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führen, daß die„ deutſche Sozialdemokratie in den Kulturorganisationen Bestimmungen gegen die kommunistische Fraktionsarbeit" durchsetzte, womit also die Abwehr der Wühl- und Spaltungsarbeit in Spaltung umaedichtet wird.
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Sonntag, 1. September 1929.
liftische Delegierte bei der Böllerbandsfeffion in Genf von diefen Ereignissen zu unterrichten." Bei dem schrecklichen Terror, der in Litaue.
die„ rote Visitkarte" genannt, die wir beim Fascismus in Odessa ! Nach dem Bankelt an Eintritt in den neuen Staat abgeben. Daß die der blutenden Leiche Matteottis! Nach dem nationalistischen Manöver" in einem Bekennt- Swischenspiel Radek- Reventlow in den Schicknis zu den Herven des deutschen Geistes be- falsstunden der deutschen Demokratie! In den herrscht, ist der Protest aller Sozialisten notwen stehen, erwähnen wir nur so nebenbei. Tagen, da die„ Diktatur des Proletariats " in big, um das drohende Verhängnis abzuwenden.
Für die Selbstverwaltung der Krantentaffen.
die polnische Regierung.
Aber damit sind die Darlegungen, gegen Schließlich noch eine kleine Erheiterung die Diktatur des Fabriksdirektors umschlägt! die sich allenfalls noch polemisieren läßt, ganz für unsere Leser. Wir sind unter anderem auch Nein, es geht uns wirklich nicht darum, uns und gar erschöpft; was noch fommt, ist nicht deshalb Fascisten, weil der Herr Stribrny gegen bolschewistische Verdächtigungen zu rechtm.hr politische Argumentation, sondern einfach in seinem Blättchen geçen die Verletzung der fertigen! Aber es war nüßlich einmal aufzuTraumdeutung. Denn danach sind wir Fajci Immunität der kommunistischen Abgeordneten zeigen, wie die kommunistische Bewegung nicht ften, weil wir bitte nicht lachen in Starts protestiert hat. Herr Střibrny mag es nicht nur politisch und organisatorisch, sondern Der internationale Krankenkassentongreß gegen - bad einen Reichsarbeitertag veranstaltet haben, fehr aufrichtig gemeint haben, aber was das auch geistig und moralisch jeden vor allem aber, weil unsere Parteivertretung gegen uns beweisen soll, das wissen wirklich alt verliert. Schwung und Kraft der Am Donnerstag hat der Internationale am Vorabend dieser gewaltigen Rundgebung nur die Götter im Kreml . Schließlich wird uns kommunistischen Propaganda sind dahin. Nichts Strantenfassentongreß seine Tagung beendet. Er eine Resolution gegen die behör Herr Reimann und das wäre eigentlich nur ist ihnen geblieben als das Bewußtsein ihrer beschäftigte sich besonders eingehend mit der liche Verfolgung der kommunisti- tonsequent auch noch für all das verantwort eigenen Ohnmacht, über die sie ihre schwanken- Verfolgung der Krantentassen durch ichen Partei beschlossen hat. Es ist halt lich machen, was er selber schreibt! den Anhänger und vielleicht sich selbst durch die polnische Regierung. In den Ver schwer, es dem Herrn Reimann recht zu ma- Unsere Genossen könnten es uns übel neh- fraftmeierische Gesten und Verleumdung der handlungen hat die polnische Delegation die Erchen: Oft genug haben wir den Vorwurf cemen, daß wir uns mit den kommunistischen Anderen hinwegtäuschen möchten. Es wird flärung abgegeben, daß die Regierungsmaßnahhört, daß wir zu der Verfolgung der Kommu- Phantasien überhaupt so ernst und sachlich be- ihnen nicht gelingen. Mögen sie schimpfen, wir men gegen die polnischen Kassen sich nicht gegen nisten schweigen, wenn wir aber protestieren, schäftigen. Daß wir uns gegen den Vorwurf gehen unseren Weg und bauen die Arbeiterbe- das Prinzip der Selbstverwaltung richten. Da so tun wir. es im Dienste des Fascismus. Hier des Ueberganges auf den Boden des Sozialwegung, die sie zerrüttet haben, wieder auf wäre aber Vorsicht geboten: Kommt Herr Rei- fascismus verteidigen, wenn ein solcher Anwurf Und just die gesteigerte Systerie der kommumann damit nicht in jene Linie des„ Schein- just von den Kommunisten erhoben wird. Nach nistischen Angriffe gegen uns ist der beste Bekampfes" und der„ Scheinopposition", die dem der Verbrüderung zwischen Bolschewismus und weis, daß wir erfolgreich vorwärtsschreiten. Neurath den Kragen gekostet hat?
