Beite 2.

Mittwoch, 28. August 1929.

Wie nie zuvor in der Geschichte des Erd- sondern auch seine Untersuchungen über die nicht schaffen. Zudem wird das heutige Zeppe- 1 Schadenssumme zum größten Teil oder gänzlich balls wurden so durch die Entwicklung der Ver Entstehung des Planetensystems und sein Trat- linluftschiff niemals rentabel, also niemals ein decken würde. Diese Informationen veranlassen kehrstechnik die Länder und Erdteile in lebhaftat von ewigen Frieden.„ Stubenhocker" wirkliches Verkehrsmittel werden, sondern nur mich, den Herrn Minister des Innern sowie den Herrn Minifter für Landwirtschaft mit allem ten Güter- und Kulturaustausch mit einander wie Kant und Marr, denn auch Marr war, ob- ein Sport- und Reklamefahrzeug.

gebracht. Nic nur zahlloje Beschäftsagenten wohl ihn das Eril nach Paris , Brüssel und Und so sehr wir jeden technischen Fort- Nachdruck daran aufmerksam zu machen, daß eine verkehrten unausgesetzt von Volk zu Wolf, son- London trieb, genau so ein Büchermensch wie schritt, jeden echten Verkehrsfortschritt zu schät- je nach der Größe ihres Besißes bei der betroffe ungleiche Behandlung der Geschädigien dern auch die Zahl der Vergnügungs- und Er Kant, sind eben Kraft ihres unermüdlichen zen wissen, vor einer Ueberschäßung des bloßen nen Landbevölkerung böses Blut machen holungsreisenden wuchs in die Millionen. Die Studiums und ihrer Gedankenarbeit jenen fla- Tempos, vor bloßer Rekordraserei sollten wir würde und geeignet wäre, ihr Vertrauen zu der Zahl der Deutschen , die heute Frankreich , Engchen Reisemenschen und Reporterseelen, die den uns hüten! Das ist etwas für die Reichen, Objektivität unserer staatlichen und öffentlichen land oder Amerika aus eigener Anschauung Typus von heute bilden, unendlich überlegen. Uebersättigten, die Sensationscierigen, nicht Organe vollständig zu untergraben. Ich richte da kennt, und umgekehrt der Franzojen, Englän- Deffen follte sich auch jeder Proletarier für Menschen der ehrlichen Arbeit und der her an die zunächst beteiligten Herren Minister der und Amerikaner, die Deutschland besuchen, bewußt sein, wenn er die Jubelhymnen über wirklichen Kultur. das dringende Ersuchen, der Oeffentlichkeit sobald ist viel größer als die Zahl der Norddeutschen, die Zeppelinfahrt liest und die Schwafeleien Im Gegenteil: je rasender das Arbeits- als möglich erschöpfenden Aufschluß zu geben, ob die ehedem nach Süddeutschland kamen oder über die länderverbindende Friedensmission und Verkehrstempo wird, desto wichtiger wer- befizer geplant ist oder ob alle Geschädigten in eine gesonderte Hilfsaktion für einzelne Reftguts. umgekehrt. des Luftschiffs. den für die arbeitenden Menschen auch die dem Maße als ihre Existenz gefährdet wurde, Kein Wunder, daß vorausschauende, zu- Was Eisenbahn und Dampfschiff nicht Pausen der Beschaulichkeit und der Selbstbesin- gleichmäßig berücksichtigt werden sollen. Selbstbesin- em funftsahnende Menschen glaubten, daß sich schon schafften, das wird der verkehrspolitisch unend- nung. Das Tempo allein führt uns ins Chaos Prag , 27. August 1929. bald aus der engen Verkehrsgemeinschaft, aus lich viel unwichtigere Luftverkehr erst recht und ins Tollhaus!

der neuen Wirtschafts- und Kulturverflechtung ein größeres menschliches Gemeinschaftsgefühl entwickeln werde. Man glaubte allen Ernstes, daß Dampfschiffe und Eisenbahnen dem Wahn= finn des Völkermordens ein Ende machen würden.

