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Stärke zukommt und daß die Tschechoslowakei  , die doch mit der Entente im Laufe des Krie­ges verbündet war und sich zu den Siegerstaa­ten rechnet, nicht schlechter behandelt werden dürfe, als Deutschösterreich und Ungarn  , denen die Leistung der Reparationen auf 20 Jahre, also vielleicht endgültig, erlassen wurde.

Wieder ein verkrachter bolfchemistischer Streit.

Der Streit der tausend Zonarbeiter des Wildsteiner Gebietes erbärmlich zufammengebrochen. Die Arbeiter haben die Zeche zu bezahlen.

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Vor einigen Wochen hatte der kommuni- gejagt, wo die Niederlage von vornherein fest­Man erinnert sich, daß schon bei den hier- stische Internationale Allgewerkschaftliche Ver- stand.

Das Spiel mit dem Feuer.

Rußland und China  .

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Sonntag, 25. Auguft 1929.

tung des Friedens weite Kreise der europäischen  Deffentlich beit erfaßt hat, und daß der diplo matische Apparat sämtlicher Großmächte unge­achtet der Sommerferien in Bewegung gesetzt worden ist? Eine noch regore Anteilnahme an den Ereignissen im Fernen Osten hat aber die proletarische Deffentlichkeit in den euro. päischen Ländern an den Tag gelegt. Nicht allein der Gedanke an die Wiederholung des Völker­

