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Nr. 108.

Donnerstag, 1. Mai 1980.

Radiotelephon England Australien . Mittwoch seines Tieres, Haar, Zahn oder dergleichen, die Le- I tete, daß der Kutscher abfahren sollte. Doch der vormittags wurde der radiophonische Dienst zwischen bensgewohnheiten desselben, Art, Geschlecht uſw. zu Alte schlief gar fest. Australien und England auf eine Entfernung von bestimmen. 12.000 Weilen durch ein Gespräch zwischen dem Mommsen stieg wieder aus, fletterte auf den Premierminister Macdonald und dem australi durch eine Gemäldeausstellung. Hier befand sich lich seiner Wohnung zu. Einst ging der Gelehrte mit einem Bekannten Bock, nahm die Zügel in die Hand und fuhr gemtäch schen Premier Scullin in Canberra eröffnet. unter anderm auch ein Bild, auf dem der Teufel so Die Verständigung war außerordentlich deutlich abschreckend gemalt war, daß der Begleiter Cuviers Diacdonald bemerkte im Gespräche: Mir tommt es unwillkürlich ausrief: Der sieht gerad so aus, als vor, als ob Sie im Nebenzimmer wären." Nach wolle er einen verschlingen!" dem Gespräche sprach Macdonald die Hoffnung aus,

fragte lachend, was er zu bezahlen habe. Es dauerte Dort angekommen, wedte er den Kutscher und lange, che der begriff und die Tare ablas. Der Gelehrte bezahlte. Danke", brummte der daß der radiophonische Dienst nach Auſtralten über geschlossen! Sehen Sie doch das Geschöpf an:" Hör- gähnte und sagte schließlich: Det is alles janz scheen Verschlingen", fragte der Wissenschaftler, aus. Alte, steckte das Geld umständlich in die Tasche, London noch vor Jahresschluß auf dem größten Teik ner- Sufgehört also zu den grasfressenden Tie- und jut, Herr Professor, aber wer fährt mir Europas und auf ganz Amerika ausgedehnt werden ren. Sie brauchen sich also wirklich nicht nu nach Hause?" 3 fürchtes:" Zweifelhafted Lob. Bracke hat ein Buch über Schachtunst geschrieben. Und an den Weltschach mei

wird,

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Theodor Mommsen besuchte allwöchent- wurde eines Nachts von einem Manne aus dem Bett iter Emanuel Laster geschickt. Emanuel Baster schichtlich eine am Potsdamer Tor in Berlin gelegene geholt, der behauptete, plöglich wahnsinnig geworden Freud, der Begründer der Psychoanalyje, ihm eines Tages einen Brief: Sehr geehrter Herr Kleine Weinstube. Einmal hatte er wieder mit seizu sein. Bracke! Nehmen Sie meinen besten Dant für Ihr nen Freunden und Kollegen zusammengesessen und Buch! Das von Ihnen beschriebene Spiel scheint es war spät geworden, als er aufbrad. mir sehr interessant, doch glaube ich nicht, daß seine Vorzüge an die des Schachspiels heranreichen."

Bergeßlichkeit. ,, Suhnbein und Frau", schrieb er in das Fremdenbuch. Dann gingen sie die Treppe hinauf und ließen sich ein Doppelzimmer aeben. Suhubein fing an, sich auszuziehen. Einen Augen­blic", sagte sie und verließ das Zimmer. Als sie nad einer halben Stunde noch nicht wieder da war, zog Huhnbein sich wieder an. Was ist nur passie:", dachte er und sah in den Kleiderschrank. Dort hing ihr Wantel, But und Handtäschchen lagen auf einem Stuhl. Er ging hinunter. Wo ist meine Frau?" fragte er den Portier. Der machte ein ernſtes- ficht. Die Frau Gemahlin sist in der Halle und wartet." Aha", atmete Huhnbein auf, hat wohl die Zimmernummer vergessen?"" Jawohl", sagte der Portier, und Ihren Namen auch."

Anekdoten von berühmten Gelehrten. Von Helmholt ist bekanntlich der Erfinder des Augenspiegels, der für die Augenheilkunde von so umwälzender Bedeutung war.

