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Mittwoch, 23. Jult 1980.

Bürgerliche Einigungsversuche.

gehen will.

Blutiger Wahlauftatt. Schießereien an der Tagesordnung.

zu

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Im Zeichen des Hakenkreuzes. Wie es fudetendeutschen bürgerlichen Tur

in

Ier anderer Bänder ein Opfer der Weltagrar­frise geworden ist. Dazu kommt, daß die Agi­tation des Bolschewismus wegen der Nähe Sowjetrußlands nicht wie bei uns ein lächer- Berlin  , 22. Juli.  ( Eigenbericht.) Von meh- so viel die Rede war. Eine Dachlistengemeinschaft nern beim deutschnationalen Turnfest in Inns­licher Popanz ist, sondern in der Erinnerung reren Seiten her sollen jetzt die bürgerlichen Par zwischen Land- und Stadtvolt wird nunmehr als brud erging, schildert drastisch eine Zuschrift an an die Zeit des kommunistischen   Aufstandes teien geeinigt werden. Seit einigen Tagen be- ausgeschlossen bezeichnet. Die neue Land- die dortige sozialdemokratische Boltszeitung". Schreden erweckt. Die kommunistische Parole müht sich der agrarische Landbund, die volkspartei wird umfassen die christlichnationalen Darin wird das Treiben der hatenkreuz­" Sowjet- Finnland" konnte von der Reaktion von Sugenberg abgefallenen Gruppen der Deutsch  - Bauern und die Gruppe Schiele Richthofen und lerischen Ordner" u. a. wie folgt ge­leicht für ihre agitatorischen Zwecke ausgenügt nationalen unter einen Sut zu bringen. Dane- wird voraussichtlich alle Vertreter des Landvol schildert: Das, was sich die aus buben ben wird eine Aktion des Reichskanzlers Dr. fes, die bisher bei anderen Parteien Unterkunft stetem Bajonett unseren Turnbrüdern gegenüber den dreckigen, zerrissenen Windjacken mit verro­werden, denn das Bürger und Bauerntum Brüning vorbereitet, der unter dem Ded- fanden, an sich ziehen. Man spricht in diesem alles erlaubt haben, grenzt nicht nur an leber­erblidt in ihr eine reale Gefahr für die Selb   mantel des Reichspräsidenten Hindenburg   eine Zusammenhang auch davon, daß von Sehebenheit und Machtbüntel, sondern an Ge= ständigkeit des finnischen   Staates. Nicht in Rechtstoalition gegen die Sozial- dell zu den christlichnationalen Bauern über­letter Linie haben die Kollektiviſierungs- Vor- demokratie zustandebringen möchte. meinheit und Frechheit ärgster Art. So zum Beispiel wurden wir beim Abend gänge in Sowjetrußland, die gewaltsame Ent Jetzt ist auch der Führer der deutschen  der Sudetendeutschen   Vereine als Turner der eignung der Bauern die Erregung der finni- Volkspartei Dr. Scholz auf den Plan getre­Sudetendeutschen Gane nicht eingelassen, weil schen Bauern steigern geholfen. Die roten ten, um eine andere Parteienkombination zu bil­angeblich die Festkarte keinen Stempel trug. Dic Russenblusen, welche die kommunistischen   den. Er hat sich an die Demokraten, an die Abweisung erfolgte mit jener Gemeinheit und Parteigänger gelegentlich von Demonstratio- christlich nationale Arbeitsgemein nen in den nördlichen Bezirken Finnlands   zur schaft, deren Führer Minister Treviranus ist, Berlin  , 22. Juli.  ( Eigenbericht.) Schon bei Frechheit, daß man es als Turnbruder vorzog, ohne einen ernsten Zwischenfall zu erregen, Schau trugen, waren gewiß nicht der Anlaß, an die deutschnationale Gruppe des Grafen   Beginn des Reichstagswahlkampfes iſt es su berechtigt gewesen wäre, verärgert wer 23 We starp und an die Wirtschaftspartei Schießereien zwischen Nationalsozialisten und zugehen. Ferner wurden wir ohne Grund am weg­nur der letzte Antrieb zur Entfesselung, der mit einem Schreiben gewendet, in dem er sie zu kommunisten gekommen. In der vergangenen Sportplay derart von diesen grünen Juna von den finnischen   Großgrundbesißern und einer Besprechung zweds Zusammenarbeit ein- Nacht gerieten Anhänger beider Parteien in Pfaffen geführten Lappo- Bewegung. lädt. Dem Reichskanzler ist von diesem Schritt Mariendorf   bei Berlin   beim Stleben von gen angerempelt, daß wir gute Luft hatten, ge­Es gehört eine Verlogenheit sonderglei Mitteilung gemacht worden. Das Zentrum Plakaten aneinander. Es entwidelte sich eine felbft Ordnung zu schaffen. Wir haben viele gen diese handgreiflich zu werden, das heißt, chen dazu, behaupten zu wollen, die finnische wurde jedoch zu dieser Aktion nicht eingeladen. Schlägerei, wobei drei Personen Schußverlegun- deutsche Turnfeste besucht- in den verschieden Bauernbewegung fönne mit dem italienischen Darüber ist man sowohl bei den Demokraten gen erlitten. Am Wedding   im Norden Ber- ſten Großstädten- aber das, was uns in Fascismus nicht verglichen werden, sie sei gar wie beim Zentrum ſehr verſtimmt und es lins wurde ein Arbeiter von mehreren Kommu- Innsbrud vorgekommen ist, ta'n n uns selbst fein Fascismus und werde dem Parlamenta   scheint, als ob auch dieser Einigungsversuch dazu nisten überfallen und schwer verletzt. in Italien   unter den dortigen rismus und der Demokratie nicht weiter ab- beitragen wird, die Verwirrung im bürgerlichen In Stettin   verübten mehrere Kommu- Fascisten nicht geschehen. Es ist eine träglich sein. Von den bürgerlichen Begriffen Lager nur noch größer zu machen. nisten einen Anschlag auf einen Arbeiter, der offene Schmach und Schande für den Fest Türzlich von den Kommunisten zur national- ausschuß, welcher solche ausartende Zustände Reichslandbund   kandidiert selbständig. Stommunisten hatten ihm in einem Lokal aufge- Manieren bewaffnete Garde in den Dienst der sozialistischen   Partei hinübergewechselt war. Die herbeigeführt hat, indem eine nach fascistischen Berlin  , 22. Juli. Wie verlautet, wird der lauert. Der Verfolgte flüchtete in einem Auto in Ordnung gestellt wurde, mit der wir Turner der heutige Beschluß des Reichslandbundes, eigene seine Wohnung. Seine Verfolger eröffneten dann Sudetendeutschen   Gaue absolut nichts zu tun and volt- Listen aufzustellen, in parla- cin Feuergefecht gegen das Haus, bei haben wollten." mentarischen Kreisen als entscheidend angesehen dem allerdings fein Schaden angerichtet wurde. Wir haben diesem Brief nichts hinzuzufügen. für das Schicksal der sogenannten Großen Rech- Polizei griff schließlich ein und nahm den Haupt­ten", von deren Bildung in den letzten Tagen schützen fest. Nachtlänge vom 2. Bundesturnfeft in Auffig!

