Nr. 140.

It denn wirklich alles in Ordnung?

Frage mit Antwort an Dr. Meha,

den Oberjustizarzt an der Strasanstalt in Bory.

verkennen

Sonntag, 15. Juni 1980.

Seite 3.

,, Palastrevolution bei den deutschen Sozialdemokraten." Irgendeine tschechische Winkelkorrespondenz

seinem Aufsaz in der Prager Presse" nicht sehr aber die Verwendung Müraus zu diesem slinien für eine vorläufige Regelung der Leis viel auszusagen hat. Zweck eben als schlechten Gedanken beurteistungen der Erziehungsmaßnahmen, folange nicht Oder ist das reformerisch genug, daß Herr len, gerade weil in Mürau die Ge- durch ein Gesetz für Erziehungsschutz eine defini­Dr. Mirha die abschreckende Wirkung der Straf- funden blaß und trant werden. Dieser tive Regelung erfolgt. haft für rückfällige Berufsverbrecher leugnet und unser Standpunkt scheint uns nicht nur human, deren dauernde Ünschädlichmachung durch lebens- sondern auch folgerichtig zu sein. Wontit also der Wunsch der Vater des Gedankens. Der apostrophierte Herr Doktor August Wirha nicht vielmehr hinter dieser fortschrittlichen An- daß es ihm nicht gelungen ist, uns über unseren längliche Verwahrung empfiehlt? Verbirgt sich Herr Dr. Mirha zur Kenntnis nehmen möge, veröffentlicht in der Nummer der Brager ficht, die die Abschreckung als Ziel der Strafhaft Mangel an Folgerichtigkeit zu belehren. Im Breise" vom 13. Juni unter dem Titel Der sowie der Todesstrafe verneint, die mangelnde Uebrigen braucht Herr Dr. Mrha aber durchaus glaubte unlängst ihrem Geschäft durch eine frei chreden von Müra u" einen Artikel, in Erkenntnis, daß überall, auch beim rüdfälligen nicht zu besorgen, daß ihm seine Ausführungen erfundene Geschichte über Unstimmigkeiten in der dem er unter deutlichen, wenn auch nicht Verbrecher, statt der abschredenden Strafe das übelgenommen" werden könnten. Uebel wäre deutschen Sozialdemokratie aufhelfen zu können. namentlichen Hinweisen auf die Strafhaus- Prinzip der Erziehung zu treten habe? Betrachtungen insbesondere unseres Blattes be nur, wenn sich die Ueberzeugung verfestigte, daß Sie erzählte, daß die deutschen Sozialdemokraten In einem Punkte sind wir mit Dr. Mrha fich die Justisfachleute für unfehlbar und als die nur unter Preisgabe ihres politischen Ansehens in hauptet, daß diejenigen, die sich vor allem zum einer Meinung: in der Frage der Entlaf- allein geeigneten Reformatoren erachten, die der Regierung bleiben, daß die Zahl der Mit­Fall Mürau bisher zum Wort gemeldet haben, senen fürsorge und es erscheint uns dan nicht dankbar, sondern ungehalten sind, wenn glieder und Organisationen abnehme, daß Depu mangels fachlicher Kenntnisse" die Sachlage kenswert, daß er der Lösung dieser jo- Weltanschauung, soziale Gesinnung und Verant- tationen verschiedener Organisationen im Parla­zialen Frage durch eine bewußte, wortlichfeit und gesunder Verstand in Dingen ment erscheinen und die Abgeordneten zum Aus­und so" meint Herr Dr. Mrha- wird planmäßige und unvoreingenom- raten, für die fein staatliches Amt sie legitimiert. tvitt aus der Koalition auffordern, und derglei Die breite Oeffentlichkeit, die immer mene soziale Gesetzgebung" das Wort noch sehr romantische Vorstellungen von Gefäng- redet. Zum Schluß noch die Bemerkung, daß der Chen Jingomärchen mehr. Das ganze Gerede, an Das Justizministerium, das sich dieser Artikel Dr. Mrhas mit seiner Ueberzeugung, daß dem natürlich fein wahres Wort ist, wirfte auf niswesen hat, irregeführt." Frage annehmen wird, wird sich einen Ruh- ohnehin das ,, Menschenmöglichste" getan werde, den geschulten Betrachter so blöd, daß nur ein In demselben Zusammenhang