Bette 2. e
Mittwoch, 5. Feber 1980. |
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Ministerpräsident Bethlen hat im unger. schen Parlament basselbe erflärt. Wir nehmen an, daß dies der Fall ist. Damit aber fällt einer der wichtigsten Gründe für die Tschecho. jlowakische Republit zur Erhaltung ihres großen Militärapparates fort und es müßte bei dieser Gelegenheit verlangt werden, daß- abgeschen von heuer die Haager Verpflichtungen aus Abstrichen aus dem Militärbnbget zur Gänze getilgt werben.
Ich möchte mich nun mit wenigen Worten
Stimmen auf ihre Kandidaten- so wider Gefahr ergeben, daß die Unterschiede zwischen zusammengefaßt, verhehlen können, daß dem fäße hervorgerufen haben, beffern werbe. raten doch die inneren Parteiverhältnisse der Partei und den kleinbürgerlichen demo- von der Mehrheit der französischen Partei einem so riskanten Experimente, wie es die tratischen Parteien eine Verwischung erfahren gefaßten ablehnenden Beschluß ein hohes Abschwenkung zu einer Koalitionspolitik hätten, als daß die Partei eine wesentliche Maß von Berechtigung zukommt. Die poliwäre. Die französische Partei hat eine stei Veränderung in der inneren und äußeren Potische Taktik jeder sozialistischen Partei kann gende Zahl von Wählern, aber ihr organisa litik des Staates hätte herbeiführen fönnen, nicht schablonenhaft sein und muß den jeweitorischer Aufbau ist ein höchst unvollkommen allem mangelt es in der französischen ligen politischen Verhältnissen des betreffenner, was schon beweist, daß sie nicht mehr als Partei an innerer Disziplin. Karl Kautsky den Landes angepaßt werden. Ablehnung der 100.000 organisierte Mitglieder zählt. Noch hat selber in einem teilweise auch hier zitier Koalitionspolitik kann ebensowenig in allen weit schlimmer ist es um die Presse bestellt, ten Artikel vor dem französischen Parteitag Fällen das Kennzeichen einer richtigen soziaderen Abnehmerzahl im ärgsten Mißverhält eine gute Disziplin als unerläßliche Vorauslistischen Grundsatztreue bilden, wie der Einnisse zu der Zahl der Wähler und sogar der seyung eines Eintritts in die Regierung er- tritt und das Verharren einer Partei in einer dieser Agitation, von der der Herr Minister Mitglieder der Partei steht. Von einer Be flärt und gesagt, bei Fehlen einer solchen Koalitionsregierung unter allen Umständen. gesprochen hat, zuwenden. Wir stehen nicht im herrschung der Meinung der proletarischen Disziplin drohe die Gefahr, daß ein Teil In keinem dieser Fälle muß es zu einer Schä- Geruche, den Herrn Minister Beneš verteidigen zu Oeffentlichkeit kann keine Rede sein, nicht ein- ihrer Anhänger verärgert und enttäuscht in digung der Interessen der Arbeiterklasse tom- wollen. Dazu sind die Gegensätze zwischen uns zu mal die Aufgabe kann die Parteipresse aus Opposition geht.... Das wäre schlimmer als men. Eine sozialistische Partei fann zeitweilig groß. Wir haben feine Politik, außer den von mir reichend. erfüllen, gegenüber den Entstellun alles Unheil, das die Koalition verhüten innerhalb einer Regierung auf dem notwen- aufgezählten Punkten, immer berämpft. Aber gen und Verdrehungen der Gegner die Halfönnte". Wie das Auftreten Paul- Boncours digen Blaze stehen, sie braucht aber auch, ich verstehe nicht den Standpunkt von tschechischen tung der Partei ihren Anhängern zu erklären auf dem soeben abgehaltenen Parteitage be- wenn es die Umstände erheischen und sie Parteien und tschechischen Politikern, die im Jahre 1919 weit größere Verpflichtungen und wirksam zu verteidigen. Zur Gewerf weist, ist eine solche Disziplin auf dem außerhalb der Regierung steht, nicht mit ver- übernommen und ihnen zugestimmt haben, schafts- und Genossenschaftsbewegung steht die rechten Flügel nicht vorhanden, sie fehlt aber schränkten Armen zuzusehen und kann dann während sie heute mit der Erklärung herausrüden, Partei im losesten, man fann schon sagen: in auch auf dem linken, wie manche Vorkomm- eventuell stärkeren Einfluß ausüben, als ihr daß wir schlecht abgeschnitten haben. Das ver gar feinem Verhältnis und da die Partei nisse zeigen. in der Regierung zufäme. über fast gar keine Turn- und Sportvereine Niemand wird sich daher, alle Gründe Wilhelm Nicßner. und feine Arbeiterheime verfügt, fehlt ihr die Möglichkeit, auf die verschiedensten Teile der Arbeiterbewegung Einfluß zu nehmen, fehlt Eine Etappe zur Befriedung Europas . I den bolschelwistischen Schädigern der Arbeiterbewe
auch die Möglichkeit einer Zusammenarbeit mit ihnen, die sich anderswo, auch bei uns,
( Schluß von Seite 1.)
