Mr. 188.

Anarchie in Aegypten  ?

Kairo  , Ende Juli.

Die Aufregung der inneren Kämpfe hat die bisher geltenden Gesetze für die Geschäfte der ägyptischen Politik vollkommen auf den Stopf ge stellt. Ihre Ebbe und Flut hat sich bisher nach wei Jahresabschnitten gerichtet: der Touristen jaijon und dem Sommer. Im Winter und Früh jabr, wenn sich der Goldſtrom der europäischen  und amerikanischen   Ausflügler nach dem Pharao nenlande ergießt, herrscht ein stillschweigender, von allen Parteien streng respektierter Burg friede, denn auch die wildeste Opposition denkt nicht daran, das einträgliche Geschäft durch poli­tische Sänfereien zu gefährden, die einige Wochen später ebenso gut ausgetragen werden können. Im Sommer findet dagegen der großze Exodus aller Aegypter, die es sich auch nur einigermaßen leisten können, nach Europa   und dem Libanon  statt.

Mittwoch, 6. August 1930.

bekundet hat, aktiv zum Schutze der ägyptischen Diktatur zu intervenieren.

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dem Wafd nichts anderes übrig bleiben, als sich| Professor, den die Natur boshafterweise mit auf dem Wege weiter drängen zu lassen, den er roten Haaren ausstattete, nicht uns Sozialdemo In Wirklichkeit ist die Stellung der einmal beschritten hat, obwohl er eine Revo fraten anekeln würde. Er doziert u. a. außerordentlich schwer. Sie ist um des Fortdauer der Diktatur. Seitdem die Labour regierung zur ägyptischen Frage Intion viel mehr fürchtet als eine demokratischen Prinzips willen genötigt, ein Spielereien Nahas Bajchas mit dem Gedanken Parteigebilde wie den Wafd zu unterstützen, das der Republik   zu früh für ihn in die Oeffentlich ebensowenig geneigt ist, sich mit ihr wie mit je feit gedrungen sind, betont er seine monarchistische der anderen britischen Regierung jachlich aus Gesinnung mit einem auffälligen Eifer und mit einanderzusehen noch gewillt ist, mit einer Poli dem einzigen Ergebnis, daß er die Programm tif chrlicher Reformen zugunsten des bäuerlichen losigkeit seiner Partei noch vergrößert. Borerst Proletariats zu beginnen. Für den Wafd, der sicht es so aus, als ob König Fuad seine den Machtexponenten des Großfalsche Einschätzung der Labourregierung viel grundbesitzes und der städtischen Intelli- leicht doch mit dem Berlust des Thrones genz bildet, sind die Fellachen vorläufig nichts wird bezahlen müssen. Jeder Erbe, der seine Sin anderes als der Sturmbod gegen andere Cliquen, terlassenschaft antritt, wird ihm wenig Dant die mit ihm um den Bejis des Staatsapparates wiffen, denn die beginnenden Blagen Aegyptens  rivalisieren. Solange die ägyptischen Bauern nicht lassen sich weder durch einen Wechsel der Verso­unter der Führung des europäischen   Sozialismus nen, noch einen solchen der Parteien, aus der als selbständige Faktoren in die innere und Welt schaffen. Hinter den Kulissen der ägypti äußere Bolitik eintreten, wird es keiner englischen Politik steht als drohende Gefahr die große brauchbaren Partner zu erhalten. schen Arbeiterregierung möglich sein, einen Agrarkrise der Weltwirtschaft und jeder Akteur wird unbarmherzig aus dem Spiel gezogen wer Unter den augenblicklichen Umständen wird den, der nicht zu begreifen vermag.

Ultrarevolutionärer Kazenjammer.

In diesem Sommer ist die Natur durch die politische Leidenschaft besiegt worden. Alle Chefs aus dem Lager der Regierung, wie dem der Opposition, soweit sie nicht mit besonderen Auf­gaben im Auslande betraut sind, befinden sich auf Ded, um im Notfall in die Ereignisse einzugrei sen. Trotzdem der Kampf bis jetzt immer noch mit wechselndem Erfolge hin und her geht, hat sich bereits in den ersten Wochen des Regimes Sidky Bascha gezeigt, der im übrigen als einer der stärksten Röpfe in der ägyptischen Politik und als der Lehrmeister seines Borgängers in der Diftatur, Mohammed Mahmud, in der Verwal tungspraxis gilt, daß es König Fuad auf die Weltproletariat im Kampie gegen Dauer nicht gelingen wird, ohne Par­Iament zu regieren, solange in London  