spricht Herr mestitel erwerben. Dr. Mrha von der Sensation" und der Zum Schluß spricht Dr. Mrha dann aus einen Theorien und Ansichten günstig zu sein zu einem Zeitpunkt veröffentlicht wird, der einziges tschechisches Blatt von ihm Notiz nahm, die klerikalen Lidové Listy". enfationslüsternen Deffentlichführlich über jene Angelegenheit, von der er, na scheint. Täglich ein Mord in Prag - das drängt Redaktionen, denen der Kohl zu Geficht kam, ſofort feit", denen solche Aufsätze dienen. dem Titel seines Auffages zu schließen, ausge Da wollen wir nun zunächst ganz offen fest- gangen ist, von der Umwandlung Müra us in ich gerade nicht als Zeitpunkt auf, in dem man erkannt zu haben, daß es sich um eine freie Er­stellen, daß es uns sehr merkwürdig berührt, cine Anstalt für franke Sträflinge. Mürau ist größerer Vermenschlichung des Strafvollzugs das findung handelt. Auch die Redaktion Vers menn ein Justizbeamter Ursache, Art und Zived war auch nach der Ansicht Dr. Mrhas kein Wort reden dürfe. Und dennoch scheint uns zeihung, die Schriftleitung- des Tag" hat gerade feine Zeit geeigneter als diese, um über zweifellos, erkannt, daß es sich hier um eine unserer Kritik also zu disqualifizieren sucht, an- Ideal für diesen Zwed", aber ihm ist es vollkommen unverständlich, daß man über diese Dinge zu sprechen. Juſt weil unser Straf Ente", eine ganz gewöhnliche Sensationsmeldung statt vielmehr die Hilfe anzuerkennen, die auf die Blässe und den schlechten Gesundheitszustand vollzug auf die Eindämmung des Verbrechens handelte. Aber im hafenkreuzlerischen Propa folche Weise nicht nur den Sträflingen, sondern der Sträflinge klagen und gleichzeitig einen so ohne jeden Einfluß zu sein scheint und auch nicht gandabetrieb kann man derlei, auch wenn is auch der Justizverwaltung in Ausübung des guten Gedanken, wie die Errichtung einer der Fortbestand der Todesstrafe ganze Mord falsch ist, recht gut brauchen und so drudt der Strafvollzugs gebracht werden soll. Es ist charat­Anstalt für franke Sträflinge, hartnädig be- die auch in diesem Punkte nicht nur von der" Lidove Listy" ab, sondern gibt auch vom eigenen Anstalt für franke Sträflinge, hartnädig be- serien verhindern kann, muß sich die Gesellschaft, Tag" nicht nur die geistvollen Ausführungen der teristisch, daß Herr Dr. Mrha, den man wohl hier als den Repräsentanten der für die Ge­Sollte Serr Dr. Mirha damit auf unsere Justizverwaltung repräsentiert wird, um neue enf etwas dazu. Wir könnten, meint er, in der fängnisverwaltung Verantwortlichen ansehen parf, mit seiner abfälligen Zensur durchaus Artikel angespielt haben, so sei ihm wiederholt, Methoden der Verbrechensbekämpfung und Ver- Regierung für die sozialen Interessen der arbei­tenden Bevölkerung nichts mehr erreichen, allein steht, denn unsere Leser, die uns sehr daß wir selbstverständlich die Errichtung einer brechensverhütung umschen. nationaler Hinsicht sei auch nichts durchzuseßen, richtig zu lesen verstehen, haben unsere Ausfüh- Strafanstalt für frante Sträflinge als guten, also täten wir am besten, herauszugehen, und zwar nicht allein, sondern mit den deutschen Agra­riern( die wir in allen wichtigen Fragen an der Seite der tschechischen Agrarier fanden and denen die sozialpolitischen Fortschritte mühevoll abgerungen werden mußten!). Dann aber sollen

rungen mit einem Interesse und einer An­erfennung aufgenommen, die nicht der Sen­fationslüsternheit, sondern dem Bedürfnis nach Wahrheit und dem Willen zu einer Re formierung des Strafvollzugs entspringt

fämpfen fann."

nach

2. Goldschmidt.

Neuregelung des Jugendstrafrechtes.

