Freitag, 2. August 1929.

tragen.

Flucht aus Algier  .

Erzählung von Hanns Geljam.

Seite 5.

glitt unser Schiff vom Stai ab. Sebhaftes Tücher schwenken zwischen den am Ufer stehenden Regio­nären und uns sette ein, und eine sich tapfer hal­tende Schwester winkte ihrem noch zwei Jahre bei der Region verbleibenden Bruder die letzten Grüße 81. Sie winkte, bis die Gestalten am Ufer nuc sammen. noch eine Pünktchen waren, dann brach sie zu­Währenddessen hielten wir immer wieder nach

Ein Marincarsenal in Flammen. In dem Marine- Arsenal von Toulon   entstand am Mitt moch ein großes Feuer, das auf das Munitions­lager übergriff und sieben schwere Explosionen zur Folge hatte. Auch die Pulvermagazine wur den ein Raub der Flammen. Die Splitter der vergoldete Wellen des Mittelländischen Meeres glitt sorgfältigjie kontrollieren? Durch leichtgekräufelte von den Sonnenstrahlen nicht alles, was an unserem Schiff vorging, auf das plaßenden Schiffsgranaten flogen mehrere 100 unser Schiff der afrikanischen Küste zu. Eine See­Meter weit. Zwei Marineposten wurden schwer meile nach der anderen fraß unsere stolze„ Monte gekommen. Auf dem Kai standen bereits mehrere Mittlerweile waren wir an unserem Schiff an­berlegt. Sarmiento" mit dem Kurs auf Algier  . Die mit Gruppen von deutschen   Legionären, umgeben von Im Smyrnaer Attentatsprozeß gegen Im Smyrnaer Attentatsprozeß gegen tropischer Pflanzenpracht überreich ausgestatteten zahlreichen Passagieren des Schiffes. Die Soldaten allen Seiten Ausschau, ob nicht doch noch, solange Frau Rabrije, de beschuldigt war, gemein- Balearen lagen seit vielen Stunden hinter uns. mußten von ihren Erlebnissen berichten, die Reisen- wir in französischen   Hoheitsgewässern waren, ein jam mit ihrer Mutter, ihrer Tochter und An Bord befand sich eine Dame aus Hamburg  , den von daheim, und wenn zufällig jemand aus Schiff auf uns zukam. Tatsächlich ſauſte auch wie­ihrem Gatten einen Anschlag gegen der es nach unendlichen Schwierigkeiten gelungen einer Stadt stammte, in der einer der Legionäre zu der ein fleines, graues Motorboot dicht hinter dem das Leben Kemal Pasch as vorbereitet zu laubnis zu erwirken, daß ihr in der Fremdenlegion auf. Deutsches Bier wurde glasweise vom Schiff ge- handelte es sich nur um den Rotsen. Man holte ihn war, von der französischen   Militärbehörde die Er Hause war, hörte das Fragen überhaupt nicht mehr äußersten Molenkopf auf uns zu, aber auch diesmal haben, lautete das Urteil auf Frei­pruch. Die unter großem Aufwand aufgezo- ihren Besuch in Algier   entgegen nehmen durfte. tographische Aufnahmen gemacht. Kurz nach 8 Uhr Schiff freie Fahrt. Mit größerer Straft nahmen wir dienender Bruder zwei Tage Urlaub erhielt und bolt, deutsche Zigaretten wurden verschenkt und pho- wieder vom Schiff herunter, und nun hatte unser gene Anlage erwies sich in ihren we fentlichen Teilen als Hirngespinst, so daß Vielleicht hatte die opferwillige Schwester gehofft, bei abends verabschiedeten sich die Regionäre. Um 9 Uhr den Kurs auf Gibraltar  , um den Hafen von Cadiz  felbft der Staatsanwalt auf Freispruch plädieren Art befreien zu können. Es sollte ihr nicht gelingen, mit aufs Schiff zu nehmen, war ausgeschlossen, denn sicher waren, die französische Zone überschritten zu dirt b Gelegenheit ihren Bruder auf irgend eine mußten sie in der Kaserne sein. Jemand von ihnen zu erreichen. Nach einer guten Stunde, als wir ganz mußte. denn als sic, nachdem das Fallreep hinuntergelassen der Zugang zum Fallreep bestand aus einem leinen haben, machten wir uns auf, um unsern Regionär Die Schule der Zukunft. Auf einem Päda war, als erster Passagier das Schiff verließ, stand Steg, vor dem sich französische Gendarmerie, Kri- zu suchen. Und tatsächlich, er befand sich an Bord. gogen- Rongre in den Bereinigten ihr Bruder in der Uniform eines Legionärs am Kai, minalbeamte und Inspektoren der Zoll- und Hafen- Zwei Stunden vor der ihm von uns mitgeteil Staaten unterhielt man sich