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Mittwoch, 12. März 1980.

Für durchgreifende Verbeſſerung des Genter Systems.

Nr. 61.

Satentreuzler- Methoden.

Wie wir bereits berichteten, hat der T. einen Angriff gegen den Verband der deutsch Ein Antrag Roscher Taherle Macoun dem Parlament vorgelegt. Selbstverwaltungskörper und dessen Funktionäre Prag , 11. März. I'm Abgeordneten- Izung auszahlen, werden von der Zahlung der Ver. unternommen. Dem Verbande wurde vorgewor fen, daß er einseitig die sozialdemokratischen hause haben die Genossen Roscher, ficherungsgebühren nach§ 4 der kaiserl. Verordnung Gewerkschaften fördert", also die bisherige Tayerle und Macoun heute folgenden vom 15. September 1915, 280 RGBl. ( in der Ueberparteiligkeit des Verbandes verletzte daß der wakei und Karpathorußland nach den 88 3 und 4 Verband falsche Informationen an die Presse Antrag auf Verbesserung der Arbeitslosen des Gej. Nr. VIII vom Jahre 1883) über die Ge­gent des Sozialversicherungsgesetzes sollen, so­unterstützung nach dem Genter System ein- Bühren von Versicherungsverträgen sowie von Ver- hinausgibt", daher in einem sehr schiefen sicht" zusagen als erste Rate für die völlige Vernich­erscheint und der Haß gegen die Nationalsozia trägen über die Lebensrenten und Versorgungsverlisten manchen Herren des Verbandes den Blick tung der Vorlage, gestrichen werden. Eine Die Regierung wird aufgefordert, chestens einen trägen befreit, insoferne sie die Auszahlung des derart trübt, daß sie selbst vor Entstellungen hundertprozentige Unfallrente soll es über Gefeßentwurf vorzulegen, durch welchen das Gefeß mitteln.(§ 11.) Staatsbeitrages zur Arbeitslosenunterstüßung ver- nicht zurücfcheuen, um ihr Mütchen ein wenig haupt nicht geben. Ist ein Arbeiter nur 40 an den Hakenkreuzlern zu fühlen". Diese letzten 11. Für die Zeit der außerordentlichen Arbeits- beleidigenden Angriffe erfolgten im Tag", ob Prozent arbeitsunfähig, so hat er überhaupt vom 19. Juli 1921, Slg. Nr. 267, über den Staats­

gebracht:

trages ist auf 26 Wochen im Jahre zu verlängern. (§ 6, Abj. 4.)

In der Begründung heißt es:

,, Die Ueberparteilichkeit des Verbandes der dents schen Selbstverwaltungskörper".

