Sonntag, 14. Juli 1929.

fiedler hin. Das ging nicht immer ohne Reibun­gen und Widerstand der Deutschen . Nichtsdestowe niger haben sich die Deutschen mit den tschechi schen Schulgründungen abgefunden.

präsident des Senates und Hans Bartel, christlich­sozialer Abgeordneter, wohl deutlich genug

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josialer Abgeordneter, wohl deutlich Das große Treffen der Arbeiterjugend in Wien .

deutsche Abgeordnete zwar bei tschechischen Festen

Internationale Abendfeier.

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Abendfeier. Der Fadelzug der Zehutausende. Wien , 13. Juli. ( Eigenbericht.) Heute vor-| schiedenen Standorte auf. Die Sudetendeutschen

Es wäre nur interessant, zu wissen, wo Vor wenigen Tagen konnten wir nun in diese Herren und so viele andere nicht weniger als 17 tschechischen Zeitungen, die deutsche Abgeordnete und Senato­uns zufällig erreichbar waren, von einer Schauer- ren sind, wenn deutsche Feste veran- mittags fand eine Reihe von großen Jugendver- find in Meidling , die Tschechen wohnen in Favo mär lesen, die sich in 3 auch tel zugetragen baſtaltet werden? Es bürgert sich ein, daß fammlungen statt, in denen über Wien und die riten. Die Meiblinger nahmen sich ihrer jungen in Brag auf Tribünen usw. zu sehen sind, aber österreichische Sozialdemokratie berichtet wurde. nach der anstrengenden Reise befangen hatte, ver­wo ist der größte Teil der deutschen Abgeordneten Dann folgten Führungen durch das alte und flogen schien. Leuchtenden Auges erzählten die und Senatoren bei den großen deutschen Festen, nene Wien . Nachmittags fanden dann künst Mädeln, wie nett die Quartiergeber sind und die sei es ein Turnfest, ein Bundesfest, ein Sänger- lerische Feiern statt; auf dem Sportplatz Burschen freuen sich, in sauber hergerichtete Maj­fest, und so weiter? Diese auffallende Abwesenheit Hohe Warte wurden nachmittags auch sportliche fenquartiere gekommen zu sein, in die Betten ge wird in der deutschen Oeffentlichkeit schon am Beranstaltungen der internationalen Arbeiter­stärksten besprochen! jugend veranstaltet.

ben und die die Schlechtigkeit der Deutschen in ein trasses Licht stellen soll. Int Senate wurde durch einen tschechischen nationalsozialistischen Senator eine Interpellation eingebracht, die sich mit der bedrohten nationalen Minderheit in Bauchtel beschäftigte und den Minister fragt, was er zum Schuße der tschechischen Schulen tun wolle, da man, nach den Blättermeldungen, die Schule in Zauchtel demoliert habe.

Was ist nun eigentlich geschehen?

In Zauchtel wirkt an der tschechischen Schule ein Oberlehrer, der sich manchmal mehr als gut mit der Politik beschäftigt. Er hat es veranlaßt, daß eine Reihe deutscher Eisenbahner verseßt und entlassen wurde, er war der Inspirator bei der Bodenreform in Orte und seinem Einflusse ist es zuzuschreiben, daß die deutschen Bewohner dabei vollkommen leer ausgingen. Er hatte Einfluß bei allen Aemtern, bis in die Ministerien hinauf und geriet daher in einen Zustand der Ueberhebung, fo daß er sich erlaubte, auch andern tschechischen Amtspersonen über ihre Amtsführung Vorschrif ten zu machen. Er kam dabei wiederholt in schwere Konflikte mit feinen engeren Nationsgenoffen, was zum Schlusse zu Preßprozessen führte," die für ihn einen schlechten Ausgang nahmen und ihm zehntausende Kronen Prozeßtosten verursach ten. Man sollte also auch auf tschechischer Seite gegen folche Helden vorsichtiger sein.

