Nr. 189.
Cette 3.
herzlichst willkommen. Und zwar waren erschienen: die Genossen Viktora und Seba für den tscheInternationaler Boftler- Kongreß. chischen Glasarbeiterverband, Girbig als Vertreter der internationalen Glasarbeiter, Müller, Kopenhagen , 12. August. Der fünfte interKrebs und Sud für den Keramischen Bund Besetzung strategischer Buntte tief im Lande. nationale Songreß der Vereinigung von Post, innerhalb des Fabrikarbeiterverbandes DeutschTelegraphen- und Telephonbeamten aus den lands und Genossen Pipelka als Bertreter des Türkische Truppenabteilungen haben die persi - namentlich die Sperrung der Grenze und enge dern wurde heute hier eröffnet. Die Vereinigung Ronstantinopel, 12. August.( Reuter.)| alle entsprechenden Maßnahmen getroffen, meisten europäischen und einigen Ueberseelänösterreichischen Verbandes. Er begrüßte ferner den sche Grenze überschritten und den Oftabhang gegenseitige Zusammenarbeit zwischen den umfaßt insgesamt 493.000 Mitglieder, die Genossen Macoun für die Zentralgewerkschafts- des Berges Ararat auf persischem Gebiete lokalen Grenzbehörden der beiden Staaten an- durch 70 Delegierte hier vertreten sind. Der tommiffion. In seiner Begrüßungsansprache unterstrich er die geschichtliche Bedeutung dieses Verbesett. geordnet, um den persischen Kurden die Möglich Vorsitzende der Vereinigung, der Engländer bandstages und stizzierte die Entwidlungsstadien feit zu nehmen, ihren Brüdern in der Türkei Bowen, legte in einer Ansprache das Proder Gewerkschaftsbewegung der Glas- und Keramständischen, die nach Persien flüchten wollten, fragen vor allem den Kampf gegen den Hilfe zu bringen und den türkischen Auf- gramm der Vereinigung dar, das neben Fachdies zu verhindern. Krieg und die Arbeit für eine internationale Verständigung unter dee Völkern umfaßt.
arbeiter bis zur Gegenwart.
Es wurde nun das Präsidium gewählt, in das die Genossen Neumann und ädl als Vor jizende, Svarovsky und Preißler als Schrift führer bestimmt wurden. Der Berbandstag erledigte nun die üblichen Formal täten, Festsetzung der Geschäftsordnung usw., wählte eine MandatsprüfungsTommission, worauf Genosse Neumann der großen Zahl der Toten gedachte und die Verdienste einiger verstorbener Funktionäre um das Werden der Or ganisation ganz besonders hervorhob.
gierung, die beschlossen hat, den Protest der Antara, 12. August. Die türkische Relaffen, hat Salih Pafcha, dem Befehlshaber persischen Regierung unbeachtet zu der türkischen Streitkräfte an der türkisch- perfi- Kurden wurden in das Binnenland gefandt, um Die an der Grenze ansässigen persischen fchen Grenze, den Befehl erteilt, militärische Opejo ihre Beziehungen zu den türkischen Kurden rationen gegen bie Rurben, die sich am Berge unmöglich zu machen. Gewiffe Kurben, die die Ararat eingegraben haben, aufzunehmen. Die Grenze überschritten und sich diesen Maß türkischen Truppen haben gestern abends die per- nahmen der persischen Regierung zu unterfifche Grenze überschritten und strategische Stellen werfen weigerten, wurden aus dem persischen bejeßt, die ziemlich tief in Perfien liegen. Die Gebiete ausgewiesen. Es ist z. B. bekannt, daß Türken haben alle Vorkehrungen getroffen, um einer der bedeutendsten Kurdenführer Jsmail und hoffen, der kurdischen Gefahr ein für alle- dort Intriguen und Unruhen entfachen wollte, den Rüdzug der Aufständischen abzuschneiden Aga Simetto, der nach Persien flüchtete und mal ein Ende zu machen. von persischen Militärabteilungen verfolgt und proffribiert wurde. Persien kann für die tran rigen Ereignisse, die sich in Kurdistan abspielen, nicht verantwortlich gemacht werden. Persien hat alles getan, was in seiner Macht stand, um die Antwort auf die lebte turtische Note und sum iſt daher kein Wunder, daß es sich in feiner Paris , 12. August.( Savas.) Zur persischen Ruhe in der Grenzzone aufrecht zu erhalten. Es tschechischen Glasarbeiter willkommen und sagte, daß der Zentralverband der Glasarbeiter zwar seine Standpunkt Persiens gegenüber den auf- Antwort an die Türkei entschieden dagegen veräußere Form ändere, der Geist aber werde in der ständischen Kurden wird von autorisierten wahrte, daß türkische Militärabteilungen unter neuen Organisation weiterleben. perfifchen Kreifen mitgeteilt: Die persische dem Vorwande der Verfolgung von Aufstän Regierung hat seit Beginn des Kurdenaufstandes dischen auf persisches Gebiet eindringen.
