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Freitag, 6. September 1929.
Maria Orsta aus der Heilanstalt entlassen. Die vor einigen Tagen in die Nervenheilanstalt Bittenau bei Berlin eingelieferte Schau
befassen.
Peft, Cholera und ihre Ursachen.
pielerin Maria Orſt a ist bereits aut Writtibed) und der letzten Jahrhunderte, von der Kirche meiſt Strümpfe, der Stiefel etc. Die Ursachen der Epidemien des Mittelalters| vorgeschrieben war: Darreichen des Hembes, der mittag wieder aus der Anstalt entlassen worden. als Strafgerichte Gottes gedeutet, find für uns auf- nigung nur etwas Allobol und ein Batifttuch gezur förperlichen ReiDie Künstlerin bat sofort die Redaktionen einigeklärte Rinber der letzten Jahrzehnte deutlich erreicht, beides zur flüchtigen Berührung der fönig ar Berliner Spät Abendblätter aufgesucht und fennbar, wenn wir uns mit dem hygienischen Tha- lichen Hände und des Gesichtes. dort mit großem Nachdruck erklärt, sie sei nicmals gesünder als gegenwärtig gewesen. Wit after der damaligen Städte und ihrer Bevölkerung Und in einem Bericht vom Ende des 18. Jahr aller Entschiedenheit verwahrte Frau Orsta sich gegen die Behauptung, ſie ſei eine Slavin von bild von allem Luxus und aller Eleganz geltende Fenſter waren mit Puder und Pomaden verlegt. Ein Blid in das heute so glänzende, als Vor- sich das Unsauberste vor, das sich denken läßt. Die hunderts heißt es über die Barbiere:„ Man stelle Rauschgiften. Seit ihrer Kur in dem Sanatorium Delbrüd bei Köln sei sie von dem Paris früherer Zeiten bis in die Mitte des vorigen Das Seifenwasser batte den Boden völlig ruiniert. Safter, dem fie früher tatsächlich angehangen Jahrhunderts hinein läßt uns erkennen, welch un- Die Dielen und Ballen waren mit dichtem Staub habe, vollkommen geheilt. Die Tatsache, daß die heuren Fortschritt das Wiſſen, die Reinlichkeit belegt. Tote Spinnen hingen an ihren Fäden Zeitung der Wittenauer Heilstätten Frau Brska und die Technik in furzer Spanne Zeit zu verzeich herab..." schon nach wenigen Tagen entlassen hat, scheint die Erklärung der Künstlerin zu bestätigen. Man weiß nicht recht, ob der Vorfall, der die Ursache aur Ueberführung der Frau Orsta nach Wittenau gewesen ist, eine augenblickliche nervöse Störung dargestellt hat oder nur als Reklametrik insze
niert worden ist.
nen haben.
Und ein bezeichnendes Licht wirft die Antwor: des Herzogs von Bellegarde auf eine Nederei Ludwig des Dreizehnten, die sich auf des Herzogs ständigen Nafentröpfchen bezog:„ Es ist wahr, ich habe diese Unannehmlichkeit, aber Sie können fie wohl ertragen, nachdem Sie die Füße des Herrn Bassompierre ertragen fönnen."!!- Von Herrn einer Mahlzeit, die er einer vornehmen Geſellſchaft 6'Hauterive Laubespine wurde erzählt, er habe bei gab, das Bedürfnis gehabt, fich zu schneuzen. Er tat dies, indem er mit einem Finger auf ein Nasenloch brüdte und den anbalt mit lautem Geräusch gegen fast Erasmus in seinem Buch über die Böflichkei:: den Kamin schleuderte. Und im 17. Jahrhundert Es ist bäurisch, sich mit dieser Haube oder einem Bipfel feines Rodes die Nase zu pusen; ebenso we nig reinlich ist es, dies mit der Band zu tun und ein Taschentuch zu benüßen." sie an den Kleidern abzuwischen. Es ist anständiger,
