Beite 6.

Donnerstag, 15. August 1929.

Der Streit der Platten- und Fliesenleger in Mähr.- Ostrau und Umgebung dauert ungeschwächt weiter. Die großen Geldgeierfirmen Beton",

Heiliger Berg Athos  .

Dem Gedenken Karl Cermals.

Freitag um 8 Uhr früh. Aus Anlaß des Reichsarbeitertages wird wie dies auch in Tepliß am Grabe Josef Seligers und in Karlsbad   am Grabe Oswald Hillebrands auch in Prag   am Grabe Karl Čermaks ein Strang niedergelegt werden. Die Niederlegung er folgt Freitag um acht Uhr früh und die Prager  Genoffinnen und Genossen werden ersucht, bunch ihr Erscheinen das Andenken unseres verstorbench Führers zu ehren. Gedenkworte wird Gen. Dr. Strauß sprechen.

SPD  . Jn Mazedonien, dem Zuge der Zeit der Bildfläche zu verschwinden und ihre jahrelange Keramika" und Sydraulika" bemühen sich schon entrüdt, existiert eine Klosterautonomie, die in der Klostertradition einzustellen. Amtlich ist von der Kranzniederlegung an seinem Grabe fast drei Wochen lang nach allen Regeln der Kunst ganzen Welt unter der Bezeichung„ Heiliger griechischen Regierung festgestellt worden, daß in den und Demagogie Streifbrecher anzuwerben, doch Berg Athos  " befannt und von den verschieden- legten zehn Jahren nur noch Religionsfanatiker, bisher ohne jeden Erfolg. Bei den Verhandlungen sten Autoren beschrieben worden ist. Von ganz beson Narren und schließlich Menschen, die aus gewissen am 1. August noch lehnten die Fliesenfirmen jede derer Bedeutung sind die zahlreichen Bibliotheken, Gründen aus der Oeffentlichkeit verschwinden woll. Lohnerhöhung ab. Bei den zweiten Verhandlun gen am 9. August sahen die eirmenvertreter und in den verschiedensten Klöstern aufbewahrt werden. ges nachgesucht haben. Die große, bisher noch unge über die diese Mönchs Gemeinden verfügen, und die ten, unt Aufnahme in die Klöster des Heiligen Ber­gaben es offen zu, daß sie geschlagen sind, boten Tausende und Abertausende alter Handschriften von löfte Frage ist nun, ob Griechenland   Mittel und aber nur eine 5prozentige Lohnerhöhung an, was auserlesen fünstlerischer Gestaltung geben wertvollste Wege suchen soll, das Mönchswesen neuerlich zu von der Fliesenlegerversammlung stimmeneinhel lig abgelehnt wurde, weil bereits vier Firmen die ſchlüſe über die Geschichte des Weittelalters. Die stärken, damit der Tradition gemäß nicht sämtliche geforderte 10prozentige Lohnerhöhung bewilligt ostbarsten Kleinodien dieser Manuskripte befinden Klöster aussterben, oder ob man den Dingen ruhig und unterschrieben haben. Folgende Firmen haben sich heute in Vatopedi  , im Kloster des Panto- freien Lauf laffen sollen. während des Kampfes bewilligt: 1. Union Sug. melten Klosterschätze der einzelnen Klostergemeinden crator und in Megisti Babra. Die gesamt­Ing. Lanna u. Komp.( Brünn  ) Filiale Mähr. Oftraut. stellen ein einziges, großes byzantinisches Runft. prochenes Museum ist ein schwieriges Problem,

2. Tonwarenfabrik A.-G. in Nesselsdorf  ( Mähren  ) vormals A. Raschta. 3. Betonwarenerzeugung und Bildhauerei Julius Hamberger   in Jägerndorf  . 4. Ofen und Tonwarenerzeugung R. Rothny in

Museum dar. In der letzten Zeit taucht immer wie­der die Frage in der griechischen Oeffentlichkeit auf, ob es nicht nur der Mühe wert, sondern überhaupt möglich

motid iſt, die heute auf dem Berge Athos beste hende patriarchalische Ueberlieferung aufrecht zu er halten, um so die Schätze des Berges Athos vor dem Untergange zu bewahren.

Deutsche fozialdemokratische

Bezirksorganisation Prag  .

Die gute Frau ist so jittlich)...!

Irma Fechenbach.

