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Mehr als 300 haben es satt!

Donnerstag, 17. Jn 1936.

Deutschland ist nicht Italien . Die Ge der Arbeiterklasse, daß ihr organi werkschaften zählen fünf Millionen fierter Teil hinter der Sozialdemo Berlin, 16. Juli. Wie hier aus verläßlicher Mitglieder, die Sozialdemokratie bat fratie und den Gewerkschaften Quelle verlautet, sind mehr als 300 Beamte der über eine Million organisierte Anhänger, bei steht und daß der Einfluß der Berufs­sowjetrussischen Vertretungsbehörden in den verschiedenen Staaten aus der kommunistischen den Wahlen steht der dritte Teil der Bevöl revolutionäre" dort am geringsten ist, wo die Partei ausgetreten und lehnen die Rüdferung hinter ihr. Diese Zahlen zeigen allein Machtquellen jedes Staatswesens ruhen. tehr nach Moskau ab.

deuten würde, wenn in seinen Reihen ein

Rr. 166.

Chriftkatholischer Krieg gegen die

Arbeitslosen.

Die reaktionäre Schwerindustrie Deutsch Ver­lands und die Parteien, in denen sie ihre Be treter sigen hat, führen den Krieg gegen die Arbeitslosen brutal, aber offen. Nebenher aber schon, was es für das Besitzbürgertum be Es wird dem Zentrum und den bürger- geht ein stiller srieg, eine Propaganda, Diktaturversuch entstehen sollte. Die Kommlichen Mittelparteien also schon nichts an die eine Trennung der Arbeitslosen von der Erbitte­nicht etwa zu glauben, daß es hier etwa ebenso nisten ebenso wie die Hafenkreuzler würden deres übrig bleiben, als die Drohung mit übrigen Bevölkerung herbeiführen, ja Erbi diesem stillen Krieg ist die katholische in Jugoslawien . Vor allem fehlt es den ſuch zunächst ein wirtſchaftliches und politi führen. Das kann aber nur auf der Grund- blatt" der Diözese Breslau veröffentlicht in der gehen wird, wie in Italien , in Spanien oder es sicherlich begrüßen, wenn aus folchem Ver- dem Artikel 48 aufzugeben und eine Verſtän- ung gegen die Arbeitslosen erzeugen will. An digung mit der Sozialdemokratie herbeizu Kirche beteiligt. Das Katholische Sonntags­bürgerlichen Paricien an einem Diktator. fches Chaos sich entwideln sollte. Aber dieses Herr Hitler ift ein großer Schwäger, der Chaos können die besitzenden Klaffen nicht lage geschehen, daß der Arbeiterklasse der the letterschienenen Nummer einen Auffat, der er nichts hinter sich hat als einige Scharen gebrauchen, wenn nicht ihre Geschäfie vollstehende Einfluß auf das Staatsleben ge in folgender Form mit den Arbeitslosen De deklassierter Elemente und das finanzielle ständig ins Stocken geraten sollen. Es braucht sichert wird, daß zu den Staatslasten vor schäftigt: Wohlwollen einiger besonders reaktionär einbier nicht näher ausgeführt zu werden, daß allem die leistungsfähigen Kreise herangezogen gestellter Unternehmer. Herr Sugenberg allerdings auch weder die kommunistischen werden, daß jeder Abbau der Sozialgesetz­wird tros jeinem Zeitungs und Filmmonopol noch die nationalsozialistischen Blütenträume gebung unterbleibt und alle Kräfte des Staa­von den eigenen Leuten nicht ernst genommen. reifen dürften; es soll hier nur die Feststellung tes eingesetzt werden, um die Wirtschaftskrise Und daß Herr Dr. Brüning aus einem gemacht werden, daß die geistige Elite endlich zu überwinden.

heimlichen zum offenen Diktator werden fönnte, daran glaubt er selbst am wenigften. Abgesehen aber von diesen persönlichen Un­möglichkeiten bietet auch die soziale Struktur des deutschen Volkes für eine Diktatur des Befizes feinen Raum. Der Vorsitzende der Sozialdemokratischen Partei, Otto Wels , hat auf dem Magdeburger Parteitag im vorigen Jahre ausgerufen: Wenn schon in Deutschland eine Diftatur, dann fann fie nur von der Arbeiterklasse ausgeübt werden! Das weiß man bei den bürgerlichen Barteien sehr gut, das weiß man vor allem im Zentrum. Denn das Zentrum ist die einzige bürgerliche Partei, die noch eine größere Zahl von Arbeiterwählern hinter sich hat, und die konnte es bisher nur bei sich behalten, indem es darin die Sozialdemokra­tie unterstüßend, den maßlojen Forderungen der Unternehmer einen gewissen Widerstand entgegensette.