Diese für die Deutschen so beschämenden Er­Als die Dämmerung einbrach, begann die cignisse fonnten doch wahrlich nicht dadurch gut­gemacht werden, daß man, geschmückt mit den internationale Abend feier. Die ver­vier Jahns, bei einem Begrüßungsabend im einigten Arbeiterfänger fangen den Freiheits­Spiegelsaale des Deutschen Hauses, wie die chor, worauf Crispient für die Sozialistische Deutsche Presse" selbst auch mitteilt, das Arbeiter- Internationale die Massen, die auf gut Bismardlied sang!! Mit Jahnabzeichen 100.000 geschäßt wurden, begrüßte. Sodann über und schwarz- rot- goldener Einfassung, das Bis gab der Sekretär der Sozialistischen Jugend­mardlied singend, an einer tschechischen römisch internationalen Brager Rundgebung teilnehmen, Internationale Ollenhauer- Berlin der öster­das wäre doch das reinste Faschingsfest, reichischen Arbeiterjugend eine Fahne, die im zum Lachen, wenn es nicht so unsäglich traurig Namen der österreichischen Jugend von Kim wäre und wenn man nicht fürchten müßte, daß me l- Wien übernommen wurde. Diese Fahne manche Teilnehmer sich selbst nicht bewußt waren, wurde dann, flantiert von der Fahne der Jugend­was sie hier eigentlich taten und zu welcher internationale und von der Ehrensahne der politischen Sache sie mißbraucht worden sind!" Arbeiterinternationale, über den Platz getragen. Daran schloß sich der endlose Fadelzug, wel­Die Würdelosigkeit der Christlichsozialen er­hält aber erst ihre volle Bedeutung, wenn man her an beiben Ufern des Donaufanals entlang Der unmittelbare Anlaß diefer letzten Preß sie nicht für sich, sondern als ein Symptom zu dem festlich beleuchteten Rathaus führte und und Parlamentskampagne war ein sogenanntes der politischen Saltung der ganzen Be- der zur Stunde noch andauert. deutschnationaler Redner eine Festrede, in der ein wegung versteht. Ob an einem Festzug mehr oder paarmal auch Redewendungen von dem bedrohten weniger Deutsche teilnehmen, was sie singen, Deutschtum vortamen. Als Regierungsvertreter sagen und tragen, wäre recht gleichgültig, käme fungierte der Gendarmerieoberwachtmeister des nicht in der Unterordnung der Christlichsozialen, Ortes. Nach der Feier der Fahnenenthüllung ihrer Kriecherei und Bettelei ihr politisches Prin wurde wie üblich dem Biere zugesprochen. Nach dem Feste in den Morgenstunden, sip zum Ausdrud. Mit dieser Art Politit hat wurde in der Wohnung des tschechischen Schullei- man in drei Jahren die Chancen des Sudeten ters eine Fensterscheibe eingeworfen. Das war ein deutschtums bedeutend verschlechtert, den tschechi­Bubenstreich, den niemand gutheißen wird; es schen Nationalisten jeden Respekt vor den Deut­ſteht nicht feft, ob der Stein von einem deutschenschen genommen, die eventuell vorhandene Bereit­oder tschechischen Buben geworfen wurde. Diese unscheinbaren Vorfälle, die fich in der Republit willigkeit zur Verständigung bei den Tschechen alle Tage in irgend einem Orte ereignen, brach zerstört und es soweit gebracht, daß heute eine ten das heiße Blut des Lehrerss in Wallung und harmlose Erklärung der beiden deutschen Minister er lief alle Aemter ab, mit Beschwerden nicht ihnen schon eine Ohrfeige einträgt. nur über die bösen Deutschen , sondern auch über die Gendarmerie. Gleichzeitig begann der Feder­frieg in allen tschechischen Zeitungen.

Veteranenfest in Zauchtel. Bei diesem hielt ein

Stillstand im Schulwesen.

Nun sind die Bauchteler alles andere denn gehässige Chauvinisten. Man hat den tschechischen Die Vertretertagung des Deutschen Lehrer Lehrer, als Vertreter der aus drei Stöpfen beste- bundes am 29. Juni d. J. hat folgende Entschlie henden nationalen Minderheitsvertretung fogar Bung angenommen: zum Obmanne der Polizeikommission des Ortes " Die Vertreterversammlung des Deutschen gewählt, so daß es in seiner Macht liegt, Sicher- Landeslehrervereines in Böhmen stellt mit Be­heitsvorkehrungen anzuordnen. Er ist jahrelang dauern fest, daß seit längerer Zeit in der Entwid ungeschoren im Orte in allen Gasthäusern ver- lung unseres Volks- und Bürgerschulwesens durch kehrt. Nun wird dem Gendarmeriewachtmeister die zuwartende Saltung der Regierung und der cine hochnotpeinliche Untersuchung angehängt. parlamentarischen Stellen ein Stillstand ein­Unzählige Protokolle werden zusammengeschmiert getreten ist. Die von den einzelnen Ministern für und es droht dem Beamten die Versehung an Schulwesen und Bolkskultur als notwendig und dringend anerkannte Neugestaltung der Lehrer. Angesichts folcher Tatsachen sollten die Deut bildung ist seit Jahren um leinen Schritt vorwärts schen jedem solchen, in der tschechischen Preſse vor gekommen. Die in allen Kulturländern sich geltend gebrachten Falle nachgehen um den Schwindel der machende und von den Regierungen geförderte innere nationalen Chauvinisten offenfundig zu machen. Umgestaltung des Erziehungs- und Unterrichts­Gleichzeitig soll man sich gegen Leute, die eine wesens im Sinne eines zeitgemäßen Ausbaues iſt Gefahr für den nationalen Frieden dieser Orte bei uns über Beratungen nicht hinausgekommen. find, zur Wohre seßen und energisch deren Ver- Die bereits vor zwei Jahren vom Ministerium für fetzung fordern.

