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9. Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen   sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Den Parteitagsdelegie: ten zur

Beachtung!

Freitag: 29. November 1929

Situation unverändert.

Bor nächster Woche teine neue Regierung mehr?

Bezugs Bedingungen:

Bei Juftellung ins Haus ode: bei Bezug durch die Poll:

monallid

vierteljährlich

Kö 16.­

•

48.­

98.­

192.­

halbjährig.. ganzjährig.

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Erscheint mit Ausnobun des Montag täglich frlih.

Nr. 279.

Nöte der tommunistischen Presse.  

Prag, 28. November. Auch der heutige Tag Unter diesen Umständen wurde auch heute Bei ihrem Wahlunglück suchten die Füh Die Delegierten zum Parteitag werden er hat in der Frage der Regierungsbildung nicht wieder über die Möglichkeit cines Beamtenfabirer der kommunistischen   Partei Trost darin, jucht, sich sofort nach Ankunft in Aussig   in das den geringsten Fortschritt gebracht. Miniſter netts diskutiert. Das„ Ceste Slovo" spricht daß sie vorläufig noch immerhin etwa dreivier­Bollshaus" zu begeben und dortselbst die Ein. präsident ubrzal erstattete heute vormittags in einer Erörterung der verschiedenen Möglichtel ihrer Wählerstimmen aus dem Zuſammen­dem Präsidenten der Republik einen Bericht über teiten 1. a. auch von einer Regierung tragung in die Präfenzlifte vorzunehmen. Jeder den Stand seiner Verhandlungen. Nach seiner Sampl ohne Agrarier und erklärt, fie ruch zu erretten vermochten. Tatsächlich wäre Delegierte erhält auf Grund des vorzuweisenden Rückkehr verhandelte er zunächst längere Zeit tönnte schließlich einen einzigen Ausweg, um die Niederlage der kommunistischen   Partei noch Mandates, das ordnungsgemäß von der delegie- mit seinen eigenen Parteifreunden, worauf er eine parlamentarische Regierung ohne Neuwahlen weit vernichtender ausgefallen, wenn der Er­renden Organisation gefertigt sein muß, und auf abends die Vertreter der tschechischen Sozial zu schaffen. Das Blatt erklärt dazu: Grund seiner Parteilegitimation, die ebenfalls jedoch ebenfalls fein Ergebnis, denn die demokraten zu sich bat. Diese Unterredung hatte vorzuweisen ist, eine Legitimation ausgestellt. Die neuen Vorschläge Udržals an die tschechischen Delegierten werden ersucht, die Aufschriften für Sozialdemokraten bewegten sich praktisch auf die Eintragung in die Präsenzliste genau zu be- derselben Linie wie gestern. Statt des Ministers achten. Um eine rechtzeitige Abfertigung her- ohne Vortefeuille bot Udržal- wie das„ Prager beizuführen, haben die Veranstalter veranlaßt, ritm für die Slowakei   an, das im Zuge Tagblatt" zu berichten weiß ein minist e- daß an vier Stellen im Voltshaus die Eintragung der Verwaltungsreform längst aufgehoben in die Präsenzlifte erfolgen kann. Nur dann, wenn wurde und ohne ein neues Gesetz überhaupt die Delegierten unsere Weisungen genau beachten, nicht wieder aktiviert werden könnte, ganz abge­werden wir in der Lage sein, mit den Verhand- finnlos wäre. sehen davon, daß seine Wiedererrichtung völlig lungen des Parteitages rechtzeitig zu beginnen.

Die Bildung der neuen Regierung hört schon catf, cine Frage der besseren Nerven zu sein, und wird zur Frage eines birel: elementaren Staatsinteresses, da eine Reihe ungelöster wirtschaftlicher und sozialer Probleme, die der Entscheidung des neuen Parlamentes harren, die wirtschaftliche Krise gefährlich vergrößert. Es ist unumgänglich notwendig, die Frage der Regie rung schon einmal zu lösen, um an die Lösung des Arbeitslosenproblems zu schreiten."

