Beite 6.

VERLANGET UEBERALL

VOLKS ZUNDER

SOLO

A.S.I.

Kunst und Wissen.

**:

Kleinaugezd gegen Kleische 3: 1( 1: 0), Eden 3: 2.

1928: 4000, 1929: 10.000 Mitglieder. Der niederländische Arbeiter- Sportbund trat Sonntag in Rotterdam   zu seiner drit ten Generalversammlung zusammen. Der Vor­jizende Müller konnte dabei mitteilen, daß der Bestand in diesem Jahre von 4000 auf 10.000 Mitglieder gestiegen ist.

Donnerstag, 25. Juli 1929.

Der Vertrauensmann

liest die

Tribüne

Monatsschrift

für Arbeiterpolitik und Arbeiterkultur. Die Tribüne" unterrichtet den sozialistischen   Ver­trauensmann über die aktuellen Probleme des internationalen Sozialismus, der Oekonomie nad der Kulturpolitik.

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Praz 11.. Nekazanka 18.

sen in einer schwachen Komödie Luft, in der neben[ gestellt. Schiedsrichter Genosse Wirthgen hatte einen kleinen Bosheiten und Wißen große pathetische An- schweren Stand, leitete jedoch vorzüglich. Besuch gut. sprachen und historische Vergleiche in den Dienst der patriotischen Aufgabe treten, den reichen Freun den überin großen Teich ihre mindere Kultur vor zuhalten. Da man aber doch zahlen muß, da man Das Spiel litt sehr unter der brückenden Hize. doch mit Hilfe der Yankees   den Erbfeind besiegt hat, Beide Mannschaften im Spiel gleichwertig. Sleische da man nie wissen kann, ob man sie nicht nochmal mit zwei Ersatzleuten, darunter der Tormann, welcher braucht, erklärt man zum Schluß, es sei alles nur auch die Niederlage brachte. In der ersten Halbzeit Spaß gewesen und eigentlich ergebe New York   und Fleische etwas im Vorteil, jedoch vor dem Tore sehr Paris   eine gute Mischung. So ist es auch in zaghaft. Sturz vor Halbzeit erzielte Kleinaugezd durch Dekobras Komödie; anfangs streiten sie, immer mit ein Mißverständnis zwischen Verteidiger und Tor welthistorischem Sintergrund, verstehen einander mann das erste Tor. Nach Platzwechsel wechselbolles nicht, mimen unüberbrückbare Stulturdistanz, aber Spiel. Kleische erzielt den Ausgleich durch Eckball. nach dem Herr Fénouil  , der kleine französische   Dro- Hierauf wiederum durch Herauslaufen des Kleischer gift, den Miß Jeffries aus U. S. A.   nur form- Tormannes zweites Tor für Kleinaugezd. Kurz vor als sie ihm bei seinem Aufstieg im Wege steht. Brutal halber, um eine Erbschaft antreten zu können, ge. Schluß fällt Nr. 3; somit war das Spiel entschieden. und gewissenlos, von jener Sorte, die jedes mensch, heiratet und dann wie einen Lakai behandelt hat, Bei leinangezd möchten sich einige Spieler das lichen Gefühles bar ist, vermehrt der Budiker seinen nachdem besagter kleiner Franzose einen amerika  - Protestieren abgewöhnen. Spielverlauf äußerst fair. Besitz und erreicht sein Ideal. Besitzer einer großen nischen Flirt seiner Pseudofrau im fair play nieder- Schiedsrichter Genosse Grimm sehr umsichtig. Bejuch Mietfaserne zu werden, erbaut aus billig erſtande, gebort und damit alle Gerüchte über den Untergang für Aufsig sehr schwach. des Abendlandes schlagend widerlegt hat, friegen sie einander doch und es fehlt nur noch, daß sich über dem Paar das Sternenbanner und die Trikolore senken, so sehr sieht es nach patriotischer Rührung und nach einem inbrünstigen Vater Lafayette schaut oba!" aus. Die Halovanie bringt entzückend Die schwindende Zugkraft der Operette. Der die Mischung von Sport- Girl und Sweet- Heart, Jahresbericht des Prager Neuen deutschen Thea- sehr nett auch das angelsächsische Idiom heraus und ters bestätigt, was schon der vorjährige anzeigte, zeigt, daß sie selbst bei so nichtigem Anlaß mehr daß die Operette aufgehört hat, die schlechthin kann, als Toiletten vorführen. Padlejat ist zugfräftige Gattung der Bühne zu sein. Es gibt mindestens eingangs unzulänglich und erreicht bis feine Schlager mehr, die eine ganze Saison be- zum Schluß nicht ganz das erforderliche Format. herrschen und ob sich bei einem Dußend Wieder- Rösner wieder beherrscht das Idiom nicht. Gut holungen die ungeheuren Kosten für die Aus- sind Ströhlin und Reichlin, in feineren stattung einer neuen Operette noch rentieren, ist Rollen, Silva und Kammauf. Den Rest be­mehr als fraglich. Man fann beim Vergleich der streiten Beit, Reinefe, hogy. ,, Das Geheimnis des Paters Brown". Von G. Aufführungszahlen rubig jagen, daß sich ein gutölzlin. E. F. K. Chesterton  . Mujarion- Verlag, München  gespieltes, nicht zu fiderig ausgestattetes Spielplan des Neuen Deutschen Theaters.( Preis fart. Mr. 4.80, in Leinen wr. 6.) G. 8. Schauspiel ebenso lohnt wie eine mit groß Donnerstag, Uhr( neueinstudiert): Der Chesterton, der außer einigen gedankenreichen Essay. zügiger Freigebigfeit neu inszenierte Operette.   arme Jonathan". Freitag, Uhr: Ab Büchern auch eine Reihe von Detektivgeschichten ge­höchsten Aufführungsziffern schied 3lse Schulz Eisenlohr: Fleder   schrieben hat, darf man beileibe nicht in die Katego erreichten in der abgelaufenen Saison folgende mans". Samstag, 7% Uhr: Der armerie der Verfertiger der Kriminal- Schundliteratur ein Operetten: Herzogin von Chicago, Pipsi, Jonathan". reihen, die alles cher als Literatur ist und die ebenso Fräulein Mama mit 14 Aufführungen, Spielplan der Kleinen Bühne. Donnerstag: zur Verwüstung der Phantasie unreifer Leser, wie zu dann folgen Aber Otty" mit elf, Die goldene Perle von Chicago  ". Freitag: Perle ihrer Verdummung beiträgt. Auf ein solches Niveau Meisterin" mit zehn und bezeichnenderweise dann von Chicago  ". Samstag: Geschlossen. steigt Chesterton   niemals herab, seine Bücher haben die noch immer wirksame Fledermaus" mit immer einen gewissen literarischen und künstlerische neuen Aufführungen. Dagegen erzielte die Wert, zeichnen sich durch psychologische Charakterijic ,, Dreigroschenoper" 18 Aufführu rung aus und ihre Fabel ist trotz aller Spannung, die sie erregt, niemals von jener Unwahrscheinlich teit, die geschmackvolle Leser abstößt. Das gilt auch von der phantasievollen, geschickt gefnoteten Detektiv