Es erhielt nun Genosse Girbig- Berlin das Wort zu einer Ansprache, in der er den Verbandstag herzlich begrüßte und den Beratungen den besten Erfolg wünschte. Genosse Pipella- Wien verwies in seinen Begrüßungsworten auf die vor furzem vollzogene Verschmelzung der Glasarbeiter mit den chemischen Arbeitern Desterreichs. Genosse
Viktora hieß den Verbandstag im Namen der
Glas und Keramarbeiter!
Der Standpunkt der persischen Regierung.
Feine Burschen vom Hakenkreuz.
ersten positiven Verhandlungen über die Verschmelzung geführt. Wenn seither sieben Jahre vergangen sind. so fönne man in Variierung der Bibel sagen, daß es zwar feine sieben fetten, wohl aber sieben gute Jahre gewesen find. Es war kein Schaden, daß die Vereinigungsverhandlungen mit voller Ueberlänger zu verhandeln, aber dafür den Bestand des legung geführt worden sind. Es ist besser, ein Jahr neuen Verbandes auf dauerhaftere und sichere Grund. lagen stellen. Der Deutsche Gewerkschaf: sbund ist überzeugt, daß der neue Verband der Glas- und Keramarbeiter in den Kämpfen der Gegenwart und fer Beifall.) Zukunft in den vordersten Reihen stehen wird.( Star
Im Namen der Kreisgewertschaftskommission.
Teplitz wünschte Genosse Arbeiter den Verhand lungen des Verbandstages und der weiteren Tätigkeit der neuen Organisation den besten Erfolg.
Der Verbandstag ging nun in die Beratung der eigentlichen Tagesordnung ein und nahm den organi satorischen Bericht des Genossen Neumann sowie den Kassabericht des Genossen Better entgegen. Genosse Neumann ffizierte
Genosse Macoun führte aus, daß die Bereinigung der beiden Organisationen ein Teil des Organisationsprogramms des Deutschen Gewerkgeflagte sollen mit vier Jahren, einer mit drei schaftsbundes gewesen ist und daß es ihm Freude einhalb Jahren, fünf Angeklagte mit je brei bereite, die Glasarbeiter zum vollendeten Wert der Berlin , 12. August.( Eigenbericht.) Nach Jahren und zwei jugendliche Angeklagte mit je Vereinigung beglückwünschen zu können. Er dankte einer Beweisaufnahme von vier Wochen sind zwei Jahren Gefängnis bestraft werden. Im den ausscheidenden Genossen Hädl und Jirak für ihr die Verhandlungen gegen a chtzehn Natio- Anschluß an die Plaidoyers der Staatsanwälte die neue organisatorische Situation Wirken und gab dem Wunsche Ausdruck, sie noch nalsozialisten zu Ende gegangen, die vor gab die Verteidigung die Erklärung ab, recht lange in den Reihen der organisierten Glas- cinem Berliner Schwurgerichte unter der An- daß sie durch die Anklage auf Totschlag völlig und die Schwierigkeiten, die sich zunächst nach der und Keramarbeiter sehen zu können. Er schloß mit lage des Landfriedensbruchs, des überrumpelt worden sei, so daß sie um einige Uebersicdlung beider Verbände in das neue Ver den Worten:„ Wir nehmen Abschied vom Zentral- Raufhandels und schwerer Körper- Tage Ausseyung bitten müssen, um sich in ganz bandsheim in Teplitz ergaben. Er kam auf die günverband der Glasarbeiter, es lebe der Verband der verlegung mit Todeserfolg gestanden anderem Maße auf die Plaidoyers vorbereitenftige Mitgliederbewegung