Cette 2.
rufen. Der
Dienstag, 31. Dezember 1929.
der Seher hat ganze Arbeit geleiſtet! Der das nach Sensationen haschende deſsebedürfnis nach neuen Polizeimaßnahmen zu alien am Jahresende.
Rundige weiß, daß hinter all dem marktschreie- die Konkurrenz aus dem Felde zu räumen, Gesundungsprozeß kann nur von innen herrischen Lärm, der in den Spalten dieser Presse mißlingen. Ebenso mißlang, durch früheres aus, kann nur aus der geistigen, kulturellen, Rom , Ende Dezember 1929. täglich erhoben wird, nichts steckt, daß es meist Erscheinen der Skandal- und Revolverpresse politischen Erziehung und Entwicklung erfol Alltäglichkeiten. Nichtigkeiten, schmußige Er- zuvorzukommen, da eben diese dasselbe tat, so gen. Alle Sensationsgier übersättigt sich frü- ende aus Italien nichts anderes berichten zu Man ist daran gewöhnt, bei jedem Jahresfindungen nichtswürdigster Art und zum daß gegenwärtig in Prag eine ganze Meihe her oder später. Was manchen Leuten heute fönnen als proletarische Niederlagen, neue VorRance von Sensationen aufgepluſterte Bege- sogenannter Abendblätter bereits in den frühe- neu und interessant erscheint, wird sie dem- stöße gegen Volksrechte, wachsende Not und wachbenheiten sind, die hier kredenzt werden und sten Morgen, Vormittags- und Mittagsstun- nächst schon amvidern. Die schlechteste Kultur- fende Erniedrigung. Und viele meinen, daß es die der Leser genau mit jenem Betrag über den herauskommt, ohne daß sich an dem Stand und Erziehungsarbeit aber wäre, es der besser wäre, an dem Lauf der Dinge in Italien zahlt, den de journalistische Erzeugnis kostet. der Dinge etwas geändert hätte. Schundpresse gleichzutun und der plumpfte vorbeizusehen, da man ohnehin nichts als Eri Aber wie gering ist die Zahl der Kundigen Gerade wer ehrlich und aufrichtig eine Mißgriff, auch noch ein verschärftes Zenjur mutigendes aus dem Lande der fascistischen Dilund Zeitungserfahrenen! Der größte Teil der Hebung des moralischen Niveaus der Presse, gesetz zu schaffen, das nicht den Schmutz hin- tatur erfahre. Leser dieser Blätter nimmt gewiß alles iso eine Steigerung des Verantwortlichkeitsge wegräumen, dagegen neue geistige Stiduft die jüngste Geschichte Italiens nicht Anspruch pompös Aufgemachte für bare Münze. Daß fühls der Journalisten erstrebt, wird sich hüten, erzeugen würde. dem so ist, beweist ja der Massenabsatz, den sie finden. Die Zügellosigkeit dieser Boulevardpresse, die von politischem Ehrgeiz ihrer Verfertiger ihren Antrieb empfängt und an derem Geschäftssinn wahrhaftig feine hemmende Schranke findet, ist zweifellos eine bedenkliche
und beschämende Erscheinung geworden.
Diese Auffaffung ist nicht vichtig. Wenn auch darauf erheben kann, besonders interessant su sein, so ist sie doch ziveifellos lehrreich und auch nicht enimmutigend, soweit man nur den Blick einzelnen
Blutige Revolte in einer italienischen Stadt.binnen gegenwärtigen Reid aufhebt
Der Anfang der Revolte.
worden.
verhängt
zu
Lande.