Der berühmte Physiker wurde einmal dem Für Der berühmte Physiker wurde einmal dem Für sten eines kleinen Staates vorgestellt, der die Wc­wohnheit hatte, sich bei den Audlenzen von seinem Hofmarschall ein Stichwort zuflüstern zu lassen, ba­mit er wußte, worüber die Konversation zu führen

war.

Der Marschall soufflierte also Augenspiegel"! Doch der Fürst verstand das Wort nicht. Der An­jager wiederholte es. Der hohe Herr schien begriffen zu haben. Er hob lächelnd den Finger gegen den Gelehrten und sagte:

,, Eulenspiegel- Eulenspiegel!"

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Der Gotheische Historiker, Professor Hermann Georg August Gallett, war ein außerordentlich gelehrter, doch furchtbar zerstreuter Herr. Von ihm stammen die witzigsten Kathederblüten:

,, Cafar erlebte sein Ende nicht."

Richard der Dritte ließ alle feine cachfolger

hinrichten."

Nach der Schlacht bei Leipzig sah man Pferde, denen drei, bler und noch mehr Beine abgeschossen

waren, herrenlos umherlaufen.

Ludwig der Vierzehnte behandelte alle seine Maitreffen mit Hochachtung vor den Folgen dieses unerlaubten Verhältnisses."

Das Türkische und das Basttsche sind die schwersten Sprachen ganz Europas . Besonders das Baskische ist so schwierig, daß es nicht einmal von den Türken verstanden wird."

Die venezianischen Gondelieri sind so geschickt, daß sie sich mit einem Ruderschlag über den Markus­play schwingen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren."

Der junge Gauß machte mit seinem Lehrer Tunica eines Tages einen Spaziergang in die Um gebung Braunschweigs. Der Lehrer wollte den außer gewöhnlich begabten Knaben prüfen, ob er sich wie andere Kinder auch etwas einreden ließe.

" Gud mal", sagte er zu dem Jungen, dort auf dem Andreaskirchturm sist eine Fllege, sichst du jie?"

" Ich sehe sie zwar nicht, aber ich höre, wie sie dort herumtrabbelt", lautete die schel­mische Entgegnung.

Der Psychiater, ungehalten über diese Störung, Vor der Tür hielt eine Droschte. Schnell ent- der Nacht? Sie sind wohl verrüdt ge­schrie den Patienten wütend an: Was, mitten in schlossen stieg er ein, setzte sich in eine Ecke und war- worden?"

Eine gefahrvolle Nacht in den perfifchen Bergen.

Erlebnisse von Heinz Schäler.

Wegelagerer und Räuber.

Ein bläulicher Dunst lag über den spizzen Bergen des persischen Hochlandes. Zeitweise gellte der heisere Schrei eines Raubvogels durch die Luft. Wie eine Riesenschlange zog sich die Karawanenstraße durch die Schluchten und Täler. Würde man nicht vereinzelte Karawanen erblicken, jo möchte man glauben, in menschenleerer Gegend zu sein.

Wir befanden uns etwa drei Tagereisen von baidjan. Täbris , der Hauptstadt der persischen Provinz Azer

strüpp. Es war nicht ausgeschlossen, daß die Banditen mit ihren anderen Gesellen einen erneuten Ueberfall planten. Wir marschierten ab.

Seite 5.

Volkswirtschaft und Sozialpolitis

Die öffentliche Arbeitsvermittlung in Der Zschechoslowatischen Republit.

Von der Landeszentrale für Nordböhmen der öffentlichen Arbeitsvermittlungsanstalten wird uns geschrieben:

Arbeits- und Dienstvermittlung in der Tschecho Die öffentliche allgemeine unentgeltliche flowakischen Republik erzielt bedeutende Erfolge. Im Jahre 1928 wurden 519.938 Vermittl gen erzielt, im Jahre 1929 551.743. Dies be­flowakei überhaupt( 594.596, 627.563). trägt mehr als 87 Prozent der gesamten Arbeits- und Dienstvermittlung in der Tschecho Dabei ist die öffentliche Arbeits- und Dienstvermitt ausgebaut, sondern wartet auf die in Vorberei lung noch nicht im ganzen Staate einheitlich tung stehende und angekündigte einheitliche Re­gelung, die zu einer besseren Erfassung und Zentralisierung des Arbeitsmarktes zum Teil durch eine bessere Ausstattung der bestehenden Anstalten, zum Teil durch Ergänzung des Netzes der öffentlichen Arbeitsvermittlungsstellen, fo wie durch Errichtung von Fachvermittlungen ( Abteilungen) beitragen soll. Verhältnismäßig am besten ausgebaut ist die öffentliche Arbeits vermittlung in Böhmen , wo derzeit 226 Bezirks­anstalten für allgemeine unentgeltliche Arbeits­und Dienstvermittlung, 2 städtische Anstalten Von Wöllen überfallen. ( Prag und Reichenberg), 5 Landeszentralen für Arbeitsvermittlung( Budweis , Königgrätz , Bil­Wir mußten mit großer Vorsicht reisen, da der sen, Prag und Reichenberg) und das Landes­Baßweg immer wieder in abgelegene Schluchten münzentralarbeitsamt in Prag , tätig sind. Die det. Anbauernd mußten wir die Taschenlampe in An öffentliche Arbeitsvermittlung in Böhmen weist spruch nehmen. Wir befanden uns immer noch in in der letzten Zeit folgende Erfolge aus: viva 1500 Meter Höhe. Das Glück war uns hold. Auf einent ziemlich gutten, in Serpentinen talabwärts führenden Pfad ging es schneller bergab. Eine halbe Talmulde. Wir lagerten. Ich war dabei, das Kamel Stunde später erreichten wir eine stark erweiterte hinter einen unweit gelegenen Felsenblock zu führen, als ich ein Knurren vernahm. Ich dachte erſt an ber In Mähren - Schlesien erzielte das Landes­sprengte Schakale , sollte aber sogleich anderer Ansi ht arbeitsamt in Brünn mit 45 Bezirtsämtern werden. Wir hatten gerade noch Zeit, das Kamel zum im Jahre 1929 90.273 119.972 84.141 Liegen zu bringen, da sah ich im Scheine der Taschen Die öffentliche Arbeitsvermittlung in Böh lampe, etwa zwanzig Meter vor uns, wie sich lang- men, die bereits seit dem Jahre 1896 auf sam ein Schatten vorschob. Die Strahlen der Lampe Grund des Gesetzes vom 29. April 1895, Nr. reichten noch nicht aus, um die Gefahr zu erkennen. 38 2. G. Bl. und vom Jahre 1904 auf Grund Ich umklammerte den Schaft meines Gewehres. des Geseyes vom 29. März 1903 Nr. 57 2. G. Der Schatten kam näher und ich sah jetzt deutlich Bl. tätig ist, vermittelt Arbeits- und Dienst­einige Wölfe auf uns zukommen. Nun war jede Se stellen aller Berufsgruppen und ist vollkommen funde foftbar. Unsere Schüffe krachten und spien unentgeltlich. Zu den Aufgaben der öffentlichen Fenerstrahlen in die Nacht. Wütendes Gebeu! Tant Arbeitsvermittlung gehört neben der eigentlichen -Du hast recht, Effendi, wir müssen vorsichtig näher. Wir hatten noch Zeit, einige Schüsse abzu Arbeits- und Dienstvermittlung auch die Evis sein. Du erinnerst dich doch der Warnung des Ausgeben durch die Erschütterung der Schüsse erlosch denz und Kontrolle der Arbeitslosen im Zu fähigen, der uns den Rat gab, den Paßweg zu ver- die Lampe, dunkle Nacht umgab uns da sah ich ſammenhange mit der Durchführung des Ges meiden." dicht vor mir die glühenden Augen eines Wolfes. Ein feyzes über den Staatsbeitrag zu der Arbeits­Sprung nach rüdwärts und wir lagen wieder im lofenunterstüßung. Den Arbeitskräften, die in Anschlag. Ein furchtbarer Schrei brach das Schwei­Arbeitsstellen über 30 Sm. entfernt vermittelt gen die Bestie hatte sich auf das Ramel gestürzt. werden, werden Anweisungen auf 50% Fahr Das Stamel tobte und sprang bald vor, bald rüd preisermäßigung für die Bahnfahri ausgestellt, wärts. Endlich hatte ich ein einigermaßen gutes Ziel. im Zusammenhange mit der Durchführung des Ein Schuß und der ſtruppige störper des Wolfes Gefebes über den Staatsbeitrag zu der Arbeits rollte zu Boden. Ein Röcheln, dann folgte Stille. losenunterstüßung die Anweisungen auf Stun Ist der Angriff vorüber oder lauert hinter den Feldung des Fahrgeldes. sen weitere Gefahr?