und folgende leichtere Schwänke und

Regie

Sport Spiel Körperpflege *

*

Unterhaltungsstüde schlagen bei weitem die Ope- Borrundenspiele um die Fußball­Borrundenspiele um die Fußball. Bundesmeisterschaft.

rette: Broodway 36, Arm wie eine Kirchenmaus 35, Unter Geschäftsaufsicht 33, Die Frau, die jeder sucht 15, X3 15, Perlenfomödie 16, Geld auf der Straße 14. Aber selbst die hochliterarische " Lulu" hatte zehn." Bürger. Schip­pet" und Ein idealer Gatte" je neun Aufführungen. Mag immerhin die Anziehungs traft eines Stars wie Ria Thiele   zu manchen die fer Aufführungsziffern viel beitragen, so bestä tigt doch auch das nur, wie wichtig es ist, bei den Ausgaben( Gagen!) für das Schauspiel nicht so weit, wie es meist üblich ist, von den für die Operette ausgeworfenen Summen Abstand zu halten.

Krochwiß gegen Rumburg   8: 0( 1: 0), Eden fagte in der zweiten Halbzeit gänzlich. Sehr schönes Spiel. Rumburg schwach, ver

7: 2.

Literatur.

geschichte Das Geheimnis des Paters Brown", die als neueste in der Reihe seiner Kriminalbücher so­eben erschienen ist. Sie ist amüsant, doch wird sie ieder auch nicht ohne Anerkennung für den feinen Geschmad und die Gestaltungskraft des Verfassers zu Ende lesen.

r.