von größter Wichtigkeit erwiesen hat. Es war finden, als daß es vom Haag nach dem bisherigen also nicht zuletzt das Bewußtsein der Schwäche, Ausmaße auch weiter geht zu einem neuen, welche die französische Partei dazu trieb, eine zu einem zweiten, eventuell zu einem dritten solche Last der Verantwortung, wie sie eine Saag.
Es ist für die Wirtschaft unseres Staates wie für ganz Europa nicht gleithgültig, unter welchen Bedingungen 17 Millionen Lohnarbeiter im Deutschen Reihe zu arbeiten und zu leben vermögen. In dem Momente, wo Deutschland feine Einfuhr über das normale Maß 811 broffeln verpflichtet ist, sind wir mit unserer Ausfuhr nach Deutschland ein Teil der Leid. tragenben und die Rückwirkung ist dir Vergrößerung der Industriekrise bei uns, die Ver. mehrung der Arbeitslosigkeit in Deutschland umb in anderen Ländern. Die Lage der euro päischen Arbeiterllaffe ist also durch dieses Übereinlommen von Hang noch immer gefährdet.
gung das Handwerk zu legen!
Wir zweifeln nicht daran, daß die Neugestal tung Europas nach dem Haag eine andere
Atmosphäre schafft.
stehe ich ganz einfach nicht. Ich halte diese Kriti! bon tschechischer Seite für unberechtigt und unverständlich, wenn nicht andere als sachliche Motive einer solchen Kritik zugrunde gelegt werden.
Wir wiffen, daß tros baag der Rampf. noch lange nicht zu Ende ist, und daag nur eine Etappe, aber nicht ben Abschluß bedeutet. Auch nach Haag ist die Welt voll Gefahren und der Often voller Brandherde. Diese sind das richtige Probier und Manövrierfeld für den Fascismus, ohne deffen Niederwerfung es teinen Frieden in Europa gibt. Polen und der Ballan find Stäubige Menetekel,
Nun ist dir nächste große Frage, die in Europa zu beneinigen ist, die Abrüstung, die dem Haag auf dem Fuße folgen muß, wenn Haag bestehen bleiben und vor der Geschichte Bestand haben soll. Trok des Krakehls von rechts und links, trotz des ständige Mahnungen zur Wachsamkeit, ein ständiger tollen Treibens der Radikalisten und Katastrophen- Appell an die Arbeiter und vor allem an das politiker aller Nationen haben wir den Mut aus- internationale fosialistische Proletariat, alle Kräfte wirkung und Mitarbeit unserer reichsbeutschen und frlebens fo rasch als möglich niebergu. englischen Genossen geschehen ist, als einem werfen und durch Sicherung des Siegeszuges wirtlichen Fortschritt begrüßen. Wir bes Sozialismus den Weg zue endgültigen Be sagen dies, obwohl auch bei uns die Arbeiterfreiung und Befridung der Welt freizulegen. Wir tlasse dank ihrer Zerrissenheit und Zerfahrenheit ftimmen für die Kenntnißnahme des Berichtes des Ministers des Aeußern über die Ergebnisse von den Großteil der Zeche zu tragen haben wird. Haag.( Lebhafter Beifall.) Auch hier haben wir die festeste Ueberzeugung, daß es uns gelingen wird, die großen Schwie. rigkeiten innerhalb der Arbeiterbewegung zu überwinden, den Konsolidierungsprozek, der jetzt im Werden ist, zu beschleunigen und auch hier in Auseinandersehung mit der kapitaliſti schen Klasse den Großteil der Lasten auf ihre Schultern abzubürden.