Aber wir haben nach der Traumdeutung Die Befreiung des Rheinlandes feiner angeblichen Aufgabe der franzöfifchen Druck der einmütigen Stellungnahme des Kon
des Herrn Reimann die Entschließung nur gefaßt, weil der Terror der Bourgeoisie die Sympathien für die grausam verfolgte kommuni
Paris, Mitte September 29.
sich der Kongreß mit dieser Erklärung nicht zufrieden geben konnte und darauf hinwies, daß durch die polnischen Regierungsmethoden das Gesez immer wieder verletzt worden sei, sah sich die polnische Delegation genötigt, sich an die Regierung in Warschau zu wenden. Der Rechte angegriffenen Ministerpräsidenten Briand greffes zvang die polnische Regierung zur teleplöglich in einem Moment unterstüßt, in dem graphischen Abgabe einer Erklärung, worin fie Man erwartet in Frankreich mit größter reichs" gerade am stärksten deutlich wurde. Sier tung im Gesez anerkannt und in keidas sogenannte„ Aufgeben der Rechte Frank- ihrerseits versichert, daß die Selbstverwal ſtiſche Partei gewaltig erhöht hat und selbst die Spannung die Debatten über die Haager Er- bereitet sich zwangsmäßig schon deshalb ein Unt- ner Weise bedroht sei. Auch diese Verbeugung fozialdemokratischen Arbeiter in Aufruhr gera- gebnisse. Frankreich hat sich in eine Märthrer- schwung in der öffentlichen Meinung Frank- des Lafters vor der Tugend erschien dem Konten. Beweis: Vorher haben wir die Ent- Stellung hineingedrängt. Jeder ist hier der reichs vor, weil man einsicht, daß eine Isola- greß nicht zureichend. Die der polnischen Delewicklung zum Fascismus verschwiegen. Auffassung, Briand habe um des lieben Frie- tionspolitik eine Unmöglichkeit ist. Frankreich Monate dauern sollten. Diese Erklärung wurde Diese letzte Tatsache ist allerdings außer dem dens willen auf verbrieftes franzöſiſches Recht fann nicht Politik gegen die ganze Welt machen, den daher zu einer weiteren Erklärung genötigt, Herrn Reimann feinem Menschen bekannt und verzichtet. Ein Redakteur vom Betit Journal" ebensowenig wie irgendein anderes Land. Aus daß die Zwangsmaßnahmen nur probifore wenn er nur in unseren Zeitungen nachblättern befragte sechs„ gebildete Personen", was sie von der Clemenceau- Erfahrung sucht es jetzt endlich schen Charakter tragen und nur einige der Rheinlandräumung wüßten. Vier von ihnen Monate dauern sollte. Diese Erklärung wurde wollte, könnte er fast Seite für Seite den Ge- waren der Ansicht, das Rheinland und das Saar - eine Lehre zu ziehen. genbeweis finden. Aber welche kommunistische gebiet gehören auf Grund des Versailler Frie Außerdem muß ja Briand stets mit dem von der polnischen Delegation im Plenum wie Argumentation kann noch überraschen, wenn bensvertrages zu Frankreich , während nur zwei Wiedererscheinen Poincarés rechnen. Schon des- derholt. Gleichzeitig stellte der Vorsitzende Eldersch wir uns daran gewöhnt haben, daß uns eine wußten, daß der Rhein umgekehrt gerade auf halb war es für ihn sehr wichtig, zu dem Haager( Oesterreich ) unter starkem Beifall fest, daß die gewaltige Steigerung der Sympathien für die Grund des Friedensvertrages in brei Zonen und Abkommen die sofortige Busimung aller Mi- internationale Organisation die Selbstverwal Kommunisten vorgesetzt wird, wenige Tage in einem Zeitraum von fünf, zehn und fünf- nister dieses Kabinetts Poincaré ohne Poin- tung der Rassen als ein so hohes Gut betrachte, nachdem die Bolschewiti im Kreise Karls zehn Jahren zu räumen ist. Daß auf Grund caré" zu erhalten. Jetzt kann der frühere Mi- daß selbst seit weitige Maßnahmen bad, wo sie bei den letzten Wahlen ein Par- der Locarno- Alte und infolge des Luganoer Pro- nisterpräsident Poincaré höchstens noch einwen gegen fie als unerträglich emp laments mandat erlangt haben, in der tofolls vom 16. September vorigen Jahres die den, über alle Einzelheiten der Verhandlungen, funden werden müssen. Er sprach ferner im Rheintruppen abmarschieren und die Trikolore die dem Haag vorausgingen, nicht genügend Namen der internationalen Zentralstelle den