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Dienstag, 27. Mai 1980.
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Neuregelung der Aufnahme von Bürgerschülern und Zele eine neue Sensation gab. Ein Mann aber auch Widersprüche. Nach sorgfältiger Unter- bis er nimmer kann, und ruht sich aus. DarIn die Mittelschule. Für den Uebertritt von Bürger- aus dem Dorfe Oregem meldete sich und behaup- suchung, nach Bernehmung von Dußenden von nach gehts zur Fürsorgesekretärin, und als sie Schülern in die Mittelschule hat das Schulministe tete, die Tote sei seine Schwägerin, die vor Zeugen gab die Staatsanwaltschaft auch diese ihn fragt, ob er etwas effen wolle, hat er wieder unt mit Erl. vom 29. April 1930, 3. 164.222/ 29-11 Wochen das Haus verlassen hätte, ohne zurüd- Spur auf. Es ergab sich als ziemlich sicher, daß Hunger; und ißt und ist. Unsere Papiere sind folgende neue Bestimmungen getroffen: Die Eltern, zukehren. Wieder wurde die Leiche ausgegraben, die verschollene Frau von Terboud auch heute in Ordnung, wir gehen ins Waisenhaus, wo er welche beabsichtigen, einen Bürgerschüler in eine wieder erwies sich die Vermutung als falsch. Der noch am Leben ist und sich nur aus irgendwelchen übernachten wird. Die Kinder eſſen gerade,- Mittelschule zu geben, müssen ihre Absicht längstens Irrtum mit der verschwundenen Schwägerin Gründen verborgen hält. bis 15. Juni der Bürgerschuldirektion mitteilen flärte sich bald auf. Sie lebte vergnügt in er setzt sich zu ihnen, und ist und ist von und die Mittelschule und lasse angeben, in die sie Mecheln , wo sie einen Siebhaber gefunden hatte. man ein drittes Mal zur Besichtigung mit den wird gefragt, ob man hungre! Man darf dann Die Leiche der Frau aus der Schelde, die neuem. Schlaraffenland hat sich aufgetan! Man den Schüler einschreiben möchten. Die Direktion Am Tage nach dieser Nachricht traf bei der Zeugen ausgegraben hatte, wurde ein drittes ja sagen, ohne gescholten und unnüßer Fresser Der Bürgerschule hat spätestens bis zum 15. Junt Staatsanwaltschaft eine neue alarmierende Mel- Mal auf dem Friedhof von Zele beigesetzt. Wahr genannt zu werden. Man kann essen und essen das auf der amtlichen Druckjorte ausgefertigte dung ein. Der Bürgermeister von Terdoud in scheinlich endgültig, denn es ist nicht zu erwarten, und essen, wohin man auch kommt, und der Bersonalblatt des Schülers im Amtswege der Direk der Nähe von Gent erstattete Bericht, daß in daß sich neue Zeugen in der mysteriösen Ange Teller füllt sich, wenn man ihn geleert hat! tion der betreffenden Wittelschule zu übersenden. seinem Orte eine Frau seit einigen Wochen verlegenheit melden werden. Der Staatsanwalt von Schlaraffenland( von dem er noch nie etwas geDas Personalblatt enthält das Gutachten der Bür- schwunden sei. Dieses Mal schienen sich die Ver- Termonde arbeitet noch immer fieberhaft, wie es gerſchule über die Eignung des Schülers zum mutungen zu bestätigen. Man entdeckte keine heißt, und die Polizei forscht im Geheimen. Ob Sudium in de betreffenden Klasse der Wittelschule, Spur von her Verschollenen, ihr Signalement man das Geheimnis dieses rätselhaften Perbre in die ihn die Eltern einschreiben lassen wollen, ſtimmte mit dem der Leiche aus der Schelde in chens lüften, ob dieser schändliche Mord seine allenfalls auch für die nächſtniedere Klasse. Zur vielen Punkten überein. In anderen ergaben sich Sühne finden wird? Aufnahmsprüfung an der Mittelschule hat sich der Schüler bei der betreffenden Direktion am 28. Juni anzumelden, wobei er den Geburtsschein und das Jahreszeugnis vorzulegen hat.
Der Arzt im Wiz.
Merztlicher Jargon. Dottor. ist ein überzeugter Junggeselle. Unlängst fragte ihn jemand, ob es wahr sei, daß sein Bruder eine so gute Frau habe.
