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Titl.

Dělnická akademie

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9. Jahrgang,

Praha II. Hybernská ul.7.

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aldemokrat

Jenitivtgun vel deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Sigung der Parteierefutive. Referat des Genoffen Dr. Czech über die politische Situation.

Prag , 14. November. Heute fand im Par­iament eine Sigung der Erefutive der Partei staft, in der Genoise Dr. Czech über die gegen­

Freitag; 15. November 1929.

Schwere Selbstvorwürfe der KPC.

In der Partei wimmelt es von Sozialfascisten, Streitbrechern und Liquidatoren. Auch der Jugendverband verseucht.

Die kommunistische Presse veröffentlicht| wärtige politische Situation referierte, die Be- eine Resolution des erweiterten Zentralbitros mühungen des Ministerpräsidenten um die Bilder KPC., welche in der Sigung vom 2. Novem dung einer Regierung erörterte und feststellte, ber zur Annahme gelangte, in welcher die bis daß sich der Ministerpräsident bei Führung der herige Politit der Partei in der vernichtenden Berhandlungen bisher auf jene Parteien be- Weise verurteilt wird. Wenn die KPC. konse­schränkte, die einer der bisherigen Regierungskoa- quent wäve, müßte die jetzige Parteiführung mit­lilion angehört haben. Hiebei tam Genosse Dr. Schande und Spott davongejagt werden. Czech auf alle die Regierungsbildung befreffen das zu verhüten, schimpft das Politbüro auf den Kombinationen zu sprechen und stellte fest, seine eigene Politif, die es gemacht hat und sucht daß alle Meldungen der bürgerlichen Preise über die anderen an Schärfe des Ausdrucks noch zu die Stellungnahme unserer Partei auf bloßen übertreffen. In der Resolution wird u. a. gesagt: Mutmaßungen beruhen. Zum Schluß betonte Genosse Dr. Czech neuerlich, daß die Ver francusmänner und alle entscheidenden Instan zen der Partei von allen etwaigen wichtigeren Vorkommnissen unverzüglich in Kenntnis gejett werden. An den Bericht des Genossen Dr. Czech Inüpfte sich eine eingehende Aussprache, worauf dieser Bericht einmütig zur Kenntnis genommen wurde.

Zum Schluß erledigte die Erefutive eine Reihe lanfender Angelegenheiten.

Die Berhandlungen im nordwest­böhmischen Bergbau.

Prag , 14. November. Unter dem Borsize ves Ministerialrates JUDr. Ing. Sturz wurde heute im Ministerium für öffentliche Arbeiten die vor einer Woche vertagte Beratung fortge­jetzt, die den Zwed hat, die Forderungen der toalierten Bergarbeiterverbände in Angelegen heit der Aenderung des bisher giftigen Stollet­tivvertrages im Brüger, Tepliter und Komo­tauer Bezirke zu behandeln. Die Beratungen worden morgen fortgeführt.

Tardieu verspricht rechtzeitige Räumung.

Wenn Deutschland den Youngplan bis 1. März erfüllt.

Paris , 14. November. Der Matin" er­fährt, der französische Ministerpräsident Tar­dieu habe nach seiner gestrigen Unterredung mit dem deutschen Botschafter von Hoesch versichert, die franzöfifche Regierung werde alles Mögliche tun, damit die dritte Rheinlandszone bis zum 30. Juni nächsten Jahres vollkommen geräumt jei. Dieser gute Wille Frankreichs ist allerdings von dem guten Wilien der deutschen Regierung be­dingt, daß nämlich Deutschland alle Bedingungen durch Annahme des Young- Plans und seine ord­nungsmäßige Durchführung bis 1. März 1930 erfüllt.

Schlußfrach im Berliner Gemeinderat.

Berlin , 14. November. Die heutige Sigung der Berliner Stadtverordnetenversammlung, die die letzte Zusammenkunft des Stadtparla­menies vor den Neuwahlen darstellte und sich mit den durch das Auffliegen der vorigen Sitzung unerledigt gebliebenen Anträgen zur Sflaref Angelegenheit, insbesondere dem Mißtrauens­botum gegen den Oberbürgermeister Böß be­fassen sollte, fand ein jähes Ende. Nach launt 40 Weinuten mußte die Versammlung geschlos sen werden, da die Angehörigen der sozialdemo­fratischen Fratiion den kommunistischen Spre­cher Lange nicht ausreden lassen wollten, be­vor dieser seine in der legten Sizung gegen So­zialdemokraten ausgesprochenen Beleidigungent zurüdgenommen hätte. Unter ungeheurem Tu­mult mußte der Stadtverordnetenvorsteher Haß die Sigung aufheben, da eine Weiterführung der Debatte nicht möglich war.