ländischen Budgetverhandlungen in band den Lohnvertrag in der Wildsteiner Ton- Die Arbeiter haben nun, ohne auf die Pa- mordens war unerträglich für die Sozialisten den letzten Jahren die Frage der tschechoslowa- industrie gekündigt und eine Lohnerhöhung sowie rolen ihrer kommunistischen Führer zu warten, Europas  , für die russischen Sozialisten vor allem. kischen Reparationen eine gewisie Rolle gespielt einen neuen Vertrag für die Tonarbeiterschaft die Arbeit wieder aufgenommen, sie haben nicht Sinnloser noch und empörender erschien die Bor­hat. Die deutschen   sozialdemokratischen Abge- verlangt. Am 12. Juli fand die diesbezügliche einmal die von den Kommunisten einberufene stellung, daß ein neuer Weltbrand entfacht wer­Verhandlung mit den Unternehmern statt, wobei ordneten haben im Budgetausschuß, im Außen sowohl für die sogenannten Liquidatoren als Bersammlung abgewartet, um den Beschluß zu den könnte als Folge eines Zusammenstoßes ausschuß und im Plenum schon mehreremals auch für die Politbürogruppe Delegierte erschie- fassen, den Streik abzubrechen. Bedingungslos zwischen zwei revolutionären Ländern, Aufklärung über die Höhe der Reparations nen waren, die sich gegenseitig die Legitimation, und gedemütigt, ohne Unterſtüßung während als Folge eines Konfliktes zwischen der ruffischen zahlungen des Landes, die doch in den Staatsverhandlungsberechtigt zu sein, absprachen. Die des Stampfes, mußten die Arbeiter in ihre Be- und der chinesischen   Revolution. triebe zurückkehren. Die Prawda" allerdings hat am 7. August voranschlag eingestellt werden müßten, ver- fer Streit kam den Unternehmern sehr gelegen, eine wüste Schimpftanonade eröffnet gegen die langt. Der Außenminister Beneš hat da die deswegen die Verhandlungen vertagten und Drei Wochen Lohnverlust für alle Arbei- Sozialistische Arbeiter- Internationale, die es einigemal erklärt, daß es mit den Zahlungen nicht wieder aufnahmen. Die Kommunisten ent- ter, Verlust des Kollektivvertrages und aller erworbenen sozialen Rechte, um zwei ganze der chinesischen   Revolution" zu sprechen. Wie gewagt hat, in ihrer jüngsten Entschließung von nicht so schlimm sein werde, der Finanzminister schloffen sich zum Streit, der am 22. Juli cin Urlaubsjahre beraubt, ein halbes Hundert ge denn? So halten also die sozialistischen   Führer" Englis   hat diesbezügliche Zahlungen in das ſetzte, aber nun nach mehr als dreiwöchiger Budget nicht eingestellt, weil über die Höhe Arbeit wurde bedingungslos aufgenommen, ohne Dauer erbärmlich zusammengebrochen ist. Die maßregelter Arbeiter, das sind die nußlosen die Tschanghsüliang und Tschiangtaischet, die Opfer, die in diesem Kampfe die Arbeiter eini­etwaiger Zinsenzahlungen zur Amortisation daß er vorher zu irgendwelchen Verhandlungen ,, Massenverhaftungen russischer Staatsbürger", gen Abenteurern zuliebe bringen mußten. der Befreiungsschulden nichts bekannt war. gekommen wäre. ,, wüste Zerstörungsaktionen gegen die Gewerk Wenn nun die Tschechoslowakei   tatsächlich mit Mit dem zusammengetrachten Tonarbeiterschaften" u. dgl. mehr vorgenommen haben, für Um das schwere Verbrechen, das da die streit haben die Stapetschisten im Wildsteiner Ge- die Träger der chinesischen   Revolution"? den Zahlungen beginnen müßte, würde dies Kommunisten begangen haben, in seiner ganzen biete wieder eine Position verloren. Das frevel- Nun, ben gigantischen Prozeß des Erwachens das Gleichgewicht im Staatshaushalt stören, Größe aufzuzeigen, sei festgehalteen, daß von den hafte. Spiel, das da die Handlanger Moskaus   der hundertmillionentöpfigen chinesischen   Nation da ja der Bürgerblock kaum dazu zu bewegen tausend streitenden Tonarbeitern, deren Zahl sich mit Arbeiterinteressen getrieben haben, hat mehr zu selbständigem nationalert Dasein auf der Ba sein wird, die Deckung des so entstehenden De- im Verlaufe des Rampfes auf 1300 erhöhte, als viele Versamiungen dazu beigetragen, die fis der modernen europäischen   Kultur bewerten fizite durch Serabsetzung etwa der Militärausta um 80 Arbeiter und diese in drei Tonarbeiterschaft zu der Erkenntnis zu bringen, wir nicht danach, welche Führerpersönlichkeit die gaben zu bewerkstelligen. Verbänden organisiert waren. daß sie nur in der einen geschlossenen Front der bergänglichen Phasen der Revolution jeweils ver 1200 wehrlose und lampfunfähige Arbeiter freien Gewerkschaften, die durch die Kommuni- förpert. Und auf jeden Fall dünkt uns, daß der wurden, um einer bankrotten Partei noch eins sterei zertrümmerten Positionen, wieder zurüd- gegenwärtigen Struktur des chinesischen   Boltes mal auf die Beine zu helfen, in einen Streit erobern fann. jenes Stadium der bürgerlich- demokratischen Res volution, das China   durchmacht, cher entsprechen feindlich gegenüberstehen, daß die Heranschaffung den die russische Revolution in ihrer Entwicklung dürfte, als der zidzadartig verschlungene Umweg, von Munition zum Stonfliktsgebiet in fieberhaf- vom vorkapitalistischen Zarismus über die uto­tem Tempo vor sich geht, daß die Rüstungs- pisch- sozialistische Diktatur der Bolschewiki zum fabriken Tag und Nacht beschäftigt werden. Und bemokratischen Kapitalismus auserkoren hat. es ist wahrscheinlich auch kein zufälliges Zusam- Das Recht auf nationale Selbstbestimmung, mentreffen der Umstände, daß gerade in dem das Recht auf Beseitigung jeder Art von Fremd Moment, in dem die Beschwichtigungserklärun herrschaft, das wir auch