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Nr. 179.

Freitag, 1. Auguft 1930.

wie der Volksmund sagt. zur Reichshauptstadt, lagen der Reichselektrowerke wird diese Leistung nach Magdeburg  , Leipzig   und zahllosen Städten noch auf 730.000 Kilowatt erhöht. Das heißt, daß und Dörfern bringt. in den Großkraftwerken der Reichselektrowerke fchernowit insgesamt zur Verfügung. 440.000 Stiloivatt stehen jetzt in Golpa über eine Millionen Pferdefräfte bereitstehen, um diese unmittelbare Verbindung mit anderen An zu liefern. Durch Oft und Mitteldeutschland   den Braunkohlenstrom G. Sch.

Gefährliches Kartenspiel. Zwei hivige Partner int Kartenspiel scheinen der Reisende Andreas Köpp­linger und der Kaufmann Josef Grünstein zu feini. Die beiden hatten sich, wie uns aus Marienbad   ge­meldet wird, zu einem gemütlichen Spielchen zusamt mengesetzt, waren babei aber nach kurzer Zeit schon in Sibe geraten und tobten sich in einem Wortge fecht aus, das schließlich damit endete, daß Köpp­linger das Messer zog und auf Grünstein einbrang. Der so Attackierte erhielt einen Stich in den Hinter­topf, aber auch Köpplinger selbst erlitt bei der Han­fierung mit dem Meffer eine Verlegung an der Hand. Die beiden Kartenspieler wurden vorerst im Krankenhaus verbunden und dann in Haft genom- icht!" men. Der Vorfall hatte eine große Menschenmenge an den Schauplatz der Tat gelockt.

Das Riefenkraftwerk Golpa. Die größten Turbogeneratoren Europas  .

Gigantische Stromziffern.

Mode- Torheiten vergangener Jahrhunderte.

Bon Phönig.

