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9. Jahrgang,

So aldemokrat

Zentralorga er Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Der Sejm   auf einen Monat

vertagt.

marschalls Szymanski erfolgt sein.

Der parlamentarische Klub der sozialistischen  Bartei stellt in einer Refolution fest, daß die Ver­tagung der Budgetfeffion des Sejm   eine Flucht der Leiter des gegenwärtigen Regimes vor dem Forum des Sejm   und vor der Kontrolle des Parlamentes auf dem Gebiete der politischen und wirtschaftlichen Tätigkeit der Regierung bedeutet.

Mittwoch, 6. November 1929.

Die Kommunisten hezen zu einem neuen Streitputsch im Bergbau

für den 7. November 1929.

Putsch, sondern muß als Narretei bezeichnet werden.

Auf Schächten mit Belegschaften von 7 bis 800 Lenten haben 15 bis 20 Mann im Streife

Bezugs Bebingungen: Bel Zustellung ins Haus ode bei Bezug durch ble Post: Ki 16.­

monatlich.

vierteljährli

halbjährig

ganzjährig.

48.­

96. 192.­

Rüdftellung von Manu tripten erfolgt uur bei Cl fendung der Retourmarken

Erfgeint mit Ausnahme bes Montag täglich[ rlib.

Nr. 259.

Das neue Parlament.

Das Wahlsystem, das mit vollständiger Silarheit den Willen der Wählerschaft bei der Bestimmung der Zahl der Erwählten genau zum Ausdruck bringt, muß noch erfunden wer­den. Unser Wahlsystem ist, so wesentliche Vor­

Warschau, 5. November. Heute um elf Uhr vormittags erschien im Sejmgebäude Mini sterpräsident Dr. Switalsti und überreichte dem Sejmmarschall Daszynski   ein Dekret des Präsidenten der Republit, mit welchem die Bud­getsession des Sejm   auf dreißig Tage verlagt Der kommunistische Streitwahlputsch ist an handlungen wird es abhängen, ob der Lohnverzüge es auch besißt, ein solches System nicht, wird. Auch der Senat wurde ebensolange vertagt. sich jämmerlich zusammengebrochen. Was sich im trag, wozu die Verbände schon die Vollmachten es läßt zu, daß die Endergebnisse, wie insbe Die Vertagung foll auf Vorschlag des Senats- Laufe der vorigen Woche auf einigen wenigen befizen, gekündigt wird oder nicht. Ueber das Er- fondere jenes für den Senat beweist, verfälscht gebnis der Verhandlungen wird, ebenso wie am werden. Den wirklichen und maßgebenden Schächten abspielte, fann schon nicht mehr als 20. Oftober 1929, allen unseren Vertrauensmän- Gradmesser für die Willensmeinung der Wäh nern in Konferenzen Bericht erstattet werden. Die ler können nur die für die einzelnen Parteien Kommunisten versuchen es so darzustellen, als ob die Lohnverhandlungen durch ihre Butschstreits abgegebenen Stimmen bilden; die Man erzwungen worden wären. Das ist natürlich font baisverteilung ist ein solcher Gradmesser auch pletter Wahnsinn. Mit ihren Putschen haben die diesmal nicht, da von vorneherein von einer Kommunisten den Bergarbeitern nicht nur nicht Gleichwertigkeit der abgegebenen Stimmen und geholfen und das wird sich erst später zeigen von einem wahrhaft gleichen Wahlrecht wegen Auf den weitaus meisten Betrieben, zirfa 90 Pro, sondern sie schwer geschädigt. Man wird über der in den einzelnen Wahlkreisen sehr wesent zent, wird voll gearbeitet und auf den wenigen haupt aus dem fommunistischen Affenhaus garlich verschiedenen Wahlzahl, das ist der zur Schächten ist die Zahl der Streifenden eine ganz nicht mehr flug. Während den Bergarbeitern ein Wahl eines Abgeordneten und Senators erfor unbedeutende. Trotz Terror, trotz Schwindel und Lügen, die im allergrößten Maffe angewendet Generalstreit, wird an anderer Stelle der kom derlichen Stimmenzahl nicht gesprochen wer geredet wird, am 7. November 1929 beginnt der wurden, haben die Bergarbeiter die Beſchlüſſe munistischen Zeitungen wieder aufgefordert, am den kann. Durch das Verfahren im zweiten ihrer Revierkonferenzen vom 20. Oktober 1929 7. November 1929 durch einen voll eingehalten. Auch der neue Schlachtruf: Schlagt die Sozialfascisten nieder, einstündigen politischen Maffenstreik für den wo ihr jie trefft!" hat an den Dingen nicht Schuß der Sowjetunion   zu demonstrieren! nur nichts geändert, sondern dazu beigetragen, dies letztere ist natürlich zu dem Zwed gemacht, daß Tausende Bergarbeiter, auch Stommunisten, falls der Generalstreif scheitert, wenigstens den kommunistischen   Schwindel und das tommus einen einstündigen Demonstrations nistische Verbrechen durchschaut haben. streif für die Sowjetrepubli!!

