Seite 2.

Freitag, 20. September 1929. dem Preßburger Strafgericht abrollt, vollstän- Jarbeitet. Ringsum also, ganz genau wie es llismus, durch die Prager   Regierungsmethoden Arbeitsweise übergegangen find. Kaum zwer dig ausgeschlossen, ohne daß jemand behaupten die nationalistische Radaujournalistik immer und die tiche e stolonisierungstätigkeit im Wenate sind verstrichen, und schon ist in Lenin  könnte, die Sicherheit und der Bestand des bri- behauptet, lauter Spione, Hochverräter und Kande bedrich und schwer benachteiligt fühlt, grad eine wahre sozialpolitische Katastrophe tischen Staates stünde auf schwächeren Füßen Staatsfeinde! Was bleibt denn, so muß man als solcher erscheinen. Ob dies der Gewinnung als jene des tschechoslowakischen Staatswesens. fragen, nach dieser nicht mehr neuen Gesin- des flowat fchen Volkes für den tschechoslowaki- zu verzeichnen. Lassen wir den Leningrader V Entweder ist ein Staat im Innern gesund und nungsdeklaration der nichttschechischen Staats- ichen Stadsnfen förderlich sein wird. richterstatter des Trud" darüber erzählen: lebenskräftig, dann wird jeder, der ihn umzu Bürger on Staatsfreunden noch übrig? Nur die kann keine infichtigen eine schwer zu beant­stürzen" sucht, schlimmstenfalls als furioser tschechischen Staatsbürger? Nicht einmal diefe, wortende e Tein: Die Verantwortung wird Heiliger und Schwärmer erscheinen, oder der denn erstens sind die Kommunisten abzurech auf jene fallensie; monatelang nicht müde Staat ist ein Nährboden für hochverräterische" nen und dann beschuldigen sich doch auch die wurden, nach dem Eingreifen der Staatsge­Bestrebungen, dann kann weder die flinkſte Bo- tschechischen politischen Parteien gegenseitig mit walt zu rufen, weil sie sich von der Bernichtung lizei, noch die eifrigste Gesinnungsschnüffelei, befonderer Vorliebe wankelmütiger, verlogener eines Gegners politischen Vorteil versprachen, sondern nur Sorge für die Beseitigung der und geheuchelter Staatstreue. mit dem es, nebenbei bemerkt, Essig sein wird. Uebel, aus denen die Abneigung gegen den Der Zufaprozeß wird. welches Ende er Daß bei dieser Gelegenheit ein sehr wesentlicher Staat fließt, die Gesundung herbeiführen. Ein auch nehmen mag, weittragende politische Kon- Teil der Staatsbürger vor aller Welt zu Hoch­zelne und auch mehrere Einzelne fann man für fequenzen haben. Es ist immer gefährlich, po- verrätern und Spionen gestempelt werden ihre volitischen Gesinnungen hinter Kerfer- fitifche und nationale Märtyrer zu erzeugen. fonnte, ist auch nicht etwas, wofür die ewigen mauern büßen lassen, aber Pendrek und Ge Tufa wird in jedem Falle einem Großteil sei- Hochverratsschnüffler die Verantwortung ab­fängnis sind keine Heilmittel gegen staatlichenes Volfes, das sich durch den Prager   Zentralehnen können! und politische Krankheitserscheinungen.

Weg mit dem Sonntag!

,, ununterbrochene Produktion" in der Sowjetunion  .

Von S. Schwarz.

-

" Der Versuch, die ununterbrochene Arbeits. woche im Baugewerbe durchzuführen, ist nicht gelungen. Nachdem es den Gewerkschaftsorgani fationen gelungen war, war, den Widerstand cines bedeutenden Teiles der Sai ionarbeiter zu überwinden( also hat es einen Widerstand gegeben! S. S.), und sie sich schließ­lich bereitfanden, die ununterbrochene Arbeits­woche einzuführen, mußte doch sehr bald auf sie­sen Plan verzichtet werden. Die Arbeit im Bau­gewerbe drängt, und Arbeitskräfte fehlten. Der Arbeitsnachweis konnte den Anforderungen der Bauunternehmungen nicht gerecht werden. Die Durchführung der Bauarbeiten blieb hinter den festgeseßten Arbeitsplänen zuritd. Die Leitung der Bauunternehmungen entschloß sich, statt der organisierten ununterbrochenen Arbeitswoche den zehnstündigen Arbeitstag einzuführen und an Sonn- und Feiertagen mit voller Belegschaft bei Ueberstundenbezahlung arbei= ten zu lassen. Der Mangel an Arbeitskräs­ten im Baugewerbe hat die ununterbrochene Arbeitswoche zum Scheitern gebracht"( Trud" vom 22. August).

