Einzelbild herunterladen
 

9

Anträge, die auf der Landesversammlung zur Verhandlung kommen sollen, find bis 14. März an Hermann Goldstein in 8 widau( Sächsisches Voltsblatt") einzusenden.

In dem braunschweigischen Dorfe Herrhausen wurde der dritte Sozialdemokrat in den Gemeinderath ge­wählt. Er erhielt 44 Stimmen, der Gegner nur 19.

Aus Oesterreich . Das in italienischer Sprache erscheinende Parteiorgan laboratore" in Triest war am 1. Mai 1898 infolge einer verfehlten Spekulation- man hoffte u. a., daß der Beitungsstempel am 1. Januar d. J. fallen werde in ein Tage blatt ingewandelt worden. Schon am 9. Dezember v. J. hat das Blatt fein Erscheinen einstellen müssen. Der eigentliche Unternehmer md Herausgeber, der Rechtsanwalt Richard Camber, hatte sich von dem Blatte zurückgezogen und zugleich in der bürgerlichen Preise eine Erklärung veröffentlicht, worin er angab, daß ihn Berufspflichten 3wvängen, alle feine Funktionen in der sozialdemokratischen Partei niederzulegen. Das Blatt ist nun in den Besitz des Parteisekretariats übernommen worden und erscheint, wie vor der Tageblatt- Episode, feit 13. Januar als Wochenblatt. Als Herausgeber zeichnet Carlo cefar, als verantwortlicher Redakteur Antonio Gerin. Redaktion und Administration befinden sich Via S. Maurizio 14, Aus der Schweiz . Die Arbeiter- Union in Bern Aus der Schweiz . Die Arbeiter- Union in Bern besteht zur Zeit aus 22 politischen Vereinen, 41 Fachvereinen, 3 Ge­nossenschaften, einer Schüßen- und einer Musilgesellschaft sowie aus einem Abstinentenverein, zusammen 69 Vereinigungen. In der Generalversammlung am Sonntag wurde Dr. Wassilieff als Arbeiter- Sekretär und Mohr als Redakteur der Tagwacht" wieder­gewählt.

99

"

Fort mit dem Lokal- Anzeiger"!

"

