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Lose der Wohlfahrtslotteric der Arbeiterfürsorge" sind bei allen Vertrauensmännern und im Kon­

sumverein zu haben.

( Schluß von Seite 1.)

Ertragswert pro Hektar. 1924-25 25-26 26-27 27-28 28-29

Donnerstag, 2. Jänner 1930. Unterstützung. Der Anspruch auf Stillprämien

liegen durchgehend sehr erheblich unter der Warimalgrenze; fie liegen auch tiefer wie bei allen übrigen Krankenkassen. Unter Berücksich tigung der Durchschnittszahlen ergibt sich ganz natürlich, daß

viele Frauen unmittelbar bis zur Entbin dung arbeiten und schon einige Tage dar­nach wieder ihre schwere Arbeit antreten. Zweifellos nehmen die Agrarier auf ihre Kühe vor dem Salben und nach dem Stalben mehr beiterin oder Dienstmädchen. Allerdings: Wutter­schutz wie auch andere soziale Maßnahmen zum Schuße der Landarbeiter gemeinhin fosten Geld. Das iſt auch der Grund, warum die Agrarier die Sozialgesetzgebung so hartnädig haffen. ebensowenig wie die Industriearbeiter vom In­Zusammenfassend fann man nur sagen: duftrickapital können die Landarbeiter vom Agrarkapital eine Verbesserung ihrer sozialen und fulturellen Lage erwarten. Hier wie dort

132.33 129.56 134.21 156.34 122.61 müssen die Arbeiter ihren sozialen Aufstieg im 152.49 120.13 134.97 176.04 130.09 3ähen Stampfe erkämpfen. In dem Maße, als 131.28 104.05 104.15 118.12 112.36 Diese Erkenntnis die Landarbeiter ergreift, wer­112.77 121.10 133.63 166.27 130.96 den auch fie in der Lage sein, für sich menschen­116.38 108.78 108.69 122.32 124.72 würdigere Verhältnisse zu schaffen. J. A. S. Der Ruf nach dem schwarzen Block. Hilgenreiners Neujahrsbotschaft.