Wer im Auslande die Verhandlungen des Prozesses verfolgt hat, dem muß sich als stärk­ster Eindruck dieser aufdrängen: in der Tiche= choslowakischen Republik wimmelt es geradezu von Staatsfeinden und Hochverrätern! Vor den Gerichtsschranken steht allerdings nur die­fer eine Zufa, aber steht er dort wirklich nur die unvermeidliche Das Jahr hat rund 300 Arbeitstage; in Kulisse schaffen, um allein? War nicht das, wessen er angeklagt ist, den übrigen Tagen stehen die meisten Betriebe schmerzliche Erschütterung der gesamten Le­noch vor kurzem auch Programm und Ziel der still. In der Sowjetunion   will man dem jetzt bensweise der Arbeiterschaft zu verschleiern. Zweifellos ist der große wirtschaftliche Miß­gesamten Partei, der Tuka angehörte? Gegen ein Ende bereiten. Die Sowjetregierung hat Selbst in den Ländern mit einer wesentlich erfolg des Leningrader Experimentes eine Aus­wärtig steht die slowakische Volkspartei in den soeben ein Defret erlassen, das einen plan- höheren materiellen Kultur, insbesondere mitnahmeerscheinung. Im allgemeinen dürften die Reihen der Bürgerblockmehrheit und bekennt mäßigen und konsequenten Uebergang der Be- unvergleichlich besseren Wohnverhältnissen als wirtschaftlichen Folgewirkungen der neuen Ar­sich aus taktischen Erwägungen zum Prager   triebe zur ununterbrochenen Produktion" an- in der Sowjetunion   würde die Abschaffung der beitsorganisation weniger verheerend sein. Kenn Zentralismus, doch wer kann bei der Wandel- ordnet. Nur an fünf revolutionären Feier- Gemeinsamkeit der Arbeitsruhe einen schweren zeichnend aber ist die Leichtigkeit, mit der man barkeit der slowakischen Politik annehmen, daß tagen" im Jahre sollen die Betriebe stillstehen. Schlag für die Arbeiterschaft bedeuten. Um wie sich in Leningrad   entschlossen hat, den entstan­dieser Wandlung zur Regierungsfrommheit ab- Der Gedanke der fortlaufenden Ar- viel mehr in den Elendsverhältnissen der russi- denen Schaden auf Kosten der sozialpo­jolute Saltbarkeit zukommt? Der Prozeß hat beitswoche tauchte im Sommer dieses Jah- schen Städte und Industriezentren! Erst recht litischen Errungenschaften der Arbei­der Umwelt offenbart, wie es in Wirklichkeit es auf und hat sich in den führenden russischen wird die neue Arbeitsweise in den ter wettzumachen. Für das Chaos, das die Lei­Wirtschaftskreisen sehr bald große Sympathien Arbeiterfamilien schmerzlich emp= ter der Leningrader Bauunternehmungen ge­um das vermeintlich innige Bruderverhältnis verschafft. Die Belegschaften sollen in Grup- funden, wo zwei und mehr Familienmitglie- schaffen haben, müssen die Arbeiter büßen: sie zwischen Slowaken und Tschechen   in der Slopen eingeteilt werden, die abwechselnd der zur Arbeit gehen müssen eine in der So- müssen auf den wöchentlichen Ruhetag verzichten wakei stand und trotz der Einkehr der Blinka- feiern, wobei jede Gruppe nach je 6 oder wjetunion weitverbreitete Erscheinung, die und volle fieben Tage in der Woche- dazu noch leute in die Regierungslaube noch immer steht. nach je 5 Arbeitstagen einen arbeitsfreien Tag dann nur ausnahmsweise gemeinsame Ruhetage schn Stunden täglich arbeiten, d. H. Was an dem Bilde dieses gärenden Heren haben soll. Das Dekret vermeidet es, eine kon haben können. Man denke auch an Familien, fiebzig Stunden in der Woche statt der im fessels, als der die Slowakei   dem Betrachter der frete Form der ununterbrochenen Produktion in denen die Kinder zur Schule gehen und den Arbeitsgesetzbuch festgeseßten 46 Stunden! Prozeßvorgänge erscheinen muß, noch gefehlt vorzuschreiben und beſtimmt lediglich, daß sich Tag schulfrei haben, an dem die Eltern arbeiten Die neue Reform droht zu einer schweren bat, has hat der Staatsanwalt in seiner An- beim Uebergang zu der ununterbrochenen Bro- müssen. Jeder Arbeiter und Angestellte kann die Seimsuchung für die russischen Arbeitermassen zu duktion die Gesamtzahl der arbeitsfreien Tage Sette dieser Argumente selbst fortzusetzen. Man werden. Um die unerfreulichen Perspektiven et Flagerede mit großzügigen