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Namen nennen!!!

Hitlerjunge.

Donnerstag, 19. Juni 1930.

Aus dem Niedersächsischen Beobachter": ,, Am 7. März wurde uns ein gesunder junge geboren. Dies zeigen hocherfreut an

Heinrich Andreesen und Frau."

Betreibt Hitler   die Rassenaufzucht jest praf ich?

Seite 5.

Eine Wohltat für das Haar ist die regelmäßige Waschung mit

flüssig in Originalflaschen, als Shampoon in reizenden Beutel

Der Einsiedler auf dem Felsen. Bei Boudrys sich mit Leichtigkeit in den Besitz eines kleinen Wa- des Gesetzes geschloffen waren. Man will nun heraus­in Savoyen   fanden Kinder am Fuße einer Fels- gens bringen, und sie nehmen die Gelegenheit der bekommen, wie viele Harems es noch gibt, um dara is wand an der Areuse   die Lelche eines 80jährigen Ferien wahr, wie Wadame den Führerschein zu er- zu erkennen, wenn etwa die Vielweiberei vollständig Mannes, der von einer Felstuppe abgestürzt war. werben. Selbstverständlich füllen diese glücklichen aus der Türket veewunden sein wird. Eine grö­Auf diesem Felfen hatte sich der Mann vor zwan Sausangestellten ihre Freistunden mit erholenden ßere Anzahl von Sarems Türfte es aber nur rod PIXAVON sig Jahren eine fleine Hütte gebaut, in der er feit Spazierfahrten aus." dem als Einsiedler fern von jedem Verkehr mit an­in den östlichen Provinzen des Reiches geben, wo deren Menschen lebte. Er hatte nur drei Ziegen noch die durch den Islam geheiligten Zustände jiem und einige Hühner bet sich. Wenn sich jemand seiner lich unverändert fortbestehen. Hier gibt es eine hütte näherte, schloß er sich entweder ein oder ir­Reihe reicher Großgrundbesiyer, deren Würde und trieb ben ungebetenen Gast mit Steintoürfen. Er Hitler- boch ist durch die neue Regierung die Macht dieser ven zum Schlusse des Monates Mai 1074 offen Macht an der Zahl ihrer Fenien gemteffen wird, war in den zwanzig Jahren seines Einsiedler lebens vollkommen zerlumpt und verkommen. Eine Magnaten bereits vielfach gebrochen, und auch sind Lehrstellen, aber nur 124 Bewerber in Bo unjägliche Schmußschicht überzog seinen Körper. Häu­sie nicht mehr in der Lage, einen zahlreichen Sorem mertung gehabt. Im Mai wurden 203 Lehrich zu erhalten. Im allgemeinen bat oie in der Türkei   lenvermittlungen erzielt; eine regere fig sah man ihn abends am Rande der Felsen auf den Knien liegen, Bibelsprüche und Gebete herunter­herrschende Teuerung und die Verarmung feiner lungstätigkeit wird sich erst jetzt und in deu Bewohner die Vielweibere: von selbst beseitigt. In Ferienmonaten entwideln. Die hohe Anzahl plappern. Mit der Bevölkerung konnte er sich nicht verständigen, da er faum Französisch sprach. Er den größeren Städten gibt es kaum noch Männer, von arbeitslosen Hilfsarbeitern und Taglöhnern die sich einen solchen Lugus gestatten önnen; nur ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, daß tammte aus der beutschen Schweiz  . Bei der Durch­ganz fromme Leute halten noch an dem Brauche in den letzten Jahren eine Reihe von Betrieben suchung seiner Sütte machte man den jonderbaren fest. In Konstantinopel   dürfte es nur noch wenige eingestellt wurde und daß die Arbeiterschaft der Fund, daß der Einsiedler mehr als 12.000 Franken 100 Familien geben, in denen zwei Ehefrauen vor selben nur zum Teil in anderen Unternehmun bei sich aufbewahrte. handen sind. Bei der Zählung muß das Alter der gen Arbeit finden konnte. In den letzten Jahren Frauen genan angegeben werden, und man wird wurden etwa 180 größere Betriebe geschlossen, fich auf diese Weise vergewissern können, wann un in denen über 20.000 Personen beschäftigt wa gefähr die letzte diese: Ehen durch den Tod ihr Ende ren. Ueber 70 Betriebe mit annähernd 12.000 erreicht hat. Personen entfallen auf die Textilindustrie, über. 60 Betriebe mit über 3000 Leuten auf die Glas industrie. Von den 79.721 Arbeitslosen, die am Anfang des Monates Mai in den Arbeits vermittlungsstellen in der Tschechoslowakischen Republif angemeldet waren, entfallen 19.40 auf die 48 öffentlichen Arbeitsvermittlungsan­stalten in Nordböhmen  , d. i. 24.5 Prozent, von