Waffenstillstand in desterreich.

Der letzte Sonntag ruhig verlaufen.

Dominik Leib1, Abgeordneter. Geht es den Arbeitern in der Tschechoslowakei schlecht? In der„ Hospodářská Politika ", einer ern stent volkswirtschaftlichen Zeitschrift, und zwar in

Wir alle wissen, wie ganz anders es ge= Die Heimwehren, die auch für den letzten In einer großen Kundgebung haben die ber Folge 34 vom 24. August 1929 wird an fommen ist. Der Weltverkehr erstickte nicht nur Sonntag Aufmärsche und Angriffe angekündigt Innsbruder Arbeiter, die ja an besonders expo- mich die Aufforderung gerichtet, für einige Bes nicht die alten nationalistischen und friegeri- batten, scheinen durch die Abwehr der Arbeiter in niertem Posten stehen, ihre Kampf- und Abwehr- hauptungen, die ich in dem Artikel„ Schwere schen Wahnideen und Instinkte, sondern er schuf St. Lorenzen doch soweit bekehrt zu sein, daß sic neue Reibungsflächen zwischen den Völkern. größere Arbeiterfundgebungen, wie deren in bereitschaft gegen den Fascismus betont. Die Seiten, große Aufgaben" in der Festnummer des Er schuf internationalen Handelswettbewerb, Steiermark welche ſtattfanden, nicht angrei-„ Arbeiter= 3eitung" antwortet dem Tiro- 18. Auguſt d. J. aufgestellt habe, den Nachweis Eifersucht, die Jagd nach Kolonialbesis, mono- fen. Die großen sozialistischen Feste und Kund- ler Landeshauptmann, der sich für die Heimweh zu führen. Ich habe dort behauptet: polisierten Absatz- und Kapitalanlagemärkte, gebungen in geoben, Gratforn, Fohnsren erklärt hat, mit äußerster Entschiedenheit: 1. daß es dem Arbeiter in Deutschland besser

