Donnerstag, 22. August 1929.

Bom Rundfunt.

Empfehlenswertes ans den Programmen.

Freitag.

Brag: 11.30 Schallplattenmufit, 12.20-13.15( Sendung nach) Brünn und Breßburg), Ronzert, 16.30-17.30( Sendung nach

Vollsmujit. 20.30-21.30 Ungarisches Stündchen. fterkonzert. Konzerte.

Paris : 20.30 Ronzert. Berlin : 19.00 Violinvorträge.

System Bala gebrandmarkt.

bis der Arbeiterschaft in Zlin , dem Siß Bafas vollkommene Organisationsfreiheit

Zagung der Schuh- und Lederinternationale. Die Internationale der Schuh und Leder- 1 runn) Konzert, 17.40: Deuticbe Breifenadridten, industriearbeiter( Si Nürnberg) hat dieser Tage 1745 Deutsche Sendung; Landwirtschaftsfunt, dipl. In in Stockholm ihren 5. Kongreß abgehal­Dr. phil. W. Lange: Roggenbau", 2. Teil, 20.30-21.00( Scit Dung nach Britnn), Slabiertonzert& Schulhoff--Mähr. Oftran: ten. Sie gehört zu den mittelgroßen internationa­1920-13.15 Stonzert, 20.30 Zoliftentonzert 20.55 3.00len Berufsverbindungen. Der Geist, der sie be Breßburg: 11.30 Schallplattenmufit, 13.15-13.45 Deutide prejfenadrid ten, 16.00-17.30 Stonzert, herrscht, ist mustergültig, ihre Entwidlung gefund Daventry: 21.15 Orche und fräftig. Ihre Gründung geht auf das Jahr Briffel: 01907 zurück. Burzeit gehören ihr 16 Länder an; Ron 18.00-18.30 Das Wafbingtoner Arbeitsablommen, 18.55 fie umfaßt 314.152 Mitglieder. Seit ihrem letzten biso nelle und Sommerfriſche zur Zeit der römiſchen Cafaren, ongreß( London 1927) stieg die Zahl der ange 19.20 Aus Selbstzeugnissen großer Dichter. Stuttgart : 21.30 Japanische Lieder, 22.15 Unterhaltungskonzert Leipzig : schlossenen Verbände von 27 auf 31. Sie umfaßt 20.00 Ordhefterkonzert, 21.00 Fahrt ins All. Breslau : 18.30 die Berufe der Schuh und Lederindustrie, der Geschichten aus dem Sultschiner Ländchen, 20.15 Schicksale ge bündelt. Eine Hörfolge in Lebensläufen. München : 17.00 Sattlerei, der Portefeuille- und Lederwaren. Vertreten waren in Stockholm 19 Verbände durch 45 Delegierte, aus England, Frankreich , Deutschland , Desterreich, Schweiz , Tschechoslowa kei, Belgien , Dänemark , Finnland , Norwegen und Schweden .

Bao- Te", eine chinesische Legende von. de Mora, 18.00 Orgelfonzert, 19.45 Sport und beitere Variationen über ein Thema, 20.45 Europäische Böllergeschichte, 21.00 Kammermusit. Pamburg: 19.25 Wilhelm Bodes Kampf um den Todengrund Langenberg: 18.30 Bagabunden, Deferteure und berren lofes Gefindel, 20.45 Taifun". Drama von Welchior Lengyel. Rönigsberg: 21.10 Lens", ein Fragment von Georg Büchner . Frankfurt : 18.10 Aus dem autobiographischen Roman Ende

in den Jahren 1904-1906, 19.25 In den Vorbergen des Har 30B.->

Madden Neapel: 21.02 Das Mädchen aus dent goldenen Westen", Oper von Puccini . Rovenhagen: 20.30 Alaffifche Mufit, 21.45 Orchefterfonzert. Oslo : 20.00 Orditec Belgrad : 21.50 Bitherfonzert. fongert.­Rostau: 20.00 Uebertragung oder Symphonisches Ronzert. Ronzert.