MacDonald und nicht ein konservatives Barla ment am Ruber   ist. Nach dem Stutz der Regie rung Nahas Pafcha, dem ein aufregender Kurs sturz der äg ptischen Wertpapiere als Folge der leichtsinnigen Finanzpolitik des Wafd vorausgegangen war, hatten die Natio­nalisten faum die Absicht, die Verantwortung cines Rampfes um die Macht auf sich zu neh men. Damals wären Nahas und seine Anhänger froh gewesen, wenn eine neutrale Persönlichkeit von der Art Adly Yegens oder selbst der augen­bliclicy vielgeschmähte Sibky Pascha sich damit einverstanden erflärt bätte, unter dem perma nenten Diktat der wafdistischen Varlamentsmehr heit zu regieren. Der maßlose Rocheburst Nabas

Baschas gegen seine persönlichen Feinde aus der Diftaturzeit und die gereizte Stimmung des Königs gegen die Führung des Wafd tragen zu gleichen Teilen die Schuld an der augenblicklichen Verwirrung der ägyptischen Berhältnisse.

Angesichts der allgemeinen gegen die fönig lide Politif gerichteten Stimmung hätte der Wafd mit der Unterstützung des ihm ergebenen Offiziersforps und der durch die wirtschaftlichen Note aufgeregten Massen ganz nach seinem Be lieben die Macht im Laufe von 24 Stunden an fich reißen fönnen. Ein solcher Staatsstreich hätte wahrscheinlich gar feine oder jebenfalls weit ge ringere Opfer an Menschen und Geld gekostet als

Die ersten Geständnisse über den Bankrott des 1. August. Am Sonntag jah es in der fommunistischen 1 Bettern bis zu vierspaltigen Monstretiteln so Preffe-natürlich in den entsprechend großen -

aus:

Fascismus und Krieg!

Massen auf den Strassen von Prag  , Berlin  ,

Moskau  , Bombay und New York  . Riesenkundgebung Riesenkundgebung... Massenaut­

marsch

Das Wrschowitzer Proletariat beherrscht

die Strasse. Große antimilitaristische Kund­gebung..

... demonstriert.. rüsten zum Kampf...

6.000 Arbeiter... 2.000 Arbeiter 1.500 Arbeiter demonstrieren

Tat," begnügt sich heute der Marxismus aller ,,... Unfähig der versprochenen befreienden Schattierungen mit der früher bekämpften flein­bürgerlichen Ideologie einer mündigenden Almosenpolitit und beeilt sich unter Zurüdstellung, Ab­schwächung oder Bertagung des chemaligen Kampsprogramms allüberall, die Ghe mit der Tapitalistischen Staats- und auf das Goldmonopol gegründeten Rentabi­litätsordnung erträglich einzurich ten. Sie, die Marxisten, übernahmen bedenkenios den Grundpfeiler, das Fundament des kapitalisti­ schen   Systems, die Goldwährung, und helfen so mit, diesmal gemeinsamt mit dem haltlos ge­wordenen Bürgertum, daß die Versklavung der Arbeit durch die Goldgewaltigen andauere." In diesem überaus geistreichen und zugleich verleumderischen Tone gehts weiter. Natürlich: schuld an allem Elend ist nicht der Hochkapitalis­mus, sondern der Sozialismus. Und der befrei­ende Retter ist selbstverständlich der Herr Pro­fessor Geber, der auf und dran ist, die Zins­fnechtschaft zu brechen. Denn er donnert zum Schluß los:

Weg mit der Goldwährung und den Währungspfuschereien und scha f- fung des Prisen, zins. und ausben. tungsfreien dynamischen Geldes!" Der hakenkreuzlerischen Parteileitung wäre dringend zu empfehlen, entweder diese phäno menale Formulierung patentieren zu lassen oder

hols der Geier dem Bruder Geyer den Buls nachfühlen zu lassen. Wer etwas von

volkswirtschaftlichen Dingen versteht, wird es uns wohl nicht übel nehmen, wenn wir mit Professor Gener nicht polemisieren.

Eine eindrucksvolle Kundgebung der sozialdemokratischen Arbeiterschaft im

Zachauer Bezirke.