or f, die Massenversammlung der Innsbruk­

furz den modernen Imperialismus. Der Besuchter Arbeiter, die auf die Drohungen der Heim-" Der Jnnsbruder Frechling läßt uns wis- gehe als bem Arbeiter in der Tschechoslowakei , fremder Länder, die wachsende Kenntnis frem- wehr antworteten, sind ungestört verlaufen. In sen, daß wir abzutreten" haben; tun wir das 2. daß der Bergarbeiter hierzulande nur der Sitten und Gebräuche, die vermehrte Ein- maner bei Wien dagegen wurde ein Arbeiter nicht freiwillig, werde er uns„ bazu zwingen". wenig mehr als die Hälfte verdient wie sein eng­sicht, daß die Menschen aller Zonen und Raj- von Heimwehrlern niedergestochen und einer der Darauf haben die Sozialdemokraten nur die Ant- lischer Stollege, 3. daß höchstens ein Zehntel unserer Arbei. sen schließlich in allem Wesentlichen das gleiche in St. Lorenzen verwundeten Schutzbündler, ein wort: Er versuche es! Er fordert die gesamte Ar­Gepräge tragen und sich deshalb als Brüder 61jähriger Arbeiter ist seinen Verlegungen erles beiterschaft der Republik heraus, eine Partei, die terschaft mehr verdient als das steuerfreie Exi­achten und lieben sollten, boten leider durchgen. Er hatte neben Siebwunden auf dem Kopfe fast die Hälfte der Bevölkerung umfaßt. Und ſtenzminimum beträgt und eine Schußverlegung im Schenkel davongetragen. eine Partei, von der man wohl fagen darf, daß viel verdient als noh den Feststellungen des 4. daß faum fünf Prozent der Arbeiter so aus fein ausreichendes Gegengewicht. Die Regierung hat sich inzwischen wenigstens fie schon andere Feinde zurückgeschlagen hat, als Statistischen Staatsamtes zur Dedung der not Der heutige Mensch, der Zeitgenosse des soweit aufgerafft, durch ihren Vizekanzler es die Heimwehrgenerale sind; eine Partei, die wendigsten Lebensbedürfnisse erforderlich ist. Dampfschiffs, der Eisenbahn, des Automobils, chut my die Butschtaktit der Heimwehren ab- schon ganz andere Stürme überdauert und über­des Flugzeugs, des Lenkluftschiffs, des Tele- lehnen zu laffen. Schumh erklärte, die Bauern wunden hat als die, die uns in dem Putsch der wirtschaftlichen Revue erbetene Nachweis: Nachstehend der von der genannten volle graphen, Telephons, des Funkspruchs ist also schaft lehne jede Dittatur ab und wolle nicht den Heimwehren drohen. Eine Partei, die Mark in Ad 1. Nach der vom Internationalen Ar­bis jetzt keineswegs verständiger, gerechter, flü Bürgerkrieg, sondern Befriedung und parlamenta den Knochen und Entſchloſſenheit in den Herzen beitsamt veröffentlichten Uebersicht über die Real­ger geworden, als etwa der Zeitgenosse der in rische Arbeit. Welche Antwort dem Vizekanzler die hat und die den Heimwehren erweisen wird, löhne in den verschiedenen Ländern im Juli 1928 Lederriemen schaukelnden Postkutsche. Man Heimwehrführer erteilen werden, ist nicht schwer daß sie da ist, auf dem Boden ihres Rechtes betrug der durchschnittliche Reallohn, wobei der möchte fast sagen: im Gegenteil. Denn wie vor erraten. Sie drohen ja mit Butſch und Bür- steht und keinen Schritt zurückweichen wird. Was englische Lohn mit 100 angenommen wird: teilhaft heben sich von den geistesverwirrten gerkrieg um so mehr, als der Blutprälat Sei unsere Vertrauensmännerversammlung beschlossen teilhaft heben sich von den geistesverwirrten pe I nach wie vor hinter ihnen steht und sie hat, ist die Antwort auf die unverschämte Ankün- in Berlin ohne Miete 71, mit Miete 66, nationalistischen Fanatikern des Weltkrieges burch seine Reden zu weiteren Morden aufzu digung des Heimwehrhäuptlings: Die Sozialde­und leider auch noch der Nachkriegszeit, die putschen sucht. Bezeichnend ist, daß sich die fathomofraten verlassen sich auf niemanden, verlassen Löhne in Deutschland höher sind als bei uns, cr heute die Bildungselite darstellen, jene führen- lischen Stimmen mehren, die gegen Seipels Seim- sich nur auf sich selbst. Wir werden uns zu weh- wiesen. den Geister des 18. Jahrhunderts ab: die Kant, wehrfascismus protestieren und sehr deutlich fa- ren wissen und in der Verteidigung gegen Putsch Leffing, Herder , Goethe, Schiller, die in den gen, daß fie den Blutprälaten für einen Schand und Fascismus aller Mittel bedienen, die wir Tiefen ihres Wesens über die kleinliche Natio- fleck der Kirche halten( die sich freilich um haben und die zu jeder Abwehr auch ausreichen naleitelkeit und den Nationalhader erhaben solche Stimmen wenig kümmert). waren und die Sache der Menschheit hoch über die Sache eines einzelnen Volkes stellten!

Manche dieser genialen, weitschauenden

Deffentliche Anfrage

werden."

