Beite 6.

Kleine Chronit.

Das Dienstmädchen. Voit Rhedo.

Siebzehn Jahre war sie und vom Lande, Unbefledt von jeglicher Kultur. Noch fesselten sie feine Biebesbande Und leine überflüssige Dressur.

Bon früh bis abend war sie auf den Beinen Und schuftete um fargen Lohn für zwei, Und dennoch wollte es der Hausfrau scheinen, Daß sie nicht richtig bei der Sache sei.

Der Mann kam früher aus dem Amt nach Hause, Und strich den schütteren Scheitel sich zurecht. Das Mädchen schafft indessen ohne Pause, Der Sohn entdeckte plötzlich sein Geschlecht. Allmählich war der Mann ganz aus dem

Häuschen,

Und weil er ab und zu die Frau betrog, Nannt' er das Mädchen Liebes Mäuschen", Wofür er eine Ohrfeige bezog.

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Der Sohn schwor heftig, daß er sie begehre, Und daß er vorher nichts von Lieb' gewußt. Und während er von seiner Manneschre Erzählte, griff er schnell nach ihrer Brust. Die Hausfrau unterdessen reduzierte,- Denn sie war fraglos eine Frau von Welt Des Mädchens Einkommen und sie dozierte, Familienanschluß sei mehr wert als Geld. Da lündigte das Mädchen kurz entschlossen Und forderte den hart verdienten Lohn. Und Bater, Mutter, Sohn, die schrien ver­verdrossen:

Gottlob, fic geht, die schamlose Person.

Mittwoch, 2. Juli 1980.

Nr. 154.

Sozialistische Jugend, Prag  . Einladung

Ein Nationalpark auf Kuba  . Auf Grund der Die meisten Begegnungen dieser zwei Verbände| beim letzten Forstkongreß in Rom   geäußerten konnten die Desterreicher für sich entscheiden. Nun Wünsche ist jetzt auf der Insel Kuba   ein National- hat in letzter Zeit Deutschland   durch seine füddeut­part von 26.000 Sertar eingerichtet worden, in dem schen Vereine machtvollen Aufschwung genommen. alle Vertreter der fubanischen Flora und Fauna Beide Verbände haben zudem eine noch stärkere gepflegte werden und einige bedrohte Arten von Vertretung als die zuletzt in Antwerpen   gewesene zu der am Mittwoch, den 16. Juli stattfindenden Tieren und Pflanzen besonderen Schutz erhalten. zugesagt. In der österreichischen   Elf finden wir Der Park ist an der Südseite der Insel in der Proving Oriente auf einem großen Gebiet angelegt, Straßenbahn usw. Die deutsche Elf rekrutiert sich das der Regierung der Republik   gehört. Das Gc hingegen aus Nürnberg  , Frankfurt  , Weiden   und lände wird von drei großen Flüssen und zahlreichen Stuttgart  . Es ist also mit einem zähen Ringen. Bächen durchströmt und zeigt mit seinen Hundert welches technisch prachtvolle Arbert zeigen wird, ar tausenden von Bäumen und seinen malerischen rechnen. Gebirgsformationen die kubanische Landschaft von der schönsten Seite. Ein Forschungsinstitut für Ackerbau soll hier geschaffen werden.

ehemalige Größen von Simmering  , Red Star, halbjährigen General- Berſammlung.

Kunst und Wiſſen.

Spielplan

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Beginn 8 Uhr abends.

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S. J., Prag  .

