Beite 6.

Kleine Chronit.

Fremdförper in Ohr und Nase.

Sport Spiel* Körperpflege

*

Gut Heil! ( Schluß)

des

Man wird mich fragen, ob ich für diese Darle­gungen auch einen positiven Anhalt habe, und ich fann darüber nur folgendes mitteilen:

Dienstag, 30. Juli 1929.

VERLANGET UEBERALL

VOLKS ZÜNDER

SOLO

A.S.I.

Kunst und Wissen.

Kinder haben oft die Angewohnheit, aus der Despot dastand, der der Freiheit seines Volkes Spieltrieb allerhand fleine Gegenstände in den den Strick um den Hals wand und sie würgte, und als namentlich Deutschland unter den Fußtritten Mund zu nehmen oder in die Nase und den Gehör­gang zu stecken. Selten wird sich aus sol- Einer ähnlichen Erscheinung verdankt nun auch faiserlichen Zwingherrn laut vor Zorn aufschrie, da chen Unfällen unmittelbare Lebens- der Turnergruß„ Gutheil" seine Entstehung. grüßte sich fein Freiheitsmann mehr mit„ Gutheil", gefahr ergeben, außer wenn etwa ein größerer Die größte, gewaltigste und folgenreichste frei Dieser Gruß geriet vielmehr so in Vergessenheit, daß Fremdförper in den Kehlkopf gerät, aber immerbin beitliche Erhebung in der Neuzeit war befanntlich später nur noch die schwache Erinnerung zurüdblieb, fönnen spätere Folgen bedenkliche Gesundheits- die französische Revolution ausgangs des vorigen daß es früher einmal der Gruß der deutschen „ De­schädigungen hervorrufen. Vor allem aber sind Jahrhunderts. Die Vorgänge in Frankreich wurden magogen" gewesen sei. Aus dieser unklaren Erinne­falsche Methoden, den Störenfried zu ent- von den Freiheitsmännern aller Nationen mit, Jurung hat denn Vater Jahn dieses„ Gut Heil" später fernen, geeignet, schwere Verlegungen zu erzeugen. bet begrüßt und allenthalben segten die unter tau als den vermeintlich uralten deutschen Freiheitsgruß Deshalb sollte die Fremdkörperentfernung sendjährigem firchlichen, politischen und sozialen fir die Turner aufgegriffen, wobei die ihm anhaf aus diesen Körpereingängen dem Arzt überlassen Elend schmachtenden Völker ihre Hoffnung auf Er- tende krankhafte Deutschtümelei, die ihm bekanntlich bleiben, denn jeder verkehrte Eingriff durch Laien lösung aus unerträglicher Despotie auf Frankreich . noch manchen anderen Schabernack spielte, den sonst hand steigert die Gefahr. Besonders bei Fremd Das war auch in Deutschland der Fall, welches da so klaren Blick trübte. törpern im Kehlkopf ist sofort der Halsspezia- mals 365„ souveräne" Staaten umschloß, welche alle I ist zurate zu ziehen. Fremdkörper, die sich in der mit der größten Eifersucht und mit Argusaugen über Naje festgeteilt haben, werden durch Herumhantieren den Fortbestand der bestehenden verrotteten Berhält mit der Pinzette meist noch tiefer hineinpraktiziert. nisse wachten, so daß jedem der Galgen drohte, der es Als Hospitalpfarrer zu St. Rochus in Mainz Bisweilen merkt man nicht gleich, daß das Kind gewagt hätte, offen den Gedanken auszusprechen, daß studierte ich mit großer Vorliebe die Urkunden im etwas ungehöriges in seinem Riechapparat hat, und auch in Deutschland die Revolution ausbrechen und