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Etwas zum Koßen

aus der nationalsozialistischen Garküche, die leider zu wenig Abonnenten hat, um in wei­teren Kreisen den Ruf zu erwerben, der ihr autommt:

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Weittwoch, 19. März 1930.

jämmerlichen Nichtigkeit, daß er nicht öfter als das Brechmittel empfohlen wird, als das er sich sinnvoll schon im teutonischen Namen ankündigt!

Genrebild aus Walhall .

Der Herr Rudolf Beidler, der ewige und unvermeidliche Dolchstößer der Sudeten deutschen Tageszeitung, hat beim Tode Tirpit zens, dem er in einem Leitartikel als dem größ­ten Deutschen nachtrauert, folgende Vision:

Dm großen und ganzen aber fand sich der geist volle Monarch in die Rolle des Jün gers, der nicht flüger sein konnte als der Mei­ster, und der seinen Willen zu beherrschen gelernt hatte. Die zwei, der verhältnismäßig noch jugend­liche König mit seiner feuereifrigen, in den Dienst des Vaterlandes gestellten Phantasie und der reife, auf der Höhe seines Könnens und Wollens stehende Admiral, waren, das muß geschichtlich anerkannt werden, doch ein prächtiges, vielverheißendes Paar gewesen. Als ob es erst gestern oder ehegestern gewesen wäre, so steht noch heute ein Bild vor meinen Augen, das ich damals mit tiefstem vater­ländischem Jubel begrüßt hatte und jetzt, in den Abendschatten des Lebens, mein Herz mit Weh mut erfüllt: Vor Edernförde lag die stolze dent

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Nationalsozialistische Träne

um Primo de Rivera.

ſche Schlachtflotte. Nur mühselig und nicht gan gefahrlos konnte man sich durch Matrosen von Kiel aus mitten durch blinde Torpedoschüsse hin ausfahren lassen. Oben auf der Befehlshaberbrücke Als der spanische Diktator Primo de Rive eines grauen Sceriesen standen zwei Männer mit Schimpf und Schande davongejagt wurde, und schauten mit ihren blauen Augen weil sich auf auf allen Gebieten die Folgen in die Sommerabend Ferne. Der noch jugendlich der Lotterwirtschaft der Diktatur zeigten, batten anmutende blonde Kaiser und neben ihm, die Nationalsozialisten doch nicht den Mut, dem ihn um Saupteslänge überragend, die fühne, abtretenden Diktator öffentlich ihre Sympathien blondbärtige Widingergestalt des nachzurufen. Nun sind vier Wochen ins Land großen Admirals. Da der kleinliche deutsche Par gegangen, also mehr als ein Nationalsozialist teigeist an ihm noch immer herumzupft, ist es normalerweise braucht, um zu vergessen, was vielen Deutschen noch nicht flar zum Bewußtsein er eventuell gelernt hat, und die Hitlerpresse gekommen, daß Tirpik zu den Unsterbli- benützt den plöglichen Tod de Riveras, um die chen gehört, die nach Walhall einge Suldigungen nachzuholen. Es heißt da: zogen sind. Wir damals ahnten schon, daß die­ser blonde Hüne einst der Weltge­schichte angehören werde. Denn er, die norddeutsche Landratte, führte unser Volk wie­der, wie in den großen Tagen der Hanse, hinaus auf die blitzenden Wogen der See. Für den Kai­ser wie den großen Admiral ist es gleich ehrend, daß sie so lange bei und miteinander ausgehalten haben. Da fam das Weltgewitter."