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4 × 400

Der Anstoß wurde auf halb 7 Uhr abends festgesetzt. Der Eintrittspreis iſt niedrig gehalten, und zwar K 3.- und die Steuer. 800 Meter: Wagner 2: 05.5, Jeruschek( 3V.) 2:06, Die Durchführung dieses Kampfes hat die Bezirks Csak( Budapest  ) 2:08 min.- 100 Meter: Hoch leitung der Turner mit der Bezirksleitung der( Simmering  ) 11.1, Hartmann( Mannheim  ) 11.2 sozialdemokratischen Partei übernommen. Den Set. Weitsprung: Peterlik 6.51%, Schenner 6.48, Kampf wird Genosse Repa( Buchmantel; leiten. Czefay 6.34% Wieter. Hochsprung: Czefah 1.65, Heinrich( ABV.) 1.65 Meter( berührt). des Neuen Deutschen Theaters. Mittwoch( 220-4). 7 Uhr: Waffenschmied". Wiener   Arbeiterfußball. 1. Klasse: Donau   Meter: Zentralverein 3: 41.8( Astöbestleistung), M. Donnerstag( 221-1), 7% Uhr: Panne umfeld gegen Geffort 1: 1( 1: 0)!, Straßenbahn gegen T. E. Budapest   3: 46.3, Arbeiterbildungsverein kom­Mitternacht". Freitag( 222-2), 7 Uhr: a- U), 1: 1( 1: 1), Phönizia gegen Brigittenau   1: 1 biniert 3: 49.6 Min. Frauen: 100 Meter: Sparone". Samstag( 223-3), 7% Uhr:" Der( 1: 1), Nord- Wien gegen Rennweg 5: 1( 2: 0), Presty( 3V.) 13 Set.( Astöbeſtleiſtung).- 1000 Tenor". Sonntag, 7% Uhr: Das Land des Columbia gegen Favoriten 4: 2( 2: 1), E- Werk geg. Wieter: Schwißer( 3V.) 4: 03.6 Min.( Askövestlei Lächelns". Montag( 221-1), 7% Uhr: Die Floridsdorf   3: 1( 0: 1).- 2. Klasse: Ostbahn stung). Speerwerfen: Winkelmann( ZV.) 28.40 Staffette". Favoriten gegen Neutral 4: 2( 3: 0)!, St. Veit Meter. Weitsprung: Hromatka( 3V.) 4.76, 8. Gaswerke gegen Altona   2: 0( 0: 0), Germania Fa Güttler( Lundenburg  ) 4.53 Meter. Hoch­voriten gegen Dornbach 5: 4( 3: 2), Hochstädt ges. sprung: Güttler und Hromatka 1.40 Meter. Göc 5: 2( 2: 0), Falfe gegen Auto 2: 0 abgebro Rugelstoßen: Winkelmann 8.09 Meter.- 3X200 den. Baumgarten gegen Westbahn 2: 1( 1: 1), Meter: Zentralverein 1: 28.4 Min.- Fußball: Nußdorf gegen Graphia 3: 1( 2: 0), Heford Rider Zentralvercin gegen Red Star 4: 2( 2: 1), über­gegen Minerva 3: 1( 2: 0. raschender Sieg des Dritt über den Erstklassigen. Reichsdeutscher Arbeiterfußball. Dresden  : Jugendteam Niederösterreich gegen Zentralverein Selios gegen Löbtan 2: 2, DVV  . 15 gegen Radebeul   Jugend 1: 0( 1: 0). Handball( Frauen): 12: 1, 3schachwiz gegen Weißen 2: 4, Botschappel Zentralverein gegen Breßburg 6: 2( 4: 0). gegen Cotta 1: 3, Kamenz   gegen Altenburg  ( Thür.) Handball Länderspiel Deutschland gegen Belgien  1: 1, Pieschen   gegen Altenburg  ( Thür.) 6: 4, Gin 17: 2( 13: 0). Die Auswahlmannschaft des Belgi­tracht gegen Neustadt 0: 2, Coswig   gegen Sportschen Arbeiter- Turn- und Sportbundes war lein in­lust 09 Leipzig   4: 4, Süd gegen Straßenbahner 3: 2. ternationaler Gegner für die deutsche   Ländermann­Chemnitz: Sachsen   gegen Frischauf Burgstädt schaft. Die Deutschen   befleißigten sich nach Seiten­5: 1( 0: 0), Sportlust 08 gegen Kontordia 1: 4 wechsel einer sehr starken Mäßigung im Torworfen, ( 0: 1), Sturm Frankenberg   gegen Vorwärts 2: 1 damit das Spiel nicht zu einseitig wurde. Auszt ( 0: 0), Vorwärts gegen Eisenberg  ( Thür.) 3: 2, tragen wurde dieses Treffen am Sonntag in Ham­Ring gegen Rapid 5: 2( 3: 0). Leipzig  : West burg. 03 gegen Enthra 3: 2, Schönefeld gegen Vorwärs- Handball- Städtespiele. Dresden: Dresden  West 4: 2, Wahren gegen Ring 2: 1, Schönau geg. gegen schachwitz 5: 6. Leipzig: Leipzig   gegen Deßsch 0: 3, Preußen gegen Beucha   5: 2, Vorwärts balle 11: 6( 4: 3).- Halle: Breskau gegen Halle Entrißsch gegen Coſtebrau 6: 4.