Die Beibehaltung des Berges Athos als ausge denn die Mönche werden natürlich auf Grund ihrer verbrieften Rechte alles daran setzen, um dieses Museum zu hüten und zu erhalten. Die einzelnen Gemeinden auf dem Heiligen Berge führen ein rein Troppau  . Auch einige andere Firmen find bereits byzantinisches Leben, das dem Besucher vortäuscht, andern nehmen diese erste Unterweisung voll Wiß­sich in einer Welt zu bewegen, die tausend Jahre begierde auf. Nur daheim heißt es am Sprunge und es trennen sie vielleicht nur schweigen. noch Stunden davon, wo sie gleichfalls fapitulic hinter unserer Zeit zurückliegt. Eine zweite Frage Man darf es ench nicht anmerken lassen, daß man ren und bewilligen werden, weil sie( wie sich der Alle Anzeichen deuten nämlich darauf hin, daß wäre es, wie die Schäße und Reichtümer der henti hinter die Geheimnisse der Badehose gekommen ist. Vertreter einer dieser Firmen äußerte) sehen, daß der weitere Widerstand gegen die geſchloſſene iſt, in fürzester Zeit zu verschwinden." Seute ist löſter einſt nicht mehr beſtehen. Schwerlich werden bewegt. Und Mutter ahnt auch nichts. Sie wiegt die flöſterliche Form dazu beſtimmt und verdammt den Stlöſter aufbewahrt werden sollen, wenn diese Wutter soll nicht ahnen, was die kleinen Gehirne Front der Fliesenleger zwecklos ist und die großen bas territoriale Gebiet des Berges Athos der Teil sich Fachleise und Wissenschaftler finden, die sich in sich in dem sicheren Bewußtsein, daß die Badehose Geldgeier die fleinen Firmen nur umbringen Griechenlands  , der Griechenlands  , der am spärlichsten besiedelt ist. am spärlichsten besiedelt ist. Dieser Atmosphäre zurechtfinden, da doch die alles bedeckt, was kleine Mädchenaugen nicht sehen wollen. Aber selbst unter den großen Geldgeiern gediglich 2.400 Mönche und ihre Arbeiter leben auf Athener   Regierung jeweils die allergrößten sollen. ist bereits ein Streit darüber entstanden, ob man einer immerhin bedeutenden Bodenfläche, die reiche Schwierigkeiten erlebt, wenn sie einen neuen Gon­denn nicht doch schon völlig fapitulieren soll, da­verneur für den Heiligen Berg ernennen will. Nicht Waldungen trägt und über außerordentlich frucht­mit die Firmen, die bereits bewilligt haben, den großen Geiern nicht alle Arbeiten wegnehmen bares Aderland verfügt. Dazu ist die Zahl der auf einmal Wissenschaftler oder Postenjäger wollen fich fönnen. Die Unternehmersoldaten verlassen die Athos lebenden Mönche ständig im Sinten begrif- heute dazu hergeben, ein Jahrtausend zurück in der Ein interessanter veränderlicher Stern. Jm Sphäre des Athos zu leben. Kampffront und die Generäle streiten sich darum, fen, da die Alten durch keine jungen Mönche mehr Es wird darauf hingewiesen, daß Griechenland   hellen Capella, steht ein interessanter veränder Sternbilde des Fuhrmann, dicht bei der schönen, ob auch sie davonrennen oder sich gefangen neh ersetzt werden. Auch in den rein griechischen Klö­men laſſen ſollen. Die streifenden Fliesenleger, ſtern sind heute die Novizen nur in ſehr geringer den Berg Athos   auch ohne Mönche in der heutigen licher Stern, in der Aſtronomie Epsilon genannt. deren Kampffront wie Eisenbeton hält und die Bahr anzutreffen. Deshalb ist es nicht verwunder Gestaltung erhalten könnte, wenn man die wenigen 25 Jahre lang ist er in gleichmäßiger Helligkeit, als programmgemäß jeden dritten Tag einen Geierlich, daß die Bewohner des Seiligen Berges noch gebliebenen Stuttenträger als als geistliche Aufseher Stern 3.8 Größe sichtbar. Dann nimmt er plösli erlegen, werden spielend auch mit den großkopfer nie so gering in ihrer Zahl waren, wie gerade hente; auf die einzelnen Klöster verteilt und von ihnen die im Laufe eines halben Jahres in seiner Helligkeit ten Generälen fertig werden. Zuzug ist daher nach die Klöster Vatopedi   und Megisti Lavra haben Zel fostbaren Reliquien, die der Besuch immer wieder bis auf 4.1 Größe ab. Darin verharrt er fast ein ziffer bei Vatopedi   heute nur 90 Mönche und bei Mönche auf Athos   Besucher, die sich im Besitze von ganzes Jahr, um dann während eines halben Jah. Megisti Labra sogar nur 80 Mönche beträgt. Empfehlungsschreiben des Athener   Unterrichtsmini- res wieder zur normalen Helligkeit aufzusteigen. Diese Verminderung der Insassen der einzel- fters befinden, byzantinische Manuskripte zu studie- Es wurde festgestellt, daß dieser Stern zur Gruppe der Bedeckungs- Veränderlichen vom Algoltypus ge nen Klöster ist jedoch nicht, wie man annehmen ren oder Kostbarkeiten in Augenschein zu nehmen, hört, also von einem dunkleren Begleiter umkreist fönnte, auf Armut der Mönchsgemeinden zurüd- während sie gleichzeitig ausländischen Spitzbuben zuführen. Die Mehrzahl der Klöster am Heiligen die Möglichkeit geben, ohne jedwede Kontrolle die wird, der ihn zeitweise zum Teil bedeckt. Er hat die ungewöhnlich lange Periode von 27.1 Jahren. Berg Athos   ist heute nach wie vor außerordentlich Bibliotheken der Klöster zu betreten und wertvolle reich und ihre Mönche leben sehr üppig, ohne dabei Seiten aus Manuskripten und Büchern herauszu- Das nächste Minimum dieser Veränderlichen wird überhaupt zu arbeiten. Die Verminderung der reißen, so muß der Staat andere Maßnahmen erwä im Jahre 1929 erwartet. Sternfreunden wird Kopfzahl der Mönchsgemeinden hat vielmehr einen gen. Freilich ist die Unterbringung der Tausende diese interessante Erscheinung Beranlassung zu auf ganz anderen Grund: die breiten Massen des Volkes und Abertausende von Büchern, Manuskripten und merksamen Beobachtungen geben. haben heute eine unüberwindliche Abneigung gegen Rostbarkeiten in einem Museum sehr schwierig. das Mönchswesen. Die arbeitende Klasse Borläufig wird Griechenland   erst einmal dazu über­betrachtet es mit Recht als eine gehen, eine staatliche Kontrolle der Bibliotheken und Schmach, Faulenzen als..Gewerbe zu sonstigen Schätze des Berges Athos durchzuführen betreiben. Aus diesem Grunde sind auch die und später eine gut organisierte archaeologische Kom zahlreichen Klöster am Heiligen Berge Athos dazu mission einzusetzen, der die Ueberwachung der Manu­verdammt, mangels neuen Zuzuges bald ganz von stripte und Werte auf dem Athos zufällt. www