Es muß offen gestanden werden, daß die Kommunistische Partei der Tschechoslowakei und der Kommunistische Jugendverband

zur Zeit nicht auf der Höhe sind, daß sie nicht imstande sind, die vor sie ge­stellten Aufgaben zu lösen. Die KPC. und der KIVC. bleiben immer noch hinter den Massen zurück. Die Beschlüsse des V. Parteitages wer den nur sehr ungenügend in der täglichen Praxis der Parteipolitik angewendet.

Die ganze Tätigkeit der Partei kann als Kluft zwischen Wort und Tat gewertet werden.

Die Partei hat zwar seit dem V. Parteitage ge­wisse Fortschritte zu verzeichnen und in diesem Sinne fann man von einem Gesundheitsprozeß sprechen, aber das Tempo dieser Fortschritte, das Tempo der Aktiviſierung der Partei bleibt weit

zurüd hinter dem Tempo der Mabilisierung der visierung der feindlichen Kräfte auf der anderen

Seite.

Die Differenz zwischen der Partei und den radikalen Massen wird nicht nur nicht kleiner, sondern im Gegenteil, sie vergrößert sich im mer mehr.

Die Partei hat bisher nur die führenden li­quidatorischen Elemente aus ihren Reihen aus geschlossen, doch mit dem Liquidatorentum und der Sabotage hat sie jedoch bisher noch nicht abgerechnet. In den unteren Parteiorganisationen, insbesondere unter den Funktionären, in Betriebsausschüssen, Gewerkschaftsfunktionären, Funktionäe der Massenorganisaionen,

unter den Funktionären der Betriebszellen leben Sabotage- und Liquidatorentum weiter. Es muß festgestellt werden, daß die soziale Ba­sis dieses Funktionärkaders, die überwiegend hochqualifizierte und qualifizierte Schichten der Arbeiterschaft darstellt. Als letzter Beweis dafür dient der Brüɣer Streit, währenddessen eine ganze Reihe sogenannter Roter Betriebsräte" nicht nur Streitarbeit leistete während die in­differente Arbeiterschaft die Verbreiterung und Verschärfung des Kampfes verlangte ja sie

organisierten sogar selbst Streitbruch. Sozialfascistische, liquidatori­sche und rechte Gefahr und Versöhn­Tertum in der Partei zeigten sich markant in letter Zeit bei den Streits in den Jungbunz­lauer Stodawerken, in der Lohnbewegung in der Boldihütte in Kladno , in der Stellungnahme der Kladnoer Streisleitung der Partei zum Agrar­fongres, in Karlsbad , zum Internationalen Ju gendtag, in Mährisch- strau bei den Wahlen in den Willowizer Eisenwerken und in die Bruder lade, in Rosenberg bei den Wahlen in den Be­triebsausschuß der Zelluloſefabrik, in Prerau zur Zeit der großen Staatsmanöver, in Mährisch Ostrau beim Ausbruch der Streikbewegung der

Kluft zwischen Wort und Tat." Bergarbeiterjugend, fast in allen tschechischen und in einer Reihe deutscher Sereise

bei der Zusammenstellung der Kandidaten­listen zu den Wahlen.

Bezugs Bebingungen.

Bei zusteung ins Haus oder bel Bezug durch die Post:

monatlich.

vierteljährlich

halbjährig

ganzjährig

16.­

48.­

96.­

192.­

Rüdstellung von Manu­tripten erfolgt nur bei Ein­fendung der Retourmarten.

Ericheint mit Ausnahme des Montag täglich früh.

Nr. 267.

Dascinitys Kamp) um die Demokratie.