PET HAYNES

Franzen had

Reichenberg Podebraly

Branua

Pystian Lommit

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Bratisla Bodenbach

29

30°

Keilbert 29 Brün Aussig  

28

31°

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Meide

Kalle's

Teinken

sauere

Diana Bonbons erfrischen

ohne Schaden

Früher war die Mode nicht so verrückt wie| Extrem. Man schlitzte Hosen und Aermel an den Gelenken auf, machte aber sofort aus der Not eine So kann man oft und oft von den Lobrednern modische Tugend, indem man die Einschnitte mit vergangener Zeiten hören. Aber sie haben Unrecht.   seidenen, farblich abstechenden, weit herausgezogenen " Früher": wann war denn das? Das weiß Puffen versah. Und nun war die geschlitte wohl niemand zu sagen. Aber im Gegenteil lehrt und gepuffte" Mode fertig. Sie gab Gelegen uns die Kulturgeschichte, daß frühere Jahrhunderte heit zu proßigen Luxus, der sich noch steigerte, als Ganz absonderliche modische Ideale hatten und auch mit dem Beginn des 16. Jahrhunderts die den W ausführten zum Gaudium aller Ironiker und Aztefen und - zum Gaudium aller Froniker und Azteken   und Inkas geraubten Goldschätze nach zur Entrüstung die allerdings oft berechtigt war Europa   tamen. Es fam die ebenso prahlerische als Hartwig& Vogel A. G., Bodenbach( Elbe  Im mitteldeutschen Braunkohlengebiet, direkt aller Sittenprediger. ungeheuerliche Pluderhosentracht, die bis ins zweite bei der Brauntohle. liegt das Großkraftwerk Als um die Mitte des 14. Jahrhunderts die Drittel des Jahrhunderts die herrschende blieb. Es Golpa 8fchernowit. Das Großkraftwerk ist das großen Epidemien, Pogrome, Römerkreuzzüge und war feine Seltenheit, wenn ein Mann 60 Ellen bedeutsamsten Seiten der Torheiten des menschlichen größte Straftwerk Europas   und das größte Braun- Geißlerprozessionen vorüber waren und die europä- Sosenstoff mit sich herumtrug. Gegen diese Ver. Geistes. Und sie war je törichter, desto umum fohlenwert der Welt. ische Menschheit es wieder mit der Lebensfreude zu unstaltung hat der Brandenburgische Hofprediger schränkter die herrschenden Stlaſſen den Ton an­Es besitzt die beiden größten Turbogenerato- tun bekam, da traten auch andere Moden auf. Vic- Musculus eine Schrift„ Vom Bosentenfel" saben in allem, was Leben und Sitte betraf. Dar ren, die bisher in Europa   zur Aufstellung gelang les Schöne, was die frühmittelalterliche Tracht be- verfaßt. um erreichte die Narretei ihren Gipfelpunkt un tent. Jede dieser beiden Maschinen verfügt über fessen hat, vicles Natürliche und Vernünftige ging Leider wollten auch die Frauen in dieser majji- mittelbar vor der großen Revolution, als der eine Leistung von 100.000 Kilowatt. Diese ge- dahin. Die Mode wurde bizarr, gewagt, auffallend. ten, prahlerischen Moderichtung nicht zurückstehen. morsche Absolutismus in den wüsteſten Orgien seine samte Leistung wird tatsächlich in einer einzigen Die Röcke der Männer wurden immer für Sie erfanden sich den Wulstenrod. Wülfte  , die letzte Kraft verpuffte. Reifrock, Schnürbruſt, Saar­Maschine erzeugt, da auch der Generator für ser, sulest reichten sie nur mehr eine Spanne oft 25 Pfund schwer waren, wurden unter den tracht- alles ging damals bis zum Grotesken. 100.000 Stilowatt gebaut ist. Interessant ist der unter den Gürtel; dazu kamen Mäntel in ohnehin allzu zahlreichen Röcken um die Hüften ge- Man jicht Bilder aus jenen Tagen: Marie An­Bergleich, daß die bekannten Maschinen des Klin- Glodenform, entweder nedisch kurz oder schleppend- legt. Did wie Brotbäderknecht" nennt vinete, ihre Freundinnen, die Prinzessinnen von genbergwerts eine Größe von 88.000 Kilowatt lang. Schnabelschuhe vervollständigten das der Satiriler Gailer von Kaisersberg die damaligen Geblüt, auf ihren Köpfen wiegen sich Schiffe, hän haben, daß bei ihnen aber der elektrische Teil aus absonderliche Bild. Die Länge der Schubschnäbel Frauen. Ueberladen mit Schmud, in den Ohren gende Gärten, ganze mythologische Szenen, Bänder, zwei Einzelgeneratoren von je 44.000 Stilowatt war Gegenstand behördlicher Fürsorge. Es war nicht bloß Ohrringe, sondern auch Bandmaschen, die Obst und Gemüse aus