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Warschau : 20.30

Ein Wert der deutschen Arbeiterschaft.

Fünf Jahre Siedlungsgenossenschaft in Preßburg .

erkämpft worden sei. Der Kongreß gibt den einzel­nen Landesorganisationen auf, je nach der jewei­igen Situation in den einzelnen Ländern die denen der Kampf gegen das soziale wirtschaftlichen Mittel ausfindig zu machen, mit Dumping aufgenommen werden kann. Mit Befriedigung stellt er fest, daß die öffentliche Sri­til bereits imſtande war, Länder mit Hochschutz­zöllen zu veranlassen, einer Ermäßigung der Schuhzölle näherzutreten. Im übrigen ver­mag der Kongreß für feinen Staat irgendeinen entscheidenden Grund zu erkennen, der ein Fort dem Gebiet der Häute- und Lederwirtschaft recht­bestehen der staatlichen Handelsbehinderungen auf fertigen könnte. Mit einer besonderen Entschlies Der Sekretär der Internationale Simon- Bung wendet sich der Kongreß scharf gegen die Simon- Unterdrückung der Arbeiter und ihrer Bewerk

Verurteilung des Syſtems des tschechischen Schuhkönigs Baťa

Cele 5.

VERLANGET UEBERALL

wurde.

VOLKS ZÜNDER

SOLO

A.S.I.