Das Varis der„ guten alten Zeit" war ein Ort der übelſten Gerüche. Im 16. Jahrhundert pflegten die Einwohner den Inhalt ihrer Nachtgefäße einfach beim Fenster hinauszuschütten( wie das in anderen französischen Städten noch im 18. Jahrhundert der Fall zu fein pflegte). Ein behördlicher Befehl ord. Ein weiblicher Volkskommissar. Die russische Bäusern Asflüsse einzurichten hätten und bedrohte nete an, daß die Bewohner von Paris in ihren Arbeiterin Chlynovskaja, die in der politimit strengen Strafen diejenigen, welche täglich ihre fchen Bewegung ihrer Heimat eine führende Stel- Unreinigkeiten und Ausleerungen der Oeffentlich lung einnimmt, wurde als Volkskommi- feit überließen. Aus Mangel an Waffer waren die far für Rirgisien gewählt. „ Grenzen und Möglichkeiten der ſozialiſtiſchenzische Düfte ftauten fich im Stadtinnern. Montaigne, Straßen nie gewaschen, selten gefegt, und pestilenBildungs- und Erziehungsarbeit“ ist das Thema welcher ein großer Bewunderer von Paris war, eines interessanten Vortrages des Genossen Pro- onnte fich eines üblen Gefühls nicht erwehren. feffor Dr. Hugo Jitis, Direktors der Deutschen wenn er an den entfeßlichen Geruch des Parifer Bolkshochschule in Brünn , den er am Montag, den dadurch, daß die Schlächter und Wurstmacher die Rotbes dachte. Dieser Duft wurde noch gesteigert 9. September 1929 um 7 Uhr abends im Saale Tiere in ihren Häusern töteten und das Blut ihrer Ebenso gewohnt war man an das Spucken. Nach der Prager Zentralbücherei in Prag I., Marien- Opfer in die Gaffe rinnen ließen. Diesen Gerüchen einer Anekdote aus dem 17. Jahrhundert hielt ein plak, halten wird. Eintritt frei. Wir empfehlen ist die Mode des Tabakschnupfens zuzuschreiben, Serr Bontard eines Abends bei der Vicomteffe v. ellen unseren Genossinnen und Genossen den Besuch welche zwei Jahrhunderte lang als Mittel gegen die uchy einen leinen Vortrag über die verschiedenen 311 sehr verlegten Nasen gebraucht wurde. Und diese Arten des Spudens, von denen er 52 nannte, und dieses Vortrages. wurden noch auf andere ungeahnte Weise in Mit die er auf der Tapete demonstrierte. Es hieß, Serr leibenschaft gezogen. In dieser Zeit war es auch Bontard sei daraufhin zum Gesandten ernannt wor Mode, daß Personen der höchsten Kreise beiderlei den Geschlechts ihre Besuche auf dem Leibstuhl fizend Auch die Damen der vielgerühmten Renaissance entgegennahmen. Und bekannte Männer der dama- waren wenig reinlich. Von der berüchtigten Königin ligen Zeit versichern, daß es zu der höchsten Gunst Margot hieß es, fic habe sich nur einmal wöchent des„ Sonnenkönigs" gehörte, hohe Offiziere bei bie- lich die Sände gesäubert. Madame de Longeville fer" Sizung" zu empfangen. Auch die weiblichen warf man in einem Buche dieser Epoche vor, fie Angehörigen der höchsten Kreise, an diese Gepflo- wäre sehr wenig gepflegt und verbreite einen wenig genheit von Kindheit an gewöhnt, unterhielten sich angenehmen Duft. - Wohl brauchte man viele gerne bei dieser Beschäftigung mit ihren Ehren- Vomaden, Toilettwasser, Buder, Schönheitspfläfterdamen und Madame de Nogaret gestand einmal den, aber dos Wasser spielte eine sehr geringe Rolle. Saint- Simon , daß sie bei solchen Gesprächen den Und als Entschuldigung fann man vielleicht anfühbesten Erfolg zu haben pflegte! Eine Aufzeichnung ren, daß es außerordentlich unbequem war, fid) des föniglichen Inventars nannte 274 folcher Leih- Wasser zu verschaffen. Andererseits gab es auch fei, stühle, von denen 66 mit Schubladen versehen waren.nen Abfluß für Regenwasser und nach starken GeSie waren mit Damast oder Samt ausgeschlagen wittern mit Wolkenbrüchen mußte das Wasser aus und vit fünstlerischen Stidereien geziert. Madame de Pompadour verlich dem Künstler, der den ihren ausgeführt hatte, eine lebenslängliche Rente.