Dörfern nahmen wir uns vor, in den Bergen zu Aus Furcht vor dem Ungeziefer in den persischen übernachten. In etwa 2000 Meter Höhe, abseits dem Paßwege, lagerten wir. Das Zelt war aufgeschlagen. Achmed, mein Dolmetscher, saß am Lagerfeuer und kochte. Ich war dabei, das Stamel zu füttern, als ich entfernte Stimmen vernahm. Sofort war Achmed an

meiner Seite.

" Effendi", flüsterte er mir leise zu, ich höre die Stimmen von Menschen, ich glaube, wir löschen das Fenter."

,, Ruhig, Achmed", erwiderte ich dem treuen Ara: ber, die Flammen des Feuers sind klein und ohne Rauch, niemand wird uns bemerken sich nach den Gewehren, damit wir uns im Notfalle verteidigen

fönnen."

Ich hatte keine Zeit zu antworten, eben sah ich im Dämmerschein, etwa zehn Meter vor uns, dre: wildverwegene Perser. Ihre Kleidung war feineswegs vertrauenerwedend. Als Kopfbedeckung trugen sie eine etwa zehn Zentimeter hohe Müße aus steifen Fils Unser Lager befand sich ziemlich verſtedt in einer Mulde. Dürres Gestrüpp ermöglichte uns, die Perfer unauffällig im Auge zu behalten. Diese schienen er­müdet zu sein, sie nahmen im Kreise am Boden Play.

Allah zürn: uns", fing ein bärtiger Berjer zu reden an, er läßt uns nicht finden das Lager des Freniden, wir werden wieder umfehren müffen."

Geduld, Mohammed ", sagte ein anderer, noch haben wir Zeit, zu suchen Allah wird uns hel­fen, ich glaube, die Beute ist groß."

.Es sind Räuber", flüsterte Achmed.

Die Banditen saßen nun bereits eine halbe Stunde beisammen. Eben waren sie dabei, aufzubre. chen, da machte sich unser Samel durch Schnauben be­merkbar. Die Perser fuhren erschrocken in die Höhe, hatten aber nicht den Mut, Umschau zu halten. Alch med gab schnell entschlossen einen Schuß in die Luft. Dann hieit er die Hände vor den Mund und schrie den Räubern zu: Erbärmliches Gewürm, ich bin der Geist der Berge, den Allah angewiesen hat, euch zum Scheitan zu schiden."

Scheitan ist der Teufel. Die Banditen waren 3 Tode erschrocken. Nach einer Weile saben wir sie da vonschleichen. Der Aberglaube der Wegelagerer

Der bekannte französische Naturforscher Cu- war unser Glüd gewesen. vier hatte die Gabe, aus dem geringsten Werkmal

Der König der Könige.

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Wir mußten abwarten. Alles blieb still. Achmed durchsuchte das Gepäck und brachte eine Reserve­lampe. Mit dieser suchten wir den Stampfplas ab. Vler Wölfe lagen erschossen am Boden. Eine Streife in die Umgebung war glücklicherweise ohne weitere Gefahr.