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und Anfang" von Hermynia zur Wüblen, 20.15 Das Märchen Nürnberg, ging bei seiner mündlichen Ergänzung schaftsorgane in verschiedenen fascistischen und jetzt bereits 150 Häufer mit 300 Wohnungen. tine titſchige Begebenheit. Darauf:" Der worden, eine ärger; des gedruckt vorgelegten Geschäftsberichts balbfascistischen Ländern wie Italien , Rumänien , Es ist uns gelungen, den Bebauungsplan einzu 19.10 Quer durch Desterreich, 20.05 liche Begebenheit. Zürich : 19.50 ca. Schweizerlieder, or allem auf die Probleme ein, die sich für die Musikalische Humoresfen. Bern : 20.00-20.30 Ein Abstecher in das 20.30 ta. Konzert, Schuh- und Lederindustriearbeiter aus der Ra­Bulgarien, Polen , Litauen usw. halten, so daß die Siedlung ein architektoni Reich der Buchdruckerkunft, 20.30-21.00 Orchesterkonzert, 21.00 bis 21.35 Violinvorträge, 21.35-22.00 Ronzert. Bafel: 20.30 tionalisierung ergeben haben. Er nahm Einen breiten Raum in den Verhandlungen sches Ganzes bildet und als neuentstandener bis 21.45 Regitationen und Lautenlieder. Symphonisches Ronzert. ferner Stellung gegen die in einzelnen Staaten nahm die Stellungnahme des Kongresses zur Stadtteil Preßburgs eine Sehenswürdigkeke noch bestehenden Handelshemmungen auf dem Agitation der Gebiete der Häute- und Lederwirtschaft. Das Unsere Siedler haben als erste Arbeit in Russen in den skandinavischen Ländern Bafa System wurde von ihm im Zusam den Stunden nach Feierabend und an Sonn­menhang mit der Aufhebung des bekannten Bu- ein. Die Ruffen glaubten, in Skandinavien zu tagen 65 Betonfundamente erbaut. Die ersten ches des Schriftstellers Philipp Der unbekannte einem sogenannten skandinavisch russischen acht Häuser( Reihenhäuser) erbaute die Genof Diftator" scharf beleuchtet. Die" Aufhebung des Freundschafts- Komitee" zu kommen, ſenſchaft in eigener Regie, später wurde den Verbotes, betonte Simon, bedeutet eine wenn zunächst auch nur mit den skandinavischen Siedlern freigestellt, ihre Häuser bei Einhaltung Sattlern und den finnischen Lederarbeitern. In der vorgezeichneten Baupläne selbst zu erbauen. der Urabstimmung unter den skandinavischen Aber weder die eine, noch die andere Bau­Sattlern wurde jedoch das Freundschaftskomitee art bewährte sich, weshalb die Genossenschaft und eine glänzende Rechtfertigung des Kampfes mit 1219 gegen 465 Stimmen abgelehnt. Die heute die Häuser durch erprobte Fachleute er­der Arbeiter gegen die Bafa- Methoden. Das Ge- Vertreter aus Finnland und der Delegierte der bauen läßt und sie schlüsselfertig den Siedlern Fanfare wirken und dazu anspornen, gegen die Kongreß, die russische Unterminierungsarbeit als richtsurteil muß in der Arbeiterschaft wie eine dänischen Sattlerorganisation versuchten auf den übergibt. Ausbeutungsmethoden, wie sie im Bala- System möglichst harmlos hinzustellen. Die Finnen Die Häuser kommen teils durch Aufbrin liegen, aufs energischste vorzugehen. wünschten sogar einen Einigungskongreß, zu dem gung eines Baubeitrages durch den Siedler, In der Aussprache über den Geschäfts- die Russen eingeladen werden sollten. teils durch Baukredite und Genossenschaftshilfe bericht wurde von verschiedenen Seiten auch der zustande. Minderbemittelte, Arbeiter, Ange schweizerische Schuh Großbetrieb Simon betonte demgegenüber. daß die rufstellte, Gewerbetreibende und Beamte konnten so Bally unter die Lupe genommen, bei dem ähnliche Leitung eine Einigung durch Verſtändigung zu einem Familienhäuschen kommen. Die Ge­liche Methoden wie bei Bata in Uebung sind. niemals gewollt habe und niemals wolle. stehungskosten der von uns bis jetzt erbauten Die Gedankengänge und Anregungen der Die Einheit sei vorhanden gewesen, bevor die Häuser belaufen sich auf nahezu zehn Millionen denen einstimmig angenommenen Entschließun- schritten seien. Seitdem hätten sie sich nur als gen. In der Entschließung gegen das Störenfriede gezeigt. Die russische Parolen Troftlosigkeit und Berlassenheit eine der schön Sozial dumping betont der Kongreß, daß politik würde den Untergang der Gewerkschaftssten Siedlungen Preßburgs. Schmude, festge die von Bala in der Tschechoslowakei angewand bewegung bedeuten. Wohin die kommunistische baute Familienhäuser und gepflegte Gärten bie­ten Arbeitsmethoden zur Niederringung der in Gewerkschaftsarbeit führe, zeige das Beispiel der ten wohltuenden Anblid. Sier hausen Men­und ausländischen Konkurrenz eine Quelle han- tschechischen Textilindustrie, wo heute zwei fom- fchen, die vorher zum Großteile dem bitteren delspolitischer und wirtschaftlicher Schwierigkeiten munistische Gewerkschaften sich gegenseitig be- Lose der Wohnungslosigkeit verfallen waren, in fämpfen. gesunden, licht- und luftdurchflossenen Woh­darstellen und zugleich eine beispiellose Bedrohung

Die von unsereen Genossen in Preß burg gegründete Siedlungsgenossenschaft Rosenheim " feierte vor einigen Ta­gen das fünfjährige Fest ihres Bestehens. Zur Festversammlung waren die Vertre­ter der Stadtgemeinde und die Vertreter aller Arbeiterorganisationen erschienen. Die Festrede hielt der Gründer und Vor­Die Festrede hielt der Gründer und Vor­sitzende der Genossenschaft, Gen. Heinrich Kalmar, der wir folgendes entnehmen: Da wir nun eine Weile ausruhen, blicken wir zurück auf die bisher gegangene Strede We­ges. Zu unser aller Freude und Genugtuung, erlennen wir, daß unsere Arbeit keine ergeb­nislose war. Der Traum, den wir träumten, fiehe, er ist zur Wirklichkeit geworden: Die Sied lung Rosenheim steht fast vollendet da.

Vor fünf Jahren! Als wir die Klagen der Wohnungslosen hörten und den Jammer vieler Familien, die vergeblich ein schüßendes Dach fuchten, fahen, fühlten wir in uns die Pflicht, tatkräftig mitzuhelfen, die Wohnungsnot zu lin­

dern.