Spielplan der Kleinen Bühne. Mittwoch, halb 8 Uhr: Rhabarber". Donnerstag, 7% Uhr, Premiere: Geschäft mit Amerika  ". Frei­tag, 7% Uhr: Geschäft mit Amerika  ". Samstag, 7% Uhr: Rassette". Sonntag, halb 8 Uhr: Geschäft mit Amerika  ". Montag, 7% Uhr: Geschäft mit Amerika  ".

Sport Spiel Körperpflege

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Bom Arbeiter- Turn- und Sportverband. Da die Schwimmwettkämpfe zum Bundesfest in das neuerbante Thermalfreibad in Kleische verlegt wurden, sind folgende technischen Aenderungen nötig: Die Taucherstaffel ist jest 4 × 25 Meter zu tauchen. Das Schwimmen und die Staffeln für die Jugendschwimmerinnen find jetzt auf der 50 Meter­Strede. Das Wettspringen und das Springen der Mehrlämpfer findet in einem statt. Bei den Wasser­ballspielen müssen 7er- Mannschaften antreten. Be­ginn der Wettkämpfe um 2 Uhr. Die Reihenfolge der Wettkämpfe bleibt die gleiche, doch wird das ganze Programm früher abgewickelt sein, als es im Programmheft und im Feſtführer angegeben ist. Die Wasserballspiele dürften gegen 5 Uhr stattfinden. Das für den Vormittag angefekte Faltboot rennen entfällt, deshalb beginnt die Rettungsvor­führung schon um 10.30 Uhr. Die beteiligten Genossen mögen sich nach den geänderten Zeiten

Die ältesten Gerichtsaften. Das älteste Doku­ment einer Gerichtsverhandlung ist von dem Assyrio. logen der Universität Kalifornia, Prof. Henry F. But, in einem Tomtäfelchen gefunden worden. Dr. Luk, der fürzlich von seinen Grabungen in Meso­potomien nach Amerika   zurückkehrte, erklärt, daß das Täfelchen von ihm im vergangenen November bei Arab at Tell Saba ausgegraben wurde. Er hat gegen 900 Fundstücke mitgebracht, die aus der Zeit von 3600 v. Chr. bis zum Beginn des mohamme danischen Zeitalters stammen. Die Tafel enthält die Gerichtsaften über einen Prozeß wegen Körperver. letzung aus der Zeit um etva vor 2200 v. Chr. Dieses Dokument ist für die Geschichte der Rechts­wissenschaft von großer Bedeutung", führte der Ge­lehrte aus. Der Angeklagte war ein Lehensmann in Dienste eines großen Herren und zeigte sich unbotmäßig gegen den Sohn dieses Herrn; er ließ sich sogar dazu hinreißen, ihn zu schlagen. Der Fall tam vor ein Zivilgericht, aber es stellte sich heraus, daß dieses Gericht über einen Schensmann nich urteilen durfte, und so wurde er unter Bewachung nach Babylon   geschidi. Dort fam er vor ein Lehens­gericht, das ant Jschtar Tor tagte, und wurde für richten, schuldig erklärt. Er mußte eine große Geldstrafe bezahlen. Interessant ist auch, daß der Kläger  , der Sohn des großen Herren, obwohl er minderjährig mar, feines gesetzlichen Vertreters bedurfte und auch nicht selbst vor Gericht zu erscheinen brauchte. Das Täfelchen stammt aus der Hammurabi   Zeit." Ein anderer wichtiger Fund des Prof. Luß ist ein Ton shlinder, der sich mit Nebukadnezar   beschäftigt und neues Licht auf die Persönlichkeit dieses verrschers wirft. Dr. Luz hat auch noch 180 Asjabi Täfelchen entdeckt, die aus der Zeit nach 2000 v. Chr. stam men und von einer bisher ganz unbekannten Dynaſtie berichten, die zur selben Zeit wie die Ham­

murabi Dynastie herrschte.

Die Stadt der Filme.

Das wahre Gesicht von Hollywood  . Von K. Kühnrath. Hollywood  

, im Juni 1930.

Kuhn.

11: 8( 5: 4).

Aus der Partei.