Pfarr- Archiv, und da fand ich unter anderen interes­erst später auftretende Eiterungen machen die Eltern ſiegen müßte. Und wirklich ſchienen auch nach dem janten Dokumenten auch eine geschriebene Predigt, darauf aufmerksam, daß da etwas nicht in Ordnung Baseler Frieden, in welchent Frankreich auf ein welche ein Pfarrer nach dem Abzug der Franzosen ,, Mag und Morig." In der fleinen Bühne wird ist. Es sind alle bekannt, in denen den Kindern Kompromiß mit Preußen cinging, die Hoffnungen hielt. Er schilderte darin die französische Revolution jest rituell gekocht. Koschere Kost ist nicht jedermanns beim Schlafen bestimmte liegen in die Naje der deutschen „ Temagogen", wie man die Anhänger und die sich daran knüpfenden napoleonischen Kriege Gusto; aber wessen Magen sie verträgt, mag sich frowen und dort ihre Eier ablegten, so daß sich der Revolution nannte, vernichtet zu sein, indem es als eine Heimsuchung Gottes" zur Strafe für das schon zur Abwechslung einmal an den gut geschmal. fchließlich große Mengen lebender Zarven den Anschein nahm, als sollte die Freiheitsbewegung ungläubige, revolutionäre Treiben der damaligen senen und noch beffer gewürzten Erzeugnissen dieſer dort ansiedelten. Das führt nicht nur zu heftigen innerhalb der Grenzen Frankreichs gebannt bleiben. Zeit und sagt, was keiner deutschen Regierung und Stüche erluſtigen, zumal, wenn sie so gediegen und Entzündungserscheinungen, sondern kann auch um- dede revolutionäre Rundgebung wurde in der grau- feiner Obrigkeit gelungen sei, die Leute zur Ver- fast durchwegs appetitlich serviert werden, wie von fangreiche Zerstörungen mit tödlichem Ausgang im ſamſten Weise unterdrüdt. Damals stieg in dem jun nunft zu bringen, das habe Gott in seiner Weisheit dem vorzüglichen Ensemble Armin Springers. Gefolge haben. Die Entfernung der Fremdkörper gen Napoleon Bonaparte ein Stern auf, den die zustande gebracht, und es habe nur furze Zeit ge- In allen drei kleinen Milieuſtüden Der Feigling", besorgt der Arzt nicht durch die Pinzette, sondern Freigesinnten aler Länder mit Jubel begrüßten. währt, daß die" Gottlosen", die sich mit" Gutheil"" Kolumbus II.“ und„ Die drei Wiehers steht dieser durch eine gefri mmie Sonde: die Pinzette Man sah in diesem„ siegreichen Helden" Bonaparte begrüßten, sich davon überzeugt hätten, daß dieser außerordentlich begabte Schauspieler im Mittelpunft; ist nur anwendbar, wenn es sich um ſamale, die Verkörperung der Revolution und jente auf seine Antichrist" Bonaparte der Welt kein„ Gutheil" ge- feine Darstellung reicht weit über die Typik des plattenförmige oder fajerige Körper handelt, die Waffenerfolge alle Hoffnungen für die Freiheit. Of bracht habe und daß er für Deutschland ein gut Kaffeehausjuden, des Schnorrers, des Handelsman. nicht von der Vinzette abgleiten können. Bon fen aussprechen durften sie es unter der fürchterlichen Theil" nur in dem Sinne gewesen sei, daß er wirt nes hinaus: etwas von der unglücklichen und darum Fremdkörpern im Ohr soll der Laie auch dann die Despotie nicht, wer sich als