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Beite 6

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Kleine Chronit.

Ehegebräuche im Altertum.

S

Samstag, 12. Juli 1930.

,, Beim Baden ertrunken!"

Gwimme, babe, aber ristiere nicht dein Leben.

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Nr. 162.

nie dagewesen. Angefangen hat zwet. fellos die Slavia, wo der Verteidiger Zenišel schon in der ersten Halbzeit einige ganz dreckige Fouls zum besten gab. Böse Foulspieler sind auch Vodička und Kratochvil. Nachdem die Slavia mit dem bösen Beispiel angefangen hatte, waren die guten Sitten der Wiener   merkwürdig rasch verdorben. Die ganze zweite Halbzeit war eine bitter. böse Rauferei. Das Fußballspiel war Nebensache, die haderei Selbstawed geworden. Es ist nun wirklich den kommenden Turnierleitungen ernstlich anzuraten, für Schieds. richter nicht mehr nach England zu schreiben, son. dern nach Stellingen   an Hagenbed. Tierbän­diger sind für solche Fußballpro. duktionen besser am Blake. Zwischen­durch hatte es unter den Spielern eine regel. Reilerei abgesetzt, Ohrfeigen wurden appliziert und retourniert. Fünf Minu­ten vor Schluß explodierte auch das Pu­blikum. Beim Tor der Slavia gab es auf einmal einen Steinhagel und faustgroße Steine wurden geworfen."

Das ist nur ein Auszug aus dem Bericht des „ Rider". Weiterer Kommentar ist wohl über­flüssig...

Gemischte Sportneuigkeiten.

