Geite 2.

Sächsische Städte vor dem Zusammen­

bruch.

Dresden  , 28. September. Der erste Bürger­

Die Tertilarbeiter tagen.

( Fortseßung von Seite 1.)

meister der Stadt Dichay hat eine Eingabe an Arbeitslosenversicherung in Deutschland   und auf den sächsischen Gemeindetag gerichtet, worin er die Erfolge, die sich die deutschen Arbeiter in darauf hinweist, daß eine große Anzahl sächsi- der Frage des Schußes für Mütter und Kinder scher Städte in fürzester Zeit vor dem Zusam- erivorben haben.( Lebhafter Beifall). menbruche stehe. Von 65 sächsischen Städten mit

45.000 bis 130.000 Einwohnern schließen das Sodann werden als Mitglieder der An­Renungsjahr 1928 nur drei Städte tragsprüfungskommission folgende Ge­ohne ungedecktes Defizit ab.

Dienstag, 1. Oktober 1929. Rebner protestiert unter großer Zustimmung

Genoffe Roscher den allgemeinen Tätigkeitsbericht gegen den schändlichen§ 82 der Gewerbeordnung, ( in Ergänzung des in vorbildlich ausestattetem bespricht die Frage des Entgelts bei Waffenübun­Verfolgung ber richts): Arbeiter durch schwarze gebundenen Buche gedruckt vorliegbenen Be- gen und wenbet sich sodann der Liften Der Mitgliederstand betrug Ende 1928 50.864, ( davon 63 Prozent Frauen). Es ist erfreulich, daß zu. In der Auferstehung dieser Bisten dokumentiert die Zahl der Mitglieder, die in einer höheren sich die Auferstehung des alt- österreichischen Geistes Klasse ihren Beitrag leiften, gestiegen ist. Wir in der Republik  , in den Unternehmungen, in den haben in der Berichtszeit 37.366 neue Mitglieber Amtsstuben, in der Rechtssprechung. Im Jahre aufgenommen. Dagegen ist die Fluktuation des 1927 wurden nach einem verlorenen Streit bei der nossen   gewählt: Josef Häring, Graslig; Josef Verbandes noch sehr groß, weshalb wir feinen Zu Firma Wild in Königsberg   30 Arbeiter Rüffler, Heinersdorf  ; Johann Lachmann  , Freuden wachs zu verzeichnen haben. In den Ortsgruppen auf die schwarze Liste gesetzt und so Leben teilnehmen, wenn sie nicht Parteiçenoj. thal; Max Bresovsky, Jägerndorf  ; Emil Peter, müßten Komitees gegründet werden, die sich be- unter Verlegung des Staatsgrundgesetzes und bes finnen find. Mähr. Schönberg; Emma Gärtner, Reichenberg; mühen, fäumige Zahler zu mahnen und Mitglieder, Terrorgefeges in dauernde Arbeitslosigkeit und Damit ist die Werbung unter den Frauen Rosa Richter, Rumburg  ; Karl Gichle, Römerstadt; die ihren Austritt angemeldet haben, zurückzuge größtes Elend gestürzt. Dies spielte sich inter zu einer allgemeinen Parteiaufgabe geworden. fen: Gustav Lehnert, Böhm. Ramnis; Josef Rich August Kober, Braunau  ; August Hegenbarth, Ben- winnen. den Augen der Behörden ab, ohne daß Der Redner wendet sich dann dem Problem der Staatsanwalt oder der Innen- und Justiz­ist es zur Pflicht der Genoffen geworden, die ter, Mähr.- Trübau; für den Unionsvorstand Josef der fozialdemokratischen Frauen bei ihrer Arbeit Burianel und Binzenz Tauber. ter, Mähr.