Rund um die Frau.

Die Naive.

Ein bekannter Arzt erzählte bei einem Tee von etnem schwierigen Geburtsfall in seiner Selinit, bei dem schließlich auch Geheimrat Bumm, der berühmte Berliner   Frauenspezialist, zugezogen werden mußte. Die Patientin war eine Japanerin. Es war schon lette Minute, da haben wir Bumm gerufen..." ezzählt er. Ach, wie interessant!" meint eine Zu­hörerin aus der Proving. Und das hat geholfen? Einfach, Bumm' gerufen?"

Dez Bater.

Ein Insera: aus der Grenzmart": Die Beleidigung gegen Herrn Josef Kowalski  , daß er der Vater von meinem Kinde sein sollte, nehme ich hiermit als unwahr reuevoll zurüd. Fräulein Emma Jeste." Nicht immer muß Liebe schön sein.

Die Berläuferinnen.

Im Hamburger Fremdenblatt" wird inseriert: " Samburg schönstes Warenhaus biete: Ihnen mit seinen neuzeitlichen Einrichtungen stets den an­genehmsten Aufenthalt. 1000 liebenswürdige Ver­fäuferinnen wetteifern miteinander, um ihren pet­sönlichsten Wünschen nachzukommen." Hier muß jeder die Passende finden!

Das Vorleben.

In Film- Hollywood kursiert das Gerücht, Mary X., die sich vor kurzem verlobte, habe threm Brän tigam ihr ganzes Borleben" gebeichtet. Dazu gehört Mut", sagte Berthold Viertel  . Weniger Mut, als ein ausgezeichnetes Ge bächtnis", schmunzelte Lubitsch.

Tüchtige Haudaugestellte.

Aus einer Artikelferie des 8- Uhr- Abendblatt" erjährt man: Es ist keine Ausnahme mehr, daß tüchtige Sansangestellte ein kleines Auto besigen und in die fem Puntt manchmal ihrer Herrschaft über sind. Seitdem das Stottersystem eingeführt, können sie

Ernährungsgenossenschaften der Natur.

Von E, Albt.

Harems- Zählung.

In der Türkei   soll jetzt auf Befehl der Regie rung eine Zählung vorgenommen werden, unt fest austellen, wie viele Familien noch mehrere Che frauen aufweisen. Als vor etwa vier Jahren das Gesetz erlassen wurde, das die Vielweiberei verbot, wurde den Leuten, die bereits mehr als eine Fan besaßen, die Fortdauer der Vielweiberei gestattet falls die Ehen einige Monate vor der Verkündung

Die Arbeitslosigkeit in Nordböhmen  .

Hüdgang im Mai um 5 Prozent. Am meisten betroffen Textil, Hilfs, Metall, Glas- und Bauarbeiter aus den Gebieten: Bodenbach, Gabionz, Friedland, Komotau  , Brüg.

den 42.664 Unterstüßten 16.313, also 38.2 Pro­zent. Die Anzahl der angemeldeten Arbeitslo­sen ist im Laufe des Monates um 5 Prozent