zu sprechen und stellte hatten. Die Angeklagten waren von Berlin zu können, als das ursprünglich in Aussicht mit Freuden fest, daß der neue Verband schon im Den Begrüßungsansprachen folgten die Be- nach dem Vorort Roentgental gefahren, hatten genommen war. Die Verhandlung wurde dar- ersten Monat seines Bestandes einen Mitgliederrichte, zuerst der des Genossen Neumann, der dort ein Lokal überfallen, in dem der Reichsaufhin bis Donnerstag ausgesetzt. zuwachs von 300 aufzuweisen hat. Die Wirtschaftsdie Gesamttätigkeit des Verbandsvorstandes und der banner tagte und hatten Schüsse abgegeben, Bemerkenswert ist, daß die Angeklagten frise bat den neuen Verband bereits start in An. Verbandsleitung schilderte und sich scharf gegen die durch die mehrere Personen verlegt während der Plaidoyers der Staatsanwälte entspruch genommen, denn es wurden innerhalb vier fommunistischen Zerstörer, von denen einige wäh- wurden; einer von biefen ist an innerer weber lachten oder gähnten, wenn sie Wochen mehr als 1000 Unterſtügungsfälle behandelt. rend der Berichtszeit ausgeschlossen wurden, wandte. Verblutung gestorben. Die Staatsanwalt- nicht gar Schlaf vortäuschten, offenbar Genosse Better gab nun eine Uebersicht über Er hob dabei besonders auch die großen Schwierig- schaft beantragte gegen zwei Angeklagte Strafen hoffen sie darauf, daß das Gericht sich den An- die finanzielle Situation der neuen Orga leiten hervor, die für den Verband aus der gegen von fünf und acht Jahren Zuchthaus, gegen trägen der Staatsanwaltschaft nicht anschließen nisation und schilderte an der Sano von Ziffern die wärtigen Arbeitslosigkeit entstehen und erklärte es den dritten vier Jahre Zuchthaus, sechs An- werde. finanziellen Auswirkungen der Arbeitslosigkeit. Ter als ein besonderes Zeichen der Stärke der OrganiVerband steht trotz der großen Ansprüche auch in finanzieller Beziehung gerüstet da und blickt, gestützt auf seine gute finanzielle Basis, auf das Vertrauen und die Opferwilligkeit seiner Mitglieder, ruhig der Bukunft entgegen.
sation, daß es der Verbandsleitung im Verein mit den Vertrauensmännern und Mitgliedern gelungen glieber der Kontrolle und fünf Mitglieder des ist, dieser Schwierigkeiten bisher Herr zu werden. Schiedsgerichtes teil. Ein großer Teil seiner Ausführungen war dem un- Der Berbandstag nahm den Bericht der Man verantwortlichen Treiben der Kommunisten in datsprüfungskommission zur Kenntnis, nachdem vor Unterreichenau und Bleistadt gewidmet. Heute ist ber noch Genosse Spitzenberger, Dug, einen Protest diefes Organisationsgebiet ein Tummelplatz der der Duger Gruppe begründet hatte. Hakenkreuzler und Christlichsozialen. Auf die Be- An der Debatte zu den Berichten beteiligten deutung der neuen Organisation übergehend, sich Kasper Steinschönau, Krois- Wistrig, führte er aus, daß die Mitgliederbewegung sich in Schweinfurter- Solleischen, Neudert, der Berichtszeit außerordentlich gut entwidelt habe. Brehsl- Reitendorf, worauf Genosse Neumann Ganz außerordentlich hat sich der Mitgliederzuwachs das Schlußwort hielt.