allen damals bekannten Erd­besteht. Es ist wohl jedermann verständlich, daß genau vorgeschrieben, wie lang jie bei einem Bür- Saare steif und glatt aus dem Gesicht gestrichen, oft teilen. Und abwärts vom schmalen Körperchen, die Zusammenfaffung einer derartigen Leiftung in ger, einem ritterlichen Herrn, einem Grafen oder die Augenbrauen rasiert damit die Stirn höher dessen Brust und Taille graufam zusammengeschnürt, einer Maschine auf die wirtschaftliche Gestaltung Dynasten sein durften. Bei legteren waren jie so erscheine auf dem Kopfe ein winziges Sütchen unreife Jugendlichkeit vortäuschen soll, der breit der Stromerzeugung von großem Einfluß sein lang, daß sie mit ihren Spiken an den Knie- mit Federn, die steif in die Söhe standen: also prä- eusladende Reifroc, mit Paniers über den Hüften; muß. Man denke nur, um von den wärme- bändern befestigt werden mußten, damit die sentierte sich die Frau des 16. Jahrhunderts. Nicht ein Monstrum ersten Ranges. Eine Schleppe wirtschaftlichen Vorteilen nicht zu sprechen, an die Herren überhaupt ausschreiten fonnten. Glöckchen zu vergessen die breite, mühlsteinartige Schwänzelt nedisch nach. Die Frau als erotisches Ersparung von Bauten und Bedienung. und Schellen an den Gewandfäumen gehörten bet valskrause, die oft bis zu den Ohren reichte. Spielzeug: das und nichts anderes drücken die Nar Die Größe der Leistung dieser einen Maschine beiden Geschlechtern zu den" modischen Beigaben in Nas 18. Jahrhundert brachte wieder andere, reteien der damaligen Mode aus. Und unglaublich wird ein Vergleich mit einer Großstadt wie Bres dieser Epoche der Gedenhaftigkeit. neue Modetorheiten. Die sogenannte Allonge- in unserem Zeitalter des Sports, der Arbeit, des lan veranschaulichen: Dort steht für den gesamten Im 14. Jahrhundert gefiel man sich auch in perüde, ein ungeheuerliches Lockengebäude, ziert das Strebens nach Freiheit; es sind Bestrebungen im Strombedarf der Stadt nur eine Gesamtleistung dem sogenannten„ mi- varti" der Kleider, d. h. Haupt des vornehmen Herrn, sowohl des Gecken und Gang, der Frau wieder ein Gewand aufzunötigen, von 80.000 Stilowatt zur Verfügung und diese einer vertikalen, oft auch zugleich horizontalen Tei- Stubers als auch des Gelehrten und Striegers. das jie unfrei, geziert, angeblich weiblicher" Leistung verteilt sich auf fünf Straftwerke mit lung des Gewandes, gemäß den Wappenfarben des Ueberhaupt wetteiferten zur Zeit des Barod und macht. Das lange kleid, das viel mehr Stoff ver­zahlreichen Maschinen. Einen Begriff von der Besizers oder dessen, dem man diente. Rollofo die Adeligen an modischen Narreteien mit schlingt und dadurch unökonomisch ist, der hohe Ab­Größe einer 100.000 Stilowatt- Maschine geben Es mag drollig ausgesehen haben, solch ein ibren Damen. Ein deutscher   Rheingraf brachte nach saß, der höher gerückte Gürtel, der wieder darnach auch die Energiemengen, die hier wirken. Bier- feierlicher Aufzug, wenn da mit einem einzigen Bersailles die Mode, keine Hosen, sondern turze, trachtet, die Körperformen zu betonen; das alles ist hundert Kubitzentimeter Waffer in Dampfform Mann ein rotes und ein gelbes, oder ein blaues weite, spigengeschmückte Rödchen zu tragen; und schon einmal dagewesen. Aber weil es in unserer durchströmen stündlich mit einer Stundengeschwin- und ein weißes Bein marschierte. Es waren, zu alles um den jungen Ludwig XIV.   herum ahmte 3eit, in die Zeit der sich befreienden Frau, die nich: digkeit von 1200 Kilometer die Turbine, dehnen mal die einzelnen Viertel der Kleidung meist reich diesen Einfall, der seinen Grund in einer Krankheit mehr nur Weibchen sein will, hineinpaßt, wie eine fich während ihrer Arbeitsleistung auf 10 Mil- mit Wappenfiguren bestidt waren," wandelude des Grafen hatte, nach. Die Damenfrisuren wur- Bogelscheuche in unberührte Natur oder einen ge­lionen Rubikmeter aus und bringen die zum Wappen! den hoch und höheres tam die sogenannte Fon- schmackvoll und bequem angelegten Garten, in dem Teil über drei Meter großen Turbinenräder auf Leider wendete sich die Frauentracht da- tange, genannt nach einer Daitresse des Sonnen Menschen sich