Bette 2.

4., daß die moderne Agrarkrise nur in Zusammenarbeit mit den Verbrau chern überwunden werden kann.

sorgen.

Nr. 164.

Dienstag, 15. Juli 1980. Gebirgsgegenden vor. Dafür sollen sie nach! Während sie nach der Produktionsseite hin| ihrer natürlichen Bestimmung mehr die Vieh- wenigstens den Beginn einer geregelten zucht pflegen und den Kartoffelbau erweitern. Ordnung verlangen, geht Roßmanith zweifel­Durch Schaffung von Grünland( An- los an der ebenbürtigen Bedeutung des legung von Wechsel- und Dauerwiesen, Problems der Marktorganisation vorbei. Weiden und Feldfutterbau) wird der Land Ohne eine wenigstens teilweise Preisstabili wirt ein hochwertiges eiweißhältiges Futterfierung, ohne die Sicherung eines Preisgleich­mittel gewinnen und in die Lage kommen, gewichtes zwischen der pflanzlichen und der erstklassiges, gutgenährtes Vich, fettreiche, fierischen Produktion erscheint uns Sozialisten gute Milch zu erzeugen und zu herabge- eine Regionierung der. Landwirtschaft nicht Die Jdeen Roßmaniths bilden jedenfalls, minderten Preisen auf den Markt denkbar. Wenn also das Projekt nicht An- wie schon auf der Tagung unserer Konsum zu bringen. Ferner fönnen bei erweitertem spruch auf Universalität erheben kann, so ent- genossenschaften betont wurde, eine geeignete Kartoffelbau und Errichtung moderner Rar hält es eine Reihe wichtiger Grundgedanken, Diskussionsgrundlage für die Erarbeitung toffeltrocknereien wirtschaftseigene Kraftfutter an denen jede moderne Agrarpolitik festhalten eines weitblickenden landwirtschaftlichen Auf mittel( Kartoffelflocken) gewonnen werden. muß: bauprogramms, welches dieser Staat ebenso Rozmanith berechnet, daß der vorjährige 1. Daß der einzelne Landwirt bei notwendig brauchen würde, wie eine großzelne deutsche Pazifisten bestechlich waren, besagt Ernteüberschuß von 20 Millionen Meter der Anpassung an den Konsumbedarf und zügige Industrie- und Handelspolitik. Ange zentnern Kartoffeln bei Verflockung 4 Millio an die internationalen Marktschwankun- fichts der jämmerlichen Bürokratisierung der nen Metergentner Stärkewerte repräsentierte, gen der Führung einer übergeordneten Landeskulturräte und der hilflosen Borniert deren Verfütterung wiederum eine Million Produktionsleitung bedarf; heit der Agrarparteien ist es doppelt zu be­Meterzentner Fett ergeben hätte. Die Flach­grüßen, wenn aus den Reihen der Landwirte landregion soll sich hingegen mehr auf Ge­selbst Prediger der Selbsthilfe aufstehen und treide und Futterrübenbau spezialisieren und an den genossenschaftlichen Tatwillen der Be auf ihrem ureigenen Aufgabengebiet das Ziel völkerung appellieren. W. J. der Qualitätsverbesserung und Ertrags­

steigerung verfolgen.

2. daß ein organisatorischer Zusam­menhang zwischen Wissenschaft und Pra­ris in der Landwirtschaft hergestellt wer­den muß;

Käufliche Pazifisten.

Deutschland , immer von Deutschland bedroht werde und am besten durch die möglichste Auf­rüstung Frankreichs und Polens gesichert er­scheine, konnte man bestenfalls als Narretei be­zeichnen.

3. daß die öffentliche Landwirt- von der Försterklique fern, so werden sie jetzt schaftsförderung neuer Methoden und um so deutlicher den Trennungsstrich ziehen und Instrumente, vor allem einer festen für die Reinigung der deutschen Friedensbewe­territorialen Grundlage bedarf; und gung von den Beneš- und Pilsudskykreaturen schließlich Mit der gleichen Entschiedenheit muß aber den Burschen entgegengetreten werden, für die der Skandal sin gefundenes Fressen ist, um nen in Bausch und Bogen alle Pazifisten der Kor ruption zu zeihen und für ihre unsaubere natio­nalistische oder bolschewistische Hezze Stimmung zu machen. In der hakenkreuzlerischen und in der moskowitischen Presse tau schen ganz konferm die Pauschelangriffe gegen den deutschen Pazifismus auf, deren Anlaß be dauerlich ist, denen aber nichtsdestoweniger mit aller Energie begegnet werden muß. Daß ein noch lange nicht, daß einer von Rüstungsindu­strie und Fascismus, von Industriellen und Na­fionalisten aller Länder ausgehalten und zu blutigstem und schmierigstem Zwecke bestochenen Bande das moralische Recht zustünde, über die deutsche Friedensbewegung schlechthin, als deren Blutzeugen Hunderte unter völlischer Mörder hand fielen, den Stab zu brechen!