Görkau   schlägt Ladowig 3: 0( 1: 0), Eden 9: 6. Dieses Spiel trug so richtig den Charakter eines Entscheidungsspieles. Mannschaften und Bublifum jichtlich nervös- fielen des öfteren mehr als notwendig aus der Rolle. Hat hier die Hiße vielleicht auch bißchen zu viel eingewirkt? Es gab nicht nur Ein brasilianisches Miethaus." Roman von Spielerausschlüsse, sondern auch eine Ausweisung Aluizio Azevedo. Verlag Th. Knaurs Nachf., eines gar zu temperamenvollen Zuschauers. Ladowi Berlin.( Preis 319 Seiten geb. Mt. 2.85.) Menschliche fonnte nicht gefallen. Die Mannschaft hat von ihrer Verworfenheit will dieses in der Romanreihe Ro­einstigen Spielstärte erheblich eingebüßt. Obzvar mane der Welt" erschienene Buch zeigen, aber es technisch bestimmt besser als der Gegner, gab es feine ist noch mehr: ein Gemälde unserer vom Gelde re­einheitliche Leistung. Die Niederlage mag dem Spiel gierten Welt und der bodenlosen Schlechtigkeit, die nach gerecht sein, jedoch bei einer halbwegs bedachten fie in Menschenherzen erzeugt. Joao Romao geht aus Spielweise und Ausnüßung der vielen Chancen hätte dem Schlamm einer mexikanischen Großstadt hervor. ein anderes Resultat erzielt werden müssen. Auch Bei einem Budiker angestellt, legt er, besessen von Görlau konnte nicht überzeugen. Das hohe ungenaue der Sucht, reich zu werden, Milreis um Milreis un­3uspiel fann ihnen schon in der Zwischenrunde zum ter den grausamsten Entbehrungen zusammen und als die Deutschen  , denn diese sind ihnen Geld schul- um ein gewaltiges Stück vor: Eifer und Entschlossen- rüdzicht, von diesem außer einem Barbetrag die dig, jene aber bekommen von Frankreich   noch viele heit. Mit dem Torschuß trankte es auf beiden Taverne geschenkt. Das steigert seine Habsucht nur Jahre lang schwere Rettungs- und Siegesprämien Seiten. Die Tore fielen in der 14. Minute durch umso mehr. Er weiß sich das Vertrauen einer Nege­bezahlt. Delobra, der doch selbst amerikanisiert genug Köpfler, in der 68. Minute aus einem Gedränge rin, die als seine Nachbarin einen Gemüseladen be­ist und mindeſtens keinen Ueberschuß an alteuro- und in der 85. Minute aus einem Elfmeter. Beider- sigt, einzuschleichen, wird ihr Ratgeber und Gelieb. päischer Kultur aufweisen kann, macht seinem Her- seits wurde je ein Spieler wegen rohen Spieles anster, sie sein Padesel. Er treibt sie zum Selbstmord,

Die Verle von Chicago  ", Komödie von Maurice Detobra Schuldner können selten ihre Gläubiger leiden und da sie sich nicht anders an ihnen rächen können, machen jie sich über die Manichäer instig. Die Franzosen hajjen hey im

nemt Material, Plunder und Gerümpel. In seiner Besessenheit, aus allem Geld zu schlagen, läßt er auf dem Hose eine Menge Waschwannen aufstellen, die er an arme Wäscherinnen vermietet. In dieser Siedlung" wohnen eng zusammengezwängt fünf­undneunzig Proletarierfamilien, Opfer der Ausbeu tung ihres Mietsherrn, dessen Unternehmungen auch weiterhin von Glück begleitet sind. In dieser Unt welt spielt der Roman des schuftigen Geldmachers, dem schließlich der Besiz an materiellen Gütern nicht mehr genügt und der ein Mitglied der Gelbe aristokratie von Rio de Janeiro   werden möchte, ein Ziel, das er durch Einheirat in eine vornehme Fa. milie zu erreichen versteht. Dieser sozial bedeutsame Roman zeigt Brasilien   wie es ist, nicht wie es in der Phantasie romantisch veranlagter Menschen lebt, er ist glänzend erzählt und fesselt durch seine Schil derung brasilianischer Menschen und Sitten aufs äußerste.

r.

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech  . Chefredakteur: Wilhelm Nießner. Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Straut. Prag  . Druck: Rota A.-G. für Zeitung und Buchdruck, Prog Für den Druck verantwortlich: Otto olik, Prog. Die Seitungsmarlentrantatur wurde von der Boſt- u. Telegraphen trettion mit Criaz Nr. 197.451/ V11/ 27 am 14. mai 1937 bewilligt.