- Trübau; für den Unionsvorstand Josef der Arbeislosigkeit und deren beson minister eingeschritten wären, welch lettere von die­deren Ursachen in-der Tschechoslowakei   zu, die 80 fem unerhörten Vorgeben in Kenntnis geseht wur zu unterstüßen. Ihr Ergebnis ist ja nichts an­Alls Mitglieder der Mandatsprüfungs- Prozent der alt österreichischen Textilindustrie über ben! Die Klage des Verbandes gegen den betref­deres als eine Stärkung der Partei. Eine und Wahlkommission wurden gewählt: nommen hat, von deren Erzeugnissen aber nur 25 fenden Unternehmersekretär wurde monatelang hin Kräftigung der Partei über die Wahlzeiten Georg Gläsel, Asch: Erwin Sillebrand, Dittersbach; Prozent konsumiert. Die Schwierigkeiten des Ex- ausgezogen und schließlich wurde er freigesprochen, hinaus! Je mehr proletarische Frauen wir Moris Oppit, Würbental; Adolf Liebisch, Fulnet: ports, der ungünstige Einfluß der Mode, die un- weil seiner Berantwortung, daß er die Namen der organisiert haben, um so geringer wird die Kosch, Mähr.- Schönberg; Franz Tischer," Reichen sinnige Wirtschaftspolitik der Regierung und die verfemten Arbeiter in deren Interesse dem ge­Zahl derer, die der Beeinflussung durch unsere berg; Hermann Weber  , Rumburg  ; Josef Schäfer, nackte Profitgier des Unternehmertums vergrößern famten Unternehmertum bekanntgegeben habe, Glan­Feinde erliegen fönnen, die schönen Worten Bergstadt: Alois Braun, Trautenau  : Johann die Arbeitslosigkeit ständig. Rationalisierung, Thpi- ben geschenkt wurde!( Große Entrüstung der Dele­und verlogenen Parolen unserer Gegner Ge- Tscherp, Teplit- Schönau; Adolf Beschel, Warnsdorf: fierung, wissenschaftliche Betriebsführung- all dies gierten). Die Berufung des Staatsanwalts in die­hör schenken und Glauben, weil sie politisch un- Theodor Göbel, Swittau; für den Unionsvorstand ist hierzulande fast ausnahmslos mur Namen für fer Sache ist bis heute nicht erledigt. noch größere Ausbeutung der Arbeiterschaft. Wir Roscher widmet sodann einige Worte pictat orientiert sind. Je mehr Frauen wir für die Leopold Wolf und Adolf Höhnel. sind nicht Gegner einer gesunden Rationali vollen" Gedenkens den Bolschewifi, die als Er­Partei gewinnen, um so stärker wird der feste sierung, wohl aber einer, die nur neues Elend oberer auszogen und heute bereits selber lang­Blod, der Kern der sozialdemokratischen Wäh- Um halb sieben Uhr schloß Genosse Roschafft. Unter großer Zustimmung des Verbands. sam an dem Gift zugrunde gehen, mit dem sie lerschaft. Und mehr noch: wenn Mann und scher die Samstag- Sibung, nachdem er vor- tages spricht Roscher sodann über den Miß- uns vernichten wollten. Von den Kommunisten Frau nebeneinander in der Partei stehen, wenn ber noch einige geschäftliche Mitteilungen ge- brauch der Unternehmer mit der ge ist ein Säuflein 3dealisten und ein häuflein poli­beide sozialistisch denken, dann wird damit macht hatte. wertschaftlichen Arbeitslosenunter- tischer Narren übriggeblieben. Wir müssen den wertvollste Zukunftsarbeit geleistet. Die sozial Am Abend vereinigte Delegierte und Gäste stüßung. Arbeitern den Glauben an die freien Gewerk. Dringend notwendig ist eine staatliche Aftion schaften wiedergeben. demokratische Frau wird ihre Kinder zu Sozia- cin Festkonzert im Voltsgartensaale. zur Unterstützung der tausenden Arbeitslosen ins­listen erziehen. Und die Frau ist ja gerade in Wir haben von diesem Staate noch viel zu ben Arbeiterfamilien für die Erziehung der Die Sonntägigen Verhandlungen. befondere in der