Mittwoch, 15. Jänner 1930.

Die ehrlichsten Leute. Ein Amerikaner brüstet

fich:" Wir sind ein ehrliches Bolf. Aus unserer Das männliche und das weibliche Gehirn. Witte ist George Washington hervorgegangen, der nicht lügen konnte." Darauf medert ein Leipziger: Ach, härnse, das is noch gar nischd. Wir Sachsen , wir gönnen lügen, bloß wir dun's nich..."

Der Vagabund.

fur erfüllt die Seele

Welchem Gr chlecht gehört die Zukunft? Von Dr. Frizz Kahn.

Genoffen!

In

Seite 5.

Genoffianen!

Jeber Betriebsversammlung, jeber Gewerkschaftsversammlung, jeber Genossenschaftsversammlung eber Wählerberfammlung, eber Frauenversammlung, jeber volitischen Verfamurlung, jeber Berfammlung oder Sigung eine proletarischen Organisation follt Ihr für die

fozialdemokratische Parteipreffe

intensivite Werbearbeit leiften

Prager Produktenbörse.( Offizieller Be.

Wissenschaft und Publikum haben im Zeitalter von demseiben in jeder Weise zuverlässigen Unter­21.700 mal Aerger. Nach einer Feststellung von der Frauenemanzipation der Frage nach dem Gesucher, nämlich dem großen Stockholmer Anatomen Professor Carson in Rochester- was wird nicht schlechtsunterschieb der Hirne und vor allem nach Gustav Resius, nach denselben Methoden präpa alles statistisch festgestellt"! gibt es für Merger der intellektuellen Wertigkeit des weiblichen Gehirns riert und photographiert wurden. Das männliche nicht weniger als 21.700 verschiedene Ursachen. Es großes Interesse entgegengebracht. Das mittlere Gehirn ist das des bedentenden schwedischen Astro­ist weiterhin statistisch festgestellt, daß Frauen sich Gewicht des männlichen Hirns beträgt 1400, das nomen Gylden, der im Alter von 55 Jahren 1896 viel leichter und mehr ärgern als Männer: Mändes weiblichen 1250 Gramm. Der Unterschied ist starb; das weibliche das der bekannten Mathemati ner mehr im Alter von 10 Jahren an, Frauen bedeutend. An sich braucht die leichtere, muskel- terin Sonja Kovalevsky , die 1891 im Alter von 41 schon von 30 an. Daß sich bei der Lektüre dieser schwächere und fleinere Frau weniger Hirumasse als Soyren verstarb. Das Gehirn der Frau ist kleiner, Nachricht mehr Frauen als Männer ärgern, ist als der Mann; andererseits aber müßte fie als kleine leichter und in der Oberflächengestaltung einfacher. jidher anzunehmen. res und folglich oberflächenreicheres Geschöpf zum Das läßt sich wie folgt erklären: Die Frau hat mindesten relativ mehr Hirn besiken. Aber auch weniger Hirn und ein primitiveres als der Mann, diefes ist nicht der Fall. Schon bei der Geburt ist weil sie zur Erfüllung ihrer natürlichen Bestim- willige. Die Gehilfen werden aber gute gewert der Unterschied auffallend. mung weniger Sirn braucht. Der Mann ist das schaftliche Aufklärungsarbeit unter ihren Kollegen Ueber das Land schleicht die herzbeklemmende Monotonie eines grauen Winternachmittags. Das Gehirn des Knaben ist bei der Geburt so. Sirngeschöpf, das mit seinem Mustelapparat hinzu leisten haben. Sie müssen dafür sorgen, daß ausstürmt und seine motorischen Sphären entwit auch alle Beschlüsse restlos eingehalten und durch Hoffnungslos starren die fahlen Bäume zum tod- wohl absolut wie relativ schwerer und in der Regel felt; das draußen mit seinen Sinnen umberspäht, geführt werden, das heißt, wer nicht säen will, bleichen Himmel empor, der ob seiner Schwere beffer entwidelt als das des Mädchens. Waldeyer um Beute zu erjagen und so seine Sinneszentren fann und darf auch nicht ernten. nieberzufinden droht alles in ein einziges Grab hatte Gelegenheit, Zwillinge von fast mathematischer fördert; das Mut, Ueberlegung und Stombinations. benvandelnd. Folternde Schreckgebilde jagen die Uebereinstimmung der körperlichen Waße( Rörpergabe aufbringen muß, um sich seiner