Es stimmt", sagte der Medizinntann. Dier handelt es sich um einen leichten Fall von
Che."
Arzt und Tierarzt.
Zwei Landdoktoren, der Arzt und der Tierarzt, waren eng befreundet. Dennoch stritten sie manch mal miteinander. Der Tierarzt behauptete nämlich, sein Beruf sei schwerer, als der des anderen; denn feine Patienten könnten doch nicht reden! Wogegen der andere heftig widersprach.
Eines Tages wurde der Tierarzt frank und ließ seinen Freund berufen. Dieser fragte ihn nach dent und jenem aber der Stranke schwieg und vieg, und erst als ihn der Doktor auszankte, machte er uh!" Er wollte es dem andern einmal zeigen, wie schwer es so ein Tierarzt hat.
Sm! Sm!" sagte darauf der Arzt zur Frau des Patienten.„ Ich habe hier ein Pulver aufgechrieben. Das geben Sie dem Luder zu schlucken, urd sollte es dann nicht besser werden, müssen wir
cs notschlachten."
Haarschwund.
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Cin kleiner Bub guckt in die Welt!
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nun
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hört, denn wer hätte ihm Märchen erzählt?!), nein, das Paradies selber( das ihm noch fremder wäre, denn wer tümmerte sich an feit: Seelchen?!), die Pforte zum Glück hat sich aufgetan, und Franzl ißt sich den Hunger seiner unterernährten Kindheit herunter. Dann fomnu ein großer Schmerz: Wasser! Ich zieh ihn aus und bade ihn. Noch am andern Tage erzählt er es, aber als ein Staunen und als einen überausgezogen, alles abgetan und dann hat sie mich wundenen Schmerz:„ Erst hat sie mich nacent ins Wasser gesetzt und hat mich gewaschen, aber nachher hat sie mir ein neues Semd ange legt und mich in ein Bett gegeben, in ein neues Bett!!! In so einem Bett, in einem wirklichen Bett habe er noch nie geschlafen, erzählt er; das war fein, ein Märchen war dies Bett! In seinem ganzen Leben schlief er zum erstenmal im Bettchen, die letzten zwei Nächte hat er auf der Erde schlafen müssen, denn zwei Tage, bevor ich ihn holte, brannte sein einziges, join leytes Sab und Gut ab: der Korb, in dem er bislang geſchlafen! ( Schluß folgt.)
Boltswirtschaft und Sozialpolitit.
ten die Genossenschaftsanteile be trächtlich erhöhen, sie nach der Höhe des Arbeitsverdienstes staffeln und auf dem Wege des Lohnabzuges einireiben. Neuerdings hat sich der Zentralrat der Gewerkschaften mit Entschiedenheit gegen diese Praxis gewandt, die in einer Menge von Fällen" dazu führt, daß 5 und mehr v.. des Arbeitsverdienstes monatlich abgezogen wer den(„ Trud“ vom 14. Mai). Die Praxis scheint in der Tat gefährliche Formen angenommen zu haben:
Bon Aline Gmib- Dieghenschmidt, Bergreichenstein . Wie damals, als ich seine Geschwister holte, von der Mutter in Stich gelassen wurden: diese sist er wiederum auf einer Kofferkiste und Menschheit, diese Gemeinschaft ist eine große schaut mit( wie hilflos ciner unabtastbaren Zu Berbundenheit, ein Geborgensein, ein Ginander funft ausgeliefert) entgegen. helfen, das ihnen nun eine aufatmende Stind Seine Mutter hat( bislang! das nächste ist schaft schenken will! Und wenn sie dereinst er .) vier Kinder in die Welt gesetzt: wachsen sind, wird diese Erinnerung ihnen und ist ihnen jest davongelaufen, ließ sie der nicht Trost und Vertrauen schenken, wird es sie Gemeinde zulast sisen:„ Sümmert euch!" nicht mit Dankbarkeit erfüllen und ihnen das Es mußte Rat geschaffen werden, die armen große Gemeinschaftsgefühl schenken, daß auch sie Sinder waren verschmußt, verlaust, verhungert, cinstens als brauchbare Mitglieder des Volkes verkommen, es war höchste Zeit, sie zu ret- anderen beistehen und das Einander- Nächster ten, sollte nicht Vagabundentum in ihre kleinen sein in dankbare Tat umsetzen?! armen Kinderseelchen sich fressen. So wurde Und nun bin ich wiederum hier, stehe wie denn, nach ernster Beratung, beschlossen, das