Anhänger oder Verehrer lich ein„ gut Theil" des Reiches geraubt und mit Mitleid weckenden inneren Zerrissenheit, einer immer Finger lassen, wenn der eingedrungene Gegenstand Bonapartes bekannt hätte, wäre als Hochverräter Frankreich verbunden habe. noch nicht ganz aus dem Ghetto befreiten Rasse wird gut sichtbar ist. Hier kann man durch Instrumente verfolgt worden. Da kam es in Deutschland auf, daß in seiner Leidens wie in seiner Freudenträne leben. unheilbaren Schaden anrichten, indem man durch sich die Freiheits- und Revolutionsmänner mit dem dig, merkwürdige Paarung pon Gemütstiefe und Ge­Abgleiten den Schörgang verlegt und tödliche Eite Wort„ Gutheil" begrüßten. Es war das die Ueber mütsbrutalität, ausgezeichnete Mischung von Lebens­rungen hervorrust. Der Arzt bedient sich der Aus- segung des Wortes Bonaparte", welches bekanntlich bild, Karikatur und Selbsttaritatur. Armin Sprin. sprißung, die, wenn sie richtig vorgenommen wird, italienisch ist und auf deutsch wörtlich„ Gut Theil" jast immer zu dem gewünschten Erfolge führt. Ohne heißt, das aber bei schneller Aussprache wie„ Gut ger und feine Partner, darunter vor alle Goldner und Fris Major, machen, nicht nur richtige Beleuchtung durch den Ohrenspiegel Seil" lautet und von den Betreffenden mit Absicht durch ihre Komik, zwei Stunden lang alle Sorgen läuft man immer Gefahr, Unheil anzurichten. Die so ausgesprochen wurde, um damit die Aufmerksam vergessen. Und was mehr ist: man verjißt, daß man Möglichkeit, das Trommelfell zu verlegen, und keit der Polizei nicht auf sich zu lenken. Diese kant im Theater fit, glaubt selber ein Stück warmer and Zerstörungen am inneren Gehörgang hervorzurufen, indes doch hinter das Geheimnis und verfolgte die grotester Wirklichkeit zu werden. liegt zu nahe, als daß man in solchen Fällen an sich so Grüßenden als„ Demagogen". Als freilich schr bald nicht bloß die Deutschen , dent Stinde herumexperimentieren darf. Bisweilen sondern alle nach Freiheit ringenden Nationen sich in wird jogar der Arzt erklären müssen, daß er augen­biidlich nicht unternehmen könne und eine vor den Hoffnungen, die sie auf diesen Bonaparte ge bereitende Behandlung einleiten müsse; ein der sent hatten, bitter getäuscht sahen, als er, den man artiges Eingeständnis ist durchaus nicht auf für den Träger des Revolutionsgedankens hielt, als mangelnde Tüchtigkeit des Arztes zu- M dzuführen, sondern ist ein Zeichenpen aufmerkjam gemacht. pen aufmerksam gemacht. Als dann der Morgen seiner Vorsicht, der die Eltern nicht wider­sprechen sollten. Wenn sich Fieber, Erbrechen und Starke Stopfschmerzen einstellen, wird die Lage be denklich dann ist berits die Paufenhöhle in M leidenschaft gezogen und man muß sofort zur Opera­tion schreiten. Vor allem soll man feine kostbare Zeit vertrödein, indem man das Kind immer wieder auf den Kopf stellt und schüttelt. Wit solchen ,, bolkstümlichen" Mitteln erreicht man fast nie etwas. Höchstens wird dadurch der richtige Zeit punkt versäumt, in dem man noch ohne tiefere in griffe leicht hilfe bringen fann.