Flachsindustrie Ost böh forbern. Wir müſſen unser Recht auf eine men­mens und allgemein in der Baumwoll- fchenwürdige Existenz verteidigen. Nach Ansicht des Reichenberg, 29. September( Eigenbericht). industrie. Bürgertums, das dreiundeinhalb Jahre den Staat Noch bilden die Frauen erst ein Drittel Sonntag vormittags begrüßte, unter dem Vorsize beherrscht, sollen die Arbeiterschutzgesetze weg­der Gesamtmitgliedschaft der Partei. Noch gibt Roschers, den Unionstag zunächst Fischer­geräumt werden. Nun ist diese Koalition am Ende. es Organisationen, die feine Frauenfektionen Desterreich, der die Fortschritte der Textil­Das Bürgertum hat geglaubt, die freien Gewerk­haben. Ja, es gibt Organisationen, die überarbeiterbewegung in den nun fast drei Jahr­schaften vernichten zu lönnen, aber die Kraft der haupt feine weiblichen Mitglieder haben! Viel zehnten österreichische Union   schilderte. Sodann Wir haben Forderungen bezüglich der Arbeits- organisierten Arbeiterklasse ist nicht zu brechen. Der von diesem Rückstand- denn das ist ein überbrachte Zerbe die Grüße der polnischen, losenversicherung gestellt, wir haben auch beantragt, unbengsame Wille zum Sien wird über alle deutschen   und jüdischen Textilarbeiter Polens  , daß ein Zwangsarbeitsvermittlungs- Gegner triumphieren!( Lebhafter Beifall.) arger Rückstand kann in den beiden Werbe­dessen Textilindustrie derzeit unter einer noch geset geschaffen wird; die bürgerliche Mehrheit Burianet erstattet den wochen befeitigt werden. Wird die Werbung nicht dagewesenen Krise leidet. Er vergleicht die hat es verhindert, daß die Anträge zur Berhand­richtig durchgeführt, dann wird nicht nur die noch weit größeren Schwierigkeiten der Organi- lung kommen. Das Gesetz über den achtstündigen der Mitgliederstand( berzeit 50.864), seit 1925 fon­Raffabericht: Zahl der weiblichen Parteimitglieder beträcht fierung des Textilproletariats in Polen   mit der Arbeitstag gefällt den Unternehmern auch nicht. lich steigen, sondern auch die Zahl der Frauen wohl auch schweren, aber konstanteren Aufwärts- Dabei gibt es immer noch Arbeiter, die den großen ftant, ist jetzt in langsamer Aufwärtsentwicklung feftionen um viele vermehrt werden. entwidlung der Bewegung bei uns. Beide Red- Vorteil dieses Gesetzes nicht einsehen. In der Be- begriffen. In der Beitragsleistung macht sich eine Um Argumente werden die Genofsinnen ner fanden lebhaften eBifall. Für den Brün- richtszeit wurden im Staate über 56 millio- fteigende Tendenz in der ersten und zweiten Klasse, eine absteigende in der dritten und vierten Klasse bei ihrer Werbung wahrlich nicht verlegen sein. ner Verband sprach Urban: Wir sind nen behördlich bewilligte Ueber­Die Taten des Bürgerblocks haben alle Arbei zu Ihrem Kongresse gekommen, nicht nur weil stunden geleistet, davon allein in der Textilindu bemerkbar. Dem durchaus günstigen Bericht über terfrauen schmerzlich fühlen gelernt. In jeder wir Freunde find, sondern auch deshalb, weil strie über 24 Millionen. Die Ueberstunden müssen die Wirtschaft in den Ortsgruppen und den Re­ferbefonds und über den Zentral. Arbeiterwohnung, in jedem proletarischen uns ein lebhaftes Interesse mit Ihnen verbin- eingeschränkt werden. Die Unternehmer