Macdonald über ſeine Ameritareise.

geftanden.

und dritten Skrutinium fann mitunter ein durch das Wahlsystem herbeigeführtes Unrecht gut gemacht werden, es fann aber auch und verschärfen. Nun ist es gewiß richtig, daß die das ist diesmal geschehen das Unrecht noch Wahlordnungen und Wahlsysteme nirgends frei von llebein sind, aber darum ist die Behaup London  

, 3. November. Premierminister MacDonald brachte im Unterhaus einen Ver­tagungsantrag ein, um eine Erklärung über seine Reise nach den Vereinigten Staaten   und Kanada   abzugeben. Sein Besuch sei, so sagte MacDonald, das Ergebnis der Besprechungen gewesen, die er während des Sommers mit Ge­neral Dawes hatte, der den Wunsch der ameri tanischen Regierung nach Frieden und Wohlwol len verkörpere. Als er die Reise nach Amerita antrat, habe er einen Vertrag weder im Sinne Für Donnerstag, den 7. November 1929, ist Für die Bergarbeiter ein Minimalfohn von tung nur um jo richtiger, daß weniger die end. noch in der Tasche gehabt. Es habe sich ihm nur nun die große Weltrevolution angekündigt. Nach darum gehandelt, durch persönlichen Stonfommunistischem Befehl haben alle Arbeiter in der falt ein neues, auf gegenseitigem Berständnis Tschechoslowakischen Republik am 7. November basierendes Verhältnis zwischen Großbritannien   1929 zu streifen. und den Vereinigten Staaten anzubahnen. Bei seinen Besprechungen mit dem Präsidenten Soo- Der Generalftreif wurde proklamiert. ver sei auch über das Flottenprogramm Wir können und wollen die Kommunisten nicht verhandelt worden, das im wesentlichen den bei daran hindern, wenn sie das letzte und entschei­den Ländern die Parität der Seestreit bende Stampfmittel des Proletariats, den Gene­Iräfte bei gleichzeitigen Abweichungen hin ralftreif, in so niederträchtiger Weise zu ihren un­sichtlich der Frage der Tonnage zuerkennen soll. fauberen Parteigeschäften mißbrauchen. Die font­Präsident Hoover und er hätten anerkannt, daß munistischen Anhänger mögen es sich mit ihren ein endgültiges Abkommen von der fünftigen Führern selbst ausmachen, wenn sie von ihnen Marincabrüstungskonferen; der fünf Mächte ab- ins Verderben gejagt werden, was aber unter hänge. Bevor diese Konferenz zusammentrete, allen Umständen vermieden werden muß, ist, daß werde man durch provisorische Verhandlungen die kommunistische Generalstreikparole für den 7. unter den einzelnen Wächten der Sionferenz die November 1929 auf andere angewendet wird. Wege zu ebnen versuchen.

Warum haben die Kommunisten nicht in Kladno   Lohnforderungen überreicht? Dort sind die Löhne viel niedriger als in Nord­westböhmen; troßdem rühren die Kommuni ften feinen Finger, um die dortigen Löhne zu erhöhen!