Diese Erscheinung findet ihre Ursache in den weit stärkeren Bolizeimaßnahmen im   deutschen Gebiet, als Folge der mächtigen Aufmärsche am 1. August 1929 und am 6. März 1930, als Folge der schweren Zusammenstöße mit der Polizei ge­rade in den Gebieten der nationalen Minderheiten." Wie man das feststellt, ob heuer mehr als im Vorjahr, aber jetzt doch weniger als am 6. März da waren, das möchten wir gern einmal erfahren. Es muß eine peinliche Rech nung sein. Etwa so: Im Vorjahr waren 14 Leute erschienen, am 6. März 16, aber jetzt nur 15. Es müssen besonders feine Instru mente, eine Art Apothekerwage oder Seismograph, dazu verwendet werden, die Massen so genau abzumeffen und festzustellen, ratische Arbeiterschaft des Tachauer Bezirkes ein Am Sonntag veranstaltete die sozialdemo daß heuer ein halber Mann weniger oder ein drittel Pionier mehr war als im Vorjahr. Da logenanntes Grenztreffen. Es reihte sich, sowohl was Größe als auch Bedeutung anbelangt, Außenstehende weder im Vorjahr noch am 6. März eine nennenswerte Demonstration beob würdig an die Grenztreffen von Vollman achten konnten, bleibt also die Feststellung, daß Grenzgebiet. Die überaus große Beteiligung der und   Eisenstein im böhmisch bayrischen auch dieser 1. August verfracht war. bayrischen Genossen, es waren 600 Jugend Es heißt in dem fazenjammerlichen Artife! auchliche und Varteigenoffen gekommen, stempelte weiter: das Grenztreffen zu einer wahrhaft mächtigen .Die Aktion zum 1. August muß von allen internationalen Rundgebung. Ginen weiteren Leitungen und Organisationen der Partei einer erfreulichen Zug bekant dieser Aufmarsch durch ernsten selbstfritischen Prüfung unter die Teilnahme zahlreicher Jugendlicher, die uits zogen werden. Trop einiger guter Andie beste Gewähr für die Zukunft unserer Be­fänge zur systematischen Betriebsarbeit und wegung bietet. Selbst bis aus   Prag war eine Massenarbeit, abgesehen von den Gebie- Gruppe von Jugendgenossen gekommen. Der ten, wo die Partei überhaupt ver- Samstag Abend einte viele Festgaste int Ver sagt hat, ist es uns nicht gelungen, ent- cinshaus" wo ein wirklich schöner und abwechs scheidende Massen in den Kampf gegen lungsreicher Festabend stattfand. Alle unfere den imperialistischen Krieg zu führen. Dabei ver Kulturorganisationen, bayrische und hiesige Ge­nossen wetteiferten in der Gestaltung des Be­

Wo sechs Leute gesichtet wurden, dort waren es 600, wo nichts war, durfte man immerhin von Sunderten sprechen und wo zu­fällig eine Menschenmenge da war wie auf dem Wenzelsplay, wo neugierige Bourgeois die Poli zei besichtigten, dort beherrschte die masse die Straße. Dienstag sab das aber schon wesentlich anders aus. Da wird nur noch schlicht von Rundgebungen" geredet und höchstens ein bisserl verdreht, wenn es zum Beispiel in einem Titel heißt: schärft sich die Situation von Tag zu Tag." Statt einer Rundgebung brei Rundgebungen

die verpufften blutigen Demonstrationen von und der flüchtige Leser glaubt nun, es feien so Bilbeis, Manjurah,   Tantah,   Alexandrien und viel Demonstranten erschienen, daß man statt Stairo. Die Bedenken gegen die Ausrufung der einer drei Kundgebungen veranstalten mußte, ägyptischen Republik, die dem Mangel an Entwährend es sich in Wahrheit so verhält, daß die fchloffenheit und Verantwortungsgefühl der waf- Polizei das bescheidene Häuflein in drei Grup diſtiſchen Führer entspringen, sind mit dem Sin- pen zersprengte, die beim Auseinanderlaufen weis auf die Saltung der   englischen Besagungs- fede für sich demonstrierte. So ungefähr, wie So ungefähr, wie truppen, dem Respekt vor der Verfassung, der wenn der General Potioref, als er geschla Sorge um die Sicherheit der Ausländer und die gen aus   Serbien flüchtete, gemeldet hätte: Statt der christlichen Minoritäten begründet worden. einer Armee- 50 Armeen! Noch stärker war jedoch das Bedürfnis, nichts an der bisherigen Staatsform zu ändern in der Gr Er­fenntnis, vom Fehlen eines brauchbaren wafdi stischen Programms, das auch nur eine furze Zeit ausgereicht hätte.