China   zubilligen, hängt gen des Herrn Scheffer ins Ausland drangen, nach unserem Dafürhalten feineswegs davon ab, Der Moskauer   Berichterstatter des Berliner   eine amtliche Meldung der TASS., der Nach- ob die Moskauer   Regierung gegenwärtig mit Tageblatts, dessen ausnehmend gute Beziehungen richtenagentur der Sowjetregierung, über die Tschiangtaischet befreundet ist oder mit ihm in um Volkskommissariat des Auswärtigen in Funkvellen in die weite Welt hinausging, die Fehde liegt. Mit dem ganzen europäischen   Prole­Moskau nicht von gestern sind, hat in einem vom von der Ernennung Blücher- Galens zum tariat haben wir die chinesische   Revolution be 13. August datierten Bericht alle Gerüchte über Oberbefehlshaber der Sowjettruppen im Fernen grüßt und unterstützt. einen möglichen russisch- chinesischen Strieg fate- Osten und von seiner beschleunigt erfolgten Die Prawda ist schwer gekränkt, wenn die gorisch dementiert und sich zum Ueberfluß noch Abreise an den Schauplatz des Konfliktes berich- Sozialistische Arbeiter Internationale Feststel über die Einfaltspinsel lustig gemacht, die der tete. Tags darauf aber begannen aus Peking   lungen trifft über die russische Kontrolle" Kriegspanir" zum Opfer gefallen feien. Das und Moskau   die alarmierenden Meldungen ein- an der Ostchinesischen Bahn; eine Kontrolle, Außenkommissariat in Mostau muß es natürlich zulaufen, die von der Grenzüberschrei- meint die Brawda, sei nicht vorhanden, der ruf­wissen. Und wenn es durch Vermittlung des tung durch die feindlichen Truppen sprachen. fisch chinesische Eisenbahnvertrag von 1924 sei Forcierte militärische Vorbereitungen und ein ,, rein fommerzielles" Abkommen gewesen. Herrn Scheffer, dessen Dienst bereits mehr denn einmal zur Lancierung der erwünschten Infor- zugleich beschwichtigende Versicherungen über die Aber mit Verlaub: seit wann werden denn ,, rein mationen in die europäische Presse von den glatte Unmöglichkeit einer friegerischen Verwid fommerzielle" Abkommen auf der Grundlage Machthabern im Seremi in Anspruch genommen lung, Waffengeflier mit der höflichen Bitte, dies eines Kondominiums ausländischer Mächte auf worden sind, versichert, daß die Kriegsgefahr für einen Bluff zu halten, die Kombination dem Territorium des Schuldnerstaates abgeschloj. nicht einen Augenblid akut gewesen sei, daß die iſt, von früheren Fällen her, leider nur zu gut fen? Und was würden die Kommunisten sagen, Donnernoten der Sowjetregierung nicht über in der Erinnerung geblieben, als daß man sich wenn irgendeine ausländische Macht ihre Bereit mäßig ernst genommen zu werden brauchten, so des Empfindens hätte erwehren können, daß schaft zu kommerziellen Abmachungen mit Ruß­muß man ihm schließlich glauben. Aber so ganz Gefahr im Verzuge sei. Und als dann die land davon abhängig machen sollte, daß ihr der froh fann man dabei doch nicht werden. Nicht sommerliche Mittagsstille durchbrochen wurde Sowjetstaat das Rondominium auf russischem nur aus dem Grunde, weil die ganze Welt schon durch die Detonation des russischen Ultima- Territorium zugesteht? wiederholt Gelegenheit gehabt hat, sich davon zu tums, als die erregt schreienden Schlagzeilen Kein Zweifel: Rußland  , welches politisches Der mährisch- schlesische Landesausschuß hielt überzeugen, daß auch die roten Diplomaten" der großen Blätter das Getöse der zur man- Regime es immer habe, hat gewichtige wirtschaft­gestern seine erste Sigung nach den Ferien ab. nach altbewährtem Muster ihre Sprache nur dschurischen Grenze von beiden Seiten transpor- liche und politische Interessen, die mit der Ostchi­Gleich zu Beginn der Sißung wurde beschlossen, dazu haben, um ihre Gedanken zu verbergen. tierten Kanonen, das Gerassel der Waffen und nefischen Eisenbahn verbunden sind. Und es gibt der Landesvertretung die Einstellung eines Be- Viel wichtiger ist die objektive Situation, wie den Donnerschritt der Kavallerieformationen bis feinen Meinungsstreit über das provokatorische trages von zwei Millionen(!) in das Budget für sie sich im Fernen Osten herausgebildet hat, eine nach Europa   trugen, als an der Börse eine Verhalten der mandschurischen Behörden, die unt 1930 vorzuschlagen. Aus diesem Betrag sollen an Situation, die keineswegs die Sicherheit gibt, Sausse in Aftien der Rüftungsfabriken in der Verdrängung Rußlands   von der Ostchinefi­Gemeinden, die durch die heurigen Unwetterkata- daß der russisch  - chinesische Konflikt auf alle Fälle Desterreich und der Tschechoslowakei  , in Frank- fchen Bahn willen nicht davor zurückscheuen, sich strophen geschädigt wurden, außerordentliche Un- eine friedliche Lösung findet. reich und in Deutschland   bemerkbar wurde russischer Weißgardisten zu bedienen und die ele­terstübungen ausbezahlt werden. Außerdem gench- Schließlich fann auch Herr Scheffer durch da entstand eine Stimmung, die mit grauen- mentarsten Rechte der russischen Arbeiter in der migte der Landesausschuß nach der Erledigung feine Erklärung die Tatsache aus der Welt hafter Deutlichkeit an die verruchten Tage Mandschurei   zu verleßen. Es wäre aber ein gro­einer großen Zahl von laufenden Angelegenhei- schaffen, daß sich Divisionen, bis an die Zähne des Julis 1914 gemahute. ßer Fehler, wollte man hinter diesen Momenten ten das ordentliche Budget der Stadt Olmütz.   bewaffnet, an der russisch- chinesischen Grenze Was Wunder, daß die Sorge um die Erhal- das Wesen des fernöstlichen Problems überse­