Pinselstrichen nach für jeden Arbeiter und Angestellten nicht verbraucht sich nur in das wenig beneidenswerte was zu verwischen, bemüht sich die Sowjetpresse zuholen gesucht. Einleitend hat er, der wohl ringern und die Gesamtzahl der Arbeitsstunden Schidial der Eisenbahner, Straßenbahner, Gast- und vor allem die Presse der Sowjetgewerkschaf qut weiß, was man in Prag   gerne hört, bestrit im Jahre nicht erhöht werden darf. Diese lette wirtsangestellten und anderer Proletarierschichten, die günstigeren Aussichten des Arbeitsmart­ten, daß der Prozeß ein politischer ist, aber Bestimmung hängt wohl damit zusammen, daß ten zu versetzen, die heute schon keine feste Sonn- tes' bei ununterbrochener Produktion in beson­dann hat er stundenlang, wie nur irgendein mit der Einführung der ununterbrochenen Pro- tagsruhe haben, um sich die Situation flar vor- ders roten Farben zu schildern, da ja die Ein­politischer Wald- und Wiesenredner alle poli- duktion der heutige um zwei Stunden zustellen. führung der kontinuierlichen Arbeitswoche die tischen Register aufgezogen und die altbewähr vertürzte Arbeitstag am Vorabend der In welchem Maße sich die Reform wirt- Neueinstellung von Hunderttausenden von Ar­testen Versammlungsschlager aus patriotischen Sonn- und Feiertage nicht mehr erhalten schaftlich bewähren wird, mag bei der wenig beitern notwendig machen und damit eine Linde­Bersammlungen aufmarschieren lassen. Nach sei- bleiben kann. Es müssen daher Wege gefun- ernsten Vorbereitung dieser tiefgreifenden Um rung der Erwerbslosigkeit ermöglichen müsse. ner Darstellung war die Slowakei   ein einziger den werden, den Arbeitern diesen Verlust zu stellung der Produktion zweifelhaft erscheinen: Dech in den Dunkeltammern der Wirtschaftsbe= Revolutionsherd und ist es heute noch, der kompensieren", sei es durch Gewährung je eines wenn auch die unmittelbare quantitative hörden reifen schon neue Pläne der Verdich Staat war und ist in höchster Gefahr, aus der zusäßlichen( und zu entlohuenden?) arbeitsfreien Steigerung der Produktion in den meisten Fältung des Arbeitstage 3" und der Ver. er sich nur durch massenhaftes Einsperren der Tages monatlich, jei es durch die Verlängerung len gesichert ist, so wird doch ein weiteres Sin- dichtung der Arbeitsleistung" im in allen Eden und Enden nistenden Hochver- des jährlichen Erholungsurlaubs. len der Waren qualität, die sich in der Haft Zusammenhang mit der Einführung der fort­Die Sowjetpreise kann nicht umhin, zuzu- der Produktion des letzten Jahres ohnehin fata- laufenden Arbeitswoche, und es werden bereits räter, Spione, Saboteure und Staatsfeinde er retten fann. Hochverräter ist nach ihm nicht nur geben, daß die Einführung der ununterbrochenen strophal verschlechtert hat, und ein gesteigerter Waßnahmen ergriffen, die die Zahl der neuein­Tufa, zur selben Sorte gehört folgerichtig auch Produktion einen Bruch der gewohnten Raubbau an der maschinellen Ausrüstung der zustellenden Arbeiter auf das Windestmaß redu­die gesamte slowakische Volkspartei, da Tuka Lebensweise für die Arbeiterschaft be- Betriebe zu befürchten sein. Unter diesen Umstän- zieren sollen. Der Sonderbevollmächtigte des deutet, sucht die Dinge jedoch so darzustellen, als den müssen die ungünstigen sozialpolitischen Fol- Obersten Volkswirtschaftsrates für die Einfüh doch im Auftrage ihrer leitenden Personen ge- ob die Abschaffung der Gemeinsamkeit der Ar- gen der Reform besonders deutlich in Erschei- rung der ununterbrochenen Produktion, Sabso handelt hat, gehören auch all die tausende Mit- beitsruhe für die Arbeiterschaft lediglich die Be­witsch, hat bereits die entsprechende Parole aus glieder der Rodobrana". Das genügte dem deutung hätte, daß der Sonntag abgeschafft und gegeben: staatsanwaltschaftlichen Staatsretter aber noch dadurch die religiösen Vorurteile" der Arbeiter immer nicht, er entdeckie auch, daß es eine weit verletzt würden. verzweigte deutsche Spionagetätig= feit gibt, die u. a. unter dem Deckmantel des - Deutschen Kulturverbandes(!)