Bald darnach kamen die Enthüllungen der Die Landarbeiter und die Agrarier. besteht durch 12 Wochen. Die obigen Zahlen sozialdemokratischen Presse über die Berbin­dung Seipels und seiner Regierung mit den Heimwehrputschiften. Es wurde bewiesen, daß Im Jahre 1925 sind im Vergleich zu 1924 die Seipel die Heimwehren an die Kapitalisten britte und vierte Lohnklasse schwächer und die empfohlen, daß sie von dem Heeresministerium fünfte und die sechste Lohnklasse stärker besetzt. mit Maschinengewehren und Gifteasen ausge- Dafür haben aber die Versicherten von der sieben rüstet, von der Schwerindustrie und den Groß Folge davon ist, daß der Durchschnittslohn keine ten Lohntlasse aufwärts start abgenommen. Die den Verband der Arbeiterschützenvereine auf- banken mit Milliarden aufgefüttert wurden. Erhöhung aufweist. Ohne die bezüglichen Ergeb löste und im sozialdemokratischen Parteihaus daß ihnen Seipel die staatliche Unterstüßung nisse für die weiteren Jahre abzuwarten, fann nach Waffen suchen ließ. Auf diesen Einbruch bei Zusammenstößen mit den Roten " zuge- man bereits jetzt schon sagen, daß seit 1925 keine in das Parteihaus antwortete die Wiener Ar- sichert und sie im Oktober zu ihrem Aufmarsch nennenswerte Erhöhung der Richtlöhne einge- Rücksicht, als auf eine landwirtschaftliche Ar­beiterschaft dann am 24. Februar mit dem in Wiener Neustadt aufgereizt hatte. Als dann treten ist. Es ist sehr fraglich, ob der durch Schutzbund- Aufmarsch in Meidling , der zu die Gemeindewahlen in Graz, in Oberöster- schnittliche Taglohn 1928 jenen von 1923 erreicht. gleich mit dem Heimwehraufmarsch stattfand reich und Tirol günstig für die Sozialdemo- Demgegenüber ist der Wertertrag der Ernte und bei dem wohlgezählten 3200 Fünffchilling fraten ausfielen, gab Seipel im September gewaltig gestiegen. Setzt man das Erntejahr jungen 18.800 Schutzbündler gegenüberstanden. Die Parole aus, daß die Verfassung geändert 1923-24 gleich 100, fo stellt sich der Wertertrag Aber Seipel sah, daß er als Bundeskanz- werden müsse, um Desterreich den Frieden vom 1. August des laufenden Jahres bis 31. Juli der Ernte wie folgt: das Erntejahr ist immer ler doch gewissen Hemmungen unterworfen sei, zit erhalten" und die Reichspost" drohte mit des nächsten Jahres gerechnet. und das ist der wahre Grund für den Rück der Verlegung des Parlamentes an einen an­tritt von seinem Amt, womit er die Welt am deren Ort, wenn es Schwierigkeiten machen 3. April, zwei Tage nach Ostern überraschte. würde. Auch der Bundeskanzler Streerumis Man glaubte aus der Begründung, die er sei- muß, kaum, daß er von Genf zurückgekommen Weizen nem Rücktritt gab, schließen zu können, daß ist, sofort mit den Referenten über die 3wved Roggen Gerite. er zu der Erkenntnis seines Fiaskos gekom- dienlichkeit der Wünsche der Heimwehren nach Safer men sei und also die Regierung und die Bei- Menderung der Verfaffung beraten. Die Heimtarioffein legung der von ihm hervorgerufenen Schwie- wehren drohen. Die Bürgerlichen wissen sich Diesen Wertertrag haben wir unter Zugrun rigkeiten wirklich anderen überlassen wolle, zu feinen Rat. Die Gemeindewahlen in Nieder- delegung der vom Statistischen Staatsamte ver­mal seine Politik zu einer Massenflucht aus österreich zeigen ihnen, daß die Heimwehren öffentlichten Angaben über die mengenmäßigen der katholischen Kirche geführt hatte. Aber es keinen Einfluß im Volt haben und daß sie Ernteerträge und Preisnotierungen ermittelt. zeigte sich bald, daß er nicht daran dachte, sich die Sozialdemokraten nicht zu schwächen ver- Der Einfachheit wegen lassen wir die absoluten In der Deutschen Presse" schreibt zurückzuziehen und seinem Nachfolger auch nur mochten. Neuerlich beschließen die Seimwehr- Zahlen weg und führen eben nur die Verhältnis der christlichsoziale Parteivorsisende Bater Hil Zeit zu geben, aus den Schwierigkeiten, die er führer in Innsbruck , wenn die heimwehrireuen zahlen an. ihm hinterlassen, herauszukommen. Die Heim- Gruppen der bürgerlichen Parteien dem kom- lichen sehr deutlich, welch riesige Summen die neuen Jahre". Den Kern seines Artikels bildet Die obigen Verhältniszahlen veranschau- genreiner über Skatholische Politik im wehrführer ahnten, was Seipel für sie tat, und promißsüchtigen Flügel unterliegen und es Agravier aus den Sonfumenien herausgeholt eine bewegte Klage über das Fehlen eines Patho jo erklärte schon am 7. April Serr Pfrimer: mit den Sozialdemokraten zu einer Einigung haben. Auch im Erntejahr 1928-29, also Hilfe für unseren Staat fann nur kommen, kommt, unter allen Umständen, selbst auf die in dem Jahre der sieben Krisen" ist der wenn wir das rote Wien erobert haben. Aber Gefahr hin mit der Staatsgewalt in Kon- geldliche Wertertrag" pro Hektar wesentlich die Eroberung muß restlos sein. Sie fann flift zu geraten, Politik auf eigene Faust zu höher als 1923. nur mit der Waffe in der Faust geschehen." machen, komme, was das wolle!" So feig find Diese große Steigerung der Werterträge ist an Während die Heimwehrführer sich zur Erobe- die Bürgerlichen, daß der Niederösterreichische den Landarbeitern spurios vorübergegangen. Dies rung Wiens vorbereiteten, intrigierte Seipel Bauernbund beschließt, korporativ,.mit allen ist jedenfalls ein illustrer Beitrag zu der zuweilen hinter den Kulissen gegen jede Lösung der hunderttausend Mitgliedern, den Heimwehren gehörten Behauptung, daß an den steigenden Zöl Kerije. Es dauerte einen vollen Monat, che beizutreten. Das macht die Heimwehren nur len und der dadurch bedingten Erhöhung der die Christlichsozialen überhaupt einen Mann noch übermütiger und da sich auch immer deut- Preise auch die Landarbeiter profitieren. fanden, von dem man annehmen konnte, daßlichere Anzeichen bemerkbar machen, daß es er nicht sofort wieder scheitern werde. Es war in der kapitalistischen Wirtschaft zu einem Zu­der Industriellenführer Streeruwiß, der aber sammenbruch kommt, die Bürgerlichen sich aber fofort auf den Widerstand der Seipelflique stieß. Seipel selbst hatte eine Reise in das Ausland unternommen wie er nach seiner Rüdfunft sagte, um durch die Abwesenheit sein politisches Konzept durch die Arbeit an­derer vollenden zu lassen." Vier Wochen hatte es gedauert, ehe sie einen Bundeskanzler ge­funden hatten und weitere drei Wochen brauch ten, sie, che sie das ganze Kabinett fertig hai­ten. Denn Seipels Freunde bestanden darauf, daß sein politisches Stonzept vollendet" werde und das christlichsoziale Hauptorgan, die ,, Reichspost" begründete das Verlangen nach Beibehaltung des Heeresministers Vaugoin in dem neuen Kabinett ganz offen mit dem Ar­gument, daß nur Vaugoins Wiederwahl der neuen Regierung das Vertrauen jener Streise wiedergewinnen fönne, deren Glaube an das Parlament und den Parlamentarismus, ja vielfach selbst an die Demokratie erschüt­tert" fei.

