Dienstag, 8. Dezember 1929.

Quand Clemenceau un jour quittera ce monde, Nous braves poilus écrirons sur sa tombe: Ici repose en paix L'assassin des Français. schreiben wir tapferen Landser auf sein Grab: ( Wenn Clemenceau   einst diese Welt verläßt, Hier ruht in Frieden der Mörder der Franzosen  .)

Schwachfiun.

demokratisch zu gebärden. Sie begaben sich in die SPD  . Durchlaucht legten Wert darauf, sich Anstalt der öffentlichen Wohlfahrt und ließen sich Vortrag über die Insassen halten. Durchlaucht hielten es für verdienstlich und tröstlich, jedem der

Sportsonderzüge von Brag. Die Staatsbahn-| 17. Braut am Altar fand, die er als solche wegen die Stunden zu verkürzen, indem sie Innen- und Direktion Brag- Süd teilt mit: In der heurigen ihrer tiefen Verschleierung nicht erkannte. Die Augenmauern mit Inschriften befrigelten. Wintersaison wird die Staatsbahndirektion Prag   Braut ihrerseits hatte kaum Beit," da" und lautet ein Bierzeiler folgendermaßen: Süd an jedem Samstag um 13 1hr 57 ab 7. De­Amen" zu sagen, als sie es merkte, daß sie den zember 1929( lette Fahrt am 29. März 1930) einen falschen Bräutigam erwischt hatte. Darob große Sportsonderschnellzug von Prag   Wilsonbahnhof nach Bestürzung und lange Diskussionen in flerifalen bent Riefengebirge abfertigen. Die Rückfahrt er Streisen, ob die Ehe gültig sei oder die Scheidung folgt stets am Sonntag, und zwar beginnend mit wegen ungültigkeit überflüssig. dent 8. Dezember 1929( lezte Fahrt am 30. März Zwei Millionen gefressen. Bei der legten Revi 1930). Die Sportsonderschnellzüge werden wie im fion der Staatsbank auf den Philippinen   fand Vorjahre direkte Wagen nur 3. Klasse nach Polaun, man bei den Reservevorräten der Bank an ameri Rofitnih, Hohenelbe, Freiheit Johannisbad und zu fanischen Dollarnoten über zwei Millionen Dollar rüd führen. Die Fahrpläne dieser Schnellzüge wie von Ratten zerfressen. Man kann sich nicht er auch die Tage, an welchen sie verkehren, find in flären, wie die Tiere in die Tresors bereingefom den Aushänge- Fahrplänen enthalten. Außerdem men sind, man vermutet indes, daß, als bei der affichiert die Staatsbahndirektion Prag  - Süd be im vorigen Jahre stattgefundenen Revision die fondere Plakate, in welchen der gesamte Fahrplan Panzertüren aufstanden, sich zwei Ratten ein von Prag   nach allen Zielstationen der direkten geschlichen haben, die sich dann bei der wertvollen Wagen sowie andere Bestimmungen über diese Nahrung unheimlich ſtar? vermehrt haben müssen. Schnellzüge angeführt sein werden. Zu diesem Eine besondere Merkwürdigkeit bei dem Vorfall ist, armen Teufel ein Sprüchlein zu sagen. Zuge werden besondere Retourfahrkarten daß nur die Notenpalete angefressen wurden, indes ausschließlich in Prag   Wilsonbahnhof Rajje Nr. 13 die in demselben Raum lagernden Effektenpakete ab Montag die ganze Woche hindurch von 9-13 nahezu unversehrt vorgefunden wurden. und von 16-19 Uhr und Samstag, dem Tage der Abfahrt, bis 18 Uhr für den Einheitspreis von K 58. ausgegeben. Zu diesen Fahrkarten ist gleichzeitig eine Anweisung zur Benügung des Sportsonderschnellzuges für 1K zu kaufen. Weitere Gebühren werden nicht eingehoben. Relations. fahrkarten mit drei und vierzehntägiger Gül tigkeit werden in Prag  - Wilsonbahnhof, Denisbahn­hof und Masarytbahnhof( je nach den Abfahrts­Nationen der Relation) und in anderen Orten gleichfalls auf den Bahnhöfen, und zwar ohne jeden Zuschlag und nur zu dem auf der Fahrkarte aus­gewiesenen Preis ausgegeben. Nähere Informa fionen erteilt die Staatsbahndirektion oder der Borstand jeder Station.