Ein brasilianisches Mietshaus.

Roman von Aluizio Azevedo.

21

Vor Ritas Tür versammelte sich eine An­zahl der ärmeren Hausbewohner, elende Ge­schöpfe, die gewöhnlich Hunger hatten, aber trotzdem sah keiner von ihnen niedergedrückt aus. Die gutherzige Mulattin sorgte dafür, daß jeder einen Bissen von ihrem Tisch und einen Schluck zu trinken bekam.

Der Versuch, die Einführung der unun terbrochenen Produktion mit antireligiösen Argumenten zu begründen, soll jedoch nur eine

Rita sagte ihm, er dürfe unter der Bedin­gung, daß er sich nicht vollstopfe und in ihrer Wohnung playze, hineinkommen und essen.

Darauf machte er sich eilig ans Werk und starrte nach rechts und links, wie ein Hund, der einen Knochen bewacht. Er schlang das Essen herunter, ohne es zu fauen, und nahm seine Finger zu Hilfe, wenn sein Schludapparat allein nicht damit fertig wurde; oder er behielt es in den Backentaschen, wenn er Angst hatte, er be­käme den Bissen nicht herunter."

nung treten.

Ein abschreckendes Beispiel zeigt in dieser Hinsicht das Leningrader Baugewerbe. Die staatlichen Baugewerbebetriebe Leningrads zähl­ten zu den ersten, die im Juni d. J. in der Atmosphäre der amtlichen Begeisterung für die zu der neuen ununterbrochene Produktion

-

,, Altes Schwein!" rief Rita aus. Er hat versprochen, nicht so zu stopfen, aber ich hätte wiffen sollen, daß er nicht Wort hält."

,, Das Biest wollte alles auf einmal her unterschlucken," bemerkte Porfiro  , als hätte er Essen noch nie gesehen und würde nie wieder welches bekommen."

Als sie dann bemerkten, daß der alte Mann über die verlorene Zeit fast in Tränen ausbrach, zwangen sie ihn, einen Augenblick Pause zu machen und dann langsam weiterzuessen.

"

" Der Uebergang zum fortlaufenden Arbeits­jahr muß verbunden werden mit einer im Ver­hältnis minimalen Einbeziehung neu er Arbeiter in die Produktion, mit der größt möglichen Verbesserung des Produktionsregimes

sten Türen standen Gruppen von Hausbewoh­nern, die die frische Abendluft genossen, aber Rita Bahianas Gesellschaft war die größte und angeregteste, denn sie war noch durch Das Dores' Gäste verstärkt. Bläulicher Rauch von unzäh ligen Zigarren und Pfeifen stieg auf, und die allgemeine Verwirrung legte sich etwas, da die meisten Bürger von Sao Romao zu voll waren, um sich noch zu rühren. Die Bogenlampe in der Mitte des Hofes brannte jetzt und warf ihre Strahlen auf fünfundneunzig Hauseingänge.

Durch die verhältnismäßige Ruhe der Sied­lung drang jeßt das fröhliche Gelächter aus Mirandas Haus. Lustige Stimmen ertönten neben unaufhörlichem Pfropfenknallen. Die machen ja gehörige Mengen Cham­pagnerflaschen auf", bemerkte Alexandre, der seinen Polizeiro längst wieder abgelegt hatte, nachdenklich.