Ein ziemlich breiter Pfad führte uns vorerst durch die Talmulde, mündete aber bald wieder in die Berge. Hier fanden wir einen vielbenusten Weg und erreichten noch vor Morgengrauen die Karawanen­straße. Die nahe an der Straße gelegene Karawan ferei( Serberge für Karawanen) war umgeben von einer etwa zwei Wieter hohen Lehmmauer. In der Mitte des Hofraumes, der unüberdeckt war, ruhte eine Anzahl Menschen und Tiere. Die Warenballen lagen wirr durcheinander. Bald hatten wir den Starawan­fereibesiver gefunden. Der bequemte sich endlich, nach dem ich ihm zwei Silberstücke in die Hand gedrückt hatte, uns zwei primitive Holzgeſtelle zum Schlafen anzuweisen. Gleich darauf lagen wir zur Ruhe. Immer wieder sah ich im Traum die glühenden Augen der Wölfe, die wildverwegenen Räuber der

anch einigen Minuten frochen wir aus dem Ge- Berge.

In der Zeit

Angem. Stellen

Angem. Bewerber

Vermitt lungen

Im Jahre 1928 527.263 572.942 421.981 3m 1. Viertelj. 1930 97.469 178.532 70.545 Im Jahre 1929 560.612 615.752 446.630

Dritte Internatschule des Deutschen

Gewerkschaftsbundes.

In den Tagen vom 15. bis 19. April 1930 fand im Erholungsheime der Friedländer Be­zirkskrankenkasse in Bad Liebwerda eine Inter natschule des Deutschen Gewerkschaftsbundes statt. An der Schule nahmen 42 Schüler teil, denen vier Lehrer neues praktisches Wissen ver mittelten.

Am 5. April wurden die Schüler in die Ge­bräuche und Methoden der Schule eingeführt. Der 6. und 7. April versammelte die Hörer zum Vortrage des Abg. Gen. Anton Schäfer über Das Wesen der Gewerkschaften". Anschließend besprach der Vortragende die Gewerkschaftsbewe­gung in der Tschechoslowakei .

Der 8. April wurde vom Lehrer Gen. Wil­helm Weigel mit einem Vortrage über Die Praxis des gewerkschaftlichen Vertrauensman­nes" ausgefüllt. Das Thema Was ist Arbeiter­bildung" wurde am 9. und 10. April vom Lei­ter der Berliner Gewerkschaftsschule, Gen. Friz Fride behandelt.

Am 11. und 12. April versammelten sich die ge- Schüler zum Vortrag des Abg. Gen. Schäfer über Sozialpolitik und sozialpolitische Gesetz­gebung."

Was wußten und was wissen wir aber vom fort. Nur die Namen der Hauptstädte haben sich persischen Volke? Nur eins war bekannt: daß Mußändert, und Ahmed wartet nun in Wostan. Mit jand und England sich um die gewaltigen Schäße Moskaus Hilfe kommt er 1921 ins Land seiner Väter " La ilaha illallah!"- Allah ist Gott rust in des Bodens und der Natur dieses Landes streiten und zurück. Aber 1923 verordnet ihm der Ministerpräst ter großen Pariser Moschee der oberste mohammeraufen, und daß die russische Revolution von 1905 dent und Diktator Riza Sthan, der sich eine stavke banische Priester über die Köpfe der am Boden lie- auch die Millionen der persischen Bauern und Ar- Militärmacht geschaffen hat, eine Reise nach Europa . genden Muselmanen hinweg. La ilaha illallah " beiter in Bewegung brachte. Dei Märchen der Die Märchen sind aus. Ahmed Mirza geht ins und tausend Gläubige richten den Oberkörper auf, Nacht wurden für die Könige vom rauben Tage des Exil nach Paris . Er lebt dort in den Hotels, ver legen den Beigefinger über die Lippen, das Zeichen sozialen Kampfes unterbrochen. Wogen der Un- gnügt sich am Badeleben der Riviera, im Winter des großen Schweigens, der Atem stockt, im Hinter- ruhe und der Revolution. Reform, Parlament. in den amerikanischen Bars und Nachtlokalen, grund öffnet sich eine Pforte, und auf einer Vahre Die Imperialisten Rußlands und Englands hereingetragen, mit einem Tuche bedeckt, kommt der am Tage zuvor in einem Pariser Krankenhause ge­storbene Ahmed Mirza, Erschah von Persien, der König der Könige, wie ihn Gesetz und eine tausend jahre Tradition nannten!