Der Gedanke freilich war schneller gefaßt, als durchgeführt. Handelte es sich doch darum, Wohnungen für Minderbemittelte zu schaffen. Das Bauen von Wohnungen ist eben zunächst eine Geldfrage, so gestaltete sich die Lösung des Problems weit schwieriger, als ursprünglich an­genommen wurde. Trotzdem gingen wir an die Arbeit, an der wir, ungeachtet aller Widerwär­tigkeiten, festhielten.

Aussprache fanden ihren Niederschlag in verschie- Russen zur Gründung ihrer Internationale ge- Stronen. Heute erhebt sich an dem Orte einstmaliger

Der offene Graben ist verschwunden, en feiner Stelle wird binnen furzem eine Park­anlage entstehen. Elektrisches Licht ist in allen änern eingeführt, ein Teil der Siedlung ist auch bereits mit Wasserleitung versehen. Eine tebuslinie fübit bis an die Siedlung heran. Nun muß die Siedlung noch kanalisiert gang und fahrbare Straßen angelegt werden.

der Errungenschaften der organisierten Arbeiter Die Forderung der Finnen wurde gegen fünf ungen. schaft. Der Kongreß trägt den angeschlossenen Stimmen abgelehnt. Abgelehnt wurde ferner Landesorganisationen auf, zur Information der ein Antrag aus Defterreich, den Internationalen Deffentlichkeit mit allen Gliedern der Arbeiterbe- Kongreß in Zwischenräumen von drei Jahren wegung, besonders mit der Arbeiterpreffe. Be- einzuberufen. Abgesehen von einer Erfaßwahl zichungen anzuknüpfen und einen intensiven wurde das Internationale Zentralfomitee in fei­ampf gegen das bei Bafa herr- ner bisherigen Besetzung wiedergewählt. Einstim fchende System zu führen. Dieser Kampf mig erfolgte auch die Wiederwahl Simon& zum internationalen Sekretär. müsse solange geführt werden, wwwwwwwwww

an die Genossenschaft verkauft werden könne.

Während wir mit dem Ausbau des ersten Teiles der Siedlung beschäftigt waren und da­durch viele Sorgen auf uns nahmen, machte die Schon bei der Grundbeschaffung stellten sich Privatspekulation Anstalten, uns den uns von uns Schwierigkeiten entgegen. Die Fuchsau", der Stadt zugesagten zweiten Teil des Baugrun­in der wir unsere Siedlung schufen," war ein des aus der Hand zu winden. Nur durch schier ganz minderwertiges Gelände, umgeben von verzweifeltes Stämpfen, das Jahre dauerte, ge­einem offenen Abflußgraben, der die Luft ver- lang es uns, die ständigen Angriffe abzuwehren. Jeßt sind wir Eigentümer auch des zweiten Tei­les des Baugeländes.

pestete.

Wir verlangten von der Stadtgemeinde, daß sie uns den 24.000 Quadratklafter großen Grund in Erbpacht auf 99 Jahre überlasse. Dieses Verlangen wurde erfüllt. Als wir je doch später den Grund anzukaufen bemüßigt waren, wurde uns von der Stadt nur die eine Hälfte des Baugrundes mit dem Bemerken ver­kauft, daß die zweite Hälfte des Grundes erst nach vollständigem Ausbau des ersten Teiles

Jakob Brod.

Eine Erinnerung.

