Rr. 61.
In den Aufzugschacht gestürzt. In Prag - Podol stürzte Montag abends die sietenjährige Eva Celifoffy 6 Meter tief in den Aufzugschacht und erlitt schwere innere Verlegungen.
Die Stüdchen Geife
Die kleine Else!
Mittwoch, 12. März 1980.
Fünf tolle Tage.
3ur Erinnerung an den Kapp- Pntich.
Seite 5.
Gas und Elektrizität fehlen. Die Setzer streifen. Guter Rat ist teuer. Da- ein rettender Gedanke. Die Akkumulatoren in der Druckerei müssen noch so viel Energien haben, daß ein
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Was man alles stehlen kann! Aus Warschau Zum zehnten Jahrestage des Kapp- Butsches denburger Tor einmarschiert. Zudendorff Zeitungsdruck zustande kommt. Molkenbuhr, wird berichtet: Die Polizei ist einem angewöhnlichen ist es geradezu eine Notwendigkeit, an fene fünf geht gerade zufällig" unter den Linden spazie- uid hardt und Pfordtner sind Seßer. Diebstahl von 1500 Meter Straßenbahn- tollen Tage zu erinnern, die die Gegenrevo- ren, als die Wenterer sich des Regierungsviertels Ebert junior ist irgendwo einmal hinter die schienen au die Spur gefor men. Vor ein gen lution der Arbeiterschaft in Deutschland mit ihrer bemächtigen. Die Landsknechte der Brigade Geheimnisse der Rotationsmaschine gekommen. Jahren begann eine Geſellſchaft den Bau einer entfesselten Soldatesta bescherte. Der Militaris Ehrhardt erfreuen sich nur geringer Sympathie Stampfer und Schiff machen die Redakelektrischen Straßenbahn von Warschau nach einem mus, der ewige Bundesgenosse des Kapitals, bei der Bevölkerung. Aber darauf fam es nicht tion. Das schlimmste- die Landsknechtwache Borort Die Gesellschaft geriet in Konkurs, nach hatte sich damals wieder breitgemacht, und die an, sondern auf den„ guten Geiſt" der Truppe. vor der Lindenstraße 3. Wohin?"" Viertes dem bereits ein Schienenstrang von etwa 1500 Unternehmerpresse sang ihm das Lob. Die Wie das aufgefaßt wurde, geht aus einer Tele- Sof links!"-Kann passieren!" Die Neckheit Meter fertiggestellt war, und wurde aufgelöst. Ein Deutsche Zeitung" bevorschußte bereits am 4. grammverfügung hervor:" Ersuche alle Kom hat gesiegt. Die Bajonette sind übergeriffener Dieb stellte nun eine Arbeitskolonne von März 1920 den künftigen Butschisten Ehrhardt mandeure, dafür zu sorgen, daß sie selbst und alle wunden. Der Nachtwächter bekommt einen 40 Arbeitern zusammen, die die verrosteten Schienen mit Lorbeeren. Auf dem Felde von Döberit Offiziere und Unteroffiere dauernd in engster freudigen Schreck, als er die Kolonne in dunkler ausgrub. Die Schienen wurden dann verkauft. Erst ſteht im Schmuck der Waffen die 2. Marine- Führung mit der Mannschaft bleiben. Die Märznacht anrüden sieht. Schiff puffelt am jetzt wurde der Diebstahl entdeckt und in Zusammen- brigade unter ihrem Führer Kapitän Ehren sind die Nachrichten, welche den Füh- Selappenschrank der Telephonzentrale. Schließhang mit diefer Affäre wurden 31 Personen verhardt. Eine Sterntruppe bester Art, bewährt rern zugehn, ungefäumt sur Senntnis 3 lich hat er Verbindung. Hallo! Hier Berlin ! haftet. im Stampf gegen den äußeren und inneren Feind. bringen. Bei leichtem Dienst muß eine Borwärts"-Redaktion!" Er spricht mit Dres. In den Alpen vermißt. Seit dem 26. Jänner cadschaft und Treue gegen den Führer hat die bleiben. Es ist mit schärfsten