8widau. 8. Agitation und Bresse , Berichterstatter Eichhorn. Eine andere, für die zukünftige Entwickelung der Gesellschaft. Dresden . 4. Die bevorstehenden Landtagswahlen, Referent& räßfehr wichtige Frage wurde von den Delegirten der Staatsbahnen­dorf Midten. Korreferent 2ipinski Leipzig . 5. Die Gemeinde- Angestellten zur Berathung gebracht. Sie berlangten eine gründliche Das ist der Ruf, der jetzt allerorts von den Arbeitern ertönt; raths- Wahlen, Referent öppner Cotta. 6. Anträge der Partei- Kenderung der zentralistisch organisirten Gewerkschaft. Fortan und nicht nur hier, sondern auch in den Kreisen des Bürgerthums hat genossen. 7. Neuwahl des Zentral- Komitees. 8. Wahl des Ortes sollten die Angestellten der acht französischen Eisenbahnmneze ebenso die Behandlung, die den Arbeitern in der Reklamefirma Scher I für die nächste Landesversammlung. viele selbständige Organisationen bilden, die dann in einem all zu theil wurde, gerechte Entrüstung hervorgerufen. gemeinen föderativen Verband vereinigt wären. Der Vorschlag läuft Die Folgen zeigen sich, die Ab bestellungen, die auf das eigentlich auf eine Berüttung der Gesammtorganisation hinaus. Die Blatt erfolgten, haben den fludigen Verleger bewogen, an alle Ab­Stellungnahme der staatlichen Eisenbahner erklärt sich daraus, daß trimmigen eine gedruckte Postkarte zu senden, in der auf seine Recht­sie immerhin etwas besser daran sind als die Eisenbahner der fertigung im Lotal- Anzeiger" hingewiesen wird. Diese privaten Gesellschaften. Rechtfertigung ist aber taum geeignet die Wantenden wieder Diese Frage wurde vom Kongreß bertagt, da die meisten Dele zurückzuführen, denn bei allem Geschick, das entfaltet wurde, girten feine bezüglichen Vollmachten hatten. Die betreffende Resolution ficht doch jeder verständige Mensch, daß hinter der Recht als ein lautet: Ohne für oder gegen die föderative Autonomie fich aus fertigung nichts leerer Wortfchwall steckt und zusprechen, hält der Kongreß für heute die einheitliche Gewerkschaft schließlich die Bestätigung, daß die entlassenen Arbeiter wegen 8u­aufrecht und beschließt, die Frage der Föderation auf die Tagesgehörigteit zu einer Arbeiterorganisation ges ordnung des nächsten Kongresses zu sehen. Dem Fachorgan, der maßregelt wurden. Tribune de la Voie ferrée"( Tribüne der Eisenbahn"), wird auf- Bemerkenswerth ist es, daß auch das Organ der Hirsch­gegeben, alle Statuten- Entwürfe und Abhandlungen für und wider Duncker'schen Gewerkvereine der Agitation gegen den Lokal­den Föderationsvorschlag zu veröffentlichen." Anzeiger" nicht unsympathisch gegenübersteht. Das Blatt schreibt: Hierauf wurde der neue Vorstand gewählt. Er besteht aus 30 Mitgliedern, darunter je vier Vertreter für die fieben großen der sozialdemokratischen Arbeiterschaft durch Abonnements unterstüt Der Verliner parteilose, Lokal- Anzeiger" wird gerade auch von Eisenbahnnetze und zwei für die Nebenbahnen. Eisenbahnnetze und zwei für die Nebenbahnen. Die neugewählte Wir sind sonst nicht für den Boykott, wenn aber ein Verleger nicht Kontrollkommission besteht aus 15 Mitgliedern, die unter die einzelnen mal duldet, daß die bei ihm beschäftigten Arbeiter ihrem Gewert­Linien ebenso vertheilt sind, wie die Vorstandsmitglieder. verein beitreten, dann sind wir auch dafür, daß dem Verleger einer Die Verhandlungen fanden ihren Abschluß mit der Annahme der solchen Zeitung die Freundschaft gekündigt wird." gegenwärtigen Lage der Gewerkschaft konstatirt der Stongreß, daß die können doch nicht so ohne weiteres sich die Allüren eines Stumin folgenden