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der ebenfalls versprochene Tell" blieb aus. Ein zwei- mend wirkt, läßt sich schwer sagen. Mit einem so sinne des Wortes hat, einer Erneuerung der drama­ter Strindberg( neber, Fröhliche Weihnacht"), großen und über relativ noch immer viele crittíaf fiſchen unit bien bat, der drama, Bilanz des Prager   deutschen ein Schnißler, ein zweiter 23 ilde, und zwar fige Schauspieler verfügenden Ensemble ließe sich bleiben daneben doch nur ein intereſſantes Experi Schauspiels. der bessere( ady Windermeres fächer") mehr schaffen, wenn man jeden Stünstler an seinem ment dramatischer Reportage, dem aber zum Drama blieben auf der Strede. Kleists Prinz von Plaze verwendete, haushälterisch nach beiden Seiten eben soviel fehlt, wie der Zeitung zum Epos. Lam­Die Jahresbilanz des Neuen deutschen Theaters Homburg" wurde über das Maß des Ver- vorginge nicht Kräfte verschwendete und nicht pels aufwühlende Revolte im Erziehungs­weist die Aufführung von 60 verschiedenen Schausprochenen hinaus gebracht. Aber auch bei den jün andere brach liegen ließe den Spielplan ökonomi hans" die mit den Weitteln des Naturalismus noch spielen im Laufe der Spielzeit auf, davon waren geren literarischen Werken blieb man einiges schul- scher hielte, statt Premieren in einer Woche zu einmal ähnlich auswühlende Wirkung erzielt, wie sie fünf Uraufführungen( nebenbei bemerkt: keine, die dig: Feuchtwangers Kalkutta   4. Mai", se ai häufen und dann wieder wochenlang nichts Neues der junge Hauptmann vor fast 40 Jahren er­sich fünstlerisch besonders gelohut hätte, amt chesten ser s Lederköpfe und Miſſolunghi  ", Kolben- au bringen, und wenn man nicht zur Repertoire reichte( à propos: bekommen wir Hauptmann erſt vegründet war noch die des Dramas von Mann- heyers Heroische Leidenschaften", Walters füllung so oft just nach dem größten Schmarren wieder anläßlich des 70. Geburtstages vorgesetzt?), heimer Der Mann, der durch den Traum lief", Große Hebammenkunst", Ungarns Ungarns   Podka griffe. Die größere Ausgabe einer sorgfältigen das entzückend grazile Kammerspiel Klabunds 24 Erstaufführungen, zehn Neueinstudierungen, mienſti", Molnars Olympia". Ersatz wurde Neueinstudierung würde sich wahrscheinlich mehr wurden schon genannt. Mit Wedekinds Lulu­16 Ensemblegastspiele und einige Reprisen. Es fällt geboten durch Franks Karl und Anna", a lohnen, als die Sparsamkeit, die dem kunstverstän- Tragödien beginnt das Verdienst der Darstellung, auf, daß die Zahl der Ensemblegastspiele immer mares Leinen aus Irland",( statt dessen man digen Teil des Publikums das Seine vorenthält und die freilich auch bei den übrigen Werken ihren An­noch sehr groß ist und mehr als ein Viertel der auf besser z. B. zu Marieluise Fleißners fraft- und Verbitterung erzeugt. teil am Erfolg hatte. Hier war es aber die er. geführten Werke in sich schließt. Dagegen sind die saftvoller Komödie Pioniere in Ingolstadt  " ge- Im Ensemble rächte sich, daß man im Vorjahr staunliche Leistung der Salovanie, das mutige Einzelgastspiele start eingeschränkt worden; es ist griffen hätte!), 3ud mayers Statharina Stnie", einige Stünstler ziehen ließ, für die ein vollwertiger und nicht genug zu rühmende Abweichen von der dies wohl eine Folge des internationalen Brauches, Klabunds 93" und durch die" Drei- Ersatz nicht gefunden, zum Teil auch gar nicht ge- üblichen und nur zu oft üblen Schablone, die Hin­Star- Ensembles zu bilden und mit ihnen auf Reisen groschen oper". Stünstlerischen Gewinn brachten sucht wurde; das gilt für Fischer- Streit gabe an die Dichtung, die erschütterte und stärkstes zu gehen. So war Pallenberg nur mit dem freilich nur der Zuckmayer, der entzüdende la mann, für die Oszle, für Hörbiger, auch für Erlebnis zeugte. Die Wirksamkeit der Halovanič Ensemble zu haben, desgleichen Wegener und bund und vor allem die Dreigroschen- Olden. Leider findet nun neuerlich ein Wechsel verdient auch sonst Erwähnung, ihre heilige Jo­Max Adalbert. In vollstem Maße gerechtfertigt oper", die