Entfesseltes Boll.

Bruchstück eines Romans aus der Filmindustrie.

Von Friz Rosenfeld.

Die Agrarier hätten nicht nur der Landwirt­schaft im allgemeinen, sondern auch sich selber einen Dienst erwiesen, wenn sie die vergan­genen fetten Jahre zum Anlaß genommen hätten, auch die sozialen Verhältnisse der Landarbeiter zu heben.

Schließlich noch einige Bemerkungen

Sur

nicht mehr zutrauen, mit den Heimwehren selbst fertig zu werden, noch dem wirtschaft­lichen Zusammenbruch zu begegnen, machen sie den Wiener Polizeipräsidenten zum Bundes- Frauenarbeit in der Landwirtschaft. Auf fanzler, der kaum im Amt die zusammenkra- Grund der Angaben der landwirtschaftlichen chende Bodenkreditanstalt sanieren muß, um Rranfenfaffen waren bei diesen Kassen im Jahre den Krach der ganzen Volkswirtschaft zu ver- 1925 48.07 Prozent männliche und 51.03 Pro­hindern. zent weibliche Personen versichert. Die Frauen arbeit herrscht also in der Landwirtschaft vor. An­gesichts dessen ist es ch wichtig zu erfahren, wie der Schutz der Schwangeren und Wöchnerinnen in der Landwirtschaft aussicht. Hier sind die 3iffern:

Das Endergebnis des Verfassungskamp. fes kennen wir. Sie waren ausgezogen, das rote Wien zu entrechten und den Parlamenta­rismus zu beseitigen. Es ist nichts daraus ge­worden. Wohl aber haben sie es erreicht, daß Desterreichs Wirtschaft zerstört ist und daß wir jetzt nicht weniger als eine Viertelmillion Arbeitslose- von sechs Millionen Einwoh- Jahr nern haben und sie haben wohl die Sozial- 1924 demokratie nicht zerstört, müssen aber alles 1925 aufbieten, um sich selbst vor dem Terror der Heimwehren zu schüßen.