Täglich melden die Zeitungen Unglücksfälle| glüdsfälle ereignen sich, weil solche Schwimmer an­beim Baden Sie werden auf Leichtsinn deren ihren Wut und ihre Schwimmkunst zeigen und mangelnde Vorsicht zurückgeführt, von der wollen.„ Den Rhein   hinauf mit starkem Arm" stoßen öffentlichen Meinung zum Teil für unvermeid jie gleich von Anfang an mächtig zu und erschöpfen lich und zum gesteigerten Badebetrieb gehörig sich so sehr schmell. Dann kommt ein Aulaß, der gehalten. ihnen die Sicherheit nimmt. Zunächst die Angst, die Es würden sich nur wenige Unfälle ereignen, hinausgeschwommene Strede nicht mehr zurüdau­wenn die Badenden mit dem Wasser so vertraut fommen oder der erschreckende Einfall, an einer wären wie die Mitglieder der Wassersportvereine. gefährlichen Stelle zu sein oder Schlingpflanzen Die dort bestehende Kenntnis über die Gefahren Streichen am Bauch entlang und zuden am Fuß beim Baden muß deshalb in weitere Kreise getragen Dampferwellen schlagen über den Kopf! Der Schreck werden. Durch Warnungen der Behörden vor ge­schaltet den unsympathischen Herznerv ein und ver­fährlichen Stellen sind unerfahrene nicht geschützt. ursacht furze Atemsperren, die Schwimmbewegungen Daß Nichtschwimmer ordnungsmäßig werden jest vorschriftswidrig. Man schluckt Waffer, schwimmen lernen sollen, ist eine Selbst Wasser kommt in den Kehlkopf und verursacht dor: verständlichkeit. Für Schwimmunfähige ist Kennt einen Krampf. Wasser kommit in den Magen und nis der Wassertiefe zum Baden notwendig. Unfug führt zum Erbrechen. machen und Spielen mit Schwimmhilfsmitteln ist So erfolgt der Erftidungstod durch Ertrinken. für sie schon lebensgefährlich. Wer noch nicht zu alt Die Ehegebräuche haben im Verlaufe der Ge-, ist, soll sich jetzt schnell noch zum Schwimmenlernen In selteneren Fällen tritt bei Ueberschätzung der schichte häufig ihre Form geändert. Der griechische entschließen, weil er in der heißen Jahreszeit eine eigenen Schwimmkunst auch der Herztod ein durch Schriftsteller Herodot   beschreibt in einem seiner etwaige Wasserscheu am leichtesten überwindet. Nach Schwächeanfall nach Ueberanstrengung. Gefährlich Werke, wie im alten Babylon   die Ehe abge der vorherrschenden Meinung trifft die Badenden, ist auch der Krampf. Er tritt gewöhnlich nur ein schlossen wurde. In allen Städten und Dörfern und zwar hauptsächlich die Schwimmer, bei den Un­nach langem Schwimmen und in kaltem Wasser. wurden an einem gewissen Tage des Jahres jämt fällen immer ein Herzschlag. Diese Feststellun Vorherige Anzeichen sind Auseinandersperren der liche heiratsfähigen Mädchen versammelt. Wan gen machen gewöhnlich Behörden und Zeitungs- Finger und der Zehen. Als Ursachen gelten große Der Schwede Arne Borg  , der verehrteste führte sie auf eine abgesperrte Wiese, auf der die berichterstatter, aber ohne Untersuchung der Ertrun- vorherige Anstrengungen durch lange Märsche, enge Schwimmgott im bürgerlichen Lager, ist zum heiratsfähigen jungen Männer bereits anwesend lenen. Nach der Auffassung der Sportärzte sind Schuhe, nasse Fußbekleidung, auch Nervenreizungen, Berufsport übergegangen. Er hatte Wind waren. Ein öffentlicher Ausschreier gab den Preis Ohrenleiden eine Ertrinkungsurfache von 3. B. wenn Männerstrümpfe mitten auf der Wade bekommen, daß man ihn wegen seiner„ Amateur­der einzeln aufgerufenen Mädchen bekannt. Die Schwimmern. Durch Eindringen des Wassers ins enden. Strampf iſt meiſtens nur mit fremder Hilfe geschäfte" auf der Reise Budapest  - Köln  - Paris  Kandidatin defilierte auf einem Podium, und nun innere Ohr verlieren sie die Orientierungsfähigkeit, zu überwinden. Aus dem Wasser raus, warme war es an den heiratsluſtigen Männern, sich gegen die„ Ohrensteine" bringen keine Empfindung für Hände auf die harte Wade und ins Genid. seitig zu überbieten. Wurde ein Käufer gefunden, oben oder unten zum Ausdruck, und mangels der Man fann überall baden, wo geeignetes Bade­so mußte der Preis sofort in bar bezahlt werden. instinktiven Gleichgewichtshaltung stirbt der steue:- wasser vorhanden ist. So ging es dann weiter, bis das letzte Mädchen lose Schwimmer den Erstickungstod durch Ertrinken buchstäblich versteigert und an den Mann gebracht( nicht berzschlag). In den Schwimmvereinen ist Diese Gefahr allgemein bekannt. Die Mitglieder Natürlich hatten die Wohlhabenden den Vorschüßen ihre Ohren und sehen sich auch sonst vor. rang und konnte sich die schönsten Frauen mit Viele Leute wissen oft nicht, daß sie Ohrenfehler Silfe ihres Geldes orsteigern. Für die minderbemit. haben. Verletzungen empfindlicher Ohren sind auch telten jungen Männer dagegen galt, wie Herodot   beim Baden möglich, z. B. durch ungeschictes Sprin schreibt, die Schönheit weniger. Sie legten mehr gen oder Aufstoßen beim Herumtollen. Diese Ge­Wert auf Gesundheit der Frau und erkoren sich fahr wird zu wenig beachtet, deshalb sind solche Un- Rückkehr ins Seichte kommt. auch eine weniger Anmutige zum Ehegemahl, wenn jälle häufig. sie nur einer arbeitsamen und tüchtigen Familie Eine weitere Badegefahr ist die große Site; entstammte. Eine große Rolle bei diesen Frauen die Anpassung des Körpers an die ungewohnte Tem versteigerungen spielte auch die Mitgift, welche peratur erschöpft die Menschen. Sie sind häufig dem die Braut mit in die Ehe bekam. Schon damals Zustand nahe, wo sie gleich umfallen, wenn sie fand auch eine häßliche Frau eines vornehmen nicht sofort Bier bekommen". Start schwitzen, viel Gatten, wenn sie nur über ein entsprechendes Ver- Flüssigkeit durch den Körper jagen sind so große An­mögen verfügte. In diesem Falle war es dann strengungen des Herzens, daß es die Anstrengung meist die Frau selber, welche die hohe Versteige- des Schwimmens nicht mehr leisten kann. rungssumme aufzubringen hatte. Nach dem baby­ionischen Gesetze hatten die Eltern fein Recht, ihre Tochter zu verheiraten. Auch die reichsten Töchter des Bandes mußten sich auf dem Heiratsmarkte ver­feigern lassen.

worden war.

Im alten Sparta   waren die Ehegebräuche nach den Mitteilungen Herodots ähnlich. Auch hier wurden an einem bestimmten Tage die heirats. fähigen Mädchen versammelt. Die alten Spartaner aber waren vorsichtigere Leute. Sie sperrten die Bräute in einen finsteren Saal und ließen dann die jungen Männer eintreten. Die erste beſte Frau, die von dem Eintretenden berührt wurde, mußte er heiraten. Jede Uebertretung dieser Gesetze wurde streng verfolgt. Freilich weist Herodot   schmunzelnd darauf hin, daß auch in Sparta   die jungen Liebes­leute es wohl trotz der Dunkelheit verstanden haben, sich gegenseitig zu finden. Nach der Wahl wurden den Frauen die Haare geschoren. Dann wurden sie ihren Gatten angetraut.