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aber in der ersten Hälfte des Jahres 1930 ent- Unter Buntt 3: Bestätigung der gegenseitigen widelt. Es wurden vom 1. Jänner bis 29. Juni Bereinbarungen bezüglich der gemeinsamen Organi1930 643 neue Mitglieder aufgenommen zweifel- sation der Glas- und Keramarbeiter" wurden die los eine Wirkung der Verschmelzung beider Orga- gleichen Beschlüsse gefaßt wie beim Verband der nisationen, die unter der deutschen Glasarbeiter Seramarbeiter und die vorgelegte Entschließung anschaft guten Widerhall gefunden hat. Der Mit- genommen. Bei Punkt 4 wurde noch ein Beschluß gliederzuwachs hält an und es besteht die Hoffnung, betreffend die Pensionsversicherung einiger Angedaß sich die Verschmelzung auch in dieser Beziehung stellten nach Begründung durch die Genossen Neuweiterhin günstig auswirken wird. mann und Beitelberger gefaßt. Bei Punkt 5: AufNach der Mittagspause erstattete Genosse lösung des Verbandes" nahm der Verbandstag Häd den Kassabericht und den Bericht über den einen analogen Antrag wie der Verbandstag der Widerstandsfonds. Dieser Bericht zeigte, daß auch Keramarbeiter an, dahingehend, daß die Auflösung bei den Glasarbeitern die Arbeitslosigkeit den Ver- des Verbandes bei den Behörden durchzuführen sei. band in finanzieller Beziehung start in Anspruch Der Vorsitzende, Genosse Neumann, würdigte nahm. Auf Unterstützungszwede entfallen 51 Pro- nun zusammenfassend die Arbeit des Verbandstages zent aller Ausgaben! In Anbetracht der wirtschaft- und die Schaffung des neuen Einheitsverbandes. lichen Verhältnisse kann aber mit Genugtuung fest- Franz Grundmann schuf, so schloß er, vor nahezu gestellt werden, daß sich der Verband in finanzieller dreißig Jahren das Motto, das sich seit dem Jahre Hinsicht gut entwidelt hat, wenn auch die Wirt- 1902 am Kopfe der Glasarbeiterzeitung" befand schaftstrise schwere Proben an die Leistungsfähigkeit und das da lautete: Glasarbeiter, seid einig, nur der Organisation stellte. dann könnt ihr Großes erreichen!" Wir haben bis her in diesem Sinne gearbeitet und werden auch in Bukunft im Sinne dieses Wahlspruches wirken. ( Stürmischer Beifall.)
Es folgten nun die Berichte der einzelnen Gebietssekretäre. Genosse Redziegel widmete seine Ausführungen vor allem der Darstellung der Verhältnisse im 3sergebirge, die heute, nicht nur was die wirtschaftliche Situation, sondern auch die organisatorischen Zustände anbelangt, trostlos sind. Die Kommunisten haben ein Trümmerfeld hinter
laffen, das zu bearbeiten und zu bestellen, schwierig
Um halb 7 Uhr abends waren die Verhand lungen auch dieses Verbandstages beendet.
Erster Verbandstag Erster Verbandstag des Verbandes der Glas- und Keramarbeiter in der Č.S.R.
sein wird. Genosse Gunkel erstattete einen erfreulichen Bericht für das Teplizer Sekretariat. Genosse Gottfried berichtete für das jüdböhmische Sekretariat und konnte in seinem Bericht ebenfalls auf bedeutsame Erfolge im Bereiche des Sekretariats hinweisen. Genosse Friese Stein- Am Sonntag traten in der„ Ritterburg" in schönau erstattete einen Bericht für das dortige Turn die Vertrauensmänner der Gas- und KeramSekretariat und schilderte die Entwicklung der Glas- arbeiter zum ersten Verbandstag ihrer neuen Orgaindustrie dieses Gebietes von der Großindustrie zur niſation zusammen. Zahlreiche Gäste der benach Klein- und Hausindustrie. barten Ortsgruppen beider Berbände waren neben einer großen Zahl von Delegierten gekommen, um den Beratungen des ersten Verbandstages der neuen Industriegruppenorganisation der Glas- und Keramarbeiter, beizuwohnen. Der Verbandstag wurde durch wei Chöre der Gesangssektion der Keramarbeiter von Turn würdevoll eingeleitet.