wie vor fernzuhalten!

X. Reichenberger Messe

( Jubiläums- Messe) 17. bls 23. August 1929.

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Auskünfte: Messeamt Reichenberg, Tschechoslowakei  .

Kleine Chronit. Unfittliche Sittlichkeit.

Das Geheimnis der Badehose. Auf dem Sandplatz der Siedlung spielen sieben­und achtjährige Buben und Mädels fröhlich mit einander. Sie baden Ruchen, formen allerlei Sand phantastereien, bauen Burgen, Tunnels und Eisen­bahnen. Hell scheint die Sonne in den heißen Sommertag. Die meisten Kinder sind im Bade­anzug. Nur ein Kerlchen von 15 Monaten hüpft als fleiner Nadtetei herum. Die Kinder schenken dem fleinen, nadten Bürschlein feine weitere Be­achtung. Sie buddeln unbeirrt weiter im Sand. Aber die Eltern... und hauptsächlich die Mütter. Die steden die Köpfe zusammen.

Ist das nadte Kerlchen nicht doch eine jittliche Gefahr für die anderen Kinder, besonders für die Mädels? Der ganze Knirps ist zwar erst fünfzehn Monate alt. Aber er ist doch nackt, völlig na dt, und alles ist zu sehen.

Denken Sie sich, Frau Schulze... alles...!" Wenn nun ein Mädchen den Unterschied zwi­schen ihrem Störper und dem Körper des Kleinen Buben entdeckt? Wenn es Fragen stellt wie: Mut ter, was hat denn der kleine Junge da, was ich nicht habe? Wutter, warum ist der anders wie ich? Mutter, sind Jungens überhaupt immer anders

als Mädels?-

Schrecklich! Nicht auszudenken!

Und dabei sind das ganz einfache Fragen. Man ! önnte sie schlicht und sachlich beantworten. Genau

Einzug des Tonfilms.

w

Kleidungsstüces, das züchtig verdedt, was, nach dem Willen der Mütter, sieben- und achtjährige Mädchen nicht sehen sollen.

Für Wald und Flur!