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Wenn also die Reparationsverpflichtungen Ser Tschechoslowakei in der nächsten Zeit zur Verhandlung zwischen den Mächten gelangen werden, lastet auf den Vertretern des Landes, insbesondere auf dem Außenminister, cine schwere Verantwortung. Die Frage wird so er­ledigt werden müssen, daß dadurch die wirt­schaftlichen Interessen der Arbeiter nicht geschä­digt werden die Belastung der arbeitenden Bevölkerung durch staatliche Abgaben und da­mit die Einschränkung ihrer Lebenshaltung ist ohnehin schon unerträglich und daß das Zie! aller Verhandlungen im Haag, die endgültige Regelung aller aus dem Weltkrieg entstandenen Schuldzahlungen erreicht wird. Die Rücksicht auf das politische Bündnis mit Frankreich   darf nicht die Ausrede dafür sein, daß dem tscheche slowakischen Steuerzahler eine schwere Bürde aufgehalft wird. Herr Beneš darf keinesfalls auf Kosten der Arbeiter den Franzosen Gefäl ligkeiten machen. Wenn Frankreich   sich seine Bündnisse mit den Kleinstaaten bezahlen lassen will, dann möçe es sich an einen Bahlungsfähi­gern wenden als an die niedrig entlohnte und hoch besteuerte arbeitende Bevölkerung der