unsere Gesellschaft bevegenden Kräften. Tut man dies, jo erscheint das italienische Expe Faenza unter Belagerungszustand. - Mehrere Fascisten getötet und verwundet. riment keineswegs als die Niederlage der Demofratic, sondern vielmehr als eine leuchtende BeItalienische Grenze, im Dezember. richt von der Verhaftung hörte, rannte er suftätigung dafür, daß in der modernen GesellAber, so muß gefragt werden, ist diese ( BPA) Einigen Arbeitern, die aus der Silvagni, um ihn zur Verantwortung zu ziehen. fchaft eine staatliche Ordnung auf autokratischer Erscheinung nicht eine Zeiterscheinung? Iit die Ursache derselben nicht fiefer zu suchen, als Provin; Romagna goflüchtet sind, gelang es, die in der Hize der Auseinandersetzung zog er plöb Grundlage zu fortschreitender Entartung der Rea lich seinen Revolver heraus und gab vier Schüsse gierenden und der Regierten führt. Mussolini in der Standalsucht und der gewissenlosen Ge Grenze zu überschreiten. Sie berichten über die auf Silvagni ab, der auf der Stelle getötet hat das eingesehen. Er ist Staatsmann genug, schäftstüchtigkeit der von Fasci ehrgeizigen und Einzelheiten der blutigen Ereignisse, deren wurde. Eine Kugel hat auch einen anderen fase: um zu verstehen, daß eine korrupte Veravaltung Racheplänen getriebenen Herausgeber? Es Schauplap in diesen Tagen die Romagna, die sten namens Guerrina Bocci tödlich getroffen. das Bolt niemals auf ihrer Seite haben fan nüßt wenig, über die Verkommenheit des mer- engere Heimat Mussolinis, tvar. Die Kämpfe. Er haßt die Demokratic, weil er Beschränkung fantilen Zeitungswesens und über das Presse- Ju Faenza wurde eine Gedenktafel, die Die Nachricht von dem Vorfall verbreitete und Stontrolle baßt, aber er möchte die Vorteile Biratentum zu jammern, denn schließlich ist die Fascisten ihren„ Märtyrern" errichtet hatten, sich wie Lauffeuer in der Stadt und den umlie- der Demokratie, in der die Vielheit der zur Gelnicht zu leugnen, daß diese entartete Press durch unbekannte Hände beschädigt. Es ist anzu genden Dörfern. Die Arbeiter und Bauern betung fommenden Interessen eine beständige auch die entarteten oder richtiger gefagt: für nehmen, daß die Täter Arbeiter oder Bauern waffneten fich in aller Eile, um sich gegen die automatische Storreftur der Irrtümer und ein diese Art von geistiger Rost disponierten Leser Straferpeditionen" der Fascisten, die für jeden Beschneiden der Mißbräuche ermöglicht. Daber findet. Die Ursache der Prosperität dieser waren. In der lezten Zeit häufen sich immer" ngerblick zu erwarten waren, und die tatsäch sein Bestreben. eine breite Pasis in den Maſſen Schand- und Skandalpresse liegt also sicher mehr solche und ähnliche Formen des Protestes lich auch gleich einsetzten, zu verteidigen. Unter erlangen. Wäre ihm dies geglückt, hätte der Fascismus tatsächlich Anhang in den Massen, nicht bloß in den technischen und Geldmitteln, der Arbeiterschaft und Bauernschaft gegen das dem Vorwand, daß sie den zuerst entflohenen, tönnte er auf die Solidarität der geknechteten mit denen die Herausgeber arbeiten, sie findet fascistische Regime. Kleine Zettel, oft mit der aber bald von den Gendarmen verhafteten Ric Maffen zählen, dann wäre es freilich angebracht, ihre Baſis vor allem in der geistigen Rüd Hand geschrieben, mit Aufſchriften wie:„ Tod dem Dörfer der Provinz unter einen rasenden Terror von einer Niederlage der Demokratie in Italien cardo Donati suchen, versuchten die Fascisten die ständigkeit und Verwahrlosung gewisser Be Fascismus, der das Volk aushungert und morzu setzen, wurden aber überall von den sprechen. Aber es ist ihm nicht geglückt, der böfferungsschichten. Alle Demagogie und Lum- det!" konnte man in der letzten Zeit überall in Bauern mit der Waffe in der Hand in die Flucht Fascismus hat die Massen gegen sich, fürchtet sie. perei bleibt unwirksam, wenn sie keine Gläu- Faenza und der ganzen Provinz, wie übrigens geschlagen. Die Fascisten erlitten dabei zum Teil ristet gegen sie, lebt in beständiger Angst vor ihnen. bigen, kein Echo, keine Resonanz findet. Un auch in den anderen Teilen Italiens , an die schwere Verluste. Das charakterisiert gerade