Bette 2

Curtius wird definitiv?

Das Endergebnis der Wahlen. ( Fortsetzung von Seite 1.)

Für

Ungarn   liefert

Dienstag, 5. November 1929.

Waffen für die Heimwehren! Europa   bangt um Magr- Hartin

Berlin  , 4. November.  ( Eigenbericht.) Für So unverschämt hat sich noch nie eine ge­Mittwoch ist beim Reichskanzler eine Konferenz der Führer der Regierungsparteien angesetzt. Es Wien  , 4. November.  ( Eigenbericht.) In der Wirtshaus und erzählte von einer Waschinen- schlagene Partei zum Anteil an der Macht ge soll dort beschlossen werden, ob der bisherige vorigen Woche find Maschinengewehre aus dem gewehrsendung, die er von Ungarn   nach drängt wie die seleritalen beider Nationen es Die drei Herikalen Reichswirtschaftsminister Curtins als Nachfolger ungarischen Grenzort Gins  , wo sich eine Gar- Besterreich gebracht habe. Alls er am nächsten nach diesen Wahlen tun. Stresemanns Außenminister wird und wie in die nifon der ungarischen Armee und eine starke For Tag die österreichische Grenze verlassen wollte. Parteien find gleichermaßen geschlagen worden. fem Falle das frei werdende Reichswirtschaftsmu mation der illelagen ungarischen Wehrmacht Le- wurden die Stiften, die er beförderie, von der Zoll- Sramet hat von 31 Mandaten 6, die Chriftlich nisterium besetzt werden soll. Die Ansprüche des vente befindet, nach Lockenhaus   ins Burgen wache amtlich geöffnet. Man fand in ihnen sozialen von 13 drei, die Ludaci von 23 fünf Zentrums auf diesen Posten dürften zurückgewie land gebracht und dort von einem Funktionär der Schußschilder von Maschinengeweh- verloren. Der schwarze Blod ist von 67 auf 53 fen und wieder ein Volksparteiler betraut werden. Heimwehr  , dem christlichsozialen Landtagsabge- re n. Offenbar waren sie überzählig oder haben Mandate zurüdgegangen. Eine Partei, die einen ordneten Hollent honner, übernommen wor- fie zu den bereits früher gelieferten Maschinen- Funken von Würde besitzt, tritt nach solcher den. Diese Tatsache zeigt, daß die burgenländische gewehren nicht gepast. Abfuhr stillschweigend zurück und überläßt es Heimwehr mit der ungarischen Reaktion in enger Berbindung steht. Auch in Halbthurn im Burgenland  , wo Anderen, die Geschicke des Staates zu lenten. sich ein Gut des ehemaligen Erzherzogs Friedrich Ob diese es tun wollen und können oder nicht, befindet, find lange kisten angekommen und geht die Geschlagenen zunächst gar nichts an. Die Klerikalen in der Tschechoslowakei   find Auch in ihnen befanden sich Waffen. von den Heimwehrleuten übernommen worden. anderer Meinung. Sie winseln und jammern seit Tagen, man möge sie doch nicht aus der Regierung werfen, sie seien absolut zur Erhal tung des Staates nötig, sie seien doch nicht so gründlich geschlagen, sie könnten sich noch im mer nützlich machen usw. Die Deutsche Presse", der es besonders um Mayr- Har­tings Ministerschaft zu tun ist( die doch aus rein fachlich- fachlichen Gründen kaum länger er tragbar wäre, da man von einem Justizminister doch verlangt, daß er mindestens sein Ressort so verwaltet, daß ein Fall Gröschl, ein Fall Böhm nicht möglich sind!), das Blatt unseres bislang noch amtsführenden Herrn Justiz­ministers, hat den Mut, an Europa   zu appel­lieren ,, es möge sich der Klerikalen annehmen! Man höre nur das alberne Gewinsel:

das dritte Strutinium,

Der Waffenschmuggel ist auf folgende Weise bekannt geworden: Ru Beginn der Vorwoche fuhr ein Lastauto am Abend von dem österreichischen Grenzort Rattersdorf   auf der Straße gegen Güns  . Das Auto wurde von der ungarischen Ebenso liegen aus einer Reihe von anderen Grenzwache angehalten und mit der Bemerkung, ungarischen Orten Nachrichten über Waffentrans­daß es schon zu spät fei, zuriidaefchickt. Der porte aus Ungarn   an österreichische Heim­Chauffeur blieb in Rattersdorf   zechte dort im wehren vor.

