Ceite 6.
Wiener Geschichten.
Freitag, 9. Mai 1980.
( unter die Handschrift der Profafassung des„ Don 30 Jahre alt, bei den Sportorganisationen vor. Die Carlos".
Sonntag, den 11. Mai 1930
Str. 109.
Das Stundenglas. Bom Präsidium eines österreichischen Volks. Bildungshauses wurde ein Name für eine neu herauszugebende Monatsschrift gesucht.( Um einem dringenden Bedürfnis entgegen zu eilen!) Einsendungen sind mehr als genug da, und man bespricht Vorschlag für Vorschlag mit Spielplan der Kleinen Bühne: Freitag: ,, Bubi allem Für und Wider bis spät in den Abend und die Frauen". Samstag:„ Die Sache, bie hinein. Der Präsident verliest einen neuen sich Liebe nennt". Sonntag: Panne 180 Borschlag: Des Stundenglas"( wie hierzulande Mitternacht". Montag:„ Hulla di Bulla". spricht Montag, den 12. ds., Herr Univ.- Dozent Dr. die Standuhr genannt wird) und bittet um Stellungnahme. Minutenlanges Schweigen. Da streďt
Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Frei. Angaben des Mannes find laut Meldung vom Sentralausschuß Wien unwahr. Die Ausweise Kinderfreunde Prag. tag( 176-1), 7.30 Uhr: Dreigrofchenoper". famt Sammlung von Naturfreundephotos sind ihm Samstag, 6 Uhr, Maifestspiele II : Die Meister abgunehmen und dem Reichsausschuß„ Die Natur finger von Nürnberg". Sonntag( 177-1), 7.30 freunde", Aufſig, zuzusenden. Die weiteren Be- Ausflug nach Jirny- Klanovice. Uhr: Dreigroschenoper". Montag( 179-8), trügereien sind unmöglich zu machen! 7 Uhr: Das Band des Lächelns".
Sport- Spiel Körperpflege
fich endlich in ſeinem Geffel der alte jabbernde Sport
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Boltssternivartenvorstand Sengsbratl und meint: Stundenglas, no ja, aber weil halt das Blatti um die Bundesfußballmeisterschaft. doch monatlich erscheint, so müßte man es schon Monatsglas nennen."
Die Auskunft.
Es war zur Zeit der Wiener Messe. Ein englischer Räufer trat auf einen unzweifelhaft bodenständigen Passanten zu und erkundigte sich nach dem Weg in die Jauresgasse.
„ Schorehgasse, Schorchgasse? Da müssen's gradeaus gehn, allweil gradaus, nachher is's die vierte Gaff'n links!" Der Engländer dankte und ging. Ich aber packte den Amateurfremdenführer beim Rockschöffel:„ Mein Lieber, Sie haben den Herrn ja in die verkehrte Richtung geschickt; die Jauresgasse liegt gerade entgegengesett."
" Dös is scho mögli!" meinte mein Lands mann fonziliant, chrli g'sagt, i kenn die Gaff überhaupt net! Aber wissen's, die Hauptsach' ist doch, daß die Zugereisten net am End' glaub'n, mir Weaner san a unhöflicha Menschenschlag!" Die Anstalt.
Borlettes Spiel.
Vorträge.
Jugend und geistige Erneuerung". Hierüber Ostar Ewald, Wien , im Rahmen der Deutschen Gesellschaft für sittliche Erziehung, im Karolinum, Hörjal 5, Beginn 7.30 Uhr abends. Eintritt frei, Gäste willkommen!
Literatur. Afrita weint....
Bielen Wünschen entsprechend ist die Ab fahrt bereits um 8.20 früh vom MasarhtBahnhof. Treffpunkt um 8 Uhr in der Salle des Masaryk - Bahnhofes. Führung Genosse Edstein.
r.