Von der Landeszentrale für Arbeitsvermitt-| günstig fast in allen Zweigen. Es machte sich lung in Reichenberg wird uns geschrieben: jogar eine weitere Verschlechterung bemerkbar auf 18.506 gesunken, die Anzahl der Unterstütz­Die Lage auf dem Arbeitsmarkt war nicht In der Bekleidungsindustrie war zwar eine ten um 11.2 Prozent auf 14.486. Die Anzahl zufriedenstellend. Bei der Landwirtschaft fehlen Besserung zu beobachten, die jedoch nur als der im Mai vorgemerkten Stellen ist im Ver­zwar noch immer Mägde, die überall nur schwer Saisonerscheinung anzusehen ist und auf die gleiche mit der gleichen Zeit des Vorjahres um ermittelt werden können, aber sonst war das Entwicklung der Verhältnisse am Arbeitsmarkte 9.6 Prozent gesunken( von 20.099 auf 18.154), Stellenanbot wieder niedriger als in den frü- teinen größeren Einfluß gehabt hat. In der die Anzahl der Bewerber jedoch von 18.781 auf heren Jahren. Im Bergbau waren die Ver- Schuhindustrie in Nordböhmen   war die Be- 35.567, also um 92.3 Prozent gestiegen. Die hältnisse weiter ungünstig. Zu den hiesigen Ar- schäftigung schwächer. Im Gast- und Schankge- Anzahl der Vermittlungen beträgt 12.679, d. i. beitslosen kamen auch noch Bergarbeiter, di werbe war im Zusammenhange mit der Saison um 5.8 Prozent weniger als im Vorjahre in den letzten Jahren nach Sachsen   vermittelt in den Kurorten und Sommerfrischen die Ver-( 13.389). Die meisten Arbeitslosen entfallen au wurden. In den Steinbrüchen, Sandgruben mittlungstätigkeit größer. Bei der Baubewegung die Textilarbeiter, Hilfsarbeiter, Metallarbeiter, und Ziegeleien war die Beschäftigung zum Teil bleibt noch immer viel zu wünschen übrig. Dies Glasarbeiter und Bauarbeiter( 3171, 3170, zufriedenstellend, allgemein jedoch schwächer als umjomehr, weil sehr viele Arbeitslose gerade 2404, 1710, 1012), die meisten Unterstüßten auf in den anderen Jahren, was auf die schwache auf diese Verdienstmöglichkeit gewartet haben. die Textilarbeiter, Glasarbeiter, Silfsarbeiter. Baubewegung zurückzuführen ist. Die Porzel Auch öffentliche Arbeiten wurden nur im gerin Metallarbeiter und Holzarbeiter( 7011, 2000, lanindustrie war in einzelnen Gegenden and gen Maße durchgeführt, wenn auch bei denfel 1579, 1486, 535). Die größte Arbeitslosigkeit schwächer beschäftigt. In der Glasindustrie ist ben fajt 2000 Personen Beschäftigung fanden. war zum Schlusse des Monates im Bereiche der feine Befferung eingetreten, die Lage der Arbei- Zum Schluffe des Monates Mai waren nod Bezirksanstalten in Bodenbach, Gablonz   a. d. N terschaft ist noch schwieriger geworden, weil viele 1266 Bauarbeiter in den Vermittlungsanstalten Friedland, Komotan und Brür( 2449, 2156, Arbeiter bereits auch den Anspruch auf die angemeldet, 3170 Silfsarbeiter und 1012 Tag 1861, 1196, 794), die größten Bermittlungs außerordentliche Arbeitslosenunterstüßung er löhner. Ein großer Teil dieser Arbeitslosen erfolge erzielten die Anstalten in Brüx  , Boden­schöpft haben. Betroffen sind alle Zweige der wartet auf die Durchführung der produktiven bach, Auffig, Weipert  , Bilin  ( 1116, 971, 727 Glasindustrie, am meisten das Gebiet der soge- Arbeitslosenfürsorge im Zusammenhange mit 627, 604). Die Anzahl der nicht angemeldeten nannten Gablonzer Glasindustrie. In der Me- der Novelle zu dem Gejezze Nr. 267 1921 S. d. Arbeitslosen wird auf fast 20.000 Personen ge tallindustrie machte sich eine kleine Besserung G. n. V. Bei dem weiblichen Haushaltungsper schäßt, um die außerordentliche Arbeitslosenun­der Holzindustrie war die Beschäftigung schwäberinnen vorhanden, aber nicht solche mit einer det. Einige Bezirksbehörden ersuchten mit be cher, besonders im Vergleiche mit früheren Jah- derartigen Praris und mit solchen Kenntniffen, fonderen Kundmachungen alle Arbeitgeber all ren. Die Beschäftigung war nicht nur in den wie sie gewöhnlich verlangt werden. Qualifi- offenen Stellen den Bezirksanstalten für unent­und Dienstvermittlung zu Sägewerfen und Bautischlereien fchwächer, jonziertes Berjonal hat Stellen in Kurorten und geltliche Arbeits­dern auch in den Piano- und Selavierfabriken Sommerfrischen vorgezogen. Die Bezirksanstal- melden. Die Lage der Textilindustrie war ebenfalls un- ten für Arbeitsvermittlung in Nordböhmen   ha- l