Zauntönige als Schiffspajfagiere. Eine eigen artige Ueberraschung war der Mannschaft des Tank dampfers„ John D. Archbold" beschieden, der auf der Fahrt von Bulatan nordwärts begriffen war. In der Nähe der Tortugas Insein wurde die Nacht wache durch ein andauerndes Zwitschern und Zir

Ich habe damals nicht recht verstanden, was der Pfarrer mit diesem Wortspiel eigentlich wollte, bis mir später, nachdem ich lange vergeblich über die Be­deutung und die Herkunft des Turnergrußzes nach gedacht hatte, auf einmal der Zusammenhang klar wurde.

Ob es deutscher Turner, die dem Geist der Frei heit huldigen, würdig sei, einen Gruß zu gebrauchen, der weder vom Standpunkt der Harmonie der Töne, noch seinem Wortsinn nach etwas für sich, der da­gegen seiner Herkunft nach außerordentlich viel ge­gen sich hat, da er, wenn auch unbewußt, die Ver­herrlichung eines jedem Freiheitsmann bis in den Tod verhaßten Despoten in sich schließt, will ich an dieser Stelle nicht entscheiden.

Mittellungen aus dem Bublifum. Das Beste tür Ihre Augen liefert Optiker Deutsch , Prag ,

Palais Koruna.

Aus der Partei.

Star!

1. g.

Bezirkskonferenz Braunau . Die Bezirksorgani sation Braunau hielt Sonntag, den 28. Juli um 6 Uhr früh in Selberg ihre Halbjahrskonferenz ab, an der 101 Delegierte teilnahmen. Aus den Berichten des Vertrauensmannes Genossen Rambauske und des Sekretärs Genossen Sei. del ging hervor, daß der Stand der Organisation trop der jaweren Wirtschaftskrise, sowohl was die Mitgliederzahl als auch den Markenabsag betrifft, 1332 erfreulich ist. Genosse Strejci referierte über„ Par­tei, Presse und Gemeinde", Genosse Dr. Franzel In- und Auslandes". Eine rege Debatte bewies über die wirtschaftliche und politische Situation des die geistige Regsamkeit der Organisation. Um halb Uhr wurde die sehr gut verlaufene Konferen; ge­

graute, jaben die erstaunten Seeleute, daß sich als Passagiere Hunderte von Zaunkönigen eingefunden hatten. Das Takelwerk war mit ihnen überfät; daß Schiff war ein großer Vogelkäfig. Da man annahm, daß die Tierchen vielleicht durch einen Sturm ver schlagen und start erschöpft waren, so ließ der Sta pitän ihnen Futter streuen und Schüsseln mit Was­jer vorseken, worüber sie sich ohne irgendwelche Die Mannschaft bedauerte die Abreise ihrer gefie­Schen hermachten. Die Küste von Florida fam in derten Gäste, die im Laufe ihres Aufenthaltes außerordentlich zahm und zutraulich geworden

waren..

ve.

Sicht, aber die Vögelchen blieben auf dem Schiff: der Instinkt trieb sie nach Norden und dorthin fuhr ja auch das Schiff. Nur von Zeit zu Zeit erhob jich ein Schwarm, um einen Probeflug zu machen, Sport oder Wahnsinn? In Dillenburg tehrte aber immer wieder zu dem Schiff zurüd. Erst( Hessen ) ließen sich die bürgerlichen Turner am fünften Morgen, als der Dampfer sich der Küste durch die stechende sommerliche Hitze nicht abhal­von New Jersey näherte, war das Zwitschern und ten, einen 10.000 meterlauf zu veranstalten. Zirpen verstummt. Wie die Wache berichtete, hatte Der 24 Jahre alte Heinrich Schäfer erlift bei Anbruch des Tages die ganze Schar von Zaun furz vor dem Ziel einen hitzschlag. Er fönigen sich erhoben und war der Küste zugeflogen. Ist a'r b im Strankenhaus.

Zustände im spanischen Königshaus

schlossen.

Herausgeber: Dr. Ludwig Czech . Chefredakteur: Wilhelm Nießner. Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Strauß , Prag . Druck: Rota A.-G. für Zeitung. und Buchdruck, Prag Für den Druck verantwortlich: Otto Holtk, Prag . Die Bettungsmartenitanfatur wurde von der Bost. a. Telegraphen Direktion mit Erlag Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. War 192 bewilligt.

stalt. Früher war er eine Art Räuberhauptmann, großherzoglichen Maitressen, die van Gnaden durch rücksichtsloje Diktatur, durch Auf fundscheft entschädigt werden wollten.

Herrscherfamilien unter sich.ated Mutter frant, der Stronprinz taub, der deute hält er sich als König von Mussolinis der de pubfit 1926-27 für verftoffene Fürsten­

berühmt. Es war die Familie des Königs Nikita Petrowisch von Montenegro. Die inter­nationale Bedeutung dieses kleinsten Baltanlandes ruhte hauptsächlich auf der nahen Verwandtschaft des Königs zu den Häusern Savoyen , Romanoff und Windsor.