Kleine Geschichten.
Als der Wiener Komiker Paul Morgan , der jetzt in Berlin ist, jung verheiratet war, fam er wider das strenge Hausgebot um ein Uhr früh nach Haufe. Die Frau erwacht und fragt, wieviel Uhr # 4 ist.
Zehn Uhr", lügt Morgan prompt- und in diesem Augenblick schlägt die Standuhr im Neben zimmer eins.
Ein Augenblick unheilvollen Schweigens und die Frau ſagt eisig:„ Eben hat es eins geschlagen." „ Na, was willst du... soll die Uhr vielleicht auch die Null schlagen..."
fährlich sein?"
„ Herr Doktor", fragte die Frau zum zwanzig den Kellern gepumpt werden. Wasserträger brachten ſten Diale,„ wird die Speration bestimmt nicht gein einem großen Metalleinter Seine- Waffer in die einzelnen Haushalte. Damals fannte man noch keine Clemenceau, der damals noch jung war, be- Man fann aus diesen Gepflogenheiten höchster Mikroben und das Seine Wasser hatte einen ausruhigte sie:„ Es steht fest, daß von fünf solchen Kreise auf die Wohnlichkeit der Kleinbürgerhäuser gezeichneten Ruf. AIS 1795 die Seine did zugefroOperationen nur eine gelingt. Aber deswegen Schlüsse ziehen. Und auch mit der persönlichen Rein- ren war, war der Preis für ein Quantum Wasser brauchen Sie sich nicht zu beunruhigen. Die Ichlichkeit war es nicht weit her. Man verwendete ichr hoch. Die Cholera in Paris 1849 ist auf den ten vier Operationen, die ich ausgeführt, find mis äußerst wenig Wasser zu seiner Toilette. Man Genuß des Seine- Wassers zurückzuführen. Ebenso lungen, so daß diese, die fünfte, ganz bestimmt gebrauchte große Sorgfalt und Zeit zum Anlegen fönnen wir uns aus all diefen Kulturbildern verlingen muß." fostbarer Wäsche und Kleider, begnügte sich aber gangener Jahrhunderte die Entstehung jener Epidamit, sich die Hände mit einer kombinierten Flüs demien erklären, die die Menschheit in Grauen und figkeit zu beneßen. In einem Buch, das sich mit Entsetzen hüllte. Die größten Uebel der Menschheit, dem„ Guten Ton" befaßte und im 17. Jahrhundert Krieg und Pestilen; wurden, immer gemeinerschien, hieß es: Man soll sich jeden Tag die Mühe famt genannt, und es ist erklärlich, daß durch die nehnten, sich die Hände zu waschen und fast ebenso verstärkte Unreinlichkeit und Unkultur jeder Art, oft das Geficht. Manchmal soll man sich auch den die der Krieg mit sich bringt, auch die Epidemien Kopf waschen". Ebenso wurde bei dem feier- in verstärktem Maße auftraten. Saben wir es doch lichen Lever des Königs, wo höchstens zeremoniell felbst im Weltkrieg
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Ein spanischer Ministerpräsident, der Marschall Narvaez, Herzog von Valencia, wurde vom Beichtvater gefragt: Herr Marschall, verzeihen Sie jezt Ihren Feinden?"
Ich hab' feine, hochwürdiger Herr", stöhnte der Sterbende, und fügte auf den ungläubigen Blid des Priesters hinzu:„ Ich habe sie alle erschießen lassen."
Wisty und Armreifen.
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antrag. Am nächsten Tage schenkte er Eller
verdarben.
erlebt, wie die unheimliche
Ceite 5.