Das ist nun schon ein paar tausend Jahre her. Seit jenen Zeiten haben die Ehegebräuche manche Wandlung erfahren. Mitgistjäger wie im alten Babylon   gibt es heute schon lange nich mehr. Oder etwa doch? V. M. V.

Mitteilungen aus dem Bublikum.

Das Rezept des Augenarztes kann nur dann seinen Zwed erfüllen, wenn das Augenglas fachmännisch angepaßt wird. Lassen Sie Ihr Rezept bei Optiler Deutsch, Prag  . Graben 2, Palais Koruna", ausführen.

Das Ideal.

Von W. Hampers. Ich schlendere gelangweilt durch seierabend­liche Gassen, die sich in monotoner Gleichförmig leit wie endlose grane Schluchten dahinziehen. Bleibe vor dußendemale gesehenen Schaufenstern stehen und meine Blide saften das Warenarran­gement ab, das mir bis in die letzte Einzelheit bekannt ist. Beim Weitergehen sehe ich durch eine Quergasse das staubige Grün eines Bejerlparkes.

Wer schon vor dem Baden dreiviertel tot" ist, braucht nicht mehr viel zum Heratod.

Wer in der Schule oder beim Militär schwimmen gelernt hat und mur einige Male im Juli, sonst einbilden, Schwimmer zu sein. Die meisten Un­aber das ganze Jahr nicht schwimmt, darf sich nicht

Kunft und Willen.

Witwe des italienischen Komponisten Puccini  , Puccinis Witive gestorben. Die 70jährige Elvira Puccini, ist in Mailand   einem Herz­leiden erlegen.

,, Was ihr wollt  ", von Shakespeare  , wird am Mittwoch, den 16. ds. in der Inszenierung Mar

Liebls in den Spielplan aufgenommen.

Man fann auch überall umlommen, auch in Badeanstalten, wenn man gegen die Baderegeln fündigt

und sich mutwillig in Gefahr begibt. Deshalb einige Ratschläge:

Bei Strömung gegen den Strom üben, um leicht zurüdzukommen. Flußtiefen stromauf nehmen, damit man bei der Schvimmübungen in Seen längs des Users etwa am Rande der Schwimmtiefenlinie.

lichen Zustand beachten. Bei jedem Baden Krankheiten und den körper­

-Toulouse an den Kragen gehen wollte. Der bür­gerliche internationale Schwimmverband hat ihm eine goldene Brücke gebaut, indem er den am 31. Mai gegen Borg gefaßten Beschluß vor dem 30. Juni nicht veröffentlichen ließ. Inzwischen durfte Borg seinen freiwilligen" Abschied vom Amateurlager nehmen. Eine Krähe hadt der

anderen kein Auge aus.

Sieben mitteldeutsche Großvereine des Deut­schen Fußballbundes haben keine Lust weiter mit­zufpinnen. Sie wollen unter sich spielen, um ihre Kassen voller zu bekommen. Es handelt sich um die Dresdner   Vereine DSC. und„ Guts Muts", von Leipzig   Fortuna" und VfV., von Chemni CBC. und Polizei(!), und„ Wacker" Halle. Der Mitteldeutsche Verbandsvorstand hat den Vereinen die Erlaubnis zu ihren Privatrunden verweigert. Das Dresdner Sportblatt Kampf" führt die Ver­Keine Bravourstüde und feine Künste zeigen. nicht baden. Alkohol verboten; Angetrunkene dürfen weigerung auf Angst um die Verbandstaffe zurüd, Die Vereine wollen gegen den Beschluß Anfech­Schwimmen im Fahrwasser des Schiffahrtsvertungsflage einreichen. Es wird interessant fein zu Ichrs ist in den Wasserstraßenpolizeiverordnungen erfahren, welcher Partei von der höheren Instanz als Verkehrshinderung verboten, ebenso das Anhän- das Recht des Geschäftemachens zugesprochen wird. gen und Herumtklettern an fahrenden und liegenden Brandenburgischer Ballspielvereine im DFB. bringt Die Fußballwoche", Berlin  , vom Verband Fahrzeugen. als lezte Nachricht aus dem Lager der Zugvögel dieses Verbandes folgendes:„ Der ehemalige Villo rianer Zetsche ist noch immer nicht bei einem anderen VBB.- Verein untergekommen. Man sagt, Daß er eine kleine bescheidene Forde rung" stellt, die ihm merkwürdigerweise noch Tein klub bewilligt hat. Oder sollte etwa der Arbeiter"-Sportverein Bavaria, bei dem Betsche in der vorigen Woche auf dem Exer mit. ist führender Fußballverein m Tommunistischen Sportverbart

Nichtschwimmer sollen schwimmen lernen, aber und Sportverbandes! ordnungsmäßig in den Vereinen des Arbeiter- Turn­

Sport Spiel Körperpflege

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Ein ausgewachsener Riesenstandal

beim„ Coup der Nationen".

