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Deffentlich geduldete Korruption.

Eine jahrelange Schmiergeldaffäre, an der teine Behörde und kein Staatsanwalt etwas auszusehen weiß.

Freitag, 9. August 1929.

Nationaldemokrat und Soto, dem das zeichnet, daß sich durch diese Debatte die Bage Palmare nicht genügt, wenn er, seiner tschechi- um vieles geklärt habe. schen Vaterstadt ein Darlehen für Wohnungs- Für technische mit der Rheinlandsräumung bauten vermittelt, und der solche Geschäfte nur zusammenhängende Fragen ist die Schaffung eines abwideln kann, wenn 100.000 Stronen interausschusses in Aussicht genommen. Schmiergelder zur Verfügung stehen, ist eine Das amtliche Kommuniquee über die Sit­Das Abendblatt des Pravo Lidu" berichtet| Wohnhäusern zu kommen! Man hat herzerquidende hatriotische Erzung der politischen Stommission lautet: cheinung. Und geradezu im tschechischen Henderson eröffnete die Sigung, in dem er über eine Korruptionsaffäre in Böhmisch   also den Eindruck, als ob in der Tschechoslowaki Volkslied verdient dieser Biedermann Dr. darauf hinwies, daß die Kommission ihre Arbei­Trübau, die schon sechs Jahre zurückschen Republik   solche Schmieragen notwendig Bazínek besungen zu werden, der die 100.000 ten auf die Genfer   Resolution vom 16. Septem­Tiegt, ohne daß die doch sonst schlagfertigen feien, als ob sie mit einem erheblichen Teil aller tronen auf einem Bahnhofe einem ber 1928 stützen sollte, und unterstrich die beson Hüter der Ordnung sich bisher bemüßigt gefühlt Handelsbeziehungen und Geschäftsverbindungen hätten, einzugreifen. verknüpft wären. Allerdings die Böhmisch   unbekannten Manne übergibt, der dere Bedeutung für die Zukunft. Briand   und Die Geschichte ist furios genug: Die Ge- Trübauer Geschichte liegt ja schon sechs Jahre war als Erkennungszeichen eine weiße Blume Stresemann   ſetzten wechselseitig ihre Ansichten meinde Böhmisch- Trübau nahm für zurüd, und wer guten Willens ist, soll ruhig trug, aber sechs Jahre später noch immer nicht über das allgemeine Abrüstungsproblem und über erkannt wurde. Nicht minder erfreulich auch der die Zusammenhänge auseinander, die zwischen Wohnungsbauten durch Vermittlung annehmen, daß sich ähnliches heute nicht mehr Batriotismus der nationaldemokratischen und den Arbeiten der politischen und der finanziellen eines Herrn Dr. Bazínek aus Böhmisch   ereignet... nationalsozialistischen Gemeindeväter, die eine Kommission sichtbar bestehen. Sie versicherten Trübau ein Darlehen von drei Millio Die zweite Seite dieses in Böhmisch- Trübau nationalsozialistischen Gemeindeväter, die nen Kronen bei der Pensionsanft alt spielenden Balkanfalles zeigt, daß sich hierzulande Bereinigung der Angelegenheit unter allen Um- beiderseits ihren Willen, zu einer prat­der Zuderindustrie in Prag   auf. Dr. derart unsaubere Affären abspielen können, abſtänden zu verhindern frachten und, ganz zum tischen Lösung zu gelangen, wobei nach Bazinet, seines Zeichens Nationaldemo- spielen in aller Oeffentlichkeit, ohne daß die Schluß, aus revolutionärem Hintergrund auf- Notwendigkeit Sachverständige zugezogen tauchend, die kommunistischen   Gemeinde- werden sollen. Die Kommission wird morgen Irat und Vorsitzender des Sokol in Behörden aus Eigenem eingreifen. vertreter, die den Kampf gegen die Korruption nachmittag 4 Uhr wieder zusammentreten." seiner Heimat, verlangte außer seinen Auslagen Aus dem Bericht unseres tschechischen Bruder­- durch Stimmenthaltung führen. von der Gemeinde noch die Bezahlung von blattes ist zu entnehmen, daß sich das Gericht 100.000 kronen, welche er angeblich für ein- mit dem Schwur des Zuckerindustriebeamten Die ganze Affäre wäre Stoff zu einer flußreiche Funktionäre der Pensionsanstalt ge- und der Erklärung" des wackeren Advokaten zu- Poffe, wenn eben ihr sozialer und moralischer braucht hatte. Der nationalsozialistische Bürger- frieden gab. Daß die Gemeinde Schmiergelder Untergrund nicht in einen so abscheulichen meister Hendrych und der nationaldemokratische bezahlen mußte und wohin sie denn eigentlich Sumpf führte. Und selbst den könnte man noch Stadtrat Bišta zahlten dem Dr. Bazínek tatsäch gerieten, interessiert unsere Behör ertragen, wenn man wüßte, daß sich dieser lich die 100.000 kronen aus, ohne einen den nicht. Sumpf nur in Böhmisch- Trübau befindet. Leider Beschluß der Gemeindevertretung Schließlich ermangelt die Geschichte auch bricht er überall hervor, wo man nur ein wenig