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Aus der Partei.

so selbstverständlich beantworten, wie man es bei Fragen, die sich auf irgend etwas anderes beziehen, gewohnt ist. Warum will man den Kindern den Unterschied zwischen dem männlichen und dem weib- Bei den Kindern regt sich die Neugierde. Die lichen Körper verheimlichen? Sind denn nicht auch Mädels stecken die Köpfe zusammen. Warum trägt äußerlich Männlein und Weiblein verschieden, ver der Kleine plötzlich diese sonderbare Badehose? Ein schieben in der Kleidung und im Ausschen? Aber großes Geheimnis scheint sich darunter zu ver­Jugendbewegung. die meisten Menschen sind verbildet in Geschlechts- bergen. Was das wohl sein mag? Voll Verlangen fragen, wittern hinter den natürlichsten Dingen umtänzeln sie den Schwimmbehosten. Sozialistische Jugend, Prag  . Donnerstag, verworrene sexuelle Lüsternheit, glauben den Da kommt von ungefähr einem Mädchen der den 15. d. M. Turn- und Spielabend auf der Schwierigkeiten auszuweichen, wenn sie die Ge- Gedante... Hinten bei der Mülleimerede... kein Beginsel( ab 6 Uhr). Alle Teilnehmer schlechtsmerkmale des menschlichen Körpers den Mensch kann uns beobachten... Wollen wir?... am Reichsarbeitertag haben sich bestimmt tindern verbergen. Sie nimmt den kleinen bei der Hand. Der Junge um 8 Uhr einzufinden( Quartierkartenausgabe, geht ahnungslos mit. Die Freundinnen begleiten Fahrkartenbeschaffung, letzte Sprechchorprobe!). Bei fie. Dann spitzt jedes Mädchen verstohlen unter den schlechtem Wetter ebenfalls um 8 Uhr im Lendenschurz. Gec- Speisesaal.

den

So wurde der fleine nadie Junge von besorgten Müttern in der Siedlung als eine Gefahr für wohlbehütete Mädchen erkannt, und man be schloß, daß er sich wenigstens eine kleine Badehose überzuziehen habe.

,, Ja, Kurtl, was hast du denn heut an...?" Der aber weiß selbst nicht, wie ihm geschicht. Er zupft voll Verlegenheit am Band des neuen

Töne und naturhafter Geräusche, nicht doch seine Natur, sein Wesen vergewaltigt, das zwar in der neuen Gestalt dem Theater noch näher tritt als bisher, aber dessen Gehalt, dessen inneren Wert jedod; niemals zu ersetzen, geschweige denn zu über treffen imstande sein dürfte.

j

die

Huuuuuch.....!.....!"

Verständnisvoll niden sie einander zu. Hast du's geseh'n?".

„ Ja doch! Alle Jungens sind so... Und auch großen Männer..."

Viele der Mädchen wußten längst darum. Die

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Sport* Spiel Spiel Körperpflege

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Endlampf um die Bundesmeisterschaft im Fuß ball 1929 findet am Samstag, den 17. August, in Karlsbad   zwischen Strochwitz und Neusattel ſtatt.

Serausgeber: Dr. Budwig Czech. Chefredakteur: Wilhelm tegnet. Verantwortlicher Redakteur: Dr Emil Strauß  . Brag. Druck: Rota... für Zeitung und Buchbruci, preg Die Beitungsmartentrantatur wurde von der Boft- u. Zelegraphen Für den Druch verantwortlich: Otto ok. Prag. retion mit Erlag Nr. 127.451/ VII/ 27 am 14. Do 192. bewilligt