Dr. Gustav Pollatschef( Wien ).

Es haben Unterstützung bezogen: Schwangere vor Wöchne­der Entbindung rinnen Tage 15.15

Stillprä

mien

Tage

Tage

29.31

66.82

30.59

64.54

Auf Grund der gesetzlichen Bestimmungen hat eine Wöchnerin sechs Wochen vor und bis sechs Wochen nach der Niederkunft Anspruch auf

Auf der einen Seite des Ateliers stand das Offizierstafino, auf der anderen der Saal, in dem das Revolutionstribunal tagen sollte. Stief­müller verteilte Gläser, Starten, die Statisten prüften ihre Masken, der Friseur ging umber und schminkte sie nach. Löwinger brüllte durch ein Wegaphon, die Operateure hantierten an ihren Apparaten, Licht zudte auf und erlosch wieder, fladkerte, brannte endlich, blendete die Presseleute.

lischen Blocks in der tschechoslowakischen Politik. Er schreibt u. a.:

Hielte ich heute in tatholischen Kreisen unferes Staates Umfrage, was man von der künf tigen Politik wünscht und erhofft, so würde ich von vielen ohne Unterschied der Sprache den Wunsch zu hören bekommen: cine katholische Politik. Und mehr als einer würde entgegnon: Schaffet den tatholischen Blod! Man ist grausam enttäuscht, daß bei der neuen Regierungs­bildung der grüne und der rote Block ihre Schul­digkeit getan, daß dagegen von einem katholischen Blod soviel als nichts zu spüren war. Die an deren haben sich solidarisch erklärt und solidarisch bewährt, auf katholischer Seite Gott seis geklagt! war vor wie nach jebe Gruppe auf sich selber angewiesen. Und das Ergebnis? Gben noch in der Mehrheit vereinigt und imstande, einander Silfe zu leisten und ge meinsam die genteinfame latholische Sache in Wehr und Abwehr zu vertreten, sind heute die drei loa­Hierten Parteien in unserem Parlament nach Mehrheit und Minderheit getrennt, geschwächt in der Abwehr und noch schächer in der Mög Lichteit, eigene Anträge zu stellen und durchzusetzen.

Ein schwacher Trost, wenn man sagt, daß auch früher, da noch alle die tschechische lidova strana, die slowakische ludova strana und die Deutsche christlichsoziale Volkspartei in der Mehrheit beisammen waren, von einer katho lischen Zusammenarbeit wenig zu merten war. Leider! Immerhin waren sie in der Mehrheit start genug, un religionsfeindliche Aktionen zu verhindern; ohne sie war keine Mehr­heit möglich. Das ist jetzt nicht mehr der Fall: die gegenwärtige Mehrheit ist auf die einzige ausge

