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10 Jahrgang.

Sozialdemokrat

Zentralorgan der Deutschen sozialdemokratischen Arbeiterpartei in der Tschechoslowakischen Republit.

Regierun strife in Preußen.

Demokraten intrigieren gegen die große

Stoalition.

Mittwoch, 29. Jänner 1930

Brimo de Rivera gestürzt!

Berlin , 28. Jänner. Jetzt hat auch Preußen Der Chef der Militärkanzlei General Berenger sein Nachfolger.

jeine Regierungsfrise, und zwar durch die Schuld Ser Demokraten, die den von der Sozialdemo fratic anläßlich der geplanten Stabinettsumbil­Sung vorgeschlagenen Abgeordneten Sönig als Unterrichtsminister ablehnen, weil er Diffident und nur" Volksschullehrer sei. Die Demo fraten suchen auf diese Weise das Zustande tommen der großen Koalition zu jabotieren, um ihre augenblickliche, in feinem Verhältnis zu ihrer Frattionsstärte von 21 Mann stehende Bertretung im Kabinett mit drei Ministern auch für die Zukunft aufrechtzuerhalten. Auch die deutsche Bolkspartei macht Schwierigkeiten und erklärt das Angebot des Ministerpräsidenten Braun auf einen Ressortminister und einen Minister ohne Portefeuille als leine aus reichende Grundlage für den Eintritt in dic Regierung.

Der Ministerpräsident wird unter völliger Billigung durch die sozialdemokratische Fraktion die Verhandlungen mit den Parteiführern morgen fortseßen.

Amerita droht mit Aufrüstung, wenn feine Einigung über die Linienschiffe zustandekommt. London , 28. Jänner. ( AR.) Am Schlußße seiner Rede, die der Führer der amerikanischen Delegation Stimson heute abends im Rundfunt hielt, erklärte er:„ Ein Abkommen über die Kren­zer, Torpedobootzerstörer und Unterseeboote wird

für uns aber wäre die hauptsächliche Ersparnis eine Herabseßung des Linienschiffs banprogrammes. Wenn in dieser Frage Tein Einvernehmen erfolgt, werden wir in den nächsten sechs Jahren 200 Millionen Dollar für Linienschiffe und in den weiteren sechs Jahren dann 400 Millionen Dollar( 13.5 Mil­liarden Kronen) ausgeben müssen.

Paris , 28. Jänner. ( 22 Uhr mitteleuropäischer Zeit.) Amtlich wird aus Madrid gemeldet, daß General Primo de Rivera demissioniert hat. Die für morgen einberufene Picnarsitzung der Nationalversammlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt.

Der Chef der Militärkanzlei des Königs, General Berenger, traf in Begleitung seines Bruders, der gleichfalls General ist, um 19.30 Uhr im föniglichen Palais cin. Der Kabinettsrat dauerte um 19.45 Uhr noch fort. General Berenger wurde in der letzten Zeit allgemein als der wahr=. scheinlichste Nachfolger Primo de Riveras bezeichnet.

Madrid , 28. Jänner. Der König hat die Demission des Generals Primo de Rivera angenommen und den Chef seiner Militärfanzlei General Berenger mit der Bildung des neuen Savinettes betraut.

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Nr. 25.

Um den tatholischen

Blod.

Solange der Klerikalismus bei seinen Machtstreben ungehindert alle Register jesui­Religion Mißbrauch treiben tann, ist er im tischer Demagogie aufziehen und dabei mit der stande, größere Scharen gläubiger Menschen in seine politische Gefolgschaft zu bringen. Wohl hat bei uns der nationale und staatliche Umsturz die wichtige Aufgabe der Zurüd­drängung des fleritalen Einflusses im staat­lichen und gesellschaftlichen Leben ungelöft gelassen, er hat die rechtzeitige Trennung der Kirche vom Staate versäumt, aber es genügte schon die etwas liberalere Schulgesetzgebung, die Befreiung der Schule vom ärgsten fleri falen Drude, um die schwarzen Heerscharent zu einer Agitation zu veranlassen, durch die ** der Unkundige und Unerfahrene die Ueber­Admiral River zu Rate gezogen. Später wurde zeugung gewinnen mußte, jeder Katholik sei der Diktator und mehrere Minister vom König in der Tschechoslowakischen Republik den: empfangen. Um 6 1hr 30 begann dann der schrecklichsten Martyrium ausgesetzt und jedes Ministerrat, der mit der Demission endete. Kind werde in der Schule zielbewußt und Augenscheinlich konnte sich der gestürzte planmäßig zum Verbrecher ohne sittlichen Diktator auf Grund der bisher vorliegenden Halt erzogen. Zur Mitregierung im Staate Berichte über das Ergebnis der unter den gelangt, genügten dann einige wenige Jahre, höheren Offizieren veranstalteten Abstimmung um große Schichten der mit den Mitteln ver feinerlei Zweifel über die Lage mehr hingeben und hat deshalb das endgültige Ergebnis gar nicht mehr abgewartet.