Dienstag wird der Regierungsentwurf im Parlament vorgelegt.

als notwendig erweisen.

Dadurch, daß das Strassystem durch Erzie hungsmaßnahmen von unbestimmter Dauer ergänzt wird, seßt der Entwurf mit Recht die Straffäße, die Freiheits- und Geldstrafen herab, schließt die Mehrzahl der Straffolgen für die Verurteilten aus und seht günstigere Bedingungen für die Anwendung der beding­ten Berurteilung als bei erwachsenen Per­fonen fest.

Auch auf deutscher Seite scheinen die meisten

in

passen, aber ihr Wunsch eilt den Tatsachen soweit

welchen Tendenzen man vielleicht doch auch Aus dem Justizministerium wird mitgeteilt: prüfen hat, ob man den Jugendlichen zur wir mit allen deutschen Parteien eine Ab ohne die fachlichen Kenntnisse eines langjäh- Die Mehrzahl der Stulturstaaten hat bereits ihre strafgesetzlichen Verantwortung ziehen kann. Imehrfront" bilden und die Vorbedingungen rigen Justizarztes dienen kann, vor dem wir Strafgerichtsbarkeit den Ergebnissen der neuzeit - bejahenden Falle soll dieser mit einer Strafe be- für einen fünftigen, allgemeinen, wirf doch wiederum zumindest das eine voraushabent, lichen Wissenschaft und den Forderungen der so- legt werden, die seiner Altersstufe entspricht. lich einvernehmlichen und beſſeren judeten daß wir die Dinge ohne Bürokleid und Amts zialen Fürsorge angepaßt, um der Kriminalität Nach Bedarf sollen außerdem auch Erzie- deutschen Aktivismus schaffen. brille betrachten. Herr Dr. Mrha hat gewiß der Jugend nicht nur durch Strafen, sondern hungsmaßnahmen angewendet werden, bürgerlichen Lager zwar sehr gut in den Kram Das möchte gewissen Herrschaften im deutsch­darin recht, daß man aus einem furzen Besuch auch durch erzieherische Mittel, die auf die die sich zur Verhinderung seiner Verwahrlosung in einer Strafanstalt nicht allgemein gültige vollkommene Besserung des straffällig geworde Schlüsse ziehen könne, aber wir haben immer- nen Jugendlichen gerichtet sind, zu steuern. Auch bin ein paar Dinge festgestellt, die sich gesundem bei uns wurden bereits vor dem Umsturz einige Menschenverstand auch innerhalb weniger Stun ergebnislose Versuche in dieser Richtung unter­den schon aufdrängen und Grundprobleme genommen, während in der Slowakei und in Star­streift, die man sogar sehr wohl diskutieren fann, pathorußland eine Regelung des Jugendstraf ohne jemals eine Strafanstalt betreten zu haben. rechtes bereits vor dem Umftur; erfolgt ist. Es Indem Herr Dr. Mrha über unsere pofiti- wurde deshalb gleich nach dem Umsturze unter ben Anregungen und Bemerkungen hinweg Mitarbeit von Fachleuten der Organisationen für fieht, zwingt er uns zu dem Eindruck, daß ge- Jugendfürsorge an die Vereinheitlichung und wissen Herren der Justizverwaltung die Ein- Reform dieses wichtigen Abschnittes des Straf­mengung der Deffentlichkeit in Fragen des rechtes geschritten. Die gemeinsamen Bemühun Strafvollzugs zumindest als überflüssig erscheint, gen, das Jugendstrafrecht und die soziale Für weil, nun weil eben hierzulande auch in diesem forge für straffällig gewordene Jugendliche auf Bunkt ohnehin alles in bester Ordnung sei eine neue Grundlage zu stellen und so Ez ehrt den Chef der Gefängnisverwaltung Mi- wohl den Gerichten als auch den sozialen Funt rifterialrat Dr. Lany, daß der Oberjustizarzt tionären geeignete Mittel zur Erreichung des von Bory zu der Meinung gelangte, für den angeführten Zwedes zu gewähren, führten nach erstmaligen Sträfling geschehe jetzt das Men langjährigen Verhandlungen zur Ausarbeitung schenmöglichste" und der Strafvollzug habe bei eines Gefeßentivurses, der sowohl die Forderun uns eine achtbare Höhe der Entwicklung" ergen nach einer gerechten Vergeltung für verübte langt, aber wir sind unbescheiden genug, mit Straftaten als auch die Forderungen einer prä­dem bisher Geleisteten nicht zufrieden zu sein ventiven sozialen Fürsorge erfüllt. und dem auch Ausdruck zu geben. Die Regierung hat am 12. Juni 1. J. einen Nun zu den sachlichen Ausführungen des diesbezüglichen Geseßentwurf zugestimmt, der Herrn Dr. Mirha, mit denen wir uns nach am Dienstag, den 17. Juni dem Parlament zur Maßgabe des Raums durchgehend beschäftigen verfassungsgemäßen Behandlung vorgelegt wird. wollen, iviewohl er selbst, wie gesagt, unsere Indem sachlichen, wenn auch nicht fachlichen Bemerkun gen durchaus übergeht.