Mitteln zu verhin leserliche Manuskripte. Feft gefügt in Vaterlandsliebe, Disziplin, Stame- frisch- fröhliche Stimmung erhaltenen und Stuttgart . Stampfer schreibt un werden in den Tiroler Alpen der Zeitungsverleger Brigade auf ihrem Zuge von Wilhelmshaven dern, daß der gute Geist der Reichswehr von Aber um 5 Uhr morgens ist die erste Seite umDie Setzer schimpfen. Kurt Möller aus Berlin - Hermsdorf , der Arzt Dr. über Berlin , Braunschweig , München nach Ober- außen her irgendwie ungünstig beeinflußzt wird. brochen. Schiff zieht mit einer Reſervemater Schulte aus Berlin - Wittenau und ein Ehepaar schlesien der jetzigen Regierung zur AufrechterhalErhöhung der Gebührnisse und andere Bergün unter dem Rock, für den Fall, daß die Bude Lautner aus Berlin - Frohnau vermißt. Die vier Bersonen haben eine gemeinsame Bergtour unter geleistet. Am 17. Feber bestand sie ein Jahr. werden." tung der Ordnung unschäßbare, selbstlose Dienste stigungen müssen schnell jedem Mann bekannt hochgeht, ab. Druder werden geholt. Die fürch nommen und sind bis jetzt trot eifriger Nachfor- Sente beabsichtigt die Regierung im Gefühl ten mehr, von der Organisation als Streitbreschungen nirgends entdeckt worden. Während die Baltikumer in den Straßen cher behandelt zu werden, als die Handgranaten ihrer Sicherheit die Auflösung! Die Parade zur von Berlin Stacheldrahtverhaue spannen, spanie der Baltikumer. Schließlich ist auch das geschafft. Wiederkehr des Gründungstages nahmen am 1. fche Reiter aufstellen, Schüßengräben ausheben Pfördtner geht zu den Landsknechten in den Hof März Exzellenz von Züftwig und von und sich durch ihre Musikkorps Mut machen las- und läßt sich Kaffee geben. In der Setzerei Trotha ab. Mit klingendem Spiel und sen, holt das organisierte deutsche Proletariot zu wird auf das Wohl der neuen Regierung" ge wehenden Fahnen zogen die Sturmtompagnie, einem Schlage aus, der die Abenteurer mit trunken, die so guten Trunk spendiert. Die Ich kann sie nicht vergessen, die Tochter meiner die Bataillone, Artillerie, Wiaschinengewehr- und einem Hieb zu Boden stredt. 3um ersten Rotationsmaschine macht einen Höllenlärnt. Der früheren Portierfrau, mit den schönen, brannen, all- Scheinwerferzüge in vorzüglicher Verfassung Male in der Geschichte der moder Hauptmann der Besaßung wird endlich argwöh zu glatten Haaren, auf denen immer Sonnenfunken vorüber. Dann Feldgottesdienst unter blaueminen Arbeiterbewegung wird ein nisch. Steigt hoch. Liest die Schlagzeile Vor tanzten. Hinten waren sie in einen greulichen, steif Frühlingshimmel- wie einst. Nachmittags Generalstreit von solch gigantidem Ende!" Inzwischen sind 15.000 Exemplare abstehenden Zopf geflochien, der am Ende mit Sportfest und abends frohes Beisammensein grauer oder schwarzer Wolle umwidelt war. Dürftig, alles wie einst. Auch das Wetter- Sohen- Borsigende des Allgemeinen Deutschen Gewerk- Hauptmann sich versicht, ist alles getürmt. chem Ausmaße beschlossen. Als der über die Alte Jakobstraße weggeschafft. Ehe der Die die ganze fleine, zarte Figur in den ausgewach zollernwetter! Nur einer fehlte!" fenen Kleidern, neunundneunzigmal geflicten Schür schaftsbundes Legien mit Aufhäuser, dem Stampfers Ritt war geglückt. Die Bevölkerung Der Eidbrecher von Lüttwiß hatte den Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft freier An- erfuhr, daß der Putsch vor dem Zusammenbruch sen und den schrecklichen Stiefeln, die immerzu Butsch durch Vertrauensmänner glänzend vorgestelltenverbände, die Unterschriften unter den stand. ähnlicher Form nicht nur an Offiziere, sondern sechs Millionen Arbeiter und Anbereitet. Der nachstehende Stellungsfehl, der in Aufruf zum Generalstreit" geleistet haben, sind auch an Dannschaften geschickt wurde, verdient gestellte nur darauf bedacht, die Losung ihrer der Nachwelt erhalten zu bleiben: Organisation zu befolgen. Lasse sich kein denSturmbataillon der 3. Marinebrigade ( Kiel ) fender Arbeiter, Angestellter und Beamter durch 2%( 11. Kreisgewerkschaftskonferenz in Mähr.- Schöns zweifelhafte Versprechungen der Putschregierung betören! Es gilt, alle Kräfte des Volkes zum berg. Am Sonntag, den 2. März 1930 fand im Widerstand zusammenzufassen. Das Volk wäre Arbeiterheim in Mähr.- Schönberg die Kreis nicht wert der Freiheiten und Rechte, die es sich gewerkschaftskonferenz statt. Diese war für das erkämpft hat, wenn es sie nicht bis zum äußer- alte große Kreisgebiet die abschließende- uns ften verteidigen würde. Wir fordern daher alle gleichzeitig nach den Beschlüssen der Vorstände Arbeiter, Angestellten und Beamten zum ein fonferenz in bezug auf die Reorganisation der mütigen Protest gegen die Gewaltherrschaft auf, Kommissionen die neugründende Konferenz. Als überall in den Generalstreik einzutreten. Alle Vertreter der Zentralgewerkschaftskommission in Betriebe müssen stillgelegt werden..." Reichenberg war der Gen. Franz Kirchhof anwesend. Als Erster sprach Gen. Weber über die Tätigkeit seit der letten Kreisgewerkschafts
Hlappten..
Nur bie Augen in dem blassen, schmalen Gefichtchen hatten nichts Dürftiges und Kindliches mehr. Groß und fragend schanten sie in die sonder bare Welt, anklagend voll stummer Qual und ungeweinter Tränen sprechend, mit tiefen, bläulichen Schatten: Augen, die es dem denkenden Menschen unmöglich machten, bös und lieblos zu der kleinen Elfe zu sprechen, und die dann auch wieder so voll heißer Dankbarkeit aufleuchten konnten, wie Sonnenschein durch dunkle Wolken dringend.
Die kleine Else erledigte für mich manche Besorgung, und wenn ich ihr dafür etwas schenken wollte, so nahm sie es nicht, versteckte die kleinen, schmutzigen Fäustchen auf ihrem Rüden und rannte lopfschüttelnd davon.
Eines Tages stand ich, mia gerade waschend. in meinen Schlafzimmer, als Eischen mir die Mittagspost brachte. Ganz ernsthaft schaute sie mir zu, gudte in die Waschschüssel, hielt sich, nachdem sie sich mit einem halben fragenden Blid überzeugt hatte, daß ich nicht schelten würde, den Seifenschaum vor das Näschen und schnüffelte daran.
Das gefällt dir wohl, Elschen, was?" Ste niďte.
Soll ich dir ein Stückchen Seife schenken?" Ganz erschroden schaute sie zu mir auf. Ich legte ihr ein großes Stüd duftender Seife in das Händchen. Sprachlos schaute sie auf das roja Wunder. legte es vorsichtig in die andere Hand, hielt es an die Wange, schloß die Augen, um sie dann, selig lächelnd. zu mir aufzuschlagen. Wie schön, o wie schön! Ein Schluchzen schüttelte den einen Störper, und zwei magere Kinderärmchen hielten mich fest umschlun Irene Fehr.
gen.
Nobert Bachrach.
Bolfswirtschaft und Sozialpolitif.
