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gierung auch mit der Wurst nach der Speckseite, in dem sie das Verfahren, das noch seit 1919 die sozialistischen Führer Garami und Bu. chinger wegen ihrer Teilnahme an der Revolution Rarolyis mit Zuchthaus bedrohte, niederschlug. Auch die Rückkehr dieser alten und erprobten Rämpen aus der Emigration fängt die Sozialdemokratie nie und nimmer für ein System rücksichtsloser Gegenrevolution ein, das in seinen Kerkern noch so manchen Freiheits streiter foltert und gegen so viele politische Emigranten die Grenzen des Landes versperrt. Der Ruf nach allgemeiner Amnestie erhebt sich lauter denn je, und mit Recht fordert das Bu dapester sozialistische Blatt„ Nepizava" Er führte unter anderem aus: Befreiung nicht nur der politisch Verur teilten, sondern des ganzen ungarischen Volkes, das zwischen düsteren und finsteren Kerker
Brünn, 4. Dezember.( Eigenbericht.) Die Budgetdebatte in der mährisch schlesischen Landesvertretung wurde heute fortgejest. Auch heute wurde die Generaldebatte nicht abgeschlossen, da noch eine Reihe von Rednern vorgemerkt ist. Als erster Redner kam der tschechische Genosse Bojnar zu Worte, der die Finanzlage des Landes einer gründlichen Kritik unterzog. Nach ihm sprach Genosse Pipal.
mauern lebe.
In Wahrheit denkt Bethlen gar nicht an die Befreiung des ungarischen Volkes auf dem Wege der Demokratisierung des Landes. Söhnisch mag er, denn nur ein Münchhausen zieht sich am eigenen Zopfe aus dem Sumpfe, die Achseln zuden über den offenen Brief des ehemaligen Revolutionsministers Nagy, der ihn, im Namen der Kossuth- Partei, aufruft, die unaufschiebbar gewordene demokra tische Umgestaltung des Staates an der Spige einer starken Regierung in die Hand zu nehmen. Aber auch dem reformierten Bischof von Debreczin , Baltazar, der ihm mit einem weit zahmeren Programm nahte, Beigte der Sachwalter der madjarischen Magnaten und Gentry die falte Schulter. Aufhebung aller Vorrechte der Geburt, Konfession und Klasse, Einführung des allgemeinen, gleichen und geheimen Wahlrechts, also gewissermaßen Anwendung der Grundsätze von 1789 auf das Ungarn von 1929 um's Simmels willen, was sollten die historischen Klassen" der Ge sellschaft, deren Beruf zur Führerschaft Beth= I en unlängst erst gepriesen hat, zu solchem Umsturz fagen! Nein, bei den bevorstehenden Wahlen zu den Komitatsbehörden werden streng nach der lleberlieferung drei Fünftel der Vertreter durch den Geldjad und nur zwei Fünftel durch die Wählermassen bestimmt; nach wie vor entfällt im Zeichen der Revancheheße fast ein Drittel des Budgets auf die be waffnete Macht, Heer, Gendarmerie, Staatspolizei, Fluß-, Finanz- und Grenzwache, und nach wie vor bilden, gut eingeübt und ausce rüstet, die Wehrverbände ein gar nicht geheimes Geheimheer; die Ernennung des berüchtigten „ Rassenschüßlers" Gömbös zum Honvedminister fennzeichnet wie nichts anderes den Kurs: Es bleibt alles beim alten in Ungarn !
Aber sehr lange wird es nicht mehr so bleiben. Die Aktion des zur Regierungspartei gehörigen Bischofs Baltazar ist ein Gradmesser für die politische Unzufriedenheit, die unter der Einwirkung jozialer Not, die bisher hinter Beth= I en marschierenden fleinen Bauern beherrscht. Agrarfrise und Steuerdruck machen sie jeden Tag rabiater; das kalte Nein Bethlens zu den Reformvorschlägen wird sie nicht milder stimmen; die Sturmzeichen in Ungarn mehren sich. Halte deinen Hut fest. Graf Bethlen, es wird windig!
Apachen.
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Gesetze zwingen und zu dieser unserer Bankrottpolitik. Wenn es so weiter geht, wird das Land nicht einmal mehr Kreditgeber finden."
Donnerstag, 5. Dezember 1929.
feine alte Biebe' für den Bürgerblock zu bemän teln) seine Beschimpfungen gegen die Sozial. demokratie bestritt. Die Debatte wurde nach der Rede Chaberas unterbrochen und die Sigung auf Donnerstag vertagt.
