische Abgeordnete Böhm Deutschen Presse" führte er aus: hatte ein Begrüßungsschreiben geschickt, in dent Die Grüße meines Klubs find nicht er die Verdienste um den Abbau des Mieter­eine leere Höflichkeitsphrase, schutes für den Bund der Landwirte in An­sondern unsere Teilnahme an dieser Tagung be- spruch nahm. Die Deutsche Presse" polemi beutet Teilnahme an den Interessen fiert dagegen und behauptet, daß im Gegenteil der Hausbesiger, Teilnahme an der Bund der Landwirte sich nicht um den Ab­ihren Bestrebungen und Zielen. Die bau des Mieterschutzes in den Städten gefüm Tagung fällt in eine entscheidungsschwere Zeit, mert habe. Fürwahr ein edler Wettstreit, bei soll doch in wenigen Wochen über die Mieterschuß dem uns freilich mehr die Saltung der frage entschieden werden. Lassen Sie sich nicht bes Christlichsozialen interessiert. Sie irren durch die Einzelheiten des Problems, es gen ruhig die Palme davontragen und als die geht diesmal nicht um Fristen oder Prozente, es besten Schüber des Hauskapitals geht um die Frage selbst. Bedeutende räfte gelten. Aber sie sollen sich nicht wieder als sind am Werte, den Mieterschuß nicht Schüßer der Mieter, die ihre Wähler doch zu abzubauen, sondern noch zu verschärfen 70 Prozent sind, aufspielen! Wir werden uns und die Sozialisierung bei dem am leich den Gegenbeweis parat halten!

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auf seinen Grund und Boden zu sehen wagte, als ein armseliges Kleiderbündel nebst einem Verschlossen! Für alle Zeit verschlossen! mit einer Ladung Blei zu begrüßen. Sad mit kleinen Geräten. Gutmütige Nach- Dieses Haus, dessen Mauern von seinem Groß­Er hatte nicht mit Frau und Kindern ge- barinnen nahmen die vom Fieber geschüttelte vater errichtet waren!... Durch die Dunkelheit rechnet, die sich alle fünf an ihn hängten und Frau und die schluchzenden Töchter mit sich schimmerte das leuchtende Weiß, mit dem seine ihm die Flinte zu entreißen suchten. Ihr Ge- wenn man auch nicht reich war, so viel besaß fleinen Mädchen es erst vor drei Monaten frisch schrei drang bis zu den benachbarten Gehöften, man doch, um diesen Unglüdlichen ein Stüd getüncht hatten. und die Leute, von dem Gefühl der Zusammen- Brot und Unterkunft geben zu können. Hühnerhof und Stall stammten von seinem gehörigkeit getrieben, das einsam wohnende Bis tief in die Nacht faßen sich Barret und Vater, aber das hohe, schlanke Strohdach war Pimento, eine Zigarre nach der andern rau- von ihm selbst aufgesetzt worden, als das alte chend, beim Schein der kleinen Küchenlampe überall den Regen durchließ. gegenüber. Der Alte schien nicht bei Verstand Das Geländer um den Brunnen, die Pfeiler zu sein. Allen gutgemeinten Worten und Rat- des Laubenganges vor der Tür, die Blumen­schlägen sette er nur ein furzes Sm!" entgegen spaliere alles ein Wert seiner Hände. Und und wiederholte mechanisch von Zeit zu Zeit das sollte in den Besitz eines anderen übergehen, immer den gleichen Saß: nur, weil herzlose Menschen es so bestimmten? Pimento, gib mir die Flinte zurüd!" Von neuer Wut erfaßt, suchte er in seinem Und Pimento bewunderte heimlich die Gürtel nach den Zündhölzern, um feuer an das Wildheit des Alten, den die Huerta bisher für Dach zu legen. Mochte der Teufel alles holen! einen Angsthafen gehalten hatte. Ihm die Schließlich gehörte es ihm Gott wußte das Flinte zurückgeben?... Ha, die tiefe Furche zwi­und besser schon, den ganzen Besitz zu zer­schen seinen Augenbrauen sprach nur zu deut­lich von seinem Vorsak, dem verruchten Juden stören, als ihn in diebischen Händen zu sehen! das Licht auszublasen. Als aber das Hölzchen auffladerte, schau­Immer erregter wurde Barret über Pi- derte es ihn. Die Gestalten aller seiner Vor­mentos Weigerung, bis er schließlich aufsprang fahren schienen sich vor ihm zu erheben, und Ich sehe, daß ich keine Freunde habe..." stöhnend warf er die Zündholzbüchse zu Boden. Hastig öffnete er den Sack mit den Werk­zeugen und nahm eine Sichel heraus, die er in den Gürtel stedte. Jch bleibe nicht unter deinem Dach. Hier erstice ich!"

