Cette 4.

SO werden Mörder erzogen!

Freitag, 25. Oftober 1929.

Die Bolschewiken und der Unternehmer- Es lebe der Aktivismus!

spitzel Willibald Jakob.

Eine tschechische Minderheitsschule für ein Rind Daß der Aktivismus der deutschen Bevöl ferung unserer Republik auf dem Gebiete des

In Prag hat man den Mörder Ellinger berhaftet, der vor 14 Tagen den Gendarment Die bolfdewistische Bresse berichtet in gro- Bolfche wiken wußten, daß er sich schon Schulwesens nicht den geringsten Nugen wäh Florian und deffen Frau ermordet bat. Die her Aufmachung über die Tätigkeit des Spivels bei wohnbewegungen der Textilindustrie in Rei rend der allzu langen Beit seines Wiitregierens bürgerlichen Blätter bringen zum Teil sehr aus­Willibald Jofob und benüßt auch diese chenberg, Währ.- Schönberg, Römerstadt, Frei- gebracht hat, ist so flar wie nur irgend etwas. führliche Berichte über das Verhör des zwei Gelegenheit, um die sozialdemokratischen Partei- waldau, Asch usw. betätigt hat, das ist Beweis Es ist nicht das Geringste besser geworden, int fachen Mörders, nach dem zehn Tage lang tau und Gewerkschaftsfunktionäre zu verdächtigen. Es genug, daß die Bolschewifen schon frü- Gegenteil es haben sich die Verhältnisse in bic jende Gendarmen in allen Bezirken der Republif ist gewiß eine ganz verwerfliche Handlungsweise, her feine Tätigkeit gefannt haben, fer Beziehung ebenfalls verschlechtert. Deutsche fieberhaft gesucht haben und der nun durch den wenn sich ein Mensch, ganz gleich, welcher politi dennoch wurde er als Angestellter Schulklassen wurden weiterhin gesperrt, tiche Berrat eines Weggenoſſen, der sich von ihm fchen Gejinnung er zuneigt oder vollständig par- ibres Parteiblattes belaffen. Seit hische Minderheitsschulen wurden in den Nand­gebrellt fühlte, ans Meffer geliefert wurde. ellos iſt, für Spizeidienste bergibt. Schon von den genannten Lohnbewegungen find bereits zwei gebieten für eine lächerlich geringe Schülerzahl Dieses Verhör des Mörders war mehr als altersker wurden Spizel von ehrlichen, aufrech- Jahre ins Land gegangen und dennoch blieb geöffnet. Geradezu absurd und unglaublich. muz eine Sensation. Es war höchſt lehrreich für ten Wienschen verachtet und wo es möglich war, feine Stellung unerschüttert, was sehr verdächtig es aber flingen, wenn man hört, daß alle, die ein Interesse an der Besserung der ihrer gerechten Strafe zugeführt. Daß sich jedoch ist, zumal er sich auch noch dis Stolporteur ber für ein einziges Rind eine Minderheits­menschlichen Gesellschaft haben, es könnte also die bolichemistische Partei über Spipel gar so sehr Wolfsbuchhandl. Runge& Co., ausweisen konnte. schule unterhalten sehr lehrreich auch für den Herrn Justiz aufregt, ist unseres Erachtens gar nicht am Das Unternehmerorganisationen sich der minister, es fönnte sehr lebrreich für die Plave. In Bewegungen ,, die zum Teil illegal Spigel bedienen, ist fattjam bekannt. Es ist auch Dauba in der Gemeinde Sutorad zu. der wird. Der Fall trifft im politischen Bezirk Moralisten und Sittlichkeitsschnüffler in der bestehen, versuchen immer Spigel fich einzuschlei- cine efte Erfahrung, daß Spigel und Spione Mährend in dieser rein deutschen Dori riftligjozialen Barici werden. men. Außerdem wird das Spigelfuftem durch die jederzeit, sobald ihnen ein Vorteil winkt, ihre gemeinde die deutsche Bevölkerung Belfahewifen nicht nur gefördert, sondern di- Auftraggeber verraten, was auch in diesem Falle eine Schulklasse besigt, sondern die Wie ist Ellinger zum Mörder reft gegütet. Die bolichemistischen Zellen zutrifft. Daß jich ein Spigel in die Enge treiben deutschen Kinder in das Nachbardorf zur Schule geworden? in den gegnerischen Organisationen haben doch fäßt, wie die Belschewiken gerne Glauben machen Er hat dem Polizeikommissär seine traurige( die ausschließliche Aufgabe, alles zu erspähen und wollen, ist nicht anzunehmen. Man kann viel- gehen müssen, wurde dort selbstverständlich eine Geschichte erzählt. Als uneheliches sind Spigeldienste für die Bolschewvifen zu verrichten. mehr auf ganz andere Zusammenschechische Minderheitsschule eröffnet, die zu Be­lam er zur Welt. Lag Gottes Fluch auf ihm, Sie haben ausschließlich die bolichemistische Aufhänge fchließen, in die wohl noch gicht fom ginn des heurigen Schuljahres zwei Stinder be da er ein sind der Sünde" war? Nein, es gabe, nach den 21 Punkten Mostaus zu hanment wird. Es ist auch durchaus möglich, daß saß. Da das eine Kind an Scharlach ertranft ist ist, nur der Menschen eigener Fluch, der dein, alles zu beobachten, mit Liit, Lüge und Jetab das Material, welches ihm die Unterneh- und bereits durch vier Wochen die Schule nicht diefe Kinder im Mutterleib schon zu endlosen Verschweigung der Wahrheit zu ar- mer geliefert hatten, jezt den Bolschowiken gegen besuchen kann, kann sich die ständige Lehrkraft, Leiden bestimmt. Mit Angst und Sorge trägt beiten, um den Bolschowiken die Tätigkeit der Entgelt als Wahlschlager angeboten hat. Eine die angestellt werden mußte, die ledige Mutter die Frucht, beschimpit, verlaat, gegnerischen Organisationen verraten zu fönnen, Partei, die etwas auf Reinlichkeit hält, würde den ganzen Tag mit einem einzigen Rinde, gegest und verfehmt von der„ guten Gefell also eine programmatische, von der Partei an einem derartigen Menschen einen Fußtritt geben. dem Kinde des Gendarmeriewachtmeisters, schaft", von den Allerchristlichsten der Christ- befohlene Tätigkeit, zu verrichten. Anders handeln die Bolschewifen. Sie benügen abgeben.