W

Unsere Siedlung Rosenheim " bietet ein Bild, dessen Anblick uns mit Freude erfüllt. Wir bewarben uns um die staatliche Bau- Biel' Schönes wurde geleistet, viel schwere Ar­subvention, doch wurden alle unsere Eingaben beit vollbracht, aber noch ist nicht der Augen­und Ansuchen mit wohlwollenden Versprechun blid gekommen, in dem wir uns sagen können: gen und Vertröstungen zurückgestellt. Schließ- unser Werk ist vollendet. Nach diesen Stunden lich mußten wir die Hoffnung auf staatliche der Ruhe und des Rückblides gehen wir mit Unterstüßung aufgeben und uns lediglich auf frischem Mut wieder an die Arbeit. unsere eigene Kraft verlassen. Wir gehen an die Arbeit mit der Ueber­In der Städtischen Sparkassa fanden wir zengung, daß wir damit unseren Teil zur Ab­ein Geldinstitut, das uns bis vor Sturzem bereithilfe der Wohnungsnot in Preßburg beigetragen willigst zur Verfügung stand. Dann aber trat haben. Wir werden unser Werk zum Wohle auf der ganzen Linie Geldknappheit ein, unter der Gesamtheit zu Ende führen, dean vir Nun stellte sich die Sorge der Geldbeschaf der unsere Genossenschaft schwer zu leiden hatte. haben den guten Willen hiezu und festes, uner­fung ein. Es handelte sich um Millionen, die Große Sorgen stellten sich ein, denn wir woll- schütterliches Vertrauen in die eigene Straft. zum Ausbaue der Siedlung herbeigeschafft werten die Bautätigkeit auf feinem Fall einstellen den mußten. Die Stadt Preßburg gab uns eine oder auch nur verlangsamen. Es gelang uns Der Stadtrat und die ganze Deffentlichkeit Subvention in der Höhe von 125.000 kronen, aber, auch dieſe Schwierigkeit zu überwinden. Preßburgs lobt des Werk der deutschen Arbei­wohl eine ansehnliche Summe, die jedoch im Während knapper fünf Jahre haben wir ter, die mit dem Ausbau ihrer Siedlung in der Hinblick auf die notwendig gewordenen Geld von 185 Bauparzellen, die unsere Siedlung um- Zeit der größten Wohnungsnot eine Tat prakti­mittel verschwindend klein war. faßt, 150 ausgebaut. Insgesamt stehen also schen Sozialismus vollführten.