demokratie. Vielleicht nicht der tschechoslo­wakischen nur. Was wir wissen, wissen wir durch Zufall; was wir nicht wissen, entging uns durch Notwendigkeit. Nirgends, naturgemäß, wird so zäh geheimgehalten wie hier; meist muß der Ken­ner aus Symptomen schließen. Aus Symptomen. Enva: wenn Verfechter der Menschenrechte in Deutschland gegen den Antrag stimmen, auf einem internationalen Pazifistentongreß die Amnestie­rung aller Opfer des Fascismus, des offenen und des demokratisch verhüllten, aller wegen Betäti­gung ihrer politischen Ueberzeugung eingeferferten Europäer zu fordern der Landes, der Hoch­verräter, der Kriegsdienstverweigerer; wenn deut­sche Amnestie Enthusiasten diesen Antrag gereizt verwerfen; also geschehen am 20. Juni 1928 vor dem Kongreß in Warschau , der Hauptstadt eines Landes, gegen dessen Regierung und Verbündete man freilich nicht rücksichtsvoll handelt, falls man solche Forderungen erhebt! Auch daß ein Naiverer Des Managerkreises sich im Startellausschuß erhebt und beantragt, Gelder, die fortan ein Ausschuß mitglied einbringe, nicht mehr auf ihre Herkunft zu prüfen, darf man wohl für symptomatisch Eine Flut von Entrüstung stürzt auf uns ein, ein Hagel von Schmugwürfen trifft uns, wenn wir schlußfolgern so lange, bis wir, durch Zufall, beweisen fönnen."

Argrarische Erkenntuis.

eine Rubrit Spreu und Körner". Viel Spreu Die Deutsche Landpost" führt bekanntlich wurde dort bereits an die Leser des Blattes verfüttert, hin und wieder gibt es auch einige-- wird über die Ernteaussichten geschrieben, wobei Geisteskörner. In der Nummer vom 12. Juli es u. a. heißt:

,, Wenn wir bezüglich der Preise unserer Er­zeugnisse vom Weltmarkt unabhängig wären, Scugnisse fönnten wir uns mit der Hoffnung trösten, daß ein geringeres Ernteergebnis die Preise günstig beeinflussen werde. Das wäre freilich nur ein magerer Trost, aber immerhin einer. Die Höhe der Preise wird aber durch den Ausfall der Welternte bestimmt und bezüglich dieser dürfen wir uns feiner Täuschung hingeben: der Ueberfluß an Getreide auf dem Weltmarkt ist eine Danererscheinung und wird es auch noch lange bleiben. Ein Mittel, der Ueberproduktion Einhalt zu gebieten, wird sich in nächster Zeit faum finden lassen.