darüber, wie die von zwei französischen   Korporalen begleitet, die ihn behörde aufgestellt hatten. Man konnte nur ein- ten Abfahrtszeit des Schiffes hatte er sich zu einer Schule von 1979 aussehen würde. Man sprach die bis zur Abfahrt des Schiffes keinen Augenblid berzeln an ihnen vorbei zum Schiff gelangen. ganz außerhalb der Stadt gelegenen Badeanstalt, Hoffnung aus, daß die Unterrichtsgebäude nicht ließen. Rührend war das Wiedersehen dieser Ge- An den nächsten Tagen machten wir Landaus dem Bain Nelson, begeben. In aller Ruhe hatte mehr in den Städten, sondern auf dem Lande in schwister, vielen unserer Passagiere standen die Trä flüge, fuhren mit Kraftwagen zum Rande der Wüste, er sich hier seiner Kleider entledigt und gegen Bade­mitten weit ausgedehnter Spielplätze liegen sollten; nen in den Augen; noch schlimmer aber war es besuchten die Chiffaschluchten, das berüchtigte Araber hose und Marke eingetauscht. Dann hatte er luftig bak je nach den einzelnen Unterrichtsthemen Biblio beim Abschiednehmen. viertel La Rasba, und machten uns mit dem Beben am Strande gebadet und allmählich schwimmend die thelsräume, Musik-, Literatur- und Sportgebäude In einer einen Gruppe- es waren vier und Treiben an der afrikanischen Küste bekannt. Richtung nach Süden, an der Küste entlang, cin eingerichtet würden. Der Unterrichtsplan, der bis Schiffsreisende, machten wir einen ersten Bum Dann kam der letzte Tag. Um 5 Uhr nachmittags geschlagen. Vor der Bastion war er nach und nach her immer vom Standpunkt des Erwachsenen auf mel durch die im glühenden Sonnenbrande liegende sollte unser Schiff auslaufen. Gegen Mittag lief von der Küste abgebogen, hatte den Kurs auf den gestellt wurde, soll dann vom Kinde ausgestaltet Stadt. Von zahlreichem Bettelvolk immer wieder ein großer holländischer Passagierdampfer, der auf Leuchtturm vor der Nordmole zugenommen und war werden. Um jedes Anzeichen von Unterordnung zu belästigt, erreichten wir die„ Place de Douverne der Fahrt nach Niederländisch- Indien war, in den durch das offene Meer am Musoir du Nord vorbei bermeiden, müssen auch die Pulte verschwinden, und ment" und trafen hier mit etlichen Fremdenlegio- Hafen ein und legte dicht neben uns an. Dadurch in den Handelshafen geschwommen. Als er, der Ver­ber Berkehr zwischen Lehrern und Kindern soll schon nären zusammen, die sich, vor Freude strahlend, als wurde die Aufmerksamkeit etwas von uns abgelenkt. abredung gemäß, von weitem die nach dem Geld in früheſten Jahren den Charakter der Kollegialität unsere Landsleute zu erkennen gaben. Bald faßen Schon um zwei Uhr mittags, in glühendstem Son tauchenden Araber am Monte Sarmiento entdedte, wir gemeinsam an einem der vielen kleinen Mar- nenbrande, standen unsere deutschen Regionäre zum batte er sich von der entgegenseßten Seite unferm Die 114 Brandopfer des Sowjetkinos. Die mortischchen vor einem der zahlreichen den Plas um Abschied am Kai. Bollzählig waren sie alle wieder Schiff genähert. Das letzte Stüd konnte er ter Presse berichtete über den schrecklichen Stinobrand ſäumenden Cafés. Und nur wurde erzählt. Tau- da, bis auf einen. Also der wollte es wagen? Durf- Aufbietung aller Sträfte tauchend zurüdiegen Er send Fragen über die Verhältnisse daheim wurden ten wir ihn im Stiche lassen? in dem Dorfe Klein gollino, Gouvernement fam erst wieder an die Oberfläche, als er sid, bereits an uns gestellt. Dann padie langsam ein jeder mit Nischninowgorod, der 114 Menschenopfer kostete. mitten zwischen den drei badenden Schiffspassagieren Die Sowjetblätter befassen sich immer wieder mit seinem Schicksal aus. Und was wir bisher nur aus befand. In einem unbewachten Augenblid hatte er der Kataſtrophe. In Moskau   fand vor kurzem eine ſtiſche Uebertreibung jugendlicher Abenteurer gehal Ankerloch in den Schiffsraum geklettert und hier Büchern fannten, was man teilweise für phanta sich an der Ankerkette hochgezogen, war durch das öffentliche Diskussion über die Ursachen des