tallindustrie machte in einzelnen Orten. In sonal überhaupt waren zwar genügend Bewerterſtüßung haben sich neu 1026 Personen gemel

schlechten,

Stickstoffverbindungen

Pflanzen die Fähigkeit hat, das Stohlendioxyd, hängigkeit auf, denn ohne den Pilz, der nun für einem inruf zu affimilieren, produziert verſchiedene fie forgt, können sie heute nicht mehr leben. armen Boden gedeihen kann. Ihr felbſt fehl der Luft Stoffe, die der nicht grüne, chlorophyllfreie Bilz Auch der allbekannte Fichtenfparget" unserer die Fähigkeit, den Luftstickstoff zu binden und sich nicht selbst aus der Luft bereiten fann. Da Nadelwälder ist ein solcher bleicher Humus für die Ernährung auszunüßen. Gewisse Bal für hat der Pilz   die Fähigkeit, allerlei Humus bewohner, der ganz auf die Ernährung durch ferien besißen dieses Geheimnis, das allen an stoffe des Bodens zu verwerten, die wiederum seinen Wurzelpil; angeiviefen ist. Durch dies deren Wesen verschlossen ist, und um das der Warum gelingt es so schwer, kleine Tannen der Baum ohne seine Silfe nicht ausuüsen gelblich blaffe Aussehen der did aus der Erde   Mensch sie beneiden könnte. Und solche Batte ober Fichtenbäumchen im Blumentopf zu halten? tönnte, organische Stoffe, die zu verdauen die hervorbrechenden Blütenſtengel ähnelt die rien befallen nun regelmäßig die Wurzeln der Ein im Walde noch so sorgsam aus dem Boden grüne Pflanze nicht befähigt ist. So schmiegen Pflanze auffallend den aus Lichtmangel blaffen Sülsenfrüchtler. Warum gerade diese Pflanzen gehobenes und mit dem ganzen Erdballen in fich die Bilzfasern an die Wurzelfasern an und Sprossen der später grün beblätterten Spargel gruppe? Wir wissen es nicht, aber der Land den Blumentopf übertragenes Bäumchen fängt durch die feinen Zellwände hindurch werden pflanze, der sie übrigens nicht näher verwandt wirt zieht seinen Nußen daraus, indem er von meist schon nach Tagen oder Wochen zu tränkeln Stoffe ausgetauscht. Es sind besonders Verbin ist, denn sie steht als Wintergrüngewächs den Zeit zu Zeit Sülfenfrüchtler auf seinen Feldern an und geht ein, man mag es noch so forgjam dungen des Elementes Stickstoff, die der Pilz Ericaceen nahe, während der Spargel zu den baut und damit die teuere Stickstoffdüngung pflegen. Auch die reizenden kleinen Reimpflänz- dem Baum abgibt. Organische, fompliziert zu Lilien zählt. In diesen beiden Familien der spart. Einen Fall pflanzlicher Symbiose müssen chen, die man im Saattasten aus den Samen fammengejezte Stickstoffverbindungen find im Pirolaceen und Ericaceen ist diese Vilzsymbiose der Zapfen ziehen kann, sind meist nur eine Humus des Waldbodens reichlich vorhanden. eine häufige Erscheinung. Sie hat freilich in den wir noch erwähnen, weil er den Begriff der lurze Freude. Der Grund ist der, daß man den Der Baum aber fann diese Stoffe nicht aus meisten Fällen noch nicht zum Chlorophyll- Ver- Symbiose im engsten Sinne darzustellen scheint, Bäumchen eine Lebensbedingung nicht erfüllen nüßen. Er deckt seinen Stidstoffbedarf aus den luft, wohl aber zum Aufgeben der Unabhängig einer Ernährungsgenossenschaft, bei der die bel­lann. Die Waldbäume leben in Symbiose mit salpetersauren Salzen des Bodens und man teit geführt. Unsere rosa blühende Besenheide den Teilhaber so innig miteinander verbunden Bilzen, und Pilze wollen eben doch im Blumen- fann dem in der Gefangenschaft des Blumen- zum Beispiel ist heute nicht mehr ganz selb sind, daß sie geradezu einen einzigen Organis topf nicht recht gedeihen. Feine weiße Pilzfäden topfes gehaltenen Bäumchen durch Darreichung ständig in ihrer Ernährung. Sie wird von mus bilden. Der unbefangene Beobachter würde Einfall kommen, daß die durchziehen den ganzen Waldboden, breiten sich von Salpeter sein Leben erleichtern. Versuche, einem Pil; in ihrem Nahrungserverb unter gar nicht auf den weithin aus, umjpinnen die Baumwurzeln. Sebt die man mit den Wurzelpilzen gemacht hat, stübt. Sie hat dabei freilich noch grüne Blätter, jedem so wohlbekannten Flechten auf dem Wald­man das Bäumchen auch mit der Erde aus dem zeigen anderseits, daß auch diese ohne den Baum fann also dem Vil; ihrerseits noch Nahrung boden, den Baumstämmen, den Felsen feine ein­Waldboden, das Pilzwachstum ist geftört und Wangel leiden. Die Stoffe, die der Pilz emp- liefern, die sie aus dem Kohlendioxyd der Luft heitlichen Pflanzen