Das persönliche Duell zwischen dem Sejm Marschall Ignaz Dajcinsky und dem Feldmarschall Josef Pilsudski , der Kampf zweier Männer, die auf eine gemeinsame und für bei gleich rühmliche Vergangenheit im Stampfe gegen den Zarismus und für die Ein­in der Wahlkampagne in allen Streifen, insbeson heit und Freiheit der polnischen Nation zu dere jedoch im 1. Streife( Losung: Gegen Sunger, rückblicken, ist nur ein symbolischer Ausdruc Fascismus und Krieg, der Fall Hecht ) im er ſten Streise gelegentlich des 25jährigen Bestehens des Ningens zweier Staatsideen, zweier poli­der Konsumgenossenschaft Veela", der Fall der scher Prinzipien, das in Polen zur lebten Genossenschaftsbewegung in Reichenberg, der Entscheidung drängt. Als sich Pilsudski an die Standpunkt der Partei zum Sozialfascismus im Spitze der demokratischen Schützenbataillone Gablonzer Bezirk, die Stellungnahme des Vor- und der linken Offiziere stellie, um den Fascis­wärts" in den Wahlen, der Effeftismus des mus der polnischen Bourgeoisie niederzuaver­Rude Pravo", fen, wurde er von den Arbeitermassen als der die Schwankung des Aussiger Kreises Befreier der Nation nach der Neugründung in der Frage des politischen Massenstreits, bic Bolens und nach der Besiegung der Roten Ignorierung des Kampfes gegen den Sozial­fascismus in der Slowakei parlamentarische Silu Armeen vor Warschau zum drittenmal der stonen, insbesondere int tschechischen Teil der Be- Befreier und Reiter begrüßt. Der Streit wegung, der Standpunkt der Partei zum Stinder der Eisenbahner erstickte im Keime den Wider­streit in Hermannshütte, stand der reaktionären Truppen, der Hand­streich des Marschalls wurde unterstützt durch eine proletarische Massenafiion.

Verbreitung von Illusionen bezüglich Majaryls ( Prerau), unerhörtes Auftreten von Gewerkschaft­lern gegen die Parteilinie( Tucet, Trvoda, Kolffy, Weisner, Macak, Galla, Berg usw.). Nicht nur in der Partei, sondern

auch im Jugendverband

Biljarditis demokratischer" Staatsstreich fonnic nur dann zur Niederlage des Fascis­mus und zur demokratischen Gefundung Vo­lens werden, wenn die Verbindung zwischen dem sozialistischen Proletariat und dem ficg­besteht eine große rechte Gefahr. Das zeigt sich reichen General der Revolution ihren Ausdrud sowohl am 1. August, als auch am Internatio. in der Demokratisierung Polens , in der be. nalen Jugendtag, das zeigte der Fall des Nei. waffneten Garantie demofratischer Grundrecite denberger und Starsbaber Streifes( die Frage der fand, wenn Bilindſti bereit war, von der Mach Radikalisierung der Massen, die Frage des Sozu abdizieren, die er als Mandatar des Volkes ziaifascismus usw.), die Fälle des Prager Streises erobert hatte. Sehr bald zeigte sich, daß Bil­( Frage der Radikalisierung, anarchistische Ten juditi nicht fähig war, der Sache zu dienen, denzen, Fascismus und Sozialfascismus, Ber- die er zum Siege ocführt hatte. Er war zu söhnlertum gegenüber den Troytisten), Schwanehr Soldat, um nicht seine Berachtung des fungen in diesen Fragen zeigen sich mehr oder Sivilen auf die demokratischen Parteien aus­weniger in allen wichtigen Instanzen. Versted

ter Opportunismus, welcher sich im Widerstand audehnen, war ein zu leidenschaftlicher Weili­zur Betriebsarbeit bei gleichzeitiger Zustimmung tariſt, um auf Rüstungen und Heeresausgaben zu allen Beschlüssen und Vorspiegelung des au verzichten, ein zu eigenwilliger Grobian. Stampfes gegen die Rechten und Versöhnler in um sich dem Parlament zu beugen, zu furz­der Partei und Unterschätzung des Fascismus fichtig, um den tieferen Sinn feines Siepes und Sozialfascismus, Stapitulation vor dem Op und seiner Macht zu verstehen. portunismus in den Reihen der Partei( Rei chenberg, M.- Ostrau, Prag, Bratislava , Starls bad), das sind die Hauptrichtungen, in welchen sich die rechte Gefahr im Jugendverband zeigt. Zum Schluß wird in der Resolution mit tiefem Pessimismus die Zukunft der KPC. beurteilt:

Schon beim Zusammentritt des neuge­wählten Sejm zeigte sich der unlösbare Wider­spruch zwischen Biljuostis Zielen und dem Klassemvillen der proletarischen Massen, die ihn zur Macht getragen hatten. In der Aus­einandersetzung mit der Arbeiterschaft, die sich den wahnsinnigen Heeresforderungen, der Wir müssen uns darüber klar sein, daß wir Sparsamkeit am unrechten Orte, nämlich in einer großen Krise in der Partei entgegen allen sozialpolitischen Ressorts, der Durchset gehen, zung der Verwaltung mit Offizieren, der Will­einer bedeutend größeren Strise, als es die legte fürherrschaft des Militäre, der Mißachtung war, wenn bei diesem Zustande der Partei nicht der Boltsvertretune, energisch widersetzte, in eine radikale Wendung eintritt, denn der Tempo- biefem stampfe, der zunächst einer zwischen verlust im Verhältnisse zur Radikalisierung der

Die ganze Gesellschaft zum Teufel jagen.