Die Einteilung der Regionen und Ueber­gangsgebiete, die Führung der Propaganda, überhaupt die Hauptleitung der landwirt­Innerhalb des deutschen Pazifismus gab es schaftlichen Produktion wäre nach dem Antrag der sich im Kriege rühmlich gehalten und fein um den bekannten Professor F. W. Förster, einem sechzehngliedrigen 3entralaus Christentum wider die Kanonenchriften mit schuß zu übertragen, welcher wiederum mit Bürde verteidigt hat, immer eine Gruppe, deren einem Konsumentenbeirat zusammenzuarbei- Saltung zu allerlei Bedenken reichlich Anlaß gab. ten hätte. Für die Propagierung einer frei- Förster selbst bezog nach dem Kriege einen willigen Umstellung ist die Schaffung von Standpunkt, für den man noch psychologisches, Aufklärungsfreisen vorgesehen, die aber sicher fein politisches Verständnis mehr nach den natürlichen Produktionsgebieten ab- aufbringen konnie. Von sozialdemokratischer zugrenzen wären, jedoch bei Aufrechterhaltung Seite, und gerade inunserem Blatt, wurde die der bisherigen nationalen Sektionierung ihre Richtung Försters auch immer abgelehnt. Seine Tätigkeit zu entfalten hätten. In diesen Ansicht, daß der europäische Friede nur von Kreisen sind Aufklärungsstellen, und zwar in der Regel am Sitze der landwirtschaftlichen Fachschulen, die ebenfalls in den Dienst des Regionierungsgedankens gestellt werden, zu schaffen. Auf der Grundlage eines Gesamt- Nun hat vor kurzem der radikale Pazifist erzeugungsplanes soll eine lebendige Dr. Kurt Hiller in der Weltbühne" die Aufklärungswelle an jeden einzelnen Land- Führer der deutschen Friedensbewegung um För wirt herankommen und ihn bestimmen, den ster als forrupt bezeichnet und geradezu die Be­Erfordernissen der Zeit Rechnung zu tragen. hauptung aufgestellt, daß sie aus tschecho= Das teuerste landwirtschaftliche Betriebs- slowakischen und polnischen Regie­mittel, nämlich die Unkenntnis vieler rungsmitteln finanziert werden. Masaryk und Beneš- unter dem Deck­Erzeuger, will die Praxis der Regionierung namen Max und Moritz in den Försterkreisen Im Jahre 1925 bereits habe Frau Dr. ausschalten. geführt hätten aus einem Fonds, den Hiller Helene Stöder eine Untersuchung erzwun­Abschließend fordert das Selbsthilfe- irrtümlich Masarykfonds" nennt, bedeutende Be- gen. Zur Revanche wurde sie nicht mehr in den irrtümlich ,, Majarytfonds" ten, an diesem unerfreulichen Stand programm Rozmaniths jährliche Staats- träge für den deutschen Pazifismus zur Verfü- Vorstand der Friedensgesellschaft gewählt. Hiller suwendungen für die Errichtung von Futter- gung gestellt unter der Bedingung, daß diese behauptet aber: Konservierungsbetrieben, landwirtschaftlichen Pazifisten" gegen den Anschluß Desterreichs an Abjazz- und Molkereigenossenschaften, Gewäh- Deutschland auftreten. Hiller schreibt u. a.: rung eines Umstellungskredites für Landwirte, die in der Gebirgsregion zur Grünlandwirtschaft übergehen, oder im Flach­Jande ihre Weizenbaufläche vergrößern. Sehr beachtenswert ist sein damit verbundener Vor­schlag, öffentliche Förderung nur jenen land­wirtschaftlichen Maßnahmen zuteil werden zu lassen, die in der Linie der Regionierung, also einer planmäßigen Produktionsgestaltung, liegen.

So weit in fnappen Strichen die Roß­manith'schen Gedankengänge. Sie stellen, wie ausdrücklich betont werden muß, kein so= zialistisches Agrarprogramm dar.j

Die Fürstin und ihr Bandit.

Roman von Georg Strelisker. 8 Deutsche Rechte Th. Knaur Nachs. Verlag.

Das ist unfair, Nicu," wandte Dupré ein, ,, das hat sie wirklich nicht verdient." Es soll doch bloß ein Schreckschuß sein, damit sie nachgibt. Vielleicht entschließt sie sich, abzureisen."

Er blinzelte mich verstohlen an.

Vör' mal, quier Freund," meinte er, ich

wüßte einen besseren Vorschlag." ,, Und der wäre?"

"

Tatsächlich hat die Speisung gewisser Sek tionen der deutschen Friedensbewegung aus dem von Benesch verwalteten Masarykfonds nach Ab­schluß der berühmten Untersuchung von 1925 feineswegs aufgehört; man geht nur behutsamer zu Werke, leitet alles über eine Tochter Masaryks, die in der Schweiz . wohnt."

Sollte sich die schwache Hoffnung, die für die Futter- und Hadfruchternte noch besteht, als tri­gerisch erweisen, dann würden sich ivohl auch die jetzigen Viehbestände nicht halten lassen. Wie im Jahre 1928 fönnten wir gezwungen sein, einen Teil davon abzuverkaufen. Dieser Zwang wird. 3ölle tönnen, auch wenn sie bis dahin selbstverständlich die Preise herabdrüden. Die schon in voller Wirksamkeit sein soll. der Dinge nichts ändern. Wenn Ueberan gebot an Bich im Inland herrscht, dann sind die Einfuhrzölle so gut wie wirkungslos.

Vielleicht sehe ich zu schwarz. Aber das eine ist sicher, daß wir in diesem Jahre keine Mil­berung der Krise mehr zu erwarten ha ben, viel cher eine Verschärfung nicht nur der landwirtschaftlichen, sondern auch der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage."