Antwort der Tschechoslowakei an Briand .

Organisation Organisation der europäischen Zusammenarbeit nur vorsichtig und etappen­weife. Bölterbund bleibt übergeordneter Rahmen.

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sich

Andere sind arbeitsunIustig und arbeitsunfähig geworden. Auch wenn sich ihnen fruchtbare Tätigkeit bietet, wollen sie nicht zugreifen. Sie können oft nicht mehr wollen. Schuld daran ist die Art det behörblichen Unterstützungen. Die hat sie verdorben. Der Heiland verlangte vor seinem Wunder die schwere An­strengung der Apostel, obgleich sie nicht notwen dig war und mit Widerwillen und Zweifel ge­Teistet wurde. Die unerleuchtete Staatsflugheit unserer Tage aber entmannt den Willen and entnervt die Arme durch herabwürdi­gende Geschenke. Es sind noch nicht einmal Geschenke; denn ein Geschenk fommt aus Liebe. Diese Gaben aber kommen aus Angst und Rat­losigkeit. Es ist eben schlimm, wenn Menschen Vorschungen machen wollen ohne Gott ."

Prog, 16. Juli. Heute wird die Antwort der abgeschlossen sei, stehe dem Beginn der Beratungen schechoslowakei auf das Memorandum Frant- nichts mehr entgegen. Es werde allerdings notven­reichs bezüglich eines Regimes einer europäischen dig sein, sehr umsichtig, etappenweise, Bundesunion, die am Montag dem französischen und zwar so vorzugehen, daß man zu der nachfol Gesandten überreicht worden war, offiziell ver- genden Etappe stets nur nach allseitigen und erfolg­Die Beschimpfungen der Arbeitslosen sind. öffentlicht. Die Antwort wurde auf Grund der reichen Erfahrungen in der vorhergehenden Etappe im Ministerrat vom 12. Juni beschlossenen Richt schreiten werde. Die Regierung sei überzeugt, daß der Propaganda des Unternehmertume entnom linien ausgearbeitet; sie stimmen mit den von die Beteiligung an der europäischen Zusammen- men. Dort wird wenigstens die Bezeichnung der Arbeitslosen als arbeitsunlustig, die Be den Außenministern der Kleinen Entente auf der arbeit hauptung von der demoralisierenden Wirkung Konferenz in der Tatra als Basis für die Ant­der Arbeitslosenversicherung nicht mit religiösen worten ihrer Regierungen aufgestellten Grund­jäven überein. Phrasen verbrämt! Wahrhaftig der brutale und offene Krieg des Unternehmertums ist noch sympathischer als dieser stille Serieg in heuch lerischer Maste!

den Grundsaß der Souveränität und der Gleichberechtigung der Staaten nicht berühren

werde, daß sie keine Schärfe gegen irgend einen Staat oder einen Verband außereuropäischer Staa­ten enthalten könne und daß sie ihre Tätigkeit

nur im Geifte und nach den Grandfäßen des Böllerbundes

Weiters wird anläßlich der Herbsttagung des Böllerbundes die Schaffung einer Stubientom mission zur

Gotoln als zutreiber der fascistischen Polizei.