die Strafe zum großen Teile durch wirk samere Erziehungsmaßnahmen erseßt und ergänzt

den, das Gericht in jedem konkreten Falle zu

voraus, daß er von ihnen kaum eingeholt werden fann. So wenig wir uns, ohne daß es Palast revolutionen" gab und bei völliger Einmütigkeit der Parteigenossen über unsere Aufgaben, einer Täuschung darüber hingeben, daß Koalitionen etwas zeitlich Begrenztes sind und daß sich für uns Situationen ergeben fönnen, in denen wir den Kampf in der Opposition dem in der Koali­tion vorziehen, so wenig Lust zeigt auch nur ein Wo es sich um eine Straftat unterge einziger Parteigenosse, mit allem Pack, das heute ordneter Bedeutung handelt, konnte der Ge- judetendeutsche Politit macht, eine Abwehrfront" jebentwurf sogar auch den schädlichen Folgen Silgenreiner noch der Jung dürfen sich einbilden, und engere Gemeinschaft einzugehen. Weder der furzer Strafen dadurch ausweichen, daß er ge- Silgenreiner noch der Jung dürfen sich einbilden, stattet, daß von dem Strafverfahren oder von daß wir nur auf ihr freundliches Angebot warten. einer Bestrafung abgesehen und die gericht. Wir werden in der Opposition so wenig wie in liche Bestrafung durch eine entsprechende Diszi- der Mehrheit eine andere Politik als die des plinarstrafe ersetzt wird. Durch detaillierte Belassentampfes treiben. ftimmungen bemüht sich die Novelle zu erreichen, daß durch den Vollzug der Strafe nicht nur der Zweck der Vergeltung, sondern auch hauptsächlich der Zweck der Besserung und der Korrektion des Jugendlichen verfolgt wird und daß deshalb der Strafvollzug un­ter ständiger Mitarbeit von Sozialfunktio= nären durch hiezu geeignete Personen erfolgt. Außerdem paßt der Gesetzentwurf das Strafverfahren gegen Jugendliche auch den be­sonderen Bedürfnissen ihrer Altersstufe an, ins­besondere insoweit es sich um die Bestimmung der Gerichtszuständigkeit, Feststellung ihrer per sönlichen, familiären und Besißverhältnisse, ärzt

Die Art, wie gerade die national­

sozialistische Presse alle Latrinengerüchte aufgreift und verstärkt wiedergibt, wenn sie glaubt, den Sozialdemokraten eins am Zeug flicken zu fönnen, ist bezeichnend für das Fair play", das chrliche Spiel, das sie uns feierlich versprochen haben. Sie beweist uns aber auch, daß wir auf dem rechten Wege sind, denn so lange die Safen freuzfascisten gegen uns hetzen, können die Ar­beiter überzeugt sein, daß wir nichts getan haben, was der Reaktion sympathisch wäre.