über Barlamentarismus und Demokratie mag

Interparlamentarische Union  .

und der Gefährdung des Parlamentarismus in die­sem Lande. Es wurde ein Telegramm an den finnischen   Ministpräsidenten Svin huvfud beschlossen, das gegen die jüngsten Ereig­nijje in Finnland   protestiert.

Zum Schluß der Sigung beantragte der Vor­sisende Riley England eine Sympathielundgebung für die Deutsche Sozialdemokratie in ihrem harten Kampfe gegen die Reaktion. Unter großem Beifall wurde eine entsprechende Entschließung einstimmig angenommen.

Die Berichterstatter der Internationale" haben sich nach dem Feste so manches geleistet. Was sie sich aber in ihrer Nummer vom Freitag, den 18. d. M. über Quartierangelegenheiten leisten, das seht ihrem proletarischen Empfinden, das sic doch immer nach außenhin mimen, die Krone auf.

grabung der demokratischen Verfassung der Vor Eintritt in die Tagesordnung schnitt Proteft gegen den finnischen   Zerror. Das jagten auch einige Kommunisten. Es ist doch

das stimmen. Eine Demokratie, in der das Bürgertum seine Alleinherrschaft nicht erschüt tert sicht und ein Parlamentarismus, der ihm fügsam ist, damit findet sich das Bürgertum gerne ab, besonders wenn noch jemand da ist, der als sein Werkzeug im geeigneten Moment diktatorische Gewalt natürlich ganz im Rahmen der dafür zurechtgeschneiderten Ge­sezze! anwenden kann. So weit ist es nun in Finnland   gekommen. Es gibt wohl noch etn Parlament, aber es steht ständig unter dem Drucke der Lappo- Bewegung und die Re- Tagung der sozialistischen   Delegierten. gierung ist ein willfähriges Objekt der Lappo­männer. Vorläufig wird in der rücksichtslose Montag nachmittag traten die sozialistischen   Wit­London, 21. Juli.  ( Eig. Drahtbericht.) Am sten Weise der Vernichtungskampf gegen die glieder der Interparlamentarischen Wir warten nun schon 8 Tage auf diese Notiz. tommunistische Partei des Landes geführt, inion zu einer internen Sigung zufammen, Denn bereits vor mehr als 8 Tagen waren 2 der­was weiter folgen wird und was in seinen der u. a. Frizz Adler sowie der Präsident der zeit fommunistisch Richtiglinierte im Sause der Anfängen schon da ist, das ist nicht schwer zu französischen   Kammer, Buisson, und Reichs Frau Braun, Aussig  , Türmigerstraße 17, um die erraten: es ist der Angriff auf die sozialisti- tagspräfident 2öbe beiwohnten. Vertreten wa­es sich in diesem Falle handelt. Manche von uns schen Arbeiterorganisationen und die Unter- ren 16 Länder mit 61 Abgeordneten. haben nun diese Woche Rätsel geraten. Die einen meinten, das bringt die International" nicht. Republit. Ist erst einmal die Bestie Fascismus Renaudel- Frankreich die Frage einer beffe­London, 21. Juli.  ( Eig. Drahtb.) Die ausgeschlossen, daß ein Arbeiterblatt" so etwas entfesselt, dann macht sie auch vor den anderen ren Organisation der sozialistischen   Teilnehmer Hindernissen, die der Etablierung seiner volder Interparlamentarischen Union   an. Renau- sozialistischen Vertreter auf der Tagung der bringen kann. Die anderen waren der Weinung, dels Ausführungen fanden einstimmig Zustim- Interparlamentarischen Union haben folgendes erst abwarten", fie suchen nach der richtigen len Herrschaft im Wege stehen, nicht halt. mung. Das Sekretariat der sozialistischen   Inter  - Telegramm an den finnischen   Mi- Form. Aber geirrt haben sich beide Meinungen. Der Aufruf, den die Sozialdemokratische nationale wurde ersucht, gemeinsamt mit Genossen nisterpräsidenten Svinhubfud in Denn daß man 8 Tage braucht, um einen solchen Bartei Finnlands   in den letzten Tagen an Dr. Winter Tschechoslowakei, der sich um das Helsingfors gesandt: Geistesblig loszulassen, das haben wohl alle nicht die Arbeiterschaft aller Länder erlassen hat, ist Zustandekommen der Sigung besonders bemüht vermutet. von dem Bewußtsein der schweren Gefahren hatte, Vorbereitungen in die Wege zu leiten, um erfüllt, von denen die finnische Arbeiterbewe- auf der kommenden Konferenz die sozialistischen  gung bedroht ist und er wird überall ebenso Teilnehmer enger zusammenzuschließen. Im Ver­Verständnis wie Sympathie und Solidaritäts- lauf der weiteren Verhandlungen wurde die gefühl mit den von der Reaktion hart bei allen europäischen   Staaten, mit Ausnahme Frage des geheimen Wahlrechts, das drängten finnischen Brüdern erweden. In Ungarns  , verwirklicht ist, erörtert. Die deutschen  aller Arbeiterherzen wird der Wunsch lebendig Delegierten erklärten, daß sie in der Bolligung sein, es möge der Arbeiterschaft Finnlands   ge- der Interparlamentarischen Union   am Dienstag lingen, aus der über das Land nicht ohne einen Antrag stellen würden, daß das geheime Mitschuld der Kommunisten hereingebrochenen Krise mit ungebrochener Kraft hervorzugehen!

Wahlrecht auf die Tagesordnung des im Jahre mentarischen Union stellen soll. Dann befaßte fich 1931 stattfindenden Kongresses der Interparla­die Konferenz mit der Lage in Finnland  

Die Fürstin und ihr Bandit. Beitrung trug es über das ganze Land. Dis

Roman von Georg Strelister. Deutsche   Rechte Th. Knaur Nachf. Verlag.