*:

Das Parlamentspräsidium hielt heute feine letze Sitzung ab, in der die Einberufung des Par laments für den 5. Dezember in Aussicht genom­

nüchterungsprozeß in den Reihen der kommu­  nistischen Arbeiter noch einige Zeit hätte aus­reifen fönnen und nicht durch die Wahlen eine aciiweilige Unterbrechung erfahren hätte. Die Stalinisten machen nun verzweifelte und ver­gebliche Verfuche, durch Entfesselung von Streifs und anderen Erperimenten ihre Ge­folgschaft im Fieberzustand zu erhalten. Die Künstliche Aufpeitschung wird wenig helfen. Der größte Teil des fommunistischen Anhangs wird vor dem Abfall, die Partei vor der völ­ligen Zerrüttung und Berseßung nur dadurch bewahrt, daß diese Anhänger von den Vor­gängen innerhalb der   kommunistischen Partei keine Vorstellung haben, daß sie nie ein kom­munistisches Zeitungsblatt in die Hand bekom­

Man nimmt bereits an, daß sich diese er­müdenden Verhandlungen noch bis in die nächste Woche, die sechste Woche der Regie rungsbildung, hinschleppen werden. Die volle  Rumänien fündigt alle Handelsverträge Berantwortung für diesen direkt europäischen men wurde, allerdings nur für den augenblidlich men, das Wesen und die Treibereien der Par­Skandal fällt zur Gänze den tschechischen Agra- nicht sehr wahrscheinlichen Fall, daß die nene tei und ihrer Sintermänner nicht kennen und Bularest, 28. November. Die rumänische riern zur Laft, die sich ihren überragenden Ein- Regierung noch in dieser Woche gebildet wird. einfach aus dem Glauben heraus, der Sache Regierung schritt an die Sündigung ihrer sämt- fluß auch in der neuen Regierung durch die Be Andernfalls würde, da man aus technischen Grün- der Arbeiterklasse im radikalſten Sinne zu die­lichen Handelsverträge und beauftragte ihre feßung der wichtigsten Ministerposten unter allen den das Parlament mindestens fünf Tage früher nen, für deren Kandidaten ihre Stimmen ab­Gesandtschaften, den Bertragsstaaten die Kündi- ebung Umständen sichern und den   sozialistischen Block gung zu ratifizieren. Ihren Schritt begründet durch Zuweifung zweit- und Testrangiger Mini einberufen muß, mit dem Parlaments zusammengeben. Zu anderen Aktionen, zu denen sie täg­in der marktschreierischesten Weise haran­sie mit der Notwendigkeit, die Entwicklung ihrer ſterien von vornherein zur Einflußlosigkeit vertritt erst für die zweite Dezemberwoche quiert werden, sind sie nicht mehr zu haben und Handelspolitik dem neuen Zollgesetz und den neuen Tarifen anzupassen, die ab 1. August in Geltung sind.

Bon zuständiger Stelle wird uns bestätigt, daß zugleich mit den übrigen Handelsverträgen auch das Abkommen mit der   Tschechoslowakei mit dreimonatiger Frist gekündigt wurde, so daß seine Gültigkeit mit dem 28. Feber abläuft.

urteilen wollen.

zu rechnert sein.  

In Wien die größten Schwierigkeiten überwunden  .

Wien, 28. November.( Eigenbericht.) Sente die größten Schwierigteiten bereits Die Räumung des linten Rheinufers.it der Unterausschuß des Verfaſſungsausschusses überwunden und die bürgerlichen Parteien am Nachmittag zusammengetreten und es haben scheinen sich auch bereits damit abgefunden zu  Paris, 27. November. Im Stammeraus auch im Verlauf des Tages Verhandlungen statt haben,   daß Wien wie bisher ein Land schuß für auswärtige Angelegenheiten fand heute gefunden. Die Verhandlungen sind zwar noch bleibe und auch den Namen eines Landes bei eine Aussprache über die kürzlich von Außen- nicht beendet und der Unterausschus; wird mor behalte. minister   Briand vor dem Ausschuß abge- gen neuerlich eine Sihung abhalten, es sind aber gebenen Erklärungen über die Rheinlandräu­

nichi einmal mehr zum Lesen der fomurunisti­schen Breffe.