oder auch nur der Finanzkommission. Daraufhin nicht einiger pikanter Details. Der unter die Oberfläche geht. gab es Proteste und Klagen, aber bei der Ge­richtsverhandlung schwor einer der Hauptfunk­tionäre der genannten Pensionsanstalt, Dr. Heizler, daß fein einflußreicher Funktionär ind auch fein Beamter des Instituts die 100.000 Kronen erhalten habe und Dr. Bazínek selbst änderte dann ein wenig seine Berichterstattung und gab an,

Räumungsdebatte beginnt.

daß er die 100.000 kronen einem unbe­tannten Herrn ,, mit einer weißen Blume" auf dem Pardubißer Bahnhof eingehändigt habe.

Briand   schickt seine Kammer gegen baldige Räumung vor.

Weitere Diskussion des Youngplans. Haag, 8. Auguft. Das Finanzkomitee tagte heute von 4 bis 6 Uhr. Es wurde von dem Vor­fißenden Baron Houtard mit Begrüßungs­worten eröffnet, in denen die Hoffnung auf ein ,, fruchtbares Ergebnis der Arbeiten" zum Aus brud tam. Hierauf wurde die in der Vollver­sammlung begonnene General diskussion des Young Planes von dem Komitee fortgesetzt.

Zunächst sprach Snowden- England, der erneut die drei gestern von ihm hervorgehobenen Punkte, Verteilung der Künftigen Reparations­zahlungen, Aufteilung der Annuitäten in ge­lieferungsfrage darlegte und in Einzelheiten auf die englischen Opfer einging. Der Zwed dieser Darlegungen war die nähere Erläuterung der bisher in allgemeinen Umrissen vorgetragenen Erklärungen.

Saag 8. Auguft.( Eigenbericht.) Heute daß Deutschland   unmöglich die Räumung von schützte und ungeschützte Leistungen und Sach­find hier zwischen den Hauptpersonen der Kon- Faktoren abhängig machen könne, auf die es gar ferenz wichtige Besprechungen geführt worden. Teinen Einfluß habe. Zuerst stattete der deutsche Reichsaußenminister

Paris  , 8. August. Zu der heutigen Unterre­dung zwischen Briand   und Stresemann  im Haag teilt die Agence Havas mit, daß die Kon­ohne Unterbrechung solange litischen Fragen ein Abkommen erzielt sei. Auch wenn sich die Verhandlungen der Haager Konfe renz bis Ende August hinziehen sollten, sollten nach dem Wunsche Stresemanns die Delegations­führer im Saag bleiben und nicht persönlich an den Arbeiten in Genf   teilnehmen.