wird ihnen nicht mehr gelingen, weil jeder Stimmung. Es ist ihnen nicht gelungen, und es grüßungsabends. Es herrschte die glänzendſte Wahnsinn seine Grenze hat und jedes Faß ein- Am Sonntagmorgen boten Stadt und Fest­mal überläuft. mal überläuft. Seit dem berüchtigten Roten plak ein buntes Bild, trotzdem ständig ein fal­Tag wurde nun zum fiebenten oder achtenmale ter Regen niederrieſelte. Den Göhepunti erreichte schon versucht, die Massen zu mobilisieren". Das Grenztreffen in der politischen Mundgebung und noch feinmal famen die Massen, immer am Markiplay. Eine ſtattliche Anzahl von Wen blieb es bei lächerlichem Schabernad mit der schen füllte den Warfiplat. Die Versammlung Polizei. Wie lange wird es dauern und Mos eröffnete Genoffe Müller(   Tachau). Für die fau schidt einen neuen Brief, jetzt eine neue Kreisorganisation   Vilsen sprach Gen. Senator Führergarnitur ein, propagiert eine neue Brobe- tart. Nach ihm ergriff der bayrische Land mobilisierung? Und wieder werden es am tagsabgeordnete Dill das Wort, der die feite ersten Tage große Siege und am dritten Nie- Zuversicht aussprach, daß die sozialdemokratische derlagen sein. derlagen sein. Aber einmal wird der ganze Partei   Deutschlands auch aus dem bevorstehen Spaß doch sein Ende haben, weil selbst die drei den Wahlkampf ungebrochen hervorgehen wird. Der 1. August in Nordwest und Westböhmen Dusend Narren, die dem Polbüro noch da oder Er schloß seine mit großem Beifall aufgenom war stär! er als im Vorjahre, aber dort zur Verfügung stehen, einmal in Streif menen Ausführungen mit einem doch auf die etwas schwächer gegenüber dem 6. treten werden, in den einzigen Streif, Sozialdemokratic. Im Namen des Biljner Krei­März. dhe dh: war die Beteiligung den die P. erfolgreich zu führen veres der tschechischen Sozialdemofratic begrüßt an den Rundgebungen zum 1. August in Nordsteht: den ihrer Mitglieder gegen Gen. GI a B. Pilsen die Versammlung. Die Fest böhmen. dic Partei!

Im Leitartikel aber wird am 5. Auguſt bereits abgeblasen, was am 3. noch mit tönen der Fanfare verkündet worden war. Da heißt der Fanfare verkündet worden war. Da heißt 8:

Staatspartei und Arierparagraph.

Für christlich- deutsche Kultur und jüdische Wahlgelder.

Der weitere Verlauf der Ereignisse ist tach der jogenannten englischen Neutralitätserklärung unschwer vorauszuschen. Durch die Anregungen des englischen Oberfommiffärs sind der Regie­rung Sidty Pascha die wichtigsten Waffen zur Bekämpfung der wafdistischen Propaganda mit administrativen und polizeilichen Mitteln ent wunden worden. Das bedeutet mit anderen Wor­ten, ein Erliegen des königlichen Vertrauens mannes vor dem Ansturm der Straße zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt. Der Wafd wird bei dem Mangel eines energischen Vorgehens der, Regierungsorgane jede Verantwortung für seine Schuld am Blutvergießen ablehnen können, ohne imstande zu sein, die Garantie für eine Wieder herstellung geordneter Zustände im Lande zu übernehmen. Die eigentliche rise in der ägyptischen Politik wird daher erst nach dem Sturze des jeßigen Ministeriums beginnen. Die Schuld für das Hereinbrechen der Anarchie in   Aegypten trifft zum nicht geringen Teil die Politik des englischen Auswärtigen Amtes, dem es nicht gelungen ist, eine Orientie­rung zu finden, die den tatsächlichen Verhältnissen des Landes auf wirtschaftlichem und politischem Gebiet entspricht. Wie auch in den übrigen Fäl Der Arierparagraph sei eine der Grundla len der kolonialen Praxis ist die Labourregierung gen des Jungdeutschen Ordens und bleibe un auch hier einer Politik liberalisierender Ideologie erschütterlich, ebenso sein völlischer Ras gefolgt und hat ganz entgegen ihrer wirklichen senantisemitismus, der sich aber nicht gegen den Absicht die Situation in   Aegypten nur noch

Die  

Berlin, 5. August.( Eigenbericht.) Der Jn- einzelnen Juden richte und gar nicht mit dem dustriefönig Gröschling im Saargebiet hat Radauantisemitismus zu verwechseln sei. sich in Telegrammen an die deutsche   Volkspartei volksnationale Reichsvereinigung werde und an die Staatspartei als ehrlicher Maf energisch gegen alle Juden zur Wehr sehen, die ler angeboten, wenn beide ihn um diese Ver- an den Grundfäßen der christlichen und dent­mittlung ersuchen. Es liegt die Vermutung schen Kultur rütteln wollen, dagegen erfenne sie Leben den jüdischen nahe, daß diese Verhandlungen ihren Erfolg im staatsbürgerlichen durch den Wink mit dem großen Geldsad an Staatsbürgern die volle staatsbürgerliche Gleich berechtigung z. streben werden.