in welchem bekanntlich die Stimmen der im ersten Wahlgang unterlegenen Parteien aufge teilt werden, blieb ein Wandat übrig. Durchge­fallen waren die Alldeutschen mit 6.671 Stim men und eine kleine magyarische Partei mit 6.894 Stimmen, zusammen 13.565 Stimmen na Die Wahlzahl betrug 42.804. Es verblieben dem gewesenen Abg. Čuřit. Tuka ist nicht ge­tionaler Winderheiten, denen 5.394 slowakische für das dritte Strutinium 5 Mandate, die wählt. Stimmen( Juriga) gegenüberstanden. Das Man­eigentlich alle in die Minderheitengruppe gehört Aus dem kommunistischen   Lager ist zu mel­dat fiel also in die Gruppe der nationalen Min hätten. Nun hatte aber die Stříbrný- Gruppe den, daß uns Herr Dr. Viktor Stern erhalten derheiten und mußte dort der größten deutschen keine Kandidatenliste für das zweite Strutinium bleibt. Auch die früheren Abgeordneten 3apo­Partei, der Sozialdemokratie, zuge überreicht, war also in diesem Strutinium nicht tockh und Stětka wurden begnadigt. teilt werden, die daher 13 Mandate int ersten, zu berüdsichtigen. Es fann wohl angenommen im 7 im zweiten, 1 im dritten Strutinium, insge- verden  , daß diese Unterlassung auf eine bei Die Mandatsverteilung wird also folgende stimmte Einwirkung hin erfolgte, wobei wir nur sein: die Tatsache feststellen wollen, daß dadurch die

samt 21 Mandate, erhält.

bei der

Bewegter gestalteten sich die Verhandlungen Berteilung der Senatsmandate.

Deutsche Agrarier Christlichsoziale

Deutsche Nationalsozialisten Deutschnationale

39( 29) 20( 14) 1( 0)

30( 41) 15 12( 15).7 11( 13) ( 7)

6

( 7)

7( 10) 0( 5)

3( 3) 2

Abgeordnetenh. Senat tschechische Agrarpartei zu einem Mandate ge Deutsche Sozialdemokraten 21( 17) 11 langte. Allerdings war dies nur möglich, weil Tschechische Sozialdemokr. Hier hatten die Deutschnationalen, ob- die Zentralwahlkommission nun bei den aufzu- Polnische Sozialdemokr. wohl sie im ersten Strutinium leer ausgegangen teilenden Stimmen alle 51.617 Stimmen der Kommunisten sind, eine Kandidatenliste für das zweite Stru- Liga Sejdrem mitzählte, obwohl auf 38.149 tinium überreicht. Ihr Vertrauensmann, Dr. Stimmen diefer Gruppe bereits im ersten Strus Jüttner, verlangte die Anerkennung dieser Kan- tinium ein Senatsmandat entfallen war, so daß didatenliste unter Berufung auf die Demokratic. richtigerweise nur die 13.938 Reſtſtimmen zu Für diese Forderung traten die deutschen Mit zählen gewesen wären. Den energischen Ein Arbeits- u. Wirtschaftsgem. 4 glieder der Kommission ein, insbesondere Genosse spruch des Genossen Gehorsam dagegen, daß Deutsche Gewerbepartei Gehorsam, der sehr wirkungsvoll die Unge- durch Einrechnung bereits konsumierter Stim Tschech  . Nationalsozialisten rechtigkeiten darlegte, die sich aus der großen men diese zweimal verwertet werden, Tschech  . Agrarier Verschiedenheit der Wahlzahl in den einzelnen wies die Kommission ab, worauf Gen. Gehor- Tichech. Volkspartei  Wahlkreisen ergeben. Er zeigte, daß diese Unter- fam unserer Partei die Einbringung einer Wahl- Slinta( mit Cuřit) schiede zu einer Ungleichheit des Wahlrechtes beschwerde vorbehielt. Nationaldem.( m. Kurtyak) und zur Zurüdseßung der nationalen Minder- Durch die unrichtige Anrechnung der Liga- Tichech. Gewerbepartei heiten führen. stimmen, gelangte ein Restmandat in die tsche- Magyaren choslowakische Gruppe und fiel hier den Agra- Liga riern zu. So haben die Gajda- Fascisten ein Juden Pluralwahlrecht ausgeübt, das allerdings nicht Boln. Klerikale ihnen, sondern den Agrariern zugute fam, wär rend ein deutsches Mandat verloren ging. Für die Minderheitengruppe verblieben dann noch 4 statt 5 Mandate) und es erhielten die dent schen Sozialdemokraten, die Wahlge­meinschaft, die Christlichsozialen und die Magh­aren je ein Mandat. Unsere Partei hat damit 7+-8+ 1, im ganzen 11 Mandate erhalten.