SPD . Alphonse Daudet , der bekannte franzö. zweite Sohn ein Bluter- schilderte. Sije Romancier, segt in seinem Koman„ Die Sö Es gibt heute mehr Könige im Exit hängen und Niederknallen. Eine inzwischen gleich Ein anderer deutscher Souverän, der sich nige im Exit Erschütterndes. Die Gattin des als zur Zeit Dandets. Wilhelm der falls entthronte Dynastie war vor den Kriege in unitebjam bemerkbar machte, war der letzte Groß­Sönigs von Dalmatien und Illyrien , der Beste von Hohenzollern sitt in Doorn, die ihm Europa als Heiratsvermittlungsinstitut aus seinem Reiche verjagt ist, kommt zu dem beverbündeten Könige und Fürsten hausen auf ihren e helm Ernst von: ssen- Wer mar Eisenach. Der brutale Mensch der auf alle rühmtesten Arzt Frankreichs . Sie führt Gütern, Oesterreichs Tester Kaiser Untertanen seiner Miniaturmonarchie mit Verach. ihren Sohn an der Hand, einen schwächlichen Sena- starb verbannt auf Madeira , der letzte Zar de tuna herabblickte, den die Reitpettiche oder jaß, ben. Im Herzen aber hofft sie, daß er dereinst den Hauses Romanoff ward erschossen. Der letzte barierte vor seiner Majestä: dem Kai doppelten Königsreif wieder tragen werde. Die Kötönig Wanuel von Portugal, veriändelt sein jer wie ein sündchen. Der Hofmerschell non nigin ist tief verschleiert. Sie nennt einen falschen Leben in London , Griechenlands letzter Stö­Zedlig erzählt in seinem bekannten Buche, daß, Namen. Der große Arzt sagt:„ Ohne daß ich mir noch nig sist bei der schönen Schwiegermutter in Buka- Um Herrschergeschlechter, wie sie wirklich sind, as Wilhelm Ernst sich weigerte, zu heiraten, der dieses schwache Wesen ganz zu erklären vermöchte, rest, der letzte Sultan lebt auf Malta , der zu betrachten, braucht man aber nicht in die Ferne Kaiser at overster Kriegsherr und Oberhaupt de fonstatiere ich doch in ihm seltsame Störungen, eine teste Kaiser der Mandschu- Dynastie floh zu ſchweifen; Deutschland bietet Stoff ge Reiches die Eheschließung befahl. Der ſonſt Erschütterung des ganzen Seins, vornehmlich das bei Nacht und Nebel, und im Anfang des Jahres genug. Das Haus Wiedlenburg Strelis so selbstherrliche Großherzog machte Männchen; der verdorbenste, erschöpfteste, aller ärm fellte sich ihnen Amanullah von Afgha allein ist hierfür bezeichnend. Der vorletzte Groß Trauatt tonnte vollzogen werden. Wie freund­ste Blut." Königsblut", stöhnt die Königin nistan. Herzog hatte zwei Söhne und zwei Töchter. Die bei schaftlich das Verhältnis zwischen den von Illyrien . Die Weltgeschichte aber hat neben Monarchen, den herzoglichen Damen machten vor dem Kriege deutschen Bundesfürsten überhaupt war, Das Blut der früheren und der noch jetzt re die man wegen der Verderbtheit ihres Königsblutes dadurch von sich reden, daß sie außerordentlich viel beweist die unbestrittene Anekdote, daß Wilhelm II. , gierenden Monarchen Europas iſt alt, frant und beinahe bedanern könnte, auch manche komische und feineswegs immer unter der„ Fürſtentö- als der letzte Friedrich August von Sach­müde. Heiraten unter Bettern und Cousinen, die Figur gesehen. Im Anfang des Jahres 1913 be tern geziemenden Vorsicht" mit Männern sen zur Regierung fam, erklärte: Mehr August seit Jahrhunderten aus einem verbohrten Legiti stimmte die Botschaftskonferenz in London nach dem sich einließen. Es soll so arg gewesen sein, daß der als Friedrich. Er spielte dabei auf den Zirkus an. mitätsprinzip heraus gang und gäbe waren, ersten Waffenstillstand im