Herrn Fähnrich z. S. G! Die telegraphische Aufforderung wird Sie unter dem Stichwort„ Beerdigung am... Da tunt... Ort... Unterschrift Georg" erreichen, was also heißen soll, daß Sie sich an dem angegebenen Ort und dem angegebenen Tag einfinden sollen. Zusage erbeten sofort an meine Adresse.jede Verkehrsmöglichkeit, ohne Fernsprecher, ohne fonferenz, dann berichtete der Kassier Gen.
Es brennt! Wir rechnen auf Sie!
mit kameradsch. Gruß
Die Wirtschaft hielt den Atem an. Ohne Presse, ohne Post führte die mustergültig disziplile yer über die Kassagebarung und der Obnierte Arbeiter- und Angestelltenschaft den Gene- mann der Kontrolle Gen. Baruschka über Georg Mengjehl, Oberleutnant 3. S., ralftreit zum vollen Siege durch. Kuriere das Ergebnis der Kontrollen. Alle drei Berichte Ordonnanzoffizier. auf Lokomotiven brachten die Order zum wurden einstimmig zur Kenntnis genommen Daß der„ Beerdigung am 13. März" bald Teil unter den schwersten Gefahren ins Land. und genehmigt. Sodann sprach eingehend zum die Beerdigung des ganzen Putsches Zum ersten Male erfüllte sich das Wort in seiner Buntt„ Reorganisation der Streisgewerkschaftsfolgte, gibt dem Geheimbefehl nur eine humori- vollsten Bedeutung, das alle Proletarier zu fommission der Vertreter der 3. G. St. Gen. stische Note. freien, stolzen Menschen macht: Alle Räder Franz Stirchhof. Anschließend wurde zu den NeuUm 12 Uhr nachts wird bekannt, daß sich stehen will, wenn dein starker Arm wahlen der Mitglieder und des geschäftsführenden aufständische Döberizer Truppenteile in Bewe- es will!" Funktionärs geschritten. Als geschäftsführender gung gesetzt haben. Die Republik in Gefahr!" Alles klappt vorzüglich, trok leberraschung Funktionär wurde der Gen. Anton Weber ein So weckte der Vorwärts" am Samstag, den durch den Putsch. Nur eines fehlt: die stimmig gewählt. Zum nächsten Punkt der Ta 13. März 1920, seine proletarischen Leser. Der Presse. Den lügenhaften Weldungen der gesordnung Gewerkschaftliche Aufgaben der GeGenerallandschaftsdirektor a. D. Kapp, den Butschisten gegenüber ist man ohnmächtig. Das genwart" sprach ebenfalls der Vertreter des Bethmann- Hollweg als Pirat der öffent- läßt Stampfer feine Ruhe. Am Sonntag Deutschen Gewerkschaftsbundes" in Reichenberg lichen Meinung" schon lange vorher charat nach dem Putsch gibt er die Parole aus: ir der Gen. Kirchhof. Gen. Säusler schloß mit terisiert hatte, und der meineidige General von müssen den Vorwärts" rausbrin- einem kurzen Schlußwort die schön verlaufene Sütiwi sind mit 6000 Mann durch das Bran- lgen!" Aber wie? Der Vorwärts" ist besetzt. Konferenz.
einer Epidemie, deren Symptom ein Fiebertraum| goge verfolgt. Ein wahrer Tempel des liberelen von Dienzenhofer- Pavillon gewesen war.
Stulturbewußtseins. Was ist Zion gegen ihn!
,, Sch träume zur Dede empor; meine Blicke glei ten an den hohen Gewölben entlang. Ich fiebere noch ein wenig. Plötzlich durchzuckt mich beim Anblick dieser mächtigen Gewölberippen eine heiße be- Sorge: der Dienzenhofer- Pavillon! Steht er noch? Werde ich ihn noch einmal sehen?"