sind auch Saushalt sind die Ergebnisse der Klaffenpolitif det. Sind Sie doch die größte Textilarbeiter gegen die Bestimmung, daß die Frauen am Sams. fonds fügt der Referent einen gründlichen Bericht organisation dieses Staates. Redner tommt auf tag nachmittag nicht arbeiten dürfen. Unsere Ge. über den Arbeitslosenfonds bei: über der Bürgerparteien unheilvoll wirksam cewor- die durch die bürgerliche Koalition geschaffenen nossen im Barlament haben es bis jetzt verhin breieinhalb Millionen Kronen wurden verbraucht, den. Keine zufriedene Proletarierfrau gibt es! mißlichen Verhältnisse in sozialer Hinsicht zu dern können, daß daran etwas geändert wird. Auch und noch ist ein Defizit von mehr als drei Mil­Reine, die nicht täglich klagen muß über die sprechen und verweist dann auf die zerstörende die Arbeitszeit der Schichtarbeiter ist abnormal. lionen vorhanden, da die eigenen Ausgaben mehr als Teuerung, über die Erschwerung der Wirt- Tätigkeit der Kommunisten. Unsere Hauptauf- Das Familienleben wird zerstört, die Nachtrube sechseinhalb Millionen erreicht haben. Es mußte schaftsführung. Zeigen wir ihnen die Ursachen gabe wird es sein, gemeinsam die Teile der Ar- wird dem Arbeiter weggenommen, der Schicht- ein Darlehen von über 4,700.000 ro­ihrer gesteigerten Not und sie werden für beiterschaft, die zersplittert sind, zusammenzu- arbeiter hat größere Ausgaben für die Ernährung, nen aufgenommen werden. Das sind die Früchte des Genter Systems für die Union  ! In den ung zu gewinnen sein! faffen.( Lebhafter Beifall.) Waniet- Reichen er wird verleitet, eine zweite Schicht zu arbeiten. Sie werden zu gewinnen sein für die Barberg, für die Kreisgewerkschaftskommission, ent-( Pfui- Rufe!) Die Gefahren der Nachtarbeiter fimb abgelaufenen vier Jahren wurde als Mitglieder und als Wählerinnen. wirft ein anschauliches Bild der politischen und noch größer. Dadurch, daß die Arbeiter feinen Mitglieder Arbeitslosen unterstüßung Verheißungsvoller Auftakt unserer Wahlbewegewerkschaftlichen Entwicklung und der befon- ordentlichen Schlaf haben, sind sie Betriebsunfällen angewiesen, für 1,705.832 Unterstübungs. gung ist die Frauenwerbung. Sie wird uns die deren Zukunftsaufgaben gerade auf dem Rei- sehr stark ausgefest. Es gibt heute noch Betriebe, tage ausgezahlt. Von 14,886.000 Stronen entfielen gung ist die Frauenwerbung. Sie wird uns die chenberger Boden, wo der Textilarbeiterbewe- in denen die Betriebsausschußwahlen trotz dem 6 Millionen auf den gewerkschaftlichen Beitrag. ersten großen Siege bringen. Sie wird die Ein- qung außerordentliche allgemeine Bedeutung zu- Gesetz nicht durchgeführt wurden. Dort, wo Die Novellierung des Gesetzes ist drin­feitung zu einer großen Volksbewegung sein, kommt. Nach der Verlesung einiger eBarüßungs- Betriebsausschüsse gibt, ist die Union  " maß- send notwendig. die sich mit elementarer Wucht gegen die Bür- Schreiben( unter anderem des schweizerischen, des gebend. Der Bildungsarbeit wurde größte gerparteien wenden und unsere Fahnen am 27. französischen, des belgischen und des niederlän- Aufmerksamkeit geschenkt. Wir haben mehrere Oktober zum Siege tragen wird! dischen Verbandes) erstattet Schulen für die Funktionäre abgehalten.