Berlin. ( 482 Seiten. W. 5.-, geb. War. 7.-) In der Heimat der Dontosaken, wo, wie es in einent alten Rosalenliede heißt, die Wellen des stillen Don gefüllt sind mit Tränen von Müttern und Vätern", spielt dieser urwüchige und Iraftvoll gestaltete In Hamburg stehen sich am 11. Mai geRoman, in dessem Mittelpunkt der junge Grigorij steht. Die Bilder, die Scholochow vom Leben der genüber der Nordwestdeutsche Verbandsmeister Bah renfelder Sportverein 1919 und der Mitteldeutsche Rosaten, vom Treiben im russischen Dorf mit oft Verbandsmeister Steinach ( Thüringer Wald ). Wie Eine Schmach, die das französische Volt von sich grandiosen Pinselstrichen entwirft, find groß und beim ersten Vorrundenspiel, stehen auch hier Ber- abzuwaschen noch immer nicht die Kraft gefunden lebenswahr und er versteht es, die Anteilnahme des treter einer Großstadt mit einer Kleinstadt im hat, ist der Bestand, die Werbemethoden und das Lesers für die Geschehnisse und die Schicksale der im Stampfe. Es ist heute durchaus noch nicht klar, daß System der Fremdenlegion. Alle Appelle an die Vordergrunde stehenden Personen von der ersten der großstädtische Vertreter gewinnt. In den Spie- sivilisierte Welt und an die Menschlichkeit sind bis- Seite bis zum Schlusse lebendig zu erhalten. Kurz len um die mitteldeutsche Verbandsmeisterschaft hat her vergeblich gewesen und noch immer werden arme vor dem Kriege beginnt die Handlung. Der ausSteinach ein ganz großes Können gezeigt, so daß Teufel aus aller Herren Länder, von Not und Erbrechende Krieg reißt die Menschen aus der Idylle Bahrenfeld sein ganzes technisches Können aufwerbslosigkeit getrieben, durch oft schuritsche Mittel des Dorfes und wie sie ihn erleben und welche weisen muß, wenn es nicht scheitern will. Der Sie für die französische Fremdenlegion in Afrika gewor- Wandlungen er in ihnen hervorruft, das ist padend, ger aus diesem Spiel bestreitet mit dem ben, um dort, wenn sie in die Gewalt brutaler oder eindringlich und überzeugend dargestellt. Das Buch Süddeutschen Verbandsmeister Nürnberg- Ost am gar sadistisch veranlagter Vorgesenter fallen, was ist nicht frei von Tendenz, aber sie ist nicht auf25. Mai das Endspiel um die Fußballmeister- nicht gerade selten der Fall ist, viele Jahre ein wah- montiert, sondern ergibt sich aus der Schilderung. schaft des Arbeiter Turn- und Sportbundes res Höllenleben zu führen. Wenn sie nicht vorher dem Wenn Grigorij bei einem zufälligen Zusammentref schredlichen Klima oder einer heimtüdischen Kugel fen mit einem Mitglied der Barenfamilie im Spital der ewig rebellierenden Stämme zum Opfer fallen. von Wut gepackt wird und sich sagt: Also für diese Viele Bücher find über die Fremdenlegion geschrie- gottverdammten Müßiggänger haben wir frembe In der Jrrenanstalt zu Steinhof bei Wien Am ersten Ostertag sollte die einstige Ringer- ben worden, aus der großen Flut ragt ein fürzlich Menschen getötet, fremdes Getreide mit unseren gibt es eine Zahlabteilung- da bekommt der foryphäe, der Neger Max Bambula, noch ein- erschienenes, durch seine glänzende Darstellung her Pferden zerstampft, so wird man nicht aufdring. Krante für 4 Schilling 50 ein sauberes Zimmer, mal auf die Matte geben. In feinem Riesenzirtus vor: Ernst F. Löhndorffs Afrika weint", liche Propaganda darin sehen können. Es ist die in sehr gute Verpflegung, zum Frühstück schon mehr, sondern draußen im hohen Norden Ber - Tagebuch eines Legionärs.