An diesem Turnier, das vergangene Woche in Genf   sein Ende fand, nahm neben Vertretern anderer Staaten auch die Prager   Slavia teil. Aus der Partei. Die Prager   wußten bei ihren absolvierten Spielen - so zu imponieren, daß der Endeffekt ein Ausweis für den Monat Juni 1930. Spielplan des Neuen Deutschen Theaters. Skandal war, wie man ihn in der Schwetz. Die erste Zahl bedeutet Parteifonds, die ein und schon gar nicht in Genf  , erlebt hat. In dem geklammerte Wahlfonds. Spiele Slavia gegen Vienna   wurde alles Bodenbach K 5420.-( 1180.-), Brünn  schon dagewesene in den Schatten gestellt und wie K 200.-( 50.-), Karlsbad   K 4000.-( 1000.-), es da zuging, darüber liest man in dem bürger- Landskron K 400.-( 100.-), ( 100), Bilsew lichen Sportblatt Rider" u. a. folgendes: K 1450.-( 310.-), Preßburg   K 160.-( 40.-),

Samstag, 7½ Uhr:„ Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny  ". Sonntag, 7% Uhr: Die Dreigroschenoper". Montag( 229-1), 7% Uhr:„ Es lebe die Liebe". Spielplan der Kleinen Bühne. Samstag, halb 8 Uhr:„ Geschäft mit Amerita". Sonntag, 7% Uhr:„ Panne um Mitternacht". Mon­tag, 7 Uhr: Geschäft mit Amerika  ".

Herausgeber: Siegfried Taub  . Chefredakteur: Wilhelm Nießner.'" Verantwortlicher Redakteur: Dr. Emil Strauß. Prag  . Druck: Rota" A.-G. für Zeitung und Buchdruck, Prag  . Für den Druck verantwortlich: Otto polit, Prag  . Die Zeitungsmartensrantatur wurde von der Post- u. Telegraphen. Direktion mi: Erla Nr. 13.800/ VII/ 1930 bewilligt.

„ Ist da nichts Passendes auf Lager?" frug ich weiter. Vielleicht, vielleicht auch nicht," gab sie ver­Tegen lächelnd zurüd. Es ist schwer zu erkennen, wie diese heivatslüſternen Herren wirklich be­ichaffen sind, die sich da so selbstgefällig in ihren Annoncen spiegeln."

,, Lassen Sie sich die Photographien schicken", schlug ich vor. Das Gesicht des Menschen ist wie ein aufgeschlagenes Buch), man kann daraus genau herauslesen, wer er ist."

„ Oder man kann es auch nicht", wehrte sie

Es padt mich die Sehnsucht nach etwas. Grünem ab. Außerdem haben sie sich alle freundlich grin und sei es auch noch so staubig. Ich gehe hin. sende Masten aufgesetzt und der Photograph hat Alle Bänke sind besetzt, nur eine einzige sie ins beste Licht gestellt. Das ist mir alles zu Lücke klafft. Ich becile mich sie auszufüllen. mystisch kompliziert." Rechts von mir jammern zwei alte Herren über die sprunghaft fletternden Preise, denen sie mit ihren firen Gehältern nicht nachkommen können. Lints fist ein Fräulein, das mit gespannten Mienen in den rückwärtigen Teil einer Zeitung vertieft ist. Beim genaueren Sinschen stelle ich fest, daß es eine Bekannte ist.

,, Guten Abend, Fräulein Liesl!" begrüße ich fie. Nach was schnuppern sie da im Annoncen­maid?"

,, Ach Sie sind es," bemerkt sie so von oben­hin, sichtlich ein wenig verdrossen über die Stö rung. Na, wenn Sie es schon wissen müssen: einen Mann suche ich."

„ Na, wenn Ihnen das nicht genügt, Fräu­lein Lifert, dann lassen Sie die Handschriften von einem Graphologen untersuchen. Der sagt Ihnen bis auf einen Haarstrich genau, ob der Betref­fende gut, schlecht, edel, ein Hundling oder sonst etwas ist."

