Gette%.
Die Einstellung der
fommunistischen Presse. teft zu erheben, denn die Kommunisten haben ſtiſchen Preſſe u. das Verbot der Kundgebun- Partei übrig ist, deren besondere„ Staatsge
Ein Akt des Uebermuts der Neaktion und eine politische Dummheit.
-
Die größte sportliche Beranstaltung auf deutschem Boden.
remag, 19. Juli 1929. hinzunehmen. Es sei zugegeben, daß es die sichtbar gewesen wäre und dieser Partei des un-[ wisterungsversuchen nur das eine bewiesen hät kommunistische Partei uns nicht leicht macht, aufhaltsamen Niedergangs einen weiteren Stoß ten, daß diese Partei am Ende ihres Lateins gegen einen an ihr verübten Gewaltstreich Pro- versetzt hätte. Die Einstellung der kommuni- ist. Was heute noch von der kommunistischen nie einen Zweifel darüber bestehen lassen, daß gen am 1. Auguſt wird der Partei in den fährlichkeit" just in dem Augenblicke ihres tief sie im Falle ihres Sieges mit allen Sozialisten Augen mancher Arbeiter höchstens zu einem sten Niedergangs entdeckt wird, wird durch den noch weit ärger verfahren würden, aber hier neuen Nimbus verhelfen, bei naiven Leuten die Polizeistreich des Bürgerblocks nicht ausgegeht es um die Verteidigung der ohnehin auf Vorstellung erwecken, sie sei der herrschenden merzt, viel eher dagegen galvanisiert werden. Binnen wenigen Tagen ist in rascher Auf ein Minimum zusammengeschmolzenen staats- Ordnung wirklich gefährlich und die Bourgeois Man kann nicht einmal glauben, daß dies ohne einanderfolge die gesamte kom muni bürgerlichen Freiheitsrechte und es geht um die sie zittere vor ihr in banger Furcht, von der sie Absicht geschieht, denn nichts könnte die Reafstische Presse amtlich eingestellt Abwehr eines Anschlages der immer übermüti- fich durch schärfsten Gebrauch ihrer polizeilichen tion ärger treffen, als eine Dezimierung der worden. Was nicht einmal die Kriegszenjur zu ger werdenden Reaktion auf die gesamte Arbei- Macht zu befeien sucht. kommunistischen Partei, die ihr ihre Macht bis. tun wagte, die, wenn auch unter ständigen Beterklasse. Die sozialistische Arbeiterschaft muß Das Vorgehen der Reaktion geçen die her so eifric stüßen geholfen hat. Die gegen die schlagnahmen und Beschränkungen die Preise daher gegen die Sistierung der Preßfreiheit für kommunistische Partei kommt daher einer hoch- fommunistische Presse gerichteten Maßnahmen feiner einzigen Partei vollständig unterdrückte einen sicher nicht unwesentlichen Teil der Be- willkommenen Hilfeleistung gleich, der Erret- find mindestens eine politische Albernheit, und die sich sogar im Verlaufe des Krieges zur völkerung entschiedensten Protest ein- tung der kommunistischen Führer aus einer wenn nicht Schlimmeres, sie beweisen aber auch, Respektierung eines steigenden Maßes von legen. drangvoll- peinlichen Situation, in die sie un- daß die Reaktion bei uns glaubt, sich schon Preßfreiheit bequemte, was also nicht einDie Einstellung der gesamten Presse einer ter der Befehlsgewalt der alle wirklichen Macht- alles erlauben zu können, und darum muß ge mal die unter dem Kommando der Militär- Partei, die trotz ihres inneren Verfalles eine verhältnisse mißachtenden Moskauer Zentrale gen ihr Vorgehen der schärfste Protest gewalt ſtehende öſterreichische Zenjur sich unter- parlamentarische Vertretung besißt, die bis vor geraten waren und in der sie nach allen Bolsche- 1 erhoben werden! fing, das ist unter der Herrschaft der Bürger- furzem in den Gesetzgebungskörperschaften die regierung vollendete Tatsache geworden. Eingeweitstärkste war, ist eine ganz ungewöhnliche stellt wurden:„ Rudé Právo"," Rudy večer und unerhörte Tat. Sie beweist ebenso die nik",„ Dělnická rovnost"," Munkasz"," Prav- Schwäche der einst vom Vertrauen einer Mil da "," Internationale",„ Vorwärts"," Der lion Wähler getragenen kommunistischen Bar Die ersten Sonderzüge rollen ein. Kämpfer", das„ Mitteilungsblatt des Klubs der tei, wie das herausfordernde Gebaren der herrkommunistischen Abgeordneten und Senato schenden Bourgeoisie. Die Unterdrückung der ren",„ Rozjévěka" und" Pravda