Koalitionspolitik mit sich bringt, abzulehnen. Es droht dem deutschen Volke der Zustand, daß es Zu diesen innerparteilichen Gründen ge- die Lasten mur aufbringen kann, indem sein sellen sich die allgemeinen politischen Verhält- cbens ftandard und die Löhne der deutschen nisse. Gestehen wir uns offen, daß bei uns erst Arbeiter ganz wesentlich herabgesetzt werden das Regime des Bürgerblods, diese zur un- müssen und die Form eines Lohndumpings anzusprechen, daß wir, was im Saag unter der Ein- anzuspannen, um auch diesen Feind des Böller. berhülltesten Klassendiktatur gesteigerte brunehmen. tale, rüdsichtslose Herrschaft der Bourgeoisie, vorangehen mußte, che der Gedanke der KoaIitionspolitik in unseren Reihen Wurzel fassen und der deutschen sozialistischen Arbeiterschaft die Teilnahme an der Regierung als das fleinere Uebel erscheinen konnte. In Frankreich herrscht wohl das Bürgertum, aber Jung( d. Nat. Soz.) ist vom Ergebnis der nie noch hat es sich zu einem solchen MißRonferenz nicht befriedigt. Die herabseßung der Befreiungstage sei zwar erfreulich, aber dafür brauch seiner Macht verstiegen, wie er bei uns müsse ein anderer Teil des deutschen Bolles die während der fast vierjährigen Herrschaft des Kosten bezahlen. Das Deutsche Reich werbe eine internationalen Bürgerblods gang und gäbe Sklavenplantage des amerikanisch- jüdischen Finanz war. Ein Wahlkampf, unter der sich von selbst lapitals und diese Entwidlung werbe auch auf an ergebenden Parole: Weg mit dem BürgerAber auch davon abgesehen, halten wir das dere Staaten übergreifen. Die Tschechen müßten blod!" geführt, mußte logischer und notwen Die Wirtschaft Europas berträgt kein zugrunde im Haag Errungene für durchaus nennens.iegt zur Erkenntnis gelangen, daß sie ein Bestand. digerweise nach errungenem Wahlerfolg dazu oder hab zugrunde gerichtetes Deutschland , ohne wert. Und wenn die übernommenen Verpflichtun teil Mitteleuropas sind und daraus die richtigen führen, die Folgerungen aus dieser Wahlpa- daß sie nicht schwer in Mitleidenschaft gezogen gen der Tschechoslowakei 29 Milliarden nach dem Folgen ziehen. würde! role und aus dem Votum der Wähler zu zieFriedensvertrag und nach dem Beschluß der revo Böllmann( B. d. 2.): Seine Partei set immer hen und, sei es auch durch den Eintritt in die die Hauptlaft der Haager Lösung die Arbeiterklasse jekt Herr Dr. Beneš berichten fam, daß famit den des Staates als auch innerhalb Europas eingetre Im Augenblick darf nicht verkannt werden, daß lutionären Nationalversammlung betrugen, während für die Verständigung der Böller sowohl innerhalb Regierung, die Wiederherstellung einer rein aller Länder und zunächst die reichsbeutsche Striegsschulden an Italien und Frankreich im ten. Im Haag ist man diesem Ziele näher gekom bürgerlichen Regierungsmehrheit zu verhin Arbeiterschaft trägt. Durch das bolschetisti- ganzen 2800 Millionen Kč zu bezahlen sind, ist das men, daher werde seine Partei dem Außenminister dern. Dazu kam die ernsthafte Gefahr, die der sche Verbrechen besonders in ihrer Schlagkraft auf toch eine Ermäßigung dieser Lasten auf 10 Prozent. auf diesem Wege auch weiterhin Gefolgschaft leiDemokratie und den politischen Rechten durch das härteste getroffen, wird sie durch schavere Robot sten. Redner erwartet, daß sich das günstige Ereine Fortführung der Bürgerblockpolitik unter den schwersten Bedingungen die Mittel aufDas ist ein Erfolg, dem wir unsere Angebnis vom Haag in unseren Beziehungen zu erkennung nicht versagen können und wollen. drohte. Unser politisches Bürgertum steht der zubringen haben, was durch neue RaparationsDesterreich und Deutschland auswirken Idee des Fascismus näher, als man gemein- abmachungen Deutschland auferlegt ist. Aber wir Freilich, 113 Millionen jährlich durch eine ganze werde. hin zu glauben geneigt ist. In Frankreich gilt haben Hoffnung, daß gerade diese Tatsache die Reihe von Jahren ist eine Kleinigkeit. Um s dagegen nicht die Demokratie verteidigen, Mahnung an die deutsche Arbeiter zu verhindern, daß die Paften neuerdings auf die die Republik als Staatsform ſteht außerhalb und durch Zusammenfassung aller Kräfte herbeizu möchte ich konkret aussprechen, wie wir uns die die Republik als Staatsform steht außerhalb laffe sein wird, sich fest zusammenzuschließen Schultern der breiten Maſſen gewätzt werden, jeder Diskussion, es gibt dort auch noch wirk- führen, daß die ihr aufgebürdeten Lasten auf die Lösung denken. lich demokratische bürgerliche Parteien. Es tragfähigeren Schultern der Rapitagibt in Frankreich keine unmittelbar bedrohlistentlasse überwälzt werde. Die deutsche ten politischen Rechte zu verteidigen und bei Arbeiterklasse wird dies um so eher vollbringen einem Regierungseintritt hätte sich eher die fönnen, je rascher und entschiedener es ihr gelingt,
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Ich oder Ich?