Grippeepidemic, die in den seltsamsten Abarten, teils als Zungenpeft bezeichnet, auftrat, die Dabeim gebliebenen zu Tausenden hinmähte. Auch hier eine sichung, des Sinabfinkens zum Höhlenmenschen, der Folge des maßlosen Sinabsinkens in fultureller Bemit Ratten in Rot und Moraft existieren mußte in einer von Verwesung geschwängerten Atmosphäre. lind die dort erzeugten giftigen Reime in die Städte verschleppt, fanden günstigen Boden im unterernähr ten Organismus.
Unb insofern fönnen wir sagen, daß die Menschheit bestraft wird, weil sie im Kriege fich felbst aufgibt und alles Uebel hereinläßt, das im Gefolge von Schmus, Sunger, Massenmord und Blutrausch auftritt. Und es liegt in unserer eigenen Sand, uns fünftig ähnliche Strafen zu ersparen. R. Schneider.
Bolfswirtschaft und Sozialpolitit. Genoffenfchaften gegen Trufts und Kartelle.
Schon seit langer Zeit hat die Genossen schaftsbewegung der drei skandinavischen Länder der Trusts und Kartelle zu bekämpfen. So hat die Maßnahmen treffen müſſen, um die Preispolitik schwedische Genossenschaftsbewegung durch Errichtung von Eigenbetrieben in der Margarine, Glühlampen- und Gummi Ueberschuhinduſtrie einen effektiven Kampf gegen die betr. Truſts ein geleitet. Auch die Genossenschaften Dänemarks haben eine Reihe von Eigenbetrieben auf den verschiedenen Wirtschaftsgebieten errichtet, um nicht der Willkür der kapitaliſtiſchen Monopolbetriebe ausgesetzt zu sein. Nun hat die neulich abgehal tene Generalversammlung der Vereinigung dänischer Konsumvereine beschlossen, den Kampf gegen Trusts und Kartelle fortzusehen und zu erweitern, zu diesem Zwed einen Fonds zur Bekämp fung der Trusts zu bilden und vom Ueberschuß des letzten Jahres einen Betrag von zwei Millionen Kronen diesem Fonds zu überweisen. Man hatte hierbei zunächst die Lage in der Margarineinduſtrie und den Sandel mit Heizöl im Auge; aber auch die Frage der Beschaffung von Kohlen und Stickstoff gedenkt man ernstlich aufzunehmen, hauptsächlich mit Rücksicht auf die Ab machungen, die zwischen den Chilifalpeter- Produzenten und den deutschen und englischen Kunſt düngertruſts getroffen worden sind. Allerdings hat die dänische Genossenschaftsbewegung bereits eigene Geschäfte für den Handel mit Kohlen und Stickstoff sowie auch eine Margarinefabrik, aber diese Betriebe müssen entsprechend ausgebaut werden, falls sie mit Erfolg den Kampf gegen die fapitalistischen Betriebe durchführen wollen.
Zwischen den Genossenschaften der drei stan. dinavischen Länder ist nunmehr auch eine feste 3usammenarbeit auf diesem Gebiete eingeleitet und ein gemeinsames Komitee eingesetzt worden, das sich aus je zwei Vertretern der beteiligten Länder zusammenseßt. Durch eine derartige Konzentrierung der Kräfte hofft man, der Preispolitik der Kartelle und Trusts wirksam ent gegentreten zu können.
Genoffen!
Traget bei jeder Gelegenheit Ever Parteiabzeichen!