imponierenden Stärke von 900 Mann aufmar- auf französisches Gebiet wieder zurüdtragen unterrichtet worden zu sein, und schon veröffent- Verbänden in Polen und Jugoslawien in ihrem schiert sind, während wir, um vom Reichsarbei- müssen, wußte anscheinend überhaupt keiner. licht ein Poincaré befreundeter Journalist in Stampfe um die Verteidigung der Selbstverwal tertag zu schweigen und Kreisveranstaltung Briand wird tatsächlich dadurch noch allerhand dem sonst dieser Tage fehr zahmen Echo de tung die Sympathie aus und erklärte, daß die mit Streisveranstaltung zu vergleichen, voriges Schwierigkeiten haben, daß Frankreichs öffent- Paris " eine deutliche Anspielung auf diese Mög- internationale Organisation ihnen ihre volle Jahr in demselben Gebiete 30.000 Menschen liche Meinung gar nicht auf die Rheinland- lichkeit. Bielleicht ist dies doch der letzte schüch- Unterstützung zuteil werden lasse. Die Wahl des neuen Ausschusses auf die Beine brachten! räumung vorbereitet ist. Da wird die im Saag terne Protest aus dem Krankenzimmer eines Zwischendurch geht eine Abschweifung auf zugesicherte Räumung vor Ablauf der Versailler Mannes, der das Ruhrgebiet besetzte, der jetzt bestätigte gleichfalls in aller Klarheit die Ableh das Gebiet der Nationalpolitik. Hier ist ja die Bertragszeiten erst recht als ein schwaches Nach sechs Jahre später in die Räumung des Rhein- nung der polnischen Regierungsmethoden durch kommunistische Partei fraft ihrer verschiedenen geben und als schwerer Fehler dem französischen landes einwilligen soll und der nunmehr endlich den Kongreß. Um die Rückkehr zur Selbstver vollkommenen Ministerpräsidenten vorgehalten. So wenig wie den Zusammenbruch seiner waltung in Polen zu erleichtern, wurde von Wandlungen von der Leugnung des Nationali- Frankreich für die Haager Konferenz vorbereitet Deutschland - Politik erkennt. einer von der französischen Delegation gemach tätenproblems über die Anerkennung des tsche- war( Briand mußte sich in den Haag von Phi Kurt Benz. ten Anregung, die Mitgliedschaft des polnischen choslowakischen Staates zur Selbstbestimmung lippe Berthelot, dem Generalsekretär des Quai Verbandes zeitweise außer Kraft zu setzen, abbis zur Losreißung, die aber nach Manuilskis d'Orsay, den man seit Locarno nicht mehr gegesehen. Andererseits fand sich aber feine einföstlichem Eingeständnis nur eine Parole zur sehen hatte, begleiten lassen), so wenig ist Frankzige Delegation bereit, für die Vertreter Polens Agitation unter den Minderheiten ist, zum reich selbst heute für das wirkliche Verständnis in internationalen Ausschuß zu stimmen. WähRichteramte ganz besonders berufen. Eine Eig- der Haager Verhandlungsergebnisse reif. Aller- der politischen Gefangenen bei der Sozialistischen rend also alle übrigen Mitglieder dieses Ausmung, die Herr Reimann auch dadurch beweist, dings kommt Briand hierbei sehr zu statten, daß schusses einstimmig gewählt wurden, entfielen daß er uns gleichzeitig Verrat am Selbst- er schlauer Weise die Minister des vorangeganauf die Polen nur zwei Stimmen, nämlich ihre eigenen. Damit hat der bestimmungsrecht und nationalistische Manöver genen Poincaré - Kabinetts ausnahmslos in fein Ministerium übernommen hat. Dadurch erreicht Kongreß den polnischen Terror mit aller Deutvorwirft.„ Národ" und Aussiger Tag", er, daß die Rechts- Opposition gegen die Auslichkeit verurteilt. Unterstrichen wurde diese auf demselben Blatte Papier ! wertung der Saager Abkommen bedeutend geStelungnahme noch durch die einstimmige AnWir versteigen uns welch ein Verrat! ringer sein wird, als wenn Briand heute der nahme einer Entschließung, in der der höchstens zu der berühmten Otto Bauerschen Führer einer Linksregierung wäre. Sogar das Grundsatz der Selbstverwaltung neuerdings be,, kulturellen Autonomie". Aber einmal hat ein nationalistische Echo de Paris " hat nach anfräftigt wurde. gewisser Karl Kreibich das Teplißer Programm fänglichem Widerstreben den Jahre lang wegen
Ein
Maffenberfolgungen in Litauen .