Kinder ungleich wichtiger als der Mann.

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Gin brasilianisches Mietshaus

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Zur Zeit zählt der Verband über 8000 Arbeits­lose, im ersten Halbjahr 1929 hat er gegen

3 Millionen Kronen an Arbeitslosenunter­stüßung verrechnet.

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Wolf erstattet den Bericht über die Fachpresse.

Der Textilarbeiter" erscheint wöchentlich in einer

zwei Angelegenheiten mit dämlichen Einwan-| mißhandelte die alte Mulattin noch immer das hatte jept den Siedepunkt erreicht. Von aller derern", die zählte er aber nicht mit, denn solche am Boden liegende Mädchen und hielt nur inne. Seiten tamen Fragen und Aufforderungen, fie Leute jah er nicht als menschliche Geschöpfe an um zu fragen: Wer war es? Wer war es?" folle doch sprechen und den Fall flären, und das man fonnte sie aufschlitzen, wie man ein Worauf die Schlägerei von vorn anfing, bis die immer dringendere: Wer war es, wer war es Schwein schlachtet. Rita verstand, worauf er Frage wiederkam: Wer war es, sag' mir, wer denn?" brach schließlich des Mädchens hartnädi hinzielte, und versuchte seine Eifersucht zu be- es war!" gen Widerstand, bis sie anfing, in ihren zerrisse schwichtigen. nen Rod, den sie sich vor Augen hielt, zu weinen, und stammelte: Domingos war's." Domingos?"

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Roman von Aluizio Azevedo. Piedade lauschte diesen Anordnungen mit Ihre Tochter heulte, antwortete aber nicht. tiefem, andachtsvollen Schweigen und mit der Früh am nächsten Morgen gingen die bei- ,, So, du willst es also nicht sagen? Na wari' fummervollen Miene eines Menschen, dem der den Männer über den Hof, und die Blide. bie sie nur, wir werden schon sehen." Und sie lief in d: c Arzt eine entmutigende Diagnose für einen ge- austauschten, founten nur als offene Heraus Küche und holte den Besen. Aber so furz die Der junge Mann in der Taverna?" liebten Stranken stellt. Dann legte sie eine Sil- forderung gedeutet werden. Aber keiner sprach Zeit auch war, sie genügte Florinda, um das ,, Aha, der Fuchstopf", schrie die alte Mar­bermünze in die Hand der Zauberin und ver- ein Wort. Rita beschloß, den Steinmetz zu war- Fenster zu öffnen und buchstäblich mitten unter cianna. Komm jest mal mit", und sie padte sprach, falls sich ihre Rezepte als wirksam er- nen, da sie genau wußte, daß Firmo in einer die erregten Nachbarn herauszufallen Die Florinda am Arm und schleppte sie, von der wiesen, eine noch höhere Belohnung. seiner Eifersuchtsanwandlungen vor nichts halt- Waschfrauen waren entschlossen, sie vor ferneren ganzen plappernden Schar begleitet, zum Lader.. Aber nicht nur die Portugiesin war durch machte. Aber als Jeronymo mittags vom Stein- Schlägen zu schützen, denn die wütende Mutter Sowohl die Taverna" als auch das Re Jeronymos Leidenschaft für die Mulattin er bruch zurückfam, war im Hause bereits ein hatte die Tür aufgerissen und bedrohte sie alle staurant waren mit Kunden angefüllt. Hinter bittert. Auch Firmo hatte die Flamme entdeckt, neuer Skandal im Gange, diesmal in Nummer mit ihrem Besen. Eine Anzahl von Weibern ver- dem Ladentisch sprangen Manoel und Domingos die seine Freundin im Herzen eines Rivalen entwölf, zwischen der alten Marcianna und ihrer suchte sie zu beruhigen. Was ist denn los, Tante hin und her. Es waren viele Neger da, und der facht hatte, und beäugte den Steinmetz mit her- Tochter Florinda, und so vergaß sie die Gefahr, Marcianna, was hat denn das arme Kind ge- Lärm war ohrenbetäubend. Auch Leonor war zu ausfordernden Bliden. Er arbeitete jept regel- in der der Portugiese schwebte. fehen, scharienzelte herum, liebäugelte mit dem mäßig und wohnte nicht in der Siedlung, ob- Marcianna hatte sich schon lange wegen Ins Unglück ist das Frauenzimmer gefom- oder jenem, wobei sie beide Reihen ihrer großen, wohl er seine Nächte in Ritas Haus zubrachte ihrer Tochter Sorgen gemacht. An diesem Tage men, treischte die alte Mulattin, weiter ist weißen Zähne zeigte und quietschte, wenn die Männer sie nedten. Zwei englische Matrosen und Sonntags von früh bis spät in ihrer Ge- nun hatten die beiden bei Tisch gesessen, und nichts los." sellschaft blieb, während des ganzen lärmenden Florinda war vor Ende der Mahlzeit aufgeftan- ,, Aber schlag doch das arme Sind jeht nicht," tranfen eine sonderbare Mischung aus Ginger- ale Festes, das die Arbeiter regelmäßig an ihrem den und ins Schlafzimmer gelaufen, wo Mar­und Whisky, bouten Tabat und sangen in ihrer Ruhetaa frierten. Eines Tages fam er uner- cianna sie fand. fremben rauhen Sprache betrunkene Lieder. wartet schon mittags an und sah gerade, wie i. Was ist mit dir los?" forschte sie und sah sich der Portugiese mit Rita unterhielt, die an dem Mädchen fest ins Gesicht. ihrer Wanne arbeitete. Er ging ohne ein Wort ,, Nichts, Mama", war die Antwort.