,, Etwa als Gegenleistung Toleranz für die tschechischen Striegsdienstverweigerer zu fordern, welche dieser pazifistisch" geleitete Staat zwiebelt wie fein zweiter, kommt ihm nicht bei; obwohl jein Bund in Deutschland für Dienstverweigerung eintritt(... und dickste Freundschaft mit den Mit diesen Enthüllungen erscheint nur be Die agrarische Erkenntnis, daß Zölle im Baschisten in Frankreich unterhält, welche nichts stätigt, was man seit langem gerade in pazi - Zeichen der Ueberproduktion die Preise nicht gegen den französischen Kolonialimperialismus, fistischen Streifen vermutet hatte: daß die Sache regulieren können, tommt etwas sehr spät. Wir nichts gegen den französischen Militärdienstzwang des deutschen Pazifismus, ohnehin schwer gefähr haben die Agrarier auf diese Tatsache schon tun, aber die Dienstverweigerung wohlgemerkt det durch Deutschlands Stellung als Besiegter immer verwiesen und die Zölle als Allheil­von rechts her, mit patriotischem Gezeter und durch die nationalistische Hochtonjunktur in mittel abgelehnt. Vielleicht kommen die Agra, fämpfen). Einer der einflußreichsten dem besiegten Staat, durch strupellose und be- rier nun selbst mit Anträgen, die sie früher als Vereine im Deutschen Friedensfarstechliche Elemente mißbraucht und geschädigt zu sozialistisch" abgelehnt haben( etwa tell wird, nebenher, zu einer Funktion wird.. Hielten sich demokratisch und antimilita Getreidemonopol), um für die heurige Ernte der tschechoslowakischen National- vistisch denkende Leute der Linken schon längst i angemessene Preise zu erzielen.

Dupré drückte mir lange und innig die Wir mußten das übliche Fahrgeld verdop- quollen üble Dämpfe. Geruch von verwesenden Sand. peln, um endlich einen Willigen zu finden, der Fischen. Lärm in den engen Straßen. Schmus Nicu," sagte er, wenn es dir wirklich ge- die Richtung gegen Lunfaviza einschlug. Man und Dred in Ueberfülle. Türken in der farbi­lingen sollte, Tete umzustimmen du weißt hatte uns nicht zuviel gejagt. gen Volkstracht, Armennier mit wild herabhän­nicht, wie dankbar ich dir sein würde." Auf der Landstraße lag dicker Schlamm. genden, buschigen Schnurrbärten, große, stäm Zwei Stunden später waren Tete und Ar- Riesige Rotballen flogen uns ins Gesicht. Man mige Fischer, die zum Einkauf in die Stadt ge­mand Dupré aus meinem Bewußtsein geschwun- konnte die echten Seen, die in regulären Zeiten kommen waren und feilschend vor den muffigen den. Mr. Stoping belegte mich vollkommen mit das Gebiet bedeckten, nicht von den gewaltigen Laden standen, eine schnatternde Schar von Beschlag. Er hatte bereits ausführlich nach Bfügen unterscheiden, die den Weg umfäumten. Gänsen, die zum Markt getrieben wurde, Stin­New York gekabelt, damit eine entsprechende Die riesigen Schilfrohrwälder, an denen wir der, die schreiend unserem Auto nachliefen... Schr interessant. Es stinkt nur sehr", Vorpropaganda für die Rumänien - Gesellschafts- borbeifuhren, dösten im Morgennebel. Die Wet­reisen in die Wege geleitet werde. Nebenher den und Gärten waren überschwemmt. sagte Mr. Stoping. Er hatte bereits die richtige fand er in den zwei Stunden bis zur Abfahrt Notwüste erschienen die armseligen Dörfer. Als nen. Unser erstes Ziel war die Präfektur. Fünf Trostlos einsam in der riesigen Wasser- und Einstellung zu unserem schönen Lande gewon­des Zuges noch Zeit, die beiden amerikanischen Pressevertreter, die sich in Bukarest befanden, die Sonne etwas höher stieg, und der Nebel sich Minuten später fannte ich Balabans Adresse. aufzusuchen, um sie für sein Projekt zu inter - verflüchtigte, tauchten im Süden die trotz ihrer Der Präfett, erfreut über so seltenen Besuch aus In diesem Augenblide schnarrte der Tele- essieren. Sie mußten ihm versprechen, aufsehen- geringen Höhe geradezu imposanten Hügel- Bukarest , erbot sich, uns zu führen. Ich lehnte phonapparat. Mr. Stoping rief an. Eben wäre erregende Berichte und Schilderungen über die fämme der Dobrudscha auf. Ein Gewirr von dankend ab. Meine Unterhaltung mit Balaban er ins Hotel zurückgekehrt, wo man ihm meine landschaftlichen Schönheiten unseres Landes an Zacken und Klüften, aus denen sich wie ein benötigte keinen untvillkommenen Zeugen. Aber Bestellung ausgerichtet hätte. Was denn los sei? ihre Blätter zu senden. Während der Schnell- König der Tutujat" erhob, der höchste Gipfel wir versprachen, den Abend in seiner Gesell­schaft zu verbringen, da er die Anwesenheit Sie müssen sich reisefertig machen, Mister zug gegen Plocsti raste, entwidelte er mir sein dieses Gebirgszuges. Schrecklich schön," meinte Stoping, wie eines Amerikaners gebührend feiern wollte. Stoping," rief ich, Ihr Projekt soll verwirt- weiteres Programm. Zwei große Reisegruppen Licht werden. Wir wollen die Angelegenheit mit waren geplant. Die eine sollte ihren Weg von hoch ist diese Spitze dort drüben? Schäße" tau­B. so rasch als möglich erledigen. In zwei Marseille aus nehmen und mit dem Simplon- send und darüber?" Stunden geht unser Zug." expreß zuerst ins Banat nach Temesvar beför dert, die andere über Stonftantinopel an des Schwarze Meer gebracht und in Konstanza ans Land gesetzt werden. Mit dem Reisebüro Cook waren bereits diesbezügliche Verhandlungen ein­geleitet worden.