Es ist wie mit dem berühmten kaiserlichen Gobelins in Wien , die auch die öffentliche Meinung, nämlich die öffentliche Schmockerei, so wegten, daß Start Strans spotten founte:
,, Und jeder stöhnt und jeden hört man flennen Und jedem wird persönlich es geschehn: Ach, von den Teppichen soll ich mich trennen? und hab' ich Tepp ich), teinen noch gesehn!" Die Klage um den Dienzenhoferpavillon muß bei allen passenden, vor allem aber bei allen unpassenden Gelegenheiten wiederholt werden. Nehmen wir an, ich schreibe von sämtlichen ins Fach einschlagenden, architektonischen und städte baulichen Auffäßen ganz abgesehen ichreibe also über eine Oper. Da mache ich es so:
ich
... der Glanz dieser barocken Partitur zaubert cuvas wie das Bild des Dienzenhofer- Pavillons heraus, von dem wir Prager uns nun leider do trennen müssen..."
oder über eine Sängerin:
Der Dienzenhofer- Pavillon. Nun baut man die Brücke doch so, wie jie einzig möglich ist, mit gerader Richtung auf den In Brag wird eine neue Brüde gebaut, eine Pavilion, der ihr zum Opfer fallen wird. Da an Brücke, die zur Entlastung der einzigen Prag ein Abbrechen der Brüde nicht mehr zu denken Smichover, der Palacky- Brücke, dringend nötig ist, steht für die Dienzenhofer- Schmöcke jept ist. Bei der Projektierung aber spielt seit Jahnur noch das andere Projekt zur Diskussion, den ren die Frage der Erhaltung oder Demolierung Pavillon zu übertragen. In unveränderter des Dienzenhofer- Pavillons eine große Rolle. Schönheit soll er an anderer Stelle wiederZwei Stodwerke unter dem Normalniveau des auferstehen. Wenn es damit sein Bewenden Smichover Ufers, unmittelbar am Moldauquai hätte, könnte man die Sache ruhen lassen, wie und unterhalb der großen Quaimauer erhebt sich wohl ich immerhin gestehe, bei aller Liebe jur ein verfallenes, schmusiges, unansehnliches Hans. barode und andere gute Stilbauten, bei allemt Der Fachmann mag darin einen besonders wert Respekt vor Stulturen, die uns an die zeitgenös vollen Barockpavillon erkennen, der Laie wird, fische Stulturlosigkeit mahnen, die Wiederherstelauf die Schönheiten der Fassade, des Daches, lung der tuberkulösen Lunge eines Proletarier der Linienführung aufmerksam gemacht, sich dem mädels für wichtiger zu halten als die Wiederfünstlerischen Eindruck nicht verschließen. Aber herstellung eines Barod pavillons , der einem noian der Stelle, wo er heute noch steht, in dem wendigen Brüdenbau zum Opfer fiel. Sei's Zustand, in dem er sich dem Beschauer präsen- drum! Das Geld würde ja sonst kaum für einen tiert, wird der Dienzenhofer- Pavillon doch weit nützlicheren Zweck verwendet. mehr als ein baufälliges Rudiment des Prager Aber es ist leider mit der Versetzung nicht Barock, als Verkehrshindernis und unhygieni fcher Wohnort, denn als architektonisches Juivel abgetan. Das Fieber wütet und die Epidemie auf den unbefangenen Betrachter wirken. Und breitet sich aus. Der Diensenhofer- Pavillon ist es gibt in Prag mehr und wertvollere Dien eine Prager Kulturangelegenheiteres gibt in Prag mehr und wertvollere Diensten Ranges geworden. Man wertet die Menschen jenhofer- Palais als just diese just diese altersbraune nach ihrer Stellung für oder wider den Pavillon. Bude, die man normalerweise nur von oben fah. Es gehört zum guten Ton, von dem Pavillon wait ich selten wer die Mühe nahm, ihretwegen zu sprechen, ihn zu bewundern, seinen Berlust den Quai hikanterzuklettern. zu beklagen, auch wenn man gar nicht weiß, wo Tabrelong ſvuckten die