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"

,, Versammelt bei der interparlamentarischen Konferenz in London  , fenden 61 sozialistische Ab­geordnete aus 16 Ländern den Ausdrud ihres schärfsten Protestes gegen die dem Bizepräsiden­ten des finnischen   Parlaments Hattila, suge fügten unerhörten Drangfalierungen. Wir sehen in dieser Tat, sowie in den Ereignissen der leg­ten Wochen in Finnland   eine tlef bellagenswerte Gefährdung des demokratischen Bar lamentarismus. Alle unsere Sympathien bei den nächsten Wahlen sind an der Seite jener, die die Demokratie ernstlich verteidigen, insbesondere bei der sozialistischen   Partei."

Tatsachen gegenüber: Bei Frau Braun in der Wir stellen nun ihrer Berichterstattung folgende Türmigerstraße war niemand von unseren Quartier­suchern, die die Frau um ein Quartier gebeten hätten. Unsere Genossen aus diesem Rayon wissen Rayon hat über 100 Privatquartiere, ganz genau, zu wem sie gehen sollen. Gerade dieser alle tostenlos, zur Verfügung gestellt, und einige davon waren noch frei. Wir hatten also nicht notwendig, obgenannten Schüßling der Inter­nationale um Quartier zu betteln. Aber der Drang nach Verdienst ist bei manchem schon so stark, daß man sich eben, wie in diesem Falle, Leute von der Straße holt, ihnen Quartier anbietet und nachher

Und Armand?" fragte ich. " Sie wissen nicht? Er ist jetzt in Paris  , um verschiedene Privatangelegenheiten zu ordnen." ,, So?" sagte ich.

Die Fürstin lächelte spöttisch.

ihn. Irgendwo entstand das Lied von Balaban Sechstes Kapitel. Umstand, der mich in Verwunderung setzte. Noch und seinen neun Getreuen. Ein Sturmwind der erstaunter war ich aber, als mir Tete mit der Zatjana macht eine Groberung. liebenswürdigsten Miene entgegenkam und mich an den Dnjestr   zur russischen Grenze und hinauf Im Rummel der ersten Tage, den Balabans einlud, ihr Gesellschaft zu leisten. Sie war wie zu den Sarpathen drang sein Name. Die Buka Anwesenheit in Bukarest   hervorgerufen hatte, verwandelt. Ihre fühle, ablehnende Haltung rester Zeitungen widmeten ihm unzählige Spal- fam ich nicht dazu, mich viel um die Angelegen. batte sie abgelegt. Sie erzählte, daß sie bis gestern ten. Die Romantik der Landbevölkerung stempelte heiten meiner Freunde und Bekannten zu tüm in Pelteanu gewesen und durch die Einladung der Aber die zwei Gendarmen, die für den ihn zum Helden, zum Heros. Den Mord verzich mern. Sizungen und Konferenzen aller Art Prinzessin veranlaßt worden sei, wieder nach abberufenen Posten die Wache halten sollten, man ihm. Und man begann ihn sogar zu lieben, nahmen meine Zeit vollauf in Anspruch. Ich Bukarest   zurüdzufahren, um dem Empfang bei­waren verschwunden. diesen Soloß, diesen dummschlauen Räuber, der vermied es, meinen gewohnten Stammplay im wohnen zu können. Dafür lag im Schlafzimmer des Herrn jeder Gefahr trohte, um sein Wort, das Wort Rauchzimmer des Café Capsa aufzusuchen, um Kommandanten die kleine Elena. Und die eines Banditen und Mörders zu halten, als der dem Sturm neugieriger Anfragen und ironischer Magd, die das Haus betreute, erzählte, daß Adeverul" aus Tulcea   noch folgendes zu berich- Bemerkungen, die mich wohl erwarteten, aus­gleich nach dem Weggang der Frau ein Riesen- ten wußte: zuweichen. Als ich mich Armand Duprés und ferl in Offiziersuniform, das schlafende Kind ,, Man befragte die kleine Elena nach den meines Versprechens ihm gegenüber erinnerte, die Treppe heraufgekommen wäre Erlebnissen während ihrer Gefangenschaft bei den fiel es mir erst auf, daß ich ihn seit meiner Rüc Was meinen Sie mit diesem So', lieber und gesagt hätte, der Herr Kommandant befehle Räubern. Und sie erzählte, daß sie es ganz wunder- lehr aus Tulcea   überhaupt nicht mehr zu Gesicht Freund. Glauben Sie vielleicht, daß Armand nach ihr, auf das Kind gut aufzupassen. Dann sei schön gehabt hätte. Niemals sei Balaban so be- bekommen hatte. Ich rief ihn sofort in der Ge- Paris   gefahren ist, um alles für eine Eheschlie­er ebenso rasch wieder gegangen." trunten gewesen wie ihr Vater, der Herr Gendar- fandtschaft an, wo man mir mitteilte, daß er auf Bung mit der Komtesse Ezervary zu regeln?" Zehn Minuten später erschien eine Ordon- meriefomimandant, es meistens zu sein pflegte. einige Wochen verreist sei. Seinen gegenwärtigen Die Offenheit, mit der sie auf diese heitle nang von der Militärabteilung, die am Stadt- Die Männer feien reizend nett zu ihr gewesen. Aufenthalt wollte man mir anscheinend nicht Angelegenheit zu sprechen fam, verblüffte mich ausgange nach Malcoci die Wache hielt. Der Sie habe angeln dürfen und spielen können, soviel nennen. Ich dankte für die Auskunft und hing nicht wenig. fominandierende Sergeant meldete gehorsamst, fic wollte. Ganz herrlich war es. ab. Nun versuchte ich, mich mit der Fürstin ,, Natürlich glaube ich das! Soweit ich unter­daz oben ein Gendarmerieoffizier mit neun Mann den Ort in der Richtung Walcoci ver- die alle Grivachsenen so gern an Kinder richten: war nicht zu erreichen. Man sagte mir, fie habe sich sein..." Und dann stellte jemand die dumme Frage, Tatjana in Verbindung zu setzen. Aber auch sie richtet bin, scheint er doch fest entschlossen zu lassen und ihm beifolgenden Brief zur soforti gen Weiterleitung an den Herrn Gendarmerie  - Wo möchtest du lieber sein- bei Papa oder auf ihr Landgut Belteanu begeben, doch werde Mama oder bei den bösen Männern?" fie in den allernächsten Tagen zurück erwartet. tommandanten von Tulcea   übergeben habe. - Der Brief stammte von Balaban. Wort gegen Wort", stand darin. Nichts