Resolution:" Nach einer höchst aufmerksamen Prüfung der Wir sind überzeugt, das wird geschehen. Berliner Großunternehmer neuesten Ereignisse dem Muth nud der Hingebung der Stämpfer nicht aneignen, ohne in der Bevölkerung einer starken Oppofition den geringsten Abbruch gethan haben. Als Sanktion der gepflogenen zu begegnen. Die Zahl derjenigen, die mit einer solchen die Distusfion giebt der Kongreß dem neuen Vorstand den Auftrag, die Arbeiter erniedrigenden Behandlung einverstanden sind, ist sehr gering, Erhöhung der Löhne der schlecht bezahlten Eisenbahnergruppen und denn nur ein fanatischer Arbeiterfeind kann Zustände vertheidigen, die proportionale( im Verhältniß zu den Dienstjahren) Alterspension die für die Arbeiter das Aufgeben jeder Selbständigkeit bedeuten. für alle anzustreben." Denn nicht nur in der Fabrik verfügt Herr Scherl als un Es ist demnach zu hoffen, daß die Gewerkschaft die schwere umschränkter Gebieter, sondern auch außerhalb überwacht er pein Prüfung überwinden wird. Der nächste ordentliche Jahrestongreß lichst das Verhalten seines Arbeiterpersonals, und nach berühmtem wird in dieser Hinsicht entscheidend fein.- Muster, wird er durch ein Spionagesystem aufs beste unterrichtet. Zwar -Aus Beuthen O./S. wird uns mitgetheilt: Die Benutzung Die Arbeiteranssperrung in Dänemark scheint mit wurde ein Bischen start aufgetragen, aber das gehört zum System, denn des Winter' schen Lokals zu Privatzweden ist endlich einem Vergleich zu enden. Durch Verhandlungen zwischen dieses System kann sich nicht halten ohne lebertreibungen. Es erscheint Durchgesetzt worden. Die Polizei scheint sich weiterer Eingriffe in dem Vorstand des Arbeitgeber- Verbandes und den Repräsentanten geradezu umerhört, daß ein Mann, dessen Unternehmen leider auch in Privatangelegenheiten enthalten zu wollen. des Vereins der Eisenindustrie- Fabrikanten Kopenhagens " und der Arbeiterkreisen viele Unterstüßung findet, es jahrelang wagen Wegen Beleidigung des Besizers der Proviantamts- Direktion der Aktiengesellschaft Titan" einerseits mit dem Geschäfts- durfte, feinen Arbeitern über die Zugehörigteit zu Mühle in Hannover ist seinerzeit der verantwortliche Redakteur ausschuß der vereinigten Fachverbände und den Repräsentanten des einer Arbeiterorganisation Vorschriften zu machen, Volkswillen", Genosse Thielhorn, vom Landgericht dänischen Schmiede- und Maschinenarbeiter- Berbandes andererseits und die Entlassung jedem androhte, der diesem Mächtgebot zu 100 M. Geldstrafe verurtheilt worden. In dem Prozeß hatte ein ist, unter der Vorausjegung der Anerkennung durch die respektiven fich entgegenstellte. Maurerpolier Namens Franz Humpert, der bei dem Befizer Organisationen, ein Vergleich geschlossen: 1. Die angedrohte Aus- Das ist ein Mißbrauch der Machtmittel, die dem Unternehmer der genannten Mühle mehrere Jahre beschäftigt gewesen ist, als sperrung findet nicht statt. 2. Der Streit wird aufgehoben, und die zu Gebote stehen, in ihm spricht sich eine so starke Zeuge ausgefagt, daß er es gewesen sei, der dem Volkswillen" die Arbeit am 26. d. M. aufgenommen, wonach so schnell als möglich Mizachtung Mittheilungen über die Zustände in jener Mühle, gemacht habe. Er Veranstaltungen zur Festsetzung neuer Akkordpreise in der streitenden aus, wurde deshalb ebenfalls unter Anklage gestellt, das Landgericht hat Abtheilung des" Titan " getroffen werden, die bis Ausgang des ihn aber jetzt kostenlos freigesprochen. Jahres bindend sein sollen und danach von beiden Parteien mit ein­monatlicher Kündigung aufgefagt werden können.