in Prag   II., Krafovska 6/ III, über das aktuelle Thema„ Die jüngste Entwicklung der deutschen Presse" sprechen. Der Vortrag iſt allgemein zu gänglich. Der Gastvortragende gehört zu den pro­minentesten Vertretern der jungen Zeitungswissen schaft, jein Name hat internationalen Klang. Mite ten aus der journaliſtiſchen Arbeit wurde Professor Dovifat   auf den eigens für ihn geschaffenen Lehr­stuhl an der Berliner   Universität berufen.

Seite B.

Bellswirtschaft und Sozialpolitit. Aussperrung der Arbeiterschaft der Zannwalder Maschinenfabrit.

Mit 2. Dezember hat die Tannwalder Ma­schinenfabrit der Firma Lederer und Wolf ihre ausschusses verfügt. Der Konflikt entstand dar und gleichzeitig auch die Entlassung des Betriebs gesamte Belegschaft von 420 Mann ausgesperrt aus, daß die Firma von den Arbeitern die Zu stimmung zu einem 30 bis 80prozentigen Af­fordabbau verlangte. Die Arbeiterschaft wäre nach Herabsetzung zuzustimmen. Die Firma beharrte langwierigen Verhandlungen bereit gewesen, einer Regulierung der Afforde und einer teilweisen" jedoch auf der restlosen Anerkennung ihrer For berungen, die für die Arbeiterschaft unannehmbar waren. So verfügte nun die Firma die Gesamt dem erlauchten Herrn einen schweren Fall von strie den Kollektivvertrag für die Metallindustrie aussperrung, deren Dauer unabsehbar ist. In der Nervenheilanstalt zeigte der Oberarzt Gleichzeitig hat der Hauptverband der Indu Schivachsinn. Der Herr Doktor hielt eine große des Reichenberger Gebietes zum 31. Dezember ge Patient hörte ebenso aufmerksam zu, wie der hohe etwas verschlechternden Konjunkturverhältnisse zu fachmännische Rede über diese Krankheit und der kündigt. Die Herrschaften wollen also die sich Besucher. Endlich sprach dieser:„ Sehr interessant. ihren Gunsten ausnüßen und durch Scharfmache Ich bewundere die Weisheit der Natur, die es gütig reien die Arbeiter um ihre bisherigen Errungen Als Anfang 1919 die französische   Besasung im gefügt hat, daß die Kranken selbst von ihrem Leidenschaften bringen. Diese Absichten werden aller besetzten Gebiete u. a. in Landau   auch einen nichts merken. Du kannst deinem Schöpfer dank dings an der Entschlossenheit der Arbeiter schei Teil der Räume cines Nebenbahnhofes beschlagbar sein", sagte er zu dem Patienten. tern. Die Taunwalder Maschinenfabrif ist fir nahmut batte, fuchten sich die in jenen Räumen„ Du auch", antwortete der und drebte Seiner alle Metallarbeiter strengstens gesperrt! untergebrachten französischen   Soldaten Durchlaucht den Rücken.

Eine Grabschrift für Clemenceau  . Der Frankfurter Zeitung   wird aus Landau   in der Pfalz   geschrieben:

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Alfred Auerbach.

Wie verhitte ich Erkältungen?

Von Dr. H. Wagner.

Laxigen

TAXIGEN

Zur Regelung

des Stuhlgangs

Kleine Chronu.