der Ruhm eines hervorragenden Fachmannes Toten und Verletzten, von Gasen und schleichen wurde das Ergebnis der heißen Wahlschlacht auf sozialpolitischem Gebiete, der aus der Arbei den Giften angefressenen, vom engherzigen Rapi- bekannt: Jakob Brod durchgefallen, Georg Gri­terklasse sich emporgerungen hatte, voraus. Aber talismus angeschwollenen, in jeder Minute am gorovici in eine wenig aussichtsvolle Stichwahl otwohl Czernowiß- Ost auch von uns nur als Leben bedrohten Proletarier zogen an dem Zu hineingebracht; alles durch Wahlmtache, Terror Zähkandidatur angesehen wurde, hing von dem hörer vorbei. Ziffern, nichts als Ziffern erdrückund Schpoindel hintertrieben. Es war im Wahlkampf von 1907. Zum Auftreten dieses Kandidaten auch das Los des ten uns mit ihrer Wucht und öffneten gleich Der Zornausbruch des Proletariats fannte ersten Male sollte das Proletariat in ganz mehr weniger sicheren Wahlkreises von Czerno- zeitig die Augen auf das Geschehen des tapi teine Grenzen. Als die Harrenden zu Demon­Desterreich seine Vertreter frei wählen dürfen. wiß- West ab. talismus. Diese ohne rednerischen Aplomb fast strationszügen sich zusammenscharend durch die Der vorausgegangene Wahlrechtskampf und die Endlich wurde es uns beschieden, den Gen. trockenen Ausführungen drangen in unsere Straßen zogen und die Polizei sich ihr entgegen­Wahlkampagne spannten die Nerven der zum Jakob Brod in einer großen Wahlversammlung Gehirne wie hineingehämmert. Die Masse der ſtellte, fam es zu einer regelrechten Straßen­politischen Leben erwachten Massen aufs als Kandidaten kennenzulernen. zuhörenden Proletarier fühlte sich eins mit den schlacht. Pflastersteine wurden aufgerissen, die äußerste an. Auf dem Pedium stand ein Mann von auf dem Schlachtfelde der Arbeit Dahingejun- Polizei mit einem Steinhagel empfangen, Auch das Proletariat des östlichsten Landes unansehnlicher, schavächlicher Gestalt mit freund fenen, mit den in ihrem Siechtum und Alter Objekte beschädigt; auf beiden Seiten gab es Ver­in Desterreich, der Bukowina , hatte den Ehrlichen Augen, hoher Stirn; eher ein bescheidener Schuylesen, sie begriff, daß vor ihr nicht nur ein lezte. Erst dem Militär gelang es in später geiz und das dringendste politische Bedürfnis, Gelehrter als ein Arbeiter oder agitatorischer Mitfühlender, sondern ein tiefer Kenner des Nacht, in der Stadt die Ruhe herzustellen. Jakob seinen Stlaffenvertreter im Parlament zu haben. Draufgänger. Die Stimme fast fräuflich leise Arbeiterlebens, ein Vorfämpfer des Arbeiter Brod fonnte sich überzeugen, daß auch die sach­Alle Aufmerksamkeit der bis dahin rechtlojen mit einem leichten Anstoßen der Zunge. Viele schußes stand. lichste Agitation die Arbeiterschaft von Verzweif Arbeiter und Bauern des Landes fonzentrierte von uns zweifelten im ersten Augenblicke an der Dann ging es an eine endlose Reihe von Tungsausbrüchen nicht abhält, wenn rücksichts sich auf den Wahlkampf, der sich in der Landes- guten Wahl der Wiener Erefutive und gaben Wahlversammlungen auch in den fleinsten Win- loie Gewalt sie dazu treibt. Freilich bezahlten die hauptstadt Czernowitz abspielte. sich trüben Ahnungen hin. feln und Vororten der Stadt Czernowiß. Sin- Proletarier ihre Unbesonnenheit mit schweren In Czernowiß- West wurde Gen. Georg Der Saal des Czernowißer Arbeiterheimes gebungsvoll unterzog sich Jakob Brod dieser auf Kerferstrafen, die zusammen über hundert Jahre Grigorovici, in Czerncovitz- Ost Gen. Jakob war von Arbeitern der fünf anerkannten Natio- reibenden Arbeit und heimste überall die An- ausmachten. Aber in der Stichwahl siegte doch Brod kandidiert. Beide Kandidaturen wurden, nen der Stadt( den Juden, Ukrainern, Deutschen , erfennung für den Sozialismus ein. der sozialdemokratische Sandidat, da die Macht­da es sich dem Gesetze nach um zwei deutsche Polen und Rumänen) voll gepfropft. Mit Jakob Brod wurde bald ein Liebling des haber vor neuen Provokationen zurückschreckten. Wahlkreise handelte, von den Wiener Partei- äußerster Spannung hingen die Augen aller an Czernowißer Proletariats, und mehr als das, Genosse Jakob Brod, der Zeuge des Leidens instanzen im Einvernehmen mit der internatio- den Lippen des Wiener Genossen. Aber bald ein Lehrer der Vertrauensmänner und Agitato- und des Kampfes der Proletarier im Osten, nalen Landesorganisation gutgeheißen. Mit fühlten wir alle, daß einer der Großen aus den ren der Partei. Die Bukowinaer ſozialdemokra hinterließ durch sein furzes Wirken tiefe Spuren größter Spannung erwarteten wir, die Ver- Reihen der Klassentämpfer unter uns weilt. tischen Redner, die in ihrem Wirken stets den im Parteileben der Bukowina. Seine Schüler trauensmänner der Partei, die Anfunft unseres Bielsicher führte Jakob Brod seine Zuhörer auf Ernst des agitatorischen Wortes pflegten, gingen wirken für die sozialistische Idee noch heute in Kandidaten aus Wien - des Redakteurs des sein ureigenstes Gebiet, auf das Schlacht in die Lehre zu Jakob Brod. seinem Geiste, ihm dankbares Andenken treu Arbeiterschutes", Jakob Brod. Es ging ihm feld der Arbeit hin. Hunderttausende von Am späten Nachmittage des Wahltages bewahrend. Diyp Bezpalko.