feine Unterſtüßung zu erhalten. Verliert er beitrag zur Unterſtüßung der Arbeitsloſen im Sinne lojigkeit iſt ein staatlicher Krifenfonds zu wohl der Verband bereits offiziell feſtgeſtelli bei seiner Arbeit im Betrieb eine Hand, so der Forderungen der gemeinsamen gewerlſchaftlichen schaffen, der erstmalig mit 50 Millionen K zu hatte, daß der Vorwurf über die Verlegung der geht er fomit leer aus. Unfallversicherungs Landeszentrale( Odborové sdruženi) nach folgenden dotieren und durch fortlaufende Jahresbeiträge von Ueberparteilichkeit des Verbandes grundlos ist. 40 Millionen K zu ergänzen ist. Der Verbandsvorstand glaubte mit dieser Feſt­pflicht für Unternehmen mit weniger als 25 Grundsäßen abgeändert und ergänzt wird: Aus diesem Fonds sind Unterstüßungen im stellung die Angelegenheit als erledigt; doch die Arbeitern soll es nicht geben. Ist ein Arbeiter 1. Die Dauer der Auszahlung des Staatsbei= in einem solchen Unternehmen beschäftigt, so Falle einer über 26 Wochen dauernden Arbeitslosig. Datenkreuzter und der schneidige Redakteur des sowie Unterstüßungen an Kurz- Tag" sowie sein Gewährsmann in Dux gaben muß er sich eben damit abfinden, daß er bei arbeiter zu gewähren. Als Kurzarbeiter sind sich damit nicht zufrieden. Und so brachte der einem Unfall ein unentschädigter Krüppel 2. Der Staatsbeitrag ist in jenen Fällen, in jene Arbeiter anzusehen, deren Arbeitszeit innerhalb Tag" am 18. Feber I. J. unter zweispaltigent wird. Für die ersten fünf Strankheitstage soli welchen er gegenwärtig dem Gewerkschaftsbeitrag einer Woche höchstens 32 Stunden beträgt. Titel, mit fetten Lettern, ein Protestschreiben des der Arbeiter kein Krankengeld erhalten. Die gleichlommt, mit dem Dreifachen, in jenen Fäl Jenen Gewerkschaften, welche innerhalb eines Duper nationalsozialistischen Selbstverwaltung der Versicherten in den Verlen, in welchen er das Anderthalbfache des Gewerk- Jahres infolge außerordentlicher Arbeitslosigkeit Hartig, in dem behauptet wird, daß der Beschluß Bürgermeisters sicherungsinstitutionen soll aufgehoben werden. schaftsbeitrages ausmacht, mit dem Bierfachen mehr als 15 Prozent ihrer Einnahmen aus Mit- des Verbandsvorstandes in der Preſſe nicht rich des Gewerkschaftsbeitrages festzusehen. Das letztere versuchen bekanntlich auch gliedsbeiträgen für Arbeitslosenunterstüßung aus- tig wiedergegeben erscheint. Zu diesem neuer Der Staatsbeitrag ist auf K 24.- täglich zu geben mußten, wird der dieses Maß übersteigende lichen Angriff nahmen die bei der Tagung des die Unternehmer in Frankreich zu errei erhöhen.(§ 7.) Aufwand aus dem Krisenfonds rüdvergütet. erweiterten Beratungsausschusses in Leitmerit chen, nachdem sie nun eingesehen haben, daß 3. Abjaß 2 des§ 7 des bisherigen Gefeßes ist anwesenden Vorstandsmitglieder Stellung. Es es ihnen trotz aller in letzter Zeit gemachten fo zu faffen, daß erst dann, wenn die Gesamtsumme wurde beschlossen, die Angelegenheit neuerlich Anstrengungen nicht gelingen wird, die Ein- der Unterstüßung mit dem Staatsbeitrag zwei Drit dem Vorstande zur Beschlußfassung zu unterbrei führung der Sozialversicherung ganz und gar tel des letzten Gesamtlohnes, das heißt des Lohnes trächtlichem Maße anwachsende Arbeitslosigkeit er auf der ersten Seite, ebenfalls unter sveifvalti­Die feit einigen Monaten ständig und in beten. Nun erschien am 4. März 1. J. int Tag" zu verhindern. Wie raffiniert bösartig fie da- bei der regelmäßigen, unverkürzten Arbeitszeit, überfordert eine sofortige Verbesserung der Maßnahmen gem Titel, nachstehende Gefäruno­bei gegen das neue Gesetz vorgehen, erhellt steigt, gestattet sei, die Unterstüßung