Professor Dovifat   in Prag  . Der bekannte ein leider nur zu aktuelles Ereignis und deshalb das Kältegefühl über den ganzen Körper aus. Und Erkältung ist in der gegenwärtigen Jahreszeit| Abkühlung fortschreiten ließ, desto mehr dehnte sich deutsche Zeitungswissenschaftler Univ.- Prof  . Dr. wohl wert, daß wir uns ein wenig mit ihr befaffen! bei 20 Grad war bereits eine deutliche Allgemein­Emil Dovifat  , Direktor des Instituts für Sei- Borerst: was sind die Ursachen der Erkältung? tungslunde in Berlin  , wird am Donnerstag, Hier stod ich schon--" So groß die Fortschritte Schmerzen im Rücken und in den Gliedern, kurz, störung da. Frostgefühl im ganzen Körper, ziehende den 3. Dezember, um 4 Uhr nachmittags( pünktlich), ber modernen Medizin find so gering ist die die Frübsymptome der Erkältung traten auf. Und in der Freien Schule der politischen Wissenschaften Kenntnis von den wahren Ursachen der Erkältungsschließlich kam es dann zu Kälteschauern, die den frankheiten. Es gibt Forscher, die sie bauptsächlich ganzen Rörper erschütterten die experimentell er­auf Infektion zurüdführen, andere wieder weisen zengte Erkältung war eingetreten. auf die nötige klimatische und persönliche Disposi Nun machten die Gelehrten Versuche, in denen Das weiße Nashorn stirbt aus. Ein merkwürdig.. tion dazu hin. Es wird beides sein- also die sie ihren ganzen Körper einer starken, allgemeinen Tier ist das weiße Nashorn, das hauptsächlich aus Infektion und die Disposition. Abkühlung aussetten, und dabei traten keine nach dem Grunde wenig bekannt ist, weil es sich nicht Die Ursachen der Erkältung zu kennen, wäre baltigen Störungen des Organismus auf; Erkäl fangen läßt. Selbst der Zoologische Garten von Khar­aber deshalb so wichtig, weil man nur gegen das tung und Schnupfen blieben aus. Und so schließen tum, der fast alle Tierarten kennt und besitzt, hat von sich schützen kann, was man fennt. Ein paar Fin- nun die beiden Aerzte, daß es vor allem die örtlich ihm nicht ein einziges Exemplar. Der Direktor dieses gerzeige liefert aufmerksame Beobachtung. Seit unbegrenzten Abkühlungen sind, die zu einer Erfäl300s äußerte sich fürzlich folgendermaßen über das Ein betrügerischer Bankier. Nach einer Witteidenklichen Zeiten wird behauptet, daß starke Ablühtung führen, während eine gleichmäßige allgemeine weiße Nashorn:„ Immer wieder bekommen wir," so lung der Hamburger Kriminalpolizei ist gegen den lung und Durchnässung der Füße Erfältung hervor. Abkühlung des Rörpers dies nicht so stark bewirkt. schreibt er, Anfragen von allen möglichen Zoologischen in Berlin   geborenen Hamburger Bankier Paul Sid, rufen. Vor ein paar Jahren haben mun medizini Wie aber dies alles zusammenhängt, ist noch nicht Gärten der Welt nach weißen Rhinozerossen, und die der in dem dringenden Verdacht steht, als Inhaber sche Forscher dies ausprobiert; sie setzten ihre Füße ergründet. Amerikaner haben bereits die größten Summen gebo einer Hamburger Bankfirma Depotgelder unter besonders stark der Nässe und Kälte aus und Daß es mit der lokalen Abkühlung als Erkälten, wenn wir ihnen ein solches Tier liefern, aber der schlagen zu haben, Haftbefehl erlaſſen worden. Vaul diese Erkältung stellte sich auch prompt ein, während tungsurfache etwas auf sich bat, beweisen jene Fälle, Bersuch, sie in der Gefangenſchaft zu halten, iſt ſo Sid verschwand am 22. November aus Hamburg  , der gesamte Körper sowohl Feuchtigkeit als auch wo Menschen, die längere Zeit gezwungen waren, hoffnungslos, daß unsere