Schuster

Jubiläums- Leichtathletikmeeting des Wiener  Die Rad- Fernfahrt Rund um Wien   der Arbei Zentralvereines. In Wien   hat es noch fein Mee terradfahrer, die auf einer 140 Silometer langen ting der Arbeiterleichtathleten gegeben, bei dem an Strecke am Sonntag ausgetragen wurde, endete mit einem Tage so Hervorragendes geboten worden wäre. dem sicheren Erfolg Schusters( Straßenbahn). I'm Sonntag wurde wieder einmal gezeigt, welche Juniorenfahren siegte Mach( Karl Marx  ) und im Sträfte in der Arbeiterleichtathletik steden. Es gab Seniorenbetverb Gebauer( Meidling  ). nicht weniger als zehn Rekorde, darunter zwei durchfuhr die Strecke in 4: 13: 11 Stunden. Bundes bestleistungen. Die Wiener   waren den Gästen aus dem Ausland durch ihre größere Zahl selbstverständlich im Vorteil. Trotzdem figu riert auch Deutschland  , Ungarn   und die Tschechoslowakei  ( Aussiger Verband) in der Jugendbewegung. Siegerlifte. Die Ergebnisse: Männer: Diskus Sozialistische Jugend, Prag  . Heute abends um werfen: Wotapet( St. Pölten  ) 39.72 Meter( Astö 8 Uhr Diskussionsabend: Militarismus und heißt das erste große internationale Ereignis, wel- und Bundesbeſtleiſtung), Player( 3V.) 37.80, Nau Arbeiterjugend". Referent: Genosse Rou­ches im Rahmen des 2. Verbandsfestes am 4. Juli mann( Leipzig  ) 37.51 Meter. Kugelstoßen: Nau- biček. Vorher ab 7 Uhr letzte Besprechung zu ſehen sein wird. Nachdem an diesem Tage das mann 12.67( Bundesbeſtleiſtung), Wotapet 12.36 zum Bundesturnfest! Anmeldungen nur noch Stadion in Aufsig durch die Vorkämpfe in den leicht- Meter( Astöbestleistung)." Speerwerfen: Roth heute! athletischen Disziplinen belegt ist, wurde diese Be- bauer( St. Pölten  ) 49.46( Astöbestleistung), Czefah gegnung der zwei führenden Länder unserer Sport-( Budapest  ) 48.82, Naumann 46.85 Meter. internationale auf den 3udmanteler Sport plas gegeben. Dadurch haben viele in der Pro­vinz, die erst Samstag oder Sonntag nach Aufsig fahren können, schon Freitag Gelegenheit, Wiener  und reichsdeutsche Schule im Kampfe zu sehen. Deutschland  

gegen Defterreich

8000

Meter: Wagner( Leipzig  ) 9: 13.5, Weigel( Rudolfs­beim) 9:22( Astöbestleistung), Nemeth( Budapest  ) 9:29 Min. 60 Meter Hürden: Naumann 8.7, Schenner( Simmering  ) 9.1 Set.( Askövestleistung). Stabhochsprung: Peterlik( 3V.) 3.20 Meter.

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Serausgeber: Siegfried Taub  . Chefredakteur: Wilhelm Nickner. Berantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß, Prag  . Drud:" Nota".- 6. für Zeitung und Buchdruck, Brag. Für den Druck verantwortlich: Dito olit. Prag  . Die Zeitungsmarkenfrantatur wurde von der Boft- u. Telegraphen oirektion mit Erlag Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt.

