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9. Jahrgang.
Sozialdemokrat
Udržal designiert.
Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.
Dienstag 5. November 1929.
Begugs Bebingungen:
Bei Zustellung ins Haus ebe bei Bezug durch die Bost
nonatlich. vierteljährli
albjährig jangjährig.
Ke 16.
48.
•
98
197
Radftellung von Hian: tripten erfolgt nur bei( fendung der Retourmor
Eridgeint mit Ausnahm Bes Montag täglich iri
Nr. 258.
Prog. 1. Rebember. Eat lifted offcivation Die Mandatsverteilung im Parlament Bolitische Phantasien.
Preßbüro meldet heute:
Das tschechoslowakische
Mit Rücksicht auf die in der Preise aufgetauchten Zweifel wird uns von zuständiger Stelle mitgeteilt, daß Ministerpräsident držal vom Präsidenten der Republik von Anfang an mit der Aufgabe betrant wurde, die neue Regierung zn bilden.
Davon, daß Udržal von Anfang an mit der neuen Kabinettsbildung betraut wurdz, bat man natürlich feinerzeit amilich kein Wort verlautbart: immerhin ist es als Fortschritt zu bezeichnen, daß der Anttsschimmel diese in einem demokratischen Staat nicht ganz unwichtige Tat fache, wer die neue Regierung zusammenstellen foll, wenigstens mit bloß achttägiger Ver spätung der Deffentlichkeit bekannt gibt.
Kommunisten
nach den Feststellungen der Zentralwahlfommiffion.
..
Abgeordnetenhaus:
Ungarische Christlichsoziale und nuga rische Nationalpartei Bund der Landwirte und Arbeite und Wirtschaftsgemeinschaft Deutsche Sozialdemokraten Volen und Juden Deutschnationale Ungarische Kleinlandwirte Tschechische Nationalsozialisten Alldeutsche
Gift. Stimm
berhanbl
Maubale
im 1. Strut.
Reitstimmen
f. d. 2. Strat.
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Cim 2. Birut.
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im 3. Strut.
7L
Gejamizahl
der Maubale
30
==
Manbalt im
legt. Variam.
41)
24") 17
758.444
17
318.833
13
257.231
7
57.570
9
396.388
506.750
13
104.533
1
189.071
190.575 165.503 77.874 109.145
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21
4')
1
10
6.894
767.571
245.984
10
28
6.67
Tschechische Sozialdemokraten Juriga
963.81:
30
229.465
89
29
5.394
70.857
27.973
359.588
5
248.174
10
15
14)
623.522
18
181.608
31
1,105.429
86
246.430
10
291.238
2
248.354
10
18
848.097
193.692
8
146)
425.052. 204.096
94.207
4
19
137) 23
96.127
4
8
7
Stribruys Liga"
Nach Meldungen der tschechisch- bürgerlichen Presse wird Udržal morgen die offiziellen Ver handlungen über die Regierungsbildung auf nehmen. Vorerst scheint man an ein rein bürgerliches Kabinett: zu denken. Wenige stens bemühen sich die bürgerlichen Blätter Trampfhaft, ein solches Stabinett überhaupt als möglich hinzustellen, und versteigen sich sogar Tschechische Nationaldemokraten wie der„ Večer zu konjujen Theorien von der inner en staatserhaltensen Kraft" der Bürgerblodparteien, die einen größeren Einfluß auf die Regierungsbildung haben mitsse als die labije Anzahl der Man date der einzelnen Parteien"
Jedenfalls steht fest. daß selbst die abgetadelte Osmička noch ant Mitwoch zufammentfommen und sogar ein Referat des defignierten Ministerpräsidenten entgegennehmen will.
Heute tant der Sejm . Hufaffende Borkehrungen. Warschau , 4. November. Sejmmafchall Daszynski berief für heute nachmittag eine Beratung der Klubobmänner ein. denen er einen Be richt über die Ereignisse vorlegte, die sich feit Donnerstag abgespielt haben. Der Seimmarichall verständigte fodann die Klubobmänner von der für morgen erfolgien Einberufung der Bud getfeffion des Sejm . Die Klubobmänner nabmen nach Anhörung dieses Berichtes eine Refolution an, in welcher erklärt wird, daß die an der Monferen; beteiligten Vertreter der parlamentarischen Parteien sich mit dem Vorsehen des Sejmmar schalls sowie mit den durch ihn ergriffenen Maßnahmen vollkommen solidarisch erklären. An den Beratungen der Slubohmänner rabmen die Ver. treter des Regierungsblocks und der revolutio nären Fraktion der sozialistischen Parici nicht teil. Für die morgige Eröffnungejisung des Sejm wurden die notwendigen Maßnahmen zur Siche rung des ungestörten Verlaufes der Beratungen getroffen.
marchau, 5:05. Rastehrungen.
Dazhnsti bleibt feft.