damals in der Armenhausstube, das alte WeiSchicksal der Verlassenen vollständig von dem der bel, blind, im Bette jammert, das andere schlurft Mutter zu trennen( sie hatte selbst, bevor sie da- herum und schimpft auf die herzlose Mutter, die vonlief, versucht, das Erstgeborene, den kleinen ihre Kinder- der alte Wann stellt sich vor fünfjährigen Buben zu verkaufen). Die Ge- mich hin und erzählt von den dreizehn Stindern, meinde, die deutsche Landeskommission für Kin die er zu tüchtigen Menschen erzogen habe, und derschutz und Jugendfürsorge( Reichenberg) und das sechzehnjährige Mädel sekundiert, aber hilft wjetunion hat in dem Bestreben, die Auswir Der Zentralrat der Gewerkschaften der So die Deutsche Bezirksjugendfürsorge tragen ge- mir den Buben fahrtbereit machen, der tungen der ungünstigen Lohnentwicklung etwas meinsam dazu bei, daß die Kinder in geordnete genau wie damals, da ich eintrat, heut Verhältnisse kommen, in Pflegefamilien, wo sie meinem Eintritt, auf der Kistentruhe fißt, die sucht, die Praxis der Lohnabzüge, die im letzten abzuschwächen, in der letzten Zeit wiederholt vergleich eigenen Stindern gut behandelt werden zerrissene Müße auf dem Kopf( deren brei Rie Jahr besonders um sich gegriffen hatte, einzu follen, so daß eine frohere, gesicherte Kind- fenlöcher ich noch deutlich in meinem Gedächtnis dämmen. Die Beschlüsse der Gewerkschaftszeitheit dereinst brauchbare Menschen aus ihnen irug), mit zerviffenen Schuhen, mit der groß irale haben aber offenbar feine große Wirkung mache, die nicht der Allgemeinheit mehr zur geflicten und wiederum zerrissenen Hose, mit erzielt. So wird der„ Prawda" aus Siew be Last fallen und die Armenhäuser füllen werden. Der Jacke, die eine Sicherheitsnadel schließt, richtet, daß nach einer in 45 Kiewer FabrikHerausreißen wollen wir die sonst verlorenen jo fist er wiederum, wiederum, auf dem Stoffer, betrieben vorgenommenen Erhebung die Zahl der aus dem Elend ihrer Mutter, sie in das gebor- die Hände gefaltet, die Augen ernst und flug und verschiedenen Lohnabzüge stellenweise bis auf 12 Den berühmten Berliner Arzt Lassar konsul- gene, warme Familienleben der Pflegeeltern traurig auf mich gerichtet. Dann beginnen wir tierte ein Patient wegen seines Haarschwundes. Der verpflanzen, damit sie dort Heim und Verant unseren Marsch. Er wagt nicht hoam" zu ver- Tritotagefabrit und anderen Betrieben haben die steigt. In den Holzbearbeitungswerken, in der Professor schrieb ihm ein Rezept und sagte: Be- wortung, Frieden und Ordnung levnen. Es ist langen; er ist mit allem einverstanden, was ich Arbeiter die Löhne nur quittiert." handeln Sie mit diesem Mittel Ihren Kopf und ja nichts für den Menschen wichtiger und von mit ihm tun werde; nur seine traurigen Augen( Prawda" vom 15. Mai.) Besonders schmerz fommen Sie von Zeit zu Zeit zu mir."-Aber weittragender Bedeutung als die Erinerung, die lagen schweigend und angstvoll dieseur großen lich wird in der letzten Zeit von der ArbeiterHerr Doktor, das wird sich schwer machen lassen, aus seiner Kindheit in ihm weiterlebt! War sie Fragezeichen entgegen, das er als seine Zukunft schaft empfunden, daß die Konsumgenossenschaf ich wohne nicht in Berlin und kann unmöglich sonnig, so fällt das Licht ihrer Tage über alle empfindet. Wir nahmen Abschied von den alten wegen meiner Haare so oft herkommen."„ Nun, Schatten, die das spätere Leben noch bringen Leuten, deren Herz aus ehrlichem Mitleid mit dann schicken Sie mir wöchentlich eine Probe Ihrer mag; Kraft und Trost und Stärkung leuchten on gegen die Wutter des Bübchens erfüllt sgare, ich werde sie untersuchen und Ihnen den aus den Tagen der Kinderzeit bis ins späteste ist, das jetzt das Armenhaus verläßt und mit Befund regelmäßig schriftlich mitteilen." Der Alter.