erholen, Sport betreiben, die Natur cine Umdrehungszahl von 1500 in der Minute. mals auch zum Unvernünftigen, ja, Ungefunden fönigs, auf, von welcher der derbe, aber ehrliche genießen, darum heißt es im Punkte Modetorheiten: Doch diese Zahlen werden noch überboten: Zur Die Schleppe kam auf sowie das Teilen des Ge- Abraham a Santa Clara schreibt: widerstehe den Anfängen! Dies fräftig zu Niederschlagung dieser Dampfmengen im Ronden wandes in das Leibchen und den Rod. Ersteres„ Mein Mensch! Trägst auch ein Schoppff, drei tun, mag uns das Rückwärtsschauen dienen. fator ist für eine einzige diefer großen Maschinen mußte möglichst eng anliegen, man richtete es zum Ellen hoch... und hättest du auch in deinem Haar eine Stühlwassermenge erforderlich, die die durch Schnüren und Knöpfen ein, und zuletzt erstand das einen halben Mezen schmeckenden Puder?" ichnittliche Tagesleistung sämtlicher Berliner   Mieder, jenes abscheuliche Instrument, das Gesund- Denn die natürliche Haarfarbe war verpönt Wasserwerke übertrifft. heit und Schönheit von Myriaden von Frauen ver- das Saar   mußte grau oder weiß erscheinen. So ist es auch verständlich, daß die zur ratio wüstet hat, und von dem wir noch nicht gar so lange Wespentaille und tonnengroßer Reifrod be­nellen Beschaffung dieser Wassermengen erforder- befreit sind. Und man möchte es taum, glauben: herrschten das Modebild. Der hohe Absay am Nach den vorläufigen Daten des Stati­lichen Rückfühlanlagen die äußere Gestaltung des schon wieder propagiert die Mode eine stoffverschwen Schuhwir haben zum Glück heutzutage, trop stischen Staatsamtes wurden im Juni 164 Be­Werkes wesentlich bestimmen. Das gilt besonders dende, anliegende Kleidung, die als Unterlage ein aller Ansäße hiezu, die volle„ Höhe" dieses Unfugs willigungen erteilt. Und zwar in 817 Betrie nicht erreicht! von den jetzt neugeschaffenen drei Betonkühl- Mieder erfordern würde! verwandelte die Frau in ein beben für 50.449 Arbeitnehmer, von welchen türmen, die durch ihre Ausmaße das architektoni- Im 15. Jahrhundert ging der Wahnsinn des wegungsloses Püppchen, das mit steifer Grazie 12.208 an der bewilligten Ueberstundenarbeit sche Bild der Gesamtanlage" wirkungsvoll be- Taille Betonens gar so weit, daß die Frauen ihre genug zu tun hatte, sich und seine sämtlichen Slei- teilnahmen. Durch diese Bewilligungen wur reichern. Hemden sogar eng um den Leib schnürten. Ein der durch den Tag hinzubalancieren. Es hat da den 737 Wochen in einer Gesamtdauer von Der Reisende wird sich wundern, daß über Dichter dieser Zeit klagt:„ Das möge Gott   erbar- mals Abfäße gegeben, die 10 bis 20 Zentimeter hoch 746.788 Arbeitsstunden oder 93.348 Arbeits­dem Wald der 15 Schlote keine schwarzen Rauchmen, daß sich heute ein hübsches Weib selbst den waren. Und so bewegten sich die Frauen mit der tagen gewonnen. Von der Gesamtzahl der im wollen lagern. Der Fachmann aber erkennt an sarten Leib bindet, so daß sie sich nicht rühren kann, größten Mühe dahin; man mußie einer Dame Juni bewilligten Stunden wurden im selben den dünnen kaum wahrnehmbaren Rauchwollen gleich dem, als wär' sie in einem Sad gestoßen und rechts und links unter die Arme greifen, wollte sie Monate 369.448 verwendet. 2580 wurden nicht der Riesenschornsteine, daß in Golpa- 3schernowiß gebunden." ungefährdet über die Treppe herabkommen. Dajn verwendet. Der Rest von 374.760 entfällt auf die Krafterzeugung nicht nur ins Gigantische ge Und dazu gefellte sich das tiejausgeschnittene der Reifrock, der überall austieß und zur unnatür die folgenden Monate. Von der Gesamtzah! steigert ist, sondern auch in denkbar wirtschaftlicher Leibchen, wodurch die damalige Mode wirklich auflichen Gemessenheit in jeder Beziehung zwang. So der erteilten Bewilligungen entfallen auf die Weise durchgeführt ist. dringlich und oft unanständig wurde. war die Mode Ausdruck des Klassencharakters; die Textilindustrie 28 Prozent. Von den übrigen Dame, die keine, auch nicht die leiseste nüßliche Be- Klassen erreichen die meisten Bewilligungen die schäftigung verrichtete, als wandelnde Glode Holzindustrie( 11 Prozent) und das Bauge­werbe( 10 Prozent).