die Entwicklung ter dem Wenigen, was bisher in der Diskus Mauern geklebt sehen. Nicht selten bricht sich die So versuchten z. B. im Dorf Santa des Fascismus im nun zu Ende gegangenen sion über die Frage, wie dem unheilvollen Unzufriedenheit der Massen auch in ernſteren Sangiorgi einzubringen, da Sangiorgi ihnen sichtet hat, die Mehrheit des Volkes, namentlich Lucia neun Fascisten ins Haus der Familie Jahre, daß der Fascismus nunmehr darauf ver Einfluß der Skandalpreffe begegnet werden Formen Bahn: von einem unsagbaren Elend als ein Gegner des Regimes bekannt war. Die das industrielle Proletariat und die landwirt fönnte, gesagt wurde, ist wohl das Richtigste ver Sat, daß die geistige und kulturelle Strije, hart an die Grenze der Verzweiflung getrieben, Familie setzte sich jedoch zur Wehr und wurde schaftlichen Lohnarbeiter auf seine Seite zu brindie sich in dem Erfolge dieser Presse ausdrückt, haben die Bauern seit diesem Sommer in vic- dabei auch von den Nachbarn unterſtüßt. Es entgen. Uniprünglich wollte doch der Fascismus eine wieder nur geistig überwunden werden könne. len Fällen die Häuser oder die Ernte solcher widelte sich ein regelrechtes Feuerge Boltsbewegung sein, ein Erivachen des italienic fecht, deffen Resultat war, daß alle neun ichen Volkes zu seiner wahren geschichtlichen BeIn der geistigen Bekämpfung, in der geistigen Grundbesizer, die als besonders eifrige Fascisten aseisten verwundet ins Spital nach rufung darstellen. Dazu brauchte er keine BunErziehung dieser gewissen Leserkreise sind bis bekannt sind und die Bauern auch dementspre- aenza eingeliefert werden mußten. Herbeigeeilte besgenossen: dabei war sein einziges Werbegebiet her wenig Erfolge aufzuweisen, weil sie bisher chend behandeln, in Brand gesteckt. Gendarmerie besetzte dann das Dorf und verhaf Italien selbst. Heute braucht er Bundesgenossen faum ernsthaft versucht wurden. Ganz im Getete die ganze Familie Sangiorgi und sämtliche und wirbt viel mehr außerhalb Jtaliens als im genteil. Die meist nur allzu sehr unter dem Nachbarfamilien. Einfluß ihrer Geschäftsverwaltungen stehenden Nach der Beschädigung der fascistischen GeAuch in den anderen Dörfern erging es den Der vornehmste Bundesgenosse. den ihm Zeitungen, unter denen sich auch genug Zei- denktafel nahm die Polizei in Faenza und Um Faſciſten ähnlich, bis starke Gendarmerietruppen das Jahr 1929 gebracht hat, ist der Vatikan . Der gebung unzählige Verhaftungen unter den Araus Bologna und Ravenna zusammengezogen ate ransvertrag ist weifellos das wich tungen politischer Parteien befinden, glaubten beitern und Bauern vor. Es wurden die Leute wurden, die jetzt die ganze Provin; befett halten. tigste italienische Ereignis des Jahres. Er ist und clauben vielfach auch jetzt noch der unan- wahllos, dugendtveise verhaftet, ohne das ge- Ueber Stadt und Provinz Faenza ist auch unleugbar ein diplomatischer Erfolg Muffogenehmen Konkurrenz der Sensationspresse ringste Verdachtsmoment, nur auf Grund fafci- der Belagerungszustand linis. Nichtsdestoweniger haben die beiden Bun dadurch am besten zu steuern, daß sie mit den- stischer Denunziationen. Das hat die Lage noch desgenossen durchaus abweichende Ziele. was selben Mitteln wetteifern und auf ein tieferes mehr verschärft. Die Ungewißheit, in jedem Die Rache der Fascisten. fich schon jetzt in heftigen Konflikten zeigt. Der Niveau hinabsteigen. Sie bemühen sich, mit Augenblick verhaftet und verschleppt werden zu Papst ist soweit gegangen, beim Empfana der demselben Blendfeuerwerk, mit derselben knai- können, hat die Bevölkerung in eine noch größere Unter dem Schutz der Carabinieri Truppen fatholischen Jugend zu sagen, es würden Reiten tobt jetzt die Rache der Fascisten. Die Frau fommen, in denen Italien rechtschaffene Män ligen Aufmachung und der gleichen Effeftha Erregung versetzt. So wurde auch ein gewisser Francesco von Donati wurde von den Fascisten ner brauchen werde, womit er sagen wollte, daß scherei die Leser anzuziehen, anstatt sie durch gediegenen Inhalt, durch Geistigkeit, Verläß Donati verhaftet, ein Arbeiter, den alle ſeine schrecklich mißhandelt und liegt im man