Dr Rute Weibertog" in Aufsig. ,, Welch ein Gewimmel muß ich sehn!" dachte ich mit Schiller, ol8 am Sunntog noch mittag unter Tschin- Tschin- Bumm der Mute Weibertog" auß' Aussiger Vultshause auf'n Morktploh nenner Demonstration auflotschte.- Erft komt de rute Feierwehr"( enzelne Manneln davon lotschten über'n grußen Onfel), dann kom de Musila, dann ene sozialdemokratische Prominente mit en schin neichen Pelz und en'n beffern proletarischen Onstrich und dann hinter drein in Karl Marg ergeben" e lenes Heifel, der eigentliche Frauentog. Ufn Morktploye ging's dann lus. Schnell liefen noch e por Weigierige bin, einige davon wor'n sugor onfangs der Meinung, es sei de Heilsarmee ", weil de Ruten" nemlich immer Frei Haiil!" schrien. De Nednerin, ene prominente Per­jönlichkeit vun Aufsig, weil se nemlich e weib­licher Abgeordneter ist, sting uf e Zudertistel und begann dann wie die Sirene bin der Aussiger Chemischen: Werte Ge- no- fi- nen!" Ich munte immer zwischen jeder Silve bis zehne zähl'n. Weil mich ober dos Gefase! nicht im geringsten interessierte und viele Reigierige wieder mit ber Bomerfung blöber Quatsch" weggingen, schaute ich mir derweil einige Demonstrations taferln an. Do stond z. B. nsf enner Tofel Nieder mit dem Krieg!" Ich wurde ganz Hoß vor fanter Schreden. Jesses, dochte ich fit bei mir, die Weiber, die warb'n ober rabiatisch. Die stell'n fich ganz enfoch uff de Hinterbene, schrei'n Nieder mit dem Strieg!", ut doch erst vor einigen Zogen de Genuffen im Broger Bar­lament be Orsicht vertreten hob'n, daß mer in ber Uchechoslowakei zu wenig Ranonen hob'n und ein, der unsere geänderte Stellung zum Budget deswegen ein Genosse Ched) fogte: Genuss', streift und dartut, daß Aenderungen am heurigen Genosse Reyal weist hierauf die plumpen Ein­geben wir den Orbeitslosen ene Fünftranel Budget von der neuen Stoalition schon aus rein tech schüchterungsversuche des Venkov" aus den letzten Unterstütung" und dem Herrn Kriegs nischen Gründen nicht durchgeführt werden konnten; Tagen energisch zurück und nimmt sich dann die minifter ene fulche von 2200 Millionen, dann aber schon in diesem Jahre werden wir Gelegenheit gestrige Rede Hilgenreiners vor, die er in Hanbeln m't recht sozial demokratisch!" Ich haben, aufere Abänderungsanträge innerhalb der sarkastischer Form gloffiert. Wenn Hilgenreiner frohte deswegen ene Teilnehmerin vnn'n Ruten Regierung zu vertreten. Es werde eine sehr schwere 3. B. bedauert, daß die neue Mehrheit das Budget Frauntog": " Sie, gutes Frauchen, sog's Se Aufgabe für die sozialistischen Barteien sein, die unverändert annehme, so sei das unverständlich; mer er emol, is denn dos wirklich ernst gement bürgerlichen Parteien zu der Anschauung zu erzie eigentlich müßte er dafür dankbar sein, da es sich ja mit der Tofel Nieber mit dem Krieg"? hen, daß außer dem Bürgertum auch noch eine annoch um den alten Voranschlag der früheren Stoa Over ne, mein Herr",- sogte damauf die dere klasse im Staat vorhanden ist, nachdem die lition handelt, den die Klerikalen schon gebilligt hat Frau. Wir schrein'n nur e wenger! Nie Bürgerlichen durch vier Jahre hindurch allein re ten. Wenn Silgenreiner weiters erklärt, er sehe auch wieder Krieg", domit mer unfere Männer in den giert haben. Wir sind darauf vorbereitet, bei uns nichts anderes als dieselbe Knie­Glauben verschen, es ist der feste Vorsog om nötigenfalls wieder die Wählerschaft weichheit wie bei den früheren Regierungspar heitigen Ruten Frauntoge" gefoßt word'n, es zu fragen. Die Schwierigkeiten in der Regierung teien, so sei dieses unbewußte Selbstgeständnis Hil werde einen Ehetrieg mehr geben". sind aber eher ein gutes Zeichen für die Wieder- genreiners festgehalten. Außerdem könne sich Sil­anol wurde ich in meiner Unterhaltung gestört. gesundung unseres Parlamentarismus und nicht ein genreiner an dem jetzigen Ringen innerhalb der De Rebnerin hotte gerode noch geschrien und de Zeichen der Schwäche. Koalition, an der Arbeit im Fürsorgeministerium Menge, die in nächster Nähe vun ihr stond, suchte Auf die Landwirtschaftskrise übergehend, hebt er schon überzeugen, daß wir in der Regierung unſe­aufgeregt uff'n Ardboden. Ich drängte mich durch die gestrigen Ausführungen des Finanzministers ren Mann stellen. Auf keinen Fall wird unſere de Leite nach vorn, frohte, wos denn eigentlich über das Getreide monopol hervor und ver- Bartei derart am Mitregieren fleben, wie früher plößlich ſus ſei und erfuhr, doß der Genofsin uf'n gleicht die Agrazkrile etwa mit der Kurzarbeit die Klerikalen! Redner hält dann Hilgenreiner die Zuderlistel zwe Guldzähne verior'n hatte. unter der Industriearbeiterschaft. Sie schmälert das Bauschalverdächtigung der Arbeitslosen vor, die an­Weil se nan natirlich jeht nicht mehr weiberreden Einkommen der Bauern, ist aber noch lange nicht geblich lieber Unterſtüßungen beziehen als arbeiten Bennte, spielte de Mufit Und zum Schluß, ganz zu vergleichen mit der Arbeitslosigkeit des Indu würden, was diesen veranlaßt, später in einer jach­amm Schluß, endet jest dos longe schnuß!" lichen Bemerkung seinen gestrigen Ausspruch, den Dann wor de gange Geschichte aus. De Guld­wir bereits entsprechend angeprangert haben, abzu­zähne hot heite früh e Stroßenlehrer gefunden. schwächen. ,, Der rasende Reporter".