Männer waren feineswegs weitgereist. Schiller an die Minister des Innern und für müßten den geschädigten Häuslern und Landwir war ein eingezogener Kleinstädter, der nie ins Ausland fam, nie die Schweiz betreten hat,

Landwirtschaft.

in Prag ohne Miete 42, mit Miete 48. Damit ist wohl meine Behauptung, daß die

Ad 2. Das Internationale Arbeitsamt in Genf hat eine Untersuchung über den internatio nalen Kohlenbergbau angestellt, wonach der Jah­resarbeitsverdienst eines Häuers gegenüber Eng­land, das wieder mit 100 angenommen wird, in der Tschechoslowakei unter Tag 48, über Tag 51 men. Wenn die Hilfsaktion tatsächlich die Rettung beträgt. Damit ist also auch meine zweite Be­der bedrohten Existenzen herbeiführen soll, so hauptung, daß der Lohn des tschechoslowakischen Bergarbeiters nur die Hälfte seines englischen ten schon in der allernächsten Beit Kollegen beträgt, erwiesen. Geld oder Naturalhilfen gewährt wer Ad 3. Nach der Statistik der Zentralsozial deren Hochgebirgsszenerie er nach den Erzäh= Tausende geschädigter Landwirte und Häus- den, damit sie den Herbstanbau durchführen und versicherungsanstalt hatten einen Taglohn über lungen Anderer jo prachtvoll zu schildern ver- ler in den von den Ünwetterkatastrophen dieses für die Wintermonate vorsorgen können. Schon Ke 31.50 12.99 Prozent aller bei ihr ſtand. Und dennoch war dieser Schiller Welt- Sommers betroffenen Gebieten Südwestböhmens aus diefen Gründen wäre eine Beschleunigung der versicherten Arbeiter( 31.50-34.50, bürger, weltanschaulich jenen Globetrottern un- und des Böhmerwaldes find in ihrer Existenz Hilfsaktion dringendst geboten. 3.51 Prozent, über 84.50 9.48 Prozent). Das gefährdet und leben in schrecklicher Ungewißheit, ob Nun erfahre ich, daß auf der anderen Seite steuerfreie Existenzminimum beträgt Kč 193.­endlich überlegen, die den Dünkel ihres Natio- die von Staat, Land und Bezirk zugesicherte Silfs einzelnen Restgutsbesißern im Unwetter- wöchentlich, d. f. 32.16 K täglich. Demnach trifft nalismus über den ganzen Erdball wieder nach altion ihnen auch eine wirksame Hilfe bringen gebiet bereits Beträge in der Höhe zwi auch meine Behauptung, daß nur 10 Prozent der Sause schleppen. Und Kant, der niemals das wird. Nach meinen Informationen haben die fleichen 30.000 und 150.000 kronen zuge Arbeiter mehr verdienen als das Existenzmini­Spießernest Königsberg verlassen hat, schrieb nen Geschädigten bisher nur mini male Besichert wurden, daß ihnen also in einem Maße mum, das Richtige. nicht nur seine„ Kritik der reinen Vernunft ", träge oder gar keine Aushilfen bekom- unter die Arme gegriffen werden soll, welches ihre

Ein brasilianisches Mietshaus.

Roman von Aluizio Azevedo. Erstes Kapitel

reis in bar ausgezahlt.

Ad 4. Nach den Aufstellungen des Statisti­

zwanzig Milreis monatlich, und trotz dieser Be- nichts mehr allein unternahm, sondern in jeder| frei. Alles, was du von jeyt an tust, tust du lastung hatte sie es fertiggebracht, beinahe genug Beziehung dem Rat des Portugiesen folgte. So für dich und dreine Kinder, wenn bu jemals zu sparen, um sich freizukaufen. Aber eines sehr, daß niemand, der mit Bertoleza Geschäfte welche bekommst. Mit der Stlabere: ist es aus, Tages fiel ihr Sterl, als er eine Last zog, die hatte, seine Zeit mit ihr vergeudete, sondern und an den blinden Halunken müssen keine seine Kräfte überstieg, neben seinem Starren tot die Angelegenheit mit Joao Romao direkt er zwanzig Milreis mehr bezahlt werden." auf der Straße um wie ein leerer Bolg. ledigte. Und ihre Liebe lief mit ihrent Glauben Joa Romao zeigte sich tief betroffen über

,, Armer, alter Kerl, er hat ja nichts Böses getan. Er war mein Herr und hat Geld von mir cintassiert, wie es sein gutes Recht war." Ob Recht oder Unrecht, icht ist es vorbe:.