herabzusehen. zur Unterstützung der Arbeitslosen. Das geltende mit größter Deutlichkeit aus der Tatsache, daß 4. Der Anspruch auf den Staatsbeitrag zur Gesetz ist angesichts der sich verschärfenden Krise man zur Einschüchterung der öffentlichen Mei Arbeitslosenunterstüßung ist dem Arbeitslosen von für die Arbeitslosen unzulänglich, die bei den herr­nung schon vor der Durchführung des Geset- ienem Tage an zu sichern, an welchem feine Meldung schenden wirtschaftlichen Verhältnissen einer länger zes allen wirtschaftlichen und finanziellen erfolgte. Der Staatsbeitrag ist auszuzahlen, wenn andauernden Arbeitslosigkeit ausgesetzt sind, es be­Boraussetzungen zum Trotz die Lebensmittel die Arbeitslosigkeit mindestens eine Kalenderwoche laſtet aber auch zugleich die Gewerkschaften, beson­preise in die Höhe treibt( Kleinhandelspreise hindurch andauert.(§ 8.) ders jene, die von der Arbeitslosigkeit in außer­steigen, während die Großhandelspreise dau­5.§ 10 des Gefeßes, welcher die Bestimmungen ordentlichem Maße betroffen sind, in unerträglicher ernd zurückgehen). über die sogenannten Saisonarbeiter enthält, ist zu Weise. Es ist daher erforderlich, daß die Ünter­In Belgien, wo man nun mit der streichen. Der Staatsbeitrag wird in jedem Falle stützungsdauer verlängert, dabei aber die Relation In Belgien , wo man nun mit der gewährt, in welchem die zuständige Gewerkschaft die vischen Gewerkschaftsbeitrag und Staatsbeitrag in Einführung der staatlichen Sozialversicherung Arbeitslosenunterstüßung ausgezahlt hat. der Weise abgeändert wird, daß der Staatsbeitrag ebenfalls Ernst machen will, wird vom Unter 6.§ 9 ist in der Weise zu regeln, daß die Art das Dreifache, bzw. für Familienerhalter und lang­nehmertum Sturm geblasen. Man beginnt der Verrechnung des Staatsbeitrages durch die Ge- jährige Mitglieder der Gewerkschaften das Vierfache dabei, das Beispiel der deutschen Kollegen werkschaften im Sinne des§ 4, Absatz 1, Br. 6, so- der gewerkschaftlichen Unterstützung beträgt. nachahmend, mit dem großen Schlagwort der wie auch die Durchführung der Staatsanfficht über Diese Maßnahmen allein würden aber nicht hin. Notwendigkeit der absoluten Wirtschaftsfrei die Auszahlung des Staatsbeitrages, insbesondere in reichen, um für eine über 26 Wochen andsue nde heit. In einer Welt der gebundenen Wirt- der Richtung seiner richtigen Auszahlung( SS 3, 4, in ihren Folgen für die Arbeiter und Angestellten schaft beruft man sich feierlich auf Worte, die 6) der Minister für soziale Fürsorge im Einverneh verderblichen Arbeitslosigkeit vorzusorgen. Es ist da einmal auf dem Banner des Liberalismus men mit dem Finanzminister nach Anhörung der her notwendig, einen Serisenfonds zu schaffen, der für diese außerordentlichen Fälle eine Ergän gestanden haben. Bereits ist auch in Belgien Gewerkschaftszentralen bestimmen kann. dafür gesorgt worden, daß Sozialversiche 7. Die Meldungen der Arbeitslosen lönnen bei zung der Arbeitslosenunterstüßung ermöglicht und rung hin oder herauf alle Fälle das Stader öffentlichen Arbeitsvermittlungsanstalt oder bei gleichzeitig die Möglichkeit schafft, für die bisher pital nicht zu kurz kommt. Es wußte sich be- der beruflichen( gewerkschaftlichen) Arbeitsvermitt- von jeder staatlichen Fürsorge ausgenommenen reits 200 bis 300 Millionen an Steuerrüd lungsstelle erfolgen. Soweit Arbeitslose nicht am Sturzarbeiter gewisse Erleichterungen zu schaffen. Siße einer dieser Arbeitsvermittlungen wohnen, In Zusammenhang damit wäre auch die Voraus­vergütungen zu sichern. können sie außer der ersten und lehten Meldung die übrigen Meldungen beim zuständigen Gemeindeamte vornehmen.