„ Eine historische Entscheidung der deutschen Sozialdemokratie." Die Ausführungen des Genossen Pipal So wie das Právo Lidu" vorgestern bebrachten die Mehrheitsparteien in immer größere Berlegenheit, so daß sich schließlich der faßte sich gestern auch das Organ der LegionärNationaldemokrat Pluhař dazu verstieg, im gemeinde Národní Osvobozeni" unter dem zwischenruf vom Genossen Pipal zu verlangen, obigen Titel mit den Verhandlungen und dem über diese Dinge nicht zu sprechen. Diese An Ergebnis unseres Aussiger Parteitages. Das maßung erhielt aber durch Genossen Pipal die Blatt glaubt, daß hier eine gewisse ümtehr in rechte Abfuhr, der in temperamentvoller Art der Politik unserer Partei ersichtlich ist. Das ift Wenn wir über den Voranschlag sprechen, den bürgerlichen Parteien die Unverantwortlich allerdings nicht der Fall, sondern die Partei ver. so müssen wir uns vor allem die Frage vorlegen, feit ihres Vorgehens vorhielt, die vor dem Volt zichtet, wie wir bereits in unserem gestrigen ob dieses Budget den Wünschen und Bedürfnissen ihr Treiben und dessen verhängnisvolle Folgen Leitauffas festgestellt haben, auf feines ihrer bisunferer Bevölkerung entspricht. Als wir im Vor. verheimlichen wollen: Kein Bankrotteur will, herigen Kampfmittel. Sie weicht also von ihrer jahre in diesem Sinne den Voranschlag einer ein- daß man über Schulden spreche. Aber wir bisherigen Politik nicht ab, sie bedient sich nur gehenden Kritik unterzogen, hat uns der Finanz. Sozialdemokraten erachten es als un- eines neuen Kampfmittels, für dessen Anwen referent erklärt, der Voranschlag sei bereits in fere Pflicht, der Bevölkerung die Wahrheit dung der Parteitag die Zeit als gegeben erachtet. Zum Schluß schreibt dann das Blatt: Prag redigiert worden und es laffe sich nichts usagen." mehr daran ändern. Mit dieser Begründung Genosse Pipal befaßte sich hierauf ein wurden auch die meisten unserer Anträge abgehend mit der politischen Seite der Damals versprach man, daß beuer Finanzwirtschaft. Er brandmarkte vor unsere Wünsche berücksichtigt werden. Unsere Unsere allem die Schuld der bürgerlichen Befürchtung, daß dies nur leere Versprechungen Parteien, die durch die Verwaltungsseien, hat sich jedoch bewahrheitet. Der neue reform und das GemeindefinanzgeVoranschlag ist besonders in fultureller, sozialer et den finanziellen Zusammenbruch des Landes und humanitärer Beziehung so farg, daß noch verschuldet haben. Für die notwendigsten Zwede viele Millionen eingestellt werden müßten, da ist fein Geld da. Beim Gesundheitswesen wurden mit den tatsächlichen Bedürfnissen Rechnung ge- Abstriche gemacht, obwohl sich die sanitären Antragen würde. 3ahlreiche Anträge des stalten des Landes in desolatem Zustande be Bandesausschusses auf Erhöhung der finden. An einer Fülle von Beispielen zeigte artiger Posten wurden jedoch nicht berücksichtigt. Genosse Pipal auf, wie das Land nicht imObwohl der Finanzreferent vom Landesausschusstande ist, für seine ärmsten Bürden Auftrag erhielt, Erhöhungen von ungefähr ger zu sorgen. Aber nicht nur in sozialer, 20 Millionen in der Finanzkommission zu ver- sondern auch in nationalpolitischer treten, hat er diese Beschlüsse sabotiert, hat eine Hinsicht ist das Budget ungerecht. So wurde Menge der beantragten Erhöhungen eigenmächtig den Deutschen noch immer nicht eine gerechte gestrichen, ohne dazu ermächtigt zu sein. So ist Verteilung der Subventionen für die cs ihm gelungen, auf den sozial wichtigsten Ge- Theater zugebilligt. bieten das Landesbudget um 60 Millionen zu
verringern. Welch gewaltiger Unterschied herrscht
zwischen unserem Finanzreferenten und dem Finanzreferenten des böhmischen Landesaus-schusses, der aus eigenem Antrieb einen Betrag auf Erhöhung des Landesbudgets um 10 Mil lionen eingebracht hat. User Finanzreferent hat sich in nechtische Abhängigkeit vom Beamtenreferenten begeben. Er hat sich zu einem Werkzeug der Bürokratie, zu einem Werkzeug des Innenministeriums erniedrigt. Und selbst jetzt betonte er immer wieder, das Anträge auf Erhöhung zwedlos seien. Doch wir wollen nicht ungerecht sein. Nicht nur er trägt die Verantwortung für dieses Budget. Die Hauptschuld an der fatastrophalen finan. ziellen Lage trägt der Staat. Man hat uns zu einer direkt unverantwortlichen Schuldenwirtschaft gezwungen. Das Land Mäh. ren trägt eine Schulden last von 600 Millionen K, denen ein Realbejizz von höchstens 400 Millionen gegenüberstehen. Die Einnahmen des Landes aber beschränken sich auf milde Gaben, die uns von Prag aus gewährt werden Wenn der Herr Finanzreferent 90 Millionen Einnahmen aus Umsatz- und Lurussteuer präliminiert, so beweist er damit, daß er seinem Budget selbst nicht glaubt. Denn wer könnte der Meinung sein, daß wir aus diesen beiden Steuern derartige Gewinne ziehen tönnten? Das Budget weist einen Abgang von 21 Millionen auf, der aber tatsächlich auf 100 Millionen steigen wird!