tungen, die Manuskriptverfasser wurden Tag für ändern, in seinem Stopf stünde alles fest. So I gestoppt, später sollten Raheinstellungen dazu­Tag gedrängt, der Architekt Burger baute bereits, blieb Ulfar in einem Wintel, der Unwichtigste, gedreht werden, in der Totale kam nun das Ein­nur der Regisseur Löwinger interessierte sich für Läftigste in dem ganzen Betrieb. Die Herren bringen der Revolutionäre. Elegant und über­die ganze Sache nicht, für ihn begann die Arbeit und Damen der Presse bekamen Stognat und legen faßen die faiserlichen Offiziere an ihren am Film erst, wenn er im Atelier stand; das sei, Sandwiches serviert, stapften über Kabel und Tischen, als die Saaltüren aufgerissen wurden hatte er einmal verraten, bei allen großen Retrochen hinter Stuliffen, nahmen dann auf einer und Eldrid mit dem italienischen Darsteller her­gisseuren so. Tribüne Playz und wurden von Löwinger in einstürmte, hinter ihr eine Horde zerlumpten jeder Aufnahmspause mit überfreundlicher Miene Pöbels mit Gewehren, Stoffetzen, filbernen über den Film, die Fabel, die Bedeutung der Leuchtern in den Händen. Der Revolutionäre einzelnen Szenen, die Besetzung, die technischen pflanzte sich vor den Offizieren auf, einer, der Mitarbeiter informiert. zur Pistole griff, wurde niedergeknallt, die an beren mußten ihre Waffen in die Mitte des Saales werfen. Auf einen Wink des Revolutio närs räumte ein hinkender, bärtiger Bauer die Revolver und Säbel weg. Der Revolutionär ging nun, mit einer Reitgerte spielend, an die Offiziere hevan, tigelte fie, lachte ihnen breit ins Gesicht, Eldrid folgte ihm, zog dem einen ven Ring vom Finger, gab dem anderen einen Fuß­tritt, drehte dem dritten eine Nase. Schließlich wurden die Offiziere abgeführt, einer nach dem " Die Offiziere setzten sich an die Tische, spiel - anderen mußte durch die Reihe der Revolutio­ten, tranken. Anita Bing fam herein, tänzelte, näre Spießruten laufen, sie wurden gepufft, be­war wieder niedlich, unterbrach plöglich, lief auf raubt, einent zog man die Stiefel aus, dem an­Löwinger zu, schrie ihn an: da size ein Statist deren den Waffenrod , die Bing wurde gepast, mit einem unmöglichen Gesicht, mit so einem einer der Bauern, ein schmußiges Tier, wollre Sert spiele sie nicht, und überhaupt, die ganze sie abknutschen, aber sie befreite sich, der Italie­Szene sei blödsinnig, und wenn von ihr nicht ner lachte über der Mißerfolg seines Gefährten Großaufnahmen gemacht würden, liefe sie em- plöglich erblickte Eldrid John Volter, ihren fach davon. Löwinger beruhigte fie, der Statist Geliebten, gebärdete ich hochdramatisch, warf die wurde ausgetauscht, schlich fort, wie ein begossener Armie in die Höhe, lief auf ihn zu, er schüttelte Was Eldrid von den ersten Aufnahmen er- Pudel. Ulfar ging zu ihm, er hatte verkniffene fie ab, blieb stolz wie cin Fels, so gebieterisch, zählte, wollte gar nicht mit Ulfars Filmentwurf Lippen, sprach nicht, jah aus, als wollte er los daß ihn niemand zu behelligen wagte übereinstimmen. Es war wohl der Grundzug der heulen, schämte er sich nicht seines Alters, fürch- waren die Offiziere abgeführt, als ein Revolu Handlung beibehalten, aber die Charaktere schietete er nicht, die schöne, glänzende Uniform zutionär ein Weinfaß hereinrollte und eine Sanf­nen verändert, Licht und Schatten verschoben. verderben, die er trug. Die Aufnahme wurde orgie begann. Eldrid kam wieder herein, ein Mandelberg schavieg, Löwinger schwieg, alle indes fortgesetzt, die Bing kam wieder herein, Weib zeigte ihre Halsketten und Ringe, die es Mühe, das Drehbuch in die Hand zu bekommen, spielte sich diesmal nach vorn, hart an die Appa- gestohlen hatte, ein Revolutionär ritt auf dem war vergeblich; auch das Atelier suchte man rate heran, die Operateure fragten Löwinger mit Faß, die anderen umtanzten ihn mit Gläsern, Ulfar zu versperren. Als aber an einem Tag in den Augen, ob sie weiterdrehen sollen, es war ja die sie an der Wand zerschmissen. Ein Pfiff zwei großen Dekorationen Wassenszenen gedreht anders geprobt worden; Löwinger nickte, weiter, Löwingers, das Licht erlosch). Löwinger war sehr wurden, zu denen die Preffe eingeladen war, weiter, fertig werden, mit der Bing darf man zufrieden, die Detailaufnahmen würden später gelang es auch Ulfar, ins Atelier zu kommen. nichts anfangen, sie hatte den Direktor in der gemacht, jagte er zu den Presseleuten, nun fämen Löwinger empfing ihn unfreundlich, was er Tasche, und vor den Zeitungsleuten wollte man in der anderen Dekoration" die Tribunalszenen denn wolle, er störe nur, es sei nichts mehr zu sich nicht blamieren... Die Aufnahme wurde dran. ( Schluß folgt.)