sich augenblicklich mit nicht rechtschaffenen fichkeit der Informationen langsam aber sicher Stollegen sehr schäßen und lieben. Man hat ihn Sterben. Auch viele andere Frauen und Kin- bequügt. Das Schlimme iſt, daß die Verbündeten auf die Denunziation eines stadtbekannten Roh- der nebst ihren Männern und Vätern wurden und Versöhnten in all ihren offiziell einzuge= zu gewinnen, sie zu sich emporzuziehen. Da lings, des Jascisten Bruno Silvagni, verblutig mißhandelt. Hunderte von Arbeitern und stehenden Zwecken einander diametral enigegen faum eines der Blätter jenes Maß von Gebaftet. Das war nicht die erste Heldentat des Bauern sind geflüchtet und halten sich in ande- gesetzt sind. Der Pabst ist der Friedensfürit und wissenlosigkeit aufbrachte, über das die Erzeu Silvagni, er hatte bereits eine ganze Anzahl ren Provinzen versteckt oder irren noch umher. will die Seelen aller Menschen retten: Mussocer der gewerbsmäßigen Standalpresse verfü- Arbeiter ins Gefängnis gebracht. Als nun der Nur wenigen ist es gelungen, sich über die lini will die römischen Abfer über die Grenzen gen, mußte der Versuch, durch Anpassung an Bruder Donati's, Riccardo Donati, die Nach Grenze zu retten. Italiens tragen und hat offiziell- nichts sterben beginnt, das traurigste und qualvollste verlieren ihre Zurückhaltung und Steifheit. Wie hänger, Linke und Reaktion bekämpfen sich trot Erleben. Paris fennt diesen Zustand nicht. Es in einem Wollknäuel vermischen sich die Farben Weihnachten und Réveillon genau wie anderswo. bleibt sich ewig gleich, immer Werktag und und die Fäden, die Arten und die Adern, es Morgen wird Briand in der Stammer mit den doch immer wieder Sonntag, Leichtigkeit und strömt in die Lokale und wieder heraus, und die Gegnern seiner Politik ringen, mit jenen NatioParis, Weihnachten 1929. Luft, die bei einem Réveillon hoch in den Him Bänkelsänger, die Hausierer und die Musikan- nalisten und Chauvinisten, die in Frankreich Was dem Deutschen seine Gans, ist dem met steigt. Eben erst haben die großen Waren tinnen machen gute Geschäfte. Leicht ist diese nicht weniger dumm und borniert sind. wie Franzosen seine Ente. Zu Hunderttausenden sind häuser geschlossen und neue Menschenmaffen auf Lust des Réveillon, und wenn es gerade keine anderswo; von denen jede internationale Stonsie auch in diesem Jahr geschlachtet worden und die Boulevards gespült, auf denen kaum vor- Amerikaner sind, die sich in Varis von dem ferenz als eine große nationale Niederlage und in den Brattopf gewandert. Nicht nur das arme wärts zu kommen ist, allmählich haben sich um Alkoholverbot erholen, ist es selten, einen Be- jede internationale Abmachung als„ LandesverFedervieh mußte es am eigenen Leibe erfahren. Die achte Abendstunde die Menschen in die Re- trunkenen zu sehen. Von den Austern und Krebsen angefangen, über ſtaurants, Stinos und Theater verzogen, es wird rat" bezeichnet wird. Im Pariser UntersuchungsInzwischen haben sich in den Stirchen ungefängnis fist ein armer Schneider, der unschul die Hasen und die Rehe bis zu den Ochsen; es zehn Uhr, und aufs neue füllen sich die Straßen merklich von öffentlichen Leben, die Mitter- dig des Mordes verdächtigt ist. Der Fall war ein Massenschlachten, und sie sind und Plätze mit Riesenschlangen von dichtauf nachtsmessen vollzogen, und jetzt kommen auch A Im a zo ff ift fast zu einem innerpolitischen sehr alle gestorben, damit die Menschen leben und einanderfolgenden in vielen Reihen neben die Frommen und Glaubigen und mischen sich Fanal für Reaktion und Demokratie geworden. Feste feiern können, damit dieser ungeheure einanderhersausenden Autos. Da drängen sich unter die Sünder. So feiert es sich gut bis in Die Linkspresse fämpft täglich in lanoen Artikeln Bauch von Paris gesättigt werden konnte. Er hat auch schon wieder die Spaziergänger in Haufen, den jungen Tag und wahrlich, es lebt sich wie gegen einen beabsichtigten Justizmord, die Nas wieder etwas vertragen, bei dem diesjährigen und alles ist wieder wie einige Stunden vorher. Gott in Frankreich , und selbst der von tionalisten verteidigen ihre Polizei und deren Die Lichter leuchten in allen