einen anderen Ort.

Ein Faschingsfeft."

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Schultvesen und Boltskultur ausgearbeiteten neuen

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Lehrpläne für Bollsschulen sind immer noch nicht herausgegeben worden. Der innere Schulbetrieb leidet außerordentlich durch die fortlaufende organi­Die deutschnationale Presse über das Orel- Fest fatorische Umgestaltung der Schulen infolge Auf­und die deutschen Christlichsozialen. laffung von Klaffen. Man hat die Schülerrüd­Die deutschen Christlichsozialen haben schon gänge der Kriegs- und Nachkriegszeit dazu benügt, oft genug zugegeben, daß die tschechischen Stleri zahllose deutsche Volksschulen und Volksschaltlassen falen einer nationalen Versöhnung am hartu sperren. Um nun die Bürgerschule vor ähnlichen nädigsten widerstreben und daß weder die christ- Schädigungen zu bewahren, fordert die Vertreter­liche Nächstenliebe noch die katholische Interna- bersammlung des Deutschen Landeslehrervereines tionalität bei den schwarzen Brüdern um Šrámek in Böhmen geseßliche Maßnahmen zur Sicherung verfangen. Aus Anlaß der Wenzelsfeierlichkeiten der bestehenden Bürgerschulen und ihrer Klassen. und des Orel- Festes haben die deutschen Stleri Der Entwurf des Ministeriums für Schulwesen und falen es an Anbiederungsversuchen nicht fehlen Boltskultur betreffend die Uebernahme der Perso laffen. Immer wieder haben sie den tschechischen nallaften an den einjährigen Lehrkursen durch die Klerikalen zugeredet, sie sollten doch die Deutschen Schulerhalter ist bisher dem Abgeordnetenhause zur Teilnahme einladen oder wenigstens zulaffen, nicht vorgelegt worden, weil er im Finanzmini es sei beschämend, wenn gerade die deutschen, doch sſterium wegen seines gelblichen Erfordernisses auf auch wenzelsgläubigen Mitbürger von der Feier Schwierigkeiten stößt. Einzelne Teile des seit dem ausgeschlossen seien. Um Srámek ist man aber 1. Jänner 1926 in Wirksamkeit sich befindlichen Ge­der Ansicht, daß die vornehmste Aufgabe des hei- haltsgesetzes 104/1926 fonnten bisher nicht durch­ligen Wenzels eben die Bekämpfung der Deut- geführt werden, weil, die Regierung die dazu not­schen sei und für naive Leser wird es in der wendigen Berordnungen nicht herausgegeben hat. tleritalen Presse gleich so dargestellt, daß der Svatý Václav jederzeit Zutritt zu Gottes Thron habe und durch seine guten Verbindungen mit den höchsten Stellen des Weltregiments die Be­freiung der Tschechen bewirkt habe.

Seit 10 Jahren wartet die Lehrerschaft vergeblich auf die Wiedereinführung der Bezirks- und Landes­fonferenzen, die man tros ihrer Notwendigkeit für die Beratung von Schulfragen aus dem Grunde nicht

Morgen vormittags um 10 Uhr findet der Festzug der Jugendinternationale vom Rathaus über die Ringstraße statt. Am Abend fährt der

größte Teil der ausländischen Jugend dann

wieder in die Heimat zurück.

legt wurden.

Die Festleitung hat alle Hände voll zu tun. Die Zahl der aus dem Ausland angemeldeten Be­sucher hat die ersten Angaben gewaltig überſtie­gen. Die Reichsdeutschen wollten ursprünglich 4000 Lente bringen und kommen nun mit 14.000 angerückt, die Tschechoslowakei hatte zu Beginn der Vorbereitungen im ganzen 1000 gemeldet und bringt 2500! Allein am gestrigen Tage find 1200 neue Anmeldungen beim Jugendtagsbüro einge­laufen. Trotz der Schwierigkeiten klappt alles auf

das Beste.