Die Zuschauer packte fast das Entsetzen, Wart einen Augenblick, hungriger Wolf, wenn sie mitansahen, wie er stopfte und wie dein Essen läuft dir ja nicht weg. Es ist genug Netzt erschien der alte Liborio, dessen Ver- alles, sein eigenes Gesicht inbegriffen, in seinem da, selbst für dich." hältnisse dem ganzen Hause ein Rätsel waren. Schlund zu verschwinden drohte. Die lange Trint etwas Wasser, Onkel Liborio", rief Er hatte keine Küche und ging, wenn es regnete, Nase zitterte über dem Abgrund und schien jeden Augusta, und die gute Seele rannte ins Neben­nicht aus seiner Kammer. Der alte Liborio war Augenblick untertauchen zu wollen, die rungligen zimmer und füllte ein Glas, das sie ihm an die wirklich ein Typ für sich. Er hauste im klein- Wangen  , die wäßrigen Augen, die abstehenden Lippen hielt. Er trank, ohne die Augen von dem sten und dunkelsten Winkel im billigsten Teil der Ohren und der kahle, glänzende Schädel, alles Teller vor ihm abzuwenden. Siedlung, humpelte herum und sammelte alles schien sein Schicksal voller Fassung zu erwarten. ,, Mein Gott  !" inurrte Porfiro   und spuďte Ja, aber andere Leute sollen sich nicht auf, was er auf der Erde fand. Er jammerte Firmo schlug vor, ihn betrunken zu machen, in die Ecke. Ich bekomm's mit der Angst. Der amüsieren; egoistische Bande", warf Rita Ba­über seine Armut und machte die Hand auf wie um zu sehen, wie er sich dann benähme. Alexan- ist ja fähig, uns alle mit Haut und Haaren auf- hiana ein. ein Bettler erbat von diesem Nachbar ein dre und seine Frau waren dagegen, lachten aber zufressen." Darauf wandte sich die Unterhaltung zu Stückchen Brot, von jenem einen Happen Fleisch, wie alle übrigen, obgleich ihnen unbehaglich zu- Mittlerweile war die Sonne gesunken und Mirandas Familie, besonders zu Dona Estella von einem Dritten einen alten Lumpen. Ewig mute war. Sie waren geradezu fasziniert von der Abendwind kühlte die Luft ab. Bruno und Henrique. Leocadia   berichtete unter Eid, suchte er Zigarrenstummel, die er in seiner Sem Anblick dieses alten bröckligen Stück Mensch, schnarchte friedlich auf seinem Stuhl, während sie sei einmal auf einen Haufen leerer Flaschen Pfeife rauchte einer Pfeife, die der alte Sa- dieses gebückten Skeletts, das in einem trockenen feine Frau Leocadia   ihre Beine über Porfiros an der Mauer geklettert und hätte Mirandas lunke einem blinden Mann gestohlen hatte. Es Hautsad steckte und ohne Unterlaß den Berg von nie gelegt hatte und sich bei mehreren Gläsern Frau und den Studenten in enger Umarmung ging das Gerücht, Liborio hätte einen Haufen Essen, den man ihm vorgesetzt hatte, hinunter- Paraty zärtlich von ihm küssen ließ. Aber gesehen. Sie hätten glühende Küsse ausge­Geld beiseite geschafft, aber das leugnete er schlang, als wolle er für die andere Welt Vor- Firmo schlug vor, hinauszugehen, hinauszugehen, und alle, tauscht und seien, als sie ihrer ansichtig wurden, unter Jammergeschrei und schwor, daß er im rat sammeln. außer dem schlafenden Bruno, stimmten zu. Der wie erschreckte Hunde geflohen. tiefsten Elend lebe. Aber plötzlich blieb ihm ein Stück Fleisch, alte Liborio quälte Alexandre, ihm eine Zigarre Augusta Carne Molle bekreuzigte sich er­Der Hungerdämon schien an ihm zu zehren, das zu groß war, um mit einem Bissen herunter- für seine Pfeife zu schenken, und als ihm dieser geben uno murmelte ein Gebet an die Virgem und er troch umher wie ein ausgemergelter, geschluckt zu werden, unterwegs stecken, und unsch erfüllt wurde, stapfte der verschrumpfte Santissima, denn so ein Benehmen bei einer Heimatloser Sund. Die Mütter rieten ihren Liborio fing an zu husten und zu würgen, mäh Sauner davon und machte in anderen Häufern verheirateten Frau war mehr als sie vertragen Kindern, sich vor ihm in acht zu nehmen, denn rend seine Augen aus dem Kopf zu treten schie- Besuch, wo gerade gegessen wurde. Rita, fonnte. Der Freund von Das Dores' Beschüßer er hatte die Gewohnheit, um die Kleinen herum- nen. Leocadia  , die ihm am nächsten saß, gab Auguſta und Albino machten sich ans Abwaschen hörte auf, Nênêm zu liebkosen und drückte sein zuscharwenzeln und sich in ihre Spiele einzu dem alten Vielfraß einen kräftigen Schlag auf und kehrten den Boden auf. Erstaunen über diese Nachricht aus, denn er drängen, um ihr Vertrauen zu gewinnen und den Rücken, so daß er den Bissen wieder von Der italienische Chor war jetzt hörbarer und hatte Dona Estella immer für eine anständige ein Stückchen ihrer Marmeladenbrote oder sich gab. sang melancholische Melodien, die von alkoholi  - Frau gehalten. Suchentrümel zu erhaschen. schen Seufzern begleitet wurden. Vor den meis

Alle ekelten sich.

hinunter- Paraty

( Fortsetzung folgt.)