Bran­des statt. Ein gerichtliches Nachspiel ist zu erwarten. Wirklichkeit. Ein jeder, der hier in französischer Le liegen geblieben, bis wir ihn auf offener See her. ten hatte, das wurde hier mit wenigen Worten zur vor Erschöpfung und Aufregung balb ohnmächtig Die Leningrader„ Rote Zeitung" schildert ausführ­gionärsuniform vor uns sitzenden jungen Deutschen vorholten. lich die Umstände, unter denen der Brand entstand, wußte uns auswendig die Zahl der Stunden zu und offenbart dabei Dinge, die man laum für glaubhaft halten würde, wenn sie nicht allzu wahr ausfüllten. In die jugendlichen, sonnverbrannten, nennen, die den Zeitraum bis zu seiner Entlassung wären. Die Vorführung fand in der Werkstatt der ausgemergelten Gesichter hatte das harte Schicksal Produktionsgenossenschaft der Metallarbeiter statt. tiefe Furchen gegraben. Sie bezeugten, daß man Obgleich der Raum nur für 120 Personen berechnet die legte Kraft, die der Körper hergeben konnte, aus war, hatten sich 250 zusammengedrängt. In der ihnen herausholte. Werkstatt gab es verschiedene Dele, Lad und Spiritus; erst vor vier Tagen hatten sich aus einem geplasten Behälter mehrere Kilo Petroleum über den Fußboden ergoffen. Das Publikum rauchte trok dem luftig drauf los. Es war Freitag und so gab es nicht wenig Beſoffene. Der Vorführungsapparat war vom Publikum nicht getrennt; der betrunkene Kinotechniker ſelbſt ſpielte Harmonika und überließ die Vorführung irgend jemand aus dem Publikum. Als plötzlich der Brand entstand, war der Vorführer der erste, der zum Ausgang drängte und sich auch wirklich rettete. Der Zuschauer bemächtigte sich eine ungeheure Panil. Vor dem Ausgang bildete sich ein Menschenknäuel, das den einzigen Ausweg ver­sperrte. Die Fenster waren mit eisernen Gittern versehen. Ein Teil des Publikums stürzte in den Noch eine ganze Stunde dauerte cs, bis die Keller. Die Menschen verbrannten bei lebendigem Schiffssirene zum erstenmal die Ausfahr ankündigte. Leibe. Als das Haus zusammenstürzte, fand man Uns schien es eine halbe Ewigkeit. Wenn nur jetzt 114 verkohlte Leichen 114 von 240 Zuschauern Wir brachen auf, nahmen unsere Legionäre auf alles gut ging. Wieber warteten wir zehn Minuten, waren ums Leben gekommen, darunter 32 Rinder dem weiteren Rundgang mit und schlugen den Weg hielten, möglichst gleichgültig dreinschauend und doch unter 14 Jahren. Die Moskauer  „ Arbeiterzeitung" zum Hafen nach unserem Schiff ein. Unterwegs immer wieder die Uhr zückend, Ausschau. Da, faft ergänzt dieses Bild durch die Schilderung der un aber, vorsichtig, damit niemand von den Vorüber stand uns das Herz still, kam ein kleines Motorboot glaublichen Lynchjustiz, die die Bauern an den ver- gehenden oder Nachfolgenden ein Wörtchen auf- quer durch den Hasen auf unsere„ Monte Sar­meintlichen Schuldigen verübten. Sie warfen den schnappte, entwidelte einer, dem die Sehnsucht nach miento" zu geschossen. Das Fallreep war schon ein Vorsitzenden der Produktionsgenossenschaft der Heim- der Heimat den Mut zur Verzweiflungstat eingab, geholt, also ließ man eine Stridleiter herunter und arbeiter einfach ins Feuer, so daß auch er lebendig einen Plan zur Flucht. Schweigend hörten wir ein Beamter fletterte daran hoch. Sollte man unfern berbrannte. Die„ Rote Zeitung" schließt ihren Be- ihm zu. Sollte es ihm tatsächlich gelingen, oder Blan entdeckt haben? Wie ein Stein fiel uns die richt mit der Feststellung: Schuld an der Stata- würde er sich selbst und uns mit unglücklich machen? Last vom Herzen, als wir erfuhren, daß es der Lotse strophe ist der Suff, die Kulturlosigkeit, das man. Daß die Franzosen jetzt, da Deutsche mit ihren war, der uns aus dem Hafen hinausbringen sollte. gelnde Verantwortungsgefühl, Nachlässigkeit, Ver- Landsleuten in ungezwungenem Verkehr standen, Nochmals pfiff die Sirene, dann begannen sich lang wahrlosung und Unorganisiertheit. doppelt wachsam blieben, war sicher. Würden sie sam die Schrauben zu drehen, und fast unmerklich