( 360 Seiten. der Ferne grollende Revolution, welche den vordem zwei Eier und Schinken. Die Stadt Wien trägt lins, auf einem Rummelplay in der Kastanien- Berlag Grethlein u. Co., Leipzig - Zürich , Start. W. demutsvollen Menschen solche Gedanken aufdrängt. Das Defizit. allec. Dem bärenstarken, drei Zentner schweren 4-) Der Lebensgang und die schriftstellerischen Auf Zureden seiner Freunde verbrachte Neger strömt plöhlich der Schweiß aus allen Boren, Arbeiten so manchen aus der Tiefe Emporgestiege Herausgeber: Siegfried Taub . Peter Altenberg eine Zeitlang auf dieser Aber schleppt sich noch bis zur Garderobe und bricht nen wurden jenen Jad Londons gleichgestellt, doch Chefredakteur: Wilhelm Nießner. teilung zur Beruhigung seiner Nerven. zusammen. Am nächsten Morgen stirbt er in der bei keinem geschieht dies mit größerem Recht als bei Löhndorff , der ein Leben der buntesten und gefah- Berantwortlicher Redakteur: Dr Emil Strauß . Brag Nach drei, vier Wochen jagte der Direktor: Charité unter den Händen des Arztes. Bambula, der weltbekannte Professionalringer, renvollsten Orrfahrten hinter sich hat und nun seit Druck: Rota A.-B. für Zeitung und Buchbruck, Brag So, Herr Altenberg Sie sind jetzt geheilt, Für den Druch verantwortlich: Otto Houk Brat Da antwortete Beter: ist 49 Jahre alt geworden; in Chikago ſtand ſeine Jahren in beispiellos fesselnden Büchern die Fülle die Bettungsmarkenfrankatur wurde von de: Boll. u. Telegravben. Sie können gehen." birelton mit Erlaß Nr. 13.800/ VII- 1930 bewilligt. „ Ich von hier weggehen? Bin ich denn Wiege. Als er 14 Jahre alt ist, will man ihn seiner Erlebnisse niederschreibt. Er sagt mit Recht lynchen, er entkommt in die Prärie, taucht um von sich, daß er vom Leben wie ein Ball in allen die Jahrhundertwende in Rotterdam auf, Stepp- Erdteilen umbergeworfen wurde. Er lebte in tänzer ist er damals, und wird von einer Berufs- Amerika als Tramp, als„ Ritter des Schienenringertruppe auf eine Rußlandstournee mitgenom strangs", hütete Vich, verkaufte Patentmedizinen einem schwindelhaften Jankeekompagnon, men. Mit der Blüte des internationalen Profes mit Ausstellung von Schiller- Briefen. Das Museum fionalringertums steht auch Bambula obenan, als schmuggelte Alkohol, grub in Alasta nach Gold und der Preußischen Staatstheater in Berlin veran staltet anläßlich des 125. Todestages Schillers der Krieg aus ist, beißt die neue Sportreligion jagte im Eismeer mit der Harpune nach Walen. Er eine Ausstellung der in seinem Besine befindlichen Bogen. Bambula geht zum Film, spielt den König war in der Südsee, in Indien und in Afrika ein Briefe Schillers an den Hoftheaterintendanten Off- Wacombe in dem Film„ Die Serrin der Welt". Leben voller wilder phantastischer Schicksale. In Aber nichts ist unsicherer als das Brot des Films, die Fremdenlegion kam Löhndorff wie so viele anland, die das Schaffen des Dichters vom„ Wallen Bambula Klopft wieder bei den Unternehmern der dere: Arbeitsnot, Hunger nach Wärme, Brot und stein" bis zum„ Wilhelm Tell " und zur Arbeit am Demetrius" und die Aufführungen seiner Werke in Ringkampfkonkurrenzen an, jedoch kleine Tourneen eine Frau". Dies alles susammenwirkend brachte Berlin begleiten. Ergänzt wird die Ausstellung nach Güstrow , Dessau oder Kottbus sind alles, was ihn in diese Hölle, aus der er viermal entfloh, ehe durch Konzepte zu ffland Antwortbriefen, ferner man ihm gibt. In dem wadligen Belt eines es ihm gelang, dem Teil Afrilas zu entrinnen ,,, dejBerliner Vorstadtrummels bricht er schließlich zu- sen Boden vom Schweiß, Blut und den ohnmächti durch einige Briefe von Schillers Witwe und sonstige Dokumente, die sich auf die Berliner Totenfeier sammen. Das Schicksal Bambulas war das Schid- gen Tränen Zehntausender von Männer, die alle Whitter hatten oder haben, durchtränkt ist. Diesem Afrika , deſſen Sand Steine, Palmen und Glutwinde bei der einjährigen Wiederkehr von Schillers Todesfal des Berufsringertums. aus weiter Ferne zu euch herüberweinen müßten, wenn ihr nur Zeit und Herz fändet zu lauschen". In atemraubendem Tempo, aufwühlend erzählt er vom Leben der armen afrikanischen Landsknechte Frankreichs , von den Besessenen der Sahara , vom Cafard , von Metzeleien in der Wüste, von afrikanischen Mädchen, von Wüstenstürmen, unerhörten Café Continental", Prag , Graben
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verrückt?"
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Kunst und Wissen.
Vereinsnachrichten.