General Primo de Rivera verlich um 9 1hr abends das fönigliche Palais und teilte den harrenden Journalisten den Wechsel mit. Dabei äußerte er sich in anerkennenden Worten über seinen Nachfolger, mit dem er noch heute nachts cine lange Unterredung haben soll..

Das Heer hat ihn im Stich

dugelassen.

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Der Demission des Diktators, die durch Telegramme von ber spanischen Grenze bereits mit ziemlicher Gewißheit für hente angekündigt worden war, gingen fieberhafte Beratungen Primo de Riveras mit dem Innenminister, dem Kriegsminister und dem Juſtizminiſter voraus; ebenso wurde der Gendarmeriefommandant und der Militärkomandant von Katalonien sowie

Schlußwort Bištov tys.

logenſten jesuitischen Seelenfanges gefaperten Wähler abzustoßen. An der Art dieses Mit­regierens. zeigte sich sowohl der antisoziale, volksfeindliche Charakter der flerifalen Bar­baß sie sich nunmehr bloß auf instruktive Aufgaben teien wie der katholischen Stirche, und die in in den militärischen Schulen beschränke; hier werde für einige Länder eine große Ersparnis bedeuten, heute zum Kapitel Verteidigungsminifterium militärische Erziehung bedeute kein Soldatenspielen ehemaligen Klerikalen Wähler bereiteten dem Prag, 28. Jänner. Im Budgetausschuß nahm fie noch eine gewisse Zeit notwendig sein. Die vor. hellen Haufen enttäuscht sich verlaufenden abschließend Minister Bistovily noch einmal ben nien; es bandle jich lediglich darum, politischen Heerbann der Kirche bei den lek Schnien; das Wort, wobei er einleitend ziemlich alle törperlich ertüchtigtes Material zu erhalten, das ten Barlamentswahlen eine größere Nieder­Schlagtvorte verwendete, so z. B. daß man nicht auch nach der moralischen Seite hin vorbereitet sei. lage, als er sich und seinen ihm verbliebenen allein unter Gerüsteten oder Rüstenden wehr Hinsichtlich der Dienstzeit erklärt Vistovify, fein Anhängern bisher einzugestehen wagte. Ios dasteben, daß man nicht Pazifismus mit Borgänger udržal habe von der zweijährigen Schwäche oder persönlicher Unzulänglichkeit ver- rist zur Einführung der Verkürzung nur bemühungen aufs äußerste gesteigert, um die Seither hat der Klerikalismus seine Be­wechseln dürfe usw. dingt gesprochen unter der Voraussetzung, daß erlittene böse Schlappe wettzumachen und die Soch rechnet er es der Militärverwaltung an, man genügend Unteroffiziere zur Vorfügung habe. possierlichen oppositionellen Mätzchen der baß sie schließlich auf ihre Mehrforderungen von Für das Flugwesen werde zu wenig aufgewendet; deutschen Christlichsozialen, die, noch über 74 Millionen verzichtet und das Budget auf 1400 alle ersparten Geldmittel würden in Hinkunft in deutschen Christlichsozialen, die, noch über Millionen beschränkt habe. Der Anteil des Heeres erster Linie für das Flugwesen zur Ver- und über mit den in jüngster Zeit verübten am gesamten Staatsbudget betrage bei uns( samt fügung gestellt werden. An Notlandungspläken Sünden und Verbrechen beladen, auf einmal, Paris , 28. Jänner. Der Londoner Storre- Rüstungsfonds) 18.31 Prozent, in Ungarn 20, in wurden bisher etwa 300 in Aussicht genommen, die weil keine andere Rolle für sie übrig geblie spondent des Petit Pavisien" teilt mit, daß die Polen 31, in Rumänien 18.5 und in Frankreich jest fachmännisch überprüft werden. geftrige Debatte zwischen den Hauptdelegierten 20.9 Prozent. Zur Einführung der verkürzten der fünf Seemächte einen sehr stürmischen Ver- Dienstzeit hält die Militärverwaltung 8000 länger lauf hatte. Ministerpräsident Tardieu und Außen dienende Unteroffiziere für notwendig; 1929 gab minister Briand protestierten in scharfer Weise es ibror mir 3484. Die Militärverwaltung bereite gegen die Forderungen Italiens , die von italie- ein Gesetz vor, wonach den Längerdienenden eine nischen Außenminister Grandi vorgebracht vur einmalige Zuwendung von 400 bis 700 K beim den, Grandi stellte die Forderung nach einer ab Dienstantritt sowie Monatsgehalte von 400-480 K soluten Parität zwischen Jialien und( außer Verpflegung, Bekleidung und Wohnung) ge­Frankreich auf. Die Mehrzahl der Konferenz- zahlt werden sollen. Die 55 Millionen für Uebun­delegierten lehnte es jedoch ab, diefe Pavität angen find angeblich noch viel zu wenig; daher zuerkennen. Nach mehr als dreistündiger Debatte gelang es Briand , in die Berhandlungen etwas Beruhigung zu bringen, doch soll Grandi beab fichtigen, bei allernächster Gelegenheit von neuem mit seinen Forderungen zu kommen.