- und mag das Leben des Erwachsenen mir bergab nach Bergreichenſtein wandert. Sonst Batient wendete das Mittel fleißig an und schickte noch so düster und schwer werden: aus dem gehe ich zwei und eine halbe Stunde, vorschriftsmäßig die Haarproben nach Berlin . Laffar durchlebten Worgen glänzt ein lentes Lächeln in wird der Weg fünfstundenlang. Was sollen wir var mit dem Erfolg wenig zufrieden und forderte den sinkenden Abend fun? Die Gemeinde, die Deutsche LandeskomSerlängerung der Stur. Da erhielt er eines Tages So kam ich eines Tags frühzeitig und holte mission für Jugendfürsorge und die Deutsche on seinem geduldigen Patienten folgenden Brief: die Kleineren: vier-, drei- und noch nicht ein Bezirksjugendfürsorge tun ihr möglichstes: wenn Sehr geehrter Herr Doktor! Einliegend wieder jährig, zwei Mädeln und ein Bub; das Große" sie diesem fünfjährigen Buben fein weiteres einige Haare. Leider kann ich aber die Behandlung der Geschwister, den fünfjährigen Jungen, dessen Leben aufbauen wollen; ich fann ihnen nicht nicht mehr fortsetzen, denn es waren meine letzten." Krankheit vorher erst behandelt werden muß, bevor noch die Kosten eines Gefährts für unseren wir ihn der Pflegestation überliefern fönnen, Gang zur Stadt aufladen, und fein gütiges bleibt noch daheim". Wirklich!:„ daheim"! Geschid sendet uns den Zufall eines gleichzielenDiese vier Wände einer Stube im Armenhaus den Wagens. Wir gehen, und den kleinen Füßist nicht nur, nein wurde wahrhaftig, bedeutet chen wird der Weg sehr lang. Ich versuche ihn wirklich diesen vier Stindern Heim". Sie wollen zu kürzen: dort sind Tannzapfen, der Bub sieht sich von diesen Mauern nicht trennen, die die 3öpfln" entzückt an, ich schenke ihm einige; doch nichts als ihr Kinderelend beherbergen wieder ist eine Strecke Weges durch Svinderglück fonnten. Sie wollen nicht fort, sie wollen da- unfühlbarer. Dann kommen wir an Schafen hoam" bleiben. In dieser Stube, die unseren vorbei, die ihn freuen, wie ist die Welt auf vier Schüßlingen alles umschließt, das ihnen der Wanderschaft buni und bewegt! Aber was bekannt ist( und das ihnen dadurch, trop des auch immer ich erzählen und zeigen mag, der armseligen und notvollen, eine wenigstens schon Weg wird den kleinen Füßchen immer länger bekannte, vertraute Verborgenheit bedeutet- und länger. Ob nicht bald das Häuft fomme, in Die Leiche trug nicht einen Fetzen von einem gegenüber all den Gefahren und Aengsten und das zu bringen ich ihn versprach? Es kommt Kleid, auch keinen Ring oder eine Tätowierung, nöten, die da draußen, jenseits der sowieso gleich, gleich, tröste ich. Führt unser Weg durch die sonst häufig die Identifizierung von Toten schon leibgefüllten vier Wänden lauern mögen), Sonnenstreifen, meint der kleine Franzl, da ermöglicht, war vorhanden. Die Leichenschau er in dieser Stube des Armenhauses liegt im fönne man wohl gut ausrasten, wohl gut ausrasten, also sezen gab, daß die Frau das dreißigste Lebensjahr noch Bett ein altes blindes Weibel; ein anderes wir uns an den Wegrand in die Sonne auf nicht überschritten haben konnte. Etwa fünf oder Weibel fraucht herum und schimpft und schilt einen Stein und rasten aus, hernach gehts sechs Tage mochte der Körper im Wasser gelegen auf die entlaufene Mutter der Kinder, und ein wieder besser weiter. Bauern guden uns nach, haben. Als man die Frau in die Schelde warf, alter Wann sekundiert ihr: dreizehn Kinder habe der Schwester mit dem armen Buben, dem sein muß der Tod bereits eingetreten gewesen sein. er aufgezogen und alle seien anständige Wien - rhachitischer Bauch das Gehen erschwert. Ich Ein Bruch des Rückgrates, eine schwere Wunde unterhalb des Halses lieferte die Indizien hin- chen jammert mit über solche Mutter, die kein tragen, aber es will nicht gelingen, der Weg schen geworden... Ein sechzehnjähriges Mäd möchte ihn wohl den ganzen Weg zur Stadi sichtlich der Todesursache: Mord, wahrscheinlich durch