Eingangs der Note, die fünfeinhalb Schreib­In Zeiten wirtschaftlicher Arisen steigen maschinenseiten umfaßt, wird erklärt, daß die Tsche­die Ansprüche des Kapitals. In solchen Zeiten choslowakei die Bestrebungen, die das Memoran­mächst aber auch im Zentrum der Ein- dum darlege, schon seit ihrer Entstehung verfolge fluß des Unternehmerflügel 8. und ihre ganze Außenpolitik auf sie einstelle. Die und in Uebereinstimmung mit ihm entfalten könne. Tschechoslowakei sei stets die Vertreterin des Ge- Unter diesen Voraussetzungen ist die tschechoslowa- Wir haben seinerzeit über den skandalösen So erflärt es sich, daß Brüning diesmal nicht bankens gewesen, daß Regionalabtommen fische Regierung bereit, Bertreter regelmäßig zu Fall berichtet, der sich bei der Abreise der Pra­mit der Sozialdemokratie zusammenarbeiten, viel für die Mission des Völkerbundes leisten könn Tagungen zu entfenden, um gemeinsam alle Frager Sokoln zum Belgrader Kongreß zugetragen sondern durchaus eine Mehrheit von rechts ten. Der sehr natürliche Ausgangspunkt für solche gen, welche in erster Linie die europäischen Staaten hat. Der Häuptling der Sokolgemeinde Herr für die Deckung der öffentlichen Fehlbeträge umfassende Organisation der Zusammenarbeit sei interessieren, zu beraten. Vinzenz Stěpánet machte seine Unterführer gewinnen wollte. Das Zustandekommen dieser die Zusammenarbeit in den einzelnen größeren oder darauf aufmerksam, daß ein Mann, dessen Bild Mehrheit wird aber erschwert durch die ver- fleineren geographischen Gebieten. Solche durch ihre er beilegte, in Maribor der jugoslawischen Bo­schiedenartigen Interessen im bürgerlichen geographische Lage auf ein dauerndes Zusammen­lizei zu übergeben sei. Wir haben damals darauf aufmerksam gemacht, daß es für den Verfall Lager. Sind die Zugeständnisse an die leben angewiesene Staaten befizen sehr viele Borbereitung eines Organisations ftatuts Agrarier zu hoch, so murren die industriellen schen ihnen aber auch Gegensätze, die oft betont empfohlen. Dieses Statut hätte lediglich die grund die demokratischen" Sokoln zu Schergen der gemeinsame Interessen, es bestehen zwi­bes Sotolgeist es bezeichnend sei, daß sich Unternehmer. Will man die Beamten mit werden, während man auf die gemeinsamen Inter - legendsten Normen zu enthalten, in denen Rahmen fascistischen Polizei Jugoslawiens erniedrigen. einer Sonderzulage erfassen, dann droht ein essen vergeffe. Es sei daher im Interesse der Mis- dann die Organisierung der europäischen Busam- Wie wir mun der tschechischen Presse entnehmen, Abmarsch dieser Schichten nach links oder zu fion des Bölkerbundes und auch eine Pflicht der menarbeit gemäß den gewonnenen Erfahrungen ist es tatsächlich zu dem Judasaft gekommen. den Hafenkreuzlern. Jede Erhöhung der Einführenden Staatsmänner, immer mehr und mehr nach und nach ausgebaut würde; es müßte die in Budweis stieg ein unbekannter Sokol in den kommensteuer in den oberen Stufen findet die gemeinsamen, beziehungsweise verwandten In Gebiete, den Umfang und die Art der Betätigung einen Zug ein. Die Handlanger der jugoslawi­zwar den Beifall der Bauern und der Ge- tereffen diefer Staaten zu präzisieren und dadurch dieser Organisation begrenzen. Eigene initiative schen Polizei erkannten in ihm den Mann, den werbetreibenden, stößt aber auf den Wider- die Zusammenarbeit zweds Erreichung der durch stand der Unternehmerschaft. Die Vermehrung den Bölkerbundpakt geſtedten Ziele zu verbollkomm weit entfalten, als der Böllerbund selbst auf dem zeichnete. Der Wermste gab an, ein arbeitslojer den Bölkerbundpalt geſtedten Ziele zu vervollkomm Tätigkeit sollte diese Organisation nur inso- der Privat- Steckbrief des Herrn Štěpánek be­nen und zu organisieren. Tatsächliche Gegensätze lie der Massenbelastung und der Abbau der ken sich dann unverhältnismäßig leichter lösen betreffenden Gebiet nicht tätig wäre, um dessen Sellner zu sein und in Jugoslawien Arbeit zu ßen Sontalgesetzgebung macht die Arbeiter und als früher, zumindest würden die interessierten sich ihre Tätigkeit darauf beschränken, die europäi- mrit, rief dort die Polizei und nahm ihn über Tätigkeit nicht etwa zu durchkreuzen. Sonst müßte suchen. Man führte ihn tatsächlich bis Marburg Angestellten mobil, soweit sie noch im bürger Staaten ihre Gegensätze nicht mehr gewaltschen Interessen in den vom Völkerbund behandel deren Auftrag noch nach Belgrad mit, wo er lichen Lager stehen. Selbst wenn eine bürger- sam lösen wollen. ten Fragen zu präzisieren und die Durchführung anscheinend in der Glavnjaca, der Folterkammer liche Diftatur in Deutschland möglich wäre, die auf zu und heben, sie müßte schon nach furzer Zeit an und sei bereit, sich an diesen Arbeiten dem Widerstreit der Interessen im eigenen zu beteiligen. Gegenwärtig, wo die Liquidie Lager scheitern. rung des Weltkrieges durch Haag und Paris fast nachdem er seine schmierige Tage fürsorglich an seinem roten Gürtel abgewischt hatte.

so würde sie doch diesen Gegensatz nicht auf- Die tschechoslowakische Regierung greife gern allgemeiner Beschlüsse oder Empfehlungen des Böl der Belgrader Polizei, verschwand.