und daß es bei uns einschlug, darf einen nicht wundernehmen, wenn man sicht, daß zwölf Jahre nach dem Zusammenbruch noch der­artiges möglich ist!

Budgetdebatte im Senatsausschuß.

Genoffe Meyz über Agrarfrise und chriftlichsoziale Demagogie. Senates wurde im Laufe des heutigen Tages Mieterschutz und die Gemeindefinanzen ein und be­Prag, 18. März. Im Budgetausschuß des Redner geht dann auf das Genter System, den die Generalbebatte über den Voranschlag abgeschäftigt sich mit dem gestern von Finanzminister schlossen und die Spezialdebatte über die erste propagierten Gedanken einer Tarifrevision, Gruppe begonnen. In der Generaldebatte griff wobei er hervorhebt, daß nicht eine mechanische, die für unsere Fraktion Wirtschaft schädigende Hinaufsetzung der Eisenbahn­tarife, sondern eine innere Reform der Eisenbahn­wirtschaft selbst zur Aktivierung unserer Bahnen beitragen müßte.

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Ulf

Er treibt unter diesem Namen seit eini ger Zeit schon das Handwerk kulturschänderi­scher Sprachenverhunzung. Irren wir nicht, verbirgt sich unter dem Doppelnamen, der nur zur Hälfte richtig ist, der Kocab. Daß er ein Goethe- Wort falsch zitiert und es oben drein Schiller zuschreibt, ist ein Steckbrief gegen ihn. Er stehe also wieder ein mal am Pranger und danke es seiner

strieproletariers.

Genosse Renzi

Unter Zwischenrnfen der Agrarier zeigt Genosse Mehl an Sand don offiziellen Ziffern auf, daß der Hektarertrag bei den Getreidefrüchten im legten Erntejahr gegenüber dem Vorjahr zwar ziemlich stark zurückgegangen ist, im Vergleich In dem Erntejahr 1926-27 und den vorhergehen­

den sich aber ruhig sehen lassen kann. Die Weizentrise sei auch darauf zurückzuführen, daß unsere Bauern nicht dazu zu bewegen sind, Hart weizen zu bauen, sondern Inzucht mit dem Saat gut betreiben. Durch Zölle wird die Strife jedenfalls nicht behoben werden!