Nachdem die Matrosen die Mädchen unter 1 zwar notwendig, aber nichts als eine Formaiizwei goldene Armreifen. Sie ſtreifte sie über sich verteilt hatten, vergnügten sie sich, einen tät. Jim führte sie herum. Im Zimmer neben ihre schmalen Handgelenke und lächelte. Jims Whisky wurde untrinkbar. Das Neger zu hänseln, der einsam in einer Ede saß. dem Sarg stehend, vergoß er gerührt ein paar Bis Ellen Humphrey ihm über den Ein Matrose spie ihm ins Gesicht, drehte fich Tränen. Die Polizisten nahmen die Mützen ab, Weg lief, hatte Jim Collins unter den ehr Geschäft verfiel. Die Raffe ſtimmte keinen auf dem Absatz um und ging auf seinen Blag einer schüttelte fogar Jim ergrif Hen bootleggers von New York guten Ruf Abend mehr. Jim war zu träge, nachzurechnen. zurück. Aber noch bevor er ihn erreicht hatte, fen die Hand. Man habe ihn bei der Polizei Hinter geschloffenen Türen wurden lärmende jak ihm der Neger im Naden. Getümmel ent- in falschem Verdacht gehabt, gewiß sei er ein genossen. Angefangen hatte er mit einem Hinter geschlossenen Türen wurden lärmende Regenschirmgeschäft in der zweiten Tür und räumte auf. Noch einmal wollte er Gelage gefeiert. Das dauerte zwei Monate. stand. Ein paar Matrosen zogen Messer und anständiger Geschäftsmann. Nachdem sie geAvenue. In die Negenschirme waren lange Dann wurde Ellen frant. Nach acht Revolver. Jim, der keine Siffe mehr wußte, gangen waren, verriegelte Jim sorgfältig die Avenue. In die Regenschirme waren lange Zagen war sie tot. Jim vergoß viele Tränen, rannte hinaus und holte die Polizei. Ein paar Ellens Gesicht sehen. Röhren eingenäht, die den Whisky enthielten. bestellte einen Sarg und, da es gerade wieder Minuten später säuberte eine Polizei: ein paar Tränen, weil er glaubte, das müsse Ellens Gesicht sehen. Er vergoß noch einmal Die Konkurrenz staunte über Jims Umsatz an Zeit war, ein fleines Faß Whisky. Die Regenschirmen. Eines schönen Sommerabends Matrosen, jetzt ständige Gäste der nicht so„ vor- ben Knien beschwor Jim sie, sein Lokal vor den sein, aber ihm war nicht mehr zum Beinen Ileines Faß Whisky. Die streife von fünf Mann den Raum. Auf so mußte Jim sein Geschäft aufgeben. nehmen" Teestube, standen mit teilnahmsvollen zumute. Die Leiche hatte sich, als Jim das Erst nach einem Jahre kehrte Jim von Gesichtern um den Sarg herum. Als es ihnen aufbolden zu schützen, die ihm das Geschäft whiskyfaß in den Sarg geworfen hatte, ein feiner Geschäftsreise" zurüd. Er er dann zu langweilig wurde, ließen sie das wenig verschoben. Er verspürte Angst, sie zu Alkohol", konstatierte ein Polizist, einen rechtzurüden, und überlegte, ob er das Whiskyöffnete eine Teestube in der elften Avenue. Das Grammophon gehen. Jim bediente den Bruntstück des Ladens war ein riesiger Stupfer- Stupferkeffel und wischte sich von Zeit zu Zeit Betrunkenen am Kragen schleppend, und fügte faß wieder herausnehmen sollte. Eigentlich streng hinzu:„ Wir werden eine genaue Kontrolle war Ellen schuld daran, daß er so lefel, der hinter der Bar in einsamer Größe die Tränen fort. prangte. Nur Jim bediente ihn. Bei der ersten Allmählich tam Stimmung in die Gesell- vornehmen müſſen." Jims Knie wurden weich. fchlechten Whisky bezogen hatte, Drehung des Hahnes spendete er Tee, bei der schaft. Da Ellen fehlte, holte man ein paar Er dachte an das Whiskyfaß, das im Zim- diese Sorte konnte er ſeinen Stunden nicht atte mehr von Straße herein. Stuce mer neben dem Sarg stand. Während die fünf anbieten. Es war das beste, das Faß blieb, wo geweihten wußten, daß bei der dritten Drehung füllte sich mit Lärm und Tabaksqualm. In