Massen und zur Altivisierung der feindlichen Vilfuoffis Varteigängern im Sejm und der Kräfte vergrößert sich immer mehr. Es muß Sozialdemokratie war, wurde der Marschall ferner fonstatiert werden, daß der heutige Zu- mehr und mehr Fascist. Die polnische Bour­stand der Partei die Situation im Jugendver- geoisie, die in Pilsudski den Sozialisten ge­bande stark beeinflußt. Es kann fein Streit dar fürchtet hatte, versöhnte sich mit dem Ditiator über sein, daß cine nene tiefe Parteitrise auch und empfand ihre Niederlage vom Mai 1926 die Lösung der Strise des Jugendverbandes be- nun als einen Sieg. Die Gefahr, der jede deutend erschweren würde. Diftatur begegnet, zum ausführenden Organ Man muß dieser Selbstkritik nicht viel Worte hinzufügen, denn schärfer kann man wohl kaum der ursprünglich bekämpften Richtung zu wer­über die Leitung der PC. urteilen, als es hieren, bedrohte von ollem Anfang an auch Bil­geichieht. Die fommunistischen Arbeiter müßten indsfis linkes" Regime. In zwei Jahren nun die Konsequenzen aus der Erkenntnis zie- war aus dem demokratischen Dittator tatsäc)- hen. Die ihnen hier von führenden Kommunisten lich ein Militärdiktator geworden, der geger Sugeständnisse an seinen persönlichen Ehrgeiz selbst vorgesetzt wird: und an seine militärische Leidenschaft sich zum Werkzeug der reaktionären Selassen Bolens hergab. Die soziale Schichtung Polens trägt die Möglichkeit großer politischer Spannungen in Schwere Kämpfe in China . sich. Industrielle Bourgeoisie mit allen Raub­New York, 14. November. Nach Meldungen instinkten eines jungen Kapitalismus, Groß­Berlin, 14. November. Wie die Deutsche der Afsocieted Preß aus Shanghai haben in der grundbesitz mit allen üblen Traditionen des Allgemeine Zeitung " aus Amsterdam meldet, be- Provinz Honan bei Tengfeng zwischen Nationa- Feudalismus, Mittel- und Kleinbauern von schloß die Vereinigung der holländisch- javanischen listischen Truppen und Streitkräften der Stuomin geringer politischer Schulung und, in großen Zuderproduzenten nach Befragen aller ihrer Mit tanpartei schwere Stämpfe begonnen. Be- industriellen Zentren zusammengeballt eine Zervorurteile in SHS. glieder, an teinen weiteren Berhandlungen mit richte aus Hantan besagen, daß dort Tausende so Belgrad , 13. November. Der Oberste Staats- den Zuckerindustriellen anderer Länder zum von verivundeten Nationalisten und eben fo viele radikale Arbeiterschaft das sind Gruppen. gerichtshof verurteilte die wegen kommunistischer Swede einer künstlichen Einschränkung der Zucker- gefange Stuomintan- Anhänger aus dem Kampf deren Lebensintereffen dauernd in Widerstreit Propaganda angeklagten Agramer Kommunisten. produktion teilzunehmen. Damit ist die Hoffnung gebiet eingetroffen feien. Die Entwicklung der geraten müssen. Dazu kommen nationale und zwar Horiei z 15 Jahren sterker, Herberg auf eine internationale Buderkonvention, die die Lage deute daraufhin, daß die jetzigen Kämpfe Probleme. Aber in einem demokratischen und Branes zu je 12 Jahren und 2 Wionaten gegenwärtige Weltkrise auf dem Rudermarkt be- zu den schwersten des ganzen Jahres ge- Staate, mit demokratischen Mitteln, wäre keine Gruppe stark genug, die anderen diktatorisch und Valjan und Straja zu je 5 Jahren Sterker. feitigen würde, endgültig begraben.

Noch vor dem Auseinandergehen der Ver­fammlung zog Lange, einen Gegenstand aus der Tasche, mit dem er die Sozialdemokraten be­drohte; man konnte allerdings nicht feststellen. ob es ein Revolver oder nur ein Schlagring war.

Internationale Buderkonvention

gescheitert.

hörten.

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