Regierung nicht mehr län nachdem er vorher erklärt hatte, er wolle in Berlin   Stälte ziemlich gut ertragen konnte, ohne daß frank die Hände nasser Kälte auszusetzen, von Erfälger gestatten will, sie zu jagen. Man hat schon weiße Bekannte aufsuchen. Nach den Feststellungen der hafte Erscheinungen eintraten. tungsfrankheiten befallen wurden. So z. B. Frauen Rhinozeroffe in jugendlichem Alter gefangen, aber sie Berliner   Polizei hat er sich aber dort anscheinend Aber es sind nicht die Füße allein, die Erkäl oft beim Waschen der Wäsche im falten Wasser; sind so empfindlich, daß sie bald vor Furcht sterben. überhaupt nicht aufgehalten. tungen bewirken fönnen! Zwei Düsseldorfer   Aerzte, oder beim Hantieren mit Eis. Wer aber ein erwachsenes Tier fangen will, der fann Die falsche Braut geheiratet. Der amtierende die Doktoren Bachmann und Fleischer, haben in Es ist eine altbekannte Tatsache, daß Erkältung nur schwere Enttäuschungen erleben. Das Einfangen Baſtor der St. Anita- Kirche in Montevideo   dem hygienischen Institut der Düsseldorfer Akademie die Widerstandskraft des Organismus gegen In von Löwen und Elefanten ist, damit verglichen, eine war mit Eheschließungen außerordentlich überlastet Versuche gemacht, welche die Ursachen der Erkältung fektionsfrankheiten berabjekt- ein triftiger Grund leichte Aufgabe. Das weiße Rhinozeros wird entweder und hatte sich eine Virtuoſität in unglaublich erforschen sollten und zwar nicht mit den Füßen, alfo, jich möglichst vor Erkältung zu buten. Denn feinen Jäger töten oder sich selbst. Die Tiere sind se schneller Trauung erworben. Als dieser Tage zwei sondern mit den Händen. Die Temperatur der der Möglichkeit einer Infektion sind wir im täg- schen, daß sie beim bloßen Anblick eines menschlichen undvierzig Paare des kirchlichen Segens harrten, Fingeroberfläche bei den verschiedensten Graden lichen Leben so millionenfach ausgefeß, daß wir gar Wesens den nächsten Gegenstand, der ihnen zu Ge paffierte ihm eine peinliche Verwechslung. Die aus wurde genau beobachtet sowie die dabei im Körper nichts tun können, als durch vernünftige gesunde ficht kommt, mit unglaublicher Wildheit angreifen. nahmslos tief verschleierten Bräute waren in beeintretenden Wirkungen. Wenn die normale 3im Lebensweise, zu welcher auch Vorsicht vor Erfäl. Wenn in der Nähe ein Baum ist, so stoßen jie ge­timmter Reihenfolge aufgestellt, ebenso die ent mertemperatur 18 bis 19 Grad beträgt, so hat die tungen gehört, die Festung unferes Körpers gut wöhnlich ihr großes Horn so tief in das Holz, daß sie sprechenden Bräutigame. Und so wollte es der Fingeroberfläche etwa 30 Grad Celsius. Brachte vor diesen unsichtbaren, aber so gefährlichen flein sich nicht mehr befreien können. Selbst wenn man Zufall, daß in der Reihenfolge der Bräute eine man nun die Fingertemperatur auf 25 Grad bersten Feinden zu verbarrikadieren. versuchen wollte, sie mit einem starken Stahlney zu Berwirrung entstand, die bei der einen der Tran- ab, so trat vorerst nur ein Stältegefühl ein, das sich Die Erkältung ist der treulose Pförtner, der fangen, so würde das nichts nügen, denn sie toben ungen bewirkte, daß der 16. Bräutigamt die auf die Hände beschränkte. Aber je mehr man die dem Bazillenheer Tür und Tor öffnet! in ihrer Raserei so furchtbar, daß man sie nicht fort­bringen kann. Da alle Versuche bisher vergeblich wa ren und zum Tode der Tiere führten, verbietet die Regierung des Sudan   jest fede daad. Troß dieses Verbotes nehmen sie mehr und mehr ab."