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Die internationale Arbeiterschaft weiß also, wohin die Reise geht. Gerade weil ihre Lage ungünstig ist und deshalb Opfer unge­legen kommen, müssen sie gebracht werden. Denn es ist eben so, daß immer gerade dann der Kampf geführt werden muß, wenn der Magen leer ist und sich die Börse zu lichten beginnt. Darin wird sich nichts ändern, so lange das Unternehmertum jede Konjunktur­verschlechterung systematisch dazu benützt, das zurückzunehmen, was es bei steigender Kon­junktur unter dem Druck der Arbeiterschaft abgeben mußte. Die Arbeitgeber brauchen sich deshalb auch nicht zu verwundern, daß sich die Arbeiterschaft weder bei aufsteigender, noch bei rüdläufiger Konjunktur um ihre Lamentatio­nen fümmert, sondern dauernd in Kampf­stellung ist.

Der Faschingsgeiger.

Von Käthe Lambert.

Die Meldepflicht der Arbeitslosen bedingt die Verpflichtung der Unternehmer, alle freigewors denen Stellen ebenfalls anzumelden.(§ 4.)

seung gegeben, um jener Gewerkschaften, die eine besonders große Arbeitslosigkeit aufweisen und deren Gebarung durch die Arbeitslosenunterstüßung ganz besonders schwer belastet ist. die Aufrechterhaltung der Unterstützungseinrichtungen zu ermöglichen. Schließlich ist es auch für die Gewerkschaften uner. träglich, daß sie den Staatsbeitrag aus eigenen 8. Der Staatsbeitrag ist auch jenen Versonen Mitteln aufbringen müssen, ohne dafür eine Ver­sicherzustellen, welche in dem sogenannten Grenz- zinsung durch den Staat zu erhalten. Es wird daher gebiete wohnen, aber in einem Betriebe des Aus­landes im Grenzgebiete beschäftigt sind.(§ 5.)

In den Folgen vom 23. Jänner 1930 ist von. uns unter der Ueberschrift Der Verband der Selbstverwaltungskörper unter sozialdemokratischer Flagge", vom 28. Jänner, vom 14. Feber unter der Ueberschrift Der Verbandsvorstand der deut­fchen Selbstverwaltungskörper stellt fest..." und schließlich vom 18. Feber unter der Ueberschrift " Falsche Informationen des Verbandes der deut­schen Selbstverwaltungslörper an die Preffe", an gezweifelt worden; in dem zuleßt angeführten Auffage haben wir den Verband und seine Kanzlei unrichtiger und falscher Presseinformationen und aus Haß gegen die Nationalsozialisten beaanaener Entstellungen beschuldigt.

Wir haben uns nunmehr an Ort uno Stehe in einer Aussprache mit dem Vorsitzenden und den beiden Geschäftsführern des Verbandes davon überzeugt, daß wir falsch unterrichtet und daß ge= gen den Verband und seine Kanzlei die obigen Vorwürfe aus Mißverständnissen beraus an Ün recht erhoben worden sind. Der Herausgeber: Die Schriftleitung: Hans Knirsch . Mag Karg.

Anm. d. Schriftl.: Wir stellen dies loyaler Weise hiemit feft, weil wir im Interesse der Wah­rung der bescheidenen Reste unserer gebietlichen Selbstverwaltung Wert darauf legen, daß in den Kreisen unserer Parteigenossen, insbesondere jener in den Gemeindevertretungen, keine irrigen, den überparteilichen Gedanken des Merbandes schädi genden Ansichten uk falier