Triest .

Des"

Polizeiliches, Gerichtliches u. 1. w.

"

Gewerkschaftliches.

Berlin und Umgegend.

Eine sofort einberufene Versammlung der Arbeiter hat dem Vergleich zugestimmt, da die Hauptforderung der Arbeiter, bei der Lohnbestimmung mitzuwirken, acceptirt ist. in

"

Unternehmer- Derbände.

Wie die Unternehmer Vereinbarungen halten. In den In dem Streit der Herrenschneiderinnen Vergleichsbedingungen beim Friedensschluß des allgemeinen Aus- Kopenhagen sowie in einem mu drohenden Lohnkampf standes der Berliner Eisenformer im Herbst 1897 ver- der Fleischergesellen stellt sich beachtenswertherweise die pflichteten sich die Gießereibefizer zur Bezahlung des Ausschusses in bürgerlich- liberale Presse ebenfalls auf die Seite allen Fällen, in denen den Former keine Schuld trifft. Neuerdings der Arbeiter! Ein Blatt wie Nationaltidende" schreibt z. B. versuchen die Gießereibefizer diese Berpflichtung wieder von sich ab- Es wird sicher allmälig für die großen Arbeitgeber unmöglich zuschütteln. Erst vor Kurzem veranlaßte die Firma Grunauer in werden, Personen oder Parteien in diesen Kämpfen auf ihre Seite folch strittigem Falle zwei Former, das Gewerbegericht anzurufen. zu bekommen, wenn auf der einen Seite die Arbeit und die Armuth Dieses verurtheilte die beklagte Firma zur Zahlung des Ausschusses. und auf der anderen das Geld und der sich stets mehrende Gewinn Nunmehr beobachten die Gießereibefizer eine neue Tattit. Sie stehen." weigern sich schließlich nicht mehr, den Ausschuß zu bezahlen, aber entlassen jeden, der den Ausschuß bezahlt haben will. Das ist auch die Ursache der Differenzen, welche bei der Firma Wolter aus­gebrochen sind. Die Kolonne von vier Mann soll den Ausschuß be- faßte in seiner letzten Sigung folgende Beschlüsse: Der Verein Berliner Getreide- und Produktenhändler zahlt erhalten, wird aber dann sofort entlassen. Da alle Verfuche, faßte in seiner letzten Sitzung folgende Beschlüsse: eine friedliche Erledigung dieser Angelegenheit herbeizuführen, ge= Die Generalversammlung spricht die bestimmte Erwartung aus, scheitert find, so haben die Arbeiter beschlossen, bei Entlassung be- daß kein Mitglied des Vorstandes oder gar des Aeltesten- Kollegiums jagter Kollegen insgesammt die Arbeit einzustellen. Da bei aus- Bestrebungen begünstigt, die eine Einschränkung des Berliner Spiritus­brechendem Streit der Verband der Industriellen sämmtliche handels herbeiführen. Gießereien sperrt und dadurch die Former zwingen will, als Arbeits­willige" zu fungiren, so werden alle Former vor Zuzug gewarnt, da nicht die geringste Möglichkeit besteht, Arbeit zu erhalten es sei denn als Streitbrecher in der Gießerei von Wolter. Deutsches Reich .

-

gegen die individuelle individuelle Freiheit Freiheit des Arbeiters daß ein Jeder, der die Nechte der Arbeiter schüßen und wahren will, auf die Seite der gemaßregelten Arbeiter treten muß. Und das parteilose" Blatt dieses Unternehmers muß aus dem Kreis der Arbeiterfamilien verbannt werden, es gehört nicht in die Familie, wo noch der Sinn für Recht und Freiheit sich eine Stätte bewahrt hat.

Gerichts- Beitung.