Feinde zu er­Phantasie. Die grauenhafte Starrheit in der Na- länge fe 100 Millimeter, Gewicht 1188: 1185 wehren und das Opfer zu erlegen, und das hier- richt vom 14. Jänner.) Die heutige Pro­je gabe aufbringen muß, um sich seiner Feinde zu er mit namenloser Angst, Gramm) zu untersuchen und fand beim Stnaben ein burch seine Assoziationssysteme ausbildet. Die Fran duktenbörse zeigte wiedenm fefte Meinung für jenem eninervenden Todesahnen. Gndlos dehnt Hirngewicht von 175, beim Mädchen ein solches von fist unterdes im Heim und hütet den Herd und Weizen, wo weiterhin harte Sorten gesucht werden. sich die Landstraße hinnaß, samußig, mit 165 Gramm. nährt die Kinder. Seine Sinne und Gedanken jagen Weizenpreise befestigten sich um 2-5 K, Roggen thren frostigen Regenpfügen. In nebligem Ge Diese Unterschiede find die Regel, aber sie sind dahin über die Hemisphären des Großhirns; ihre wurde troß ausreichenden Angebotes vernachläffigt wande geistert es quer über die verödeten Aecker nicht Gesetz! Hundert Sirne neugeborener Knaben Gefühle und Impulse entsteigen den Zentren der und die Tendenz gestaltete sich flauer, was aber in dahin. Lautloses Grauen iſt in ſeinem Uméreis. wiegen mehr als hundert Hirne neugeborener Wäb Tiefe, in denen jene urinstinkte des lebenden Ge- den Preisen keinen Widerhall fand. Gerste lag da Dem Wanderer, dem es vorüberzicht, erstarrt der chen. Aber es ist unmöglich, von zwei Sirnen auf schöpfes ihren Sis haben, die der Gattung und der gegen cher freundlicher, die Preise blieben jedod Sauch des Atems auf den bebenden Lippen. Das Grund der Gewichtszahlen und der Oberflächen. Nachzucht des Geschlechts dienen. Er benft, fie unverändert. Safer lag muhig und das Geschäft auf ist der Tod, der Ernte hält. faltung zu sagen, daß das eine ein Senaben. und fühlt. Daher hat er mehr und feineres Rindenhirn diesem Wharftgebiete entwidelte jich bei unveränder Drüben an jenem einsamen Weidenstumpf das andere ein Mädchenhirn sein müsse. Dasselbe als fic. So war es einst Jahrhunderttausende hinten Bedingungen. Die Preisbefestigung beim Weizen hält er inne. Da fauert ein Mensch. Spärlich nur gilt von den Sirnen der Erwachsenen. Auch hier ist durch, und daher haben sich durch Bererbung diese hatte auch eine Verbesserung der Preise am Mehl berhüllen schmutzige Lampen einen kläglichen das geringere Gewicht und das einfachere Ober- Unterschiede ausgebildet. marite, wo Weizenmehl bis 7 K anzuziehen ver elendent Körper. Das Gesicht bedeckt ein wüster, flächenprofil des weiblichen Hirnes zwar die Regel, mochte, zur Folge. Sonst blieben die Preisnotie breitkrempiger Hut. Starr, regungslos wie aber nicht Geseg. ein gemeißeltes Bild menschlichen Jamuners. find einige Verschiebungen zu verzeichnen. Die rungen au der heutigen Produktenbörse unverändert, nur in Futtermitteln, welche sich leicht verbilligten, Eisiger Winterivind feucht über die grauen Börse war gut besucht. Es notierten in Meder bahin. Die einfame Weide ädyt toie ein Kronen: Rotweizen böhm. 80-82 Stg. 182-186. zu Tode wundes Tier. Da geht ein heftiges fic briges Zuden durch den starren Körper. Eine 77 g. 162-165, flow. Weizen 78--80 Яg. 158 bis gelber Weizen böhm. 78-79 Kg. 170-175, 75 bis Weile ist es, als wolle er sich aufrichten. Dann 160, Roggen böhm. 68-71 Rg. 117-120, Gerste la fintt er rüdlings wieder auf den naffen Grund. Der Hut ist zurüdgeglitten. Ein wildes, im To­128-132, mittlere Gerste 123-126, Futtergerste deskantpfe gräßlich verzerrtes Gesicht schreckt her 96-98, Safer böhm. 108-110, Futtermais jugofl. vor. Frren Blides stiert er ins Leere auf. Grau, 79-80, rumän. Futtermais fleinförnig 98-95, unerbittlich gähnt der Himmel, als wolle er ihn berschlingen und mit ihm die ganze bange Erde.