In der polnischen Gesandtschaft in Prag wurden Samstag abends einige Fenster einge­worfen. Ein Polizist beobachtete gegen 9 Uhr abends etwa acht Leute, die Steine gegen die

Herr Dr. Mrha stellt fest, daß mindestens 30 bis 35 Prozent aller Insassen wird, konnte die Vorlage die Altersgrenze für von Strafanstalten Psychopathen find, die die Verantwortlichkeit vor dem Strafgesetze aufliche Untersuchung, Saft, Verteidigung, Bujam demnach gewiß nicht ins Zucht, sondern ins 14 Jahre erhöhen und die bisherige unwirksame menarbeit der Hilfseinrichtungen für Gerichts- Fenster der Gesandtschaft auf dem Altstädter Irrenhaus gehören; dies sei aber Sache der Bestrafung Halbwüchsiger durch wirksamere Er Jugendfürsorge, Ausschluß der Oeffentlichkeit Ring warfen und dabei Nieder mit dem Gerichtspsychiater und man könne die Strafvollziehungsmaßregeln, insbesondere auch bei der Hauptverhandlung usw. handelt. Der Mörder Pilsudski !" schrieen. Dann liefen zugsbehörde nicht dafür verantwortlich machen. Durch eine präventiv wirkende Anstaltserziehung, Entwurf vertraut die Entscheidung selbst Rich sie durch die Teyngasse davon. Einer der Flüch daß es unter den ärztlichen Begutachtern jo erießen. An dieser Altersgrenze soll jedoch nicht tern an, die hiezu besonders geeignet tenden fonnte sichergestellt werden. Es ist der wenige Psychiater von Fach gibt". Worauf zu starr festgehalten werden. Deshalb bestimmt die und fachlich gebildet sind, u. zw. unter 25jährige Technifer Zoltan Schönherz aus erividern ist, daß immerhin die Justizver Vorlage, daß boi Straftaten, die von Personen ständiger Mitarbeit der führenden Funktionäre Kaschau . Insgesamt hat diese anscheinend kom waltung für die genügende Zahl qualifizierter im Alter von 14 bis 18 Jahren begangen wurder sozialen Jugendfürsorge. munistische ,, Demonstration" vier Fensterscheiben Psychiater zu sorgen hätte, daß von den 35 Pro­Schließlich enthält der Entwurf auch Richt im Werte von 100 Kronen das Leben gekostet. zent Psychopathen Mrhafcher Statistik ein bedeu tender Bruchteil zweifellos erst durch das Iung ist möglich, aber nicht sicher, und stets schmerzhaften Leiden verbunden ist. Weiterhin hat Gefängnisleben zu Psychopathen Borlicht! Strahlenpilz! setzt sie eine bisweilen mehrfach wiederholte man in den Bedenknochen Tochterherde gefunden, geworden ist und daß im übrigen die Strafs Immer wieder begegnet man der gedankenlosen chirurgische Behandlung voraus; der Herd muß mit ebenso im Darm, z. B. in der Gegend des Blind. bollzugsbehörde selber doch dafür zu sorgen bätte, daß Psychiater in den Gefängniß- und gefährlichen Gewohnheit, Grashalme, Stroh dem Meſſer geöffnet und mit dem scharfen Löffel darms, ferner in der Zunge, in den Zuströhren, der oder Holzsplitterchen in den Mund zu nehmen und ausgekraßt werden- eine Operation, die man selbst unge selbst, im Rippenfell, in der Speiseröhre, in sen gutmachen, was die an den Gerichten darauf herumzukanen. Auch Getreideähren werden bei Neigung zu Uebertreibungen nicht gerade als der Leber, im Gehirn- furz, kein Organ ist davor bersehen haben. Der iustizärztlichen Weisheit letzter- Schluß vielfach geknabbert, ohne daß die Menschen die ge- Bergnügen bezeichnen faun. Hat der Kranke das sicher, von der Strankheit ergriffen zu werden. Die überaus große Gefährlichkeit des Erregers, ringste Ahnung haben, was sie damit anrichten fön- Glück, daß solch ein Aktinomyces- Herd nach außen in diesem Punkte ist aber der: nen. In allen diesen Halmen usw. sist nämlich of: durchbricht und einen Abfluß findet, dann ist damit die Schmerzhaftigkeit, Schwierigkeit und lange Einen seelisch abnormalen Mencin mikroskopisch fleiner Strankheitserreger, der durchaus noch feine Heilung eingeleitet, denn die Dauer der auch bei radikalsten Methoden häufig schen, der noch dazu von Kindheit an schlecht Strahlenpilz, der die bei den Aerzten sehr Geschwüre, die sich da bilden, zeigen eine höchst un zweifelhaften Behandlung sollten jeden veranlassen, die Möglichkeit zur Infektion zu vermeiden. Vor erzogen worden ist, tann teine Strafangefürchtete Strahlenpilzerfrankung, die Aftino- angenehme Sarinädigkeit. Zuerst setzt die Erkrankung meist am Kiefer allem ist auf Kinder zu achten! Man stalt bessern; das zu wollen, hieße in das myfose, hervorruft. Sogar durch Speisen, wie Gemüse und da natürlich besonders bei Rohkost, ein; ist unabwendbar nötig ist, immer auf etwas herum­