Roman von Herman Hilgendorff. Copyright by Greiner& Co., Berlin NW 6. ( Nachdrud verboten.)
Leon von Grabowo ließ sich frachend in| einen der schweren, rindledernen Sessel fallen.
Uff!" sagte er und sein breites Gesicht verzog sich zu einem unschönen Grinsen.
"... andere arbeiten zu sehen, macht durstig! War nicht ein fleines Frühstück auf dem Programm?"
Der Herr Minister hat in seinem Exposee mit Recht gesagt, daß sich das Verhältnis zu unscrem südöstlichen Nachbar auf Grund der Lösung der Oftreparationen, die die schwersten Gegen
Fast erschreckend verzerrt war das Gesicht Winters. Er rieb sich den Schweiß von der Stirn. Zum Teufel, was ist in ihn gefahren?" ,, Rein Teufel," sagte Lestmann spöttisch, ich wollte nur gewisse Wirkungen beobachten!"
Er wandte sich furz und lachenden Mundes an Winter und Bentheim.
Meine Herren, Sie sind so blaß! Was hat Sie denn so erschreckt...?"
„ Es wird der Tag kommen, wo Sie mich lieben, Inge! Das weiß ich! Das pocht mein Leons Augen liefen suchend umher. Herz! Das hämmern meine Schläfen! Davon Das Frühſtüd ist im Sigungssaa! gerich singt mein Blut...!" tet! Der Selt ist gefühlt. Der Hummer wartet Bentheim und Winter lachten. Es war ein Irgend etwas war in Lestmanns Stimme, darauf, seinen letzten irdischen Gang anzu- Lachen der Verlegenheit. Angst und Unruhe was Inge. erschütterte. Da ging ein seltsamer treten..." antwortete lachend Winter. stand in ihren Augen. Es war fein Zweifel, in Selang durch seine Stimme. Ein Klang, der in Lestmann stand am Fenster. Er sah auf diesen Aram war über Nacht der Teufel gefahihrem Herzen ein Echo fand. Und mit Schrecken feuchende, schwißende Arbeiter. Er sah Gesichter, ren. crkannte Juge, daß dies der Klang der Liebe ſein die im wilden Kampf mit Eisen, Feuer und den ,, Schauspieler!" murrte Inge vor sich hin. müsse. So sehr erschreckte Inge dieser Klang in Maschinen zerrissen waren. Er sah Leid, Ent- Er posiert! Er versucht es mit allen Mitteln, ihrem Herzen, daß sie nichts als Brutalität zur behrungen und Sorgen in den Gesichtern der Ar- mir zu gefallen. Er unterschätzt mich..." Abwehr fand. beiter. Ein flammender Blic Lestmanns hatte sie Er sah auch einen, der erschöpft auf einer getroffen. Ihr Herz zitterte unter diesem Blick Tonne faß und hungrig ein Stück Schwarzbrot und Inge haßte in diesem Augenblick ihr Herz mit dem Taschenmesser zerschnitt und die Bissen so, wie sie bisher Benno Aram gehaßt hatte. gierig verschlang.
Sie sind betrunten, Benno!" sagte sie hart, und ihre Augen wurden stahlgrau vor Stälte. „ Ja, das Abenteuer hat mich berauscht!" jagte Lestmann, und in seiner Stimme tlang faum verborgener Jubel.
Leider sind Sie fein... Abenteurer! Wenn Sie es wären...!"
Inge sprach nicht zu Ende, denn sie wußte, sie hätte vollenden müssen!...
... dann hätten Sie eine Chance, daß ich Sie eines Tages lieben würde!" Inge, die starte Juge, liebte alles Männliche... Kraft... Gefahr... Abenteuer!
Und sie ahnte in dieser Minute nicht, daß neben ihr ein Abenteurer ging, der sein eigenes Ich mit einem fremden tauschte, der hart am Abgrund schritt und jeden Moment stürzen fonnte...