Die Mehrheit der Kommission ging aber über das Begehren auf Zulassung der deutschnatio­nalen Kandidatenliste zur Tagesordnung über und weigerte sich auch, eine Anregung auf Ab­änderung der Wahlordnung aus der Mitte der Zentralwahlkommission ergehen zu lassen.

Infolge dieses Beschlusses bleiben die Deutsch   nationalen ohne Senats­mandat. Im zweiten Strutinium wurden 52 Mandate wie folgt verteilt:

Kommunisten..

Reststimmen Mandate

Deutsche Wahlgemeinsch. 180.259

337.507

8

Magyaren

83.412

2

Deutsche   Sozialdemofr.

126.057

3

Tsche. Nat. Soz.

166.326

4

Tschech. Sozialdemokr.

170.402

Nationaldemokraten

249.645

6

Tschech. Meritale

179.307

Tschech. Agrarier.

263.747

6

5

Tschech  . Gewerbepartei 236.396 Christlichsoziale

Slinka

10 30 201

134.801

107.430

Deutsche   Nat.- S03.

33.369

1

2,268.658

52

Ein brasilianisches Mietshaus.

58

Im zweiten und dritten Strutinium fa­men auch die Ergebnisse der diversen Wahlbündnisse zutage. So wird die Arbeits- und Wirtschafts­gemeinschaft 4 Mandate erhalten, indem zu dem bereits gewählten Dr. Rosche, noch die Abg. Rafta, Jelinek und Dr. Peters hinzukommen. Im Senat hat die Arbeits- und Wirtschafts­gemeinschaft 2 Mandate. Den Agrariern bleiben also 12 Mandate, so daß der Wahlgang für sie mit einem Verlust von drei Mandaten abschließt. Die Christlichsozialen büßen 2 Mandate ein, indem sie von insgesamt 14 Mandaten nur 11 ( früher 13) behalten und 3 den Gewerbetreiben den überlassen müssen. Im Senat erhalten diese 2 Mandate. Die Slinkapartei überläßt 1 Mandat

,, Aber gerade diefe gute Meinung, die man in Europa   von uns hat, ist in Gefahr, ver­loren zu gehen. Das Spiel mit dem Gedanken eines sozialistisch- freisinnigen Regimes, wie es besonders in einer gewissen deutschen Presse der Tschechoslowakei   getrieben wird, wäre, wenn es ernst werden sollte, in erster Linie geeignet, die. ser guten Meinung einen Stoß zu bersehen."

Man müßte rein meinen,' Europa   habe 32( 28) 16( 14) bisher der Tschechoslowakei   ein gewisses Ber­46( 45) 24( 22) trauen als tonsolidiertem Staat" entgegenge­25( 31) 13( 16) bracht, weil der Mayr- Harting in der Regierung 9( 12) jaß. Oder der Srámek und nicht etwa Masaryk  15( 14) 8( 7) hätten dem Rufe des Staates genützt! Und 12( 13) 6( 6) wenn man mit den Kutten und Ministranten 9( 10)( 5) Auskehr machte, dann bekäme Europa   eine 3 ( 0) schlechte Meinung von.der Republik  . Aber es tommt noch dümmer:

2( 0) 1( 0)

6

1

--

(-)

300( 300) 150( 150)

Un'ere neu gewählten Bariamentarier.

Für unsere Partei werden in das neue Parlament einziehen:

ton

Abgeordnete:

Man war bisher im Auslande ge­wöhnt, die Tschechoslowakei   als einen demokratisch organisierten Staat anzusehen und würde sich gewiß wundern zu hören, daß eine ganze Bevölkerungsschichte, die bei den Wahlen 1.7 millionen Stimmen von 7.4 Millionen Gesamtstimmen auf sich vereinigte, nur deshalb von der Regierungsbildung ausge schlossen werden soll, weil sie das positive, lon­servative Element repräsentiert, das noch bazu für die Konsolidierung des Staates nach innen und außen in den letzten drei Jahren unendlich viel geleistet hat. Jedenfalls viel mehr als das jüdisch- freisinnige und sozialistische Element, die immer mehr oder weniger negativ und destruk tiv eingestellt sind."