Zum Abschluß seiner Rede brachte Genojie Pipal folgenden Resolutionsantrag unserer Par
tei ein:
,, Der Auffiger Parteitag ist bedeutsam nicht nur für die Partei, sondern für den Sosialis. mus in der Tschechoslowakei überhaupt und nicht in Tester Linie für den tschechoslowakisch'n Staatsgebanken. Von nun ab hat der tschechoslowakische Sozialismus drei Parteien, welche berufen sind zur Verwirklichung sozialistischer Grundsäge und Bestrebungen und welche so start sind, daß sie einen mitentscheibenden Faltor im Staat darstellen. Und das flare aktivistische Befenntnis der deutschen Sozialdemokratie vollendet ct den Prozeß des Aftivismus im deutschen Lager. Es liegt darin ein Sieg des tschechoslowakischen Staatsgedankens, aber allerdings ein Sieg, ber zur allmählichen Lösung der nationalen Frage verpflichtet."
Was da über den Aftivismus unserer Partei gesagt wird, ist unserer Auffassung nach nicht richtig gesehen. Da stimmen wir eher mit Stivin überein, der gesagt hat, Aktivismus und Negativismus seien Barolen für bürgerliche Parteien. Um so bereitwilliger fönnen wir ben Worten des Legionärorgans zustimmen, daß die Tschechoslowakei zur allmählichen Lösung der nationalen Frage verpflichtet ist, und wir sehen darin einen Fortschritt im Verständnis für die Interessen und Notwendigkeiten der deutschen Arbeiterflasse dieses Landes.
„ Die Landesvertretung Mähren Schlejien er Ilärt nach Beratung und vor Abstimmung über den Landesvoranschlag für das Jahr 1980, daß angesichts des Gesetzes Nr. 77 vom 15. Juni 1927 betreffend die Neuregelung der Finanzwirtschaft der territorialen Selbstverwaltungsverbände das Land Mähren- Schlesien außerstande Für eine Bezirksb'' chörbe in Vilin. Die ist, die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Biliner Stadtvertretung hat in ihrer legten Onstitutionen im Lande so zu doticren, wie es dem Wohle der Bevölfe- Sizung über Antrag der tschechischen sozial. rung entspräche und daß somit dieses Ge- demokratischen Fraktion, beschlossen, an die setz ein Hindernis des wirtschaftlichen, fozialen Parlamentarier aller politischen Parteien des und fulturellen Fortschrittes des Landes Mähren Wahlkreises Laun eine Dentschrift zu richten, Schlesien ist. Ebenso hindert das Gesetz Nr. 125 Schlesien ist. Ebenso hindert das Gesetz Nr. 125 in welcher die Wiedererrichtung des politischen vom 14. Juli 1927 über die Organisation der Bezirks Bilin und die Schaffung des Bezirkspolitischen Verwaltung die Fortentwidlung ber amtes gefordert wird. Der Bezirk Bilin wurde Gemeinden, Bezirke und des Landes, indem es bekanntlich im Jahre 1927 aufgelassen und sein Amtsbereich dem Bezirk Dug angegliedert. die Autonomic der Selbstverwaltungskörper wesentlich eingeschränkt hat.