Für die Kontrolle berichtete Genosse Pschierer. Er beantragte, dem Kassier und der Verbandsleitung die Entlastung zu erteilen. Als Mitglied des Schiedsgerichtes berichtete Rasper, der erfreulicherweise konstatieren konnte, daß das Schiedsgericht in der Zeit von 1924 bis 1930 nur zweimal zusammentreten mußte.
Genosse Neumann eröffnete den Verbands Den Bericht der Mandatsprüfungskommission tag im Namen der Einberufer und hieß alle Delebrachte Genosse Schweinfurter- Solleischen. gierten und Gäfte auf das herzlichste willkommen. Er Am Verbandstage nahmen 23 ordentliche Delegierte begrüßte die Bertreter der ausländischen und inländer Gruppen, 21 Gäste der Gruppen, 13 Gäste aus- dischen Bruderverbände, der Internationalen und des und inländischer Bruderorganisationen, acht Ange- Deutschen Gewerkschaftsbundes sowie der Kreisstellte, acht Verbandsvorstandsmitglieder, vier Mitgewertsschaftskommission Teplitz . Er führte u. a.
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aus: Das Wert, das vor Jahren begonnen worden ist und zu dem auf der gemeinsamen Konferenz vor zwei Jahren die ersten Grundsteine gelegt worden sind, ist offiziell vollendet, es gilt, nun den Sch I u ß- stein zu setzen. Mit heutigem Tage beginnt eine neue Epoche der Glas- und Reramarbeiterbewegung, von der wir hoffen, daß sie einen neuen Auf- und Ausbau der Organisation, eine Stärfung unserer Reihen bringen wird.
Die Wahl des Präsidiums wurde hierauf vorgenommen und einige Fragen der Berhandlungsführung erledigt. Es begrüßte nun den Berbandstag als Vertreter der beiden Internationalen und der Glas- und Keramarbeiter, Genosse MüllerHannover: Er beglückwünschte die Delegierten zu dem erfolgreichen Abschluß der Verschmelzungsverhandlungen und erklärte, daß sich die Verschmelzung in Deutschland sehr günstig für die Entwicklung der Gewerkschaftsbewegung der Glas- und Keramarbeiter ausgewirkt hat. Der Fabritsarbeiterverband, dem die Glas- und Keramarbeiter angehören, zählt heute 460.000 Mitglieder und verfügt über ein Vermögen, das ihn zu großen und schweren Kämpfen befähigt. Die Entwicklung der Industrie zu Konzernen und Trusts macht die Umgestaltung der Organisationsform der Gewerkschaft zur unumgänglichen Notwenbigkeit. Das entscheidende Problem der Rationalisterung, die Unterbringung der freigesetien Arbeiter im Produktionsprozeß durch Verkürzung der Arbeitszeit und Erhöhung der Kaufkraft der Wassen, erfordert eine Zusammenfassung unserer Kräfte.( Starker Beifall).
Beide Berichte nahm der Verbandstag beifällig zur Kenntnis. Es folgte nun die Beratung des neuen Statuts und der Abänderungen der Geschäftsordnung, die im Sinne der Beschlüsse der beiden Ver bandstage vom Tage vorher genehmigt wurden.
An der Debatte zu diesem Punkte beteiligten sich Matejka- Ladowitz und Drehsel- Reitendorf.