Die Landstraße entlang, schön, blühend, kommt ein Mädel daher. Frohlaunig ein fchel­misches Lieblein vor sich hinträllernd, scheint es sichts zu wissen von all dem Weh dieser Welt. Jest erblidt es den Fremden- ſtarzt, und ein Schauder des Entsetzens durchbebt den jungen Körper. Wie angewurzelt, mit angstweit aufge­riffenen Augen steht das Mädchen still.

Plöglich, wie von einer gebieterischen Ge­walt getrieben, eilt es zu dem verlassenen Manne hin. Dann bettet die Kleine mütterlich den wüstent Kopf des Landstreichers in ihren Schoß. Sich über ihn hinbeugend, streift der lebensivarme Hauch ihres Mundes seine bleiche, falte Stirn. Da huscht ein seltsames Leuchten über die wilden, harten Züge diess Antlitzes. Nun steigt des Le­bens lodende Süße wohl noch einmal herauf aus Bundertiefen der Vergangenheit holde Bilder sichen traumschön vorüber an dem scheidenden Geiste.

Trauerschwer blidt der Himmel auf das düstere Land- dumpf tlagend stöhnt die Weide. Der Tod aber, der, unbeweglich an den Weiden­ſtumpf gelehnt, dagestanden hat, wendet sich ab

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Wie wird es morgen sein? Wir wissen's nicht. Und geradezu klaffisches Beispiel für den typt Mensch ist ein Wandelwesen und das Hirn ist pla­Die Wege der Entwicklung sind wunderbar, ber schen Fall bieten die Hirne zweier Menschen, deren stischweich wie Wachs unter den Fingern des Kunst­Leben und Leistungen genau bekannt find, beide geilers. Möglich, daß dereinst die Frau den Mann stig weit über den Durchschnitt hinausragten, beide an Intellett erreicht und ihn dann um den Besitz zwischen 40 to 60 in der Bollreife des Lebens star der weiblichen Instinkte, die ihm, dem Dianne, ben, beide auf dem gleichen Gebiet, nämlich in der fremd und unerreichbar sind, in ihrem Wert als Mathematit, hoch begabt waren, und deren Hirne Sirngeschöpf übertrumpft.

Der dämonische Junggeselle.

SPD . Perfonenzug Leipzig - Dresden . Dritte Klasse. Ein Herr mit einer Aftentasche steigt in das Abteil, nimmt Play und entfaltet die Leip­siger Neuesten Nachrichten". Läßt das Blatt sofort wieder finken unto wendet sich an fein Gegenüber:

Och frzaihuje, is das der Zuch nach Dräsdu?" Ja, das is där."

3d) will nämlich nach Dräsdn." " So? Sie hant wohl da Begannde?"

,, Gugge ma an!"

" Ja, das Jungfefällnlähm frichd mer midder Said leheerich fadd. Wir is ooch äma froh, wemmr waig, wo mr hinkeheerd."

Bolfswirtschaft and Sozialpolitit. Beisengrie 303-317, Weizenmehl OHH doppel

Erfolgreiche Lohnbewegung ber Stutkateure im Egerer Handels­

fammersprengel.