Wie das Wolff- Büro erfährt, wurden bei der Dr. Stresemann dem französischen   Minister- Unterredung alle Deutschland   und Frankreich   in präsidenten Briand   einen längeren Besuch ab. teressierenden Fragen, darunter auch das Saar­Daraufhin ruhte dann die Angelegenheit sechs 3u gleicher Zeit trafen sich Reichsfinanzminister problem, durch besprochen. Jahre und erst jetzt rührte sich die Gemeinde, Hilferding   und der englische   Schaßkanzler um die 100.000 kronen zurückzufordern. Die Snowden. Zwischen der englischen   und der Nationaldemokraten und National deutschen   Delegation wurden die Formalitäten sozialisten aus der Böhmisch- Trübauer Ge- bei den Verhandlungen in der politischen Kom­meindeſtube versuchten die Affäre zu vermiffion besprochen. tuschen und sprachen sich gegen die Einbrin- Ueber die Unterredung zwischen Briand ferenz nach Ansicht der deutschen Delegation ihre gung einer Klage aus. Die Kommunisten und Stresemann hört man hier, daß man fortsetzen sollte, bis in den finanziellen und po wiederum enthielten sich der Abst im einen Weg gesucht habe, um die Verhandlungen mung. Bediglich die tschechische sozial- in der politischen Kommission beschleunigt durch demokratische Partei trat während der zuführen. Stresemann soll in der Kommission den ganzen Zeit scharf gegen diese Korruptionierung grundsäßlichen Standpunkt Deutschlands   zum des öffentlichen Lebens auf und forderte jüngst Ausdrud bringen, wonach es nach Inkrafttreten in einer öffentlichen Versammlung unter der des Young- Planes das Recht auf so for Zustimmung des überwiegenden Teiles der tige Räumung des Rheinlandes habe. städtischen Bevölkerung endliche Aufklärung und Bon französischer Seite wird dazu nichts er Bereinigung der standalösen Affäre. klärt werden, und durch dieses Stillschweigen willWille zu einer praktischen Lösung" man zeigen, wie weit das Einvernehmen zwischen Frankrei chund Deutschland   bereits gedichen sei. Hang, 8. Auguft. Die politische Kommission Allerdings, so wird behauptet, habe Briand   der Stonferenz tagte heute nachmittags von vier noch einmal Stresemann gegenüber zum Aus- bis sechs Uhr mit der Tagesordnung: Rhein brud gebracht, daß er in der französischen   Kam- landsräumung und die Frage der in Punkt mer die größten Schwierigkeiten haben würde, 3 der Genfer   Resolution vom 16. September 1928 wenn er von ihr die Bewilligung der Rheinlands- behandelten Kontroll Sommission. Der räumung verlange, ohne ihr Gewißheit zu geben, Vorsitzende Henderson hatte dieses Arbeits­daß der Young- Plan auch funktioniere. Briand   programm vorgeschlagen. wollte damit zum Ausdrud bringen, daß man in Zum ersten Punkt der Tagesordnung sprach Frankreich   an das Funktionieren des Young- als erster Redner Briand  , dem Dr. Strese­Planes erst dann glaube, wenn sich die Mo bi- mann antwortete. Briand   erwiderte seinerseits lisierung eines Teiles der deut- und die Ausführungen des Reichsaußenministers schen Annuitäten durchgefeßt habe. Strese Dr. Stresemann bildeten den Beschluß dieser mann habe demgegenüber darauf hingewiesen, daß Aussprache. Das Ergebnis dieses Meinungsaus­die Mobilisierung von deutschen   Annuitäten nicht tausches, der sich in freundlicher Form und auf eine Frage der deutschen   Bereitschaft, sondern ein einem sehr hohen geistigen Niveau abspielte, Problem des internationalen Geldmarktes sei und wurde zum Schluß von Henderson dahin gekenn

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So viel man auch schon in diesem Jahrzehnt Tschechoslowakischer Republik auf den verschieden= sten Gebieten des öffentlichen Lebens gesehen hat es wird doch immer wieder dafür gesorgt, daß man aus dem Staunen nicht herauskommt. Die Böhmisch- Trübauer Affäre ist nach einigen Seiten hin interessant.

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Zunächst offenbart sie, daß öffentliche Körperschaften, die ein Darlehen auf­nehmen, es anscheinend für selbstverständ­I ich finden müssen, daß sie Schmier gelber zu bezahlen haben. In dem vorliegenden Falle macht dieses Schmiergeld die Kleinigkeit von 100.000 Stronen aus, ein nettes Sümmchen, mit noch mehr moralischem Gehalt, wenn man be­dentt, daß diese Summe aus den Mitteln einer Gemeinde hinausgeschmissen wurde, um zu

Die Huerta.

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Roman von Blasco Ibañez  . Das Wetter war unfreundlich. Ein sühler Das Wetter war unfreundlich. Ein fühler Wind trieb graue Wolken vor sich her.

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Im gleichen Sinne äußerten sich die folgen­den Redner: Cheron- Frankreich  , Pirelli  . Italien  , Jaspar- Belgien, Titulescu- Ru mänien, Ulricht- Portugal und Marinto­vič- Jugoslawien.