Tschechische Klerilale Tichechische Agrarier
Tschechische Gewerbepartei Deutsche Christlichsoziale und Gewerbepartei
Hlinkas flowakische Voltspartei Deutsche Nationalsozialiſten
651
༄ །།q དྡྷལ་
15
1) Dazu kanten 5 Mandate der Ungarischnationalen und 1 Mandat der Zipser Deutschen. 2) Darunter 4 Mandate der Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft. 3) Davon 15 Landbündler, 3 Ge werbeparteiler, 5 Ungarisdonationale und 1 Zipser Deutscher. 4) 1 polnischer Sozialdemokrat, 1 polnischer Rlerifaler, 2 Juden. 5) Davon ein Blandat des Abg. Kurtial, der damals didierte. 6) Darunter 3 Gewerbeparteiler. 7) ohne Gewerbepartei.
Kommunisten
Ungarische Christlichsoziale und unga rische Nationalpartei Bund der Landwirte und Arbeits
und Wirtschaftsgemeinschaft Deutsche Sozialdemokraten Volen und Juden
Will. Stimmen
techanst
Senat:
Manbale
Ta 1. st.
24.55
f. b. 2. St.
Reftitimaten
337.507
Maubale
2. Stent.
Maubate
im. Strut.
2
selbständig fan
Gesamtzail Oder Manbair
15
16
20
9
legt. Bariam.
Mandate im
20
20
22)
12")
14
14
644.896
238.772
B
83.412
359.002
446.930
180.259 126.057
4 1
9º)
1
9
27.823
Deutschnationale
166.718
Ungarische Kleinlandwirte Tschechische Nationalsozialisten
6.691
666.607
12
Tschechische Sozialdemokraten
841.381
16
166.326 170.402
Juriga
5.782
Stribrnys„ Liga"
51.617
18.928
Tschechische Nationaldemokraten
325.028
249.645
6
Tschechische Klerifale
559.700
179.307
13
Tschechische Agrarier
978.291
263.747
24
Tschechische Gewerbepartei
274.085
236.396
6
6
318.541
184.801
81)
75)
Hlinkas flowvalische Wolfspartei Dentiche Nationalsozialisten
377.498
7
107.430
9
12
171.181
33.369
4
3
121
1281-* 27
16
*
Warschau , 4. November. Die Volnische Tele. graphenagentur meldet: Sejmmarschall Dasyufti veröffentlichte heute ein Schreiben an den Präsidenten der Republif, in dem er seiner Empörung über die Veröffentlichung eines Protokolls seiner Unterredung mit dem Marschall Dazu Ungarischnationale."), Davon 2 Mandate der Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft. ) Pilsuditi im Sejm seitens des Janenministers) Darunter 3 Ungarischnationale und 2 Cewerb: parteller,) Darunter 2( Gewerbeparteiler." Ohne Generals Stadfowit und Obersten Bed AusGewerbepartei. drud gibt. In diesem Schreiben gibt Marschall Dafzynffi gleichzeitig den Jubal: feiner Unterredung mit dem Präsidemen der Republik wieder und konstatiert, daß er die Würde des Sejm verteidigt und vom Präsidenten der Republif ent
Das Endergebnis der Wahlen.
In der bürgerlichen Preise sowohl in der tschechischen wie der deutschen- finde man in den letzten Tagen, insbesondere am Sonntag alle möglichen combinationen über die voraussichtliche innerpolitische Entwicklung, bezw. Vermutungen über die kommende Re gierung und die künftige neue Mehrheit im Parlament. Ein Teil dieser Zeitungen tut dies ons Sensationsbedürfnis, man will den Lejer ,, informieren", auch wenn man ihm Vermu tungen als Tatsachen serviert. Man will zeigen, daß man hinter die Kulissen blickt und weiß, was die nächsten Tage bringen werden. Ein anderer Teil der bürgerlichen Presse wieder- allen voran das Organ des Ministerpräsidenten. des geschlagenen Bürgerblocks- hat die Absicht, Brunnenvergiftung zu treiben, indem den tichechischen Nationalisten das Grauen vor den deutschen Sozialdemokraten beigebracht wird.
Wir haben uns bisher davon ferncehalien, die vielen Gerüchte, die angesichts des Ausfalls der Wahlen ausgestreut, die Stombinationen, die von phantasiebegabten Journaliften verbreitet werden, wiederzugeben und find überzeugt, daß unsere Genossen dies verstehen werden. Es ist nicht bei den bürgerlichen Barteien, wohl aber bei der Sozialdemokratic selbstverständlich, daß, grundlegende Entscheidungen der Parteipolitik nicht von einigen Wehigen, sondern von einem brei ten Forum gefällt werden und daß dieses Forum nur unsere höchste Parteiinstanz, näm lich die Gesamtheit der von der Parteimitgliedjchaft gewählten Vertrauensmänner, der Parteitag, fein fann. Der Barteivorstand hai bereits in ber Freitag stattgefundenen Sitzung des Parteiausfchuffes, in welchem die Kandidaten für das zweite Strutinium nominiert wurden, durch ein Referat des. Vortei vorsißenden Gen. Dr. Czech die erschienenen Vertrauenspersonen informiert. Es ist bisher nichts anderes geschehen, als was in einem Be schluß des Smichover Parteitages der sozialdemokratischen Parteien in der Tschechoslowafei vorgesehen ist. Dort wurde ein gemeinsamer Ausschuß gewählt, der schon früher einigemale. zusammengetreten ist und der natürlich and jest, nach einem so bedeutsamen Ereignis, wic es der Wahlausfall gewesen ist, eine Sitzung abgehalten hat. In diesem Ausschuß haben nun deutsche und tschechische Sozialdemokra ten mit einander gesprochen und ihre Meinungen ausgetauscht. Die bürgerliche Bresse, auch die des Auslandes, tut jo, als ob sie genau wüßte, was dort vorgegangen ist und leiter daraus Schlüsse ab, um ihren Lesern zu zeigen. was sie alles weiß und wic trefflich fic die politische Situation beurteilt.