Fanny Blatnh, Dr. Ludwig Czech  , An­Dietl, Ernst Grünzner, Theodor a denberg, Wilhelm Häusler, Rudolf Seeger, Wenzel Jaksch, Franz Kah, Franz Kaufmann, Irene irpal, Heinrich Sremser, Dominik ei bl, Franz Maconn, Heinrich Müller  , Adolf Pohl  , Anton Ro scher, Anton Schäfer, Josef Schweich- gen hart, Siegfried Taub  , Eugen de Witte  . Senatoren:

Franz Beutel, Karl Heller, Dr. Arnold, Solitscher, Anton Jarolim, Hans JoI, Anton Just, Dominik Löw, Wilhelm Nie B ner, Johann Polach  , Joffe Rev31, Franz Karl   Start.

Der Baron gab dem Budifer einen freund- nur wertloses Papier enthalten, hing sich aber lichen Klaps auf den Rücken. Sie sind ein verzweifelt an die Hoffnung. die zweite Flasche Teufelskert!" rief er begeistert aus. Und auf sei die älteste gewesen.

Das Ausland muß sonderbare Vorstellun von der Demokratie haben, wenn es sich eine Demokratie ohne die Selerifalen nicht vor­stellen kann. Der Bürgerblod konnte mit einer Stimme Mehrheit ein Jahr lang nach den De zemberwahlen regieren. Der Bürgerblod fonnte gegen die Interessen von 75 Prozent der Ve völkerung, gegen den ausgesprochenen Willen von 60 Prozent der Bevölkerung. ohne einen

solchen Situationen zu benchmen. Der Instinkt fagte ihm, wann er unter vielen Entschuldigun gen für so einen bedauerlichen Irrtum Geld zu­dem Heimwege führte er sich noch einmal Joao Also fuhr er mit seiner ergößlichen Arbett rüderstatten, und wann er hartnädig auf seinem Roman von Aluizio Azevedo. Romaos Aufstieg vor Augen: von dem alten fort. Als nur noch eine Flasche übrig war, sah Standpunkt zu beharren hatte. Es tamen ja Als der Budiker ihm das Gerücht bestätigt Neid war jetzt nur noch blinde und grenzenlose er, daß die Kerze niedergebrannt war und in immer Leute von auswärts und vom Lande zu Bewunderung übrig. Todeszuckungen lag. Also beeilte er fich, eine ihm, die nicht noch einmal umkehren konnten hatte, wandelte sich der Schmerz des Barons Ein firer Bursche!" murmelte er vor sich andere zu holen, wobei er bemerkte, daß es fast oder wollten, um sich wegen eines Scheines zu in helle Freude, und er gratulierte dem Haus­wirt zu seinem geschäftlichen Scharfsinn und bin. Viel Kraft und absolut sicherer Geschäfts, dret Uhr morgens war. Wie doch die Zeit ver- beschweren. Und außerdem war es ja gar kein seiner Voraussicht. Denn Joao Romaos Eigen- finn. Schade nur, daß er sich mit dieser Negerin ging! Wo war die Nacht geblieben? Als er endlich Verbrechen. Das Geld war einmal gut gewesen, tum war so gut gedeckt, daß er hoffen und er eingelassen hat. Komisch, daß ein so schlauer mit Sortieren und Zählen fertig war, fuhren und er fonnte doch nichts dafür, daß man es Kerl sich so in die Tinte hat seßen können." schon die ersten Wagen draußen vorüber. jetzt für wertlos erklärt hatte. War es seine warten durfte, Gewinn statt Verlust aus dem Erst um zehn Uhr abends, nachdem sich Im ganzen fünfzehntausendvierhundert und Schuld, daß der alte Liborio es aufgehoben hatte, Brande zu ziehen. Mein Freund, Vorsicht und Bouillon schavao Romao vergewissert hatte, daß Bertoleza soundso viel Milreis," murmelte Joao Romao ohne es umzutauschen? Gewiß nicht. Warum sollte den keinem Patienten," bemerkte der Hausbesitzer fest schlief, konnte er sich an Liborios Konto" zwischen den Zähnen, ohne die Augen von den also er darunter leiden? Wenn jemand schuld fichernd, da draußen", fuhr er fort und zeigte so müde, daß er sich kaum auf den Beinen halen über achttausend Milreis, das heißt mehr als die rung, also sollte man sich bei der Behörde be­fichernd, da draußen", fuhr er fort und zeigte wachen, we er es wißzigerweise nannte. Er war zwei Stößen Banknoten abzuwenden. Etwas hatte in diesem Fall, so war es doch die Regie auf eine Anzahl seiner Mieter, die ihre aufein konnte, und es kostete ihn Anstrengung, die Augen Sälf: e waren wertloſe ungültige Scheine. Als er schweren.