Das Ergebnis einer Beschwerde über die Polizei. Der Vorsteher des VII. Polizeireviers in Charlottenburg , Polizei­leutnant Henz, war bei seiner vorgesetzten Behörde, dem Polizei­präsidium, beschuldigt worden, einen finnlos betrunkenen Menschen mit den Füßen gestoßen zu haben. Da Leutnant Henz diese Be­schuldigung für falsch erklärte, so wurde gegen die beiden Unterzeichner der Anzeige, den Großdestillateur Josef Seleba und den Feilenhauer Paul Rabe Anklage wegen wissentlich falscher Anschuldigung erhoben. Die Angeklagten behaupteten mit vollster Bestimmtheit, Augenzeugen der That gewesen zu sein, die sie zur Anzeige gebracht hätten. Am 27. Mai v. J. war ein total betrunkener Mensch, der Kaufmann Eichinger, auf der Wache des 7. Polizeireviers im Hause Kaiser Friedrichstr. 93 eingeliefert worden. Da die Wache keine geeignete Detentionszelle besißt, sollte der Betrunkene nach der Zentralwache überführt werden. Der Transport erfolgte mittels einer Droschke, in welche zwei Schußmänner den Betrunkenen beförderten. Nun will Kleba, der vor der Thüre seines in demselben Hause befind des Vorstandes über die Verhandlungen mit der Regierung, und haben, daß die beiden Schutzmänner den Betrunkenen unter den Die Generalversammlung nimmt Kenntniß von den Mittheilungen lichen Geschäftes stand, und Nabe, der neben ihm stand, gesehen billigt den von ihm eingenommenen Standpunkt. Sie erklärt aber, Armen trugen, während dessen Unterkörper auf dem Erdboden nach­fich Anordnungen nicht fügen zu fönnen, welche über das Börsen schleppte. Bei dieser Gelegenheit habe der Leutnant, der dabei stand, gefez hinausgehen und für den nothwendigen und legitimen Handel mit dem Fuße nach den Beinen des Besimmungslosen gestoßen. Sie eine thatsächliche Besserung nicht zur Folge haben. Arbeitsmangel ist auch auf der Cäciliengrube( Erz) in seien darüber empört gewesen, hätten eine schriftliche Anzeige Sharley eingetreten. Vorläufig ist pro Woche eine Feierschicht Vorläufig ist pro Woche eine Feierschicht Das Kartell der österreichischen Papierfabrikanten. Die an das Polizei- Präsidium aufseßen lassen und hätten diese und abgesandt. Die beiden Schußmänner, eingelegt worden, eine zweite Feierschicht ist jedoch bereits an- Berhandlungen, welche gegnwärtig zwischen den Papierfabrikanten unterschrieben pegen Erzielung gleicher Produktions- und Preisbedingungen ge- welche zuerst als Bengen wurden, bestritten gekündigt worden. Die Arbeiterschaft dieser Grube, die diese Maß- führt werden, haben bis jetzt noch keine definitive Einigung jämmt die Richtigkeit dieser Darstellung. Sie wollen den Be­regel nicht für nöthig hielt, ist bei der Grubenverwaltung um Er- führt werden, haben bis jetzt noch keine definitive Einigung jämmmt die Grlicher richtung eines Arbeiterausschusses vorstellig geworden, der auch bei licher Produzenten herbeigeführt. Es haben sich unter den Fabri- trunkenen in der Weise nach der Droschke getragen haben, daß ihn der Einlegung von Feierschichten sein Wort mitreden soll. fanten mehrere Gruppen gebildet. Zwei derselben, die Erzeuger der eine unter den Schultern, der andere die Beine trug, so daß von Holzfreiem Schreibpapier und Cellulose- Backpapier, haben sich derselbe den Erdboden gar nicht berührt habe. bereits konstituirt und sind über die Bedingungen im Großen und Ebenso der Leutnant. Ucber die Art, wie der Mann in die Ganzen einig. Die dritte Gruppe, welche Drudpapier und mittleres Droschte getragen worden ist, setzte sich selbst das Dienstmädchen Schreibpapier produzirt, hat die Konstituirung noch nicht voll des Leutnants mit den beiden Schußleuten in Widerspruch. zogen und sich auch den anderen Gruppen bisher nicht angeschlossen. Sie behauptete, nur der Oberkörper sei getragen worden, die Füße Es handelt sich nach den Erklärungen der Produzenten in erster dagegen hätten auf der Erde nachgeschleift. Andererseits behauptete Linie um ein Kartell zur Einschränkung der Produktion, die im fic, genau gefehen zu haben, daß der Leutnant nicht gestoßen habe. Wege der Herabsetzung der Arbeitszeit erzielt werden soll. Man Bon drei jungen Mädchen, die aus geringer Entfernung den Vorfall glaubt, durch eine solche Verminderung der Erzeugung die Preise beobachtet haben, behaupteten zwei mit positiver Bestimmtheit, sie reguliren zu können. Falls sich diese Ansicht nicht bestätigen sollte, hätten genau gesehen, wie der Leutnant mit würde zu einem Preisiartell geschritten werden. Eine einvernehme dem rechten Fuße nach den Beinen stieß. Die dritte liche Regulirung der Produktion und eventuell der Preise wird von hatte nichts sehen können, weil sie furzsichtig ist, doch bekundete sie, den Fabrikanten damit begründet, daß die Lage der Papierfabrikanten eine ungünstige sei und Fabriken zuweilen unter ihren Selbsttosten verkaufen.

In der Broncewaarenfabrik von K. M. Seifert in Dresden find die Differenzen mit den Arbeitern beigelegt. Die Maßregelung ist zurüdgezogen und anderen Wünschen der Arbeiter ist man entgegengekommen.

Der Streit der Zuckerraffinerie- Arbeiter in Halle hat erheblich an Umfang zugenommen. Die Zahl der Streifenden ist auf 300 ge­stiegen, darunter befinden sich 80 Arbeiterinnen. Um die Arbeite­rinnen von ihrem Verhalten abzubringen, hatte die Firma ein sonderbares Mittel angewandt. Man hatte, als die Arbeiterinnen die Absicht bekundeten, die Fabrik zu verlassen, den Garderobe­faal abgeschlossen. Dieses merkwürdige, durchaus ungeset liche Gebahren hat aber die Arbeiterinnen von ihrem Entschluß nicht abbringen können. Mittags mußten ihnen wohl oder fibel die Kleider ausgefolgt werden und Nachmittags stellten sich von den annähernd 120 Mädchen nur etiva 20-25 zur Arbeit ein.