aber bringt es ihr freundschaftlicher Verkehr mit Geschäftsmannes über den geist i-, duktions- Manager, ihre Betriebstätigkeit sofort den einzelnen Akteuren und deren wirtschaftlicher gen Gestalter des Filmbildes, den auf die Nachahmung der Stoffwelt dieser Er­Interessensphäre mit sich, daß sie sich mit Rück- Direktor oder Regisseur. Diese Pro- folgsfilme einzustellen. Alle, auch die gewagtesten ficht auf die z. B. im Hause Jannings oder Lu- ducer", über deren geistigen Stumpfsinn Geschäftspraktiken sind da erlaubt. So hat man 3. bitschs genossene Gastfreundschaft gewiffe Befchon May Reinhard während seines letzten B. erst fürzlich in einer zahllosen Serie von Un­schränkungen auferlegen. Deshalb find thre Seri- Sierseins lebhaft Klage führte, sind in der Regel terweltsfilmen die Führer der Unterwelt als Auf meine Frage nach der Bedeutung des nur diplomatisches Herumgerede, das zum Teil in geschäftlicher Hinsicht von einer erschreckenden als gangbare Ware erwiesen, fand die tapitali­Auf meine Frage nach der Bedeutung desifen auch gar nicht grundlegend, sondern meist alles, nur keine großzen Intelligenzen, und much Selden verherrlicht. Solange sich diese Filmstoffe Stadtnamens Hollywood   erhielt ich einmal von auf einer völligen Unfenntnis der ökonomischen Engberzigkeit und mangelhaften Unternehmungsstische Geschäftsmoral auch nicht das geringste einem Eingeborenen die verblüffende und durch- und sozialen Grundelemente dieses Filmpara luft, wenigstens soweit es sich um die Entdeckung darau auszuseßen. Jeßt, nachdem die Verbrecher­aus ernst gemeinte Antwort: Hollow Wood!" dieses basiert. Künstlerischen Neulandes handelt. Uebrigens ent- Motive durch die vielen Wiederholungen ihre " Faules Holz!" Sprachylundig genau so falsch, wie die viel Ein Beispiel dafür gibt ein früher erfolg spricht der Name Producer gar nicht dem Sinne Wirkungskraft auf das Publikum verloren haben, fach angewandte Uebersetzung Heiliger Wald", tes Zwiegespräch des Berliner Tageblatt- Starrerer eigentlichen Tätigkeit. Ihre Hauptaufgabe nachdem man feine Profite mehr damit machen entspricht jedoch die Bezeichnung Sohles Solz"[ pondenten Hölfriegel mit Ernst u ist nicht die schöpferische Gestaltung, sondern die kann, nebärdet man sich wieder moralisch und sehr treffend dieser sogenannten Stadtkultur. Tat- bitsch, der allen Ernstes den skeptischen Zei Ausbildung eines gerissenen Kalkulations- und staatserhaltend und läßt durch den von den Film­fächlich bezieht sich die Wortbildung Hollywood   tungsmenschen davon zu überzeugen versuchte, Spekulationssystems. Einem besonders geschulten duſtriellen selbst gewählten Oberzensor, diesen auf ein im äußeren Hügelgelände der Stadt wu- daß die geistige Unkultur Hollywoods   nur fchem- Agententum wird die Aufgabe zugewiesen, die berüchtigten Will Says( einer jener höchst frag­cherndes Gewächs: Holly Tree- die tech- bar und daß hier ein neues Sellas im populäre Zugkraft eines Films aus den Stassen würdigen Charaktere, die in der Korruptionszeit palme  . Dieses bufchartige, ziemlich stachelige Entstehen sei. Solche Prophezeiungen erman reporten zu ergründen. Dabei wird auch der des früheren Präsidenten Harding an die Ober­Distelgewächs, deffen dunkelgrüne Blätter mit geln natürlich, zumal jezt, da der ganze Betrieb Wirkungstraft ſpezieller Einzelszenen mit einer fläche gekommen sind) einen währen Streuzzug den roten Beeren um die Weihnachtszeit mit der Filmproduktion auf einer viel strengeren fa- fchlagkräftigen Situationsfomit große Aufmerk dagegen eröffnen. Vorliebe in den englisch  - amerikanischen Familien pitalistischen Grundlage organisiert ist, jeder famteit gewidmet. Gewiß fommt es auch zuweilen vor, daß Aber nicht einmal das scheinen diese Praf  - einer unter diesen Producers einen guten Griff als Kranzdekorationen in den Fenstern verwen eraften Urteilsbegründung. det werden, ist kein unübles Sinnbild für das Der alles beherrschende Einfluß des Finanz­tiker der großen Korporationen zu wissen, daß macht und ein Werk inszenieren lägt, das sich Leben und Treiben im Zentrum dieses jüngsten, kapitals bestimmt und gestaltet entscheidend das die objektive Erforschung des