Die Jugend hat sich mit den Quartierleuten und ihren Kindern rasch angefreundet. Im Fuch­senfeldhof ist heute eine Abendfeier und die Kinder sind vor Freude schon ganz wispelig. Heute kamen noch Holländer, Schweden , Rheinländer, Dänen, Berliner und Jugoslawen an. Die Bul garen famen per Schiff. Die eigentliche Eröff nungsfeier ist morgen früh.

Die rote Jugend drückt der roten Stadt ein neues Gepräge auf. In allen Straßen sieht man die bunten Kleider und roten Fahnen und Wimpel des proletarischen Jungvolfes, überall ist Freude und Begeisterung, wie sie nur 11 Wien , wie sie nur bei der Jugend möglich iſt".

Gleichzeitig mit der von uns bereits gemelde­ten Festveranstaltung am Heldenplatz und im An­schluß an diese Veranstaltung fanden am Frei tag in Wien noch eine ganze Reihe festlicher Un­ternehmungen statt. Unter anderem verdient her vorgehoben zu werden eine große Versammlung der Arbeiterjugend im Ottakringer Arbeiterbeni, in der Genosse Breitner in volkstümlicher Weise die Steuerpolitik des Roten Wien schilderte. zu gleicher Zeit hatten sich im Rathaussaale so­zialistische Studenten aus 13 Ländern zu einer Kundgebung versammelt, in der Genoffe Dr. Ellenbogen über die Hochschule des Proleta Ueber den Empfang unserer Jugendfreunde riats", Genosse Karl Heinz über die Aufgaben in Wien erhalten wir vom Genoffen K. R. folgender proletarischen Studentenschaft für ihre Kreise", den, vom 11. Juli datierten Bericht:

Die internationale sozialistische Arbeiter jugend hält in diesen Tagen eine ihrer bisher größten festlichen Veranstaltungen ab; über den Beginn haben wir bereits einen kurzen Bericht veröffentlicht. Der Verlauf der Beranstaltung hat für uns umso größere Bedeutung, als ja an ihr Mitglieder unseres deutschen sozialistischen Jugend verbandes in großer Zahl teilnehmen.

Genosse Crispien im Namen der Arbeiterinter­,, Es scheint, daß die freundliche Hauptstadt nationale, Genosse Dr. Friedländer namens der Desterreichs noch einmal so freundlich ist, da sie sozialistischen Studenten Deutschlands und solche Massen roten Jungvoltes beherbergt. Als noffe Dr. Renner über die Stellung des geistigen die Sudetendeutschen und Tschechen heute in ihrem Arbeiters in der Geschichte sprachen. In den fast endlosen Sonderzug die Grenze Wiens er- Rahmen des Jugendtreffens fiel auch die am reicht hatten, als sie durch Seiligenstadt fuhren, Samstag- Abend veranstaltete Versammlung der da flogen die Hände der Arbeiter zum Gruß em- Arbeiter abstinenten, in der neben ande­por, da ſchallte ein Jubeln durch die Straßen, wie ren auswärtigen Delegierten auch Genosse Palm ihn unsere Jugend noch selten erlebte. Der aus Bodenbach zu Worte kam. Zu evwähnen iſt Brachtbau, den die Gemeinde Wien in Seiligen noch eine Stundgobug der Arbeiter- Espe Stadt aufgerichtet hat, ist rot geschmückt, alle Fen- rantisten und eine Versammlung der sozia des Winkens, Singens und Rufens nicht müde. ster waren dicht besetzt und die Wiener wurden listischen Jungpädagogen. Schönstes Zeugnis von dem Kulturwollen Fünvahr, einen solchen Empfang hätte sich nie- und Kulturvert unserer Jugendbewegung legten des Gemeindewohnhauses in Seiligenstadt zum falls Freitag abends gehalten wurden. In gro mand träumen lassen. Als unsere Jugendlichen die künstlerischen Feiern ab, die gleich­Im erstenmal vom Zuge aus ansichtig wurden, als sie zen Musikvereinssaale wurde unter anderem die die begeisterten Grüße hörten, die die Bewohner Stantate Storbas und Luitpolds Stunde der des Baues unserem Jungvolt zujauchzten, da Befreiung" u. das Chowwert Pioniere" ſtanden vielen die Tränen in den Augen. Das von Rudolf Kentai unter Mitwirkung Wiener rote Wien hat sich in seinen Wohnbauten herrliche Arbeitergesangvereine, des Chors der sozialistischen Empfangspforten vor die Tore gesetzt. Mittelschüler, des Konzertvereinsorchesters und eine Die Wiener Genossen strömen in unabjeh zelner hervorragender Künstler aufgeführt. Int baren Scharen zu jedem Zug, der Jungsozialisten großen Stonzerthaussaale fand eine große Revolu nach Wien bringt. Trotzdem die Arbeiter- Zei- tionsfeier statt. Hier wurde ein dichterisch- musi­tung" versehentlich das Eintreffen des Sonder- kalisches Werk aufgeführt, das der Referent der uges aus der Tschechoslowakei erst für den Abend Arbeiterzeitung" als den ,, Ansatz zu einer groß­angesagt hatte, waren zahlreiche Genossen beim artigen neuartigen Symphonie" bezeichnet. Für Empfang zugegen. Herzliche Worte des Will- die heitere Freude innerhalb des Festprogramms kommis und des Dankes dann trennten sich die sorgte ein Johann Strauß Abend im Festsaale Deutschen von den Tschechen und suchten ihre ver- der Hofburg.