Nach sechswöchentlichem Kampfe im Stud gewerbe ist es gelungen, einen Vertragsabschluß herbeizuführen. Die Herren Meister glaubten, wenn fie fich an die Rodschöße des Arbeitgeber

griffig 285-297, Weizenbachmehl O glatt 260 bis 275, Weizenbadmehl Nr. 1 212-225, Weizenbrot mehl Nr. 4 160-168, Futterweizenmehl Nr. 8 115 bis 120, Roggenmehl 0-1 210-218, I. 190-198, II. 145-156, Roggenfuttermehl 115-117, Reis Burma II. 260-270, Moulmain 330-350, Bruch­reis 240-250, Sirje 265-275, Graupen Nr. 10-6 205-230, Erbsen grün 260-300, gelb 170-200, Biftoria 260-300, Zinsen 650-700, Weißbohnen

" Näh, da hatvich meine Braud. Die will ich bundes für das Baugewerbe in Karlsbad hängen, 350--400, Beinischte 160-170, Sommerwide 160 bis ma pesuchen." billiger wegzukommen. Doch vergebliche Mühe. 170, Winterwide 300-325, Naturrottlee 1929 620 An der einheitlichen Organisation mußten alle bis 670, Roffice plomb. 1929 825-875, 1928 345 Bersuche, Arbeitswillige zu bekommen, scheitern. bis 170, Weißtlee 600-1000, Schwedenflee 700 bis Die Stuflateurgehilfen können mit dem Erfolg 850, Wundflee 250-300, Rosenflee 1929 550-600, zufrieden sein. Der Stundenlohn beträgt 13 K Senf 320-350, böhm. Mohn blan 660-700, Wohn " Das gönnde schdimm'. Ja. Ich bin ja nun Auslösung, über fünf Stilometer Entfernung filbergrau 850-900, Stimmel böhnt. 650-670, hor­schon lange frbairad. Ja." 15 Prozent Zuschlag. ileberstunden 50 Prozent ländischer 700-720, Weizenkleie 80-82, Roggentleie So, no, da ham sie ja Erfahrunk. Da wissen Buschlag. Arbeitsvermittlung durch die Settion 80-82, Hen böhm, sauer ungepreßt 1929 67-71. Sie das aus dr Bragis. Wir field sich wie neite. Der Stuffateure. Bei dieser Lohnbewegung füß ungepreßt 77-81, sauer gepreßt 68-73, füß neike- konnten born, weumr waiß: da bisd du zu Hause, un da fonnten die Gehilfen so manches lernen. Erst gepreßt 79--88, Roggenstroh in Bündeln ungepreßt feheersb du hin." feine Antwort, dann solidarisches Vorgehen der 43-45, Futterstroh gepreßt 35-37, ungepreßt 94 34 Meister, dann als rettender und leitender Schuß bis 36, amer. Fett, Tetschen 1135-1150. engel der Arbeitgeberbund. Aber die Gehilfen blieben fest. Sie haben bewiesen, daß nur in der einheitlichen Organisation die Macht der Arbeiter fchaft liegt.

Das schdimmd auffallnd. Awer mr had fein Mercher ."

ooch

Na, main' Sic felleicht, ich hawe main' ercher nich? Sehr ofd muß' ch mich sogar ärchern.

Alle Mimuden hadse was anderes. Na, da mummb

fein Nebelgetvand zittert. Und die rosigen Hände, deren Besitz einen ganzen Frühling be- mr sich ähmid ä bißin zufamm. Wenn ich mich auf deutet, schließen dem rastlosen Manne die bre- räche, dann werd' ch teradezu dämonisch!" chenden Augen zu ewiger Ruhe- dem sterbenden Bagabunden.

Karl Schneider de Witt.

-NO

Ernit Breczang.

Von Martin Andersen Negö.

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Noch am Montag, den 13. Jänner 1. J., Südböhmen die Meister und den Arbeitgeber­Umsonst war alle Aufregung, hinaus­

versuchten einige hundertprozentige Linierte aus

jjja. Das is ooch manjmal das cenzche Mid- bund zu retten. Kurt Miethke.

del, womid mr die Waibsædigger girisit" geworfenes Geld für alles Werben um Arbeits­

gann...