all wöchentlich

lichen. Was haben sie bisher getan, das Los Wer war dieser Willibald Jakob, das Material" eines solchen Menschen gegen die Es ist sicher sehr fortschrittlich, wenn das Wäde der ledigen Mütter zu mildern?" Nichts. Und der für die Unternehmer Spigeldienste leistete, Sozialdemokratic. Daß Aussagen einer derarti chen des Herrn Gendarmeriewachtmeisters einen wenn die Sozialdemokraten, wie in Wien , das eigentlich? gen Quelle unglaubwürdig sind, hindert sie nicht, eigenen Bauslehrer vom Staate bereit gestellt ba Los und die Sorgen der ledigen Mutter zu Er war organisierter Bolichewit letzten Endes sozialdemokratische Vertrauensmän- fommit! Aber nicht genug damit! Da es sich in findern versuchten durch die großzügige foziale und außerdem noch in der Verwaltung ner in den Kot zu zerren, das ist eben bolsche unserem Falle um ein Mädchen handelt, muz Murforge für die Schwangere, für bie möchtetin, ihrer eigenen Beiiidrift„ Der wiſtiſche Art. Die Aussagen des Spikels Willi- inch chichean barbeitslehrerib für das Kind, wie nannten es die Bürgerlichen, Sämpfer" angestellt! Dadurch hatte er bald Jafob gegen den Betriebevertrauensmann zweimal in der Woche 24 Kilometer mie ichimpiten es die Alerifolen: die Möglichkeit, in den bolichemistischen Orga- Möcfe I in Neudef beruhen nicht auf Wahrheit, gehen, um dem Stinde den notwendigen Hand­nisationen alles zu beobachten, sich überallhin Zu sondern sind direkt erfunden. Wegen der arbeitsunterricht beizubringen, abgesehen davon, Fürsorge- Inflation! tritt zu verschaffen und fonnte dadurch den Ungleichen Beschuldigung, die der Spitel gegen den daß auch der Herr Pfarrer aus der Nach­Wenn dann das mit allen Sunden der Pfaffen- ternehmern das sicherste Material liefernt. Jehre Gen. Mödel erhoben hat und welche nun im barpfarrgemeinde und Bürgermoral gehette Mädel Abtreibunga- lang hat er unter dieſem Deckmantel feire ver- Vorwärts" breitgetreten wird, läuft bereits ein ein paar kilometer gehen muß, um versuche macht, das werdende Leben, dem schon merfliche Tätigkeit ausgeübt. Sätte er nur So- Prozeß gegen den bolschewistischen Sefretär bem Kinde die geistige Nahrung zu geben. Und die Angst der Mutter schadet, auch noch phyfischialdemokraten bespielt und den Bolschewiken Trapp. Warum tritt er nicht den Wahrheitsbe- das alles, Arbeiter und Arbeiterinnen, für Euer schädigt, was hat die bürgerliche Gesellschaft zur dieses Material geliefert, dann, so dann, hätte weis an und versucht, den Prozeß immer wieder Steuergeld, während man Euere Stinder zwingt, er die richtige boljcheristische Linie innegehabt zu verschleppen? Gen. Möckel ist ein ehrlicher, in überfüllten Schulklassen zu siken und Stunden Abhilfe bereit? und hätte auch noch etwas werden können. Ein aufrichtiger Vertrauensmann und wartet den in überfüllten Schulklassen zu ſizen und Stunden Den Kerkerparagraphen 144. richtiggehender