Ver- Polizisten beschäftigt waren, den langen Matrosen es war. Aber als er den Dedel auflegen wollte, des Hahnes er st t I affiger Whisky floß. zweiflung und Trauer begann Jim zu trinken. überwältigen, brückte er sich hinaus. Er schob erblidte er die beiden goldenen Armreifen. Geden Sargdeckel am Fußende zur Seite, um nicht wiß war es nicht nötig, daß Ellen sie mit ins Das ging, bis Ellen Humphrey ins Zum erstenmale ſeit drei Monaten ſtellte er sich das Gesicht der Toten zu ſehen. Das Faß war Grab bekam, fie hätte das zu ihren Lebzeiten fest, de jie mit uns Geschäft tam. Wo Jim sie hergeholt hatte, daß sein Whisky nicht zu genießen ſo Gewußte niemand zu sagen. Eines Tages war sie war. Er beschloß, gleich am nächsten Morgen nicht mehr hoffte, es rechtzeitig zu verbergen. ficht der Toten wagte er nicht mehr anzusehen, empfunden. Das e da und bediente mit lächelndem Augenaufschlag. bessere Ware zu bestellen. Von dem schlechten Er niete nieder und stemmte es mit beiden als er statt des Fasses Whisky die stand ein pleine fah bai hie dreimal umdrehen. Als sie acht Tage im Dienst Zimmer neben dem Sarg. Ellen batte nic Jim bildete sich ein, das Krachen der Knochen war, machte Jimt ihr den ersten Heiratsantrag. Jim traurig. Er verzich es ihr weinend. fich und ging hinüber. Zwei Polizisten waren Whisky und die Gesellschaft feien zu hören, die zermalmt würden. Er beherrschte Rundschaft, da es sich bald herumisprach, der Jims Teestube bekam wieder ihre alte Der Umsatz verdoppelte sich innerhalb von bier Wochen, aber die bessere" Kundschaft hielt tönnte er sie dadurch wieder lebendig machen, dabei, die wüstesten Raufbolde abzuführen. Die feit Ellens Tode besser geworden. sich zurüd. Das lag einmal daran, daß Ellens würde er sogar noch schlechteren Whisky bestellen anderen machten sich daran, das Lokal zu durch Ein halbes Jahr nach diesen Ereignissen beizogen, dann aber saß Jim von früh bis spät in ob den Sargdedel zur Seite. Das Geficht der und schob jedent ein Glas hin. Er bedauerte, graphen Craig aus der achten Avenue, die ihm daß der preiswerte Kauf guten Whiskys keine ein halblanges schwarzes Seidenkleid an und die Skandals die Polizei habe belästigen müssen. brachte. Als Verlobungsgeschenk überreichte er
zweiten Drehung Kaffee und nur die Ein- men ill
Augen allerlei zweifelhafte junge Leute herbei
etwas von Whisty verstanden, dachte
Jim ging in das Zimmer nebenan und fuchen. Lächelnd mischte Jim seine Eisgetränke ratete Jim Mary Craig, Tochter des PhotoToten war weiß und unbeweglich. Sie hatte daß er gerade heute wegen des peinlichen
Angelegenheit war, die sich im Handumdrehen Eigentlich brauchte er ihr die Arm nebenan liege fie aufgebahrt; da sie ohne AnJim ihr geschenkt hatte. erledigen ließ. reifen nicht mitzugeben, überlegte Abends ging es jetzt bei Jim laut zu. Die Jim. Aber ein Blid auf das schöne, bleiche gehörige gewefen sei, habe er die Pflicht über erzählte, vor einem halben Jahre von einer über- Tante in Chikago veerbt hatte. Bolizei drohte, den Betrieb still zu- Gesicht der Toten rührte ihn so, daß er in sorgen. Lächelnd bot er Zigaretten nommen, für ein christliches Begräbnis zu legen. Nur dak fie niemals Alkohol entbeden Tränen ausbrach und den Deckel schnell wieder und eisgekühlte Simonade an. Die daß lonnte, verhinderte sie daran. Um diese Zeit zurechtschob. Mit kraftlos hängenden Armen Polizisten nidten schmunzelnd: die Kontrolle sei machte Tim den zweiten vergeblichen Heirats- ging er in die Gaststube zurück.
Klaus Herrmann.ben
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