Die Fürstin und ihr Bandit.

Zwei Tage darauf sollte seine Sehnsucht Roman von Georg Strelisker. 10 verwirklicht werden, sein Traum in Erfüllung gehen.

die gleiche Stufe stellen."

hat schleunigst Bandit zu werden, damit man

In Einzelheiten werde die tschechoslowakische Regierung ihren Standpunkt noch im September in Genf präzifieren.

Jch nickte ihm stumm zu und ging weiter. Balaban, die Brust mit Dolchen gefpidt, er hobenen Hauptes hinter mir her.

Die tschechische Presse notiert auch jetzt den schandbaren Fall wie etwas durchaus Ordnungs­gemäßes. Wir können nur neuerlich unserer Empörung über den schimpflichen Vorgang und

Der Präfekt gab Befehl, die Straße, in der sich unser Redaktionsgebäude befand, durch be rittene Polizei zu säubern, um dann persönlich Balaban in Augenschein zu nehmen.

Der Ruf, daß Balaban, der Räuber, nach Bukarest gekommen sei, verbreitete sich mit Win- Wenige Minuten später traf die gute, alte deseile durch die Stadt. Deutsche Rechte Th. Knaur Nachs. Verlag. Prinzessin Pizzicatino ein, konnte sich vor Auf dem Wege vom Nordbahnhof nach Co- Wir hatten Mühe, vorwärtszukommen. Freude nicht fassen, umarmbe den braven Bala­,, Und wenn ich es ihm tausendmal sage, er versteht es doch nicht, Mister Stoping! Er troceni jaß er stolz an der Seite des Droschten Wan umdrängte uns immer dichter. Aus den ban, der steif wie ein Klos bastand und sich bieſe ist ein dummer Räuber, der von großen Ge- hauffeurs, der sich kaum zu rühren wagte und Geschäften stürmten die Verkäufer heraus, um Bärtlichkeiten nicht erklären konnte. Aber nach­schäften keine Ahnung bat. Sie dürfen ihn nicht nur scheue Seitenblicke auf den Nachbarn warf. Balaban zu sehen. Die Schuhpußer an den dem er fich ein wenig von seiner Ueberraschung mit Ihren amerikanischen Finanzmagnaten auf die mächtige Bärenmüße, die während der gan- Straßenecker johlten ihm einen Willkommengruß erholt hatte, tüßte er ihr galant die Hand, was zen Eisenbahnfahrt über seinem Schädel gestülpt zu, die Wagen und Automobile hielten an, die anderen veranlaßte, begeisterte Hochrufe an­war, hatte er abgenommen, so daß seine schwar- Frauen bekamen Herzklopfen, Mädchen erröteten, zustimmen, während die Prinzessin gerührt in Was soll er aber in Bukarest ? Der Mann zen Haare im Winde flatterten. Aus seinem ein dichter Schwarm von Menschen, dienstfreien Tränen ausbrach. Gürtel ragten Wesser und Dolche hervor, wun- Offizieren, Studenten, Kaufleuten, Sokotten, Der Taumel jette fich fort, als die Seava" ihn rasch wieder populär machen kann." Pervoll geschmiedete Arbeiten, Erzeugnisse ur- Zeitungsjungen und Soldaten wälzte sich erschien. Wan wollte wissen, was Balaban in Lassen Sie das meine Sache sein, Mister alter Bauerntunst. Zum praktischen Gebrauch schreiend und lachend Balaban nach, der mit Bukarest wollte. Ich wußte es selbst nicht. Stoping." schienen sie mir zu kostbar. Die unheimlich große teiner Miene zuckte und die Huldigungen der Aber ich schrieb drei große Artikel über ihet. Der Amerifaner brummte unzufrieden Pistole, die er sich überdies noch umgeschnallt Bevölkerung wie etwas Selbstverständliches ent- Drei Artikel, welche die tatenreiche Bergangen­etwas vor sich hin. Balaban aber redte und hatte, war glücklicherweise ungeladen und sollte gegennahm. Nur wenn ein hübsches Weiber- heit Balabans wieder heraufbeschtvoren, und Stredte sich. Die Aussicht, Bufarest