45 Kronen, Urlaub für jüngere von 28 Tagen, gültige Mandatsverteilung als die Wahlſti.n für alle älteren von 15 Tagen,( dies obwohl der men bei der Abschätzung der Stimmung und Urlaub gesetzlich festgelegt und nur durch ein Ge- des Willens der wahlberechtigten Bevölkerung jeh geändert werden tann), aber sonst im Allge- maßgebend zu sein haben. meinen: ein Massenstreit für die Sowjetunion   in Das Wahlergebitis vom 27. Ottober hat der Dauer von einer Stunde! einen sehr wesentlichen Stimmungsumschwung energisch fragen: Aber bei diefer Gelegenheit muß man gans der Bevölkerung und einen deutlichen Nud nach links zum Ausdruck gebracht, besonders unter den deutschen Parteien. Im tichechischen Lager waren von den bisherigen Regierunas­parteien die tschechischen und die slowakischen Klerikalen Verlustträger, die wesentlichste Ver schiebung im Stimmenverhältnis vollzog sich hier aber doch auf Kosten der Kommunisten. Auf deutscher Seite war der Rud nach links viel sichtbarer und für die Regierungsparteien weit fühlbarer, hier waren die Sommunisten in geringerem Maße die Geschlagenen, als die deutschen Teilnehmer am Bürgerblock. Bei der Mandatsverteilung zeigt sich aber ein ganz an offenen Vertragsbruch, wie es. dic Kommu deres Bild. Die tschechischen Bürgerblockpar­nisten treiben, teien befißen im nengewählten Abgeord verbessern. Ob der Lohnvertrag zu fündigen ist, netenhause um neun Siße weniger, die. ob gestreift wird oder nicht, darüber entscheiden deutschen Regierungsparteien dagegen frog der bei uns ausschließlich die im Stampfe erprobten Verluste, die sie im einzelnen erleiden( Bund Vertrauensmänner der Bergarbeiterorganisatio der Landwirte drei Mandate Verlust, deutsche nen. Die kommunistischen   Arbeiter und daher auch Christlichsoziale vei Mandate), unter Sinzu die kommunistischen   Bergarbeiter haben den Be­

Die gewerkschaftlich organisierten Bergarbei Nichtkommunisten und besonders die Mitglieder ter werden, daran ist nicht zu zweifeln, auch die der foalierten Bergarbeiterverbände, und daher neue kommunistische Putschparole gan; entschieden audy der Union der Bergarbeiter, haben mit die- ablehnen, denn nie ma Is tönnen Arbeiter einen niemals fem Schwindel nichts zu tun, für sie gelten die schlechten Lohnvertrag durch Beschlüsse ihrer Organisationen und Vertrauens­männerkonferenzen und die lauten:

Jebe Gemeinschaft und jede Ber­antwortung für den durch die Kommunisten hervorgerufenen Butschstreit abzulehnen!

Scharfe Zurüchweisung aller fommunistischen Streifputschverjuche!

Ehereform- Krise in der Reichsregierung.