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Aufspringen der Hände

und des Gefichts, schmerzhaftes Brennen, jowie Röte und Judreiz der Saut werden beruhigt und ausgeheilt dura die wundervoll fühlende, reizmildernde Creme Leodor. Gleichzeitig herrlid) duftende losmetische Unterlage für Buber. Tube 6 Kb und 8 Ko. Miriam unterfügt durch Leodor Edel Seife. 5 Ko das Stüd Erhältlich in allen Thlorodont Verlaufstellen

ist es eine Schicht, eine Klasse, die sich im leeren Aermel, auch bewältigt. Um so verdienst- manifestiert, daß vielmehr die Jagd nach neuen Brennpunkt des Lebens fühlt und die Verant- voller ist es, wenn einer es trop aller Verlockun- Formen eine Defadenz- Erscheinung ist. wortung für die nächste Strecke übernimmt! gen und Versuchungen fertigbringt, in seiner Es wäre verlodend, auf Ernst Preczangs Und wer fann dafür blind sein, daß heute das schlichten Proletarierhaut stedenzubleiben und starke Produktion, die sowohl Dramen, wie Ge­dichte, Romane und Erzählungen umfaßt, hier Wie oft bekommt man nicht von ,, authenti- Proletariat es ist, das durch seine Weltanschau- sich dort genial auszuwirken. scher Seite zu hören, daß es keine proletarische ung die höchste Berantwortlichkeit übernommen Preczang hat das verstanden, besser: er ist, näher einzugehen. Der Proletarier soll sie sich Stunft gibt und auch feine geben fann: Stunst hat und unter seinem Herzen das neue Leben in allem was er hervorbringt, der selbstverständ- aber selbst heranholen und darüber staunen, liche Proletarier. Hier ist ein Dichter, der feine was für einen prächtigen Dichter und Anwalt ist einfach Kunst, ob sie von oben in der Gesell trägt. schaft oder von unten tommt, ob sie eine Elite- Natürlich ist die Morgenröte einer neuen Spur von intellektuellem Sönnen zur Schau die Unterklasse hier hat. Biel zu wenig ist er oder Massenangelegenheit ist. Allah ist Allah , Stulturphase nicht in erster Reihe künstlerisch beträgt, der sich den Teufel um die hohe Schule des bis jetzt gelesen worden, und manche seiner Ar­und Mohammed ist sein Prophet! Fertig! tont; die Seunst neigt mehr der Abenddämmerung Parnasses schert, dessen künstlerische Ideale nicht beiten liegen gar nicht mehr vor. Auch in die­Wir wollen uns aber auf die Dauer nicht zu. Der Künstler, der das Glück hat, zu der artistisch, sondern menschlich sind, dessen Sprache sem Sinne ist Preczang ein echter Proletarier, damit abfertigen lassen, denn selbstverständlich Vorhut einer Phase zu gehören, fennt fein l'art schlicht und einfach, dessen Stoff dem alltäglich daß er feinen persönlichen Ehrgei; hat; läge es gibt es eine proletarische Stunstwie es z. B. pour l'art, er ist wie die alten Barden der nor sten Leben entspringt. Und eben dadurch, daß an ihm, wäre er ganz in die Anonymität der 18 auch eine christliche gibt; und darüber sind sich dischen Sagenzeit, die vor der Front gingen und sein Instinkt in Ordnung ist und er nicht aus Volksdichtung untergetaucht. Ernst Breezang hat eine unter den heutigen ja doch alle Autoritäten hübsch einig. Man heißt fingend zum Kampfe mahnten ein Stämpfer feiner proletarischen Haut fann, wird seine Pro­duftion dichterisch so stark. Und so wertvoll als Dichtern sehr seltene Gabe, die schöpferische Gabe fogar oft die christliche Kunst die religiöse Stunst, ein Weder und Erfreuer! was aber ein großer Unsinn ist; denn alle Stunft Und hier begegnet uns die deutsche proleta- Zeugnis einer Weltanschauung, die in der brei - des Gestaltens. Saum sind ihm seine Gestalten ist religiösen Ursprungs ist