Zwei Konkurrenzfirmen bereiteten Russen filme vor, es war nur selbstverständlich, daß auch Für eine wichtige Rolle, den Führer der die Mandelberg- A.- G. einen Russenfilm drehen Revolutionäre, war, wie Eldrid im Büro erfah mußte. Es sollte ein Film aus der Revolution ren hatte, ein ziemlich dider italienischer Dar­jein, mit einer Starrolle für Eldrid d'Amara. steller engagiert worden, über dessen vollkommene illfar sollte das Manuskript schreiben, er bekam Talentlosigkeit man sich in Berliner Filmkreisen ein paar Tage Zeit, einen Entwurf zu liefern. einig war. Ulfar stellte Mandelberg zur Rede, Er fuhr auf eine Woche in ein Gebirgsnest, dieser zeigte ihm einen Vorvertrag mit einer arbeitete, marterte sein Gehirn ab, um eine Fabel italienischen Firma, die den Film zu erwerben zustande zu bringen, die zwischen den vorge- bereit war, wenn der italienische Darsteller eine schriebenen Personen eine wirksame und doch bedeutende Rolle bekäme; in Italien schien der nicht abgebrauchte dramatische Konstellation schmalzige Provinztenor noch als Zugkraft zu schuf, legte das Exposé dem Direttor Mandelberg gelten. Wandelberg zuckte die Achseln, er müsse vor und war überrascht, daß dieser es ohne Aus die Bedingung der Italiener annehmen, sie jegungen annahm und sofort bezahlte. Eldrid streckten bereits Rapital vor, er brauche Geld, da gefiel das Buch sehr, sie sollte ein Bauernmädel sei eben nichts anderes zu machen. Úlfars Ein­spielen, das von einem Offizier verführt wurde, wand, daß die Besetzung des Revolutionärs mit in der Revolution auf der Seite der Revolutio- cinem fast fomisch wirkenden dicken Opernfänger näre fämpft und in einer großen Szene dem auf den Film umwerfen könne, parierte Mandelberg der Flucht befindlichen Offizier wieder begegnet. hochfahrend: das solle Ulfar nur die Sorge der Die Lösung durfte nicht tragisch sein, das war Firma sein lassen, die doch schließlich auch etwas eine von Mandelbergs Bedingungen. Es trat vom Film verstünde, und überhaupt, wessen Geld also Anita Bing dazwischen, als nach Frankreich stecke denn in dem Film, wer seße denn einige fliehende Generalstochter, die dem Offizier reiz hunderttausend Mark aufs Spiel, Ulfar oder voller erscheinen mußte als das Bauernmädel. Mandelberg? Eldrid sollte, nach einer Stunde der Versuchung, das Pärchen laufen lassen, die beiden dem Re­volutionstribunal überliefern und im Stampf gegen die Weißgardisten ihre unglückliche Liebe vergessen. Das Drehbuch durfte Ulfar diesmal nicht schreiben, der Entwurf wurde einer Auto­renfirma zur Ausarbeitung übergeben. Auf Ulfars Frage, ob er das Entstehen des Dreh­buches verfolgen fonne, entgegnete Mandelberg, das sei nicht nötig, es werde ohnehin fast nichts geändert, er solle die Zeit lieber dazu verwenden, neue Entwürfe zu liefern.

Die Premiere der beiden Russenfilme der Sonkurrenz steigerte das Tempo der Vorberei­

Staum