Wenn die Fünf Mächte Sonferenz einmal glücklich zum Schluß gebracht sei, dann sei schon selbst die Vorbereitung der allgemeinen Ab­rüstung in Gang gebracht. Vielleicht werde die Frage der allgemeinen Abrüstung von einigen Mächten auch auf der Flottenkonferenz selbst und zwar in einem späteren Stadium der Non­feren; aufgeworfen werden. Das Ziel jedoch, um das es sich zunächst handle, sei die Flotten­fonferen; als solche in Gang zu bringen. Die Frage der alliierten Kriegsschulden sei von ihm in Amerifa nicht erörtert worden. In Nordwest böhmen   soll nun den Baldwin, der auf ihn folgte, erkannte an, daß Macdonald in den Bereinigten Staaten Kommunisten die von den kvalierten Bergarbei. fehlen von ein paar uuverantwortlichen politischen rechnung der Mandate der A. und 2. Ge­als Premierminister des Vereinigten Königrei- terverbänden eingeleitete Lohnaktion den Bor- Drahtzichern zu gehorchen, die ihre vom Ausland meinschaft, die sicher zu jedem Stuhhandel be­erhaltenen Aufträge durchführen, auch wenn sie reit sein wird, nur um einen Sit weniger. Es ches und nicht als Parteiführer gehandelt habe wand abgeben. Am 7. November 1929 jind vom Väiniste- fem Falle der Vergarbeiter, ausfallen müssen. Der Mandatszuwachs der deutschen Sozialde Am 7. November 1929 sind vont Vänificum größten Schaden der Arbeiterschaft, in die wird dadurch der Eindrud erivedi, als wenn und erklärte, der Premierminister habe die Dank. barkeit aller Parteien für diese Haltung verdien:. ruum für öffentliche Arbeiten in Prag   die Ver- Daber: mokraten in noch stärkerer Weise auf Soften Auch Lloyd George   beglücwünschte Macdo- handlungen über die Forderungen der koalierten der Kommunisten erzielt worden wäre. als nald zu seiner Reise, die er als Triumphfahrt Bergarbeiterverbände in Bezug auf den Lohnver jener der tschechischen sozialistischen   Parteien bezeichnete. Er richtete an Macdonald eine Antrag anberaumt. Von dem Ergebnis dieser Ver­und als wenn die Verschiebung des Kräftever. zahl Fragen. Ich nehme an", so fuhr er fort, hältnisses innerhalb der deutschen Wählerschaft „ daß wir gegenüber dem Präsidenten der Ver nur eine unbedeutende wäre, was aber nicht cinigten Staaten feinerlei Verpflichtungen hin sichtlich der Freiheit der Meere eingegangen sind den Tatsachen entspricht, es liegt vielmehr die und daß für alle Fragen die Möglichkeit weiterer Ursache dieser teilweisen Verschleierung des Prüfung offen bleibt." Wiacdonald beantwortete wirklichen Wahlergebnisses im Wohlinstem. die Frage des Redners mit einem zustimmenden In noch weit schlimmerer Weise ver­Stopfniden. Der Premierminister erklärte, in der Berlin  , 5. November  .( Eigenbericht.) Im Ausschusses erschienen. Die bayrische Boltspartei schleiert die Mandatsverteilung im Senat Frage der Rechte sei feinerlei Verpflichtung ein. gegangen worden, man habe nur verabredet, daß Rechtsausschuß des Reichstages ist es heute zu ließ erklären, daß sie sich von der Regie die eflatante Niederlage der deutschen Regie Das Problem Gegensand weiterer Er- cinem schweren Stonflikt zwischen den Regierungs rung zurüdziehen werde, wenn die Wiehr­wägungen sein werde. Die Frage, ob und parteien gekommen, dessen Ausbruch schon jet heit des Ausschusses sich für die Erleichterung rungsparteien. Dort haben wohl die deutschen welche Unterſtügung die Vereinigten Staaten der längerer Beit vorauszusehen war. Es handelt sich der Ehescheidung ausspräche. Das Zentrum ging Christlichsozialen   um ein Mandat weniger er­englischen Regierung in der Frage der allgemeinen um die Frage der Ehefcheidung, deren Menoch weiter. Da es auf sein Verlangen, daß die halten, aber sowohl die deutschen Landbündler Abrüstung angedeihen lassen könnten, sei von ihn form schon längst spruchreif geworden ist. Die Vorlage noch zurückgestellt werden solle, von der wie die Gewerbeparteiler haben ihren Man­in Amerika   nicht aufgeworfen worden. Schon die Sozialdemokratie fordert, daß zerrüttete Chen Regierung überhaupt keine Antwort erhalten datsbesigstand behalten und die Zuweisung Vorbereitung der Fünf Mächtefonferenz, die sich leichter als bisher geschieden werden können, und habe, zog es sich gänzlich von der Beweier Mandate an die Trabanten der Land­doch lediglich auf die Abrüstung zur See besie wird davin von den Kommunisten und von ratung zurück. Es wurde ein Unterausschuß bündler, an die A.- und W.- Gemeinschaftler, schränke, babe Mühe genug gefoſtet. der deutschen   Volkspartei unterſtüßt. Das Zen- eingesetzt, der diese Frage weiter bearbeiten soll. bewirkt, daß hier die Spuren der Wahlnieder­trum dagegen will von einer solchen Reform Daß aus diesem Stouflift eine ernsthafte Relage der sogenannten deutschen Aktivisten, fast Schlägereien an der Wiener Universität   nichts wissen, weil sie den katholischen Glaubens­Universität lam es heute mittag zu einer Schla. und es hat schon seit Jahren die Erledigung diemen. Aus der Taftit des Zentrums spricht mehr ten des Wahlinstems haben hier ihre Strönunn Wien  , 5. November. Auf der Rampe der fäßen von der Unlösbarkeit der Ehe widerspreche, sierungstriſe entſtehen könnte, iſt nicht anzuneh gänzlich verwischt werden. Die Unzulänglichkei die Verärgerung darüber, daß es ihm bisher nicht dadurch gefunden, daß die Regierungsparteien gerei zwischen deutsch  - völlischen und sozialisti- fer Frage zu verschleppen verstanden. gelungen ist, das Reichswirtschaftsministerium schen und jüdischen Studenten. Die Polizei Seute sollte die Cherechtsreform endlich im mit einem seiner Witglieder zu befeßen und dafür die Löcher, die der Wahlsturm in ihren Man muzte, da die Streitenden nicht von einander Jiechtsausschus verhandelt werden. Der Reichs den mit der Ehereform besonders belasteten Ju- batsbesitz gerissen hat, mit den Stimmen der - Deutschen Nationalpartei zu abließen, von den Gummifnüppeli Gebrauch justizminister von Guerar d, der dem Zentrum stigministerposten einer andern Partei zu über­machen. Ein Student wurde festgenommen. angehört, war erst gar nicht zu der Sitzung des geben. verstopfen vermochten. Es hat sich der traffe

Die Kleritalen drohen mit dem Austritt aus der Koalition.