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tan?"

zu sprechen vorüber nach Nummer neun, wohin ,, Aber wie ist dir denn, was fühlst du Knochen im Leibe." sie ihm bald folgte. Er erwähnte nichts von denn?"

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Marcianna erzwang sich den Weg durch die Kundenmenge und hielt ihre unselige Tochter nach wie vor fest am Arm. Dann rief fie: ,, Hallo, Sie, Joao Romao!" ,, Was ist denn da draußen los?" rief die Stimme des Wirts, der im Nebenzimmer war und alle Sände voll zu tun hatte.

sagte Augusta, du reißt ihr ja die Haut vom Leibe." ,, Dann soll sie mir antworten," raste die Alte, ich will wissen, wer der Sund gewesen ist, und fie foll es fagen, sonst serbrech' ich ihre Los, Florinda, sag' doch, wer es war", riet seinen Besorgnissen, machte aber auch keinerlei ,, Nichts, Mama; nichts." Das Dores. Es ist doch besser, du sagst es dei­Anstalten, seine Mißstimmung zu verbergen. Marcianna zitterte vor Wut, schloß daß ner Mutter jetzt, dann ist alles vorüber." Der Kreis wartete in ungewohntem Schwei  Den ganzen Nachmittag war er reizbar und übel Fenster, riegelte die Tür zu und steckte den Bertoleza, die einen Eßlöffel mit Fett in der gelaunt und blieb so bis nach dem Essen; dann Schlüssel in ihr Kleid. Dann fiel sie über ihre gen und platte vor Neugierbe. Da habt ihr's, Hand hielt, erschien, schmusig von Schweiß und schlürfte er Baraty" und fing an von Schlä- Tochter her und schlug sie erbarmungslos. Ohne rief die Mutter aus. Sie antwortet nicht, das muß, in der Tür, und als sie fab, daß eine Menge geveien zu erzählen, von den Heldentaten, die er Soffnung auf Flucht, schrie Florinda so laut sie unverschämte Weibsbild. Aber ich werd's schon Beute aus dem Haus das Lotal mit Beschlag in seiner wilden Jugend mit dem Rasiermesser fonnte und rief um Hilfe. Die Waschfrauen lie- aus ihr' rausbekommen." belegten, rief fie ihrem Mann zu: Kommen Sie vollbracht hätte, und gab schließlich der Meinung ßen ihre Wannen stehen und ihre Eisen abküh- Die Waschfrauen mußten die wütende Alte lieber rasch her, Herr Joao; ich weiß nicht, was Ausbrud, daß solche Methoden die einzigen len, und die Nachbarn versammelten sich vor an den Armen paden und ihr den Besen aus passiert ist." seien, um private Rechnungen zu begleichen. Nummer zwölf, hämmerten auf die Tür und der Hand reißen, sonst hätte sie sich wieder auf Unter feinen früheren Ruhmestaten waren auch drohten, das Fenster einzuschlagen. Drinnen das unglückliche Mädchen gestürzt. Die Neugierde

( Fortjepung folgt.)