bolfchewiftischer Spikel nimmt es Ausgang des Prozesses mit Ruhe ab. lange Wege zur Schule gehen zu müssen! Aber Solch ein uneheliches Kind war Ellinger; aber mit feiner Parteiauffassung nicht so genau So ist auch dieser bosschewistische Wahlschia- das ist nicht der einzige Fall. Solche und ähnliche bei fremden Leuten wuchs er auf, jedem im und verläuft auch bei der ersten Gelegenheit seine ger danebengegangen. Er wird den Zer- Fälle gibt es noch viele und wir haben bereits fall dieser Partei nicht aufhalten! Wege, jedem zur Last; ein Slave von frühester Auftraggeber. Darum das große Gefchrei! Wer öfters Gelegenheit gehabt, derartige Ungerea Rindheit an, ausgeschlossen aus der menschlichen Sehr verdächtig ist überhaupt der ganze Be- auf Reinlich feit hält, wählt am 27. tigkeiten, die unsere deutschen Regierungsvar parteien mitzuverantworien haben, an Gesellschaft, ausgestoken aus der Gemeinde der richt über den Spizel Willibald Jakob, denun die Oktober.fozialdemokratisch!! Pranger zu stellen. Moralischen, Anständigen und Frommen. Mit Waisenhäusern, mit moderner Er. ziehung, mit Liebe und Pflege kann man aus manchem Findling, manchem ver­todten Rinde, aus Galgen manchem fandidaten", einen guten Menschen machen. Wars fan die Christlichsozialen, was fut der Bürger?

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Sie erwürgen die soziale Fürsorge, sic raffen Profit und schnüren den Sädel zu, sie schufen das Gemeindefinanzgeses und die Berwaltungsreform, durch Waisenhäuser und Erziehungsanstalten ruiniert, die soziale Fürsorge vernichtet wurden.

die

Die Folgen des Bürgerblock- Regimes werden noch nach 2 Jahrzehnten in Verbrechen und Mordtaten in Erscheinung treten! Ohne Objorge wuchs auch Ellinger auf, fam zum Militär, in jenes Erziehungssystem, mit dem ja auch die Chriftlichsozialen und Agrarier die Menschen bessern möchten, weshalb sie die Dienstzeit verlängerten. Dann wurde Ellinger, der den Krieg und feine Greuel jah, zum Verbrecher. Man sperrte ihn ein. Er fehrte in die Freiheit zurüd und wollte ein neues Leben. beginnen.

Aber der Gendarm, der Sendbote der bürgerlichen, der christlichen Welt war A

hinter dem„ Strälling" her.

Auf Schritt und Tritt verfolgte der Gendarm Smutny den Ellinger, bis sich schließlich ein nauslöschlicher, tödlicher aß gegen den Ver folger in der Seele Ellingers einfrah. Er floh aus dem Dorfe und kehrte nach mancherlei Jrr­fahrten als Dörder zurüd. In seinem blinden Saz vertannte er von hinten das Opfer, sah mir die gehaẞte Uniform und traf statt Smutny, den er meinte, den Florian.

Natürlich, Sräflingsfürsorge, humane Bes handlung der Sirafacfangenen, das ist bei den Christlichsozialen ja nur unnötiger Lugus jür Verbrecher.

Hereinspaziert, heranmarschiert,

hier wird revolutioniert und antifascifiert, auch bolfchewisiert und nur richtig liniert, und, wenn's ench auch stiert, nur heranmarschiert!