Farben und zau- ihm reichlich gespendete Regen wird zum Segen. System, und wenn selbst das unschuldige Haupt Zweimal jährlich kehrt das Fest wieder. Am bern einen künstlichen Tag, auf den Terrassen Er fommt immer nur in Intervallen und eines Schneiders fallen muß, die Hauptsache, daß Weihnachtsabend und am Silvesterabend. An der Staffeehäuser ist kein Platz frei und die Holz wenn er aufhört, ist es auf den Straßen doppelt die Sozialisten und die Demokratie eine Ohrfeige dere Länder, andere Sitten. In Deutschland befohlen glimmen in den kleinen Kachelöfen. schön und lustig. bekommen. Deutsche Melodien klingen an unfer deutet die Nacht zum ersten Weihnachtstag die Zwölf Uhr nachts: das Réveillon be- Das ist Paris von außen. Innen, in den Ohr. Wenn auch verschieden und entgegengesett Ruhe und die Stille. Dede und verlassen sind ginnt. Vor jedem Restaurant türmen sich die Häusern, sind aber auch noch Menschen geblie- in den Weihnachtsbräuchen, in den lebenswich selbst die Hauptstraßen unserer Millionenstädte. Austern zu Bergen und werden von den schwit ben, die um den Familientisch das Réveillon tigen Gütern der Nation", gleichen sie sich wie Paris dröhnt in dieser Nacht vom zenden und hemdsärmeligen Küchendienern mit feiern und sich gegenseitig beschenken. Innen, in Zwillingsbrüder, jene Gegner der Botschaft, die Lärm und der Ausgelassenheit in den Straßen scharfen Messern und funstgeübtem Griff geöff- den Häusern, in den Mietskasernen und falten schon vor zweitausend Jahren nach dem Frieden und Lokalen. Wochen- und tagelang vorher net und gesäubert. Drinnen aber, im Innern Dachstuben, wohnen auch noch einige. für die schrie und dem Wohlergehen für alle Men müssen in den Restaurants und Kaffeehäusern der Lokale beginnt das Festmahl. Ob Lugusbar fein Tisch gedeckt ist, und das sind eben schen. Die Botschaft ist da, der Kampf ist da! die Pläge zu einem Réveillonabend bestellt wer- oder kleinste Kneipe: die Stammgäfte fiven an falls sehr viele. Zehntausende, vielleicht Hundert- Nein Almosen fann ihn wegtoischen, so wenig, den, und wer es nicht getan hat, wird vergebens den weißgedeckten Tischen und laben sich an den tausende. Mas auch das Volk von Paris seine wie die am Réveillonabend vor einem der Luxuseinen Platz suchen. föstlichen Geben, die dieses Land hervorbringt. Sorgen und Schmerzen richt so schwer nehmen, restaurants in die Schürze der schwangeren, und Das ist der große Unterschied zwischen dem Der Trubel beginnt beim Nachtisch. Männer und die Sorgen und die Schmerzen und der Stampf singenden Frau gefallenen Stupfermünzen das französischen und deutschen und auch dem eng Frauen in bunten Müßen, verdauen ihr stunden- sind da, wie überall. Eine Tariferhöhung sind ernähren und großziehen können, das viellischen Leben: daß sich in Paris der Uebergang langes Mahl in ausgelassenster Freude. Aus für Gas, elektrisches Licht und Un leicht heute schon geboren ist. nicht nur zwischen den Jahreszeiten, auch zwi allen Türen und Toren tutet und bläst und tergrundbahn war das Weihnachtsgeschenk schen den Tageszeiten, und selbst zwischen Werk knallt es auf die Straße, wie wir es nur im für die Pariser Bevölkerung. Einhundertvier- Nacht oder Réveillon, es ist überall dasselbe Lied, Diese Sitten oder jene Bräuche, Stille tag und Sonntag fast unmerklich vollzieht. Sein Rheinland aus der Karnevalszeit gewohnt sind. unddreißig Millionen Franken müssen im Jahre die gleiche Not, der gleiche Stampf, aber es wird Abbruch, fein plötzlicher jäher Wechsel, wie etwa Auf den Bürgersteigen geht es nicht minder bunt 1930 für diese lebensnotwendigen Gebrauchs auch einmal überall die gleiche Freude sein, der in Deutschland die Pause zwischen Wochenende und lustig zu, und die zahllosen Fremden, die aus artikel mehr aufgebraucht werden." Tenerung" gleiche Triumph und die gleiche frohe Réveille! und Sonntag, oder wie gar in London , wo England und Deutschland herübergekommen sind, ist das täglich wiederkehrende Wort in den Sonnabends um die Mittagszeit eine Stadt zu werden mit in den Strudel hineingeriffen und Tageszeitungen. Demokratie und Diktaturenan
Réveillon.
Reveillon.
J. A.