Erschlagen mit einer Art. Am Körper wies Gefühl für ihre Stinder habe... Aber es hilft ist zu lang und das Büble zu schwer, trop seines die Tote mehrere Messerschnitte auf. Es hatte mir, das Mädchen, die Kinder zur Fahrt vor unterernährten, magern Körperchens. Die Leute den Anschein, als ob der Mörder sein Opfer zer- zubereiten. Fast ohne Kleider, ohne Hemden, unterwegs gucken uns nach, er aber, von ſtüdeln wollte, aus irgendwelchen Gründen aber ohne Strümpfe und Schuhe ſind ſie; das Haar Schritt zu Schritt wird gelöſter und freier berlaust; der Körper verwahrlost: so stehen, seelisch, so daß er die Müdigkeit nur körperlich später seinen Plan aufgegeben hatte. Die Person der Toten?- Die Staats- liegen, sitzen die vier Kinder herum, von denen empfindet. Er schließt sich immer mehr an mich, anwaltschaft von Termonde wußte nichts dar- jedes einen andern- unbekannten Vater hat. spürt Vertrautsein und Geborgenheit in all über, auch niemand von den Bewohnern der Ge- Zögernd, sich wehrend, gehen die größeren bei seiner förperlichen Anstrengung, und wäh gend kannte die Ermordete. Es wurde eine Aus- den Kinder mit; aber tief ist( um so tiefer ist!) rend die fünfjährigen Fußchen faum noch weiter fchreibung erlassen, die gegenwärtig in allen meine Freude, wie dann, auf der Fahrt zur wollen, schauen mich die ernsten, großen, fraPflegestation, die Kinder sich immer mehr angenden Augen an und der Mund des Buben flanderischen Orten an den Plakatfäulen ange- mich anschließen, und mich zur wirklichen Wutti erklärt mir: er wolle nie mehr hoam, zu mei fchlagen ist. insner alten( und nun kommt ein Bald nach der Veröffentlichung der Nach erklären, sie wollen nicht mehr hpam ns ner Mutter, der richt meldeten sich in Termonde zahlreiche Zeu- Armenhäusel, sie lehnen und schmiegen sich an Schimpfwort, das mir weh tut: daß dies ungen. Sie gaben an, daß die Tote einem jungen mich, sie fühlen sich sauber, geborgen, nennen schuldige Kind solch Wort- ach wie oft wohl Mädchen der Stadt sehr ähnlich sähe, das seit mich ihre Mammi und als ich dann das schon! über seine verlorene Mutter hören mußte, einiger Zeit spurlos verschwunden ist. Es sollte Glüd hatte, in der Pflegekolonie wirkliche gute bis diese Beschimpfung fest in seinem Gehirneine Stellnerin sein, die ein leichtsinniges Leben und liebevolle Pflegeeltern zu finden, denen ich chen mit dem Begriff Mutter" verhaftet blieb), zu meiner Mutter geh ich nimmer, ich bleib geführt hatte. Ihre Arbeitgeberin, die Wirtin sie beruhigten Herzens überlassen kann: überWie wir in die Stadt kommen, vermag der eines Staffeehauses wurde vorgeladen, die in- tragen sie das Vertrauen, das sie zu mir gefun- bei dir!" Birtin erklärte mit Beſtimmtheit, daß die Tote die Allgemeinheit, dieses Fremde außerhalb der Bub vor Müdigkeit kaum noch all das Bunte die Prawda" aus Permi und anderen Orten. bischen bestattete Leiche wieder ausgegraben. Die den, auch der neuen Umgebung: sie wissen nun: nicht mit der verschwundenen Kellnerin identisch Elendsmauern ihrer Kindheit, die menschliche und Fremde aufzunehmen. Ihn schauert, er muß Daß dieser Feldzug gegen die Arbeitergroschen fei. Wenige Tage darauf meldete sich auch das Gemeinschaft, die ihre Hände nach den Stindern nun wirklich vor jedem Schritt behütet werden. durch die wohlgemeinten Beschlüsse der GetvertMädchen selbst, die Spur wurde aufgegeben, die ausstreckte, die den schwachen und irren Fingern Wir sind in meiner Stube. Er schaut sich um, er schaftszentrale aufgehalten werden könnte, iſt- diese findet es so schön hier, da möcht er bleiben. Er nach den früheren Erfahrungen zu urteilen- Tote wieder beerdigt. der haltlosen Mutter entglitten waren,- Es verging leine Woche, als es in Termonde Menschheit, die sich der Kinder annahm, die hat Hunger, einen Mordshunger, er ist und ist, wenig wahrscheinlich.