sein sollen. Unter dem

in kurzer Zeit geht der Pilz   zugrunde. Welcher fängt, find wahrscheinlich Zucker und Phospha int Blatt bereitet hat. Aber wird nicht auch für Mikroskop erweisen sie sich als zusammengesett Art find nun die Pilze, die in so enger Gemein- tide, die nach der Art der Vitamine als Reiz fie vielleicht einmal die Zeit kommen, wo ihr aus einem Pilz und einer Alge. Die Alge ift schaft mit den Bäumen des Waldes leben? Es stoffe zu dienen scheinen, und wachstumfördernd die angenommene Gewohnheit zum Verhängnis grün und könnte sich selbständig ernähren. Und ist wohl kein Zufall, daß wir Reizker haupt wirken. So bedeutet diese Symbiose wirklich eine wird? Denn die bleichen Humuspflanzen find ber Pilz   brauchte die Alge nicht, wollte er sich seltene, schwächliche, dem Untergang geweihte gleich Hunderten von anderen Pflanzen darauf fächlich im Fichten- Jungwald, Birkenpilze faft gegenseitige Unterſtübung im Lebenskampf. Im tiefen Waldesschatten, dort, wo jelten Abkömmlinge hochentwickelter Pflanzenfamilien. beschränken, im Humus des Waldbodens zn immer unter Birken finden. Steinpilze kommen wohl unter verschiedenen Bäumen vor, im ein Sonnenstrahl durchdringt, und wo es feinen Dem Wurzelpilz gewähren sie wohl kaum mehr leben. In ihrer Vereinigung aber können die Stiefern und Fichtenwald ebensowohl wie im grünen Unterwuchs mehr gibt, weil eine grüne Vorteile, wie es wohl einst bei ihnen der Fall beiden Gesellschafter Orte besiedeln, die feinem Buchenwald  . Wahrscheinlich sind das aber ver- Pflanze ohne Licht nicht gedeihen kann, kommen war. Wo sind hier die Grenzen zwischen Sym von ihnen beiden allein die nötigen Lebensbedin fchiedene Rassen des Pilzes, der ja auch in einige Blütenpflanzen von eigenartig bleichem brose und Schmaroßertum? Allmählich hat sich gungen geboten hätten: harte, trodene Felien, Form und Farbe start variiert. Wohl können Aussehen vor: die Neſtivur; und die Storallen- das Verhältnis so verschoben, daß nur der eine Baumrinde, humusarmen, mageren Boden. Der die Pilze auch unabhängig von Bäumen ge- wurz, zwei Orchideen unserer Wälder. An dem der beiden Gesellschafter der Ausbeuter, der Bil; wächst tief in den delsgrund hinein und löst hier Mineralstoffe auf, die der Alge unzu­deihen, aber sie scheinen eine Vorliebe für die bleichen Stengel der Nestwur; stehen ein paar andere der Ausgebeutete ist. Seben wir eine Slee- Pflanze aus dem gänglich gewesen wären, und die Alge bildet Nachbarschaft der Bäume zu haben und es ist bräunliche