Die fommunistischen Zeitungen sind da­durch in eine prefäre materielle und finanzielle Lace gekommen, die schon so schlimm gewor den ist, daß sich die Sentrale der SPC veran laßt sieht, an die Arbeiter und Mitglieder der Bartei einen fulminanten Aufruf zur Unter­stüßung der Presse zu richten, die sonst man­gels finanzieller Mittel ihr Erscheinen einstel­len müßte. Ein ganzer Monat, der Jänner, soll der Werbung von Abnehmern der kommu­  nistischen Presse gewidmet sein, die Arbeiter werden aufgefordert, für den Pressefonds bei­austeuern und Abonnenten wie auch Inferen­

ernannt, der die Bedingungen, unter denen Tagung des Bureaus der Sozialistischen Diskussion über die künftigen Aktionen der S. A. ten zu gewinnen. Inferenten, die doch nur der Abrüstungsstage flatt, die vom Bürgerliche und Scapitaliſten ſein können, aber Arbeiter- Internationale. Vorsitzenden der Abrüstungsfommission der S. das sei nur so nebenbei vermerkt. Jedenfalls

die Räumung des entmilitarisier=

wird, prüfen soll. Der Kammerausschuß für

ten linken Rheinufers sich vollziehen Unter dem Vorsitz von Emile Vander. A. J., Albarda(   Holland) mit einem ausführ muß, die Notlage der   kommunistischen Preſſe auswärtige Angelegenheiten hat außerdem den belde tagte das Bureau der S. A. J. am 23. lichen Referat eingeleitet wurde. Außerdent legte fehr groß geworden sein und aus den Zeitun Albarda ein umfangreiches Memorandum vor. sehr groß geworden sein und aus den Zeitun Abgeordneten Dubois damit be raut, sich mit und 24. November im Boltshause in   Brüssel. In der sich daran anschließenden mehrſtündigen gen der   kommunistischen Opposition erfährt dem Minister für auswärtige Angelegenheiten Es waren anvesend: Abramowitsch( Ruß­und den Liquidierungsstellen für sequestriertes land), Andersen(   Skandinavien), Bra de Distuſſion ſprachen: De Brondere(   Belgien), man denn auch, daß u. a. die Druckerei„ Inter­Privateigentum wegen der Rüdgabe be-   Frankreich), Gillies(   Großbritannien), Renaudel(   Frankreich), Andersen( Däne- nationale" in Brag derart verschuldet war, daß; Grimm(   Schweiz), Wandervelde, Van mark), Grimm(   Schweiz), Gillies( Groß die leitenden Faktoren bereits den Verkauf von stimmten Privatbesites an Roosbroed(   Belgien), liegen( Solland), britannien), Bliegen(   Holland), Abramo- Druckmaschinen vornehmen wollten, damit den  Deutschland zu verständigen und hierüber els(   Deutschland) und der Sekretär Friedrichisch(   Rußland) und der Sekretär Adler. Sefretären und Redakteuren die Gehalte aus­Es wurde beschloffen, die Arbeiten Mitte Dezem cinen Bericht abzufassen. mit beratender ber weiterzuführen. In seiner nächsten Sigung wird der Aus. Adler. Außerdem waren Stimme anwesend: Albarda(   Holland), schuß sich mit den Erklärungen des Außenmini- Blum(   Frankreich). De Broudere(   Belgien) sters über den Young- Plan befassen. und Renaudel(   Frankreich). Der italienische Delegierte   Modigliani war wegen Strant­heit, der österreichische Vertreter Otto   Bauer im Hinblick auf die politische Lage in feinem Lande am Erscheinen verhindert."

Die belgische Kabinettsfrage.

Die Forderungen unserer Genossen.  Paris, 28. November.„ Petit Parisien"

gezahlt werden können. Armut ist für eine proletarische Partei gewiß feine Schande, aber Dieie finanzielle Roilage der fommunistischen Partei ist nicht eine solche, daß sie in Ehren verschuldet worden wäre. Die Stonfiskationen.

Gegen die Majjeuhinrichtungen in Sowjetrußland. Die bezügliche Resolution hat folgenden Einstellungen und das Verbot des Verkaufs

Wortlaut:

Das Bureau der Internationale fann an ihrer Beitungen in den Tabaktrafiken hat ge Den ersten Tagesordnungspunkt bildete die den Verbrechen der bölschewistischen Diktatur wiß dazu beigetragen, die kommunistische gibt bei Besprechung der Regierungskrise in Besprechung der politischen Lage, in erster Linie nicht stillschweigend vorübergehen, die vorgeblich Presse zu schädigen, aber schließlich müßte eine Partei, die noch immer auf 700.000 Wähler  Belgien der Meinung Ausdrud, daß auch ohne der Probleme in Desterreich  , Polen,   Bulgarien, im Namen des Proletariats begangen werden. Das Bureau der S. A. J. geißelt mit be- hinweisen kann, imstande sein, ein paar Zei feit einer Stabinettsbildung nicht vollkommen referierte Friedrich   Adler. Die Debatte über ſonderer Entrüstung die Massenhinrichtungen in tungen lebensfähig an erhalten, besonders wenn Berständigung mit den Sozialisten die Möglich- Jugoslawien und   Litauen. Weber Oesterreich ausgeschlossen sei. Die Entscheidung werde   Polen wurde von   Vandervelde eingeleitet,   Rußland, die in der allerletzten Zeit einen seit| man bedenkt, daß; Presse und Partei doch ge der ebenfalls über seine Intervention zugunsten 1919 nicht mehr dagewesenen Umfang angenom wiß, wenigstens durch lange Zeit, reichliche von dem Ergebnis der Beratungen der politisch Verfolgten in itanen berichtete. des Vorstandes der   sozialistischen weis(   Deutschland) legte die Hilfeleistung der men haben und verlangt von den Führern der finanzielle Unterstützung von der Moskauer Wels  russischen Regierung, die behauptet, im Intereſſe Partei abhängen. Gestern veröffentlichte   deutschen Sozialdemokraten an die litauischen des Sozialismus zu wirken, daß das Terrorsystem Rentrale empfangen haben. Wenn heute diese die sozialistische Partei ein Manifest, in dem Emigranten dar. Der Sekretär, Friedrich) in   Rußland aufgehoben und dem arbeitenden Mittel und der ganze Werbeapparat der Par­sechs Forderungen aufgestellt sind, die die Adler, machte ergänzende Mitteilungen hierzu. Bolf   Rußlands das freie Selbstbestimmungsrecht iei nicht mehr ausreichen, so daß die Gefahr Sprachenfrage, die Fragen der Sozial- De Broudere referierte über   Bulgarien der Einstellung an die Wand gemalt werden versicherung und des Mieterschutzes und   Jugoslawien. An die Berichte schloß gewährt werde. mus, so ist dies ein Beweis, auf wie schwachen sowie Steuerfragen betreffen. sich eine sehr eingehende Diskussion, in der jämt­liche Anwesenden das Wort ergriffen. Auf Grund Füßen die Partei, die Tag für Tap den„ So­zialfascisten" und der ganzen übrigen Welt eines Entwurfes von Bandervelde wurde sodann Drei Rüge mit Deutschruffen unterwegs. einstimmig der Text einer Resolution beschlossen, Tod und Untergang verfündet, steht  . Riga, 28. November. Heute traf hier eine die der Massenversammlung vorgelegt wurde, die Mitteilung der russischen Bahnverwaltuna ein, am 23. November abends im Brüsseler Volts­wonach diese für die deutschstämmigen   russischen haus stattfand.

Bor einer Konjuntturbesserung in  Deutschland?

Die Wahrheit ist, daß kein Arbeiter, der  

Berlin, 28. November. Der Bericht des  deutschen Justituts für Konjunkturstudium deu­tet an, daß man schon in den nächsten Monaten sich), sei es auch nur instinktmäßia, einen Fun­Bauern drei Sonderzüge beſtimmte, welche Nach einer kurzen Debatte wurde ferner eine eine Wendung in der Konjunktur fen proletarischen Solidaritätsgefühls bewahri heute, morgen und übermorgen aus   Moskau Protestresolution gegen die Hinrichtungen in erwarten fönne. Die bisher ansteigende Linie hat, die Zeitungen der Kommunisten mehr der wirtschaftlichen Depression tommt zum Still. liest. Früher hatte man oft Gelegenheit zu abgehen. Die Züge bestehen aus elf Perfonen. Sowjetrußland beschlossen. Nach einer kurzen Debatte über Fragen der stand, wodurch wieder die Möglichkeit für ein sehen, daß Arbeiter in der Straßenbahn, die wagen und einem Gepäckwagen. Der erste Zug Innenorganisation fand eine einläßliche Ansteigen der Konjunktur gegebent fein wird. bon oder zu ihrer Betriebsstätte fuhren, eine trifft   in Riga Samstag früh ein.