mládeže" kommunistischen Presse ist zweifellos über VerNürnberg, 18. Juli. ( Eigenbericht.) Nürn - bekannte Arbeiterführer nehmen an der VeranMit einem Federstrich iſt die gesamte Preſſe anlassung der Regierung erfolgt, aber diese hält Zeichen des deutschen Arbeiter- Turn- und Sport- ſter Severing und Reichstagspräsident Loebe berg, die große Industriestadt Frankens, steht im staltung teil. So ist bereits der Reichsinnenmini einer Partei, die aus den letzten Wahlen als es nicht einmal für notwendig, ihr Vorgehen festes. Ununterbrochen rollen die Sonderzüge auf hier eingetroffen, um zu befunden, wie eng ver zweitstärkste Partei hervorging und für deren in der Oeffentlichkeit zu begründen. Daß der dem Hauptbahnhof ein. Die Stadt ist festlich gebunden das Proletariat mit allen seinen Funktio Kandidaten rund eine Million Stimmen ab Einstellung jedes einzelnen der Blätter eine schmidt. Der Stadtrat hat 100.000 Mart als nären in den einzelnen Organisationen sowie im gegeben wurden, ausgetilgt worden, nur die mehrmalige Verwarnung vorausging, enthebt Beitrag für das Fest geleistet. Er stellt außerdem Staatsleben bleibt. dreimal wöchentlich erscheinende Kladnoer sie nicht im geringsten der Verpflichtung, ihren das große Stadion für die Festspiele und Auf" Svoboda" erscheint noch, doch auch ihr soll in außergewöhnlichen Schritt zu rechtfertigen. Sie märsche zur Verfügung. Gegen 100.000 Teilneh- Schon beim Einziehen in die von der Stadt den nächsten Tagen das gleiche Schicksal zuteil hat dies unterlassen, weil sie weiß, daß sie mit mer aus Deutschland und vielen anderen Län- und der Bevölkerung bereitgestellten Quartiere erhielten die Festteilnehmer einen erhebenden Einwerden. dem Hinweis auf die drohenden Gefahren des dern haben sich angemeldet, man rechnet jedoch brudt von dem Geiſt der Solidarität, der alle damit, daß diese Zahl weit überschritten wird. Die Einstellung gleich eines Dußends 1. August als Grund des Verbotes und der kommunistischer Blätter ist natürlich ganz in Zeitungseinstellungen nur ein allgemeines und liche Veranstaltung werden, die Deutschland ie lignus berricht überall vor. Wenn das Sommer. Das Arbeiterfest wird somit die größte sport- find reich geschmückt; die rote Fahne des Sozia Veranstaltungen beherrschen wird. Die Straßen den Formen des„ Rechtes" erfolgt, jenes Rech- stürmisches Gelächter wecken würde. Mit der erlebt hat. Es wird aber auch zugleich den genia tes eben, wie es allen reaktionären Gelüsten kommunistischen Partei in ihrem gegenwärtigen len Geist widerspiegeln, mit dem die Arbeiterschaft wetter anhält, ist mit einem glänzenden Verlauf jederzeit zur Verfügung steht und zu dem das erbarmungsvollen Zustande kann man heute Turnen und Sport belebt hat. Auch zahlreiche zu rechnen. Schutzgesetz die bequeme Handhabe bildet. Sie nicht einmal mehr kleine Kinder schrecken. Nur ist aber nichts anderes als eine Gegenmaß die blühendſte Polizeiphantasie ist imſtande, nahme gegen den von den Kommunisten über sich vorzustellen, der 1. August wäre ohne jein Befehl der Komintern für den 1. August ge- Verbot wirklich so etwas wie eine revolutionäre Wien , 18. Juli. ( Eigenbericht.) In der heuplanten„ revolutionären Aufmarsch", der den Erhebung geworden. Die Regierung umsonst Wien , 18. Juli. ( Eigenbericht.) Seute tigen Nationalratssigung, die die leste vor den Auftakt den wievielten? zum„ unerbitt- werden ja von der Polizei innerhalb der kom vormittag erschien auf dem Ballhausplaß ein Sommerferien ist, brachten die sozialdemokrati lichen Rampf gegen die Bourgeoisie bilden munistischen Partei nicht zahlreiche Spitzel er- Mann, der den Versuch zu machen schien, ins schen Abgeordneten von Obersteiermark eine Insollte, in Wahrheit der Seßze pegen die Sozial- halten!