Den Namen von Golpa- 3schernowit verbrei­Als die Mode im Beginn des 15. Jahrhunderts tet über Provinzen und Staaten das Dußend so knapp geworden war, daß die Männer sich nicht 100.000 Volt Leistungen, das den„ Golpastrom", mehr recht rühren fonnten, da verfiel fie ins andere

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Die Geschichte der Mode enthüllt uns eine der

Boltswirtschaft ups Sozialpolitit.

Ueberstunden im Juni 1938.

fchönen Wetters gilt. Man sagt daher auch:„ Tauschen Gegenden bedeutet gut Wetter zu diesem Tag ist im August so not, wie jedem Mann sein täglich sogar ein gutes Jahr. Regnet es aber am 15. Auguſt, Brot." so hat man mit Niederschlägen zu rechnen, die sich über 14 Tage hinziehen.

Im August tommen and die sogenannten Eisennächte", d. h. die Nächte der ersten Herbst­fröste, die sich in der Regel zwischen dem 9. bis 13. Auguft einstellen. In anderen Gegenden freien diese ersten Herbstfröste zwischen dem 17. und 28. August auf und werden oft den Feldern sehr ver­hängnisvoll.

Die sogenannten„ Hundstage", nach denen früher die Sommerferien allgemein Hundstagsferien ge­nannt werden, enden am 23. August. Für die Hunds­tage gelten ganz besondere Gesundheitsregeln, und zwar schreibt eine alte Bauernweisheit vor: In diesem Monat darf man keine Arznei ge­brauchen, die aus Houlg gemacht ist. In den Hunds­tagen soll man sich vor Milch und Süßigkeiten acht nehmen, und viel mehr bittere Speißen genie­

ßen.