Emerentias Kreuz.

Flures. Und dann- gab es da noch eine blonde nur wegen des Geldes genommen; aber zu Na­Schwester der Emerentia, eine ehemalige Leh- gen gab er mir weiter feinen Grund... In diesem Winter hatte Emerentia Wach. rerin, die, als sie bei Kriegsausbruch stellungs- Erst als meine Schwester ins Haus fam... telhuber fast gar keine Gäste im Hause. Außer los aus dem Ausland gekommen war. Emeren- Anfangs war ich dagegen blind. Dann sah ich, dem franken Studenten, den ihr der gleichfalls tias Einladung angenommen und zu einem an- wie sie sich in den Eden herumdrückten und sich vereinsamte Badearzt bald wegschnappte, und scheinend lebenslänglichen Bejud) verlängert füßten. Ich paßte auf; ich schlich mich nachts dem jungen Lehrer, der auf einige Lage zum batte. Diese Lehrerin schien sich droben als vor ihr Zimmer und riß die Türe auf... da Stifahren heraufgekommen war, wohnte nur die eigentliche Hausfrau zu fühlen. Sie ordnete die Schriftstellerin da, die wenig und manchmal Stube des Gärtners, leistete ihm Gesellschaft gar nichts zahlte( aber warum sollte man ihr und erzog die kleine Emerentia, die man immer fündigen; die große Pension stand leer genug, feltener zur Mutter in die Stiche ließ. Da die und außerdem wußte sie auch nicht wohin, die schlechten Einnahmen dieses Winters es Eme­Arme). rentia nicht erlaubten, sich Personal zu halten, so erschien sie bald als der Schwester und des Mannes Magd: sie fochte das Essen für sic, brachte es berauf, wusch ihre Wäsche, reinigte ihre Schuhe. Man sprach kaum mit ihr.

Fast den ganzen Tag brachte Emerentia jetzt drunten im Erdgeschoß in der großen, düsteren, aber warmen Stüche zu. Manchmal kam der Franzl herein, ihr Neffe, den ihr Mann als Arbeitsburschen angenommen hatte, und den er nun von früh bis spät draußen im Schuppen Sol; hacen ließ, wärmte sich," lachte mit großem Mund, aß viel. Abends, nachdem er Tante ein paar Groschen abgebettelt hatte, ging er mit feinen Freunden zum Schuhplattelu."

Als die Schriftstellerin längere Zeit hin­durch im Hause lebte, fragte sie eines Abends nach der Schachpartie:„ Warum lassen Sie sich das alles gefallen. Frau Emerentia?"

sprang er flugs zum Fenster hinaus. Ich schimpfte. Sie waren still und stellten es heim licher an. Aber dann brachte sie ihn in ihre Ge­walt und heute ihn gegen mich auf und er be­gann mich zu schlagen. Auch das Kind mig handelte er. Sie ging umher mit frechen und triumphierenden Bliden... Ich sagte ihr's deut lich, sie möchte mein Haus verlassen. Da lachte sie mir ins Gesicht: Dein Haus? Das Haus gehört dem Bastel, und bei ihm bin ich zu Gast!"

Das Autogramm als Zahlungsmittel. Ruyard Kipling, der englische   Dichter, wurde durch den letz. ten Auszug, den er von seiner Bant erhielt, nicht we nig in Erstaunen gesezt. Bei dessen Durchsicht fand er nämlich, daß nur ein geringer Bruchteil der von ihm ausgegebenen Scheds zur Einlösung vorgezeigt wird. Die Preise, die für Autogramme Kiplings   gezahlt werden, sind in legter Zeit so gestiegen, daß er sich die merkwürdige Tatsache nur damit erflären fann, daß man es vorzieht, die Scheds als Autogramme in den Handel zu bringen als sie bei der Bank einzu­lösen.

Der Trick des Ladendiebes. Sen einiger Zeit fa­men in Madrid   umfangreiche Ladendiebstähle vor, de nen die Polizei vergebens nachspürte, bis sich schließ lich ihr Verdacht auf einen eleganten jungen Mann lenkte, der als Photograph auftrat. Er kom in die feinsten und größten Geschäfte der spanischen   Haupt­stadt, und bat um die Erlaubnis, Photographien ihrer Geschäfte für einen Aufsatz anzufertigen, der in einer großen amerikanischen   Zeitschrift erscheinen sollte. Wan   gewährte ihm gern jede Unterstüßung; er stellte einen Apparat von ungewöhnlichem Umfang auf und empfahl sich höflich, nachdem er seine Arbeit beendet hatte. Aber als die Polizei schließlich zugriff und den Apparat beschlagnahmte, da entdeckte sie in diesem eine Anzahl Postbarer Pelze, die er mit fortnehmen wollte. Ach, liebe Frau, hundertmal wollte ich Der Ladendieb hatte die Freiheit, die ihm das Her­fort! Aber das ist hier meine Arbeit, mein umgehen bei den Aufnahmen gewährte, dazu benüßt, Brot... Soll ich als ältere Frau in der mit großer Geschicklichkeit sich wertvolle Dinge anzu Fremde Magd werden? Dann lieber hier..." eignen und diese in seiner riesigen Kamera zu ver Sie horchte nach oben. Schwere Stiefel bergen, mit der er dann unbehindert abzog. stampften über die zitternde Dede.