Zwischen dreizehn und fünfundzwanzig war Joao Romao bei einem Budiker angestellt, der den unglücksfall und ging so weit, den Schmerz und mit ihrem Gelde. Er schlug vor, sie solle zu ihm hinüber seiner Nachbarin mitzufühlen, wehtlagte so cifrig in den vier Wänden einer obſturen und liederli- und inbrünstig, daß die gute Seele ihn zu ihrem ziehen, und sie willigte nur allzugern ein, froh, Jett fängt ein neues Leben für dich an. chen ,, taverna" oder Straßenbar in dem bekannten nächsten Freund auserfor, dem sie all ihren wieder mit einem Portugiesen unter einem Dach Entgegen ihren sonstigen Sitten machte sie an Viertel Botafogo von Rio de Janeiro zu Geld skummer anvertrauen konnte. Sie schüttete ihm zu leben, denn wie die meisten Negerinnen, ging diesem Tage eine Flasche Wein aus Oporto auf Viertel Botafogo von Rio de Janeiro zu Geld gekommen war. Er gab von dem färglichen Lohn, den er während dieser zwölf Jahre ver- ihr Herz aus und berichtete von den Leiden und Bertoleza den Schwarzen aus dem Wege und und tranten alle beide zu Ehren des großen Er­biente, nichts aus, und bei der Abrechnung mit Schwierigkeiten ihres Lebens. Ihr Herr ser einer, ſuchte instinktiv einen Mann höherer Rasse. eignisses. Die arme Negerin ahnte nichts davon, der ihr das Fell vom Leibe zog". Es sei kein Daher kaufte Joao Romao mit den Erspar- daß der großartige Freiheitsbrief das Werk Joco seinem Herrn( als der würdige Mann beschloß, Spaß, jeden Monat zwanzig Milreis guten Gel- nissen seiner neuen Hausgenoffin ein paar We- Homaos war, nicht einmal der Marke jah fie es sich nach Portugal zurüdzuziehen, woher ei stammte) erhielt Joao Romao für seine jahre des zusammenzuscharren, bloß um sich das Vor- ter Land zur Linken seiner schmutzigen Bar und an, die aufkleben er für gut erachtet hatte; lange Arbeit nicht nur die Bar und alles, was recht zu erkaufen, wie ein Hund arbeiten zu errichtete darauf ein kleines Häuschen von zwei denn der geriffene Gauner wollte den Anschein fie enthielt, sondern auch fünfzehnhundert Mil- dürfen. Und dann flüsterte sie ihm ihr Geständ- Zimmern; das vordere war für Bertolezas auf- gewichtiger Gefeßlichkeit dadurch betonen, daß er nis ins Ohr, daß sie beinahe schon genug hätte, blühende quitanda" bestimmt, und das Hinter- auf das Dokument eine solche kleiſterte, deren Sobald er nun selbständig war, legte fich lich, ihre Ersparnisse an sich zu nehmen, weil und mit den Habseligkeiten des Ankömmlings entfernt, etwas von dem Schroindel zu ahnen. um frei zu werden, und bat den Budiker schließ zimmer sollte als Familienschlafraum dienen berfläche verteufelt nach früheren Transat­tionen aussah. Bertolezas Herr war weit davon der Jüngling womöglich mit noch größerem Eifer ins Zeug und war von der Sucht reich zu schon einmal des Nachts Diebe durch die Sin möbliert werden. Sie besaß nicht nur ein Bett, Er erfuhr nur, daß seine Stlavin nach dem tro tertür ihres Ladens eingebrochen jeien. werden so durch und durch besessen, daß er die Von diesen Augenblick an waltete Joao randa", mit Beschlägen aus angelaufenem" wegischen Tode des Starrenschiebers nach Bahis grausamsten Enrbehrungen willig erduldete. Er schlief auf dem Bartisch, und ein strohgefüllter Romao als Bankier, Rechtsanwalt und Ratge- fing, einen bunt austapezierten Betschemel mit geflohen sei. Leinwandſad diente ihm als Kopfliffent. Effen ber der Negerin. Er war es, der sich um ihre lauter Seiligen, eine große, mit geweihter Stub-" fie bet) Wlag das alte, blinde Schwein herkommen einem halben Milreis täglich aus dem Gemüse- schäftes empfing und verausgabte, der sogar mächtiges Regal mit dem traditionellen Vorhang sie zu finden." Aber nichtsbestoweniger fühlte besorgte er sich zu dem bescheidenen Preis von Waren kümmerte, der die Einnahmen ihres( e- haut überzogene Truhe, zwei Holzstühle und ein und sie suchen", murmelte der Budiler im stil­len. Er wird zwei Paar Augen brauchen, um Der Budiker hatte sich nie träumen laffen, Wonate später von dem Tode des sich Joao Romao recht erleichtert, als er drei iemals eine so reiche Einrichtung zu besiben. Herrn hörte. Die Sllavin würde naturgemäß Jeßt, sagte er zu der Negerin, wirst du's den einen oder anderen von den Kindern des haben. Du wirst frei werden; was noch alten zufallen, aber von denen war wenig zu fehlt, übernehme ich." Während der folgenden Tage ging er häufig lich in ein Kontobuch, auf deffen Pappumschlag in die Stadt, und eine Woche später kam er mit aus der Zeitung ausgeschnittene und ungleich einem beschriebenen Blatt Papier cat, daß er sei­mäßig aufgeklebte Buchstaben den Titel: Aus- ner Gefährtin mit lauter Stimme boring. gaben von Bertoleza" bildeten. Jest hast du keinen Herrn mehr", erklärte In solchem Maße gewann cr das Ver er, als er mit dem Lesen fertig war und sie mit trauen der schwarzen Frau, daß sie sehr bald dankbaren Tränen zugehört hatte.„ Jezt bist du