Soziales.

Die Lohnverhältnisse in der Buderraffinerie sind außerordentlich traurige. Die männlichen Arbeiter erhielten faft durchweg nur 21-22 Pf. Stundenlohn; nur die im Kesselhause beschäftigten Ar­beiter, die gleichfalls ausständig sind, bezogen 221/2 Pf. pro Stunde die Sozialdemokratie gerichteten Säße: und erhielten die Mittagspause bezahlt. Die Arbeit im Kesselhause ist aber dafür auch eine äußerst schwere und gesundheitsschädliche. Bei zehnstündiger Arbeitszeit verdienten die Arbeiter also im höchst falle 13,20 m. pro Woche, wovon noch 42 f. als Beiträge zur Alters- und Invaliditätsversicherung und der Krankenkasse in Abzug gebracht wurden. Noch trauriger steht es mit der Entlohnung der weiblichen Arbeiter. Diese bezogen bis vor einer Woche einen Lohn bon 1,10 m. pro Tag. Vor einigen Tagen wurden ihnen 10 f. zugelegt, so baß der Tagelohn 1,20 M., der Wochenlohn nach Abzug der Beiträge kaum also 7 M. betrug.

Ausland.

Vom Understand der Einzelnen. Wir lesen folgende gegen Ich verschließe mich nicht der Gefahr, die von dieser Seite der Freiheit droht. Der Ruf des Individualismus dringt noch nicht herab bis zu den Waffen, er streicht über sie noch hinweg. Bu lange wurde die Masse beherrscht, mun will sie herrschen. Bu viel wurde ihr von ihrer Souveränität vorgeschwägt, und nun glaubt sie daran. Ihre Herrschaft tann nur so sein, wie sie selbst ist: unpersönlich, dumpf, bleischwer, jede In dividualität als geborenen Feind verfolgend." Wo findet sich dieser Erguß? In der Post", dem Blatt der mehr feudalen, oder der Kölnischen Zeitung ", dem Organ der mehr bourgeoisen Industriekapitalisten? Hat es Eugen Richter geschrieben oder irgend ein nationalliberaler Professor?... nein, es ist ein einmal beweist, daß der Anarchismus lediglich die Karikatur der Ausschnitt aus dem anarchistischen Sozialist", der wieder heutigen Gesellschaft, daß er tonfequenter Liberalismus ist, während der Sozialismus die Ueberwindung der heutigen Anarchie