Frauen find überall gleich.

Ein malaiisches Intermezzo.

Seremban   ist ein in den legten zwanzig Jahren zu einer langweiligen europäischen   Stadt emporgeblühtes malaiisches Sultanats­

Zum letztenmal gingen wir an Land, ver­abschiedeten uns von ihnen und drängten uns dann und gestikulierend die letzte Gelegenheit ergreifen durch die Schar der Eingeborenen, die laut schreiend schämten Preisen anzudrehen. Bald waren wir wie wollten, uns Reiseandenken aus Algier   zu under­der an Bord. Noch befanden sich Beamte der fran­ zösischen   Behörde auf dem Schiff. Und jetzt sollte Er konnte es noch gar nicht fassen, daß er wie­einer ganzen Hand voll französischer Kupfermünzen ronnen war. Am nächsten Tage arbeitete er bereits es geschehen. Einer aus unserer Gruppe ging mit der frei, daß er der Hölle der Fremdenlegion ent­an Backbord und warf sie einzeln über Bord. Im in überlassener Matrosenkleidung an Bord, um sich nu hatte sich ein Dugend der dunkelbraunen Ge- so die Ueberfahrt nach Deutschland   zu verdienen. stalten am Ufer der Kleider entledigt und tauchte Jedesmal, wenn wir einen Safen anliefen, wurde er geschickt nach den Goldstücken. Alles schaute inter  - unruhig. Dann blieb er solange unsichtbar, bis er Dann aber kam die Rede auf den Zufall unseres essiert dem Treiben zu. Bald waren wohl zwanzig die Schiffsschrauben zur Weiterfahrt arbeiten hörte. Zusammentreffens. Eine Kompagnie Fremden- Schwimmer im Wasser. Inzwischen aber hatten sich, Da wir jedoch nur noch spanische und portugiesische legionäre, die aus lauter Freiwilligen bestand, zu der vorherigen Aussprache gemäß, drei von uns Säfen anfuhren, hatte er in Wirklichkeit nichts mehr denen auch unsere neuen Freunde gehörten, sollte im einen Badeanzug angezogen und an der Steuerbord zu befürchten. Auch auf der Fahrt durch den Ka­Safen von Algier   zum Transport nach Syrien   einseite ins Wasser gelassen. Ein Vergnügen war es nal blieb unser Schiff der französischen   Küste so fern, geschifft werden. Da sich der geringe Solb bei Teil- ia nicht, in dem verschmußten Hafen zu baden, aber daß für ihn keine Gefahr bestand. Mit dem Er­nahme an den Kämpfen in Syrien   verdoppelte, war die drei strampelten und schwammen drauflos, als trage einer unter den Schiffsreisenden für ihn ver­es den meisten Legionären lieber, in Syrien   statt in ob es teine größere Freude gäbe. Eine halbe Stunde anstalteten Sammlung konnte er sich in Hamburg  Marokko   zu kämpfen; an und für sich war es ihnen blieben sie wohl unten, dann endlich ein verabredetes einkleiden und die Reise zu seinen überglücklichen, in gleich, wo sie ihre Knochen zu Warfte tragen mußten. Zeichen, und an einer hingehaltenen Stridleiter Magdeburg   auf ihn wartenden Eltern antreten. Wir lamen auf die Reise nach Syrien   zu spre- famen sie prustend wieder an Bord. Merkwürdig Drunten in Afrika   aber harren tausende junge chen und auf die Möglichkeit, bei dieser Gelegenheit wurden sie von den gerade das Schiff verlassenden Deutsche auf die Stunde, da auch sie wieder zu Men­die Flucht zu ergreifen. Wie gern würden sie es französischen Beamten gemustert. Man fah ihre schen werden und in die Heimat zurückkehren können. alle wagen, aber wie sollte es möglich sein? Und weißen, wohlgenährten Körper und ging weiter, das dann, wenn es fehlschlug? 10, 15 Jahre grausame fonnten feine Legionäre sein. Freiheitsstrafen oder die Todesstrafe waren ihnen sicher. Und doch, man wollte ja so brennend gerir aus der Hölle der Legion!-