Noch unsinniger und unseriöser sind alle Bermutungen, die sich an bestimmte Perso nen fnüpfen. Es werden allerhand Namen ge nannt, es werden Ressorts aufgeteilt, es wird erzähli, daß dieser unitionär unserer Par tei für, jener gegen den Eintritt in die Regierung wäre. Die fommunistische Preise, welche den bürgerlichen Blättern diese unsachliche und unernste Methode abgeguckt hat, versucht schon aus der Sache Stapital gegen die Sozialdemo wieder einmal alles, was die bürgerlichen
weder den Rücktritt des kabinetts Gigung der Zentralwahllommiffion. Deutsche Sozialdemokraten: 21 Abge- tratie zu schlagen, die Kommunisten glauben oder die Auflösung des Scim ver- ordnete, 11 Senatoren. Im dritten Strutinium wird den tschechischen Im dritten Strutinium wird den tschechischen Blätter über die Sozialdemokratie zusammen langte. Schließlich erkläri Sejmmarschall Da ordnete, 11 Genatoren.
Zschechoslowatische Hafenzone in
Agrariern ein deutsches Senatsmandat zugeschanzt.
Kommunisten Magharen
Reststimmen Mandate 318.833 18. 57.570
Prag , am 4. November 1929. Hente, vormittags zehn Uhr, trat im Ministerium des Innern die Zentralwahlkommission Deutsche Wahlgemeinsch. 190.575 zusammen, um das zweite und dritte Strutinium Deutsche Sozialdemokr. durchzuführen. Zunächst wurde das Ergebnis des Polen Juden Hamburg , 4. November. ( Wolff.) Der nach Art. 364 des Versailler Vertrages aus einem ersten Strutiniums genehmigt. Verschiedene Be Deutschnationale Tschech. Sozialdemokr. deutschen, einem tschechoslowakischen und einem schwerden über Unregelmäßigkeiten des Wahl- Tschech. Nat.- Soz. britischen Mitgliede besiebende Plusschuß, der am verfahrens erledigte der Vorsitzende, Sektionschef Stříbrný 30 Oktober d. J. Hier zusammentrat, um über Bobek mit der Behauptung, daß das Ministe Nationalbemokraten die Verpachtung von Hafenplägen an die Tscherium choslowakei zu entscheiden, schloß heute seine rium des Innern alle Einwendungen geprüft Tschech . Seleritale. Arbeiten ab. Er fällte die Entscheidung, daß und alles in Ordnung gefunden habe.
Sodann wurde
das zweite Strutinium für bos Abgeordnetenhaus
der Hamburger Senat an die Tschechoslowakische Republit einige am Halleschen und am Dresdner Ufer gelegene Landſtüde auf 99 Jahre verpach tet. Diese Lösung trägt den intereffen der Tschechoslovafischen Republik sowie auch denen durchgeführt. Zu bejegen waren, 110 Mandate,
bie Wahlzahl betrug 24.567. Es erhielten:
165.503
77.374
109.145 245.984
3 4
10
229.465
9
27.978
1
244.174
10
181.608
7
246.430
10
248.354 193.692
10
7.
94.207
96.127
( Bertjesung auf Seite 2.)
2.727.014 2
110
༡༠.༠ འ་
lügen. Für die bürgerliche Presse- und darin tommt ihr diesmal die kommunistische Prefie gleich- lösen sich alle politischen Fragen in Personenfragen auf, grundsäßliche und taktische Probleme bieten gewissen Lesern der Bürgerpreise teine Unterhaltung. Ist schon bei den Sombinationen der Bürgerblätter, wer die tommende Regierungsmehrheit bilden soll, alles rege Phantasie. so sind die Vermutungen über diese oder jene Versonen journalistisch Delirien.
Unsere Genossen werden in den nächsten Zagen gut daran tun, den Berichten der bür serlichen Blätter- insbesondere so weit sie unsere Partei betreffen feinen Glauben zu schenken. Sie können sich darauf verlassen, das: sie die Partei durch unsere Presse über alle Tatsachen allerdings nicht über alle Phan tastereien auf dem Laufenden erhalten wird.
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