Italiens Parität abgelehnt.

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werden auch heuer die Waffenübungen auf drei Wochen verkürzt und mehr als 100.000 Refer­bisten die Uebungen ganz nachgesehen werden. Gesuche um Einreihung in die Ersapreserve wurden im letzten Jahre 9744 eingereicht, von Donnerstag findet eine Plenarsizung statt, fielen auf Familienerhalter 6188, auf Eigentümer denen 6786 günstig erledigt wurden. Davon ent­zu der auch Bressevertreter zugelassen werden. Landwirtschaftlicher Besize 245, auf Bejiger von Es wurde beschlossen, die verschiedenen stritti Geschäften und Gowerben 87, auf sonstige Gesuch gen Fragen nach der alphabetischen Reihenfolge fteller 266. Für Safernennenbauten find 55 Wil der Staaten zu behandeln, die Anträge stellen lionen präliminiert, die dem Rüstungsfonds ent­werden. Auf diese Weise kommen sämtliche Vor­fchläge Ameritas am erste Stelle.

nommen werden.

Berichterstatter Cerny( Agrarier) drückte den dringenden Wunsch aller Parteien aus, daß die Dienstzeitverkürzung endlich durchgeführt werde; es sei allgemein an erkannt, daß die Serabsetzung der Dienstzeit die Wehrfähigkeit der Armee nicht tangiere.

Dann wurde das Kapitel Innenministerium

in Verhandlung gezogen.( Ausgaben 691 Millio nen, um 18 weniger als im Vorjahr.)