12. Sapitel.
Der Wurf aus dem Hinterhalt! Sie traten in das Privatbüro Bentheims. " Direktorzimmer!" sagte Bentheim einem halb verliebten Blick auf Inge.
mit
Er sah einen andern an einem Wasserhahn stehen und aus den schmutzigen Händen gierig und halb verdurftet Wasser trinfen.
Schweiß! Arbeit! Entbehrung! Stampf...! für ihn, Aram!
Und plößlich stand er neben dem Sessel des fetten Grabow . Er riß ihn hoch, als sei er eine Feder. Grabow fühlte sich ans Fenster gewirbelt. Eine eiserne Hand umflammerte seine Gelenke. Grabow stieß einen Schrei aus!
"
Was soll das?" feuchte er.
Ueber die Stirn Lestmanns lief eine drohende harte Falte. Sein Atem ging schnell...
Lestmanns Hand wuchs auf... zeigte in die Tiefe... auf den Mann, der hungrig sein Stück Schivarzbrot aß.
Meinen Sie, daß uns das Sektfrühstüc schmecken wird?"
,, Welcher Teufel ist in dich gefahren, Benno!" Grabow starrte entgeistert auf Zestmann.
" Ich möchte einen Blick in die Geschäftsbücher der Aram- Werke werfen," sagte Lestmann. fein scharfer Blid zerschnitt Winter und Bentheim fast das Herz. Sie fühlten sich bedroht! Es var ein Glück, daß bald in den Aram- Werken eine Hölle losbrechen würde, die diesen Aram mit samt seiner geschauspielerten Philanthropie vernichten würde.
Ha! Bald würde das Zittern der Furcht in seine Gebeine fahren.
Bentheims Hände zitterten, als er die Bilanzbücher hervorholte. Verdammt, das war das erstemal, daß Aram sich um die Bücher fim
merte. Aber er verstand ja nichts davon. Er fonnte ihre kleinen Schiebungen darin sicher nicht erkennen.
Bergler( Liga) stellt die These auf, daß die
Tschechoslowakei sich ihre Freiheit selbst erlämpft Befreiungstage zu fordern. Man hätte jest habe und daß es daher un moralisch fei, eine die Aufhebung dieser Verpflichtungen fordern müſsen, da ohnedies allen Ländern ein Nachlaß gewährt worden sei. Allerdings hätte Beneš die Haager Verhandlungen nicht führen dürfen, da er einmal die Befreiungstage als gerecht anerkannt
zusammengesessen. Von dem hatte er alle Winkelzüge und Schliche einer Buchführung gelernt.
Nach wenigen Blättern erfannte er, daß die gleichen Posten unter ein wenig veränderter Bezeichnung wiederkehrten.
,, Betrüger diese beiden! Ich hatte recht! Um einen Schuft wie Aram müssen sich die Schufte scharen wie die Motten ums Licht!"
Er griff nach einem Blaustift und machte einige Streuze bei bestimmten Posten. Er stieß einen leisen Pfiff aus. Sein Blick fuhr scharf auf Winter und Bent heim los. Mit einem Stnall schlug er das Buch zu. Spott brannte um seine Lippen. Er sah das leichte Zittern der Direttoren. Er verstand die verzweifelten, erschreckten und erstaunten Blide, die sie sich zuwarfen.
"
Der Teufel ist los!" sagten die Blide. " Ich möchte dieses Buch mit nach Hause nehmen. Einige Sachen interessieren mich darin. Sie werden darin fein Mißtrauensvotum fchen." „ Nein! Nein!" feuchten Bentheim und Winter.
Aber Haß schlug aus beider Augen. hob sich aus seinem Seffel. Das verräterische " Bum Frühstück!" sagte Bestmann und er Buch schob er in seine Mappe. Sein Blid fiel dabei wieder auf die teuchende, unerbittliche den Maschinensälen heraufdrang. Arbeit, die dumpf und dröhnend aus dem Hof,
stunde, dann würde die Hölle losbrechen! Dieser Winter sah auf die Uhr. Noch eine Viertel Aram mußte vernichtet werden... völlig... strupellos...
Er ballte die Faust in der Tasche. Ein Wertmeister erschien in der Tür. Paul Leftmann griff nach dem Hauptbuch Seine Augen waren stumpf. Die Haltung müde, Er hatte ein hartes und verhärmtes Gesicht. Bestmann hatte Jahre in der Rechnungs - schlaff, abgespannt. Ein Opfer der Arbeit. abteilung des Zuchthauses gearbeitet. 3ive: Jahre hatte er Seite an Seite mit einem wegen betrügerischen Konkurses verurteilten Bantier
( Fortlegung folgt.)