Snowden legte schließlich den Entwurf folgender Resolution vor:

Es ist ein Unterausschuß von Finanzsachverständigen einzuseßen, der die aufgeworfenen Fragen prüfen und Vorschläge zur Lösung derselben sowohl betreffs der Höhe als auch der Methoden der im Young­Plan festgefeßten Jahreszahlungen unterbreiten würde. Ohne Teilnahme Deutsch­ lands   soll dieser Unterausschuß einen revis dierten Plan zur Verteilung der Jahres­

zahlungen ausarbeiten, um sie mit den inter­alliierten Abkommen in Einklang zu bringen. Snowden fügte hinzu, daß hinter diesem Vorschlage einmütig die ganze britische   Regierung, die Mehrheit des englischen Parlamentes und der britischen öffentlichen Meinung steht. Schließ­lich erklärte der Schattanzler, daß Großbritannien  auf Grund der Balfour  - Note und der zur Rege­lung der interalliierten Schulden abgeschlossenen Abkommen sich als berechtigt, erachten würde, diese Abkommen zu revidieren, wenn Großbritannien   auf der jetzigen Konferenz keine gerechte Genugtuung erhalten würde.

Dann vertagte sich die Kommission auf Samstag vormittags zehn Uhr zur Fortsetzung der Generaldebatte. Der morgige Tag soll durch Fühlungnahme der einzelnen Delegierten unter einander ausgefüllt werden.

sehen, die allmählich Pimentos Züge annahm. War es die Höllenpforte? Wollte Pimento| um das Säckchen mit dem Silber, den Ertrag der Er hatte den Kopf mit weißen Binden umwik- sein Opfer in das hinter ihr lodernde Feuer Ernte, aus dem Schlafzimmer zu retten. felt und einen rachsüchtigen Ausdrud im Gesicht. stürzen? Batiste schloß die Augen, um die Vision los­der schwarzen Finsternis tanzten rote Punkte, zuwerden, und versuchte, einzuschlafen. Aber in wurden zu farbigen Flecken, die ineinander schwammen, und wieder war es Pimento, der langsam näherkam.

Anfänglich blickte Batiste über die Felder in der Richtung der Stadt, den Rüden Pimentos Barraca zugekehrt. Doch in ihm kämpfte Neu- Dem Stranten gelang es nicht, dieses gier zu sehen, was sich dort ereignete, mit der Schreckbild zu verjagen, das ihn nicht losließ, Furcht etwas zu erblicken, vor dem ihm bangte. troydem er jetzt wach war. Ja, völlig wach. Schließlich siegte die Neugier langsam wandte Denn er hörte doch Teresa neben sich schnarchen, er den Kopf. nur immer entfernter, als glitte sie langsam Himmel! Welche Menschenmenge! Män- fort. Pimento jedoch blieb und beugte sich so ner, Frauen, Kinder, die ganze Huerta besuchte dicht über ihn, daß er seinen heißen Atem fühlte; Pimento aber nicht mehr mit verbundenem Wie müssen sie mich hassen!..." In Stopf, sondern mit zwei gräßlichen Wunden, aus denen das Blut wild herausquoll. Sein Blid bohrte sich in Batistes Augen, sant tiefer und tiefer, bis er seine Eingeweide durchwühlte. ,, Verzeih mir!" stöhnte der Stranke. habe keine Schuld, du hast mich angegriffen!" Aber Tote sind nicht für Gründe zugäng­

ihren Helden.

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dem Rauschen seiner Ohren, in dem Tiden sei­ner heißen Fieberschläfen meinte er, ihr drohen­des Gemurmiel zu vernehmen.

Es dämmerte. Da trug der immer stärker wehende Wind ein verworrenes Geschrei zu ihm herüber. Gleichzeitig sah er, wie sich drüben

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Die ungeheure Angst überwand Batistes Pimento von sich. Erstarrung. In höchster Verzweiflung stieß er

Er öffnete die Augen: das Gespenst war verschwunden, neben ihm schlief seine Frau. Hatte er in Fieberphantasien gelegen?

Aber wie denn? Phantasierte er noch im­mer?... Welch seltsamer Schein fiel durch den Vorhang des Schlafzimmers?

Aufrecht im Bett sizzend, rieb er sich die Augen. Nein, er war wach, wach und bei Ve­blieb, der Rauch wurde dichter. Deutlich hörte sinnung. Doch das rote Flackern an der Tür er auch das Praſſeln von brennendem Holz, das Heulen feines Hundes. Allmächtiger!...