- ist natürlich über den Grab der revo- Bundeskanzleramt einzudringen. Plößlich zog er terpellation ein, in der an Hand einer Photodemokratie zu dienen bestimmt war. Für die lutionären Kampffähigkeit der kommunistischen eine Schußwaffe aus der Tasche und brachte sie graphic, die der Interpellation beilag, nachgeherrschende Reaktion war das dem 1. August Partei vollkommen informiert und sie weiß in Anschlag. Der Schuß ging nicht los, worauf Maschinengewehrübung veranstaltet hat und daß gegen den dort postierten Sicherheitswachmann wiesen wird, daß die Heimwehr in Aichsfeld eine vorangehende revolutionäre" Gefasel der daß es die Kommuniſten heute nicht einmal in er die Waffe gegen den Wachmann schleuderte, die Photographien dieser Uebung in ObersteierKommunisten ein freudig aufgegriffener Anlaß der Hauptstadt fertig bringen, eine größere An- aber nur dessen Säbel traf. Er wurde festgenom- mark überall erhältlich waren. Die jozialdemozur Betätigung und sie hat die Ankündigung. zahl von Besuchern in die von ihnen veran- men und gab an, daß er den Plan gehabt hatte, fratischen Abgeordneten benüßten diese Gelegendaß der 1. August die Fortseßung jener boliche- stalteten Versammlungen zu locken, geschweige ein Attentat auf den Bundespräsidenten heit, um darauf zu verweisen, daß die Regierung wistischen Taktik ist, die in Berlin am 1. Mai denn, daß sie die ihnen früher folgenden Ar- miklas zu berüben, den er als Staatsober- wohl einseitig Waffen im Parteihaus beschlagmit der leichtsinnigen Hinopferung einiger Dut- beitermassen, die jetzt enttäuscht und verbittert haupt für die Arbeitslosigkeit verantwortlich nahmt und sich auf den Standpunkt stellt, daß zend Proletarier eingeleitet wurde, mit dem abseits stehen, zu einer„ reaktionären" Aktion mache. Der Attentäter ist der arbeitslose niemand außer den staatlichen Vollzugsorganen Verbot des Erscheinens der kommunistischen verleiten könnten. Was gegenwärtig von der Er ist vor einigen Tagen aus Düsseldorf nach Wirklichkeit ruhig zuſieht, wie der Heimatschutz Schmiedegehilfe Anton Leitner aus Kärnten . im Besiz von Waffen sein dürfe, daß sie aber in Zeitungen und mit dem Verbot jeglichen Auf- kommunistischen Partei zu sehen ist, das ist ein Wien gekommen. Im Winter war er einige Uebungen mit Maschinengewehren veranstaltet. marsches am 1. August beantwortet. Die fom- wirrer Haufen sich balcender Führer, der um Monate lang in einer Frrenanstalt in Pflege. Wien , 18. Juli. Am 12. ds. M. wurde in den munistische Partei in allen Ländern hat seit die Macht innerhalb der Partei rauft. Ohne die Es handelt sich also zweifellos um die Tat eines Staatswäldern zwischen Eisgraben und Breßjeher ein besonderes Talent bewiesen, der Reaf- Silfe und das Zutun der Preßpolizei und der Unzurechnungsfähigen. In Wien war eine zeit- baum ein Wilderer von einem Förster erschossen. tion und der Gegenrevolution in die Sände zu Polizei überhaupt wäre der 1. August ebenso lang die Nachricht verbreitet, dieses Attentat Der Förster hatte den Schuß aus Notwehr abgearbeiten, sie hat dies auch in diesem Falle verkracht, wie im Vorjahre der„ Note Tag" habe dem Bundespräsidenten Streeruwiß gegol- geben. In dem Wilderer wurde der bekannte glänzend bewiesen. Für die sozialistische Arbei und die Polizei konnte dem kommunistischen dem Ballhausplat abgespielt hat, und bevor er reiter agnofziert. In seiner Wohnung, sowie auch ten, welcher sich, bevor sich der Vorfall heute auf eimwehr funktionär Hermann Strub terschaft kann dies aber ebenso wenig wie die Führerflüngel feinen besseren Gefallen erwei- in seinem Auto vom Ballhausplaß ins Parla- bei seinen Eltern, wurde hierauf eine Hausvon der kommunistischen Partei gegen sie ge- fen, als die geplanten Rundgebungen am 1. ment fuhr, aufgehalten hat. Aber es ist erwiesen, suchung in Redwinkel vorgenommen und dabei führte verlogene und infame Heße Veranlaj- Auguſt zu verbieten, denn damit erspart sie daß der an sich belanglose Zwischenfall in keiner ein Munitionslager entdeckt, welches Eigentum fung sein, diese reaktionäre Tat stillschweigend ihnen eine fürchterliche Blamage, die weithin lei Zusammenhang mit dem Bundeskanzler steht. Der Heimwehren des dortigen Bezirkes ist. bebenden Roseta voraus zur Barraca, wo ihr, wie sie mit Sicherheit annahm, eine derbe Tracht Prügel bevorstand.