wohl das bedeutendste Ereignis der in wichtigen Fächern statt. Finanziell wird das hanna, ihre unvergeßliche Polly, die Katharina war das Berliner   Ensemblegastspiel, das Lampes Spielzeit und mit ihrer mustergültigen Aufführung Theater vor allem durch den Abgang der Frau Senie endlich bezeichnen einen sehr steilen tünst­" Revolte im Erziehungshause" brachte, ein Beweis für die Leiſtungsfähigkeit des Ensembles Thiele leiden, die doch so etwas wie ein Star lerischen Aufstieg und man erwartet gerade von die­denn da ließ sich neben dem Gewinn des Stüdes, war. war. Ob für Malten und Kammaus, die ser Künstlerin das Beste für die kommende Saison, das zu den stärksten hier aufgeführten zählt, auch Daß man aus diesem Ensemble vollwertige Lei- verläßliche, solide Kräfte waren, zureichender Ersatz in der man ihr freilich Gelegenheit geben müßte, noch der des Spiels verbuchen, das eine ganz muster- stungen herauszuholen vermag, erwies sich bei den gefunden wurde, läßt sich noch nicht sagen. Zu be- endlich auch Hauptmann und vielleicht ein zwei­gültige Truppe zeigte. Im übrigen waren die Gast- größeren, sorgfältig vorbereiteten Aufführungen, bei dauern bleibt auch der Abgang der jungen Mar- tesmal Wedekind  ( Franziska"?), in stärkerem Maße spielensembles, die um die einzelnen Stars grup- den Verbrechern", bei Lulu  ", bei den schon garethe Schell, die zu den schönsten Hoffnungen aber auch klassische Rollen zu spielen. Im Gedächt­piert haben, meiſt ſo mäßig, daß man mit den ein- genannten Aufführungen Zuckmayers und der berechtigt. Wenn man sich nicht ernstlich bemühen nis haftet neben diesen Eindrücken als ästhetische heimischen Sträften bei weitem Besseres hätte schaf Dreigroschenoper". Leider werden nur wenige wird, ein stabiles Ensemble zu erhalten und die je- Offenbarung manche Geste der Thiele, manche fen können. Werfe so gründlich und gewissenhaft vorbereitet, weils sich bewährenden Künstler rechtzeitig für ein treffende Charakterrolle Gößens und der Me­Im Repertoire ergibt sich den Versprechungen zwischendurch wird für den Hausgebrauch des Re- längeres Engagement zu gewinnen, wird sich das delsky. gegenüber, die dabei im Vorjahre nicht übermäßig pertoires manches bessere Stück rasch zusammen- Schauspiel wie die Oper, schließlich doch in ab- Noch immer mit einem Kapital an Vertrauen, reich waren, noch ein beträchtliches Minus: Es fehlt geschustert und um die Wirkung gebracht, manches steigender Linie entwickeln. mit einem Kadre guter Schauspieler, mit dem Rufe Goethe( Iphigenie  "), Grillparzer   schlechte mit guten Kräften besetzt, die anderweitig Fragt man, was von den Eindrücken der Sai- einer Bühne, die alle Vierteljahre einmal doch be­( Weh dem, der ligt"), Ibsen  , Molière  , zwei zum Fehlen kommen. Daß es an einer einheit son bleibt, was dauernde Werte und wirkliches Er- wies, daß sie ernst genommen sein will, schließt das Shakespeare- Dramen, obwohl man mit den lichen Leitung des Schauspiels fehlt, war lebnis schuf, so muß wohl zuerst auf die schon ge- Theater seine Schauspielsaison. Aber es wird Zeit, Lustspielen im Vorjahre volle Häuser erzielte und immer wieder zu merken. Es blieb im wesentlichen nannte" Dreigroschenoper" verwiesen werin den Jahren dauernder Krise neu aufzubauen und noch das heuer zu Anfang neueinstudierte Win- doch dem Ehrgeiz der einzelnen Regisseure über- den, die deshalb so start wirkte, weil sie dem Zweif- das Pfund zu mehren statt zu mindern, sollen nicht termärchen" doch mindestens künstlerisch ein Erlassen, im Quartal einmal eine vorbildliche Auf- ler den Glauben an das Theater wiedergab, weil sie einmal die Reserven erschöpft und die Zeit vertan folg war. Von Schiller   wurde zwar Rabale führung herauszubringen, und wieweit der Wettbewies, mit wie einfachen, unliterarischen Mitteln, sein. und Liebe" mit zwei Wiener   Gästen gegeben, aber lauf nach dem Lorbeer hier anfeuernd oder hem- wir, wenn man nur den Wut zum Theater im Ur­

"

Dr. E. Frangel.

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