Der Kommission zur Untersuchung der Lage Arbeiter- Internationale ist von der sozialdemokra tischen Partei Lettlands folgendes Telegramm zu gegangen:
,, Dreihundert sozialdemokratische Jugendliche wurden in Litauen arretiert. Dabon wur. den zwanzig dem Feldkriegsgerichte übergeben, so daß ihnen Todesurteil droht. Wir bitten eilight Schritte zu unternehmen, damit Wolde. maras Blutrache gegen Sozialisten Litauens nicht erfüllt werde. Wir bitten vor allem sozia
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ganzen Zeit von ihr eingetroffen war, war ihre| wortete fie alle neugierigen Fragen nach rechts regelmäßig überwiesene Miete. Ein kleiner und links, lachte heiter und zeigte ihre prächtiMarkteinkäufen auf dem Kopf trug, ging neben lich einen faszinierenden Reiz verliehen. ihr her. Aus der Umgebung frischen grünen Fast das ganze Haus war herbeigeeilt, um Salats schaute ein unförmig großer Fisch mit ihr guten Tag zu sagen. Alle rissen sich darum, trübem glasigen Auge heraus, im scharfen ihr die Hände zu drücken, und Küsse und Um Gegensatz zu dem jovialen Lächeln eines rosigen armungen regneten auf sie herab. Alle wollten Karottenbündels, einiger runder roter Rüben wissen, was die allgemein beliebte Mulattin und eines grinsenden gelben Kürbis. während ihrer dreimonatigen Abwesenheit getrieben hatte.
brasilianisches Mietshaus. Bengel, ber einen riefigen Korb mit Ritas gen, leuchtenden Zähne, die ihrem Geficht wirt. melß wozu beinn? Um meinen Kopf in eine
" Gott im Simmel, dieses Teufelsmädel treibt's ja immer toller."
„ Na, du Landstreicherin, wo hast du denn die ganze Zeit geftect?"
Los, erzähl' uns doch, Schäßchen. Was hast du denn die ganze Zeit gemacht, du schlimmes, leichtsinniges Karnidel? Nein wirk, lich, wo hast du denn die ganze Zeit gesteckt?" In Jacarepagua." Mit wem denn?" Mit Firmo." " Was, die Sache ist noch immer nicht aus?" Halt den Mund, diesmal ist's ernst." Ernst was, du? ach geh wir kennen dich zu gut, Rita Bahiana!"
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Roman von Aluizio Azevedo. 17 Im Laden reichten Domingos und Manvel ungezählte Gläser Weißwein und eine Art Orangenlikör über den Schanktisch, während die wirklich Durstigen riesige Humpen einheimischen Bieres forderten, die sämtlich mit lauten Fren ,, Gib's da vorn in Nummer neun ab," rief denbezeugungen geleert wurden. Izaura nab- sie dem Jungen zu, gab ihm ein Trinkgeld und berte bereits die ersten Süßigkeiten des Tages schickte ihn fort. und ficherte albern über alle Bemerkungen, die Auf dem ganzen Weg vom Eingang bis man ihr zuwarf. Leonor hatte keinen Augen zu ihrer Haustür war sie von einem stürmiblick Ruhe und hüpfte mit der Behendigkeit fchen Begrüßungschor empfangen worden. eines Affen von einer Seite zur anderen, um Sieh mal, wer da ist!" ihren Verfolgern zu entgehen, die ganze Lach= ,, Surra, da ist ja Rita Bahiana!" salven ausstießen und ihre oft wiederholten " Rita lebt noch." Warnungen, sie würde sie wahrhaftig vor den Richter schleppen, offenbar überhörten. Aber um nichts in der Welt hätte sie das Lokal verlassen, denn vor der Ladentür stand jetzt ein Mann, der fünf Instrumente auf einmal spiclen fonnte, während seine Füße eine Trommel, ein Becken und Triangle schlugen. Rita stand mitten im Sof. Um sie herum Es war erst acht Uhr morgens, aber das scharte sich eine wohlwollende Menge von Män- Du weißt ganz gut, daß das nicht wahr Restaurant hatte schon Gäste, die an den ver- nern, Frauen und Kindern, die alle begierig ist," widersprach Rita empört. Wenn