Die Huerta.
14
Sie irrte sich. Ihr armer Vater hatte in diesem Augenblick nur ein einziges Kind, seinen franken, welken Weizen, der nach Wasser schrie. zu Hause kümmerte er sich nicht mehr um seine Tochter, die sehr geschäftig tat, um den Ausbruch des Gewitters, vor dem sie jeden Moment bang'e,
Roman von Blasco Ibañez . Langsam ging er in die Richtung zur Taverne. An die Polizei dachte er nicht mehr, hin gegen malte er sich mit einem gewissen Vergnügen die Möglichkeit eines Zusammentreffens mit Pimentó aus, der sicher nicht weit von der hinauszuschieben. Kneipe zu finden sein würde.
Ein Irrfinniger versucht ein Attentat| Die Maschinengewehre der Heimwehr . auf den österr. auf den österr. Bundespräsidenten .
sie, die ganze Gefahr seines verzweifelten Vor- Er war entschlossen, dem ersten, der die Hand an habens erfassend. Man wird dich zu einer noch das Wehr zu legen wagte, eine Ladung Blei zu größeren Strafe verurteilen. Wer weiß, ob das schicken. Tribunal dir das Wasser nicht für immer sperrt!"
Doch ihr Mann war eine dieser bedächtigen, phlegmatischen Naturen, die schwer in Zorn geraten, aber auch ebenso schwer ihr verlorenes Gleichgewicht wiederfinden.
A regar! A regar!" Fröhlich wiederholte Batistet seines Vaters Worte, ergriff die Hacken und eilte mit seiner Schwester und den drei Kleinen zum Graben. Alle wollten teilhaben an dieser Arbeit, die ihnen
Das Abendessen wurde aufgetragen, und die Sinder fielen mit solcher Gier über die dampfende Schüssel- Stockfisch und Kartoffeln her, daß die Mutter leise seufzend einen Vergleich zog zwischen der fabelhaften Summe, die man ihr wie ein Fest erschien. nahm, und dem Eifer, mit dem alle fünf ihre Die ungeheure Ebene verlor sich in der Kinnbacken bewegten. Der Aelteste, Batist, be- blauen Dämmerung. Rauschend wiegte sich das mächtigte sich sogar mit gemachter zerstreutheit Rohr, und am Himmel funkelte Stern neben der Brotration seiner kleinen Brüder, und Ro- Stern. seta entwickelte aus reiner Angst einen unge- Ehe noch Batiste die Schleuse hochgezogen heuren Appetit. hatte, waren seine Frau und die beiden ältesten Kinder schon dabei, nach allen Seiten Rillen zu öffnen.
Ein bläuliches Licht hüllte die Huerta ein. Die Wolken über den dunklen Bergen vor ihm leuchteten mit dem roten Schein einer fernen Feuersbrunst, und vom Meere her zitterten die ersten Sterne auf dem unendlichen Blau. In das monotone Quaken der Frösche und das Zirpen der Heimchen mischte sich das Knarren unsichtbarer Räder. Auf dem Fahrweg kamen Batiste die von der Fabrik heimkehrenden jungen Mädchen entgegen. Als letzte, gan; allein, ging seine Tochter, Noch nie war Batiste so klar zum Bewußtdoch schien es ihm, als spräche sie mit einem sein gekommen, welche Last auf seinen Schultern Mann, der ihr in furzem Abstande folgte, wie es ruh: e. Womit diese hungrigen Mäuler füttern, die Sitte der Huerta, die eine vertrauliche An- wenn das Getreide draußen verdorrte? näherung als sündhaft ansieht, ihren Liebes- Und was war schuld an allem? Falschheit paaren vorschreibt. Sobald der Mann Batiste und Lüge eines einzigen Menschen! Nein! das erkannte, verlangsamte er seinen Schritt und ließ er sich nicht gefallen... Zu allererst tam ließ Roseta allein weitergehen. Aber Batiste blieb seine Familie. Fühlte er sich nicht stark genug, Batiste stöhnte in der wilden Befriedigung, stehen, um den Unbekannten zu erwarten. sie vor jeder Gefahr zu schützen? Hatte er nicht " Bona nit, finor Batiste!" erklang dieselbe die Pflicht, für ihren Unterhalt zu sorgen? zaghafte Stimme vom Nachmittag. Wieder war Lieber stehlen, als die Seinigen hungern lassen! es Tombas Enkel. Wußte der Bursche nichts Und hier handelte es sich nicht um einen DiebBesseres zu tun, als auf allen Wegen herumzu- stahl, nur um die Rettung seiner Ernte. lungern?...