nichr.

-

Nicht einen Augenblick besann sich das kleine Mädchen auf die Antwort.

,, Selbstverständlich bei Balaban! Wenn er ich nur bald wieder holen käme!"

Von diesem Tage an schlug das Herz rumänischen Mütter für ihn.

der

Die Marincabteilung am Donauufer ließ ihre Scheinwerfer spielen, die das gegenüber­liegende Ufer absuchten. Stavallerie ritt Attacke auf Malcoci. Aber alle Mühe blieb vergebens. Bon Balaban und seinen neun Genossen war jede Spur verweht. Die dunkle Nacht begün­ftigte ihre Flucht. Von dieser Nacht an be- Ich weiß nicht, ob die Geschichte wahr gann Balabas Popularität. Die Fischer jubel- Aber sie klingt so rührend verlogen, daß sie schon ten. Die Städter lachten. Die Bauern befangen wahr sein dürfte.

*

ist.

Diese, wie es schien, gemeinsame Flucht aus Bukarest   fonnte zu allerlei Sombinationen Anlaß geben, um so mehr, als ich erfuhr, daß auch Kom teffe Flona, die Tochter des ungarischen Gesandten, die Hauptstadt verlassen hatte. Aber ich zerbrach mir darüber nicht den Kopf, da ich durch andere Dinge und Interessen allzusehr in Anspruch ge­

nommen war.

Nicht lange darauf gab die Prinzessin Pizzi­catino in den Räumen ihres Palais am Boule­vard Bratianu   einen ihrer großen Empfänge. Dort begegnete ich der Fürstin Trubakow zum ersten Male wieder, allerdings ohne Armand, ein

Tete machte eine verächtliche Handbewegung. ,, Und ich versichere Ihnen, daß aus der Sache nichts wird, absolut nichts!"

Sie sollten ein Einsehen haben, Tatjana!" " Ich habe cs!"

Wic fann ich mir das erklären?"

Ich werde nicht zulassen, daß er unglüdlich vird", sagte sie mit echt weiblicher Logit, ich haite es für meine Pflicht, seine Eheabsichten zu durchkreuzen, ja sie sogar zu vereiteln."

" Spricht da nicht etwas Egoismus mit ,, Tatjana?"

Sie nidte zustimmend. Einsicht zu befehren?" Darf ich mir erlauben, Sie zu einer befferen ( Fortsetzung folgt.)