Teresa! Auf!, Es brennt!"

Ach, brave Teresa! Sie brauchte Batiste nicht mehr zurüdhalten. Eine Barraca brennt wie Bunder. Mit betäubendem Strach stürzte das Dach herunter, und aus der prasselnden Glut stob ein Meer von Funken in die Luft.

Vom Hof tönte ein Wichern der Verzweif­lung, angſtvolles Gadern, wütendes Grunzen. plöblich fiel die eine Stallwand ein. Durch die schwarze Bresche stürmte ein schauerliches Mon­strum mit brennendem Schweif und glühender Wähne und warf sich, vom Instinkt getrieben, aufzischend wie heißer Stahl, in den Graben. lichem Grunzen ein anderes feuriges Wesen her­und hinter dem Schimmel rannte unter entsetz­aus, machte ein paar irrsinnige Sprünge, brach

zusammen und glühte aus wie eine Fettfadel. Vergebens klopfte Batistet, von einer törich­Er stieß seine Frau aus dem Bett und riß ten Hoffnung getrieben, an die Türen: Zu die Kinder hoch. Schon fiel von dem brennen- Hilfe!... Feuer! Feuer!" den Dach ein Funkenregen auf die Betten. Ge­blendet, von Rauch halb erstickt, tastete Batiste

Die Huerta blieb taub.

zornige Fäuste reckten, Männer voll Wut ihr lich. Mit einem Saß sprang Pimento auf das nach der Tür und drängte die Seinen ins Freie. fpähten sicher neugierige Augen durch die Riben,

Salt überlief es ihn. Er hatte das Gefühl einer grenzenlosen Schwäche und atmete erst ruhiger, als er beim Lampenlicht hinter der ver­schlossenen Tür saß.

,, Verslucht! Besser hätten sie es nicht machen

fönnen!"

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Kopftuch abrissen und auf den Boden warfen. Bett. Er tauerte sich auf Batistes Brust, riß Sein Herz setzte sekundenlang aus. Er er den Verband ab und grub seine Nägel tief in riet, er wußte: Pimento war tot. die Schulterwunde. Batiste brüllte auf in rasen- An allen vier Seiten war das Feuer ange­dem Schmerz. Die Haare standen ihm vor Ent- Tegt auch am Wirtschaftshof. Stall und setzen zu Berge; sie wurden länger, drehten und Schuppen standen in hellen Flammen. ringelten sich in dem Zuden der Angst und ver- Das Wetter hatte sich geändert; der Wind wandelten sich zu scheußlichen Schlangen. Und wehte nicht mehr. Kerzengerade stieg die weiße das Phantom ergriff ihn an diesen ekelhaften Rauchwolte, durch die die Sterne blinzelten, wie Saaren... Zum ersten Male begann er zu eine riesige Spirale zum dunkelblauen Himmel, sprechen. wo sie, vom Widerschein des Feuers erhellt, im durchsichtigen Rosa leuchtete.

Während des Essens herrschte eine düstere Stimmung, und nach dem lezten Bissen ging alles übermüdet zu Bett.

Batiste litt kaum noch unter dem Stechen und Brennen der Wunde, aber im Herzen fühlte er einen seltsamen Schmerz.

,, Komm! Komm!..."

Es hob ihn auf, führte ihn in schwindeln­dem Flug zu einer Tür, durch deren Rißen ein In der Dunkelheit des Schlafzimmers Geruch von brennendem Stroh quoll und dicker glaubte er eine bleiche Gestalt auftauchen zu Qualm, der ihm den Atem nahm.

Aus allen Fenstern züngelten jest lange Flammen, und Teresa flammerte sich an ihren Mann, der durchaus in diese brennende Hölle zu­rückwollte,... nur eine Sekunde, nur solange,

Doch im Innern dieser weißen Häuschen verzogen sich die Gesichter zu einem Lachen grau­samer Freude.

Nur ein einziges Fenster war erleuchtet, mit einem bleichen, traurigen Licht. Dort wachte Pepeta an der Leiche ihres Mannes.

Pimento, du bist gerächt," stöhnte Batiste. Seller als die Kerzen beiner Frau leuchtet dir meine brennende Barraca."

des Weges und blidten mit ftarren Augen in die Wortlos saßen die Unglücklichen am Rande rote Glut, die ihre Träume von Friede und Seim so grausam vernichtete.

-Schluß.-