,, Heirate doch Tatjana!"

Laner.

Well, wohin?" erfundigie sich der Amert­

Mit der Bahn nach Galaß und von dort mit Wagen oder Auto nach Tulcea !"

,, All right! Wir treffen uns am Bahnhof!" Einverstanden! Auf Wiedersehen!" Armand sah mich erstaunt an, als ich vom Apparat zurückkehrte.

,, Du willst verreisen?" Wie du gehört hast." Und was wird mit Tete?" " Ich werde mit ihr sprechen, sobald ich wie­der zurück bin, was spätestens in drei Tagen der Fall sein dürfte. Verlaß dich nur auf mich! Die Angelegenheit soll zu deiner Zufriedenheit ge­regelt werden.")

Als wir beim ersten Morgengrauen Galaz erreichten, hatten wir große Mühe, zu so früher Stunde ein Auto nach Tulcea aufzutreiben. Kein Wagenführer wollte uns durch den Morast der nördlichen Dobrudscha hindurchlotsen.

Man schrieb Ende Februar. Die Schnee decke war erst vor kurzem aufgebrochen. Ein warmer Wind hatte alles zu Wasser gemacht. Die Wegverhältnisse sollten schanderhaft sein.

"

,, Vierhundertsechsundfünfzig Meter."

Nicht mehr? Das wird unseren Ladys und Misses wenig imponieren, Mister Bracu. Die sind andere Höhen gewohnt. Unter zwei­tausend rechnen wir überhaupt nicht."

Aber die Räuber, Mister Stoping!" Well die Räuber! Wo sind sie? Ich denke, Sie wollen mich zu ihnen führen?"

Nur noch ein wenig Geduld!" Wir fuhren weiter. Der Motor stöhnte, der Chauffeur fluchte, Mr. Stoping in seinem dik­fen warmen Pelz zeigte sich versöhnlich und jagte Very nice.""

Endliches ging auf Mittag tauchten die schlanken Minaretts von Tulcea auf.

Aus den niedrigen Häusern und Hütten, deren flache Dächer den nahen Orient verrieten,

Von neuem wurde das Auto angefurbelt. Wir rasten weiter. Richtung längs des breiten Kilia- Donauarmes, der nördlich von Tulcea vom Hauptstrom abzweigt und gegen das alte, fleine Städtchen Chilia veche führt, das unter dem Namen Licostomo einstmal den Genuesen gehörte.

Vor einer erbärmlichen Schenke, die am Wege lag, hielten wir an. Ein Sünenterl trat heraus, jab uns mit schwarzen, blizenden Augen an, musterte dann das Auto und fragte schließ lich: Wen sucht ihr?"

Balaban!"

Er richtete sich stolz auf. Gleich darauf aber tuiff er die Augen mißtrauisch zusammen, als wittere er Untheil. Und erst nach einer Weile jagte er: Ich bin Balaban!"

( Fortsetzung folgt.)