„ Ja, dann irrt sich der Graphologe um eine Sandvoll Saarstriche, man heiratet so eine rich tige Kanaille und ist drin in der Ehefalle. Ueber­haupt schmeckt mir das ganze Heiratsannoncen­tum zu sehr nach Lotterie und ich pfeife auf so ein annonciertes Glück, wo man der Gefahr aus­gesetzt ist, daneben zu greifen. Lieber warte ich bis ich mein Jdeal finde."

Jugendbewegung.

,, War die erste Halbzeit noch halbwegs Prag   K 295.-( 72.-), Sternberg K 800.­anständig abgelaufen, gab es in der zweiten( 200.-), Teplit K 4000.-( 1000.-), Tra Hälfte einen richtig ausgewachsenen tenau K 800.-( 200.-), Troppau   K 1432.­Riesenstandal. Eine wirkliche Affen.( 358.-). tomödie, wie sie sie in diesem Ausmaß die ältesten Leute noch nicht erlebt haben. Selbst Sozialistische Jugend, Prag  . Wanderung Meister Boas, ein Fußballhase von vielen Grains Sazawatal: 1. Partic: Treffpunkt den, der in seiner Schiedsrichtertätigkeit mran- Samstag 16 Uhr, an der Endstation der 17er ches und allerhand erlebt hat, meinte nach dem oder 21er in Branit. 2. Partic: Treffpunkt Spiel, cine solche Fußballschande sei noch Sonntag früh 6 Uhr an derselben Endstation.

I ,, Gewiß Fräulein Lieserl, man kann auch hingehen. Sie, ein schlankes, herziges Wiener­auf das Jdeal warten, wenn man sehr viel Ge- mädel, mit hingebender Zärtlichkeit an ihn ge­duld hat und es nicht bis zum Zuspätsem schmiegt. Er, etwas fleiner als sic, abfallende dauert. Auch kommt es darauf an, was man Schultern, mit einer müden Haltung, in der von ſo einem Ideal verlangt. Was verlangen Generationen von Menschenarbeit Tagen. Bei Sie zum Beispiel von ihrem?" einer Straßenede bleiben sie stehen, füssen sich rasch und verschämt, schütteln sich die Hände und gehen auseinander. Ich mache lange Beine und hole das Mädchen ein.

" Oh, eine ganze Menge. Vor allem soll er größer sein als ich, natürlich schlank, schwarz gelodt, guter Charakter, mit einem Strich ins Dämonische, Sportsmann und pensionsberech tigt."

" Hm. Ist das alles?"

„ Gebildet, guter Gesellschafter, feine Umgangs­Reine Spur," antwortete sie naiv lächelnd. formen und sonst noch einiges ist Bedingung."

st gar nicht so viel, Fräulein Lieserl. Nur fürchte ich, daß Ihr Leben, troh seiner 17jährigen Jugend, zu kurz sein dürfte, um dieſes mit prima Eigenschaften ausgestopfte Ueberideal zu finden."

Haben

Guten Morgen, Fräulein Liesl. Sie den Herrn in der Zeitung gefunden?" Nein, sondern er mich auf der Maria­hilferstraße."

" Ist das Ideal?" " Auch nicht, aber mein Bräutigam! Wissen Sie, das mit dem Jdeal ist so wie mit einem Auslagenstück, das man doch nicht triegen kann. Die Hauptsache ist, daß er ein guter, guter Mensch ist. Eine Seele von einem Menschen...

Was schauen Sie mich so furios an? Die Seele eines Menschen ist doch auch kein Hund!" schen, die voller Güte ist, ist das höchste Glück in unserer rationellen zifferntalten Zeit. Und wenn alle Menschen nur gut wären, dann stün den sie am Gipfelpunkt ihres Menschentums." Zwei Monate später, an einem Herbst- Ich weiß nicht wie es tant, es ist sonst morgen wanderte ich die vorgeschriebene Bahn nicht meine Gewohnheit, ich füßte beim Abschied in meine Bude, um mein täglich Brot und was die kleine zarte Kinderhand dieser 17jährigen, sonst noch dazu gehört, zu verdienen. Da sehe die selbst durch Güte zur Liebe tam. ich zwei junge Menschen Arm in Arm vor mich

Sie hatte es plötzlich eilig, gab mir einen freundschaftlichen Klaps und verschwand in dem ,, Gewiß Fräulein Lieft, die Seele des Men­nebelgrauen Sommerabend. Minutenlang noch flang ihr junges, fröhlich helles Lachen zu mir herüber. Lachte sie über mich?