Pimento!... Meine Flinte!" feuchte er voller Wut gegen diesen falschen Freund, der ihn an der Verteidigung seines Eigentums hinderte.

Doch die kräftigen Fäuste einiger Nachbarn hielten den Rasenden fest, bis Pimento Reit gehabt hatte, die Waffe zu verstecken.

Pimento!... Du Dieb... Gib mir meine Flinte zurück!...

Diese Nachricht flang dem Aermsten so un­erhört, daß er ungläubig lächelte. Das mochte Ganz plötzlich machte sein Toben einer völ­für Betrüger gelten, die überhaupt nicht zahlten. ligen Apathie Blaß, und geduldig ließ er sich Aber für ihn? Für ihn, der hier geboren und nach Pimentos Barraca führen. allen Verpflichtungen stets nachgekommen war. Inzwischen befrigelten die schwarzen Vögel der nur eine einzige Jahrespacht schuldete?... Bogen um Bogen Stempelpapier, durchwühlten Unsinn! Das gab es nicht einmal bei den Wil - mitleidslos Kisten, Kasten und Kleider und den, die weder Mitleid noch Religion lennen! nahmen ein Inventar auf von allem, was sich Doch als nachmittags in der Ferne einige in Hütte und Stall befand, während Mutter schwarzgekleidete Herren mit Papierrollen unter und Töchter verzweifelt schluchzten und die sich dem Arm auftauchten, zweifelte er nicht mehr. an der Tür drängende Menge schreckerfüllt allen Diese unheilvollen Vögel waren der Feind, der Einzelheiten dieser Anitshandlung folgte, unter auf Raub ausging. dumpfen Verwünschungen gegen den vermale­Und mit der blinden Bravur des Mauren , deiten Juden in Valencia und diese Señores, der alles erträgt, aber außer sich gerät, wenn die sich dazu hergaben, solch einem Hund behilf­man sein Eigentum anrührt, stürmte Barret in lich zu sein. Als die Nacht hereinbrach, war seine Hütte, ergriff seine Flinte und stellte sich alles zu Ende. Die Herren hatten die Türen unter dem Laubengang in Anschlag, um den verschlossen, den Schlüssel abgezogen und den ersten dieser gesetzlichen Banditen, der den Fuß von Haus und Hof Vertriebenen nichts gelassen

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Doch der Wahnwiß des Bernichtungstriebes bohrte weiter in seinem Stopfe. Die Sichel in der Hand, stürzte der Unselige jetzt auf die Felder, die zu seinen Henkern geworden waren.

Er wollte es ihr heimzahlen, dieser undank­baren Erde !

Damit verließ er die Barraca, ohne daß Pimento den Versuch machte, ihn zurückzuhalten. Stundenlang dauerte die Zerstörung. Fuß­Was kann der Alte in dieser späten Nacht- tritte zertrümmerten die langen Bogengänge aus stunde noch Schlimmes anrichten? Und wenn Rohr, an denen Bohnen und Budererbsen er durchaus im Freien schlafen will, meinet- emportletterten. Schonungslos zerriß die Sichel wegen!" Vor Müdigkeit gähnend, schloß er seine die schotenbeladenen Ranken. Kohl und Salat­Haustür ab und legte sich zu Bett. reihen lagen mit zerfeßten Blättern zertreten Barret ging geradenwegs nach seinem Land. auf dem Boden... Wie ein verjagter Hund strich er um die ver einsamte Barraca.

Fortsetzung folgt.)