bernommen

ihre Freundinnen hätten a tempo gerufen: Jett stößt ihn der Leutnant gar noch mit dem Fuße!" Vergeblich bemühte sich der Borsigende, diese Zeugen zu dem Geständniß zu bewegen, daß sie. fich auch geirrt haben konnten, sie blieben dabei: Wir haben es geschen, er hat gestoßen!" Unter diesen Umständen war der Nach­weis der Wisfentlichkeit", welche eine objektiv falsche Anschuldigung erst strafbar macht, schwer zu erbringen, der Staatsanwalt hielt aber doch, da er den Zeugnissen der Entlastungszeugen teinerlei Werth beimaß, die Angeklagten im Sinne der Antlage für schuldig und da die That eine sehr schwere sei, so bea antragte er für Kleba sechs Monate, für Stabe zwei Monate Gefängniß. Der Borfizende machte nunmehr die Angeklagten auf den veränderten rechtlichen Gefichtspunkt aufmerksam, daß ihre That auch als Beleidigung im Sinne des§ 186 des Strafgesetzbuches aufgefaßt und bestraft werden könne. Gegen eine derartige Vers änderung des rechtlichen Gesichtspunktes verwahrte fich der Vera theidiger Rechtsanwalt Dr. Leonhardt Friedmann mit voller Entschiedenheit. Er halte es juristisch für unhaltbar, in Fällen, wo die wissentlichkeit" einer falschen Anschuldigung nicht nachweisbar fei, bem§ 164 des Strafgefeßbuchs mit dem§ 186 zu Hilfe worden sei, müsse bestraft werden, sei das wider besseres Wissen" zu kommen. Eine Anzeige, die" wider besseres Wissen" erstattet nicht erwiesen, so habe einfach Freisprechung zu erfolgen. Trotz diesen Ausführungen nahm der Gerichtshof Beleidigung als vorliegend an und erfannte auf sechs bezi. vier Wochen Gefängniß. In der Diskussion fehlte es natürlich nicht an Vorwürfen gegen Unsere Herrschende Gesellschaft handelt sehr treulos, daß sie ihr Der Vertheidiger wird diese prinzipiell überaus wichtige Frage der ben alten Vorstand wegen der mißlungenen Aktion. Guerard, der Entscheidung des Reichsgerichtes unterbreiten. frühere Generalsekretär, wies jedoch nach, daß die Generalftreit eigenes Fleisch und Blut so schnöde verfolgt. Erklärung durchaus statutenmäßig und in Uebereinstimmung mit den Das Gemeindevermögen sämmtlicher 143 Städte Entschädigung eines unschuldig Verurtheilten. Welche Beschlüssen des letzten ordentlichen Kongresses erfolgt war. Der im Königreich Sachsen betrug im Jahre 1896 nach Angaben Frrungen und Wirrungen die Rechtspflege bisweilen durchzumachen Mißerfolg, genauer die Nichtdurchführung des Streitbeschlusses wurde des tgl. statistischen Bureaus zujamınten 377 020 412 M. Ihm hat, beweist die Angelegenheit des ehemaligen Steuererhebers von den Delegirten in der Hauptsache den gesetzwidrigen Maßregeln standen 215 486 658 M. Schulden gegenüber. Das Netto Drintmann, die fast drei Jahre die hiesigen Gerichte beschäftigt der Regierung zugeschrieben: der Beschlagnahme der Korrespondenz vermögen betrug demnach 161 533 754 M., oder auf den Kopf der und gestern ein dem Angeklagten günstiges Ende gefunden hat. Ge des Vorstandes, der Abreißung der Streilaufrufe, der militärischen 1850 142 städtischen Einwohner berechnet, 87,20 M. Nicht mitgerechnet handelt sich bei dem Falle Drinkmam um ein höchst, abstoßendes Besetzung der Bahnhöfe. In der Provinz haben die Eisenbahner sind dabei Stiftungstapitalien, Sparkassen- Referbefonds 2c.; rechnet Familienbild, in welchem zwei Eheleute, die über dreißig Jahre mit meistentheils nicht rechtzeitig von dem Streitbeschluß Kenntniß er- man biese 111 774 797. betragende Summe zum Nettovermögen, so einander verheirathet waren, plöglich in erbittertem Kampfe einander halten. Schließlich ertheilte der Kongreß nahezu einstimmig dem tommt auf den Stopf 147,70 W. Seit 1893 ist das Vermögen der gegenüber stehen und alle Mittel anwenden, um sich gegenseitig Borstand Decharge , in anbetracht, daß dieser lediglich die Be- Städte einschließlich der Sparkassen- und Stiftungsgelder 2c.vor das Forum des Strafrichters zu bringen. Nachdem in diesem schlüsse des letzten Kongresses ausgeführt und die Statuten treu um 15,8 m. pro Kopf gestiegen, während die Schulden nur um Kampfe die Frau Drinkmann zunächst unterlegen war, wurde von befolgt hat." 2 M. zugenommen haben. dieser ein Hauptschlag ausgeführt: sie denunzirte ihren Ehemann,

Die Gewerkschaft der französischen Eisenbahner hielt einen außerordentlichen Kongreß am 20. und 21. Januar in Paris ab. Es handelte sich darum, die Folgen des mißlungenen Generalstreit- Versuchs vom Oktober vorigen Jahres zu erledigen und namentlich den zurüdgetretenen Vorstand zu ersetzen.

bedeutet.

-