Gespenstisch leuchtete der Mond durch das ser ins Wasser hängend am Rande des Eisen­Dachfensterchen, während sich im Schilfrohr des fübels festband. Daches leises. Rascheln vernehmen ließ. Schian- Dann nahm er eine halb mit Wasser ge­

,, Man wird wohl kaum fehlgehen in der An­nahme, daß Primo de Riveras plößlicher Tod eine Folge der seelischen Erschütterun gen war, die das Herz dieses ehrgeizigen und glühend patriotischen Spaniers brach.

General Primo de Rivera, Graf von Estella, altem Adelsgeschlecht entstammend, hat zunächst, fern aller Politit, in normaler Generalstabslauf­bahn die höchsten Stufen der militärischen Rang ordnung im Heer seines Vaterlandes erstiegen und war im Jahre 1923 Generalstabskapitän, also Kommandierender General des Militärbezirks von Madrid . Man kannte ihn als tüchtigen, we­gen seiner dienstlichen Strenge gefürchteten Sol­daten, aber auch als einen lebenslustigen Grandseigneur, der die Reize schö ner Frauen und die Unterhaltung am Spieltisch nicht verachtete." Ein Feschaft mit einem Wort! Sonst liegt den Hitlerianern ja mehr der Typus des schnoddri gen und knorrigen Feldwebels, aber Hitler selbst deutschem Weinreisenden und ungarischem Ein­ist ja eine interessante Kreuzung von nord­tänzer. Es waren böse Zeiten für Spanien , als und das Boudoir mit dem Bureen bed Dific der Grandseigneur sich entschloß, den Spieltisch tors zu tauschen:

" Da nahm, wie schon vji in Spaniens w felboller Geschichte, die bewaffnete Macht den Politikern die Zügel aus der Hand. Gestützt auf die mächtigen Offiziersbünde errichtete General Primo de Rivera die militärische Diktatur. Der König, der zuerst die Bewegung mißtrauisch be trachtet hatte, gab seine Zustimmung, als er sah, daß sie sich überall im ganzen Lande ohne jedes Blutvergießen durchsetzte, ja, das Volk sie wie eine Befreiung vom Alpdruck jahrelanger Mizwirtschaft jubelnd begrüßte. Abseits standen nur gewisse Kreise der liberalfreimauri schen Intelligenz, und die Pfründner der par lamentarischen Schachergeschäfte.

In den ersten Jahren der Diftatur eilte Primo de Rivera von Erfolg zu Erfolg. Es gelang ihm zunächst, den blutigen Riffricg. der so lange am Mark Spaniens gezehrt hatte, burch geschickte Verständigung mit dem französi schen Rivalen und rücksichtslose Erneuerung der spanischen Heerführung siegreich zu beenden.

Im Innern wandte er sich dann besonderen sozialen und wirtschaftlichen Aufga ben zu. Der Aufstieg des Landes auf die­sen Gebieten war selbst für den flüchtigen Besu cher auf den ersten Blid erkennbar. Wenn wäh rend der ganzen Dauer der Diktatur niemals die gefährlichen separatistischen Umtriebe in Ratalonien, die syndikalistischen Wühlereien in den Industriezentren, die vorher an der Tagesordnung waren, hervor zutreten wagten, so war das durchaus nicht etwa die Folgewirkung tyrannischen Druces. Im Ge­genteil: Gerade die breiten Volksmassen fühl­ten recht wohl, daß diese Diktatur in allen Maß­nahmen nur ihr Wohl im Auge hatte. Und die Arbeiterschaft Spaniens war ja bei dem Sturz Primo de Riveras nahe daran, sich für den General zu erheben und hätte es wohl auch getan, wenn er nicht selbst zu schnell den Degen hätte finten Taffen." Das sollte man den spanischen Arbeitern doch irgendwie zur Kenntnis bringen. Sie würden sich Gegen 6 Uhr abends wurde die Spezial- föniglich amüsieren über diese ihnen ganz neue debatte begonnen und in Anwesenheit des Mini- Nachricht von der Beliebtheit der Diffatur, die sterpräsidenten die Kapitel Präsident der Repu- wahrscheinlich nur durch ein Versehen gestürzt blik und gesetzgebende Körperschaften in Ber - wurde. Auch der rapide Verfall der spanischen handlung gezogen.