fennenzu- nur als Zierstück dienen. Aber er erregte da gesicht sich an ihn herandrängte, verzog er den von seinem Werdegang, seinen verschiedenen mit Aufsehen. In allen Straßen, die wir pas- breiten gutmütigen Mund zu einem behaglichen Abenteuern und Zusammenstößen mit der Gen lernen, beglückte ihn. Als er hochaufgerichtet vor uns stand, sahen ſierten, blieb man stehen und sah ihm nach. Mit Grinsen, schnalzte mit der Zunge, als wenn er darmerie und der zu Hilfe gerufenen Militär­wir erft, was für ein Stolog er war. Ein Bären- funkelnden Augen betrachtete er die Spaziergän- etwas Lecteres witterte und sagte wohlwollend: macht, von seiner Amnestierung und schließlich von seiner Rückkehr ins geordnete Leben erzähl Terl! Es gibt wenige seinesgleichen in unserem ger und die blizenden Auslagen der großen Ge- Oh- du kleine State!" In der Redaktion wurde er Gegenstand lebten. Denn darauf kam es an: Balaban als den Stönigreich! Erst jett verstand ich, warum man schäfte. Ich weiß nicht, was er alles innerlich reuigen Sünder hinzustellen, der sich hier in der ihn vom Militärdienst befreit hatte. Stein Un- in dieser Stunde erlebte. Aber es muß für ihn hafter Bewunderung. Vor unserem Gebäude staute sich die Wenge, Hauptstadt des Reiches eine neue Existenz schaf teroffizier würde es gewagt haben, ihn abzu- ein großes, ein herrliches Erlebnis gewesen sein. Ein paar Stunden später begleitete er mich die nach Balaban brüllte. Die Telephonanrufe fen will. Der Nimbus, der seinen Namen um­richten aus Angst, von ihm erdrückt, durch in die Redaktion. Das Aufsehen, das sein An- nahmen fein Ende. Ob es wahr sei, daß Bala- ivob, stempelte die an und für sich unbedeutende den Schlag seiner riesigen Faust zermalmt zu blick hervorrief, wiederholte sich in noch viel grö- ban- Balaban- Balaban, der berühmte Angelegenheit zu einer Sensation. ßerem Maße. In der Calea Victorici begeg- Bandit, Balaban, der Koloß, Balaban, das Un- Vor einigen Wochen hatte ein berühmter Solch ein Hüne mußte Schrecken und neten wir dem Polizeipräfekten, der erstaunt geheuer, von dem man ein Jahr lang nichts deutscher Philosoph unserer Metropole einen Furcht verbreiten, wenn er sich erhob! Er stehenblieb. mehr gehört habe, nach Bukarest gekommen sei? Besuch abgestattet. Man reichte ihn ehrerbietig brauchte nur die Augen zu rollen und man" Wen zum Teufel hast du da mitgebracht, ob er jemand ermordet habe? Ob er verhaftet von Salon zu Salon, der Ministerpräsident und versant in nichts. Aber seine Augen glänzten Bracu ?" fragte er betroffen. Prinz Nikolaus empfingen ihn in Audienz, die hur feucht vor Nührung, daß er Bukarest , den ,, Balaban!" sagte ich. Meine Freunde und Bekannten rannten mir Buchhändler stellten sein Porträt und seine Traum jedes rumänischen Bauern, sehen sollte. Der Name wirkte Wunder. Der Präfekt die Tür ein, um Näheres in Erfahrung zu Bücher in die Auslage, die Damen der Gesell­Ich hatte die Anziehungskraft dieser Stadt nicht schlug die Hände über dem Kopf zusammen. bringen. schaft begannen acht Tage lang Deutsch zu ler unterschäßt. Balaban!" schrie er ganz aufgeregt ,,, dut Das Hofmarschallamt ließ anfragen, was es nen. Abgemacht!" vief ich und streckte ihm zur bist verrückt, Bracu! Was hast du mit ihm mit den Gerüchten über Balaban für eine Be­Beträftigung die Hand entgegen. Er schlug cin, vor?!" wandtnis habe.

werden.

jet?

( Fortjehung folgt)