Kriege zwischen den Val Großherzog seine Töchter nach Petersburg Daß der liberale Großherzog Friedrich haben die Sprößlinge aus den Häusern Hohenzollanstaaten und der Türkei , daß Albanien selbschichte, damit dort dem öffentlichen Gerede durch eine von Baden und Wilhelm sich nicht sehen konn fern, Habsburg . Wittelsbach, Wettin ständig werde. Man suchte nach einem Monar Verheiratung mit Mitgliedern der kaiserlichen Fa ten, war schon vor dem Striege allgemein bekannt. und Bourbon geistig und körperlich ruiniert. Die chen. Unter anderen kandidierte auch Fuad, der milie Einhalt geboten würde. Großfürsten oder beiden Söhne des zweiten Maximilian von heutige König von Aegypten , der uns legthin Prinzen kaiserlichen Geblütes fanden sich aber nicht. päischen Fürstenhäuser genügt, um zu zeigen, daß Ein kurzer Einblick in die Geschichte der euro­Bayern, Ludwig und Otto, beide, ein Wahn besuchte. Man verfiel auf Fürstenfamilien aus Was blieb übrig, als die Töchter, die eine an den jede Ehrfurcht vor diesen Führern einer ehrlos wiß der Weltgeschichte, dennoch mit dem Titel„ tö- Deutschland, das vor dem Weltkriege über gerade nicht gut beleumundeten Erbprinzena- versunteuen Zeit unangebracht ist. Man nig" geziert, waren geistestrant. Bon den Hobenhaupt berufen schien, mehr oder weniger brauchbare niso von Montenegro, die andere an einen braucht nicht in die Vergangenheit hinabzusteigen, in sollern war der zweite Friedrich Wii Sönige, Fürsten und Prinzessinnen zu liefern. errn namens 3 amatel mit einem geheimnisvol ber unter Bint und Bürgerkrieg, Rivalität und Ver­helm bestimmt nicht normal, der vierte Frie Wilhelm, Prinz zu Wied , wurde berufen; len päpstlichen Grafentitel abzugeben? Der Sohn, wandtenhaus der Bruder den Bruder, der Sohn den drich Wilhelm starb an offenkundiger Paralyse, er hat im ganzen, wenn man seine Tätigkeit über Adolf Friedrich der Sechste von Streity Vater stürzte und umbrachte. Wer sich für diese über Wilhelm II. werden die Mediziner später haupt als„ Regieren" bezeichnen will, faum ein erschoß sich im letzten Jahre des Weltkrieges unter Periode des europäischen Monarchismus interessiert, einmal wahrscheinlich ähnlich urteilen. Größenwahn Jahr regiert". Dann war es aus mit der könig seitſamen Umständen. Die Montenegrinerin war die möge in den Königsdramen Shakespea Laun schon heute bei ihm als einwandfrei festgestellt lichen Herrlichkeit, der„ Mbret" entfloh, als in gleiche 3utta, die vor zwei Jahren an das Land res nachlesen. Was die heutige Generation erlebt, werden. Die Verwüstungen, die ständige Verwand- der Hauptstadt einige Schüsse knallten. Er war Mecklenburg - Strelik troß ihrer Angehörigkeit zu reicht aus, um zu der Erkenntnis zu gelangen, daß tenheiraten im Hause Habsburg angerichtet ha übrigens zuvor preußischer Gardeoffizier, feine einem früheren Feindstaat unverschmie Andie Monarchie die Staatsform der Bergangenheit ben, sind bekannt. Außerordentlich instruktiv war in Haupttätigkeit hatte in der Verleihung seltsamer prüche stellte, vom Internationalen Gesichtshof ist und daß eine bessere Zukunft allein diesem Zusammenhang auch ein Aufsatz von Victor Orden bestanden. Der jeßige Monarch von Alba- ober abgewiesen wurde. Dieselbe Dynastie stellte durch den freien Volksstaat verbürgt Schiff, der legthin im Vorwärts" erschien und nien 3ogu I. ist auch eine bemerkenswerte Ge- der deutschen Deffentlichkeit die beiden samesen wird.

Henning Duderstadt.