mischen ihre Karten

und mengen sich ein. Ahmed Mirzas Vater besteigt den Thron. Mit Kanonenschüssen jagt er das Bar. lament nach Hause. Wer hat die Kanonen bezahlt, wer hat sie geliefert? Nur eines ist sicher: das Blut Erst 32 Jahre alt ist Ahmed Mirza im Eril an des Volkes fließt in den Straßen von Teheran . Der einer unbeilbaren Krankheit zugrunde gegangen, der Schah muß abdanken; er fließt ins Ausland und Leyte der Dynastic Stadion, die seit 1794 in Teheran stirbt 1925 in San Remo. residierte. Tebran! Persien ! Wunderland. Die Unterdessen regiert sein Sohn. Mit elf Jahren Märchen aus tausendundeiner Nacht werden wach, wird er König der Könige". Die wahren Herrscher die seidenen Teppiche, das Gold, die Edelsteine glän- sind zwei Minister. Der eine hat die Unterstüßung sen und funkeln, Rosenöl, Weihrauch und alle Wohl- Rußlands , der andere die Englands. London siegt gerüche duften, es fließen die Wasser aus titarmornen über Petersburg . Der junge König flieht nach Ruß Brunnen, die Tänzerinnen schmiegen sich im Rhyth- land. Von hier aus versucht Ahmed Mirza seinen mus der unsichtbaren Musik und Gesänge: Persien , Thron zurückzugewinnen. Der Weltkrieg folgt, die Märchen der Erde! So lebten sic, die Könige aller neue russische Revolution; der Zar und der Saris. Könige so lasen wir es in den Geschichten des mus sind längst dahin, aber das Rußland der Sow. Orients. jets jetzt in Persien die alte Politit gegen England

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Gen. Dr. Emil Strauß gab am 18. und 14. April den Schülern erschöpfende Auskunft über das Thema: Was muß der Gewerkschaftler von der Volkswirtschaft wissen?"

Der Leiter der Schule, Gen. Wilhelm Wei­gel, sprach am 15., 16. und 17. April über Die Aufgaben der Betriebsausschüsse". Für den ver­hinderten Genossen Prof. Richard Woldt , Ber­ lin , behandelte Gen. Weigel das Thema: Ar­beiter und Angestellte im Produktionsprozeß" am 18. und 19. April.

Die Internatschule wurde vom Leiter der Schule durch eine furze, begeisternde Ansprache geschlossen, in der er dem Wunsche Ausdruck gab, das Gelernte draußen in der Tätigkeit praf­tisch anzuwenden und so den Genossen, die uns den Besuch der Schule ermöglichten, den Dan. dafür abzustatten.

streut mit vollen Händen Geld und Diamanten unter die Halbwelt, ist der freigebigste Ravalier, und wo immer er erscheint, bliszt und blinkt der Reichtum Persiens , von dem er nach bekanntem Brauch seinen föniglichen Anteil ins Eril mitgehen hieß. In Paris ist Ahmed Mirza verdorben und gestorben wie fo viele feinesgleichen: als blasierter Lebemann, mit 32 Jahren ein welfer Greis und unheilbarer Stran fer, einst Schah von Persien, der stönig der Könige". In der Moschee von Paris haben sie ihn an einen Stein gelegt, wie jeben Sterblichen, und weit In die Schule delegierten 9 Verbände 1. er auch als Toter nicht mehr in die Heimat zurück­tehren darf, wird sein Leichnam nach dem draf ge- Schüler und die 3G8. 1 Schüler. Die Schul­ge: Schüler und die 3GS. 1 Schüler. Die Schul­bracht, damit er wenigstens im geweihten Boden des einteilung war wie früher von 8-11 Uhr und Orients von seiner Reise, von seinen Abenteuern von 2-5 Uhr festgelegt. Den Schülern wurde und seinen Märchen ausruhen kann. Die Könige durch die ihnen beigegebene reiche Literatur die sterben, aber die Bölfer leben und schreiten fort... Möglichkeit geboten, das gesprochene Wort durch Jakob Altmaier . das Geschriebene weiter zu vertiefen.