rosige Stehrseite hat."

merkte:

Siebzehntes Rapitel.

andergestapelten Habseligkeiten traurig muster offen zu halten. Aber er hielt die Üngewißheit, die ansah, kochte Joao Romao vor Wut. Er ver- Daher legte der Hauswirt seine unerwartete ten, find diejenigen, für die das Malheur tein was die Flaschen eigentlich enthielten, nicht mehr fluchte den alten Liborio, daß er ihn so betrogen Erbschaft sorgfältig fort und beschloß, fic in länger aus. Aljo zündete er eine Sterze an und hatte, wo es doch so leicht gewesen wäre, diese einem größeren und schöneren Sao Romao an­,, Aber die haben doch wenigstens nichts zu begann bei geschlossenen Türen und Fenstern, den alten Scheine gegen neu herausgegebene umzu- zulegen. verlieren", erwiderte der edle Baron leichthin. Reichtum des Geizhalies herauszuholen und zutauschen. Und er fluchte der Regierung, die so un­Die beiden Nachbarn liefen über den Hof, zählen, ehrlich war, ihr eigenes Geld abzulehnen, bloß um sich die Zerstörung genau anzusehen, worauf Er merkic, daß die zerfnuterten Scheine sich weil es dem Finanzam: ein Jahr zu spät vor­Joao Romao mit majestätischer Gebärde be- nicht aus den Flaschen schütteln ließen, sondern gelegt wurde. Er bereute tief, bei Liborio feine Ein paar Tage später wurde die Arbeit bei mit einem gebogenen Draht einzeln herausgegründliche Untersuchung gemacht zu haben, als dem Neubau begonnen, und statt des Haufens Ich werde das alles größer und schöner zogen werden mußten. Aber wie ein Kind lang die ersten Gerüchte von dem verborgenen Reich Asche und Schutt lagen nun Ziegelsteine und wieder aufbauen." fam an einem Bonbon lutscht, damit das Ver- tum des Alten zu ihm gedrungen waren. So wird Mörtel   herum. Von früh bis spät abends ertön­Dann legte er sein Projekt dar. Der Hof gnügen länger dauere, so machte sich Joao Ro- Liederlichkeit bestraft, überlegte er tugendsam. ten Hammerschläge und fügten sich der Sym­var größer als eigentlich nötig. Er beabsichtigte, mao ein eit aus dem, was den meisten Menschen Aber auch ip hatte ihm ja der alte Liborio phonic aus lauten Unterhaltungen, dem mono­die Häuserreihe nach links hin, nach Mirandas unerträglich langweilig vorgekommen wäre. In fast siebentausend Milreis in gutem Gelde hin- tonen hohen Falset gesang der Waschfrauen, dem Mauer zu, weiter auszudehnen. Der verbrannte der ersten Flaiche befand sich ein so faftiger terlassen". und der Rest war gar nicht so wert- Gellapper der Bügeleisen und dem Klopfen von Teil sollte neu aufgebaut und über das Ganze Inhalt, daß sich des Budifers Lebensgeifter wie los, wie es den Anschein haben mochte. Einen Kleidern ein. Die Mieter, die durch den Brand ein zweiter Stod gesetzt werden, eine Veranda, der regten, und Müdigkeit und Schlafsucht ver- großen Teil davon, vielleicht das Ganze, konnte er Schaden erlitten hatten, richteten sich ein, so gut die rings um den ganzen Hof lief und die er schwanden. ungeduldigen Stunden der Venda bein Wechseln es ging. In manchen Fällen bildeten sie mit an schon längst gern hätte haben wollen. Dann Aber die zweite Flasche erwies sich als grauszuschanzen. Mit gültigem Gelde gemischt, würde deren einen geminsamten Haushalt, und wenn das würde er statt hundert Mieter wenigstens vier- jame Enttäuschung. Die Banknoten darin waren es angenommen und mit nach Hause genommen nicht ging, suchten sie sich für kurze Zeit ein Ob­hundert unterbringen können, und jeder einzelne alt und fast alle außer Sturs, da die Umtausch- werden. Ein paar Scheine heute und ein paar dach außerhalb. Aber feiner zog, zu der Kazen­sollte ihm zwölf bis zwanzig Milreis Wiete im frist abgelaufen war. Er bekam es mit der Angst Morgen, und wenn auch nachträglich Slagen ein- topfgemeinde. Monat zahlen.

die übrigen Flaschen könnten womöglich auch treffen sollten, Joao Romao wußte sich ja in

( Fortfegung folgt.)