als wir zurüdfamen, war der Sug ver- Glans neben ihr auf dem Boden. Veim ersten schwunden. Die Umstände erklärend, ließ ich Geräusch das von meiner Ankunft zeugte, sing sie das Bilett der jungen Neng, wie sie sich nannte, jammervoll zu seufzen und zu schluchzen an. Was auf den nächsten Zug und Tag verlängern und fehlt dir, Neng, bist du frank?" Sie Wirtschaft führte. übergab das Mavdu der alten Chinesin, die mir Keine Antwort. Der braune Körper zittert und bebt und krampft sich in unsäglichem Leid zusammen. Nach einer Woche sagte Neng zu mir:„ Tuan„ Um Gottes willen, Neng, was ist geschehen?" saja banjak suka glan mas." Sie wollte, ich sollte Ich bin der unglücklichste Mensch der Welt", Großdorf  , das seinen Reichtum dem sinnhälti ih golbene Gußspangen Laufen, glans genannt, fagt. Nene unter Tränen,„ ich habe bir so viel ver­gen Boden verdankt. Nach jedem Regenguß sien Das ist ter Traum emer jungen Malaiin. Saft traut, ob Herr!" Eingeborenenweiber und Männer mit halben bu aur schor: die glans gebracht?" fragte Neng Kolosmßschalen an der Gosse und waschen das jedesmal, wenn ich nach Hause lam. Ich schne ,, Und wie habe ich dich enttäuscht?" durch den Regen von den Bergen herunter- mich so danach, ob Ferr!" Du hast mich betrogen, Herr, die Spangen geschwemmte Zinn. Für Tropeneuropäer, die in glänzen so schön, aber sie sind nicht aus Gold. Und Seremban wonen und Geld verdienen müssen, ist neng fiel mir um den Hals, legte die Fuß­In der nächsten Woche brachte ich die glans. ießt muß ich zu meiner Tante nach Penang   fahren!" Das tat mir herzlich leid.„ Komm mit mtr, das einzige interessante Tagesereignis die beiden sich dort um 9 Uhr 20 vormittags freuzenden Zimmer auf und ab, besah sich im Spiegel:„ Derr", arbeiter,„ wir faufen ein paar neue Blans." Ich spangen an, ging mit den flirrenden Spangen im Neng", sagte ich, und führte sie zum indischen Gold Bostzüge: Etrede Penang  - Singapore. fagte fic, außer sich vor Freude, gefalle ich oir ließ Neng unter den Goldspangen wählen und bie Sie werden u immer fünf Minuten vor der An- so nicht viel besser?" Die Tante in Penang  , von ihr gewählten Glans vom Goldarbeiter   über­funft in der Bahnhofsbar signalisiert, und die Neng besuchen wollte, hatte sie vergessen. prüfen. Jetzt war sie beruhigt und glücklich und alles eilt auf den Bahrsteig, um ofte Vekannte zu eng zeigte ihre neuen Glans der ganzen Nach zufrieden. begrüßen, etwas Neues zu hören oder zu sehen, barschaft, sie trippelte auf und ab vor den Leuten fur, etwas zu erleben. Drei Wochen darauf schrieb die Tante aus und lich die Spangen flirren, wie ein Leutnant Penang  . Ich mußte die kleine Malaiin zur Der erste Waggon des Vostzuges ist immer feine Sporen. Die alte chinesische Hexe aber, die Bahn zurückführen. mit einer großen Tafel versehen: Reserved for mir die Wirtschaft führte, prüfte die Spangen mit wir dem Bahnvorstand, einem alten women".( Für Frauen reserviert.) In diesem einem Kennerblick. Weiß: du auch, ob sie ganz Whiskyschotten, das verlängerte Vilett vorwiesen: Waggon ſizen Malaiinnen, Chinesinnen, Indierin- aus Gold find?" sagte sie. Ich bin eine alte Frau Was", rief er, mir ins Auge sehend, sechs Wochen nen: allerhand. Mana Boleh dapat fireh", hörte und habe schon übie Erfahrungen gemacht mit den habt ihr gebraucht, um Bethel zu kaufen!" Neng ich eine Stimme aus dem brannen Damencoupe Männern. An deiner Stelle, Neng, ginge ich zum flirrte mit ihren Glans. flöten: eine biche Pleine Walaiin hatte umah gadeh( ins Leihhaus), da kannst du die„ Wir haben auch Fußspangen besorgen müssen", feinen Bethel mehr zu: fauen, und das ist so schreit lans abschäßen lassen, ob sie echt sind oder nicht" sagte ich. lich), als ob einem passionierten Raucher die Als ich am nächsten Tage nach Hause kam, er-„ Sie sind aus purem Gold", fügte Neng Bigaretten ausgegangen wären.„ Wenn du Bethel wartete mid) zum ersten Male Neng nicht an hinzu. Und sie glänzten gar hübsch auf ihrer milft", sagte ich, hier kannst du welchen bekom. der Türschwelle. Ich ging durch das Haus, suchte braunen Haut, als sie wieder ins Damencoupee men". Ich führte die Malaiin zu einem nahen und suchte. Schließlich fand ich Neng im Frauen- stieg. Raufmann, wir lauften Bethel, dort sireh genannt gemach, mit dem Gesicht auf der Matte liegend, die