Der junge Mahrau, der Führer des ungdeutschen Ordens, sieht sich genötigt, int  Berliner Jungdeutschen" seine Stellung zum Judentum folgendermaßen zu erklären:

Demnach dürfen also die Juden nach Mahrau der neuen Staatspartei wenigstens Stimme und Geld zuwenden.

Das ,, Berliner Tageblatt" führt einen schar fen Sieb gegen die Staatspartei durch Ver öffentlichung einer sehr wirksamen Kritif des Professors   Quidde, der unabhängiger Demo frat geblieben ist.

Krisen, die große Kindesmörderin des sozialen

Fortschrittes" den staunenden Lesern das Tag"

rede hielt Genosse Abgeordneter Jalsch, der unter anderem ausführte, daß die Versammlung alle zuständigen Stellen auf die unerhört große Arbeitslosigkeit der Saisonarbeiter und die Not, die dem Grenzgebiet im kommenden Winter bevorsteht, aufmerksam machen müsse. Er faßte die Forderungen der Arbeiterschaft in nachste hend abgedrudter Rundgebung zusammen, die einhellige Zustimmung fand:

Die versammelte Arbeiterschaft des Tachauer Bezirles erachtet es als ihre Pflicht, die gesamte Oeffentlichkeit, die Vehörden, die autonomen und gesekgebenden Körperschaften auf die große Ar. beitslosigkeit unter den Saisonarbeitern dieses Grenzgebietes aufmerksam zu machen. Von den in und ausländischen Arbeitspläßen abgesperrt, leben hier viele hunderte von Wanderarbeitern feit vorigem Herbst ohne Verdienst und befinden sich mit ihren Familien in bitterster Not. Wir fordern daher, daß Notstandsarbeiten in möglichſt großem Umfange und mit aller Beschleunigung durchgeführt werden, wir fordern großzügige In­vestitionstätigkeit des Staates, Beseitigung des Gemeindefinanzgefeßes, Wiederherstellung der Be. zirksautonomie. Die Versammelten fordern, bak die Arbeitslosennot mit allen Mitteln der öffent­lichen Fürsorge und vor allem durch Beschaffung von Arbeitsmöglichkeiten bekämpft wird." Am Nachmittag herrschte am Festplatz das

weiter verwirrt, anstatt sie zu flären. Selbst in Satenkreuzlerische Profefforenweisheit. der Frage der Entsendung der briti schen Kriegsschiffe nach Alexan- Der hakenkreuzlerische Tag" hat anläßlich vorsetzt. Ob dieser Artikel von zehn Prozent der drien sind nach Ansicht maßgebender ägypti- des sonntägigen Festrummels in Faltenau a. E. Tag" Abnehmer zu Ende gelesen und verdauen regste Leben. Auch die Kinder taten redlich mit, scher Streise ganz andere Gesichtspunkte maßge- die letzte Samstagfolge als eine Art Feſtnum wird, kann füglich bezweifelt werden. Der denn die   Prager Genossen wurden nicht müde, bend gewesen als der Schutz der englischen Un- mer ausgestattet, wobei sich der völkische Geist" Artifel stroßt von Fremdwörtern und unfrei- mit ihnen zu spielen. So hat auch dieses Grenz tertanen und die Wahrung des   englischen Pre- der Nazis wieder einmal austoben fonnte. willig komischen Redewendungen, die unwill- treffen, das einer gewissen Wucht nicht entbehrte ftiges. Sie ist vielmehr aus Furcht vor einer Ein- Den Vogel schießt unzweifelhaft der Abg. fürlich zum Lachen reizen. Wir würden uns um mit beigetragen, die sozialistische Bewegung im mischung   Italiens in die ägyptische Bolitik er Prof. Josef Geyer aus   Karlsbad ab, der das armselige Geschreibsel des hakenkreuz böhmisch- bayrischen Grenzgebiet neu zu beleben. folgt, das nach den Strawallen angeblich wegen einen fulminanten" Artikel über Wählerischen Schülers, pardon Profeffors nicht im Allen Teilnehmern war es bestimmt ein nach­der Bedrohung seiner Untertanen, seine Absicht rungspfuscherei, die Hauptursache der geringsten tümmern, wenn der nedische Herr baltiges Erlebnis.