Die Landesvertretung erklärt daher, daß es notwendig ist, in Fitrzester Zeit die Novellierung dieser beiden Gesetze vorzunehmen und die finanzielle und 3wang zum Eintritt in den Sokol. Verwaltungsautonomie der SelbstBelgrad, 4. Dezember." Vreme" zufolge wird verwaltungsförper mindestens in dem Umfange, wie sie vor der Erlassung dieser beiden durch die bevorstehende Verstaatlichung des geGesetze bestanden hat, wieder her zusamten Sokolwesens eine einheitliche nationale Miliz geschaffen werden. An Stelle der freiwilligen Teilnahme wird die gesetzliche Nach den Ausführungen des Genossen Pipal Teilnahmepflicht treten, welche sich auch sprach der deutschtleritale Pater Linke und der auf die Bauern und Arbeiter erstrecken wird. Das Stommunist Chabera, der in Ermangelung Blatt gibt der Erwartung Ausdruck, daß den WhitSo liegen die Dinge und es ist unsere anderer Kenntnisse mit einer Anleihe beim bürgliedern der Sokol- Miliz Erleichterungen bei der Pflicht, vor allem gegen jene Gesetze zu fämpfen, gerlichen Tagesbote"( diejes Blatt versuchte mit Wehrpflicht, insbesonder eine Verfürzung des die diesen Zustand herbeigeführt haben. Diese Fälschungen im Berichte über unseren Parteitag aktiven Heersdienstes zuerkannt werden wird.
stellen."
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dieser angeblichen Mission begann der Pariser das Glück zu„ korrigieren"- nicht wenige von ist nicht gefährlich! Dolch, Schminke, Schmuk Apache vor über einem Jahrhundert seine histo- ihnen haben es später tatsächlich zu hohen Ehren und bunter Tand, fesse Straßendirne und ver rische Laufbahn... Er gilt als der Rächer und Würden gebracht und sind als reiche, ange- wegener Apache das alles sind harmlose DePariser Apachen... Wer fennt sie nicht? aller am Volte begangenen Schändlichkeiten... sehene Bürger aus dem Leben geschieden.. forationen. Nur der Apachentanz ist echt. Er In unzähligen Romanen, Schauergeschichten, Der Vollsmund idealisiert seine Gestalt, und die Mit dem Einzug von Ruhe und Ordnung wird von Schmierenschauspielern aufgeführt, die Theaterſtüden und Filmen sind wir ihnen be- poche der Romantik( 1820 bis 1870) verherr in die französischen Verhältnisse verlor der für ein paar Sechser zu jeder Leistung bereit gegnet. Hagere Gestalt, lange, breite und unten licht seine Tätigkeit zur Funktion des Gentleman- Apache seinen einstigen Einfluß. Es schwand so find. Nein, das sind keine Apachen mehr; nur umgekrempelte Hojen, wuchtiger Gang, die Ziga- verbrechers, der nur aus Herzensgüte und Mit- zusagen die Basis seiner sozialen Notwendigkeit. Die alte Romantik gibt sich hier ein Stelldichein. rette kez hinter dem Ohr, scharfe Geiernase, leid mit den Armen seinem fatalen Berufe nach- Verfolgung, wachsende Geschicklichkeit der moder Die Dekoration ist aus Pappe, und der einzige schmale, zusammengepreßte Lippen, unter bunter geht. Sentimentale kleine Mädchen, aber auch nisierten Polizei haben mit dem Pariser Apachen wirklich echte Apache, der in dem Lokal existiert, Wüße mit weit vorstehendem Schirm- so Damen der sogenannten guten Gesellschaft for- tum gründlich aufgeräumt. Es fant von Stufe ist vielleicht der Wirt, der, allerdings in geseßlich schwebt sie vor unsern Augen, die Silhouette des men aus seiner Figur ein Ideal gruselig- roman- zu Stufe. Die Politik verzichtete auf seine weit erlaubter Form, für geringe Darbietungen seiPariser Apachen von... einst. Er war eine tischer Männerschönheit. Das Apachentum wird hilfe. Es zog sich immer mehr in die dunklen nen Gästen das Geld aus der Tasche lockt.. gefürchtete und doch populäre Erscheinung jener große Mode. Und doch ist es nichts anderes als Gassen der Vorstädte zurück. Die Romantik Das Apachentum ist im Aussterben begrif bewegten Zeiten nach der großen Revolution und eine giftige, ungesunde Frucht giftiger, ungefun- ging dahin, und der Pariser Apache ist em---- fen. Die wenigen Vertreter, über die es noch des unruhigen 19. Jahrhunderts, dessen Roman- der Gesellschaftsverhältnisse. Aber das Apachen Buhälter geworden, ein„ Maquereau ", wie er verfügt, haben sich, dem Zuge der Zeit folgend, tit seine ominöse Gestalt mit Lorbeeren um wesen lag in diesen bewegten Zeiten der ſtandi- hier genannt wird, dessen Gestalt sogar Lehar gründlich modernisiert. Man sieht es dem ele fränzte, die er faum verdiente. gen Umwälzungen auch eine halbe politische in einer seiner Operetten popularisiert und ganten jungen Herrn Grafen oder dem Herren
...