Ortsgruppe Prag . Sonntag, den 11. Mai, 7 Uhr End station der Elektrischen 17, 21; Bahnfahrt nach Bikovice, längs der
tag beziehen. Diese Briefe Schillers enthalten eine sehr interessante Bereicherung unsrer Kenntnis von Schillers dramatischem Schaffen, seiner dramatur. gischen und bühnentechnischen Erwägungen, seiner Besetzungswünsche u. a. m. So streicht er einmal 400 Verse aus dem„ Wallenstein", um die normale Dauer eines Theaterabends nicht wesentlich zu über, schreiten. Reizvoll ist es auch, Ifflands Einwand zu lesen, er trage Bedenken gegen die Aufführung von„ Wallensteins Lager", weil die darin enthaltene K 12. Führt Hajek. Kritit am Seereswesen„ so treffend und in so hin Dobřiš und Olor. reißender Sprache" ausgedrückt sei, daß man nicht wagen dürfe, sie einem ,, militärischen König“ vorzu tragen. Auch sonst enthält das Museum neben Bildern und Bühnenmodellen von Aufführungen Schillerscher Werke manches bedeutsame Stüd, dar
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Sazala nach Čerčany. 8 Stun den, nur gute Läufer! Spesen Nächsten Sonntag:
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Warnu mg! Unter dem Namen A. Raplikez mit einem Brief der Naturfreunde- Ortsgruppe Granada in Nicaragua und der Socoro rojo internationale spricht ein hagerer hlonder Mann, zirka
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Brutalitäten und von den an der Tagesordnung stehenden Fluchtversuchen der Legionäre. Es ist ein grauenbolles Gesicht, das Gesicht unseres angeblich gibilisierten Zeitalters, das uns aus diesem Buche entgegengrinst. Afrika weint... die Welt möge es hören!
1.
schredt. Sahen auf den Alten nieder, der sich mit ging langsam zu dem leeren Gespann hinüber,
KINO- PROGRAMM
Vom 9. Mal bis 15. Mal 1930
Wran Urania- Kino
Finziges senisches Kino Praes
2976
Tel. 0.420
Vater und Sohn.
Ein lustiges Spiel von junger Liebe u. schönen Menschen.
LIDO
BIO
Kapitän Sorel und Sohn. Deny, der Herzensdieb.
Ein Lustspiel.
1101
Wo verkehren wir?
Gastwirtschaft
LIDOVÝ DŮM
( Gen. Wilhelm Opatrný) Konzert.
T PRAG II., Hybernská
Nr. 7.
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Da lag er nun einige Tage lang und warden Händen gegen die Schollen stemmte und an das still in der Furche stand, hob den umgewortete auf das Gesundwerden. Horchte jedesmal am allen Giiedern zitterte. Dann hoben sie ihn wie- fenen Pflug auf, faßte die Pferdeleine und fing zeitlichen Morgen auf das Fressen und Stampfen der auf, faßten ihn unter den Armen und trugen an zu pflügen.
Gras.
Als der alte Stephan mit seinem Gespann worfene Erde schleifte, an das Ende des Aders. Aderrand und dachte: Wenn ich nur ruhig liegen er immer, ob er nicht schon aufstehen und auf Als der alte Stephan mit ſeinem Gespann ihn, der mit hängenden Füßen über die aufge- Der alte Stephan war allein. Lag da am und endlich eingespannt, zur Arbeit. De probierte in die nächste Furche einbog und den holpernden Dort legten sie ihn vorsichtig in das spärliche bleibe, wird das Stechen schon aufhören... das Feld gehen könne. Aber wenn er sich dann, Pflug mit dem ganzen Gewicht seines Körpers Und er sah einstweilen gegen die Weizenfelder auf dem Bettrand sitzend, büdte, seine Schuhe in den harten Stoppelboden drückte, damit er tief Sie hatten alle gan; ängstliche, unruhige hinüber, die, erst zum Teil gemäht, hoch im anzuziehen, stach es wieder und wieder in seiner genug in die lehmige Erde schneide, geschah es, Augen und waren alle ganz blaß geworden. Salm standen, mit schweren, nidenden Achren, Bruft, daß er ſtöhnend auf seinen Strohsack zudaß die eiserne Pfluaschar an einem Steine fest Sorchten auf das rasselnde Stöhnen des Alten, ein leise bewegtes, gelbes Meer, das zu beiden rüidsant und still lag, bis das Stechen aufgehört rannte und ſteden blieb. Die starken Gäule, die der vertrümmt dalag und die Augen geschlossen Seiten des staubigen Feldweges hinfloß; sah die hatte. Dann hoffte er wieder: morgen aber wird hart im Geschirr lagen, sprangen ungestüm, rissen hatte. Schnitter, die braunen Naden der Sonne zuge- es schon gehen. an den Strängen, daß der schwere Wender jäh umfippte. Und während der alte Knecht, die prel lenden Feldgriffe in den Fäusten, alle Kraft anstrengte, den Pflug in der Furche zu halten, seinen hageren Störper über das Eisen legte und fich entgegenstemmte, schlug ihn der schleudernd Eisenbock mit aller Wucht gegen die Brust. Der Alte fiel mit einem Schrei hin in die Schollen. Blut brach aus seinem Munde.