der August noch heiß und ohne längere Regenperio­Der August in Bauern- und den sein; hauptsächlich dort, wo die Haupternte in Wetterregeln. den Monat August fällt, wird dieser Monat noch heiß und troden gewünscht. Darum heißt es auch: Auch den Wetterverhältnissen wird im August Unjer Monat August entsprach im alten römist der August hell und weiß, lacht der Bauer in besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Dieser Reise­schen Stalender vor der Kalenderreform Julius Ca- vollem Schweiß." Mehr noch als die anderen Land- und Wandermonat ist besonders kritisch, und man jars dem Monat Segtilius, das heißt so viel wie bebauer wünschen sich die Winzer einen heißen und cher, dem für gewöhnlich nicht daran liegt, das ver­sechster, weil in der altrömischen Zeit der Januar trockenen Sommer. Das tommi in vielen Sprüchen schleierte Bild der Zukunft zu enthüllen, mochte in und Februar nicht wie bei uns die ersten, sondern zum Ausdruck. So heißt es bei den Winzern am diesem Falle doch ein ganz, ganz klein wenig vorher die letzten Monate im Jahr waren, und weil dem Rhein   und an der Mosel  : Im August viel Regen, wissen können, was für Wetter ihm beschert werden zufolge auch der August nicht als der achte, sondern ist den Wein fein Segen."" Ist Mitte August viel wird, wenn er sein Bündel schnürt und sich hinaus als der sechste Monat gezählt werden mußte. Den Sonnenschein, so kann man hoffen auf guten Wein." begibt in die lockende Ferne. Denn bei gutem Wat Namen August oder Augustus für Sertilius erhielt Der August bestimmt die Weinlese", und weiter: ter reift es sich noch mal so gut. Zudem ist der dieser Monat nach einem Beschluß des römischen Was August nicht focht, läßt September ungebra- August für den Landmann besonders wichtig, sehr oft Senats, um dadurch den Kaiser Augustus   zu ehren. ten" oder„ Was der August nicht kocht, kann der entscheidend für den Ausfall der ganzen Ernte, für Als Segtilius hatte der Monat nur 29 Tage, als September auch nicht mehr braten." Vielfach wird den Ertrag schwerer Arbeit, die in den mühseligen Augustus aber sogleich die gleiche Anzahl Tage, dle nach den alten Bauernregeln das Wetter im August Monaten vorher geleistet wurde. Deshalb tut man er noch jetzt hat. In der mittelalterlichen Zeit wurde als bestimmend für das Wetter im Winter gehal- gut, die alten Wetterregeln einmal zu befragen-- der August Augustmond genannt. Bei der ländlichen ten. So heißt es: Ist der Monat August heiß, und wenn sie nicht unfehlbar wahr sagen, so lügen Bevölkerung verschiedener Gegenden heißt er noch bleibt der Winter lange weiß." Hive um Domini- sie doch nicht ganz; wie der schöne Spruch des Land­jest Erriemone oder fur: Enting. – 3m franzöſi- tus( 4. Auguſt)- ein ſtrenger Winter kommen manns jagte: schen Revolutionstalender fiel der August bis zum muß." Sind Lorenz und Barthel schön, ist ein guter Wenn der Hahn fräht auf dem Mist, 18. in den Thennidor oder Hizmonat und dann bis Winter vorauszusehen." Andere Sprüche über den ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. zum Ende in den Fruitidor oder Obst- und Frucht- August find: Sißt die Birne im August noch fest Gleich der erste August hat seine Bedeutung. monat. Im Auguſt nimmt die Tageslänge schon am Stil, gibt's im Winter der Kälte viel." Deregnet es am 1. August, so gibt es drei Wochen lang wieder um eine Stunde 33 Minuten ab. Am 31. Juli Auguſt vergeht, wenn der Landmann mäht"," Der geht die Sonne um 4 Uhr 19 Minuten auf und um Augusti macht die Bauern lusti", Augustabend rote 19 Uhr 52 Minuten unter, am 31. August geht sie Sonne, ist des Schäfers Wonne; Rotsonne am um 5 Uhr 10 Minuten auf und um 18 Uhr 50 Mi Augustmorgen, bringt dem Schäfer Sorgen." Dort, nuten schon wieder unter. Die Abnahme des Son- wo dieser Monat der Haupterntemonat ist, heißt cs nenlichtes macht am Morgen 51 Minuten, am für den Landmann arbeiten, und so sagt man bei Abend 62 Minuten aus. Die Zeitspanne zwischen der ländlichen Bevölkerung auch: Wer da schläft Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verringert in August, schläft zu eigenem Verlust“,„ Wer nicht sich von 15 Stunden 33 Minuten auf 13 Stunden nach Korn geht im August, der läuft nach Korn, wenn es viel fuft." Vielfach wird im August am Nach den Wünschen der Landbevölkerung soll Morgen Tau gewünscht, weil dieser als Borbote

40 Minuten.

Der August ist die Zeit des Hochsommers. Ueberall hat die Natur ihren Hochstand erreicht, zum Teil auch schon überschritten. Zwar haben sich die Blumenarien in den Gärten gegen das Frühjahr verändert, aber noch immer blüht es überall in allen Bom 6. bis 13. August ist die beste Zeit, die Farben. Doch wie die Tage im Laufe des August Winzersaat zu säen, bis zum Bartholomäus( 24 Aug.) von neuem merklich fürzer werden, so zeigen sich muß alles zugesät sein, sagen alte Kalender. auch schon wieder die ersten Spuren der Vergäng­Auch der 10. Auguft hat seine besondere Bedeu- lichkeit des Sommers. Im Auguſt geht man schon tung, abgesehen von den Sternschnuppenschwärmen, häufig über die Stoppeln, die ersten Zugvögel ver­die wir in diesen Nächten beobachten. lassen uns, an den Bäumen hängen schon erste ver­

Regen.

Ist der 10. August schön und fühl, so gibt es gilbte Blätter und die Nächte sind oft schon fühs. nach der Meinung der Bauern einen guten Herbst. So ist der August wohl noch ein schöner Monat, aber Eine ganze Woche lang bleibt gutes Wetter, er führt uns auch zum Bewußtsein, dak der Herbst wenn der 15. August flax und beiter ist. In mar- bald vor der Türe steht.