Nach den durch uns eingeŋolten Errundigun gent , hat sich weder das Präsidium noch der Vor­stand mit dieser Erklärung beschäftigt. Die Er flärung wurde lediglich in der Kanzlei des Ver­bandes der deutschen Selbstverwaltungskörper verfaßt und die Vertreter des Tag" waren varr über nicht im Zweifel, daß sie erst dem Verbands­vorstand zur Genehmigung vorgelegt werden muß. Die Redaktion des Tag" hat aber mit der Ver­öffentlichung bis zur Genehmigung durch den Vorstand nicht gewartet. Die Schriftleitung

die regelmäßige Gewährung von Vorschüssen und die sofortige volle Refundierung und schließlich die 9. Für die Auszahlung des Staatsbeitrages find Erhöhung des Verwaltungskostenbeitrages gefordert den Gewerkschaften entsprechende Vorschüsse zu Auch andere dringende Aenderungen sind durch gewähren. Der von den Gewerkschaften verrechnete zuführen, so die Erleichterung der Meldepflicht für Staatsbeitrag ist sofort voll zu refundieren. Zur jene Arbeitslosen, welche entfernt von der Arbeits Dedung der laufenden Verwaltungsausgaben ist den vermittlungsanstalt wohnen und in der Zeit ihrer Gewerkschaften ein vierteljährlich anzuweisender Arbeitslosigkeit diesen Weg zurüdlegen müssen, wo Sostenbeitrag von K 10.- per Unterstüßungsfall durch ihnen Ausgaben entstehen. Die im Texte des Antrages niedergelegten 10. Nicht nur die Unterstüßungsfonds, sondern Grundsäße, welche den Forderungen der Gewerk- glaubt, über diese neuerliche Ungehörigkeit mit das Gesamtvermögen der Gewerkschaftsverbände, schaftsverbände entsprechen. find in vollem Maße der Anmerkung hinweg zu kommen, daß sie das welche den Staatsbeitrag zur Arbeitslosenunterstüt- begründet. in der Erklärung Gesagte in loyaler Weise"

zu vergüten.

Morgens schlich er nach Hause, den Geigen del aus Wien ... hab ich Rosen geschickt!" stalt fällt aus dem gewohnheitsmäßigen Wiegen fasten unterm Arm. Er sah armselig und müde Schwung. Schwung! und da capo schreien und wird wie ein leichter Bogen, der aufge­aus, er war außen und innen grau, wie die die andern. Ueber einem, über der Frazze schnellt. ohne Kraft aber wall schendam Mille Dämmerung des Morgens. Es war nicht viel des Mondes aus blaugelbem Glanzpapier, die ist dran an ihm, obwohl er jung war. niittanzt wiegt sich die Not und sieht einen