Prager vont hohen er steht, wie er aussieht und warum er so ivertSmichover Quai auf das windzerrüttete rauch voll ist. Der Dienzenhofer- Pavillon ist die pergeschwärzte Dach des Pavillons. ohne sich der fönlichste Sorge jedes guten Pragers. Er träumt schwerer iſt es schon im Zusammenhang mit ungeheuren Stulturbedeutung dieses Hauses be- von ihm. wenn die Sorge ihn überhaupt schlainem Straßenbahnunglück. Aber es geht auch: wußt zu sein. Da fam das Bridenbauv.ojeft fen läßt. Er weint um ihn beim Frühstück und und die von berufswegen in alle Dinge hinein häumt beim Nachtmahl vor Entpörung über die reden, von denen sie nichts verstehen. die Demolierung. Es kann passieren, daß er auf die Schmücke der N- welten en Diemen Machricht. feine Börsenvaviere feien um 50 Brohofer- Pav Non. Sommissionen, Pressefehden, Abent gefallen. wütend ins Telephon rust: Ihre fchieds- und wieder Begrüßungsartikel. Mono-| Sorgen möcht ich haben: jetzt wo sie den Pavil graphien( ficher auch schon Differtationen jeder Ton niederreißen!" Der Pavillon fit die LeidenDisziplin), Beitiae Boſemiten und ein dukendschaft. die den Prager ins Café Continental. mal geänderte Baupläne waren das Ergebnis nach Hirschberg, ins Theater und in die Syna
..... die sieghafte Kantilene des zweiten Artes hatte den Schmelz einer versunkenen Kultur á propos: wird die brutale Maurergesinnung uns wirklich den Dienzenhoferpavillon rauben dürfen?" oder über einen Dirigenten:
in dritten Satz holte er zu mächtigem All fresco
aus; unsere Gewissen erwachten in dem Stretto der Posaunen und fahen den erhabenen Dienzese hoferpavillon durch unsere Schuld, unsere Lagheit
geopfert; wie werden wir bestehen!"
Der Geburtstag des Präsidenten ist ein sehr pas. sender Anlaß:
... Was läge näher an diesem Tage, als ein persönliches Wort der Fürsprache für die Erhaltung des herrlichsten Schayes barocker Architek tur..."
Für gesellschaftliche Veranstaltungen jeder Art würde ich vorschlagen, analog den Zehnminuten sammlungen für den Kulturverband
Zehn Minuten Gedenken für den DienzenhoferPavillon
cinzuführen, für kleinere gesellige Veranstaltun gen ein Zehminutengespräch über den kultursklen Verlust, den Prag erleidet, für das Urania- kino den Text: 0 Deutsche Prags !
Den Dienzenhofer- Pavillon habt ihr schon verloren!
Schüßt wenigstens Euer deutsches Kino! Das Deutsche Theater lönnte sich zur Behebung der Theaterkrise einen Prospekt des Bavillons zulegen. Vor solchem Bilde würde der Schmerz über eine Opernaufführung dem Publi wie sie der Bapit jetzt gegen Rußland unterfum einer erscheinen. Eine große Gebetaftian, immt, hätte vielleicht wenig Erfolg, wäre aber
zu begrüßen. Sie müßte in den Stirchen after
alle:
Konfessionen zu gleicher Zeit erfolgen und ein ... Opfer des dahinstürmenden, hemmungslo- Leitartikel des Pr. Tagblatt" würde sie ein sen Tempos unserer Zeit, das so viel edlen Tri- leiten. Prägung von Gedenkmünzen. Vorträge but fordert.. Unser Dienzenhofer- Pavillon, den in den Schulen und im Rundfunk, Druck von wir eben unter den Riesenmassen des neuen Ansichtskarten, wären zu empfehlen. Man soll Brüdenpfeilers verschwinden sehen, ist nicht auch er überrannt worden von dem Tempo einer pie tätlosen Zeit?"
In der Erinnerung an eine Blinddarmoperation ergibt sich zwanglos der Satz:
den Erfolg derartiger Maßnahmen nicht überschäßen, möglicherweise jedoch wäre wirklich zu erreichen, daß jeder zehnte Mensch, der umt den Pavillon flagt, auch wüßte, wie er ausgesehen E. F.
hat!