Tschechoslowakei  .

Der alte Don.

Von Ignát Hermann  . ( Schluß.)

Im letzten Augenblick aber, als man schon im Abmarsche war, drehte sich sein Herr um, erhob die Hand in der Richtung gegen das Sta tionsgebäude und befahl:

,, Nach Hause, Don!"

Von D. Abramovitsch.

Jetzt erfannte Don, daß es sich durchaus um feinen Scherz handelte. Sein Herr war schon weit, fein Herr ließ ihn hier mit einem fremden Wenschen, nahm sich seiner nicht an, und dieser fremde Mann drohte ihm mit Prügel.

klingt. Die Jäger kommen mit einer reichen Beute zurück.

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Und neuerlich schwang er die Karbatsche nicht mehr gegen den Bahnhof zu, auf den drohend durch die Luft. Perron, sondern schlich sich durch das Hintertor in den fleinen Hof hinter dem Hause. Dort frümmte er seinen elenden Körper unter der ob er überlegen würde. Soll er den Herrn be­Don hebt sein Haupt höher und höher, als Bank zusammen und sah ſtumpf dem Tanze der grüßen? Endlich rafft er sich von seinem Lager Hühner auf dem Nehrichthausen zu. Er liebte auf und tappt zögerub über den Het. I'm thei­dieses Gesindel niemals, aber heute haßte er es nen Tore bleibt er stehen und traut sich nicht Da bemächtigte sich Dons ein tiefes Weh, geradezu. Wie konnte dieses Pack so lustig sein, weiter. Sein Herr sieht ihn ja und wird ihn ein Weh, daß er beinahe geweint hätte, wenn während ihm so ein großes, grenzenloses Leid, doch rufen. Doch der Herr sieht ihn nicht und Don ließ den Kopf hängen, kehrte zurück, ein und weinen könnte. Sein trees Sunde, wie wohl kaum noch ſonſt einem Sunde, wider ruft ihn nicht. Schon kommt die ganze Gesell drehte aber seinen Kopf immer wieder nach sei- herz krampfte sich ihm von einem bisher unge fahren war. Wie sie ihn verachtet hatten! Und schaft unter lebhaftem Gespräche durchs Bahn­nem Herrn um. Da war irgend ein Versehen im fannten Schmerze zusammen. Zwar fühlte es sein eigener Herr hatte ihn sogar verleugnet! Diesmal fümmerte sich Don nicht einmal fich vom Herrn Vorstande  , helfen den Hunden hofsgebäude, die Prager   Herren verabschieden Spiele, konnte denn sein Herr vergessen, daß ihn Don schon seit einiger Zeit, daß sein geliebter Don fiets begleitete, ihn auf ganze Schwärme Herr sich ihm gegenüber nicht so betrage, wie mehr ums Fressen. Und es rief ihn auch nie- in den Waggon, steigen hinter ihnen mit einem Rebhühner aufmerksam machte und ihm Hasen es einſt der Fall war, aber vielleicht hatte er zu mand zum Mittagstische. Der Herr hatte ihn Teile der Jagdbeute ein, per Bus febt sich in ihm noch niemals so mürrisch gesprochen wie abgewiesen und hier vergaßen sie seiner. Steht Bewegung, sein Getöse und Braufen tönt schon Das Säuflein Jagdteilnehmer verschwand. heute und noch niemals hatte sich ein fremder es dafür und ist's noch ein Vergnügen, weiter entfernter, bis es gänzlich in der Stille des Unentschlossen stand Don da, sein Speichel floß Wensch erlaubt, ihn so anzuschreien, wie heute zuleben? Abends verschwindet. bis zur Erde herab und ganz bestürzt sah er den dieser sonderbare, unfreundliche, bärtige Mann, Verschwundenen nach. Aber plößlich faßte er und außer seinem Herrn hatte ihm noch nie­einen Entschluß und rannte den Jägern nach. mand mit der Karbatsche gedroht, denn niemand Wie fonnten sie denn ohne ihn überhaupt jagen? besaß dazu ein Recht. Wenn ihm aber sein Herr Aber das war nicht mehr der Lauf, wie mitunter drohte, so scherzte er cher, denn Don Don sonst zu laufen pflegte. Nur in einem- fannte seine Pflichten und gab niemals Grund den Trab bemühte er sich, die Gesellschaft ein zu Prügel. so ungefähr dürften die Gedanken zuholen. Da aber drehte sich einer der Jagd- Dons gewesen sein. hunde aus Prag   um und bellte Don an. Es be­deutete vielleicht in seiner Sprache? Lauf nicht hinter uns her, wir sind unserer genug! Genug!" Durch dieses Bellen aufmerksam geworden, wandte sich sein Herr um und rief:

brachte?

Hab ich denn nicht gesagt: Nach Hause? Nach Hause! und leg dich!"

Don blieb stehen. Ist das ernst gemeint? Er fonnte es nicht glauben. Da aber trat einer der Gäste vor, schwang die Starbatsche durch die Luft, daß es nur so pfiff, und schrie mit rauher Kehle: ,, Wirst du heimgehen! Oder du wirst etwas bekommen!"

Der Staub wirbelte nur so unter den Füßen der Jagdhunde in die Höhe, wie sie um ihren Herrn freudig herumtollten, die Stimme und das Gelächter der Jäger drang an sein Ohr, aber dem alten Don war zu Tode bange.

Die Stunden vergingen, die Signalglocken Jetzt wird der Herr sicher um Don tom lärmten eintönend, die Züge brausen aus der Ferne heran und näherten sich, die Lokomotiven men, ihn zu sich rufen und ihm zeigen, was er zischten und schnaubten, die Kamine spien Wol- heimbrachte. Don hat ein großes Beid erduldet, fen erstidenden Rauches aus, der Lärm und das aber ein freundliches Wort des Herrn wird ihn Getöse der Züge verlor sich wieder in der Ferne, versöhnen und sie werden wieder gute Freunde aber Don schien von all dem nichts zu hören. sein. Aber vergebens wartet er heute auf den Er lag unbeweglich in seinem Verstecke, nichts Ruf. Der Herr begibt sich geraden Weges ins erregte ihn. Die Sonne neigte sich gegen Thein Stockwerk hinauf, er ist von der Jagd ermüdet zu, die Oberfläche der Beraun erglänzte in rot- und wird sich heute nicht mehr sehen lassen. gefärbter Flut, auf die ferne Brda legten sich Don beginnt gedrüdt, fläglich zu heulen blaue und graue Schatten und die Dämmerung und kehrt dorthin zurüd, woher er tam, schwer senkte sich herab. fällig legt er sich nieder, trümmt sich zusammen Die Gesellschaft entschwand seinen Bliden. Da horch! Aus der Ferne erscholl Gebell, und legt den Stopf auf die Vorderpfoten. Ach, Erst jezt kehrte Don zurüd und gänzlich er- ein doppeltes, ein dreifaches und schon drin- wie anders war es gestern", als er mit seinem müdet, als ob er tatsächlich mit der häßlichen gen auch menschliche Laute zu Dons Ohren. Herrn von der Jagd zurückkam, und für seme Starbatsche geschlagen worden wäre, steuerte er Näher und näher kommt die Jagdgesellschaft, Bemühung einen schmackhaften Bissen als Lohn heimwärts. Aus dem Maule hingen ihm kleine die vormittags aufgebrochen war. Don hob un- erhielt! Niemand, niemand kommt schon mehr Quellen voll steifen, gleichsam gläsernen Spei- ter der Bank den Kopf in die Höhe, seine langen zu ihmt! chels, verzogen sich auf der Erde und verbanden Ohren zitterten. Schon unterscheidet er auch Es wurde dunkel. Jetzt erst werden ein sich mit dem Staube. Don aber steuerte schon seines Herrn Stimme, die fröhlich, zufrieden paar Schritte vernehmbar, sie ertönen über den

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