Der Bauer schaute auf seine Tochter, die unter seinem Blick errötend die Augen senkte. ,, Marsch. nach Hause! Dir werde ich's bei bringen..."
Und mit der ganzen Autorität des spani schen Vaters, dieses absoluten Herrn über seine Kinder, dem es wichtiger erscheint, Furcht einzuflößen als Zuneigung zu gewinnen, schritt er der j
Der Gedanke an das draußen vorbeifließende Wasser, das er nicht benutzen durfte, peinigte ihn immer heftiger, immer unerträglicher. Plöglich sprang er auf:
Seine Frau schrat zusammen. ,, A regar! A regar!"*)
Das Wasser fam... Die Erde sang mit frohem Gluck Gluck, das ihnen das Herz weitete. Und mit bloßen Füßen patschten sie durch den Schlamm, um nachzusehen, ob das Wasser auch überall hingelangte.
die der Genuß des Verbotenen erzeugt. Ein Gewicht fiel von ihm ab!... Mochte das Tribunal nun kommen und nach Belieben dekretieren. Seine Felder tranken, das war das einzig Wichtige!
Und da sein geübtes Ohr ein sonderbares Geräusch im Röhricht vernahm, stürzte er zur Barraca.
Die Flinte im Arm, den Finger am Hahn, hielt er dann neben der Schleuse Wache. Vielleicht beschwerten sich die abwärts wohPor Dios, warte lieber ab, Batiste," flehte nenden Anlieger beim Atandador, vielleicht strich Pimentó jetzt in der Nähe umher, empört über *) Ans Berieſeln!" diese freche Gesetzesübertretung. Wenn auch!
Und eine solche Wildheit lag in der Haltung dieser unbeweglichen, riesigen Silhouette, die sich schwarz von dem mattschimmernden Wasserspiegel abhob, daß niemand aus dem Röhricht hervortam.
Noch seltsamer aber: am folgenden Donners tag ließ ihn der Atandador nicht vor das Wassergericht laden.
V.
Das erste Morgengrauen scheuchte Batistes Tochter Roseta von ihrem Lager auf. Mit schlaftrunkenen Augen ging sie zum efeuumranften Brunnen und wusch beim Licht der verblassenden Sterne Gesicht und Arme in einem Rübel faltem Wasser, wobei der Hund, der nachts draußen wachte, sie zutraulich umwedelte.
Während sie dann hin- und hereilte, um sich für ihr Tagewerk in Valencia zu rüsten, gab ihr die Mutter vom Bett aus allerlei Aufträge und Ermahnungen.
,, Nimm dir den Rest vom Abendessen mit, auch die drei Sardinen aus dem Küchenschrant; damit hast du genug. Aber zerbrich nicht wieder deinen Napf, wie in der vergangenen Woche. Und dann vergiß nicht, Zwirn und Nadeln zu faufen. Ach so, ja, auch ein Paar Hanfschuhe für den Kleinsten. In der Tischschublade liegt Geld." Mit einem fleinen Seufzer des Behagens drehte sich die Mutter auf die andere Seite, um neben dem laut schnarchenden Batiste noch ein Stündchen im warmen Bett zu bleiben. Roseta, die mittlerweile ihr hübsches, blondes Haar getämmt hatte, knüpfte ein Tuch um den Kopf, schaute nach, ob ihre jüngeren Brüder, die, wie Orgelpfeifen geordnet, auf dem Fußboden ihres 3immers schliefen, auch gut zugedeckt waren, und verließ die Hütte mit einem fröhlichen„ Adiós, bis heute Abend".
( Fortsetzung folgt.)