ben ist, die reinsten Tugendbolde mimen wol­len, sind ein Teil dieser Bemühungen. Weit wichtiger als dieser politische und taktische Szenenwechsel, der bisher nur Heiterkeit über die miserabel agierende Komödiantenschar hervorrufen konnte, ist aber den Inspiratoren der flerifalen Politik die endliche Herbeifüb rung der„ fatholischen Einigkeit". Wic, wird mancher fragen, die Klerikalen sind unterein­ander uneinig? Der katholische Glaube, die angeblich alle Menschen mit gleicher Liebe um­In der Debatte erklärt Bergmann( tsch. fassende christliche Religion, sie haben bisher 1 Millionen Aften jährlich ein administra. Nat. Sos.), daß das Prager Landesamt mit seinen nicht einmal die berufenen Streiter für das Nat.- Soz.), Herikale Ideal zu einigen vermocht? Hört tiv unbeherrschbares Monstrum sei. man denn nicht täglich die wunderbaren Wir­bedenklich: im Jahre 1923 gab es 3200 unauf- reidy und arm im Zeichen des Glaubens ver­Das Wachsen des Verbrechertums in Brag sei tungen der christlichen Solidarität preisen, die geflärte Fälle, im Jahre 1929 dagegen 11.000. Da föhnen und sogar den schlimmsten Ausbeu­bei wurde die Sicherheitsabteilung in der Prager tern Sinn für Gerechtigkeit und Menschlich Polizeidirektion von 140 auf 104 reduziert. feit beibringen will? Erfüllt denn das Katho Bon deutschen Rednern sprachen Steibl, lische, das den Kampf der Sozialisten um eine Mayr- Harting und Staffa. neue, bessere Weltordnung überflüssig machen und die Menschheit in eine auf Paradieses wiesen weidende Herde von friedlichen Schäf­Dienstag vormittags traten in Rosen- chen zu verwandeln verspricht, so schlecht seine berg in der Slowakei unter Vorsitz Hlinkas Aufgabe, daß bisher nicht einmal die im vor­Paris, 28, Jänner. Der Populaire" fordert Im Jahre 1929 fanden im Dienst 18 Militär­250 Delegierte der Slowakischen Volkspartei zu dersten Treffen stehenden Streiter für die ka den Striegsminister Maginot auf, sich zu folgen­flieger den Tod. einem Stongreß zu sammen. Das politische Refe- tholische Sache solidarisch sind? dem Vorfall zu äußern und eventuelle entspre Um Unghidsfällen nach Möglichkeit vorzubeugen, rat hielt Sinta selbst. Zum Tutaprozeß er hende Maßnahmen zu ergreifen: Im Auguft sei eine militärische Beratungsstelle für Flugsicher klärte er, der Prozeß habe bewiesen, daß die werden: Nein, die klerikalen Parteien bei uns Scham, trete zurüd, denn es muß gesagt vorigen Jahres habe das in Mainz liegende fran- heit gefchaffen worden; auch die flug technische Idee der Autonomic der Slowakei aus slow a- find nicht einig, es umschlingt sie noch immer zösische erste Husaren- Regiment vor drei Zivil- Versuchsanstalt sei in vollen Betrieb gesetzt tischen Stöpfen stamme; die slowakische Volks noch immer partei sei von dem Verdacht gereinigt, als ob nicht das Band der christlichen Solidarität, feien als der Graf von Paris , Prinz Johann Großes Gewicht legt der Minister auf die Bor fie den Autonomicgedanken von Ungarn über vielmehr gehen die fünf Herifalen Parteien, von Orléans , Präsident für den franzöfifchen bereitung der Umstellung unserer& ndu- nommen habe. In seinen weiteren Ausführungen die es in der Tschechoslowakischen Republik Thron, sein Erzieher und Chef des Militär- strie für den Kriegsfall. Deshalb würden beschäftigte sich Hlinka mit Fragen des auto- gibt, einzeln und oft genug seindselig gegen fabinetts des töniglichen Hauses, General de alle Heereslieferungen im Inland vergeben und nomistischen katholischen und slowakischen die anderen ihre Wege. Allerdings, handelte Condrecourt und der damals noch nicht begna- die Frage der Normalisierung und Typisierung Blocks, welche Idee die Partei weiter verfolgen es sich um die Durchsetzung kultur- und volks­bigte royalistische Schriftsteller Léon Daudet . allen Waterials verfolgt, das für die Bedürfnisse und um deren Verwirklichung sie sich weiter be- feindlicher, reaktionärer und antisozialer Maß Die Parade des Husarenregimentes habe in der Armee in Betracht käme. Aus denselben mithen werde. Der Kongres genehmigte die nahmen, dann fanden sie noch immer den Gonsenheim bei Mainz stattgefunden. Nach der Gründen würde auch die helmise landwirtschaft. neue Organisationsordnung, die einen wolf- Weg zueinander, aber von einer einheitlichen Beendigung hätten einige Offiziere und zwei lide Probuftion respektiert. gliedrigen Borstand und einen sechziggliedrigen Unteroffiziere gemeinsam mit dem Rogiments- Im zweiten Teil seiner Hede ging Biskopsty Exekutivausschuß vorsicht. Zum Parteivor- Bolitit zwischen tschechischen und deutschen obersten den drei Rivilisten den Gebrauch eines auf bie Debatte ein. Er betonte babet u. a., daß fienden wurde wieder auf drei Jahre Slinta Seritalen fonnte nicht einmal in der Zeit ge­neuen Modells eines Selbstladegewehrs, das ge- der Umfang der franzöfifchen Militär gewählt, obwohl er erflärt batte, daß er auf sprochen werden, da sie gemeinsam in der heimgehalten werden sollte, erklärt. mission sich von Jahr zu Jahr verkleinere und diese Stelle nicht mehr reflektiere. Regierung saßen. Von der slowakischen Volks­

Aeußerst wichtig sei die Frage der Abwehr gegen Fliegerangriffe und ihre plan­Franzöfifche Truppenparade vor dem mäßige Organisation, die die Mitarbeit der Zivil­

Thronprätendenten?

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behörden und freiwilliger Organisationen erforder­lich machen werde.

Kongreß der Hlinkapartei.