Taufend Zodesopfer einer Munitions­explosion in Südchina.

London , 13. Juli. Times" berichtet aus Hongkong : Eine große Explosion von Muni­tionsvorräten hat am Donnerstag nachmittags in Yunnanfu in Südchina stattgefunden. Es wird gemeldet, daß die Zahl der Todesopfer 1000 beträgt. Die Opfer sind durchwegs Ein­heimische. Nur der britische Konsul wurde leicht verleßt. Das britische Konsulat ist schwer beschädigt worden, das französische Konsulat wurde zerstört und die französischen Missionen wurden ebenfalls beschädigt.

einberuft, weil sie dem Staate unbedeutende gelo- 400 Opfer der Unwetterfatastrophe

Beint Festzug des Orel bemerkte man dann liche Auslagen verursachen. Längst ausgearbeitete eine bescheidene deutsche Delegation, die der Geschentwürfe, wie zur Regelung des Kindergarten­Deutschen Presse" Anlaß zu lauten Freudenauswesens, bleiben unerledigt liegen.

in der Türkei .

Auch Perfien betroffen! Teheran , 13. Juli. Die bereits gemel­deten Hagelwetter und Wolfenbrüche haben im London , 13. Juli. ,, Daily Telegraph " be- Bezirk von Täbris große Verwüstungen und brüchen bot. Hören wir, was ein deutschnationa So macht sich in allen Schule und Lehrerschaft richtet aus Konstantinopel : 400 Menschen ver- Ueberschwemmungen hervorgerufen. Die Straßen les Blatt, die Brüger Volkszeitung" betreffenden Fragen eine geradezu beängsti über die Mitwirkung der Deutschklerikalen an den gende Teilnahmslosigkeit der maßgeben- loren ihr Leben in den furchtbaren Ueberschwem- sind unbrauchbar geworden, etwa 2000 Säuser maßgeben- loren find völlig zerstört, während andere jeden Augen­ Orel- Feiern sagt: den Streise unseres Staates geltend, die von schäd- mungen und Erdrutschen in den Bezirken Pa- blid in Trümmer zu gehen drohen. Eine Anzahl Man hat seit jeher im Leben Menschen, die lichen Folgen für unser Schulwesen sein muß. Die zardzit und Surmene nach einem der schwersten Dörfer ist so gut wie völlig vernichtet. Bis jeßt sich zu Diensten anboten, die dem anderen Nugen Vertreterversammlung des Deutschen Landeslehrer- Unwetter, das sich je in der Türkei ereignet hat. find etwa 375 Tote geborgen worden. brachten, zwar ausgenügt, aber geachtet hat bereines in Böhmen lenkt die Aufmerksamkeit aller man sie nicht. Daß dieses Tun und Lassen für eine fortschrittliche Entwicklung unseres Bil- Tausende von Menschen eilen, von den rasch vor. deutschsprechender Menschen in Turnerkleidern bungswesens verantwortlichen Streise auf diese ernste dringenden Fluten verfolgt, höhergelegenen Ge­von national gesinnten Deutschen ohne Unter- Lage, der abzuhelfen ein dringendes Gebot zeitge- bieten zu. Alle Flüsse in der Gegend find über ihre Ufer getreten. Rettungsbei schied in Prag sehr scharf abgelehnt wurde, das mäßer Kulturpolitik ist." haben die führenden Herren Senator Böhr, Vize arbeit ist so gut wie ausgeschlossen.

14 Brandopfer.

London , 13. Juli. Die Zahl der Todesopfer der Brandkatastrophe in Gillingham ( England, Grafschaft Kent) hat sich auf 14 erhöht.