Abschließend stellt Genosse Neyzl fest, daß ge­rade die Klerikalen unsere heutigen bürgerlichen Partner in der Regierung durch ihre Nachgiebigkeit sehr verdorben haben, daß aber zwischen unserem Regierungseintritt und dem seinerzeitigen Regie­rungseintritt des Herrn Mayr- Harting denn doch ein unverkennbarer Unterschied ift. Mit einer Bole mit gegen den Gewerbeparteiler Tichi, dem das Niveau der Debatte zu wenig hoch ist und der auf einmal sein Herz für die Kriegsinvaliden entdeckt hat, sowie gegen den tschechischen Gewerbeparteiler Thoř, der plumpe Angriffe gegen das Genossen­schaftswesen richtete, schließt Genoffe Rehzl seine einstündige, wirkungsvolle Rebe.

Währung, der Primo zum schleunigen Abgang bewog, muß der nationalsozialistischen Version zufolge auf einem Heinen Frrtum beruhen. Es Labouyr- Party trifft Wahlvorbet das Unglüd Spaniens , daß man peri die dort Hakenkreuzlerische Presse nicht liest. Aber man reitungen. fönnte, wenn nicht den Krebs oder Jung, so doch den Wenzel für ein Jahr nach Spanien ſchicken, daß er die leer gewordene Stelle aus­füllte und mit ein paar humoristischen Lichtbil­dervorträgen dem verwaisten Bolle wieder auf die Beine hülfe!

gen und anderes Gelier war auf Insektenjagd füllte Konservenbüchse und ging damit vor die ans. Dann troch vorsichtig äugend eine zierliche Türe hinaus, um seine Toilette zu beendigen. Eidechse aus dem Schilfrohr heraus. Spazierte Das Wasser in die Hand spuckend, wusch er sich unschlüssig auf einem Bordbreit herum, wobei den Schlaf aus den Augen. Einige Schlucke sie die dort aufgestellte weibliche Photographie trank er und den Rest schüttete er sich auf den neugierig erfiaunt beäugte. Hierauf hob sie noch Stopf. Mit den gespreizten Fingern fämmte er einmal lauschend den Kopf und turnte flint auf seine blonde Mähne zurück und ging erfrischt das Kopfende einer Pritsche herunter. Langsam zu seinem fochenden Teekübel. Langsam, wider zögernd troch fie auf den Kopf und von dort willig frochen nun auch die anderen von ihren auf das Gesicht eines Schläfers. Der fühlte die Pritschen und machten Toilette nach dem Rezept fühle Feuchtigkeit des Eidechsenkörpers und, an des jungen Burschen. Endlich lochte der Tee jolche Störungen gewohnt, griff er, noch halb und der junge Bursche konnte sein aufmuntern im Schlafe, rasch nach dem fühlen Dinge und des Tfchai holen!" rufen. Nun begann das warf es irgend wohin, um gleich darauf beruhigt Austeilen. Mancher hatte noch ein Stüdchen erdschwar. weiterzuschlafen. Ein leises silbernes Plätschern folgte dem Wurf, dann schlug das fägende Ge- zes Brot zur bitteren Feuchtigkeit des Tees, doch räusch der Schnarchenden darüber zusammen. die meisten tranken ihn aus, sich den Bauch dabei den gegenwärtigen Verhältnissen teine grund­mit wärmend, wie sie zu sagen pflegten. Da begann einer zu murren:

Der mürrisch graue Morgen sah zum Dach fensterchen herein, als draußen an die Türe polternd eine rauhe Stimme sich vernehmen ließ. Jm Nachtwächterton sang er folgendes: Pani stawaite na Rabotu."( Meine Herren, steht auf zur Arbeit.)

hat

cher,

"

Ich weiß nicht, was das ist. Der Tee heute so einen erotisch perversen Geschmad!" ,, Nein," sagte der zweite, mir scheint es als ob er wildeln tät." Der dritte endlich erriet es fast: " Ihr seid alle Idioten. Wißt ihr, wie der Einige hoben lauschend die Köpfe, um gleich darauf beruhigt weiterzuschlafen. Nur der junge Tee schmeckt? Wie eine Strofodilsuppe!" Inzwischen hatte der junge Bursche alle Bursche setzte sich gähnend auf den Pritschenrand und angelte mit den nadten Füßen nach seinen Portionen ausgeteilt und griff mit feiner Ston ruinenhaften Stommißschuhen. Hierauf ging er fervenbüchse auf den Grund des Kübels, um sich schlürfend zum Herd, auf dem der Eisenkübel den Rest herauszuschöpfen. voll reinen Wassers stand. Rasch machte er Da stieß er auf etwas weiches. Erschroden Feuer, nahm ein Stüdchen steinharten Ziegel- griff er mit der Hand nach und als er sie aus tees und zerklopfte ihn mit der stumpfen Seite bem Eisenkübel wieder herauszog, hing zwischen einer Holzhacke. Den pulverisierten Tee widelte seinen zwei Fingern eine gekochte Eidechysc. er hierauf in einen ehemals weißen Feyen, den

Berlin , 18. März. Die Deutsche Allgemeine Zeitung" berichtet aus London , daß die Labour Barth bereits mit ihren Vorbereitungen für neue Parlamentswahlen begonnen habe. Premie minister Macdonald rechne damit, daß bald nach Erledigung des Budgets des Staatsvoranschlages, somit ungefähr im Mai, das Unterhaus, in dem fäßliche Vorlage zum Gesez erhoben werden Ein fann, wird aufgelöst werden müssen. An dieser Entscheidung werde auch das Ergebnis der Marincabrüstungskonferenz nichts ändern.

Gandhi : Es gibt kein Zurüd! Anand( zirka 50 Stilometer nordöstlich von der Bucht von Cambay), 17. März.( Reuter.) Auf dem Marsch zum Meere gestattete Gandhi zweien seiner Freiwilligen, von denen einer erfranit war, nicht, in den Ort, von wo sie aufgebrochen waren, zurückzukehren. Ein Zurück gebe es nicht mehr, erklärte Gandhi .

Kommunistische Rohlinge. Sozialdemokrat am Grabe seines Vaters niedergeschlagen.

Berlin , 18. März.( Eigenbericht.) Der so zialdemokratische Landtagsabgeordnete Reha bein, der Geschäftsführer des deutschen Metall­arbeiterverbandes in Hanau am Main , weilte gestern auf dem städtischen Friedhof am Grabe seines Vaters. Dabei wurde er von fommuni­stischen Arbeitern, erkannt, die ihn mit Schimpf worten belegten. Als er sich das verbat, kamen fommunistische Friedhofsarbeiter hinzu und ich I ugen mit Schaufeln und Saden

auf ihn ein, so daß er blutend und schwer verletzt in seine Wohnung geschafft werden Rangoon , 18. März.( Reuter.) Heute wurde mußte. Rehbein hatte früher der kommunistischen in Rangoon der Prozeß gegen den Bürger- Partei angehört, war jedoch dort ausgeschieden meist er der Stadt taltutta, Sengupta, und hatte sich der sozialdemokratischen Partei cröffnet, der beschuldigt wird, zum Aufstand der angeschlossen. Anscheinend handelt es sich um Inder gegen die Engländer aufgewiegelt zu haben. einen Rachealt seiner früheren Parteigenossen.