Die nadte Frau von Zermonde. Die Leiche aus der Schelde.- Dreimal beerdigt.
Ein rätselhaftes Verbrechen.
In Flandern , am Ufer der Schelde, liegt das Heine Städtchen Termonde. Hier machte vor einigen Wochen ein Fischer in einer Schleuse einen graufigen Fund. Inmitten von Wasserpflanzen schwamm der Körper einer Frau, völlig nadt und im Zustande starter Verwesung. Der Fischer benachrichtigte sofort Polizei. Die Mordfommission begab sich an Ort und Stelle.
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,, Das Präsidium des Bezirksgewerksschaftsrates Orel hat alle Gewerkschaftsmitglieder durch besonderen Beschluß verpflichtet, im Laufe von vier Monaten 40 b. S. ihres Monatsver dienstes an die Stasse der Zentralen Arbeiterfonsumgenossenschaften als Vorschußzahlung auf landwirtschaftliche Pro dufte abzuführen, die im Oktober zur Ausgabe gelangen werden. In die Sprache der Praxis übersetzt, erwiesen sich die vieldeutigen landwirtschaftlichen Produkte" der Genossenschaft als simple Kartoffeln."(„ Prawda" vom 14. Wlai.) Roch schlimmer als in Orel jieht es im St o stroma aus. Hier wurde beschlossen, den Anteil in Höhe eines Monatsverdienstes aufzubringen, Friſt: zehn Monate":
Das bedeutet," schreibt die„ Prawda" in der gleichen Nummer, daß 10 v. H. des von den Genossenschaftsmitgliedern bezogenen Lohnes allein für das Stammkapital der Zentralex Arbeiiesfonsumgenossenschaft abgeführt werden müssen. Und wo bleiben die anderen Abzüge, Und wo bleibt der Beschluß des Zentralrates der Gewerkschaften über die Beschränkung der Lohnabzüge ( ausschließlich der Parteibeiträge) auf 3 v.. des Verdienstes? So steht es in den Konsumgenossenschaften Rastromas. Noch schlim mer sieht es in den Wohnungsbaugenossenschaften aus. Ein Arbeiter mit einem Monatsverdienst von etwa 200 Rubel muß dort mo natlich einen Anteil in Höhe von 50 bis 60 Rubel einzahlen. Natürlich suchen sich die Arbeiter irgendwo im Keller eine Wohnung, um nur die Genossenschaftswohnungen loszuwerden, die sie nicht bezahlen können.
Und in der Tat. Versuchen wir, die Summe der Lohnabzüge eines Arbeiters in Kostrama mit dem relativ hohen Einkommen von 200 Rubeln monatlich zu ermitteln. Für die Konsumgenossenschaft 20 Rubel, für die Wohnungsbaugenossenschaft 50-60 Rubel, für Staatsanleihen 20 Rubel, für Gewerkschafts- und Parteibeiträge etwa 20 Rubel. Ohne daß irgendwelche anderen Beiträge berücksichtigt würden, muß also der Kostromaer Arbeiter von seinem Einkommen von 200 Rubel monatlich 100-110 Rubel abführen." Vor ähnlichen Ungeheuerlichkeiten erichter