ATS

Heinrich Hemmer.

Kleine Chronit.

Ziere als Wetterpropheten.

Aus dem Fluge der Vögel haben schon die Alten prophezeit. Es scheint auch, als wenn die Tiere, und vor allem auch die Luftſegler, über die fünf Sinne der Menschen hinaus, einen sechsten Sinn besigen. Sie ahnen schwere Wetter und Naturkatastrophen voraus Schon lange, bevor sich auf dem Meere ein Sturm erhebt, sieht man z. B. wie die Seevögel landeinwärts fliegen. Bugleid fangen die Fische und vor allem die Delphine an zu ſprin gen und schießen hoch über das Wasser hinaus. Dem Seemann ist das ein untrügliches Zeichen für den herannahenden Sturm, der in manchen tropischen Gegenden, so in der Straße von Sokrota am Aus­gange des Roten Meeres   zum Indischen Ozean be­fanntlich sehr rasch aufkommen kann. Erfahrene Seglerfapitäne nehmen dann viel Leinwand fort und lassen nur noch die Sturmsegel in den Mast­spißen.

Und das Sprichwort:„ Die Ratten ver­lassen das Schiff" ist kein leerer Wahn, son­dern Wahrheit. Instinktiv ahnen diese Tiere kom mendes Unheil. Lange vor Eintritt von Ueber­schwemmungen verlassen auch Kaninchen ihre be drohten Erdhöhlen und ziehen höher gelegenem Lande zu.

Interessant ist die Beobachtung der vielen Amei­senarten in den Tropen. Schon lange bevor mit vorauseilenden Sturmwinden die Regenzeit nach der Trockenheit einsetzt, bauen die Ameisen auf ihren Wanderwegen im Wald oder auch an den Haus­bichte Gänge, um sich so vor dem Regen zu schütten. wänden aus eifrig herbeigeschlepptem Lehm und anderem Erdmaterial richtige Tunnels und wasser­

B. ft.

Der bestbezahlte Angestellte der Welt. Die Ver­ einigten Staaten   von Nordamerika   sind auch heute noch das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Die Laufbahn Friedrich Edners, der jetzt zum Präsi­denten einer der größten Versicherungsgesellschaften ernannt wurde, ist wieder einmal ein schlagender Beweis dafür. Edner trat vor Jahren bei der Ge­sellschaft mit einem Wochengehalt von vier Dollars als Eleve ein. Er war der Sohn eines unbemittel­ten elsässischen Einwanderes. Dank seines Fleißes und seiner Begabung stieg der junge Mann bei ber Firma von Stufe zu Stufe auf, bis man ihn eines Tages mit dem Amt des Vizepräsidenten der Gesell­schaft betraute. Nun hat man ihn zum Präsidenten ernannt. Friedrich Edner verdient heute 200.000 Dollar im Jahr. Er ist damit, wie amerikanisch Zeitungen versichern, der am höchsten bezahlte An­gestellte der Vereinigten Staaten  .