ſehr leicht wandel- über das niedrige Niveau der Durchschnittsfabri höchst profitablen kapitalistischen   Kunstgewerbes. Ganz persönliche Leben der einzelnen Stars, Dibaren Publikumgeschmacks auf einer viel tief- fation erhebt. Die Verfilmung des weit verbrei­Wer in den letzten Jahren die wechselvolle rektoren bis hinunter zu den Statiſten. Der rauhe schen Grundlage erfolgen muß, als durch bloße von der hiesigen Universal Film- Coporation ge­gründigeren und umfassenderen volkspsychologi- teten Romans Im Westen nichts Neues", die Entwicklung der amerikanischen   Filmindustrie in Konkurrenzkampf, der die Gemüter vergiftet, hat Detailuntersuchungen sentimentaler Episoden. staltet wurde, ist so eine Ausnahme. Aber auch nächster Nähe verfolgen konnte, wird nicht im zwar immer bestanden. Aber die Heftigkeit, mit Die unvermeidlichen Folgen sind natürlich zahl in diesem Falle war die Veranlassung nicht etiva Zweifel darüber sein, daß die technischen Er der in den letzten sechs Jahren geführt wurde, lose Fehlspekulationen, die aber gewöhnlich die ein fulturelles oder humanistisches Interesse, son= rungenschaften dieser Industrie auch nicht charatterisiert am deutlichsten die veränderten im entfernteſten zu geistigen Errungen- Berhältnisse. Heute z. B. iſt es fast undenkbar, verstehen, die begangenen Fehler auf die aktiven Hätte die Erzählung des deutschen   Kriegs- Epilers Produzenten nicht treffen, da diese es meisterlich dern in erster Linie die hohe Auflage des Buches. ichaften ausgewertet wurden. Was in der daß ein hervorragender Darsteller oder Regisseur, Filmdarsteller abzuwälzen. Man muß fie in der nur einen verschwindend fleinen Profit im Buch­bürgerlichen Breffe zum Lobe Sollywoods ver- wie Charles Chaplin  , Douglas Fairbanks   oder Nähe gesehen und beobachtet haben, diese Thal- handel abgeworfen, fein Mensch von diesen In­tündet wird, ist einseitig und völlig unkritisch. Griffith sich noch einmal zu einem selbständigen bergs und Schulbergs, diese Schents und Mayers, telligenzen Hollywoods   hätte ernstlich den Ge Die meisten Sollywood Reporter sind ja schließ Filmunternehmer emporschwingen fönnte. Al diese Goldwyns und Shecans, und man ist er danten gefaßt, einen Sprechfilm daraus zu lich nur Angestellte der Reklame- und Propa- olson, der Multimillionär Jazz- Singer, der staunt über die Staltblütigkeit, mit der diese Herr- machen. gandabüros der großen Filmfonzerne. nebenbei ein geriebener Geschäftsmann ist, hat es schaften es verstehen, ihre Fehler zu faschieren. Eine andere Sorte der   deutschen Hollywood  - erst fürzlich versuchen wollen. Doch ließ er den Und wie sollte es auch anders sein? So Reporter sind die sogenannten Reiseschriftsteller, Blan fallen, als er erkannte, wie groß die finan- pädagogische Erwägungen werden bei der In- tung großzügige Führernaturen findet, die schöp­Weder ethische noch fünstlerische, oder volks- wenig wie man bei den Spizen der Geschäftslei­die, von den großen Filmgesellschaften unabhän siellen Machtmittel sein müssen, um sich den baltsgestaltung der Arbeitspläne in Betracht ge- ferischen Wagemut und historischen Weitblid be­gig, fich bei gelegentlichen Spaziergängen durch machtigen Konzernen gegenüber auch nu bezogen. Worauf es einzig und allein anfommt, ist fißen, um neue Kulturwege der Entwicklung ein­die Filmateliers und durch ihren persönlichen haupten zu können. Berlehr mit den Prominenten der Filmwelt ihr Am augenscheinlichsten kommt der Charakter Wohl versucht es mitunter einer oder der andere, fähigkeit der fünstlerischen Geſtalter, die flaren die Erhöhung der Verzinsung des Anlagekapitals. zuschlagen, so groß ist gegenwärtig auch die Un­Urteil bilden. Im Detail und soweit es sich um der kapitalistischen   Unfultur im engeren Produf etwas System in die anarchistische Produktions- Biele zu erkennen, durch welche die Filmproduk die mehr augenscheinlichen Auswüchse handelt, ist tionsbetriebe zum Ausdruck durch die abfoweise zu bringen, aber stets vergeblich. Jeder tion erst zu einer Kulturangelegenheit wird. ihre Kritif mitunter sehr scharf. Andererseits lute Herrschaft des kapitalistischen beliebige Sensationserfolg veranlaßt die Pro