Pariser Apachen. Das Gruseln pacte Tätigkeit ob. So manches Mal griffen die salonfähig gemacht hat. Aber der einstige Avache reiter, Filmschauspieler oder Kohlenmagnaten jeden chrsamen Spießbürger, begegnete er einem Apachen bei Wahlen ein, um für gutes hat auch in dieser neuen Existenzform noch nicht nicht an, daß er der Unterwelt entstammt. Die ihrer Vertreter, der ihm seinen leicht erworbe- Geld einen bſamen politischen Konkurren alles Interesse, das man ihm entgegengebracht letzten Apachen! L'Homme à l'Espagnol", wie nen Reichtum strittig zu machen pflegte.„ Eigen- ten aus der zu schaffen. Ueberhaupt spielte hatte, verloren. Bis dann Lépine, der rücksichts- man sagt, der Herr, der spanisch tommt, in tum ist Diebstahl!" sagte Proudhon, der Philo- das Räubertum, wenn auch in anderer Form loseste aller Pariser Polizeipräfetten, mit eiser- hypermoderner Kleidung, schmalem Menjousoph der siegreichen Bürgerrevolution. Und der als heute, in jenen Tagen in allen Ländern eine ner Hand die letzten Reſte der etwas anrüchig Bärtchen und zadigen Bartkoteletten. Der lette Bariser Apache stimmte dem Schlagwort bei. gewichtige Rolle. Der Kalabrefer mit ſeinem gewordenen Apachenromantik vernichtete. der Apachen sollte sich vor seinen Ahnen schämen! Diebstahl ist Eigentum" forrigierte er und stahl Spißhute, die mazedonischen Banditen, der deutDas Zuhälterwesen, zu dem das einstige Er operiert wesentlich gefährlicher als sie, bei bem Bürger die Beute... Man forderte Schutz; fche Schinderhannes, die ungarischen Steppen- Apachentum geworden ist, wird in Frankreich denen Dolch und Revolver zu den alltäglichen strenge Geseye wurden eingebracht, und der räuber, die" Betharen" mii Rosza Sandor anstreng verfolgt. Die neuzeitliche Technik, die Gebrauchsgegenständen gehörten. Er knüpft BeKampf bis zur Vernichtung des Apachentums der Spiße, berühmt wie einſt Rinaldo Rinaldini Modernisterung des Stadtbildes arbeitet daran, tanntschaften an, mit reichen Amerikanerinnen, - alle diese Straßenräuber wurden im stillen bas Apachentum ganz und gar aus der Welt zu wenn es geht. Und eines schönen Tages verAber die Menge war für den Apachen. Man von den Armen geliebt und verherrlicht, wurden schaffen. Es existiert heute kaum mehr in schwinden alle Wertgegenstände aus der Wohumsponn seine Gestalt mit viel Romantik und gehaßt und verfolgt von den Reichen, die schwer Paris ... Nur noch selten begegnen wir der mung der Geliebten, die -schweigt, weil Poesie, denn der Ur- Apache war ein Freund des unter ihrer Faust zu leiden hatten. wohlbekannten Apachengestalt in den Tanzlokalen sie allen Grund dazu hat. Diskretion ist Ehrenarmen Mannes gewesen. Der Apache spielte Auch der Pariser Apache galt als das Wert- des Quartier Latin oder auf dem Montmartre. sache... diese Rolle sehr geschickt, um sich die Vollsgunst zeug der rächenden Nemesis, als der Beschützer Als wäre die Zeit stehen geblieben, als wären. zu sichern, die er in Zeiten der Verfolgung gut der Armen, der Schwachen, aller jener, die aus wir selbst in die Vergangenheit gerüdt. sich mehr gebrauchen konnte. Schutzpatron aller Bedrück- der blutigen Revolution nichts als ihr Leben hat- da! ein Apache...! Ein angenehmes Gruseln ten, Todfeind aller reichen Bösewichte- mit ten retten fönnen. Der Pariser Apache suchte überläuft die Gäste. Aber nur keine Angst! Es
begann.
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