Schuppen statt der Blätter. Schatten, den sie suchen, das bräunlich- blaß sind auch die Blütentrauben. Boden, so finden wir meiſt an ihren Wurzeln Stärke und Zucker und nährt damit den Pilz. Waldesdunkel und der feuchte Sumus, es bestehen Auch diese Orchideen hatten einſt grüne Blätter, viele fleine Stnöllchen. Dieselbe Erscheinung Während übrigens die Afgen auch frei vortom: wirkliche Wechselbeziehungen zwischen Pilz   und wie ihre Verwandten, die buntfärbigen Stnaben zeigt sich an den Wurzeln der Bohne, Erbfe, men, find die Flechtenpilze so vollkommen an Baum, eine gegenseitige Unterstützung im Nah- träuter. Und sie lebten im Licht, und der grüne Linje, Wicke, des Goldregenstranches, der Ro- die Symbiose gewöhnt, daß sie für sich allein rungserwerb. Die bei der Keimung aus der Farbstoff in ihren Blättern arbeitete und er binie, kurz sämtlicher Schmetterlingsblütler. Die nicht mehr leben können. Auch das Verhältnis Pilzspore hervorgehenden, als syphe bezeichnezeugte Nahrung. Spuren von Chlorophyll find Senöllchen sind erfüllt von Bakterien, welche hat viel Aehnlichkeit mit Schmaroßerium, Der en feinen zarten, farblofer ten feinen Pilzfäden verzweigen sich in der Erde, im Extraft noch nachzuweisen. Aber die Sym- burch Befallen schon der jungen Steimpflanze Bilz umspinnt mit bilden ein zartes Flechtvert und wo sie auf eine bioſe mit dem Pilz machte die Pflanzen unabe diese wucherungen erzeugt haben. Um eine Fäden die Algenzellen und hält sie gleichsam Baumivurzel treffen, da umspinnen sie diese und hängig vom Licht und befähigte sie, dort zu Krankheit handelt es sich hier aber nicht. Die gefangen. Seine Sporen können nur dort eine schmiegen sich ihr eng an. So entsteht hier eine wachsen, wo die anderen Blumen nicht gedeihen Bakterien schädigen nicht, fie fördern vielmehr neue Flechte entstehen lassen, wo sie zufällig doch Baum und Pilz   in ihrer Ernährung fo Schatten suritd, und verloren allmählich die die feltene Fähigkeit, den Stickſtoff der Boden- die umsponnen und so zu Partnern gewonnen Gemeinschaft zu beiderseitigem Mußen. Sind konnten. Und so zogen fie fich in her tiefen das Wachstum der Pflanze. Sie besitzen nämlich beim Auskeimen auf grüne Algenzellen treffent, grundverschieben, als nur überhaupt zwei Plan- Fähigkeit, grüne Blätter hervorzubringen und luft chemisch zu binden und diese Verbindungen werden. sen sein können: der Baum, der wie alle grünen damit gaben sie ihre Selbſtändigkeit und nab- kommen der Pflanze zugute, die dann sogar in

nicht nur ihr