Es war nyls Deveres yeyeye. aue

Er spielte den andern zum Tanz, wenn sie Nie nahm er tags die Geige und spielte grübelnd an: Myrjam wo iſt Myriam ge- heiße Bewegung war wie sonst auch und immer froh waren. Er selber war nicht froh. Trov- auf ihr, wie er es früher getan. Das waren blieben?" dent wiegte er sich tänzerisch in Rüden und Hüf- immer seine schönsten Melodien gewesen und ten und lächelte strahlend nach allen Seiten, all seine Träume hatten darin frohlockt. Es großer, blaffer Junge. Er lacht und bleibt den schmiegten sich durcheinander. Er sah nur das Er sieht in seinem Frad gut aus, wie ein im Saal. Stostüme, bunt wie Perlen eines Sta­Er sicht in seinem Frac gut aus, wie ein leidoskops schoben, drängten, tanzten und wenn er geigte. Das hatte mit ihm selber wei- gab nichts mehr zu frohlocken und die Not ſaß noch fremd und die Kollegen an ihren In eine Kostüm. Es war rosa Seide mit breitem ter gar nichts zu tun, das gehörte so mit zum neben ihm und hatte die Hand auf den Geigen- strumenten und am Klavier wissen nicht viel Geschäft. fasten gelegt. mit ihm anzufangen. Nur der große Dicke an weißen Flaumbejap. Silberspangen über den Umt ihn tanzten Leiber und gläserne Stelche, Es war feine äußere Not und darum war der Bratsche schiebt ihm öfters sein Seidel hin Schultern, Silberfedern am roten Müßchen. tanzte das Lachen und Flüſtern, tausten Lam - ihr auch äußerlich gar nicht beizukommen. Sie und wenn der andere es nicht nimmt, schüttelt ,, Myrjam hat rosa Strümpfe dazu ge pions und wehende bunte Girlanden, tanzte der saß tief drin im Herzen, dort, wo niemand er mißmutig den Kopf: Du mußt auch selber tragen", denkt er ganz mechanisch und dann erst Sturm der Worte, der Blicke, der Stüsse, tanzte heran konnte, um sie herauszureißen. ein bißchen aufgelegter sein, mein Gott, so'n ist der Blitz ganz da: Das ist Myriams No­in buntverzerrten Farben und Fraßen das Aber abends und nachts spielte und lächelte junger Sterl ftüm!" Leben, tanzten die Herzen und tanzte der er in fremden lauten und lärmenden Hellig- Nicht! Nur nicht weiter sprechen, denkt Rausch. Diese Nächte gehörten nicht ihm, son- der andere und ist voll grausamer Angst, daß ein Mädchen, sie ist sehr lustic, in Tanzen Mein Gott: unten tanzt eine Frau oder dern einer gelähmten, alten Frau: sie war eine nicht der Satz folgt, den sie immer sagen, den schlägt sie ihrem Partner leicht auf die Schu den Bogen führte, war fern allen Tönen, die Es war eine Pflicht, die ihm niemand auferlegt. vielen, vielen anderen Frauen, die es gibt lichkeit zwischen den beiden- sie schiebt mit Die Inse, auf der er amend stand und Mutter und er spielte, damit sie leben konnte. er schon kennt, den Satz, den Ratschlag von den schlägt sie ihrem Partner leicht auf die Schu ter man ficht, das gilt als verstohlene Bäre die alle helfen können! Nur das nicht, sonst einer lodenden Bewegung die Silberspange es ja egal, was man tat, wenn man nirgends Diese alte Frau war einſt Myrjams Mut- müßte er das Seidel nehmen, das jener ihm an- höher auf die Schulter, sie tanzt und weiß von dabei war. Ihm war dieses Geigen kein ter gewesen. bietet und es zurückschlagen, es zertrümmern nichts, sie hat das Kostüm in einem Masken­Schmerz mehr und keine Empfindung: es war Der Fasching gab viel zu tun. Immerzu über diesem feisten, gutmütigen Gesicht! sein Beruf. spielte er und immerzu tanzten die anderen. Dann kommt der Abend, da er mitten im geschäft gekauft oder geliehen, wohin es eine Einmal hatte in seinem Leben ja auch die Wyrjam, die so gerne getanzt, wart of. Man Taft der Melodie den Bogen einmal finken junge Frau im vorigen Jahr getragen. Flamme gebrannt. darf so ein Wort nicht gebrauchen im hellen läßt und dann nur ganz mechanisch und ab- Myrjam hat so gelacht dabei", denkt er, Nun stand er in den Pausen, abseits und Taumel der Lampen und Gläser und Augen wesend weiter spielt. Während sein sonst un- fie fand es so komisch: wir waren so verliebt von niemand beachtet, im Hintergrund des Stla- oh pfui! es wäre eine grobe Taktlosigkeit ge- steter, in das Licht des Saales flackender Blick und hatten immer kein Geld! Aber weil sie viers und wischte nur ab und zu mechanisch anwesen und hätte die Stellung gekostet. Weiter plößlich sich wie in einem Ring sammelt, etwas immer lachte, tat niemals etwas weh... den Aufschlägen seines Fracks, als stäube er- weiter die Stunden dröhnen vorbei festhält und es verfolgt, unaufhaltsam verfolgt, man lächelt, man wiegt sich meinem- ohne es loszulassen. Seine schmalschultrige Ge­( Schluß folgt.)

Er geigte dazu.

Asche ab.

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