ich mich schiedenen Diskussionen im Laden teilnahmen waren, von ihrem Tun und Treiben zu hören. mit einem Mann einlasse, guck' ich keinen und aus dem Seitenzimmer ihre Bemerkungen Sie war nicht in Sonntagskleidern gefonimen; anderen an." hinausschrien. Joao Romao, im sauberen Hemd nein, sie hatte einfach irgendwelche Sachen über- Leocadia , die hinter der Mulattin gestanwie die anderen, erschien von Zeit zu Zeit mit geworfen sie zeigte ihren nackten Fuß in den hatte, trat vor, um an der Unterhaltung einem Tablett voll Speisen, die in der qualmi einem lederbesohlten Pantoffel, war einer teilzunehmen. Sie umarmte die Heimgekehrte gen Küche von Bertoleza zubereitet worden Laune gefolgt und hergekommen. Ihr volles stürmisch und lauschte mit Tränen der Rühwaren, für die sich der Sonntag in einem Punkt welliges Haar duftete nach Delen aus Bahia rung dem Schnellfeuer von Fragen und Antvon den anderen Tagen unterschied: fie arbeitete und war im Nacken geknotet, der ganze Körper worten. Die Hände auf die Hüften gestemmt, strahlte den eigentümlichen Geruch der Mulat - fragte sie: Aber plößlich geschah etwas, das das ganze tin aus, gemischt mit dem von aromatischen Aber wenn's diesmal ernst ist, warum Saus in freudige Aufregung versette Rita Kräutern, die sie gern unter ihre Wäsche streute. ziehst du dann nicht mit Firmo zusammen? Bahiana fehrte nach monatelanger Abwesenheit Immer in Bewegung. den geschmeidigen Warum heiratet ihr zwei denn nicht?" zurück; die einzige Nachricht, die während dieser Körper rasch drehend und wendend, beaut- Heiraten, ich!" rief Rita entgeistert aus.
mehr.
Also diesmal bis du hängengeblieben und hast nicht zu uns zurüdkommen fönnen."
,, Ritas Liebesgeschichten!" rief Bruno ins allgemeine Gelächter hinein. Ein halbes Dutzend jährlich und die zwischendurch nicht mit gerechnet."
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, Glaubst du, meiner Mutter Tochter kriegt solchen Unsinn fertig? Heiraten- Herr des Himmets Schlinge zu steden? Ein Ehemann ist schlim mer als der Teufel selber; man wacht auf und ist plöblich die Sklavin eines dummen Wanns bildes. Der Himmel bewahre mich vor so etwas. Es geht nichts darüber, sein eigener Herr zu fein."
Ritas Ausdrud höchster Verachtung, ein vielbewundertes, aber unnachahmliches Achselzucken folgte diesem Wortschwall.
,, Rita, du bist noch mein Tod," kicherte Augusta Carne Molle hingegeben. Sie fand Rita Bahiana unerhört interessant und konnte ihre Arbeit stehen- und liegenlassen und der Mulattin den ganzen Nachmittag beim Tanzen zuschauen.
Florinda hatte ihrer Mutter das Mittagbrot bereiten helfen, aber als sie von der Heimkehr der Vagabundin hörte, kam sie mit strahlendem Lächeln angerannt und warf sich ihr um den Hals. Selbst die alte Marcianna, ohne var ihre düstere Miene abzulegen, irat ans Fenster und winkte ihr feierlich Willkommen zu. Das Dores, mit hochgeschürztem Rod, ein Handtuch statt einer Schürze um die Hüften und mit wild flatterndent, ungelämmtem Haar, ließ ihre halbgemachte Wohnung stehen und liegen und drückte auf Ritas Wangen einen bescheidenen Ruß, während sie mit ihrer hohen, schrillen Stimme freischte:„ Na, diesmal hast du's aber ausgekostet, du freches Mulattenmädchen!" Und beide schüttelten sich vor Lachen und umarmten einander mit der Vertrautheit intimer Freun dinnen, die in Liebessachen keine Geheimnisse voreinander haben.
Die Here trat schweigend heran, schüttelte ihrer heimgelehrten Nachbarin ernst die Hand und wandte sich wieder zum Gehen. Fortsetzung folgt.)