Allen Genossen und Genossinnen empfehlen sich zur Herstellung

Die ersten Tonfilm- Autoren scheinen in weiser Beschränkung sich Stoffe ausgesucht zu haben, die dem bisherigen Vermögen der Technik am meisten Erstaufführung im Prager   Lucerna- Bio. angepaßt sind; das bewirkt natürlich wieder eine gewisse Primitivität im Hinblick auf unsere Film Das Prager Kino„ Lucerna" feierte am Diens­erfahrungen und erwartungen, die nur an das tag seinen 25jährigen Bestand in einer solennen Es flingt hart, aber mag der„ Wahrheit", wie Bildhafte geknüpft sind. In dem Film„ Komö Borstellung, deren Smoking- und Abendkleidpubli- wir sie erfühlen, die Ehre geben, wenn wir gestehen, diantenschiff", dessen romangebürtige Licheshandlung fum sich rühmen kann, bei dieser Gelegenheit Zeuge daß dieser erste Tonfilm, dessen Ohren- und Augen- weder besonders originell noch reich ist, stören der ersten Tonfilm- Reproduktion in Prag   gewesen zeugen wir wurden, uns den Titel cines Kunst übrigens ein paar Figuren, wie sie auch das Kino zu sein. Nach einigen originalgeräuschigen Natur- werkes nicht zu verdienen scheint. Freilich kann man schon seit zwei Jahrzehnten ziemlich überwunden aufnahmen eines Besuv- Ausbruches, einer Alliga- das von ihm so wenig verlangen, wie man es hat: beispielweise eine böse Mutter, die so raben sämtlicher Drucksorten torenjagd usw. sah und hörte man als Hauptstückt seinerzeit von den ersten Filmen überhaupt fordern schwarz gezeichnet ist( oder aber gespielt wird), daß des Abends ,, Show Boat", den amerikanischen   Sing, durfte. Und wir hoffen, indem wir das feststellen, sie unfreiwillig komisch wirkt. Sonst gibt es ein Ton- und Sprechfilm„ Das Komödianten- daß wir schon sehr bald eines Besseren werden be- paar sehr wirksame Besetzungen, insbesondere mit schiff". lehrt werden. Die Unvollkommenheiten und Unzu- Laura La Planta und dem jungen Schild­Gesamteindruck: ein neugeborener Stulturriese länglichkeiten der ersten Tonfilme müssen ja durchtraut. Bellkommen verzerrt und unnatürlich - aber, wie das bei Neugeborenen eben der Fall aus nicht in ihrem Wesen liegen, sondern dürften kommt allerdings die Sprechstimme der genannten ist: kaum noch in den Kinderschuhen. Hut ab, und vielmehr begreifliche Erscheinungen und Wirkungen Künstlerin zur Geltung, während wiederum im Aufstehen vor einer Erfindung, die den Sturmschritt einer eben erst anfänglichen Technik sein, die sich Musikalischen und auch nur Geräuschhaften oft viel neuzeitlicher Technik anzeigt, und deren künstlerische ihren Weg schon suchen wird. Vorläufig aber nimmt Phantasie und guter Wille dazu gehört, um etwa und gesellschaftliche Bedeutung kaum noch zu er das Gehirn nur in wenigen Momenten den für Bläser als Bläser, Geiger als Geiger, Straßen­messen ist. Sein Zweifel, daß der Film, dessen weit Auge und Ohr gleichzeitig bestimmten Vorgang lärm als Straßenlärm zu erkennen. gesteckten Grenzen man sich schon zu nähern begann, auch als eine simultane, von der einigen und ein­sich so ein neues, zur Zeit fast grenzenlos erscheiheitlichen physischen Wirklichkeitserscheinung stam­Trotz aller dieser Einwände, Vorbehalte und nendes Gebiet erobert hat, kein Zweifel auch, daß mende Reizung auf; der menschliche Aufnahms- Bedenken bleibt als Hauptschluß die Feststellung hier das Unterhaltungsbedürfnis der großen Wassen apparat arbeitet gewissermaßen in zwei Stoc- ciner noch unabsehbaren Entwicklungsmöglichkeit. Unterhaltung in einem weiten und durchaus werken: das Bild nimmt es sozusagen ohne Hoffentlich gestaltet sie sich künstlerisch wertvoll nicht unedlen Sinn eine neue Stätte fand, die Reflexion auf; der Ton aber erscheint als hinzu- durch Auffindung eigener Wege, und nicht abwegig jedenfalls zunächst auch hierzulande übervölfert wer- pefügt, als Fremdkörper, wenn auch bewunderns- durch den Versuch der Konkurrenz mit der Opern­den dürfte. Schwerer aber schon iſt's, zu entscheiden, vert zugerichtet und eingepaßt. Selbst in den ge- und Sprechbühne, dem Konzertsaal und auch dem ob und wie weit die Kunst dabei auf ihre Rech. lungensten Augenblicken sagt dem Neugierigen und fünstlerisch bereits unumstrittenen stummen Film nung kommen kann, ob der Tonfilm überhaupt kritischen das Gehirn nur so viel: hier ist die in seinen besten Leiſtungen, der übrigens, weil Produktionen wird zu zeitigen vermögen, die als Ilusion fast erreicht. Doch läßt sich gar nicht stumm, auch dem besonderen Problem der Sprach­Gesamtkunstwert werden anzusprechen sein. absehen, was hier die Gewöhnung des Subjekts und verschiedenheiten des Tonfili- Auditoriums nicht ob nämlich der Film durch die Einbeziehung des die Vervollkommnung des Objekts noch zustande- unterliegt. gesprochenen und gesungenen Wortes, musikalischer bringen werden.

L. G.

Nordböhmische Druck- u.Verlags- Anstalt Gärtner& Co., Bodenbach   a. E.

G. m. b. H.

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