Faß der Danaiden schöpfen."

Das hieße also, daß ein Drittel aller Sträf- fann der Pilz in den menschlichen Störper gelangen man muß kann die schönsten Ausflüge machen, ohne daß es

linge in den Anstalten niemals gebessert werden und hier seine Zerstörungsarbeit beginnen. Durch bretthart mit weichen Stellen darin. Auch den Hals zufauen. Ist die Krankheit aber erst einmal da, lönne, oder, um in der Nähe des Mrha'ſchen winzige Wunden in der Mundschleimhaut oder findet man nicht selten als erſten Sitz des Leidens. Dann soll man keine Zeit mit Quadjalbereien ver­Bildes zu bleiben, daß die Arbeit unserer Straf- durch hohle Zähne wandert der Feind in das dar- Der Hals und der Kiefer sind immerhin Stellen, tröbeln and feine unnötige Angst vor dem Eingriff vollzugsbehörden zu einem Drittel Sisy- unter liegende Gewebe ein, wuchert dort und führt die dem Messer des Chirurgen verhältnismäßig haben, sondern dem Uebel sofort energisch durch den durch Zerstörung der Körpersubstanz zur Bildung leicht zugänglich sind. Aber troß der Operation, die Chirurgen zu Leibe gehen lassen. Jede Verzögerung

phusarbeit ist.

Nun, dann hat Dr. Mrha am schlagendsten hartnädiger Eiterherde, von denen oft mit der Ausbrennung des Herdes endigt, ist noch steigert die Gefahr einer Weiterverschleppung; je selber bewiesen, daß der herrschende Teilchen durch die Blutbahn an entfernte Stellen des keine Seilung garantiert, denn die Pilze haben die früher eingegriffen wird, desto größer sind die Aus­Strafvollzug unzulänglich ist und Organismus verschleppt werden und dort weiter schlimme Fähigkeit, lange keimfähig zu bleiben. Auch sichten auf dauernde Wiederherstellung. Aber immer daß darum alle Kreise der Bevölkerung, nicht wuchern. Zellgewebsentzündungen von großer in die weibliche Bruſt können, wenngleich felten, soll man sich zu Gemüte führen, daß Vorbeugungen nur die Instizbürokratie, ein brennendes Inter- Schmerzhaftigkeit, Eiterherde, ſtarke Drüsenschwel- solche Infektionen verschleppt werden, und nicht min leichter sind als Seilung, und daß ein bißchen Vor­eſſe an Reformversuchen haben, über die nun lungen der gesamten Umgebung und brandiger Zer der vermag die Wirbelsäule zu erkranten, was icht mehr verhütet, als später der tüchtigste Profes­bezeichnenderweise Herr Dr. Mirha zuurindest in fall ganzer Gewebspartien sind die Folge. He immer mit einem außerordentlich langwierigen und for wieder gutmachen fann.

Curt Biging.