Was hat denn Mayr- Harting als Justiz­minister getan, um das Stratwesen zu verbessern, christlicher zu machen? Er hat die Arbeitszeit der Gefangenen auf zehn Stunden erhöht und ihnen das Rans then verboten! Damit will er sie bessern". Aber auf diese Weise werden Ellingers erzeugt, so verden Verbrecher gezüchtet. Die Gesellschaft bringt sie hervor und desto üppiger, je scham­loser sie das Bolt ausbeutet.

Stimmt für eine wirklich moralische, eine soziale Ordnung!

Zerschlagt den Bürgerblock!

N

ROTER TAC 1.JULI

Wenn er sich redt, wenn er sich stredt,

jeber Gegner verredt, und es ist schön verdekt, wer dahinter sich berstedt.

ROTER TAG 7.JULI

den

Um nur beim Bezirke Dauba zu bleiben. In der Gemeinde Stratschen bei Wegitädil, hat man ebenfalls eine tichechische Minderheits­se schile. errichtet, ami giin in der sich im Vorjahre die tschechischen Lehr­Träfte nur mit Müh und Not verständigen fonnten, da fie nicht deutsch und die Kinder nicht tschechisch sprechen fonnten. Der nationale Terror zwingt die paar Eisen­bahner, die in Stratschen wohnen, ihre Kinder in die tschechische Schule zu schicken, um unnötigen. Schifanen aus dem Wege zu gehen. Dafür müs­sen die deutschen Schulkinder von Straischen nach Wegstädtl in die Schule gehen, wozu zu be­merken ist, daß sich in Wegstädtl eine tschechische Bolts- und Bürgerschule ebenfalls befindet.

Und dabei das Geschret, denn die Massenpartei macht die Straße frei schlägt den Staat entzwei.

ROTER

TAC

BJUT

TRAPP

Nur mutig und stramm! Was ist das?? Gott verdamm! Nein, da gehn wir wieder ham, denn das war nicht am Programın...

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Wie mit den Steuergeldern gewirtschaftet wird, kann man deutlich beim Bau... der tschechischen Minderheitsschule in Gastorf erkennen, die wenig geschätzt um den doppelten Bauaufwand als notwendig gewesen wäre, erbaut wurde. Und so könnte man aus einem einzigen deutschen Bezirke noch wei tere Beispiele anführen, welche Erfolge die Mit­regierung der deutschen Regierungsparteien der deutschen Bevölkerung brachte Jahrelang lichen fich die deutschen Landbündler, Christlichsozialen und Gewerbeparteiler von Herrn Hodža an der Nase herumführen, wogegen sie bereitwilligst Herrn Dr. Englis bei der Beseitigung der Ge­meindefinanzautonomic unterstützten und Herrn Dr. Kramař bei der Begrabung der Selbstver waltung durch die Durchführung der Verwal tungsreform halfent. Das waren neben Zöllen, Stongrua, Steuern, Militärlasten, Abbau des Mieterschutes die einzigen Erfolge" der deut­schen Regierungsparteien.

Der nächste Sonntag wird Gelegenheit geben, ben deutschen Landbündlern, Chriftlichios gialen und Getverbeparteilern dafür die Gegen­rechnung zu präsentieren. Wahltag ist Zahltos!

Gemeindewahlen in Pilsen . Am Dienstag, den 15. Oktober haben wir einen Bericht über die für unsere tschechischen Genossen so erfola­reichen Gemeindewahlen in Pilien, die am 18. Ottober stattgefunden haben, gebracht. Wir ha bet dabei berichtet, daß die Deutsche Arbeits­und Wirtschaftsgemeinschaft bei diesen Wahler. mit 1438 Stimmen gegenüber den Landeswa len vom Jahre 1928, wo fic 8125 Stimmen cr hielt, mehr als die Hälfte ihres Besisstandes cins gebüzt hat. Nun sendet uns die Deutsche Ar­beits- und Wirtschaftsgemeinschaft unter. Beru­fung auf den Paragraphen 19 des Preßnesetzes cine tatsächliche Berichtigung, deren Form dem Gesetze nicht entspricht und die wir daher zu bringen nicht verpflichtet wären. Wir wollen aber lobial feststellen, daß diefe Nachricht hif cinem Frrtum unseres Berichterstatters beruht und daß die Arbeits- und Wirtschaftsgemein­fchaft int Jahre 1928 bei den Landeswahlen in der Stadt Bilien 1665 Stimmten erhalten hat. Sie hat also 217 Stimmen verloren