laden seiner Nachbarin Bertoleza, einer Negerin ihrem abwesenden Herrn die zwanzig Milreis aus buntem Stattun. in den Dreißigern und Sklavin eines blinden monatlich überwies. Ganz geschäftsmäßig rech­Mannes, der nach Juiz da Fora gezogen war, nete er mit ihr ab, und wenn sie zu irgend­um seinen Lebensabend auf dem Schauplatz jei einem 3wed etwas Geld brauchte, so lief fie ner Jugend zu verbringen. Bertoleza hatte hinüber in die Bar und nahm es aus den hän ,, ihren Sterl"- einen Portugiesen, der einem den von Wir. Joao", wie sie ihn nannte, in Handkarren, mit dem er in der Stadt herum- Empfang. Joao schrieb solche Summen ordent gog, als motorische Kraft diente.

Bertoleza war eine tüchtige Arbeiterin, und ihre quitanda" hatte die meiste Sundschaft aus der ganzen Umgegend. Morgens verkaufte sie Wlandiocsuppe und abends gebratenen Fisch und Leber. Statt zu dienen, zahlte sie ihrem Herrn

besser

"

Gut bewirtschafteten, hatten mehr zu tun, als befürchten. Ein paar muntere Söhne, die ein einer weggelaufenen Negerin nachzurennen, die teiner von ihnen seit Jahren gesehen hatte. Wahrscheinlich würden sie zu dem richtigen Schluß lommen, daß sie durch ihren jahrelangen Fleiß die Freiheit genugsam verdient vatte. ( Fortegung folgt.)