Stanzel herab auf die Chebrecher gewettert. Wein Mann hat drunten gesessen, als ging's ihn nichts an..."

,, Warum lassen Sie sich nicht scheiden?" unterbrach sie hier die Zuhörerin. fort!"

Freilich gehört ihm das Haus auf dem Pa­pier, weil ich so ein dummes und vertrauens. seliges Weib gewesen bin! So ist es denn immer Die gute Frau, die auf diese Frage nur ge- schlimmer geworden. Sie haben sich immer mehr wartet haben mochte, erzählte: Denfen Sie herausgenommen. Zum Pfarrer bin ich gegan­Die Schriftstellerin im ersten Stock suchte nicht, ich sei immer solch ein Aschenbrödel gegen und habe ihm geflagt. Er hat von der sich am Morgen selbst Holz im Walde sie wesen!... Früher, ach, ich war ein stolzes nannte das einen Sport, arbeitete auf ihrem Mädchen... Wir Geschwister haben alle etwas Zimmer bis zur Dämmerung und fam schließ Tüchtiges gelernt. Ich war Rüchenchef in einem lich, um Licht zu sparen, mit einem Buch oder großen Schweizer   Hotel, und als Fürst Bülow  einer Sandarbeit zu Emerentia in die Küche. einmal bei uns gespeist hatte, mußte mich der Nach dem Abendessen spielten die beiden Frauen Direktor rufen lassen, und sie haben mich ge­eine Partie Schach  ( ein etwas vereinfachtes lobt... Ich sparte vicl, aber heiraten wollte Schach  , das nicht nur einen Weltschachmeister ich nicht. Mein Mann bar gedrängt und ge­zum Lachtrampf gebracht hätte.) drängt, und schließlich hab' ich nachgegeben, ihm Auch wer von Berufs wegen nicht zu psycho- alles Geld überlassen und wir sind bicher ge logischem Scharfblid verpflichtet war, wie diese lommen, und er hat das Haus gekauft. d) Schriftstellerin beispielsweise, mußte bemerken, richtete eine Fremdenpension ein. Wie das her. daß es mit Emerentias the nicht zum besten gangen ist! Das war ein Leben treppauf, trepp­stand. Der Mann kam niemals in die Stüche. ab! Da hab' ich nichts angefaßt; dazu waren die Wenn er nicht draußen mit den Mistbeeten zu Mädel da. Ich konnte nur immer fommandieren ichaffen hatte, hielt er sich droben in der über- und nachsehen, daß es meinen Gästen gut ging. heizten Stube auf, in der er auch zusammen mit Mein Mann hielt sich abseits in feiner Gärt eben tragen... dem fleinen Töchterchen schlief. Emerentias nerei; ich mußte ihm Obst und Gemüse bezah- Ja," sagte Emerentia feierlich, ich will Schlafzimmer lag am anderen Ende des langen| len... Damals merfte ich schon: er hat mich es tragen...

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Und soll ich das Feld räumen?" fuhr sie leiser fort. Das wollen sie ja nur. So lange ich hier unten bin, können sie ihr Glüd nicht restlos genießen." Wenn Sie daran denken, müssen Sie es

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A. Dorf  .

Optimismus... Ter Prosessor John Haynes Holmes   hat in einem Vortrag, den er fürzlich in der Detroiter Universität hielt, u. a. gesagt, jeder Wiensch), der sich verheirate, müsse sich die Tatsache vor Augen halten, daß er auf 50 Pros. seiner Unabhängigkeit zu verzichten habe. Der Vortrag fam dem bekannten eng lischen Humoristen G. K. Chesterton   zu Gesicht, der sich begnügte, zu murmein:" Solche Optimisten kann es doch nur in der neuen Welt geben!"