Unter Punkt 4 der Tagesordnung„ Erledigung vorliegender Anträge" wurden die Anträge der Brun. pen beraten. Ein Antrag der Gruppe Granesau ( Glas), das Sekretariat des Verbandes in Fischern nicht mit zwei Sekretären, sondern mit einem zu besehen, dafür aber ein Sekretariat im Bezirk Elbogen zu errichten, wurde, nachdem dieser Antrag durch Neudert- Granesau begründet worden war. dem Verbandsvorstand über Vorschlag der Antragsprüfungskommission zugewiesen. Dem Antrag 2 der Gruppe Unterreichenau( Glas), im Fachblatt alle gerichtlichen Entscheidungen zu veröffentlichen, wurde in der Weise entsprochen, daß die wichtigſten arbeitsgerichtlichen Entscheidungen veröffentlicht werden sollen, die Details der Durchführung aber dem Verbandsborstand überlassen bleiben. ( Schluß des Berichtes in der morgigen Nummer.)
Rund um Dr. Dvořát. Zeitungsmeldungen zufolge ist das freiPipelta- Wien, begrüßte den Verbandstag für sprechende Urteil gegen Oberstleutnant Doktor Die österreichischen chemischen Arbeiter, von denen Dvořat mit 8. August 1930 in Kraft geer sagen könne, daß sie nicht nur über eine starke treten. Der Militärprofurator hatte sich näm Gewerkschaft, sondern in allen Betrieben über eine lich eine dreitägige Ueberlegungsfrist zur Eingeschlossene, 100prozentige Betriebsorganisation verbringung der Berufung ausgebeten, die er aber fügen. Ueberall, wo die Schornsteine der Glas- berstreichen ließ, ohne gegen das Urteil fabriken zum Himmel ragen, stehen die Arbeiter ein Rechtsmittel zu ergreifen. dieser Betriebe zur roten Fahne des Sozialismus.
Damit ist die Dvořal- Affäre, fotveit fte bie Genosse Viktora als Vertreter der tschechischen Gerichte interessiert hat, erledigt, das Urteil ift Glasarbeiter bezeichnete den Verbandstag als ein rechtsbräftig geworden. Dr. Tvořat ist wieder denkwürdiges Ereignis. Mit der Verschmelzung der ein vollkommener Ehrenmann! Man muß den beiden Organisationen wurde ein Wert vollbracht, Mut bewundern, den der Militärproburator- das für die weitere Entwicklung der Gewerkschafts- der Staatsantvalt also!-hat, indem er das bewegung von großer Bedeutung ist. Als tschechische Spiel nicht mehr weitergespielt und feine BeArbeiter haben wir die Verhandlungen über die rufung gegen das Urteil eingebracht hat, obGrundsätze der Verschmelzung mit Interesse verfolgt wohl er brei Tage lang darüber nachgedacht und uns aufrichtig gefreut, als diese Verhandlungen haben mag, ob er es hun foll oder nicht. Die zu einem poſitiven Ergebnis gelangt waren. Es iſt Sache war ja auch flipp und klar: lauter 3- nur unser sehnlichster Wunsch, daß in kürzester geit fälle, für die weder der Dr. Dvořat, noch noch eine weitere Tagung folgen möge, auf der die irgendein anderer ettvas fonnte. Verschmelzung auch mit der tschechischen Organisation vollzogen wird.( Beifall.)
Immerhin hat der Herr Dr. Dvořat Glüd gehabt, daß er nicht so einen Staatsanwalt erGenosse Macoun- Reichenberg, begrüßte den wischt hat, wie sie gewöhnlich bei SchubgesetzVerbandstag im Namen des Deutschen Gewerkschafts- oder Preßgefeßprozeffen fungieren, die gegen bundes. Wenn beide Verbände sich erst verhältnis- ieben Freispruch rebellieren und die die Strafe mäßig spät, zehn Jahre nach der Gründung des nicht streng genug bekommen können. UeberDeutschen Gewerkschaftsbundes, zu einem Industrie- haupt die Zufälle! Gegen Zufälle ist man in gruppenverband vereinigen, so lag das daran, daß der Gerichtspraxis bisher immer recht steptisch beide Verbände ein alter Bestand aus dem alten gewesen. Defterreich gewesen sind. Im Jahre 1923 wurden die Aber man muß eben Glück haben!