weltanschaulich. rische Literatur. Wer kann verkennen, daß durd; testen Menschheit wurzelt, die Lehre, daß alle aus seinen Fingerspißen heraus, dann leben sic ihr Eigenleben und leben es weiter in dem Es gab eine Zeit, wo kein Christentum und Preczang, Bröger, Lersch und den frith gestor und alles für alle da ist, der Solidarität! Der Weltkrieg hat viele selbst von den muf- Leser, lange nachdem dieser das Buch beiseite­also auch keine christliche Kunst da war, und benen Pezold- unt nur einige zu nennen wieder eine, wo das Christentum zu der führen zu gleicher Zeit das deutsche Proletariat entfigsten Egoisten, die früher nicht gern über sich gelegt hat. So ist er in allem ein genialer Exponeni den Weltanschauung heranwuchs. Die fünftle flammt und das geistige Antlik Deutschlands selbst hinausdachten, ins Lager der solidarischen rische Hochblüte des Christentums fällt recht spät, um neue Züge, schmerzliche, tief innerliche und Denkenden- ins Allemannsland hinüber- der heutigen Unterklasse, der geglückte Ausdruc wie es natürlich ist: Erst Jugend und Tat, dann zukunftsfrohe, bereichert worden ist. Im selben getrieben. Als die Lehre von dem Einzelnen, der ihrer besten Eigenschaften. Es gibt Vögel, die­Besinnung und Austristallisierung. Umfang wie der proletarische Dichter auf alles Individualismus also, schauerlich Pleite machte, wie hoch und weit sie auch fliegen doch immer Heute sind die christliche Weltanschauung und Artistentum verzichtet und sich so hergibt, wie griff die Entwicklung tief in die Tiefe und Holte zu dem ersten Heimatsort zurückkehren; Preczang ihre reichen geistigen und fünstlerischen Schöpfun- fein proletarischer Schnabel gewachsen ist, ge die Massen heran; nur die können die neue große ist in seinem höchsten Flug immer bodenständiger gen Geschichte; sie sind Petrefatten, Versteine- vinnt er für sein Volk und die Menschheit neues Allgemeinheit verwirklichen. Und wie schön ver- Proletarier geblieben. Auf ihn paßt, wie auf förpert nicht Ernst Preczang die breite Wasse, wenige, das Wort Kamerad. Eben das machi rungen, die uns eine versunkene Stulturphase Land. wieder verlebendigen. Erstarrte Welten tragen Ernst Precza ng ist der vierschrötigste von die neue Menschheit! Oft genug wird uns Hotus- jeine Arbeiten so reich an Vitaminen für uns, aber nichts; nur wo das Leben fiebert, wird er- uns allen. Es soll ihm jezt zu feinem 60. Gepotus Dadaismus und Kubismus und Gott die wir nur Menschen sein wollen, nichts mehr zeugt. burtstag am 16. Jänner gesagt werden, daß weiß was als die neue Kunst der neuen re- und nichts weniger; und es ist zu hoffen, daß Wie der Vogel in der Brutzeit von seiner er wunderbar fest auf seinen Dichterbeinen steht. volutionären ezit vorgeführt. Breezang ist einer seine Produktion bald gesammelt und zugänglic brennenden Bruft die Federdede wegreißt, um Die Versuchung ist groß, der Welt zu zeigen, daß von den wenigen, die sich nicht haben beirren gemacht wird für die breiten Schichten mit dem an die Eier mit seiner Blunvärme heranzukom- man, obwohl nur" Proletarier, all die bürger- lassen. Er verwechselt nicht leicht Brot und offeren Sinn und dem kleinen Geldbeutel. Ein Gruß dem Kameraden Preczang! men, so reißen Menschen ihr Herz auf, um die lichen Flickflacks, das Nabelguden, das überfeeli- Wix Pickles; er weiß, daß das Neue sich nie als Zukunft drin auszubrüten. Nicht alle, gewöhnlich sche Voltigieren, das Hervorzaubern aus einem neue Form, sondern immer als neuer Inhalt|

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