Auf den andern Feldern, die noch im Korn standen und eben gemäht wurden, stockte die Arbeit. Alles sah zu der kleinen Gruppe um den Berunglückten hin, rief und gestikulierte.
" Einer sagte:„ Wasser!... Man muß Was- lehrt, gebüdt arbeiten und mit jedem Sensen- So lag er eine Woche lang in seiner kleinen ser holen," und rannte davon, quer über das schnitt einen halben Schritt tiefer in das Korn Kammer und wurde immer trauriger und stiller. Feld, gegen den Gutshof hin. tommen, derweilen die Weiber und Kinder die Wenn man krant ist, kommen allerlei Gedangemähten Salme hinter ihnen aufrafften und ken... Und er ärgerte sich, daß er noch immer banden und Garbe um Garbe zu Mandeln nicht an die Arbeit gehen konnte. Bei der Arbeit schlichteten. vergißt man oder denkt man wenigstens nicht Aber als er dann nach einer Weile meinte: daran. Endlich kam der Inspektor vom Gutshof. nun wird das Stechen aufgehört haben... und Trat, vom raschen Gehen außer Atem, zu den sich langsam aufrichten wollte, fing es wieder an ihm, daß er aufstehen konnte und umhergehen. Endlich war es aber doch so weit besser mit Von den andern Pflügen sprangen Männer Stnechten hin, beugte sich nieder, faßte den Lie- in seiner Brust, stach und stach, bei jeder Be- Langsam freilich nur und auf einen Stod gestüßt. herzu und hoben den alten Knecht auf. Er war genden an der Schulter und sagte:„ Na was ist, wegung. Aber er konnte noch immer nicht arbeiten. Nicht Und gegen Abend wurde es erst recht die kleinste, leichteste Arbeit tun. Sobald er es sehr bleich, stand gebückt da, mit zitternden Senien. Stephan.... He?" Der Alte hob mühsam den Kopf, stützte sich schlimm. Er fing zu fiebern an und allerhand auch mur versuchte, fing das Stechen wieder an. Endlich faßte er sich, schüttelte ein wenig den Ropf, fah gegen seinen Pflug hin, der umge- auf seine Ellbogen, langte mit der Hand an die wirres Zeug zu reden. worfen in der Furche lag, versuchte zu lächeln. Brust, röchelte: ch... es sticht so... da." Man brachte ihn zuerst auf seinen Platz ir sagte zu sich: Nur das dumme Stechen Wischte mit dem Handrücken das Blut aus Dann irant er gierig Wasser und sagte:„ Laßt der großen Gesindestube, die voll niederen Brit- ist schuld,... der Schmerz. Nur das läßt did) feinen Mundwinkeln und tat einen Schritt gegen mich ein bißchen so liegen." Und fiel wieder schen lag und sehr feucht und dumpfig war; aber nicht arbeiten. Wenn man das wegnimmt, ist feine Pferde hin, die unruhig in die Luft schno- zurück. er stöhnte und hustete die ganze Nacht durch und alles wieder in Ordnung. Du wirst zum Doktor ben. Aber da packte es ihn plößlich, daß er zu Der Inspektor sah ihn unschlüssig an, suchte atmete in der dicen, tabakgeschwängerten Luft so gehen! wanten begann und in die Senic brach. Aus mit der Hand in den Taschen herum, räusperte gequält, daß man ihn am andern Morgen in Also fuhr er am nächsten Morgen mit dem feinen festgeschlossenen Lippen siderte dünnes, sich, schickte dann die Männer mit einer Sand- eine leine Geschirrkammer neben dem Pferde- Wagen, der immer die Milch vom Gut zur Bahn rotes Blut. bewegung an die Arbeit, murmelte endlich:„ Na, stall brachte, wo darin rasch und notdürftig ein brachte, in den Marktflecken, zum Arzt. Die Männer um ihn standen ratlos, er- bleib halt ein bißchen liegen... vielleicht.." Bettgestell aufgeschlagen wurde. ( Schluß folgt.)